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Gast231208

Investment Policy Statement

Empfohlene Beiträge

Gast231208
· bearbeitet von pillendreher

Angeregt durch den Vorschlag von  @finisher 

Zitat

 

Schon mal überlegt ein IPS (Investment Policy Statement) aufzusetzen und sich dann stur daran zu halten?

 

Ein paar Beispiele gibt es hier:  https://www.bogleheads.org/forum/viewtopic.php?t=61915

 

würde mich interessieren:

Wer von euch hat ein Investment Policy Statement für seine Geldanlagen?

Wie schaut so was konkret aus?

Wenn es drauf ankommt, haltet ihr euch an die eigenen festgelegten Regeln?

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hattifnatt
· bearbeitet von hattifnatt
vor 37 Minuten von pillendreher:

Wer von euch hat ein Investment Policy Statement für seine Geldanlagen?

Wie schaut so was konkret aus?

Wenn es drauf ankommt, haltet ihr euch an die eigenen festgelegten Regeln?

Nein, ich habe mal vor ca. 2 Jahren damit angefangen, aber gemerkt, dass das nicht mein Ding ist, da mich nichts daran hindert, die dort niedergeschriebenen Regeln jederzeit wieder zu ändern, auch wenn ich zum Zeitpunkt X meine Unterschrift drunter gesetzt habe. Das ist m.E. nur als Regelwerk zwischen einem Kunden und einem Anlageverwalter sinnvoll.

 

Besser war es für mich, eine Anlagestrategie zu finden, die zu mir passt und die ich auch durchhalten kann, ohne mich selbst mit solchen Mitteln "auszutricksen".

 

Was ich stattdessen gemacht habe und für mich nützlich finde, war, die konkreten Ziele und Rahmenbedingungen explizit aufzulisten (und die dann regelmäßig zu überprüfen, was auch Erfolgserlebnisse liefert), also mehr im Stil dieses Dokuments: http://im.morningstar.com/im/InvestPolicyWS.pdf

Das ist als Vorbereitung für ein IPS gedacht, aber für mich reicht das schon.

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kleinerfisch

Es ist ja nicht schlimm, wenn man mit sich selbst redet.

Wenn man aber anfängt, sich zu antworten, wird's gefährlich.

Wenn man Verträge mit sich selbst schließt...

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hattifnatt
vor 5 Minuten von kleinerfisch:

Wenn man Verträge mit sich selbst schließt...

Sehr gut zusammengefasst :lol:

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Incantation

Ich hab mir bevor ich den Sparplan gestartet habe ja einiges an Informationen reingezogen (Kommer gelesen, Finanzwesir gehört, hier still geschmökert in div. Threads) und im Rahmen dessen auch ein bisschen was dokumentiert. Als ich mich dann für eine Strategie entschieden habe, hab ich die dann tatsächlich in einem Dokument (also eigentlich eine Page in OneNote) festgehalten - glaube die Idee dazu kam damals aus dem Finanzwesir Podcast. Unterschrieben habe ich sie nicht - aber wenn ich ins grübeln komme ob ich nicht da oder dort noch was anpassen soll, dann schau ich da schon drauf und komm meistens drauf: hey, du hast dir damals was überlegt, die Gedanken von damals stimmen noch, bleib dabei.

 

Ob das unter "stur dran halten" fällt weiß ich nicht - aber ich habe es doch als hilfreich empfunden.

 

Was steht drinnen:

 

1. angestrebte Asset Allokation (dabei auch Gewichtungen innerhalb der Assetklassen)

2. Rebalancing Regeln (wann, in welchem Ausmaß, etc.)

3. unter welchen Umständen werden Produktwechsel überlegt

 

Generell bin ich der Meinung: "dazulernen ist erlaubt". Wenn es "gute Gründe" gibt bin ich bereit an dem Ding etwas zu ändern. Habe gerade das neue coole Video zu Finanzprodukt xy gesehen ist halt kein "guter Grund". Aber ich habe z.B. beim Produktwechsel solche Indexwechsel wie kürzlich beim Xtrackers ACWI ergänzt. Das war für mich schlicht ein Thema, dass ich damals nicht am Radar hatte, dass das auch bei einem gut gefüllten Fonds passieren kann.

 

Das Thema mit den konkreten Zielen, das hattifnatt anspricht habe ich zwar auch aber das ist eine separate Sache (da tracke ich auch auf Monatsbasis wie ich unterwegs bin). Diese aufgeschriebene Geschichte ist hingegen eher ein Anker um nicht vor lauter Begeisterung neue Dinge zu probieren.

