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omatthias

Planung der Altersvorsorge meiner Freundin nach Vermögensberater

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PrivateBanker
vor 16 Minuten von omatthias:

Ich glaube das nicht. Ich möchte nur dem Herrn, den ich nicht kenne, meine Freundin aber schon, nichts unterstellen und gleichzeitig meiner Freundin das optimale Ergebnis liefern. Bevor ich mich also mit meiner persönlichen Meinung zu weit aus dem Fenster lehne, suche ich nach objektiven Gründen. Meine persönliche Meinung zu solchen Beratern ist keine gute. Wenn überhaupt, würde ich jemanden wählen, der sich für seine Arbeitsleistung bezahlen lässt und eben keine Provision erhält. Aber da schweifen wir wieder vom Thema dieser drei Produkte ab.

 

 

1. Lass deine Freundin einfach mal die Beiträge lesen

2. Was für eine Ausbildung und  Erfahrung hat denn der Tecis-Mensch?

3. 3 verschiedene Produkte mit jeweils Mindestbeiträgen zeugt von wenig KnowHow und Weitsicht, hab aber in den nächsten Jahre als "Berater" immer wieder Ansatzpunkte um Geschäft zu generieren (Aufstockungen, Kündigungen, Umschichtungen??)

 

Ich empfehle neben der ges. RV, einer betrieblichen RV bei Gehälter über der BBG ein schnödes Wertpapierdepot mit 100% Aktien und ETF's. 20 J ahre vor Rentenbeginn schau ich das Ganze an und fange an sukzessive das Risiko zu mindern. Daneben gibts ein Tagesgeldkonto.

 

Vorteil: Kostengünstig (es gehen keine 20-25% meines Beitrages für Kosten drauf), flexibel, auf diese Zeit mit Steuerstundung usw. zu kommen ist Humbug. Der Staat wird zukünftig weiterhin in das Thema eingreifen und an bestehenden Verträgen rumwursteln.

 

Einzige Ausnahme: die neue Regierung bringt für AV-Anlagen eine Steuerfreiheit für Kursgewinne in einem speziellen Depot o.ä. bei überschaubaren Kosten analog Staatsfonds in Norwegen. Das wäre dann zu überlegen

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stagflation

Wenn man um die 30 ist, einen sozialversicherungspflichtigen Job hat und in die GRV einzahlt, macht man erst einmal genug für die "Altersvorsorge". Anders sieht es bei Selbständigen aus - die müssen sich von Anfang an um das Thema "Altersvorsorge" kümmern.

 

Um die Rente kümmert man sich ab Anfang 40. Dann weiß man schon eher, wo die Reise im Leben hingeht (familiäre Situation, berufliche Situation). Man kann dann auch eher abschätzen, ob es überhaupt eine "Rentenlücke" gibt - und, wenn ja, wie groß diese ist. Dann kann man die Rentenlücke auch ganz gezielt angehen und die geeigneten Maßnahmen ergreifen. Das Narrativ, dass jeder eine "Rentenlücke" habe und deshalb auch jeder 25- oder 30-jährige eine Kapitalversicherung bräuchte, ist von der Versicherungswirtschaft frei erfunden - und ein schönes Beispiel für Manipulation und Framing.

 

Deshalb: mit 30 sollte man sich erst einmal darauf konzentrieren, evtl. vorhandene Schulden abzubauen, weitere Schulden zu vermeiden und Vermögen aufzubauen. Weiterhin sollte man versuchen, sein Humankapital zu erhöhen und zu erhalten.

 

Vielleicht wollt Ihr in ein paar Jahren eine Immobilie erwerben? Gut, wenn Ihr dann Geld angespart habt, das Ihr nutzen könnt. Schlecht, wenn das Kapital in lang laufenden Versicherunsgverträgen gebunden ist - und Ihr an das Geld nicht oder nur mit erheblichen Verlusten rankommt.

 

Übrigens kündigen viele jüngere Kunden ihre Kapital-Lebensversicherung nach ein paar Jahren wieder. Oder sie stellen sie beitragsfrei. Sie passen nämlich überhaupt nicht. Im Ergebnis haben diese Kunden dann einige Tausend Euro verloren.

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satgar

@stagflation

 

Dein Argument mit den 40 Jahren lese ich relativ oft von dir. Und auch, dass man vorher sonst genug Altersvorsorge betreibt. 

 

Verkennt das Argument aber nicht, dass einem viel an Zeit im Sinne von Zinseszinseffekt auch bei Fondsanlage flöten geht? Ob man diese Ansparvorgänge dann Vermögensaufbau oder Altersvorsorge nennt, ist für mich ein bisschen Wortklauberei. Aber ich finde: bis 40 erstmal nichts zu machen und danach erst zu beginnen, dann hat man nur noch 27 Jahre bis zur Rente.

 

Dem gegenüber wären Eltern stark im Vorteil, die für Ihre Kinder schon mal 25,- EUR wegsparen, die diese dann bis zur eigenen Rente (der Kinder) fortführen sollten. Dann hat man anstatt 27 Jahren vielleicht sogar 66 oder gar 67 Jahre Vorlaufzeit. Das fände ich viel besser.

 

Zeit arbeitet doch für einen, also warum nicht nutzen?!

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 2 Stunden von satgar:

Dem gegenüber wären Eltern stark im Vorteil, die für Ihre Kinder schon mal 25,- EUR wegsparen, die diese dann bis zur eigenen Rente (der Kinder) fortführen sollten. Dann hat man anstatt 27 Jahren vielleicht sogar 66 oder gar 67 Jahre Vorlaufzeit. Das fände ich viel besser.

 

Zeit arbeitet doch für einen, also warum nicht nutzen?!

 

Da bin ich voll und ganz bei Dir!

