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Tom49

ACWI IMI-Verteilung zum Investieren nach Marktkapitalisierung

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Tom49

Angenommen ich möchte vollständig nach Marktkapitalisierung investieren, müsste ich dann ETFs auf folgende Indizes so gewichten:

  • 76,5% MSCI World,
  • 12,6% MSCI World Small Caps,
  • 8,5% MSCI Emerging Markets,
  • 1,4% MSCI Emerging Markets Small Caps

 

Wenn also das Ziel ist mein Investment so zu verteilen, wie der MSCI ACWI IMI das auf 99% des Investable Market macht.

(Am einfachsten wäre es natürlich den SPDR MSCI ACWI IMI UCITS ETF (IE00B3YLTY66) zu kaufen, aber ich will nicht alles verkaufen und umschichten. Und ich will auch nicht die Marktkapitalisierung vollständig umsetzen, sondern nur verstehen, was die "reine Lehre" fordert.)

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Wenn ich diese MSCI Grafik hier richtig verstehe und meine Info zu ca 10% Schwellenländer stimmt, dann müsste ich 100.000 so investieren:

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Es bleiben 1.000 EUR übrig, weil 1% in Mikroaktien von ACWI IMI nicht abgedeckt werden. Es wäre sachlich logisch dieses 1% auf die ETFs für World Small Caps und EM Small Caps draufzuschlagen.

 

Habe ich das so richtig verstanden?

Denn 15% Small Caps ist ja deutlich mehr als oft empfohlen wird. Und 10% Schwellenländer ist deutlich weniger.

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xfklu
vor 44 Minuten von Tom49:

Angenommen ich möchte vollständig nach Marktkapitalisierung investieren...

Vollständig wäre das nicht, weil z.B. noch die "Frontier Markets" und ein Teil der chinesischen A-Aktien fehlen würden.
 

Zitat

Wenn [...] meine Info zu ca 10% Schwellenländer stimmt...

Zur Zeit haben wir 11,9% Schwellenländeranteil.

 

Zitat

Denn 15% Small Caps ist ja deutlich mehr als oft empfohlen wird. Und 10% Schwellenländer ist deutlich weniger.

Wie häufig etwas empfohlen wird, ist kein Gradmesser dafür, wie gut eine Empfehlung ist. Auf die Begründungen kommt es an.

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stagflation
vor 41 Minuten von Tom49:

Habe ich das so richtig verstanden?

Im Wesentlichen: ja. Für Details: siehe Post von @xfklu.

 

vor 41 Minuten von Tom49:

Denn 15% Small Caps ist ja deutlich mehr als oft empfohlen wird.

Man muss da auch bei den Index-Familien aufpassen. Bei den FTSE-Russell Indexen enthalten Large und Mid Caps 90% der Marktkapitalisierung und Small Caps nur 10%.

 

vor 41 Minuten von Tom49:

Und 10% Schwellenländer ist deutlich weniger.

Es gibt Anleger, die nach BIP gewichten wollen. Diese wählen dann einen höheren Anteil an Emerging Markets.

 

vor 12 Minuten von xfklu:

Wie häufig etwas empfohlen wird, ist kein Gradmesser dafür, wie gut die Empfehlung ist.

Das kann ich nur bestätigen. Vor allem muss man immer schauen, warum etwas empfohlen wird. Wenn etwas für den einen Anleger sinnvoll ist, heißt das noch lange nicht, dass es auch für andere Anleger sinnvoll ist.

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Saek
· bearbeitet von Saek
11 hours ago, stagflation said:

Man muss da auch bei den Index-Familien aufpassen. Bei den FTSE-Russell Indexen enthalten Large und Mid Caps 90% der Marktkapitalisierung und Small Caps nur 10%.

Interessanterweise kann ich das nicht so deutlich nachvollziehen, wenn ich die MK der Index-Factsheets nehme (obwohl man 15% vs. 10% o.ä. ja häufig liest). Es scheinen zwar deutlich mehr Aktien zu sein, aber die SC-Definition nach MK ist fast gleich. Komischerweise haben auch ACWI und All-World fast die gleiche MK, aber eine deutlich unterschiedliche Anzahl Aktien (3000 vs. 4000), wobei das bei IMI bzw. All-Cap beides ziemlich ähnlich ist (9100 vs. 9200). Vielleicht haben FTSE und MSCI auch unterschiedliche Definitionen für Free-Float oder auch eingeschlossene Länder (Schwellenmarkt vs. Märkte von Entwicklungsländern), das habe ich jetzt nicht überprüft.