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Kezboard

Ich hab nur sowas :-*

 

Quality Investing – Konzept und Regelwerk

 

Inhalt
1    Einleitung    4
2    Identifikation und Klassifizierung von Aktien    5
2.1    Sammeln von Ideen    5
2.1.1    Umgebung, Alltag, Medien    5
2.1.2    Zielorientierte Quellen    5
2.1.3    Fachliteratur    5
2.1.4    Andere Investoren    5
2.1.5    Indizes    5
2.2    Grobfilterung    6
2.2.1    Ziel der Grobfilterung    6
2.2.2    Definition von K.O.-Kriterien    6
2.2.3    Festhalten von Ergebnissen    6
2.3    Fundamentalanalyse (hard facts)    6
2.3.1    Ziel der Fundamentalanalyse    6
2.3.2    Besorgung von Geschäfts- und Quartalsberichten    6
2.3.3    Bewirtschaftung Scorecard    6
2.3.4    Ranking des Unternehmens    8
2.4    Überprüfung weiterer Qualitätskriterien (soft facts)    8
2.4.1    Ziel der Überprüfung    8
2.4.2    Bewertung von Geschäftsmodell, Marktposition, Unternehmensführung    8
2.4.3    Aktualisierung der qualitativ sortierten Liste    8
2.5    Ergebnis    8
3    Bewertung von Aktien    10
3.1    DCF-Verfahren    10
3.1.1    Diskontierung zukünftiger Free Cash Flows    10
3.1.2    Ermittlung eines inneren (fairen) Wertes    10
3.1.3    Margin of safety    10
3.2    DDM-Verfahren    10
3.2.1    Diskontierung zukünftiger Dividenden    10
3.2.2    Ermittlung eines inneren (fairen) Wertes    10
3.2.3    Margin of safety    10
3.3    Equity-Bond-Konzept    10
3.3.1    Ziel des Equity-Bond-Konzepts    10
3.3.2    Ablauf der Ermittlung    10
4    Asset-Allocation    12
4.1    Grundlagen    12
4.1.1    Optimale Aufteilung    12
4.1.2    Mindestgrenzen    12
4.1.3    Verschiebbare Masse    12
4.1.4    Anzahl Depotposten    12
4.2    Market-Timing vs. buy and hold    12
4.2.1    Grundlagen    12
4.2.2    Bestimmung von Ein- und Ausstiegszeitpunkten    12
4.2.3    Sukzessiver Ein- und Ausstieg    13
4.2.4    Aktienkauf auf Kredit    14
4.3    Rebalancing    14
4.4    Reinvestition    14
5    Controllig und Erfolgsmessung    15
5.1    Kennzahlen-Cockpit    15
5.2    Tracking von Renditen    15

 

Größenteils eine schriftliche Fixierung meiner Gedanken, eine Sammlung von Links und Screenshots damit ich auch weiß, was ich so tue :lol:

 

Natürlich wird sich nicht sklavisch daran gehalten, aber als grober Leitfaden und "immer mal wieder ins Gedächtnis rufen, wenn man dann doch vom Plan abgewichen ist (und es in die Hose gegangen ist)" durchaus hilfreich :thumbsup:

 

Eine Veröffentlichung ist weder geplant noch angedacht (a.k.a. "eigene Gedanken machen").

 

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Gast231208
· bearbeitet von pillendreher
vor 32 Minuten von Kezboard:

Ich hab nur sowas :-*

 

Natürlich wird sich nicht sklavisch daran gehalten, aber als grober Leitfaden und "immer mal wieder ins Gedächtnis rufen, wenn man dann doch vom Plan abgewichen ist (und es in die Hose gegangen ist)" durchaus hilfreich :thumbsup:

 

Eine Veröffentlichung ist weder geplant noch angedacht (a.k.a. "eigene Gedanken machen").

 

Finde ich auch, das konkrete Regelwerk geht keinen was an.

(Bin mir aber gerade nicht sicher, ob deine Gliederung ernst oder ironisch gemeint ist)

 

Wenn man sich so die Musterdepots in diesem Forum anschaut, wäre aber eine kleines niedergeschriebenes Investment Policy Statement generell kein schlechter Ratschlag.

 

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odensee
vor 13 Stunden von pillendreher:

Wer von euch hat ein Investment Policy Statement für seine Geldanlagen?

Wie schaut so was konkret aus?