 

Aber schau Dir verschiedene Anlagemöglichkeiten an. Nehmen wir an, die Eltern eines Neugeborenen fangen an, jeden Monat 250 € zu sparen (also im Jahr 3.000 €) und das Neugeborene führt das fort, bis er 67 ist. Wie viel Geld wird er bzw. sie mit 67 haben?

  • Methode 1: Sparstrumpf (0% Zinsen): 3.000 € * 67 Jahre: 201.000 €
  • Methode 2: Kapital-Lebensversicherung mit 0,9% Zinsen: 275.000 €
  • Methode 3: Selbst-Anlage im ETF-Depot mit 5% Rendite:  1.550.000 €
  • Methode 4: Fonds-gebundene Kapital-Lebensversicherung mit gleichen Ziel-ETFs wie 3, aber jährlich 0,3% Kosten durch Versicherung: 1.350.000 €
  • Methode 5: Fonds-gebundene Kapital-Lebensversicherung mit gleichen Ziel-ETFs wie 3, aber jährlich 1% Kosten durch Versicherung: 982.000 €

Tja, welche der Methoden sollte man wählen? Bei Methode 3 steht im Alter von 67 am meisten Kapital zur Verfügung. Dieses kann für eine Sofort-Rente genutzt werden. Methode 4 ist fast genauso gut. Aber: die Angebote für Methode 4, die im Nachbar-Thread besprochen wurden, hatten deutlich schlechtere Rentenfaktoren als Sofort-Rentenangebote. Ich habe nicht verstanden, warum das so ist - aber mein Eindruck ist, das man bessere Rentenfaktoren erhält, wenn man sein Kapital erst mit 67 in eine Sofort-Rente umwandelt.

 

Neben der Rendite gibt es aber noch weitere, vielleicht viel wichtigere Gründe für Methode 3: Flexibilität.

  1. Wenn man mit 40 eine Immobilie kaufen will, kann man die bis dahin angesparten 362.000 € nutzen - und braucht vielleicht keinen Kredit - oder nur einen kleinen Kredit. Wenn das Geld stattdessen in einem lang laufenden Versicherungsvertrag gebunkert ist, kann man das Geld nicht nutzen. Man muss also einen hohen Kredit aufnehmen und hohe Zinszahlungen für seinen Kredit leisten. Das kann dann richtig Geld kosten.
  2. In 67 Jahren kann viel passieren. Es kann starke Inflation geben - oder es werden wieder Grenzen in Europa verschoben. Mit Geld, das man selbst verwaltet, kann man flexibel agieren. Mann beispielsweise seine Kapital auf andere Anlageklassen umschichten - oder auswandern.

Einen Nachteil von Methode 3 sollte man aber doch nennen: man muss sich selbst um sein Geld kümmern. Wer dazu nicht bereit ist, sollte es lassen.

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Feranda
vor 8 Stunden von omatthias:

- Zwei (oder drei) Seiten: Es gibt jene, die überhaupt nichts von FRV, Riester und Rürup halten, jene die sie für grundsätzlich gut halten und eben jene, die sie Anwendungsfallbezogen gut finden.
Verkäufer finden sie großteilig immer gut, Honorarberater finden sind in manchen Fällen gut und Aktien und ETF fans finden sie meist nicht so gut.

Auch ein Honorarberater (Korrekt wäre Makler, der Verträge gegen Honorar vermittelt oder Honoraranlageberater) ist ein Verkäufer. Der verkauft Zeit ;) .

Wichtig wäre die Produkte zu verstehen und dann selbst entscheiden zu können, ob die in die persönliche Anlagephilosophie passen oder nicht.

 

Die meisten Meinungen (sowohl für als auch wider) basieren leider nicht auf Fakten, sondern auf "Ich habe mal gelesen/gehört (Kunde)" oder "Wurde mir so beigebracht ohne es zu Hinterfragen (Verkäufer)".

Übrigens bin ich selbst Verkäufer in einem Finanzvertrieb. Im Gegensatz zu manch anderen kann ich dir aber immer ganz genau sagen was ich empfehle, warum ich das empfehle und was in dem Produkt drin ist.

vor 8 Stunden von omatthias:

- Rürup macht wirklich nur in bestimmten Fällen (Selbstständigkeit ohne gesetzliche Rente, Gutverdiener zur Senkung der Steuerlast,...) Sinn. Für meine Freundin ungeeignet, insbesondere zum jetzigen Stand. Darüber hinaus ist es eigentlich umsinnvoll jetzt mit einem 25€ Rürup anzufangen, ohne den expliziten Willen, dieses Produkt später aufzustocken, weil das Geld nur verrentet werden kann und im Zweifel bei Weiterzahlung der 25€ oder gar beitragsfrei Stellung am Ende nichts bei herum kommt.

Ich würd keinen machen.

vor 8 Stunden von omatthias:

-5€ Riester könnte sinnvoll sein, wenn man plant bspw. Förderung für Kinder etc. mitzunehmen. Gibt es hier Erfahrungswerte (auch über den Daumen gepeilt) welche Einzahlungshöhe man erreichen sollte? Brutto Jahresgehälter für Berufseinsteiger Bau-Ing (Uni) sind sehr variabel, zwischen 43k und 58k habe ich schon verschiedenes gesehen, je nach Branche, Firmengröße etc. 4% vom Brutto eines Vollzeit Bauingenieurs nach Uni sind also mehr oder weniger viel - am Ende möchte sie auf jeden Fall einen ETF besparen. Die Zulagen vom Staat werden bei Riester ja Anteilig auf die eigene Zuzahlung gewährt. Gilt dies für Kinder ebenfalls? Bedeutet das, dass sie in den Jahren wo sie Kinder bekommen würde bekäme, in Relation das Maximum einzahlen müsste oder sind die Kinderzulagen unabhängig vom Einteil vom Brutto was eingezahlt wird?

