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einNeugieriger

Margin bei Interactive Brokers verstehen

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einNeugieriger

Versuche mich daran, Margin bei Interactive Brokers im Detail zu verstehen. Mein Konto liegt bei Interactive Brokers Ireland. Laut https://www.interactivebrokers.eu/en/index.php?f=37725 somit also schonmal kein Reg T Margin, sondern Risk-Based Margin:

Zitat

As a resident of Europe you are subjected to Risk-based margin

Soweit klar. Aber wie berechnet Interactive Brokers jetzt die Marginanforderungen für z.B. die Apple-Aktie?

image.thumb.png.83cc18bdb53a599c5583a56bfecee122.png

Für den Kauf von 100 Apple-Aktien über gesamt knapp 15.000 USD wären somit gerade einmal ca. 2000 USD Initial Margin und ca. 1800 USD Maintenance Margin nötig. Wie kommen diese Margin-Anforderungen zustande, sprich bewertet Interactive Brokers hier jede Aktie individuell oder gibt es doch einen gewissen Prozentsatz als Marginanforderung, der für die meisten US-Aktien gilt?

Nachtrag:

Testweise mal Microsoft genommen und den Limit-Preis unrealistisch auf den Preis der Apple-Aktien gesetzt:

image.thumb.png.68ffd2d6fc7a9c999f9f282f5f4e46b8.png

Wie man sieht, sind die Marginanforderungen hier ungefähr doppelt so hoch wie bei Apple. Findet hier also doch eine Aktienindividuelle Margin-Bewertung der verschiedenen Aktien statt? Kann man sich dies "Bewertung"/Einschätzung irgendwie direkt anschauen (Richtung niedriges Risiko, hohes Risiko etc), statt nur mit den konkreten Werten? Wie lange bleiben denn die Marginanforderungen stabil?

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Undercover

Ich kenne diesen Laden nun nicht.

Aber das sieht mit 25 % Margin doch recht normal aus.

Vermutlich ist die Berechnung ähnlich wie an der EUREX oder CFDs bei deutschen Banken.

 

Sicherlich werden die Anforderungen je nach Volatilität der Aktie gestaffelt.

Bei den meisten Werten habe ich eine Margin von 20 %.

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Flaschenpfand

Die Sache ist ziemlich komplex. Die folgende Seite erklärt einiges:

https://www.interactivebrokers.com/en/index.php?f=24862

 

In deinem Fall auch z.B.:

"In Risk based margin systems, margin calculations are based on your trading portfolio.

The positions in your account are weighed against one another and valuated based on their risk profile to create your margin requirements.

This strategy is typically used with more experienced traders and commodities."

 

 

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Undercover

Ich kenne jetzt diesen Begriff nicht.

Aber das entspricht wohl dem was üblicherweise als Cross Margin bezeichnet wird.

 

Also ich habe z.B. einen ODAX Long.

Wenn der etwas gestiegen ist verkaufe ich einige DAX-Aktien Short.

Die einzelnen Margins dafür werden dann verrechnet und der gesamte Bedarf ist geringer.

Sinnvolle Sache.

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oktavian

Wie genau Sie das berechnen, wird meines Wissens nicht offengelegt. Du kannst es eben einsehen. Wichtig ist zu wissen, dass sich die Margin Anforderungen jederzeit ändern können. Also selbst ohne Kursänderungen kann es theoretisch zu einem Margin call kommen. Bei Alarmen kann man sich auch einen margin Alarm setzen per Email, wenn so und so viel der Margin ausgereizt ist. Vergleichbar mit einem Kursalarm. Würde da nicht so sehr ans Limit gehen. Ich glaube es gibt auch einen risk navigator für was wäre wenn Spielchen.

Die Margin hängt vom Wertpapier und vom Depotbestand ab. Wenn du zum Beispiel covered calls verkaufst, sollte das wenig verbrauchen im Vergleich zum naked call Verkaufen. Bei covered calls bist du ja durch deinen Wertpapierbestand abgesichert gegen extrem steigende Kurse. Bei reg T gibt es dieses Aufrechnen vielleicht nicht. Kenne mich da nicht so aus, denn wichtig ist eben zu gucken wie die Werte sind. Im Endeffekt kannst du da auch nichts dran drehen, wenn der broker das verändert. So gesehen wäre reg T sogar besser berechenbar für den Kunden, denn das ist regelbasiert. Portfolio margin ist risikobasiert und das Risiko ist eben subjektiv und ändert sich auch.

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goccih
vor 11 Stunden von einNeugieriger:

Wie man sieht, sind die Marginanforderungen hier ungefähr doppelt so hoch wie bei Apple.

Das ist doch aber Unfug, oder? Die Margin-Anforderung richtet sich nach dem Wert der Aktien (einmal 100 * 145 $ und einmal 100 * 299 $) und nicht danach, was du bezahlen möchtest. Daher schwankt deine Margin-Auslastung ja dann auch nach dem Kauf mit fallenden und steigenden Kursen.

Bei beiden Aktien scheint die Margin-Anforderung bei ca 16% (zum Wert der Aktien) zu liegen.

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Flaschenpfand
vor 2 Stunden von oktavian:

Im Endeffekt kannst du da auch nichts dran drehen, wenn der broker das verändert. So gesehen wäre reg T sogar besser berechenbar für den Kunden, denn das ist regelbasiert. Portfolio margin ist risikobasiert und das Risiko ist eben subjektiv und ändert sich auch.