Wenn es drauf ankommt, haltet ihr euch an die eigenen festgelegten Regeln?

Ich habe für mich festgelegt

a) Eine prozentuale Aufteilung in "RK1", "RK3" und "sonstiges"

b) niemals mehr als ein festgelegter %-Anteil des Gesamtvermögens für eine Einzel(schrott)anleihe (fällt unter "sonstiges")

 

An (a) halte ich mich (werde aber jetzt ändern, da in "RK1" der Absolutwert zu hoch wird) und an (b) halte ich mich allermeistens :'(  (bei EYEMAXX habe ich mich daran gehalten :yahoo:)

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oktavian
vor 13 Stunden von hattifnatt:

Das ist m.E. nur als Regelwerk zwischen einem Kunden und einem Anlageverwalter sinnvoll.

Das sehe ich auch teils so. Z.B. Identifizierung des Kunden fällt dann größtenteils weg. Z.B. bei Pensionsgeldern sind es nämlich die Arbeitnehmer/Pensionäre und nicht die Verwalter/Funktionäre deren Interessen der Verwalter wahren sollte. Da ist sowas nicht so klar, wie beim eigenen Depot. Evtl. könnte da rein, ob man vererben möchte, denn dann würde man auch im Alter mit mehr Aktien statt Anleihen investieren.

 

Ansonsten Zweck/Ziel der Anlage und Risikotoleranz sind doch schon wichtig, um die asset allocation zu erarbeiten.

 

Randbedingungen wie Liquiditätsbedarf/Steuern/Zeiträume etc. sind auch für den individuellen Anleger wichtig.

 

Benchmark ist für den aktiven Anleger auch evtl nicht verkehrt, um die aktiv/passiv Entscheidung zu überdenken. Der passive Anleger kann da nach besseren ETFs suchen ;)

 

Anders gefragt: Wie wird denn ohne IPS die asset allocation bestimmt - ausgewürfelt?

 

 

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Saek
· bearbeitet von Saek

Das ist ein Thema, das mir sehr wichtig vorkommt und das ich bisher noch nicht wirklich auf dem Schirm hatte. Danke @pillendreher! Interessant ist auch das Bogleheads-Wiki dazu: https://www.bogleheads.org/wiki/Investment_policy_statement

 

Ich habe bisher nur eine Tabelle mit einer sehr groben und konservativen Schätzung von Humankapital, Rentenansprüchen, etc. und das dann in Relation zum investierten Kapital. Da kommt dann irgendwie die Asset Allocation raus und auch die Veränderung der AA in der Zukunft. (aktuell wäre der Vorschlag der Tabelle >10x gehebelt, nur risikoreicher Portfolioteil).

 

59 minutes ago, oktavian said:

Benchmark ist für den aktiven Anleger auch evtl nicht verkehrt, um die aktiv/passiv Entscheidung zu überdenken. Der passive Anleger kann da nach besseren ETFs suchen

Ich halte Benchmarks allgemein eher für überflüssig. Das lenkt ab und führt gewissermaßen zu Tracking Error Regret. Für systematisches Anlegen mit „passiven“ Produkten ist das eh sinnlos, weil die Asset Allocation quasi die Benchmark vorgibt. Bei aktiven Anlegern ist die Abweichung von einer „passiven“ Benchmark doch hauptsächlich von Zufall/Rauschen dominiert. Die aktiv/passiv Entscheidung deshalb zu überdenken macht überhaupt keinen Sinn.

 

14 hours ago, kleinerfisch said:

Wenn man Verträge mit sich selbst schließt...

erhöht man das Commitment. Dadurch kann man bestimmt so einige typische Anlegerfehler reduzieren oder gar vermeiden.

14 hours ago, hattifnatt said:

aber gemerkt, dass das nicht mein Ding ist, da mich nichts daran hindert, die dort niedergeschriebenen Regeln jederzeit wieder zu ändern, auch wenn ich zum Zeitpunkt X meine Unterschrift drunter gesetzt habe

Man könnte sich auch Regeln festlegen, wie und warum Regeln geändert werden dürfen :D z.B. Umsetzung von Änderungen nur nach gewisser Bedenkzeit, nicht wegen Performance in jüngerer Vergangenheit, o.ä.

14 hours ago, hattifnatt said:

Vermutlich zum Großteil ein guter Startpunkt. Aber nicht nur die Benchmark-Frage, auch im Bereich Monitoring finde ich einige Fragen spontan beim Durchlesen nicht zielführend. z.B.:

Quote

How will I determine how well my individual investments are doing?