 

MSCI ACWI IMI: 78,252,004.30 (Mio) USD, 9225 Aktien

MSCI ACWI: 68,431,358.12 USD, 2964 Aktien

MSCI ACWI Small Cap: 9,820,646.19 USD, 6261 Aktien

=> 12.55% SC

FTSE Global All Cap: 77,163,375 USD, 9122 Aktien

FTSE All-World: 68,993,729 USD, 4025 Aktien

FTSE Global Small Cap: 8,169,646 USD, 5097 Aktien

=> 10.59% SC

 

Wenns für EM interessiert, kann man die gleichen Rechnungen auch machen, wenn man nach den Factsheets, z.B. mit "factsheet msci emerging markets site:msci.com" sucht.

 

 

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

Hier die detaillierten Zahlen von FTSE Russell (Stand: September 2020):

 

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(Klicken für Vergrößerung, Quelle: https://www.ftserussell.com/index/spotlight/global-equity-indexes)

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Tom49

Vielen Dank für Eure Antworten!

Danke @Saek, für den Hinweis auf die Factsheets. Ich hatte lange nach einer Tabelle gesucht und mich gewundert, dass sowas anscheinenend nicht prominent angeboten wird, aber nicht geschnallt, dass man es sich ja leicht selbst ausrechnen kann. Habe ich jetzt gemacht:


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MSCI hat in der Tabelle im Eröffnungseintrag die Small Caps mit ~14% angegeben. Aktuell liegen World Small und EM Small recht deutlich darunter mit 12,6% bzw. 12,3%. Gehe ich richtig in der Annahme, dass dies an der besseren Kursentwicklung der Large Caps liegt und MSCI dies beim nächsten Rebalancing wieder auf 14% bringen wird? Die machen doch Rebalancing zw. Large und Small Caps, oder?

 

Ich folgere, dass ich z.B mit drei ETFs "den Markt" abbilden könnte, wenn auch -- wie @xfklu schrieb -- ohne "Frontier Markets" und ein Teil der chinesischen A-Aktien:
77% Xtrackers MSCI World
12% iShares Core MSCI EM IMI

11% SPDR® MSCI World Small Cap


Und auf dieser Basis könnte ich eigene Übergewichtungen vornehmen bzw. überprüfen, wie weit mein Depot vom Markt abweicht. Wenn ich also 30% im MSCI Europe habe, dann sind das mehr als doppelt so viel wie der Markt für angemessen hält. Krass. Mit dem Stoxx Europe 600 habe ich anders als beim MSCI Europe auch ein paar Small Caps dabei, aber vermutlich nicht so viel, dass mehr als 1-2 Prozentpunkte gerechtfertigt zusätzlich zu den 14,5% für Europe hier:
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Am 24.9.2021 um 00:54 von stagflation:

Es gibt Anleger, die nach BIP gewichten wollen.

Warum machen die das, @stagflation? Weil Prof Weber den Ansatz mit seinem ARERO verfolgt? Wenn ich das richtig verstanden habe, dann macht der das so, weil BIP gewichtete Portfolios in der Vergangenheit besser liefen, aber eine vernünftige theoretische Begründung hat er nicht geliefert, sondern nur was von der Vermeidung von Übergewichtungen durch Blasen etc geschrieben. Oder habe ich was übersehen?

Eine gute Strategie braucht aber m.E. Theorie und Empirie. Theoretisch spricht sogar einiges gegen eine BIP Gewichtung, weil der Markt eines Landes und die Börse eines Landes zwei verschiedene Dinge sind.
Vielleicht war es in der Vergangenheit (insbes in Schwellenländer) so, dass in einem Land erst die Wirtschaft wuchs und dann die dortigen Unternehmen verstärkt an die Börse gingen. Aber warum sollte das in Zukunf weiter so gehen? Vielleicht verstaatlicht China ja einige Aktienunternehmen?
Wirtschaftswachstum in Deutschland führte vielleicht früher zu mehr Aktiengängen, aber nicht mehr heute. Deutschlands Wirtschaft ist größer als die Börse.