Den würd ich wiederum machen. Da ist nicht viel verloren.

vor 8 Stunden von omatthias:

-FRV: Nicht so überzeugend. Nach Odensee erst sinnvoll, wenn der Sparerpauschbetrag ausgeschöpft wird.

Sehr ich etwas anders, aber grundsätzlich erstmal zweitrangig ob man das dieses Jahr oder in 5 Jahren entscheidet. Schlechtere Rechnungsgrundlagen sind hier nur mäßig relevant, da kapitalisierbar bei Rentenbeginn.

vor 8 Stunden von omatthias:

Warum wurde diese mit Dynamik empfohlen, wenn das nach Feranda in diesem speziellen Fall gar keinen Sinn ergibt?

Dreimal darfst raten. Weil der Kunde gern mal vergisst zu widersprechen und das dementsprechend Abschlusskosten generiert (wenn auch sehr gering).

vor 8 Stunden von omatthias:

Bleibt die Frage, fällt jemand ein sinnvoller Grund ein, wieso jemanden in ihrer Situation diese drei Produkte empfohlen wurden, Produkte die je nach Lebenssituation ungeeignet sind bzw. auch nicht die besten Produkte sind?

Alle Antworten, die mir darauf jetzt einfallen, würden einen Branchenkollegen in den Dreck ziehen o:).

  • Weils auf der Agenda steht, dass bei den Produkten durch die Rechnungszinssenkung was passiert.
  • Weil vor kurzem der HDI Maklerbetreuer vor Ort war und Werbung gemacht hat für die HDI
  • Zugegeben bei der WWK wurde alles richtig gemacht
  • Und der Conti Rürup wäre auch fein, wenn er zur Lebenssituation passen würde (Hinweis: Tut er nicht)
vor 8 Stunden von omatthias:

Wie gesagt, ich möchte niemanden etwas unterstellen, aber manchmal fällt es ja dann doch schwer, die eigene Tasche des Verkäufers als Argument für ein Produkt zu einem Zeitpunkt abzutun.

Die heutige Vergütung für die drei Produkte würde ungefähr den Arbeitsaufwand decken. Und gewährleistet zumindest eine langfristige Betreuung, da in der Zukunft ja Verträge aufgestockt werden können.

Ich wäre in dem Fall aber so ehrlich, und würde von der FRV sowie dem Rürup abraten und mich auf das Thema BU konzentrieren. Lediglich den 5€ Riester fände ich schick.

 

vor einer Stunde von stagflation:

Tja, welche der Methoden sollte man wählen? Bei Methode 3 steht im Alter von 67 am meisten Kapital zur Verfügung.

Wusste gar nicht, dass man in Deutschland 40 Jahre lang einen Fonds steuerfrei besparen kann :rolleyes:.

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chirlu
vor 1 Stunde von stagflation:

die Angebote für [fondsgebundene Rentenversicherungen], die im Nachbar-Thread besprochen wurden, hatten deutlich schlechtere Rentenfaktoren als Sofort-Rentenangebote. Ich habe nicht verstanden, warum das so ist - aber mein Eindruck ist, das man bessere Rentenfaktoren erhält, wenn man sein Kapital erst mit 67 in eine Sofort-Rente umwandelt.

 

Nein. Die Rentenfaktoren für Sofortrenten ändern sich mit der Zeit, oder haben sich jedenfalls in der Vergangenheit verändert, wegen Änderungen an (Garantie-)Zins und Lebenserwartung: In der Tendenz ist der Zins gefallen und die Lebenserwartung gestiegen, was beides zu niedrigeren Rentenfaktoren führt.

 

Das heißt, wer zum Beispiel vor zwanzig Jahren eine Sofortrente abgeschlossen hat, hat eventuell einen Rentenfaktor von 45 bekommen. Wer heute eine ansonsten vergleichbare Sofortrente abschließt, bekommt meinetwegen einen Rentenfaktor von 30. Wer in zwanzig Jahren eine entsprechende Sofortrente abschließen wird, wird vielleicht einen Rentenfaktor von 20 bekommen (falls die Zinsen niedrig bleiben und die Lebenserwartung weiter steigt) oder vielleicht auch einen von 40 (falls die Zinsen gestiegen sind oder die Lebenserwartung zurückgegangen ist).

 

Eine fondsgebundene Rentenversicherung enthält jetzt schon das Versprechen, daß bei der Verrentung in zwanzig Jahren mindestens ein Rentenfaktor von (z.B.) 25 gelten wird („garantierter Rentenfaktor“). Das ist also niedriger als eine jetzt beginnende Sofortrente, aber vielleicht ein gutes Geschäft, falls der Rentenfaktor für Sofortrenten in zwanzig Jahren noch niedriger liegen sollte (z.B. bei 20). Alle guten Tarife enthalten eine Regelung, wonach im anderen Fall (wenn in zwanzig Jahren der Rentenfaktor für Sofortrenten bei 30 liegt) stattdessen der bessere dann aktuelle Rentenfaktor zum Tragen kommt.

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cjdenver
vor 1 Stunde von chirlu:

Eine fondsgebundene Rentenversicherung enthält jetzt schon das Versprechen, daß bei der Verrentung in zwanzig Jahren mindestens ein Rentenfaktor von (z.B.) 25 gelten wird („garantierter Rentenfaktor“). Das ist also niedriger als eine jetzt beginnende Sofortrente, aber vielleicht ein gutes Geschäft, falls der Rentenfaktor für Sofortrenten in zwanzig Jahren noch niedriger liegen sollte (z.B. bei 20). Alle guten Tarife enthalten eine Regelung, wonach im anderen Fall (wenn in zwanzig Jahren der Rentenfaktor für Sofortrenten bei 30 liegt) stattdessen der bessere dann aktuelle Rentenfaktor zum Tragen kommt.

 

Genau wie bei allem anderen dürften Versicherungen auch beim Rentenfaktor „auf Nummer sicher“ gehen und wohl schon die für sie „bekannte worst case Entwicklung“ zwischen Vertragsschluss und Rentenbeginn mit berücksichtigen.