How will I determine if my portfolio is meeting my expected return?

How will I determine whether losses fall within my accepted range?

Das sind Tatsachen, die dann schon eingetreten sind und nicht mehr zu verändern sind. Die Fragen sollten mMn eher darauf abzielen, wie die ursprünglichen Entscheidungen getroffen wurden und ob die Entscheidungsgrundlagen falsch waren, und ob sich aus den (erwarteten oder unerwarteten) Ergebnissen eine andere Erwartungshaltung für die Zukunft ergibt, die das Portfolio beeinflussen sollte.

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oktavian
vor 17 Minuten von Saek:

Für systematisches Anlegen mit „passiven“ Produkten ist das eh sinnlos, weil die Asset Allocation quasi die Benchmark vorgibt.

sehe ich nicht so. Auch besonders nach Steuern ergeben sich Unterschiede. Wozu wird dann hier im Forum überhaupt diskutiert, wenn ETF so einfach sind und es egal ist, welchen ETF man nimmt? Index ist nicht direkt investierbar für den steuerzahlenden, deutschen Privatanleger. Da gehören auch gezahlte Gebühren an den Broker mit rein etc.

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Kezboard
vor 2 Stunden von pillendreher:

(Bin mir aber gerade nicht sicher, ob deine Gliederung ernst oder ironisch gemeint ist)

Ernster Auszug aus meinem Inhaltsverzeichnis. Wo habe ich denn da was ironisches aufgeführt? (durchaus ernst gemeinte Frage)

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Saek
9 minutes ago, oktavian said:

Wozu wird dann hier im Forum überhaupt diskutiert, wenn ETF so einfach sind und es egal ist, welchen ETF man nimmt?

Weil es z.B. bei Kostensparen um eine sicher höhere erwartete Rendite geht. Oder es geht um die Risikotoleranz oder was auch immer.

Wenn ich aus Kostengründen in ein Super-Spar-Portfolio a la @Peter23 investiere, das nur ungefähr MK abbildet: Was habe ich dann davon, dass ich die realisierte Performance mit genau MK (z.B. A2PKXG) vergleiche? Ich kann keine Vorteile erkennen, die ich aus dem Vergleich erhalte.

Deswegen kann ich in die Zukunft schauend trotzdem die Produktwahl überdenken. Aber das ist für mich Benchmark-unabhängig, weil „Benchmark“ bedeutet für mich ein Vergleichs-Maßstab für die erzielten Anlage-Ergebnisse der Vergangenheit; etwas, das nicht mehr beeinflussbar ist und für die Anlageentscheidung deshalb nicht so wichtig ist.

9 minutes ago, oktavian said:

Index ist nicht direkt investierbar für den steuerzahlenden, deutschen Privatanleger.

Dann ist doch das eigene Portfolio, das man als beste Wahl für die Index-Abbildung auserkoren hat, doch die beste Benchmark?

19 minutes ago, oktavian said:

Da gehören auch gezahlte Gebühren an den Broker mit rein etc.

Die erhaltenen Prämien darf man aber nicht unter den Tisch fallen lassen!

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Gast231208
· bearbeitet von pillendreher
vor 58 Minuten von Kezboard:

Ernster Auszug aus meinem Inhaltsverzeichnis. Wo habe ich denn da was ironisches aufgeführt? (durchaus ernst gemeinte Frage)

Die komplexe Aufgliederung. 

Das ergibt ja ein ganzes Buch, wie diese z.B.

https://www.amazon.de/Investment-Policy-How-Losers-Game/dp/1556230885

https://www.amazon.com/How-Write-Investment-Policy-Statement/dp/1118679539

 

Was mir aber bei deiner Aufgliederung fehlt (und was meiner Meinung am Anfang stehen sollte), das sind die Ziele der Geldanlage, also die Frage: warum mache ich das alles, bzw. was will ich mit meinem Vermögen wann erreichen. Die konkrete Umsetzung ist dann erst der nächste Schritt. 

 

www.investopedia.com/terms/i/ips.asp 

Zitat

 

Was ist eine Anlagepolitikerklärung (IPS)?

