Lebe ich über meinen Verhältnissen? Alle Kosten aufgelistet

[Peter90]

Hallo zusammen,

 

die Frage ist ziemlich individuell, aber ich weiß einfach nicht wie ich mich entscheiden soll... Ich (m, 30, Single, Berufseinsteiger) habe die Chance auf eine schöne neue Wohnung und überlege, ob folgender Lebensstil zu hoch für mich ist. Mir geht es dabei um die Frage:

 

↓↓↓↓↓↓↓↓↓↓↓↓↓↓↓↓↓

Ist der Kostenanteil "Übrig" (677€) hoch genug, um damit Freizeit, Neuanschaffungen, Urlaub etc. abzudecken? Mit diesem Betrag müsste ich ggfls. ja auch meine Liquiditätsreserve wieder auffüllen...

↑↑↑↑↑↑↑↑↑↑↑↑↑↑↑↑↑

 

Netto Einkommen: 2580€

 

Monatliche Fixkosten:

Miete warm: 775€

Tanken: 170€ (bei 1,70€)

Supermarkt: 250€ (Essen, Klopapier etc.)

Strom: 60€ (Durchlauferhitzer)

Motorrad und Autoversicherung: 40€

Haftpflichtversicherung: 5€

Friseur: 20€

Garagenstellplatz: 20€ (geteilt)

Handyvertrag: 8€

Spotify: 4€ (Family Tarif)

DSL: 20€

GEZ: 19€

 

 

Auswertung

Liquiditätsreserve: 6000€

Fixkosten: 1390€ (54%)

ETF: 515€ (20%)

Übrig: 677€ (26%) ←←←←←←←←←←←←←←←←←←←←←←←←←

 

Wie viel Geld habt ihr für eure "Freizeit" übrig?

 

Bin froh über Antworten und Anregungen! Gerne bis heute Abend, weil ich dann den Vertrag unterschreiben würde / kann ...

[slowandsteady]

Was in deiner Aufstellung fehlt sind Abschreibungen für das Auto bzw. Rückstellungen für ein neues Auto, oder fällt das unter "Liquiditätsreserve"? Es kommt auch stark auf den Wohnort an - in München/Stuttgart bist du mit obiger Aufstellung wohl schon sehr günstig unterwegs.

 

Ich habe in gleicher Situation vor 8 Jahren als Berufseinsteiger mit ähnlichem Netto-Einkommen ohne Auto in einem WG-Zimmer für ~470 Warmmiete gelebt. Dadurch konnte ich vom Netto ca 50% sparen ohne weitere Anstrengung. Ob du das so machen sollst/willst, ist deine Entscheidung, ich war auch 5 Jahre jünger als du jetzt beim Berufseinstieg. Persönlich finde ich das "Extremsparen" in den ersten Berufsjahren vor Familiengründung eine gute Idee - 20k mit 25 Jahren sind viel mehr wert als 20k Vermögen mit 50 Jahren. Aber natürlich ist das höchst individuell und deine Ausgaben scheinen mir jetzt auch nicht "über deinen Verhältnissen".

 

PS: Übrigens sind 600€/Monat pro Tag 20€ für "Freizeitvergnügen". Ich würde das gar nicht schaffen, so viel auszugeben, ich kann ja nicht jeden Abend ins Theater/Restaurant gehen....

[Shonsu]

vor 48 Minuten von Peter90:

↓↓↓↓↓↓↓↓↓↓↓↓↓↓↓↓↓

Ist der Kostenanteil "Übrig" (677€) hoch genug, um damit Freizeit, Neuanschaffungen, Urlaub etc. abzudecken? Mit diesem Betrag müsste ich ggfls. ja auch meine Liquiditätsreserve wieder auffüllen...

↑↑↑↑↑↑↑↑↑↑↑↑↑↑↑↑↑

 

Netto Einkommen: 2580€

 

 

Auswertung

Liquiditätsreserve: 6000€

Fixkosten: 1390€ (54%)

ETF: 515€ (20%)

Übrig: 677€ (26%) ←←←←←←←←←←←←←←←←←←←←←←←←←

 

Wie viel Geld habt ihr für eure "Freizeit" übrig?

 

Bin froh über Antworten und Anregungen! Gerne bis heute Abend, weil ich dann den Vertrag unterschreiben würde / kann ...

 

Wenn ich das richtig verstehe hast Du nicht 677 Euro übrig sondern sogar noch 515 Euro extra, die Du zum Vermögensaufbau in ETF steckst.

 

Wohnen ist nach dem 10m² WG Zimmer (Dach über dem Kopf) immer eine Luxusfrage. Welchen Luxus möchte mich mir hier leisten? Es gibt es eine Faustformel, die besagt, man soll für Wohnen maximal 30 % seines Einkommens ausgeben => passt in Deinem Fall.

 

Die individuellen Fragen sind doch: 

Wieviel hast Du in den vergangenen Jahren für Urlaub ausgegeben. Gehst Du eher Zelten oder muss es das Luxushotel sein. Wie alt ist Dein Auto und, muss es beim nächsten Auto ein Ferrari sein, oder tuts auch ein gebrauchter Dacia?