 

Das was nicht mit eingepreist sein dürfte, ist die „unbekannte worst case Entwicklung“ (z.B. Jahrzehnte mit effektiven Nullzinsen die historischen Verträgen das Genick gebrochen hat). 

 

Daher ist meine Überlegung dass wohl die Besserungsregel durchaus relevant sein könnte. Denn viel schlimmer als bisher kanns doch in der Zukunft gar nicht mehr sein... auf der anderen Seite, im Januar 2020 war in Deutschland das heißeste Thema überhaupt dass die Bonpflicht eingeführt wurde und dass der daraus resultierende Papierverbrauch die Welt zum Schwanken bringen würde. Während in Wuhan grad jemand eine Fledermaus aß. 

 

Also von daher - wissen tut mans eh erst im Nachhinein, also such einen hohen zugesicherten Rentenfaktor plus Besserungsregelung, damit hast du die Eventualitäten abgedeckt. Oder du gehst das Risiko ein und schaust was am Ende bei rauskommt.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

@chirlu: die Diskussion über Rentenfaktoren führt natürlich etwas weg von der Frage des TO. Außerdem waren die Rentenfaktoren nur eines der Argumente in meinem Post - und noch nicht einmal das Wichtigste.

 

Trotzdem: die Rentenfaktoren, die @cjdenver in dem anderen Thread gepostet hat, waren knapp über 20. In anderen Posts habe ich auch Rentenfaktoren um 26 gesehen. Demgegenüber bekomme ich bei einer Sofortrente einen Rentenfaktor von über 30. Das sind schon gewaltige Unterschiede. Gegenüber den "knapp über 20" wären das fast 50% mehr Rente!

 

Dem Argument, dass Versicherungen bei längeren Vertragsdauern vorsichtiger rechnen müssen, stimme ich natürlich zu. Ebenso müssen vermutlich steigende Lebenserwartungen eingerechnet werden. Das Thema "Zinsniveau" sehe ich nicht. Die Zinsen sind bereits im Keller.

 

Die erste Frage ist, ob eine Sofortrente, die man in 20 Jahren abschließt, einen schlechteren Rentenfaktor haben wird als heute. Warum sollte sie? Vielleicht wird der Rentenfaktor etwas niedriger sein wegen der möglicherweise längeren Lebenserwartung.

 

Die zweite Frage ist, inwieweit man auf eine Verbesserung der garantierten Rentenfaktoren bei einer heute abgeschlossenen Rentenversicherung hoffen kann. Ich bin da skeptisch! Bei Verträgen sollte man nur das glauben, was tatsächlich vereinbart bzw. garantiert wurde. Alles andere wie "beispielhafte" Berechnungen oder "mögliche" Verbesserungen sollte man ignorieren.

 

vor 3 Stunden von chirlu:

Alle guten Tarife enthalten eine Regelung, wonach im anderen Fall (wenn in zwanzig Jahren der Rentenfaktor für Sofortrenten bei 30 liegt) stattdessen der bessere dann aktuelle Rentenfaktor zum Tragen kommt.

Wie würde denn eine solche Regelung aussehen? Bei der AL habe ich beispielsweise folgenden Text gefunden:

 

Zitat

16. Welche Rentenfaktoren gelten bei Rentenbeginn?

 

Die Rente wird aus dem Vertragsguthaben ermittelt. Die Berechnung erfolgt mit den Rechnungsgrundlagen, die zu Rentenbeginn gelten. Herangezogen wird somit der dann aktuelle Rentenfaktor. Wir berechnen die Rente jedoch mindestens mit den garantierten Rentenfaktoren. Für das Guthaben aus dem einmaligen Beitrag gilt der garantierte Rentenfaktor bei Abschluss des Vertrages. Der garantierte Rentenfaktor beträgt 80 % des Rentenfaktors, den wir mit den Rechnungsgrundlagen bei Beginn des Vertrags berechnet haben. Für Guthaben aus Zuzahlungen können abweichende Rentenfaktoren gelten.

Da ist wachsweich - noch unverbindlicher geht's kaum.

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Cepha
· bearbeitet von Cepha
Am 17.11.2021 um 21:14 von odensee:

 

Riester ist, anders als es gerne verkauft wird, kein fire-and-forget. Einzahlen sollte man/frau nur in den Jahren in denen es sich aufgrund der Förderquote lohnt. Dann kann es durchaus sinnvoll sein. Auch, sich jetzt noch die 0,9% zu sichern.

 

Lohnt es sich denn für eine 29jährige ohne Kinder und ohne Job?

 

Uns selbst wenn so ein 5 Euro Riester dann am Ende des leebsn eine gute Rendite erbringt, was hat man dann davon? Ein mal Essen gehen im Monat?

 

das Drama mit diesen Produkten ist ja, dass viele denken, damit hätten Sie eine Altersvorsorge.

 

Das zweite (gesellschaftliche) Drama ist, dass der Staat Abermilliarden ausgibt und das Geld landet im Wesentlichen bei Banken und Verkäufern. Im Grunde ist es eine gigantische gesamtgesellschaftliche Wohlstandsvernichtung, zigtausende Leute zu bezahlen, irgendwleche komplexen Dinge super teuer zu machen, die auch einfach und billig gingen.

Zum zweiten bin ich davon überzeugt, dass solche produkte mehr Leute daran hindernm, eine brauchbare Altersvorsorge aufzubauen als dass sie Leute in Alter nutzen.

 

"Wieso soll ich fürs Alter vorsorgen, ich hab doch schon einen Riester Vertrag und dann geb ich noch 20 Euro im Monat in Versicherung xyz?"