Eine Anlagepolitikerklärung (IPS) ist ein Dokument, das zwischen einem Portfoliomanager und einem Kunden erstellt wird und allgemeine Regeln für den Manager umreißt. Diese Aussage enthält die allgemeinen Anlageziele und -ziele eines Kunden und beschreibt die Strategien, die der Manager anwenden sollte, um diese Ziele zu erreichen. Spezifische Informationen zu Themen wie Asset Allocation,Risikotoleranz und Liquiditätsanforderungen sind in einer Erklärung zur Anlagepolitik enthalten.

...

Grundlegendes zur Anlagepolitik (IPS)

Anlagerichtlinienerklärungen werden häufig, wenn auch nicht immer, von Anlageberatern und Finanzberatern verwendet, um einen Anlageplan mit einem Kunden zu dokumentieren. Es bietet Eine Orientierung für fundierte Entscheidungen und dient sowohl als Roadmap für erfolgreiche Investitionen als auch als Bollwerk gegen mögliche Fehler oder Missetaten.

Ein IPS listet die Anlageziele des Anlegers zusammen mit seinem Zeithorizont auf. Zum Beispiel kann eine Person ein IPS haben, das besagt, dass sie, wenn sie 60 Jahre alt ist, die Möglichkeit haben möchte, in Rente zu gehen, und ihr Portfolio wird bei einer bestimmten Inflationsratejährlich 65.000 US-Dollar in heutigen Dollar zurückgeben.

 

 

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Kezboard
vor 15 Minuten von pillendreher:

Die komplexe Aufgliederung.

Ich hab mal gelernt, man soll Dinge immer so beschreiben, dass auch ein (fachfremder) Dritter sie versteht. Deswegen so Kapitel wie "Einleitung" etc.

 

vor 15 Minuten von pillendreher:

Was mir aber bei deiner Aufgliederung fehlt (und was meiner Meinung am Anfang stehen sollte), das sind die Ziele der Geldanlage, also die Frage: warum mache dich das alles, bzw. was will ich mit meinem Vermögen wann erreichen.

Puh, das ist mir zu philosophisch und erinnert mich mehr an einen Sparkassenberater, der zum Jahresgespräch läd. 42! Spaß an der Freude, reich werden (ich fand schon immer Charaktere wie Dagobert Duck o.ä. faszinierend), evtl. auch eine intellektuelle Herausforderung. Ich will ja nicht bei 1 Mrd. aufhören und mich zurücklehnen, sondern dann erst recht weitermachen.

Am Ende steht natürlich die finanzielle Freiheit, ein Leben als Privatier (das sollte dir bekannt vorkommen ^_^) und das Bestreiten des Lebensunterhalts aus Kapitaleinnahmen. Aber ganz konkrete Ziele sind (mir persönlich) fremd.

 

Frei nach Gen 1,28 daher als Aufforderung an meine Euros und Dollars: seid fruchtbar und mehret euch!

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slowandsteady

Meine Investment-Policy ist nicht aufgeschrieben, aber auch sehr langweilig.

 

Ziele habe ich keine, außer Altersvorsorge und ich bin als DINKS mit gemeinsamer Wohnung und nur einem gemeinsamen Auto in der Situation, dass ich jeden Monat >50% meines Einkommens sparen kann, ohne groß auf etwas verzichten zu müssen. FU muss ich nicht werden, aber ich will auch nicht bis 67+X in Vollzeit arbeiten müssen.

  • Einen "Risikopuffer" für kaputtes Auto etc. habe ich nicht, sondern würde mein RK1-Kapital dafür verwenden (und es dann wieder aufstocken).
  • Ca. 37% (100k) meines Vermögens habe ich fest angelegt in eine Photovoltaik Großanlage, die bleiben jetzt erstmal da und generieren jedes Jahr ein mehr oder weniger konstanten Rückfluss. Ich betrachte das Investment als RK1-2, da alles versichert ist, meine Haftung beschränkt und die Einspeisepreise für 20 Jahre garantiert sind. Auch die Erträge passen zur Prognose, sind sogar leicht darüber.
  • Das restliche Vermögen ist gemäß der "100-Alter" Regel aufgeteilt in RK3 (ETFs) und RK1 (Giro). 
  • Früher war RK1 in Festgeldleitern (u.a. auch bei Greensill ;)), aber bei den aktuell niedrigen Zinsen spare ich mir das und bin mit 0% schon zufrieden.
  • Die beiden ETFs sind ganz klassisch 70% A1JA1R MSCI SRI World und 30% A110QD MSCI SRI EM verteilt. Von SRI erhoffe ich mir nicht viel, aber es ist die letzten 10 Jahre auch nur geringfügig vom Kurs des "normalen Worlds" abgewichen.
  • Ab und an juckt es mich zu zocken, daher darf ich mit Einzelaktien / Optionen handeln, aber überschreite ich die 1000€ Verlust pro Jahr wird sofort liquidiert und weiteres Zocken ist für dieses Jahr verboten. Schaffe ich durchs Zocken +1000€ Gewinn, so wird der herausgezogen und "auf Seite gelegt", mit dem Rest kann ich dann weiterzocken. Bisher war es meist positiv, nur das Tesla shorten war nicht so gut :) 
  • Rebalanciert wird immer durch Nachkauf. Kaufen tue ich, wenn so ca. 5000€ zusammen sind durch Nachschießen in den ETF, der prozentual unter der angestrebten 70/30 Verteilung liegt.
  • Bei einem Kauf mache ich eine Limitorder mit 98% des aktuell angezeigten Kurses, meist löst das dann nach 1-2 Tagen aus. Ab und an läuft der Kurs natürlich davon, aber was solls.
  • Sollten die Kurse vom ATH deutlich (mehr als -20%) fallen, dann werde ich noch ein bisschen RK1 -> RK3 umschichten, aber dazu muss es erstmal stattfinden :) 