Und umgekehrt ist z.B. in UK, Schweiz, Dänemark die Wirtschaft sehr viel kleiner als die Börse, weil sie eine stärkere Aktienkultur haben und/oder viele international tätige Unternehmen dort an der Börse sind. Die BIP Theorie würde diese Länder untergewichten. Allerdings spielt das vielleicht keine so große Rolle, weil der ARERO nur die Regionen nach BIP gewichtet, aber nicht innerhalb der Regionen. In Europa gleichen sich vielleicht Schweiz mit gr Börse und kleinem BIP sowie Deutschland mit kl Börse und gr BIP aus, aber wie ist das für die Schwellenländer, die sich ja sehr stark voneinander unterscheiden? Der ARERO legt dort immerhin 40% seines Aktienanteils an. Weil die chinesische Wirtschaft in den letzten Jahren stark gewachsen ist, muss der ARERO viel in einen Emerging Markets Index stecken, also nicht nur in chinesische Aktien, sondern auch in russische, obwohl die russ Wirtschaft in den letzten Jahren kaum gewachsen ist. Und der ARERO muss chin Aktien kaufen, obwohl es gr Sorge bzgl staatlicher Eingriffe in die Börse gibt und der Markt chin Aktien abstraft.

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https://www.arero.de/fileadmin/user_upload/_temp_/arero_rebalancing_homepage.pdf


 

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 5 Stunden von Tom49:

Warum machen die das, @stagflation?

Mathematisch und statistisch gesehen ist es wichtig, schön breit zu diversifizieren und alle Marktbereiche abzudecken. Über die genaue Gewichtung der einzelnen Bestandteile sagt die Theorie wenig. Man kann nach GDP (BIP) gewichten, nach Cap (Marktkapitalisierung), einer Mischung von beidem oder auch ganz anders. Wichtig ist, dass nichts unter- oder übergewichtet wird. Welche Gewichtung in den nächsten 20 Jahren am besten performen wird, kann keiner vorhersehen. Deshalb ist es meiner Meinung nach egal, ob man nach GDP oder Cap gewichtet. Cap-weighted ist technisch gesehen einfach zu realisieren, deswegen wird es häufig genutzt.

 

In einem anderen Thread habe ich die Performance von GDP-weighted und Cap-weighted über die letzten 20 Jahre verglichen: https://www.wertpapier-forum.de/topic/22224-arero-der-weltfonds/?do=findComment&comment=1425250

 

Mein Fazit in dem Post war (ich zitiere mich mal selbst):

Zitat

In den Jahren 2003 - 2006 lief der MSCI ACWI GDP-weighted wohl deutlich besser als Cap-weighted. Die nächsten 10 Jahre liefen Cap-weighted und GDP-weighted ähnlich - und erst in den letzten Jahren lief Cap-weighted dann besser. Cap-weighted vs. GDP-weighted scheint eine Einflussgröße mit sehr langer Zykluszeit zu sein - ähnlich wie Rohstoffe.

Weil GDP-weighted in den Jahren 2003-2006 so gut lief, haben natürlich viele, die in dieser Zeit (und in den folgenden Jahren) ihre Portfolios entwickelt haben, auf GDP-weighted gesetzt. Der ARERO wurde auch in dieser Zeit konzipiert. Wer heute sein Portfolio zusammenstellt und Backtests macht, wird aber nicht unbedingt bei GDP-weighted landen.

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Tom49
· bearbeitet von Tom49

Danke, @stagflation, also gab's wohl keine große Theorie wie Wirtschaftswachstum zu hohen Aktienkursen führt. Macht ja auch keinen Sinn. Stattdessen wohl eher empfohlen wegen erfolgreicher Vergangenheit und weil man pragmatisch was zur Diversifikation empfehlen wollte.

BIP-Gewichtung macht m.E. auch wenig Sinn wegen Globalisierung. Unternehmen machen weniger Gewinne im Heimatmarkt als vor 70 Jahren.

=> Ich fänd wegen der Globalisierung eine Diversifikation unter Berücksichtigung des Anteils der internationalen die Gewinne interessant. Ich kann das nicht gut erklären, aber es läuft darauf hinaus, dass ich mich mit einem recht hohen Europa Anteil wohlfühle, u.a. weil ein hoher Anteil der Gewinne von europ. Aktienunternehmen aus dem Ausland stammt. Um vom Wachstum der Mittelschicht in Schwellenländern zu profitieren, muss ich also nicht unbedingt stark in den MSCI EM investieren, sondern partizipiere auch über europ. Aktien, z.B. MSCI European Consumer Staples mit Unilver und Nestle, die stark in Schwellenländern aktiv sind.