 

Mir wäre es liebere gewesen, der Staat würde all die Milliarden an 2Boni" und Steuerstundungen sodfort einstellen und das Geld stattdessen in einen staatlichen Aktienfonds stecken, der die gesetzliche Rente in der Zukunft stützt.

 

Und wer weiß, evtl kommt auch der Staat demnächst mal auf die Idee und was wird dann aus den ganzen ach so tollen "Fördeurngen", ohne die diese ganzen Konstrukte sofort als totale Geldvernichter entlarvt würden.

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Cepha
· bearbeitet von Cepha
vor 7 Stunden von satgar:

@stagflation

 

 

Verkennt das Argument aber nicht, dass einem viel an Zeit im Sinne von Zinseszinseffekt auch bei Fondsanlage flöten geht? Ob man diese Ansparvorgänge dann Vermögensaufbau oder Altersvorsorge nennt, ist für mich ein bisschen Wortklauberei. Aber ich finde: bis 40 erstmal nichts zu machen und danach erst zu beginnen, dann hat man nur noch 27 Jahre bis zur Rente.

 

Dem gegenüber wären Eltern stark im Vorteil, die für Ihre Kinder schon mal 25,- EUR wegsparen, die diese dann bis zur eigenen Rente (der Kinder) fortführen sollten. Dann hat man anstatt 27 Jahren vielleicht sogar 66 oder gar 67 Jahre Vorlaufzeit. Das fände ich viel besser.

 

Zeit arbeitet doch für einen, also warum nicht nutzen?!

Mathematisch ist das alles richtig, aber das Leben verläuft selten mathematisch.

 

das beginnt schon mit der Annahme, dass man monatlich vom Säugling bis zum Rentenbeginn konstant meinetwegen 100€ spart.

 

Gibt dazu ja auf den US Seiten viele fiktiven Beispiele aus der klassische Finanzpornografie, was aus 100USD pro Monat geworden wäre, wenn...

 

Wenn man das liest denkt man sich: Wow, hätten meine Eltern nur lächerliche 100€ im Monat an der Börse investiert, dann wäre sie heute Millionäre. Das Problem dabei ist, dass 200DM vor 50 Jahren alles andere als ein lächerlich kleiner Betrag waren.

 

Ansonsten muss es halt zum Leben passen.

 

Ich hab die ersten Jahre meines Berufslebens auch nahezu alles ausgegeben (bis auf ein Altersvorsrgeprodukt, haha) und davor im Studium alles ausgegeben, was ich davor als Soldat verdient und angespart hatte.

 

Hätte ich hier mehr geknausert undd as in Aktien/ETF gesteckt wäre ich heute reicher. So what? Ich bereue das nicht.

 

Ist ja auch immer die Frage, was man eerreichen will. Will ich ohne Erbe als Multimillionär sterben muss ich früh anfangen. Will ich frühzeitig ein Vermögen haben, muss ich früh anfangen. Will ich ein gutes Leben haben und im Alter nicht arm sein ist es auch okay, sich mit 40 darum zu kümmern und sich davor ein gutes Einkommen zu erarbeiten und das Leben zu genießen.

 

von dem was man so sieht bestehen typische Leben aus drei Phasen:

 

1. In jungen Jahren hat man Zeit und ist gesund, hat aber kein Geld

2. in mittleren Jahren ist man gesund und hat Geld, aber keine Zeit

3. Im Alter hat man Zeit und Geld (sofern gesaprt), ist dafür aber nicht mehr gesund.

 

Warum soll ich mir in Phase 1 noch mehr Geld weg nehmen, um dann womöglich in Phase 2 schon die Gesundheit zu verlieren?

 

Ich würde in Phase 1 möglichst viel ausgeben, in Phase 2 zu versuchen, Zeit zu gewinnen und in Phase 3 möglcihst lange gesund zu bleiben (wofür man den Grundstock in 1 und 2 legt und halt auch Glück braucht)

das ist alles viel wichtiger als ein fucking Zinsenzins.

Ich will nicht arm sterben, aber ob mit 500.000 oder mit 5 Millionen auf dem Konto ist nicht so entscheidend, dass man sich dafür das Leben versauen sollte.

 

---

 

Das heißt nicht, dass man unter 40 garnicht sparen soll. Notgroschen sowieso, damit man keine schlaflosen Nächte hat.

Danach einen kleinen Grundstock, weil das Optionen bietet, fuck you im Job zu sagen oder das EK für eine Immobilie zu haben oder mal 2 Jahre durch die Welt zu reisen (und wenn man das alles nicht braucht ist es eben fürs Alter). Außerdem lernt man den Aktienmarkt nur dann kennen, wenn man selber in guten und schelchte Zeit involviert ist. Bücher sind nur Theorie.

 

MfG

 

 

 

 

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chirlu
vor 9 Stunden von stagflation:

Die Rentenfaktoren waren (…) knapp über 20. (…) Demgegenüber bekomme ich bei einer Sofortrente einen Rentenfaktor von über 30. Das sind schon gewaltige Unterschiede.

 

Du mußt natürlich schon Gleiches mit Gleichem vergleichen und nicht eine Rente ohne Garantiezeit mit einer Rente mit jahrzehntelanger Garantiezeit, wie @cjdenver sie sich herausgesucht hat. Aber ja, wegen der Erwartung weiter steigender Lebenserwartung und wegen Vorsicht bezüglich der Zinsen sind die im voraus garantierten Rentenfaktoren niedriger.

 

vor 9 Stunden von stagflation:

Da ist wachsweich

 

Nun, ich finde „Die Berechnung erfolgt mit den Rechnungsgrundlagen, die zu Rentenbeginn gelten“ relativ eindeutig. Vielleicht gefällt dir die Formulierung der Condor besser?