Insgesamt ergibt das eine Asset Allokation von ca. 18% RK1 (Giro), 37% RK1-2 (Photovoltaik), 44% RK3 (ETF) was Angesicht meinem eher jungen Alter 30+X und keinen Verpflichtungen (noch nicht) für akzeptabel halte.

 

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Theobuy
· bearbeitet von Theobuy
vor 21 Stunden von pillendreher:

Wer von euch hat ein Investment Policy Statement für seine Geldanlagen?

Gutes Thema @pillendreher und ich "oute" mich als jemand, der sich das für sich aufschreibt. Aber vermutlich nicht in dem engen Sinne, wie es andere definieren oder beschreiben - aber einfach quantifiziert, wie ist der aktuelle Stand und in welches Instrument soll wie viel Geld fließen.

 

vor 21 Stunden von pillendreher:

Wie schaut so was konkret aus?

Zunächst ist es eine Auflistung alle Instrumente, die sich so über die Zeit angesammelt haben, z.B. eine Kapitallebensversicherung, ETFs, russ. Anleihen und p2p und ihr aktueller Wert (auf dem Papier). Einen kompletten Überblick pflege ich in GnuCash (und lerne gleichzeitig Buchhaltung).

Eine Aufteilung nach RK1, RK3 mache ich nicht, sondern unterscheide zwischen Investments, die ich aktiv tätige - ETFs werden monatlich gekauft, aber gleichzeitig mache ich ein Rebalancing, muss also entsprechende Order/Sparpläne einrichten - und solche, wo nur das Geld abfließt, wie bspw. private Rentenversicherung.

Daraus ergeben sich fixe und variable Summen, die ich jährlich festlege und penibel tracke, ob ich auch so viel investiert habe, wie geplant. Hier folge ich dem sowjetischen Ansatz - Übererfüllung des Plans ist besser. Der Begriff der Savings Rate (verstanden als "nicht ausgegeben", also gespart) überzeugt mich weniger als die Überlegung, dass nur ein investierter Euro ein "guter" Euro ist. Mich interessiert also meine Investment Rate und die ist fixiert.

Ein Benchmark habe ich nur für mein ETF-Portfolio: mich interessiert, ob meine Aufteilung mit MSCI ETFs auf DM/EM/SC mit einem MSCI ACWI IMI mithalten kann. Das sieht ganz so aus und freut mich.

 

vor 21 Stunden von pillendreher:

Wenn es drauf ankommt, haltet ihr euch an die eigenen festgelegten Regeln?

Dank jährlicher Revision - ja. Die jährlichen inhaltlichen Änderungen sind aber bisher minimal und gehen eher in Richtung risikoreiche Investments verringern und gestiegenes Einkommen auf die Investmentinstrumente zu verteilen. Und ein richtiger Stresstest (Aktiendrawdown mit -50% noch nicht erlebt, Anleihenportfolio ist mit 5,29% im Minus aktuell und eine Verbesserung nicht abzusehen) steht noch aus, wobei ich erwarte, dass nicht die Investment Rate sich verringert, sondern z.B. von Anleihen in ETFs umgeschichtet oder p2p nicht weiter zugeführt würde. Ich würde mich zu denen zählen, die mehr Freude am Investieren als am Konsumieren haben.

