Aktien in anderen Währungen, welcher Handelsplatz ist entscheidend?

[ShreediT]

Hi,

ich würde die Rücksetzer bei Gazprom gern nutzen um einzusteigen, idealerweise in der Nähe größerer Widerstände.

Nun liegen diese Marken aber je nachdem ob man sich den Chart in Rubel oder Euro anschaut ziehmlich weit auseinander. Besorders auffällig wenn man sich mal das letzte Hoch aus Ende 2019 anschaut. Sind diese Abweichungen nur durch den Rubel/Euro Kurs begründet?

Nach welchem Chart würdet ihr euch da eher richten? In Rubel sieht das jetzt schon nach dem ersten Widerstand aus und würde dann jetzt schon mit 50% rein gehen und die zweite hälfte bei etwa 300. In Euro hingegen würde ich glaube noch bis etwa 8,10 warten für die erste Position und die zweite beim alten Hoch von 2019. Aber halt nur wenn der Chart in Euro eine Relevanz hat.

[hattifnatt]

vor 8 Minuten von ShreediT:

Besorders auffällig wenn man sich mal das letzte Hoch aus Ende 2019 anschaut. Sind diese Abweichungen nur durch den Rubel/Euro Kurs begründet?

Ja. Bei technischer Analyse nimmt man immer die Heimatwährung.

[Maciej]

vor 10 Stunden von hattifnatt:

Ja. Bei technischer Analyse nimmt man immer die Heimatwährung.

Dem würde ich so pauschal nicht zustimmen. Man sollte auch immer ein Auge darauf haben, wie hoch der Umsatz an der jeweiligen Börse ist im Vergleich zu ausländischen Börsen. Wenn der Umsatz im Ausland den Umsatz an der Heimatbörse deutlich übersteigt, kann man den ausländischen Kurs als den relevanteren interpretieren. Die Abhängigkeit des Unternehmens von den Währungen, in denen der größte Unternehmensumsatz gemacht wird, spielt hier auch mit rein.

 

Bei hochinflationären Währungen ist manchmal auch gar keine sinnvolle Analyse in der Heimatwährung möglich, besonders wenn man lange Zeiträume betrachtet. Russland ist hier so ein Beispiel. Da würde ich für Analysen den Dollar- oder alternativ den Euro-Chart bevorzugen (der russische Leitindex RTSI wird vermutlich auch nicht ohne Grund in Dollar gemessen).

 

Meistens ist es aber ohnehin hilfreich, sich die Heimatwährungs- und Dollar-Charts anzuschauen, bzw. je nach Anlagedauer auch noch den Chart in der Währung, in der man anlegen will.

[ShreediT]

Danke, die Antwort ist wirklich sehr hilfreich! 

Kann man irgendwo einsehen, an welcher Börse die Aktie mit welchem Umsatz gehandelt wird? 

[Maciej]

vor 11 Stunden von ShreediT:

Kann man irgendwo einsehen, an welcher Börse die Aktie mit welchem Umsatz gehandelt wird? 

finanzen.net hat z.B. eine Kategorie "Börsenplätze", wo zumindest die wichtigsten gelistet sind: Gazprom ADR und Originalaktie. Von der Stückzahl her ist die Moskauer Börse hier tatsächlich die mit Abstand umsatzstärkste.

[Undercover]

Und was soll das bringen, Währungsgewinne?

Dafür zahlst du dann Gebühren für den Währungstausch.

[ShreediT]

vor 11 Stunden von Undercover:

Und was soll das bringen, Währungsgewinne?

Dafür zahlst du dann Gebühren für den Währungstausch.

Es geht darum in welcher Währung der Chart an aussagekräftigen ist 

[WOVA1]

vor 45 Minuten von ShreediT:

Es geht darum in welcher Währung der Chart an aussagekräftigen ist 

Die Schönheit ( oder die Aussagekraft ) eines Charts liegt immer im Auge des Betrachters.

 

Wenn Du wissen willst, wie sich eine Aktie entwickelt, ist die Entwicklung in der Währung relevant, wo sie am häufigsten gehandelt wird. 

Das kann die Heimatbörse sein, muss es aber nicht.

 

Wenn Du wissen willst, was Du davon hast, ist die Währung angesagt, in der Du die Brötchen bezahlst.

 

Wobei es bei Aktien halt noch die vertrakte Frage gibt: 'In welcher Währung verdient die Gesellschaft Geld, in welcher Währung bezahlt sie ihre Rechnungen und Löhne ?'. 

Es eine Gazprom wird wohl Kosten überwiegend in Rubel haben, Erlöse aber zu einem guten Teil in USD oder EUR.

 

 

[oktavian]

Ich würde den langfristigen chart immer in einer harten Währung oder inflationsbereinigt anschauen. Sonst denkst du noch, das Ding geht nur nach oben und real ging es nur bergab.

 

Bei der technischen Analyse versucht man statt der Fundementaldaten die Psychologie der Marktteilnehmer mitzunehmen. Daher würde ich die Währung nehmen, in der die meisten (geldgewichtet) Marktteilnehmer bei dieser spezifischen Aktie denken. Wenn es z.B. Fondsmanager sind, welche in USD denken, aber lokal kaufen, kann der USD durchaus Sinn machen. Dies gilt auch wenn die Aktie nirgendwo in USD gehandelt wird. Wenn es mehr lokale Privatanleger sind, würde ich Heimatwährung nehmen. Allerdings nutze ich auch kaum chartanalyse.