Für MSCI Europe gegenüber MSCI North America spricht auch, dass die europ Unternehmen deutlich mehr Gewinne außerhalb Europas machen als die nordamerik. Firmen außerhalb Nordamerikas machen.
=> Eine ausschließlich in Europa stattfindende Rezession würde den MSCI Europe weniger hart treffen als eine ausschließlich in Nordamerika stattfindende Rezession den MSCI North America treffen würde.

Nur weiß ich nicht, welche Portfoliogewichtungen man genau von diesen Revenue Sources ableiten sollte.


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https://www.msci.com/www/blog-posts/accounting-for-revenue-sources/02235488422

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chirlu
vor 8 Stunden von Tom49:

Theoretisch spricht sogar einiges gegen eine BIP Gewichtung, weil der Markt eines Landes und die Börse eines Landes zwei verschiedene Dinge sind.

 

Das ist aber gar nicht die Begründung für BIP-Gewichtung. Es geht darum, zu hohe Anteile in einzelnen Regionen zu vermeiden (Japanblase: Japan; aktuell: USA). Alternativ, wenn dir BIP nicht gefällt, kannst du auch eine beliebige Verteilung wählen (z.B. 25% für jede von vier Regionen), wenn du daran für die nächsten Jahrzehnte festhältst.

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Cepha
· bearbeitet von Cepha
vor 10 Stunden von Tom49:

 

MSCI hat in der Tabelle im Eröffnungseintrag die Small Caps mit ~14% angegeben. Aktuell liegen World Small und EM Small recht deutlich darunter mit 12,6% bzw. 12,3%. Gehe ich richtig in der Annahme, dass dies an der besseren Kursentwicklung der Large Caps liegt und MSCI dies beim nächsten Rebalancing wieder auf 14% bringen wird? Die machen doch Rebalancing zw. Large und Small Caps, oder?

 

 

Bei ETFs nach Marktkapitalisierung gibt es kein "rebalancing", das ist ja gerade das Prinzip dahinter.

 

Wenn der Anteil der small cap demnächst auf 5% fällt oder auf 20% steigt ist es eben so. Höchstens wechselt mal ein Unternehmken (oder auch ein Land) von der einen in die andere Kategorie, deshalb wäre ja auch ein einziger All world all cap ETF der Idealfall für Leute, die genau den Markt abbilden wollen.

 

Japan war z.B. mal bei fast 40%.

 

Das wird genau so abgebildet.

 

Wenn Du hingegen rebalncen willst, weil Du Dir davon mehr Rendite erhoffst darfst Du die Aktien nicht nach Marktkapiatlsierung verteilen, sondern musst Dir eine andere Verteilung aussuchen. Entweder nach BIP, nach Einwohnern, den Mondphasen, festen prozentwerten oder was auch immer Dir gefällt.

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Tom49
vor 9 Minuten von Cepha:

Wenn der Anteil der small cap demnächst auf 5% fällt oder auf 20% steigt ist es eben so. Höchstens wechselt mal ein Unternehmken (oder auch ein Land) von der einen in die andere Kategorie

Ein Unternehmen wechselt von MSCI World Small in den MSCI World, wenn seine Marktkapitalisierung x Mrd $ übersteigt?
Und fällt raus, wenn es auf weniger als y Mrd $ fällt?

Warum steht dann in allen Factsheets auf Small Cap Indizes, dass diese "the index covers approximately 14% of the free float-adjusted
market capitalization of" abc? Da steht immer "appr. 14%", nicht mal appr 10% oder appr 13%.
Die Indizes kommen also alle zufällig auf ungefähr 14%?

Da steht nix über Unternehmen mit max x Mrd $. Aber das würde doch mehr Sinn machen würde, wenn Deine These zutrifft.
https://www.msci.com/documents/10199/51473645-5d10-4e45-bf60-c51cff530f69
https://www.msci.com/documents/10199/e2289c24-2ced-43a5-bf38-5ae96a7bd98e
https://www.msci.com/documents/10199/efd274e3-300f-43e7-8985-30ded93a7f00
https://www.msci.com/documents/10199/a67b0d43-0289-4bce-8499-0c102eaa8399

vor 1 Stunde von chirlu:

eine beliebige Verteilung wählen

Okidoki, klingt aber nicht wissenschaftlich fundiert. Was vielleicht auch nicht Dein Anspruch ist, aber der vom ARERO.