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Ramstein
· bearbeitet von Ramstein
Am 16.11.2021 um 20:20 von pillendreher:

Wer von euch hat ein Investment Policy Statement für seine Geldanlagen?

Was würde ich da reinschreiben?

 

 

Ramsteins Investment Policy Statement

 

Kontinuierlich dazu lernen und das Depot unter Berücksichtigung des jeweiligen Kenntnisstandes und des Zeitpunkts (Familienstand, Alter, Gesundheit, finanzielle Planungen, Marktumfeld) optimiert fortentwickeln.

 

Aber hilft das was?

 

Feste Regeln, die dann stur eingehalten werden, sind m. E. was für lernresistente Personen, anal fixierte Charactere, Bürokratien, ISO 9000 Fetischisten und die militärische Dienstverordnung. (Ein Idiot in Uniform ist immer noch ein Idiot. Mark Uwe Klings Känguru)

 

PS: Was hätte ich wohl vor gut 50 Jahren aufschreiben sollen? Immer FAZ und Capital lesen und "gute" (aktive) Fonds zum Kaufen aussuchen?

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Synthomesc_alt
· bearbeitet von Synthomesc
Am 16.11.2021 um 20:42 von hattifnatt:

aber gemerkt, dass das nicht mein Ding ist, da mich nichts daran hindert, die dort niedergeschriebenen Regeln jederzeit wieder zu ändern, auch wenn ich zum Zeitpunkt X meine Unterschrift drunter gesetzt habe

 

Am 16.11.2021 um 21:07 von kleinerfisch:

Wenn man Verträge mit sich selbst schließt...

Die Idee ansich ist per se ja nicht schlecht, einen wirklichen Mehrwert sehe ich da aber auch nicht.....

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finisher
Am 16.11.2021 um 20:20 von pillendreher:

würde mich interessieren:

Wer von euch hat ein Investment Policy Statement für seine Geldanlagen?

Wie schaut so was konkret aus?

Wenn es drauf ankommt, haltet ihr euch an die eigenen festgelegten Regeln?

@supertobs ist ein gutes Beispiel für jemanden, der sich seit über einem Jahrzehnt an seine Regeln hält. Er hat hier ein Musterdepot.
 

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finisher
· bearbeitet von finisher

 

 

Ein Investment Policy Statement ist der Mast an dem man sich festbindet, um dem Sirenengesang zu widerstehen.

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kleinerfisch

Ein Investment Policy Statement ist ein Vertrag mit meinem jüngeren Selbst.

 

Es gibt später dann drei mögliche Gründe, ihn zu brechen:

1. Es haben sich unvorhergesehene strukturelle Veränderungen am Anlagemarkt oder in meiner persönlichen Situation ergeben (Steueränderungen, neue Produkte, Einkommen/Familienstand/Lebensplanung ändert sich)

2. Ich bin klüger geworden

3. Ich bin dümmer geworden

 

Bei 1. und 2. ist doch wohl völlig in Ordnung, den Vertrag zu brechen. Bei 3. glaube ich idR, dass 2. vorliegt.

Im besten Fall gilt 3. und ich halte den Vertrag ein, weil ich erkenne, dass ich mich zB in einem emotionalen Ausnahmezustand befinde.

Dann brauche ich aber keinen Vertrag.

Im schlimmsten Fall gilt 1. oder 2. und ich halte mich wider besseres Wissen an den Vertrag weil ich (-> #18)

 

Dazu kommt: Wenn ich den Vertrag breche, gibt es keinen Kläger, keinen Richter und keinerlei Sanktion. Sozusagen ein Vertrag im rechtsfreien Raum, maW: wertlos.

 

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supertobs
· bearbeitet von supertobs
Am 18.11.2021 um 08:30 von finisher:

@supertobs ist ein gutes Beispiel für jemanden, der sich seit über einem Jahrzehnt an seine Regeln hält. Er hat hier ein Musterdepot.
 

Aber auch mit Adaptionen. Zum Beispiel Frontier Markets rein, dann wieder rausgenommen. RK1 von Anleihen und Pfandbriefen auf teilweise Festgeld angepasst. EM-EUR-Anleihen und EM-USD-Anleihen erweitert. MSCI Value nicht weiter bespart.

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alsuna
Am 16.11.2021 um 20:20 von pillendreher:

Wer von euch hat ein Investment Policy Statement für seine Geldanlagen?