Zitat

Ergibt sich bei Rentenbeginn auf der Grundlage der Sterbetafel und des Rechnungszinses, die wir für den Neuzugang von vergleichbaren sofort beginnenden Rentenversicherungen verwenden, ein höherer Rentenfaktor als der garantierte Rentenfaktor nach Ziffer 4, dann wird die Rentenhöhe mit diesem Rentenfaktor ermittelt

Letztlich ist es aber auch nicht soo wichtig, denn ein zu niedriger Rentenfaktor führt im Gegenzug zu hohen Überschüssen.

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55Andy

Ich habe jetzt nicht alle Beiträge gelesen, vielleicht wurde der Name schon genannt. Guck doch mal bei
Prof. Hartmut Walz , der hat einen Blog (unentgeltlich) aufgelegt, in dem der alles super erklärt.
Heute hat er etwas zur DVAG geschrieben.

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Feranda
· bearbeitet von Feranda
vor 9 Minuten von 55Andy:

Ich habe jetzt nicht alle Beiträge gelesen, vielleicht wurde der Name schon genannt. Guck doch mal bei
Prof. Hartmut Walz , der hat einen Blog (unentgeltlich) aufgelegt, in dem der alles super erklärt.
Heute hat er etwas zur DVAG geschrieben.

Ohne es gelesen zu haben, Herr Walz, der übrigens auch im Beitrag über die DVAG interviewed wurde, hat alles andere als eine sachliche herangehensweise.

Das ist nicht super erklärt, das ist Hetze. (Ohne, dass ich selbst eine andere Meinung hätte, was die DVAG angeht)

Schlecht recherchierte Artikel, falsche Informationen & möglichst bunt ausgemalt. Hauptsach es liest sich gut und polarisiert.

Bitte nicht als Quelle verwenden.

 

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Luuis
· bearbeitet von Luuis
Link eingefügt

Habe lang überlegt, ob ich etwas schreibe, da ich eine ähnliche Situation wie deine Freundin hatte. Aber da hier alles, meiner Meinung nach, total in die falsche Richtung läuft:

 

@omatthias Deine Freundin ist 29, das Studium ist abgeschlossen (Glückwunsch), hat noch(!) keinen Job, aber soll sich schon über Vermögensbildung und Altervorsorge Gedanken machen, obwohl sie Bafög-Schulden hat? Und dann auch noch 3 Verträge auf einen Schlag mit minimalen Beträgen jeweils. Dann werden die Produkte hier super auseinander genommen, aber die Gesamtsituation vielleicht etwas vernachlässigt.

 

Wie wäre es, wenn deine Freundin gerade ihre ganze Zeit und Kraft in die Jobsuche steckt? Da hat sie einen riesigen Hebel in der Hand. Und da das Beste für sich herausholt. Wenn alles stimmt und das erste Gehalt überwiesen wurde, sollte man da nicht erstmal beginnen die Schulden abzutragen, wie angesprochen, und sich eine Rücklage für Unvorhergesehenes schaffen? Und sie ist noch keine 30, hat ihren ersten Job, vielleicht sollte man sich auch mal was gönnen, nach dem Studium, einen Urlaub bspw.. Anschließend hat man immer noch genügend Zeit sich Verträge aufdrücken zulassen, da ein ehemalige guter Kumpel so ein Netter ist und praktischer Weise beim Vertragsabschluss unterstützt. Und nein, ich meine nicht, sie soll bis zu ihrem 40. Geburtstag warten.

 

 

 

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 9 Stunden von Feranda:

Ohne es gelesen zu haben,

 

Schlecht recherchierte Artikel, falsche Informationen & möglichst bunt ausgemalt. Hauptsach es liest sich gut und polarisiert.

Bitte nicht als Quelle verwenden.

 

Du hast es nicht gelesen, aber findest, dass es schlecht recherchiert ist?

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slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady
vor 46 Minuten von Luuis:

Wie wäre es, wenn deine Freundin gerade ihre ganze Zeit und Kraft in die Jobsuche steckt? Da hat sie einen riesigen Hebel in der Hand. Und da das Beste für sich herausholt. Wenn alles stimmt und das erste Gehalt überwiesen wurde, sollte man da nicht erstmal beginnen die Schulden abzutragen, wie angesprochen, und sich eine Rücklage für Unvorhergesehenes schaffen? Und sie ist noch keine 30, hat ihren ersten Job, vielleicht sollte man sich auch mal was gönnen, nach dem Studium, einen Urlaub bspw..

Full ACK, was Jobsuche und Vermögensaufbau angeht. Erstmal Schulden zurückzahlen (möglichst auf einmal, um den Rabatt bei BAFöG mitzunehmen) und dann 10.000 Euro auf dem Girokonto ansparen. Danach kann sie dann überlegen ob und wie sie investieren will.

Das gilt aber nicht für die BU, die sollte schon zeitnah abgeschlossen werden. Aber auch da würde ich mich erst kümmern, wenn sie dann einen Job unterschrieben hat.

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Nostradamus
· bearbeitet von Nostradamus
Am 17.11.2021 um 21:14 von odensee:

Riester ist, anders als es gerne verkauft wird, kein fire-and-forget.

Den Punkt finde ich wichtig! @TO: Deine Freundin sollte sich nämlich so weit mit dem Thema Riester beschäftigen WOLLEN, dass sie selbst entscheiden kann, wann welches Vorgehen sinnvoll ist. Und nein, ich kann dazu leider auch keine Anleitung schreiben. Auch deshalb würde meine Wahl auf die ETF-Lösung fallen (wobei das auch kein reines Fire-and-Forget ist).

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omatthias

Guten Morgen,

 

Vielen Dank für den ganzen Input. Meine Freundin hat sich den Thread vor ihrem Termin durchgelesen und auch einige wichtige Informationen mitgenommen. Zunächst muss ich rückwirkend noch hinzufügen, bzw. korrigieren, die drei Produkte waren anscheinend nicht als Empfehlung zu verstehen, diese drei alle sofort und jetzt abzuschließen, sondern sollten als Beispielprodukte für die jeweilige Kategorie zu verstehen sein. Eine Rürup wäre für sie nicht das richtige, hat ihr nun auch gestern - auf ihre Nachfrage hin - der Verkäufer gesagt. (Bleibt bei mir etwas Unsicherheit hängen, ob er dies wohl auch von sich aus so angesprochen hätte - am Ende bleibt es dabei, eine Rürup gibt es nicht.)