 

Aus meiner Sicht sollte 677 Euro für Rücklagenbildung und Urlaub ausreichen, aber das ist eben individuell.

[Peter90]

Hi,

 

Danke für deine Antwort, slowandsteady

vor 44 Minuten von slowandsteady:

Was in deiner Aufstellung fehlt sind Abschreibungen für das Auto bzw. Rückstellungen für ein neues Auto

Mmh, damit hast du recht. Und in die Liquiditätsreserve passen solche Abschreibungen auch nicht. Wahrscheinlich würde ich diese bei 150€/Monat für die nächsten vier Jahre ansetzen müssen... das kalkuliere ich nochmal neu

vor 44 Minuten von slowandsteady:

in einem WG-Zimmer für ~470 Warmmiete gelebt

Das ist mein Status Quo (430€ Warm, mit DSL, Strom, GEZ etc. - unschlagbar). Aber ja, das ist natürlich eine persönliche Entscheidung. Nach 8+ Jahren WG ist nun eine eigene Wohnung notwenig.

vor 44 Minuten von slowandsteady:

Persönlich finde ich das "Extremsparen" in den ersten Berufsjahren vor Familiengründung eine gute Idee

Finde ich auch gut. In diesem Jahr konnte ich 10k beiseite legen. Nächstes Jahr würde ich das gerne auch schaffen (ETF Sparrate)

vor 44 Minuten von slowandsteady:

Übrigens sind 600€/Monat pro Tag 20€ für "Freizeitvergnügen". Ich würde das gar nicht schaffen, so viel auszugeben

Guter Punkt!!

 

---------------------------------------------------

 

Hi Shonsu,

vor 8 Minuten von Shonsu:

Es gibt es eine Faustformel, die besagt, man soll für Wohnen maximal 30 % seines Einkommens ausgeben => passt in Deinem Fall

Ja das stimmt, aber hier rechne ich dann immer noch DSL, GEZ, Garage, Strom, etc. mit ein und dann knacke ich die 30% schon ziemlich leicht.

vor 8 Minuten von Shonsu:

Aus meiner Sicht sollte 677 Euro für Rücklagenbildung und Urlaub ausreichen, aber das ist eben individuell.

Vielen Dank! Genau wegen dieser Einschätzung bin ich ja auch hier

 

P.S. ich bin auch von der Camping Fraktion und fahre einen kleinen Citroen C1

[chirlu]

vor einer Stunde von Peter90:

Strom: 60€ (Durchlauferhitzer)

 

Am Rande, das läßt sich gut reduzieren mit einem wassersparenden Duschkopf. Ich habe eine „Clima“ aus Schweizer Produktion mit 3-Liter-Regler. Benutze ich weiterhin, obwohl ich inzwischen nicht mehr hinter einem elektrischen Durchlauferhitzer hänge.

[Shonsu]

Neben der Rücklagenbildung für die Neuanschaffung des Autos noch berücksichtigen:

 

- Neue /größere Wohnung, bedeutet üblicherweise auch mehr Möbel? -> einmalige Zusatzkosten

- Muss eine Küche in die Wohnung eingebaut werden? -> einmalige Zusatzkosten

- Hausratversicherung erwünscht? -> dauerhafte Zusatzkosten

 

[Vogel Ziellos]

vor 3 Stunden von Peter90:

Ist der Kostenanteil "Übrig" (677€) hoch genug, um damit Freizeit, Neuanschaffungen, Urlaub etc. abzudecken? Mit diesem Betrag müsste ich ggfls. ja auch meine Liquiditätsreserve wieder auffüllen...

Eigentlich pausiert man solange die ETF Sparpläne bis die Notreserve wieser aufgefült ist. Aber ich würde sagen das der Kostenanteil groß genug ist ich persönlich rechne immer mit 15-20% Konsumausgaben.

 

[Pfennigfuchser]

Die 766 sehen besser aus, als sie sind. Neues Auto, Reparatur, Möbelstück, Elektronik, Urlaub, Geschenke, Klamotten, Lektüre, Weiterbildung, Hobbies usw wollen daraus bestritten werden. Mir würde das locker reichen, aber es ist nicht, wie beschrieben nur zum "Verbraten".

[schnullsch]

Deine Aufteilung kommt ja fast genau an das 50 (Fixkosten), 30 (Konsum), 20 (Sparen) Modell ran. Also ich denke, wenn du keine extravagenten Hobbies (auch was das Auto angeht) pflegst sollte es passen.

[saturday]

Hi, ich denke Du wirst damit über die Runden kommen und das Gehalt wird dann ja hoffentlich auch noch etwas ansteigen. Du solltest natürlich weitere Fixkosten einplanen. Ein paar davon sind ja bereits genannt worden. Mir fällt spontan noch Hausratversicherung ein. Auch beim Auto können mitunter größere Kostenpakete (Steuern, TÜV, größere Wartungen (z.B. neue Bremsen) anfallen. Dafür sollte man schon etwas einplanen. Dennoch denke ich, dass es nicht wirklich "über die Verhältnisse" leben ist, was Du hier beschreibst. 

[Peter90]

Danke euch nochmal für eure Antworten! Ich bin ein relativ genügsamer Mensch und habe mich nun für meine neue Wohnung entschieden :-) schönen Abend euch allen!