Zum Inhalt springen
TJE

Dividenden-Wachstumsstrategie mit (welchen) ETFs?

Empfohlene Beiträge

TJE
· bearbeitet von TJE

Ja, das riecht tagsaechlich nach Ausschuettung von Kursgewinnen.

 

Der Fideltity global income scheint hingegen nur Divis auszuschuetten, beinhaltet Tech und kann deshalb wohl den Allworld halbwegs gut abbilden.

 

Mein Topliebling waere aber nach wie vor der Wisdomtree Global Quality Dividend Growth. Der hat den Allworld wie gesagt sogar outperformt die letzten Jahre. Leider gibt es die ausschuettende Variante als kleinen Fonds eben nur in London liquide zu handeln.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Gast231208
· bearbeitet von pillendreher

Zum VanEck Vectors (TM) Global Equal Weight UCITS ETF

- 15% Niederländische Quellensteuer (nur schlecht wenn Sparerpauschbetrag nicht anderweitig ausgeschöpft wird)

-  Die 12-Monats-Rendite entspricht der Rendite, die ein Anleger, der den Fonds über die letzten 12 Monate gehalten hat, unter Annahme des aktuellen NAV erzielt hätte. Die 12Monats-Rendite wird berechnet, indem alle Ertragsausschüttungen über die vergangenen 12 Monate aufsummiert und durch die Summe des aktuellen Nettoinventarwerts und aller in den vergangenen 12 Monaten ausgezahlten Veräußerungsgewinne dividiert werden. Die ausgezahlte Dividende kann von der Dividendenrendite des Index durch die Erhöhung oder Reduzierung des Fondsvermögens abweichen. Ein Teil der Dividende kann, anstatt ausgezahlt zu werden, wieder angelegt werden, was sich im Preis des Fonds niederschlägt.  (durchgestrichenenes würde ich  ignorieren)

- trotzdem im Vergleich zu einem MSCI World ETF rückblickend suboptimal  https://www.fondsweb.com/de/vergleichen/ansicht/isins/NL0009690221,LU0392494562

- daher meiner Meinung die bessere Wahl (rein subjektiv, da ich ihn im Depot habe): Xtrackers MSCI World Consumer Staples UCITS ETF  A113FG / IE00BM67HN09

   https://www.fondsweb.com/de/vergleichen/ansicht/isins/LU0392494562,NL0009690221,IE00BM67HN09  bzw. als ausschüttender ETF

  iShares MSCI World Consumer Staples Sector UCITS ETF - USD DIS ETF WKN: A2PHCH ISIN: IE00BJ5JP329 

 

PS Übrigens - wer feste prozentuale Ausschüttungen braucht (warum auch immer), der wird hier fündig

https://www.schroders.com/de/de/privatanleger/anlagethemen/fonds-mit-fixer-ausschuttung/

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
chirlu
vor 5 Stunden von layer9:

Woher kommt eigentlich die Info, dass der Quellensteuerabzug beim Fondsdomizil Niederlande höher ist?

 

Nicht innerhalb des Fonds. Die Ausschüttungen aus dem Fonds selbst werden durch die Niederlande besteuert.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
layer9

Ok, danke. Werde ich mal recherchieren. Ich nehme an, dass sich das in DE dann nur anrechnen lässt, wenn man schon über den Freibetrag gekommen ist und Abgeltungssteuer zahlt.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
TJE
vor 9 Stunden von pillendreher:

Zum VanEck Vectors (TM) Global Equal Weight UCITS ETF

- 15% Niederländische Quellensteuer (nur schlecht wenn Sparerpauschbetrag nicht anderweitig ausgeschöpft wird)

-  Die 12-Monats-Rendite entspricht der Rendite, die ein Anleger, der den Fonds über die letzten 12 Monate gehalten hat, unter Annahme des aktuellen NAV erzielt hätte. Die 12Monats-Rendite wird berechnet, indem alle Ertragsausschüttungen über die vergangenen 12 Monate aufsummiert und durch die Summe des aktuellen Nettoinventarwerts und aller in den vergangenen 12 Monaten ausgezahlten Veräußerungsgewinne dividiert werden. Die ausgezahlte Dividende kann von der Dividendenrendite des Index durch die Erhöhung oder Reduzierung des Fondsvermögens abweichen. Ein Teil der Dividende kann, anstatt ausgezahlt zu werden, wieder angelegt werden, was sich im Preis des Fonds niederschlägt.  (durchgestrichenenes würde ich  ignorieren)

- trotzdem im Vergleich zu einem MSCI World ETF rückblickend suboptimal  https://www.fondsweb.com/de/vergleichen/ansicht/isins/NL0009690221,LU0392494562

- daher meiner Meinung die bessere Wahl (rein subjektiv, da ich ihn im Depot habe): Xtrackers MSCI World Consumer Staples UCITS ETF  A113FG / IE00BM67HN09

   https://www.fondsweb.com/de/vergleichen/ansicht/isins/LU0392494562,NL0009690221,IE00BM67HN09  bzw. als ausschüttender ETF

  iShares MSCI World Consumer Staples Sector UCITS ETF - USD DIS ETF WKN: A2PHCH ISIN: IE00BJ5JP329 