 

Zur Riester gingen die Meinungen hier ja auseinander, ich persönlich habe mich aber trotz meiner Vorbehalte der Meinung von Odensee und Veranda angeschlossen, es könnte zumindest sinnvoll sein, hier den 0.9% Zins noch zu sichern. Ich finde die Vorteile von Riester zwar nicht wirklich überzeugend, allerdings denke ich auch an unsere mittelfristige Zukunft und da muss man natürlich sagen, wenn meine Freundin wegen Kindern etc. auf Teilzeit umstellen würde, würde ja alleine dadurch schon eine weitere Lücke in der Rentenplanung entstehen, welche man durch einen Riester dann relativ billig schließen könnte. Die Annahme waren hier in Teilzeit ca. 25-30k Brutto --> Riestereigenanteil <50€ - dafür so lange es Kindergeld gibt 775€ Bonus auf Eigenleistungen in höhe von ca. 450, jeweils p.a.. Klingt für mich erst mal gut. Hinzu kommt, dass das Produkt anscheinend wirklich nicht so schlecht ist, wie es auf den ersten Blick anhand der Gebühren scheint. Dennoch, eine Restunsicherheit bleibt.

 

Bzgl. HDI Flex - hier gehen unsere Meinungen etwas auseinander. Der Verkäufer rät dringend, diese auch noch dieses Jahr abzuschließen, mit folgender Begründung:

Bei der HDI Flex hat man ja am Ende die Möglichkeit zwischen Auszahlung, weiterlaufenlassen, Verrentung und beliebiger Kombinationen davon zu wählen. Im Falle einer (vollständigen) Verrentung würde die HDI das Geld aber umschichten in sichere Anlagen und dürfe dabei nur so handeln, wie es der Zins zum Abschlusszeitpunkt (jetzt noch 0,9% - nächstes Jahr dann 0.25%) erlaubt. Das habe ich noch nicht verifiziert bisher. Dennoch habe ich damit etwas Bauchschmerzen, weil:

1) Es ist ja noch nicht mal klar, ob bzw. wann Geld zum Besparen eines solchen Produktes vorhanden ist. Man stelle sich die Situation Kinder und Immobilie vor wo man gegebenenfalls lieber mehr Geld zur Tilgung hätte. Hinzu kommt:

2) Bei 25€ pro Monat Beginn, wie lange dauert es, bis hier die Gebühren und Provision gezahlt wurden - sprich - ab wann arbeitet das Geld für sie? Wenn sie jetzt drei bis fünf Jahre lang nur 25€ pro Monat einzahlt, und davon am Ende 500€ übrig bleiben welche den größten Zinseszinseffekt bieten sollten, hätte sie am Ende sehr wenig von einem höheren Rentenfaktor in der Verrentung - vor allem im Vergleich zu einer Selbstanlage in (meinetwegen sogar die gleichen) ETFs.
Hinzu kam die Unklarheit bzgl. des speziellen Produktes. Hier hatte der Verkäuferberater ihr aber zugesagt, ihr noch Alternativen zuzuschicken.

3) Ich bin etwas unsicher, ob zum jetzigen Zeitpunkt der Abschluss einer fRV für sie angemessen wäre. Sie könnte bis zur Ausnutzung des Sparerpauschbetrags einen ETF besparen. Sie weiß noch nicht mal, ob sie bei einem zukünftigen Arbeitgeber (als Bauing möglicherweise öffentlicher Dienst) nicht eine bAV abschließen kann oder muss. Man stelle sich vor, sie buttert jetzt unnötig Geld da weg. Ihre Sorge in dieser Hinsicht ist aber, dass sie im Alter möglicherweise gerne zusätzliche Rente haben wollen würde - und dann wäre der Rentenfaktor der fRV wieder wichtig.

Meiner Meinung nach, spricht für die fRV vor allem der 12/62 Gedanke, aber ich bin da vermutlich einfach anders gepolt.

 

Zusammenfassend sein Rat, die Riester auf jeden Fall abzuschließen und bzgl. der fRV auf jeden Fall auch ein Produkt, seiner Meinung nach Vorzugsweise das HDI Flex zu nehmen. Die Dynamik hier erklärte er übrigens mit Inflationsausgleich, deshalb würde er das immer empfehlen. Er empfahl uns auf jeden Fall einen Vergleich zwischen Selbstanlage ETF und fRV mit ETF von extraetf wo die fRV deutlich besser weg kommt. Ich hatte noch nciht die Zeit diese zu vergleichen, meine aber mich zu erinnern, das bei Finanztip die Selbstanlage sogar einen netto Tarif in der frs schlägt. inwiefern was jetzt stimmt, werde ich über das Wochenende mal nachvollziehen.

 

Habt ihr aus eigener Erfahrung Hinweise dazu? Gibt es andere fRV Produkte die ihr gut findet?

 

Beste Grüße

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PrivateBanker

Hier mal eine Berechnung für einen ETF Sparplan mit Kosten und Steuern.

doc-1.pdf

Wenn du nun die Ablaufleistung deiner Fondspolice bei einer Wertentwicklung von wie hier 6 % mit dem Endwert des Sparplans vergleichst hast du schon mal eine Einschätzung. Die Nettorendite deiner Fondspolice  in der Ansparphase kannst du dann mit diesem Rechner errechnen:

 

https://www.zinsen-berechnen.de/sparrechner.php

 

 Der Vergleich gilt nur wenn du bei deiner Fondspolice die Verrentung wählst, beim Kapitalwahlrecht musst du z.Zt. die Hälfte der Wertentwicklung versteuern !!

