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permaport

Währungsrisiko bei in USD gehandelten Fonds, die auch europäische Anlagen enthalten

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permaport
· bearbeitet von permaport

Hallo Leute,

 

mal eine Verständnisfrage: Ich möchte zur Diversifizierung meines Portfolios iShares Global AAA-AA Govt Bond UCITS ETF (https://www.ishares.com/de/privatanleger/de/produkte/297892/ishares-global-aaa-aa-govt-bond-ucits-etf) dazukaufen.

 

Der Fonds wird in USD gehandelt, allerdings sind ca. die Hälfte der Anleihen von EU Ländern (Deutschland, Frankreich, Niederlande, Belgien).

 

Meine Frage: Ist damit auch das Währungsrisiko USD / EUR um die Hälfte reduziert, obwohl der Fonds vollständig in USD gehandelt wird?

 

Bin für eine verständliche Erklärung dankbar!

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Schwachzocker

Die Fondswährung ist ohne praktische Bedeutung. Entscheidend ist der Inhalt.

In Deinem Depot wirst Du ohnehin alles in EUR sehen.

 

Das Hauptrisiko dürfte hier eher in der duchschnittlichen Restlaufzeit liegen, angegeben mit über 10 Jahren. Da kann mit den Zinsen und der Inflation viel passieren.

 

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slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady
vor 40 Minuten von permaport:

Meine Frage: Ist damit auch das Währungsrisiko USD / EUR um die Hälfte reduziert, obwohl der Fonds vollständig in USD gehandelt wird?

Ja, denn der aktuelle Kurs wird zwar in USD notiert, die europäischen Staatsanleihen sind aber in EUR. Extrembeispiel: Ein in USD-notierter Fond hält pro Fondsanteil nur genau eine hypothetische europäische Staatsanleihe, die konstant 100€ wert ist. Dann ist der Preis des Fonds einfach die 100€ tagesaktuell umgerechnet in USD.

Übrigens kann auch die Heimat-Währung (bei uns EUR) ein Währungsrisiko sein. Würde ich in der Türkei wohnen, würde ich wohl lieber nicht nur auf türkische Anleihen setzen wollen.

 

PS: Bei Anleihen-ETFs ist nicht nur der Währungsmix, sondern auch die modifizierte Duration entscheidend. Dein vorgeschlagener Fond ist mit hoher Restlaufzeit sehr empfindlich auf steigende Marktzinsen.

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permaport
· bearbeitet von permaport

Super danke @slowandsteady @Schwachzocker

 

Frage: Es wird ja oftmals geraten, dass man sein Portfolio auch international diversifiziert. Allerdings ist der Rat meistens, dass man nur den Aktienanteil international hält, die Anleihen aber doch nur national bzw. auf EU Ebene.

 

Warum ist das so? Kann es nicht auch Sinn machen die Anleihen außerhalb des EU Raums zu streuen, wenn man das gleiche mit den Aktien macht?

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odensee
vor 10 Minuten von permaport:

Allerdings ist der Rat meistens, dass man nur den Aktienanteil international hält, die Anleihen aber doch nur national bzw. auf EU Ebene.

Das wird so nur für den "sicheren" Teil des Vermögens geraten (und dann auch nur Kurzläufer). Kein Währungsrisiko, minimales Ausfallrisiko bei AAA-gerateten Staaten (davon gibt es auch in der EU nicht viele.....).

 

vor 12 Minuten von permaport:

Kann es nicht auch Sinn machen die Anleihen außerhalb des EU Raums zu streuen, wenn man das gleiche mit den Aktien macht?

Ja, dann aber eben als Diversifikation über unterschiedliche Anlageklassen und nicht als "sicherer" Teil.

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slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady
vor 15 Minuten von permaport:

Allerdings ist der Rat meistens, dass man nur den Aktienanteil international hält, die Anleihen aber doch nur national bzw. auf EU Ebene. Warum ist das so?

Meistens wird ja geraden, sein Geld in einen "sicheren" und "nicht sicheren" Risikoklassen aufzuteilen. Der sichere Teil soll dann möglichst nie an Wert verlieren, und muss dafür keine oder vernachlässigbare Rendite erwirtschaften. Damit scheiden aber Anleihen in Fremdwährung für den risikoarmen Teil aus, denn diese Anleihen sind ja in Fremdwährung aufgenommen und 1:1 vom Wechselkurs abhängig. Selbst zwischen USD und EUR sind +-10% Schwankung pro Jahr üblich, daher kann man USD Treasurys kaum als "risikoarm" bezeichnen.

 

Hat man global verteilte Anleihen, dann gleicht sich das Währungsrisiko natürlich oft wieder aus (manche Währungen steigen, manche fallen), aber trotzdem ist "riskanter" als nur Eurozone-Anleihen. IMHO sind Anleihen für die meisten Privatanleger heutzutage nicht mehr wirklich sinnvoll: Entweder man nimmt die "wirklich sicheren" (=AAA Eurozone), dann ist die erwartete Rendite schon negativ und man fährt mit 0.0% Tagesgeld besser. Oder man nimmt eben doch "ein bisschen riskantere" und hat dann 0.5% pro Jahr, dafür aber dann eben kein geringes Risiko mehr.

vor 15 Minuten von permaport:

Kann es nicht auch Sinn machen die Anleihen außerhalb des EU Raums zu streuen, wenn man das gleiche mit den Aktien macht?

Klar kann das Sinn machen. Diversifikation funktioniert auch hier. Allerdings sind Anleihen in Fremdwährung meiner Meinung nach eben nicht mehr "risikoarm" und dann würde ich gleich lieber in Aktien investieren.

  

vor 37 Minuten von slowandsteady:

PS: Bei Anleihen-ETFs ist nicht nur der Währungsmix, sondern auch die modifizierte Duration entscheidend. Dein vorgeschlagener Fond ist mit hoher Restlaufzeit sehr empfindlich auf steigende Marktzinsen.

Lese dich bitte nochmal in die Laufzeit von Anleihen ein und wie Zinsänderung kurz- und langlaufende Anleihen beeinflussen. Dann wirst du auch verstehen, warum ich den vorgeschlagenen Fond mit einer durchschnittlichen Restlaufzeit von 10 Jahren nicht als risikoarm bezeichnen würde. 

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