ARERO macht auch nicht Rebalancing zu einer festen regionalen Verteilung, sondern zu den sich ständig ändernden BIP Anteilen und das bis auf zwei Nachkommastellen genau. 

Wenn die Aktienkurse einer Region stärker wachsen als der Anteil dieser Region am globalen BIP, dann wittert ARERO den Ansatz einer Blase und stutzt sein Engagement in dieser Region zurück. Hm.

=> Was Finanzprofessoren ausklügeln, ist vielleicht nicht unbedingt wissenschaftlicher begründet (also mit Theorie statt nur ein Blick auf vergangene Renditen) als das was einige Privatanleger ohne Habilitation in Finanzwissenschaften hier im WPF vorschlagen?

 

vor 1 Stunde von chirlu:

wenn du daran für die nächsten Jahrzehnte festhältst.

Ja, verstehe. Eine Strategie und dann über Zyklen festhalten statt nach Moden ständig umzuschichten, was vermutlich dazu führt, dass man teuer kauft und billig verkauft. Einverstanden, daher finde ich es wichtig, dass man sich detailliert Gedanken über die richtige Portfolioverteilung macht, damit man sich dabei wohlfühlt und dann sehr sehr sehr lange daran festhält. Insbesondere wenn Kurse unten sind. Daher meine vielleicht nervigen Detailfragen.

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Saek
On 9/28/2021 at 9:43 PM, Tom49 said:

Nur weiß ich nicht, welche Portfoliogewichtungen man genau von diesen Revenue Sources ableiten sollte.

Es gibt auch einen "Revenue Weighted" ACWI, finde ich schlüssiger als GDP aber auch nicht wirklich überzeugend.

https://www.msci.com/documents/1296102/4965873/ofi_revenue_weighted_global_usd_net.pdf/2ab7c75f-a856-b379-88e6-b5099046c587

Es kann ja Gründe geben (die eingepreist sind), warum gewisse Geschäftsfelder, Einnahmen oder Rahmenbedingungen risikoreicher sind als andere; oder es könnte auch die Erwartung sinkender Einnahmen eingepreist sein.

On 9/28/2021 at 9:57 PM, chirlu said:

Das ist aber gar nicht die Begründung für BIP-Gewichtung. Es geht darum, zu hohe Anteile in einzelnen Regionen zu vermeiden (Japanblase: Japan; aktuell: USA).

Oder aktuell fast 4x übergewichtete EM bei BIP Gewichtung... Finde ich auch nicht allzu überzeugend. Offensichtlich kann das auch in die andere Richtung ausschlagen, d.h. für mich, dass die Übergewichtungs-Vermeidung nicht so funktioniert in der Praxis.. Es kann natürlich gut sein, dass EM die nächsten Jahre/Jahrzehnte super läuft....

On 9/28/2021 at 9:57 PM, chirlu said:

Alternativ, wenn dir BIP nicht gefällt, kannst du auch eine beliebige Verteilung wählen (z.B. 25% für jede von vier Regionen), wenn du daran für die nächsten Jahrzehnte festhältst.

Damit meinst du Nordamerika, Europa, Asia-Pazifik als DM und alle EM? Was passiert dann, wenn es eine neue Region geben sollte? z.B. DM Südamerika? Oder es mit einer Region total bergab geht (Krieg, Enteignung, Kommunismus bricht aus :D)? Das dürfte es in einigen Ländern schon gegeben haben, dass der Aktienmarkt komplett auf 0 gesunken ist. Dann rebalanced man stetig in seine fixe Allokation rein... Finde ich auch nicht richtig überzeugend. Und langfristig wirds vermutlich eh keinen allzu großen Unterschied machen, da kann man doch gleich bei Marktkapitalisierungsgewichtung bleiben, das ist einfach und kostengünstig und braucht gar kein Rebalancing.

 

Wenn man mehr Rendite will, muss man mehr (systematisches) Risiko eingehen. Ich bin nicht überzeugt, dass das über Regionengewichtung nach Kenngrößen, die nichts mit dem Aktienmarkt zu tun haben, klappt, weil ich nicht unbedingt glaube, dass Länderrisiko systematisch ist. Erhöhung der Aktienquote und evtl. Investieren in zusätzliche Risikofaktoren ist da schon fundierter.

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