 

 

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bondholder
vor 4 Stunden von omatthias:

3) Ich bin etwas unsicher, ob zum jetzigen Zeitpunkt der Abschluss einer fRV für sie angemessen wäre.

Einfache Antwort: nein.

 

Und deshalb müsst ihr euch jetzt damit nicht weiter beschäftigen und könnt eure Lebenszeit für anderes nutzen.

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odensee
vor 4 Stunden von PrivateBanker:

Der Vergleich gilt nur wenn du bei deiner Fondspolice die Verrentung wählst, beim Kapitalwahlrecht musst du z.Zt. die Hälfte der Wertentwicklung versteuern !!

Abzüglich 15% Teilfreistellung aktuell.

 

Bei Verrentung sieht es schon deshalb ganz anders aus, weil man dann ja auch für das in ETF angesparte Geld einen Auszahlplan in irgendeiner Form benötigt. Und die Auszahlungen aus der Verrentung der FRV werden aktuell nach dem "Ertragsanteil" besteuert. Das macht das ganze noch unübersichtlicher.

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PrivateBanker
vor 19 Stunden von odensee:

Abzüglich 15% Teilfreistellung aktuell.

 

Bei Verrentung sieht es schon deshalb ganz anders aus, weil man dann ja auch für das in ETF angesparte Geld einen Auszahlplan in irgendeiner Form benötigt. Und die Auszahlungen aus der Verrentung der FRV werden aktuell nach dem "Ertragsanteil" besteuert. Das macht das ganze noch unübersichtlicher.

Wie kommst du auf die Teilfreistellung von 15 %. Wir sprechen von einer Rentenversicherung und nicht von einem Fonds !!

Deshalb mMn 25 % Abgeltungssteuer auf den Wertzuwachs.

Sollte ich falsch liegen bitte Quellennachweis, danke.

 

zu deiner 2. Anmerkung gebe ich dir vollkommen recht, von daher ist meine Einstellung zuerst mal: Eins nach dem Anderen !!

Zuerst Vermögensaufbau und dann mal schauen.

 

25 % auf den halben Wertzuwachs !!

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chirlu
vor 2 Minuten von PrivateBanker:

Sollte ich falsch liegen bitte Quellennachweis, danke.

 

Ja, du liegst falsch. § 20 Abs. 1 Nr. 6 S. 9 EStG.

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odensee
· bearbeitet von odensee
Am 20.11.2021 um 11:09 von PrivateBanker:

 Der Vergleich gilt nur wenn du bei deiner Fondspolice die Verrentung wählst,

 

vor 59 Minuten von PrivateBanker:

Wir sprechen von einer Rentenversicherung und nicht von einem Fonds !!

Aha. :rolleyes:  (Antwort von chirlu passt)

Des weiteren ist der persönliche "Spitzensteuersatz" und nicht die 25% anzuwenden. Dies aber, unter Voraussetzungen älter als 62 Jahre bei Auszahlung und Vertragsdauer > 12 Jahre, nur so, dass die Hälfte der Erträge zu versteuern sind.

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Feranda
Am 20.11.2021 um 10:36 von omatthias:

Odensee und Feranda

:shit:

Am 20.11.2021 um 10:36 von omatthias:

Bzgl. HDI Flex - hier gehen unsere Meinungen etwas auseinander. Der Verkäufer rät dringend, diese auch noch dieses Jahr abzuschließen, mit folgender Begründung:

Bei der HDI Flex hat man ja am Ende die Möglichkeit zwischen Auszahlung, weiterlaufenlassen, Verrentung und beliebiger Kombinationen davon zu wählen.

Das ist keine Besonderheit der HDI FRV, das können alle guten FRV.

Am 20.11.2021 um 10:36 von omatthias:

Im Falle einer (vollständigen) Verrentung würde die HDI das Geld aber umschichten in sichere Anlagen und dürfe dabei nur so handeln, wie es der Zins zum Abschlusszeitpunkt (jetzt noch 0,9% - nächstes Jahr dann 0.25%) erlaubt.

Fast korrekt. Das Verrentungskapital erhält einen anderen Mindest-Rentenfaktor bei Senkung des Rechnungszins. Jetzt ist der Rentenfaktor bei der HDI aber eh nur mittelmäßig. Warum sollte ich mir den sichern wollen?

Am 20.11.2021 um 10:36 von omatthias:

2) Bei 25€ pro Monat Beginn, wie lange dauert es, bis hier die Gebühren und Provision gezahlt wurden - sprich - ab wann arbeitet das Geld für sie?

Nachdem die Courtage immer Prozentual vom Gesamten Beitrag ist, hält die sich bei 25€ maximal in Grenzen. Aus dem Bauch raus 300€ Abschlusskosten.

Am 20.11.2021 um 10:36 von omatthias:

 Er empfahl uns auf jeden Fall einen Vergleich zwischen Selbstanlage ETF und fRV mit ETF von extraetf wo die fRV deutlich besser weg kommt. Ich hatte noch nciht die Zeit diese zu vergleichen, meine aber mich zu erinnern, das bei Finanztip die Selbstanlage sogar einen netto Tarif in der frs schlägt. inwiefern was jetzt stimmt, werde ich über das Wochenende mal nachvollziehen.

Wäre sehr interessiert an dem Dokument. Hab zwar ein eigenes, aber bin ja offen für neues.

Am 20.11.2021 um 10:36 von omatthias:

Gibt es andere fRV Produkte die ihr gut findet?

Ja gibt es. Aber keine davon passt zur Situation deiner Freundin aktuell.

Ansonsten sind sehr gute Anbieter die Nürnberger und die Continentale z.b. Letzterer entfaltet seine Vorteile allerdings nur bei möglichst langer Besparung.

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