Ich habe sowas in der Art vor Jahren geschrieben, als ich mich eingelesen habe. Das hat mir zum Sortieren meiner Gedanken und des vielen Inputs geholfen. Ich habe da schon eine Weile nicht mehr rein geschaut.

 

Für mich wichtiger ist eine Art "Protokoll" in dem ich aufschreibe, was ich mache. Jeweils mit 1-3 Sätzen zur Begründung. Das hat mir schon ein paar Mal geholfen, später nachzuvollziehen, warum ich xy damals gemacht habe.

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finisher
· bearbeitet von finisher
Am 16.11.2021 um 20:20 von pillendreher:

Angeregt durch den Vorschlag von  @finisher 

würde mich interessieren:

Wer von euch hat ein Investment Policy Statement für seine Geldanlagen?

Wie schaut so was konkret aus?

Wenn es drauf ankommt, haltet ihr euch an die eigenen festgelegten Regeln?

Hier ein Beispiel:

 

Anlagestrategie Vereinbarung (Investment Policy Statement)

 

Einleitung

Von Charles Ellis “Winning the Loser’s Game: Zeitlose Strategien für erfolgreiches Investieren”: 

„Ein Investment Policy Statement ist das stärkste Gegenmittel gegen Panik. Schriftlich festgelegte Regeln helfen Dir dabei rational zu bleiben. Ohne solch ein Hilfsmittel solltest Du Dir selbst nicht zutrauen völlig rational zu bleiben, wenn alle um Dich herum von Emotionen getrieben werden, schließlich bist Du auch ein Mensch.“

 

Vereinbarung

Der Anlagebetrag wird aufgeteilt in 50% Bankguthaben in Euro und 50% Aktien-ETF(s). Für den Aktienanteil dürfen nur ETFs verwendet werden, welche einen weltweiten Aktienindex abbilden, wie z.B. ein ETF auf den MSCI World Index oder einen ähnlichen Index.

Sollte das Bankguthaben von Verwahrentgelten betroffen sein oder die Einlagensicherung überschreiten, darf der betroffene Anteil in ETFs mit Euro Staatsanleihen/Unternehmensanleihen mit Investment Grade Rating investiert werden. Es dürfen nur passiv gemanagte ETFs verwendet werden. Die Gebühren (TER, OCF) der ETFs dürfen nicht höher als 0,4% p.a. sein. Es werden ausschüttende ETFs bevorzugt, um den Steuerfreibetrag möglichst weit auszunutzen. Zuviel bezahlte Steuern müssen über die Steuererklärung zurückgeholt werden. 

 

Es wird ein Buy&Hold Ansatz verfolgt mit jährlichem Rebalancing. Die Aufteilung (Zielallokation) von 50% Aktienanteil und 50% Bankguthaben wird einmal im Jahr im Mai wiederhergestellt, aber nur wenn der Aktienanteil kleiner als 45% oder größer als 55% geworden ist. 

D.h. z.B. bei 45% Bankguthaben und 55% Aktienanteil werden 5% des Aktien-ETFs verkauft, um wieder auf 50% Aktienanteil zu kommen.

Öfters als einmal im Jahr darf nur rebalanciert werden, wenn der Aktienanteil größer als 60% oder kleiner als 40% geworden ist.

 

Es werden keine Änderungen an dieser Vereinbarung unternommen, aufgrund von Aktienmarktbewertungen, Vorhersagen, Ereignissen, Meinungen, Krieg, Katastrophen, etc. Auf gar keinen Fall wird Markettiming betrieben oder werden Anteile außerplanmäßig verkauft, aufgrund von Panik während oder nach einem Aktienmarktcrash.

 

Zusammenfassung (Was ist regelmäßig zu tun?)

Einmal jährlich:

  • Feststellen wie weit die Aufteilung Aktienanteil, Bankguthaben von der Ziel-Allokation abgewichen ist.
  • Ggf. Zielallokation wiederherstellen nach den festgelegten Kriterien.
  • Steuern über die Steuererklärung zurück holen (Günstigerprüfung ankreuzen).

 

Außerplanmäßiges Rebalancing:

  • Nur wenn der Aktienanteil größer als 60% oder kleiner als 40% wird.

 

Hiermit versichern die nachfolgenden Unterzeichner, sich an die Vereinbarung zu halten.

Eine Änderung der Vereinbarung ist nur einstimmig möglich.

 

 

__________________________________________________________________________

Ort, Datum                                                               Person 1


 

__________________________________________________________________________

Ort, Datum                                                               Person 2
 



 

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