Jupp, sehe ich auch so. Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass du bei IB festlegen kannst welche Werte aus deinem Depot bei einem Margincall zuerst

verkauft werden. Besser ist natürlich den Margin immer nur teilweise zu beanspruchen um nie in diese Situation zu kommen.

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oktavian
vor 1 Stunde von Flaschenpfand:

Jupp, sehe ich auch so. Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass du bei IB festlegen kannst welche Werte aus deinem Depot bei einem Margincall zuerst

verkauft werden. Besser ist natürlich den Margin immer nur teilweise zu beanspruchen um nie in diese Situation zu kommen.

Ich empfehle viel Abstand zu halten. Bei mir wurden da mal intraday Sachen verkauft. Auslöser waren short Positionen in Staatsanleihen in Kombination mit einem fallenden Aktienmarkt und gesteigerter Vola. Bin dann wieder reingekommen, vielleicht sogar günstiger, aber wichtig zu wissen ist auch, dass man nicht informiert wird. Habe eigentlich einen any trade Alarm und kriege dann eine email. Zudem wird man auch nicht in der app gewarnt. Das wurde irgendwie nicht als trade erfasst.

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pete1
Am 22.9.2021 um 23:47 von Undercover:

Sicherlich werden die Anforderungen je nach Volatilität der Aktie gestaffelt.

Genau. Kann über Nacht problemlos verdoppelt werden. Kam letztes Jahr bei einen Titel vor, weis nur nicht mehr bei welchem.

 

Am 22.9.2021 um 23:49 von Flaschenpfand:

Die Sache ist ziemlich komplex

Komplex im tiefen Detail vielleicht schon. Aber du kannst das weder beeinflussen noch (im Zweifel) ändern. Sowas muss man einfach akzeptieren. Darüber im Wesentlichen nachdenken ist aber schon sehr zu empfehlen. Mehr aber auch nicht.

 

vor 22 Stunden von Flaschenpfand:

Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass du bei IB festlegen kannst welche Werte aus deinem Depot bei einem Margincall zuerst

verkauft werden.

Wie ist der Pfad hierzu? Davon habe ich noch nie gehört (was aber auch absolut rein gar nichts zu bedeuten hat). Möchte ich mir mal gerne ansehen.

 

vor 20 Stunden von oktavian:

Ich empfehle viel Abstand zu halten.

Das würde ich auch dringend anraten. In normalen Börsenphasen würde ich maximal 25% Marginauslastung fahren. In Krisen kann man durchaus erhöhen und die Chancen nutzen, aber bei 40% oder spätestens 50% (in der allertiefsten Krise, Dax. min. bei -50%/-60%) würde ich definitiv aufhören und die Margin senken. 

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7rabbits
· bearbeitet von 7rabbits

Hier steht nochmal auf Deutsch alles zur Margin bei IB, einfach oben mal bei den Reitern durchklicken .

 

Das wichtigste wurde ja schon gesagt... die Anforderungen können sich jederzeit ändern

 

Ergänzung:

Vorsicht mit Optionen:

Zitat

Systeme, die Margin-Anforderungen risikobasiert ableiten, liefern eine angemessene Bewertung der Risiken komplexer derivativer Portfolios in Szenarien mit kleinen bis mittleren Veränderungen. Bei starken Kursbewegungen der zugrunde liegenden Aktien oder Futures sind solche Systeme jedoch weniger verlässlich. Deshalb haben wir die grundständigen börsenseitigen Marginmodelle durch Algorithmen weiterentwickelt, die die Auswirkungen großer Marktbewegungen von bis zu 30% auf ein Portfolio berücksichtigen (bei extrem volatile Aktien sogar noch höher). Dieses „Extremfall-Marginmodell“ kann die Margin-Anforderungen für Portfolios mit Netto-Short-Positionen in Optionen erhöhen und ist besonders empfindlich in Bezug auf Short-Positionen für stark aus dem Geld liegende Optionen.

Und bei stark konzentrierten Portfolios ist die Margin auch höher:

Zitat

Zusätzlich wenden wir eine Konzentrationsmarginanforderung für Marginkonten an. Die zwei größten Positionen eines Kontos und die zugehörigen Derivate werden anhand eines Worst-Case-Szenarios mit einer Spanne von +/- 30% neu bewertet. Die übrigen Positionen werden auf Basis einer Bewegung von +/-5% neu bewertet. Wenn die Konzentrationsmarginanforderung die auf Basis der Standardmarginregeln ermittelte Anforderung überschreitet, wird die neu berechnete Konzentrationsmarginanforderung für das Konto angewendet.

 

vor 22 Stunden von Flaschenpfand:

Jupp, sehe ich auch so. Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass du bei IB festlegen kannst welche Werte aus deinem Depot bei einem Margincall zuerst

verkauft werden. Besser ist natürlich den Margin immer nur teilweise zu beanspruchen um nie in diese Situation zu kommen.

Ich kenne nur die Funktion, was zuletzt verkauft werden soll, habe aber gerade keine TWS hier am PC.

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Flaschenpfand
vor 2 Stunden von pete1:

Wie ist der Pfad hierzu? Davon habe ich noch nie gehört (was aber auch absolut rein gar nichts zu bedeuten hat). Möchte ich mir mal gerne ansehen.

In deiner Positions-Ansicht kannst du eine Spalte names 'Liquidate Last' einblenden (unten Screenshot aus dem Webportal) und dann entsprechend

für die gewünschten Positionen setzen.

 

Hier noch der Eintrag zu der Option aus der IBKR-Docu:

https://www.interactivebrokers.com/en/software/glossary/content/glossary/liquidate_last.htm

 

 

ibkr_liquidate_last.png

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