 

PS Übrigens - wer feste prozentuale Ausschüttungen braucht (warum auch immer), der wird hier fündig

https://www.schroders.com/de/de/privatanleger/anlagethemen/fonds-mit-fixer-ausschuttung/

 

Der Consumer Staples ist meinem Verstaendnis nach aber ein Branchen-ETF und damit nicht marktbreit und im Angesicht der Techdominanz zur gnadenlosen Underperformance verdammt, oder? Ausserdem fehlen die Daten fuer eineen halbwegsen Vergleich oder eine Ausschuettungshistorie...

 

vor 4 Stunden von chirlu:

 

Nicht innerhalb des Fonds. Die Ausschüttungen aus dem Fonds selbst werden durch die Niederlande besteuert.

Das Thema Quellensteuer verstehe ich noch nicht an der Stelle. Willst du damit sagen, dass damit eine Überbesteuerunv auftrtt, weil nachher vom Broker in D nochmla 25% abgezogen werden?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
chirlu
vor 28 Minuten von TJE:

Willst du damit sagen, dass damit eine Überbesteuerunv auftrtt, weil nachher vom Broker in D nochmla 25% abgezogen werden?

 

Nein, die Quellensteuer wird natürlich auf die 25% angerechnet. Wenn du aber 0% deutsche Steuer bezahlst (Freistellungsauftrag), gibt es nichts anzurechnen; die 15% Quellensteuer sind dann verloren.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
TJE
vor 10 Stunden von chirlu:

 

Nein, die Quellensteuer wird natürlich auf die 25% angerechnet. Wenn du aber 0% deutsche Steuer bezahlst (Freistellungsauftrag), gibt es nichts anzurechnen; die 15% Quellensteuer sind dann verloren.

Ach so, alles klar. Wichtige Info (auch wenn mein Freibetrag ist weit, weit ausgeschöpft ist).

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Mvp
· bearbeitet von Mvp
vor 21 Stunden von TJE:

Der Fideltity global income scheint hingegen nur Divis auszuschuetten, beinhaltet Tech und kann deshalb wohl den Allworld halbwegs gut abbilden.

 

Der AllWorld kann den AllWorld auch gut abbilden, du kannst einen Thesaurierer nehmen und dir einfach wie gewünscht einen immer steigenden Betrag auszahlen.. :-*

 

Welches Kriterium möchtest du also mit deiner Anlage genau treffen? 

Unternehmen, die ihre Ausschüttungen stetig steigern, so wie sich der Eingangspost liest?

 

Dann sind doch die Aritokraten ETFs ideal?! Hier hast du die beste Indikation, dass die Dividenden auch in Zukunft gesteigert werden. Was sind noch weiterführende Fragen?!

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
TJE
vor 9 Minuten von Mvp:

Der AllWorld kann den AllWorld auch gut abbilden, du kannst einen Thesaurierer nehmen und dir einfach wie gewünscht einen immer steigenden Betrag auszahlen.. :-*

 

Welches Kriterium möchtest du also mit deiner Anlage genau treffen? 

Unternehmen, die ihre Ausschüttungen stetig steigern, so wie sich der Eingangspost liest?

 

Dann sind doch die Aritokraten ETFs ideal?! Hier hast du die beste Indikation, dass die Dividenden auch in Zukunft gesteigert werden. Was sind noch weiterführende Fragen?!

Hier sollte es um den Vergleich ausschüttungssteigernder ETFs gehen. Wie oben gesehen, wird bspw. der SPDR Aristokraten-ETF von anderen Dividend-Growth ETFs outperformed - sowohl im Hinblick auf Ausschüttungssteigerungen, als auch totale Performance.


Was ich daneben natürlich auch suche, ist marktbreite, daher die Orientierung an der "Abbildung" des All World. Thesaurierer und Verkäufer sind aufgrund meiner Anlagekriterien nicht gewünscht. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Reinsch

Naja, wenn man sich die Ausschüttungen der Artistokraten-ETFs so anschaut, dann ist es da mit verlässlich und stetig steigend nicht so weit her...

 

Persönlich bin ich ja auch im Team: Thesaurierender All-World und wenn es soweit ist, Auszahlungen selbst generieren.

 

WENN ich das aber unbedingt an den ETF abgeben wollte, dann wäre der VanEck für mich die erste Wahl.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
layer9

Ich stehe auch total auf Auszahlungen (psychologisches Ding) aber finde, dass der A1JX52 hier einen guten Kompromiss liefert. 2% werden ca. ausgeschüttet und alles mit drin. 3% wären mir zwar auch lieber, aber der Preis ist mir zu hoch, auch beim VanEck.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
TJE

So Leute, danke für die Beiträge. Ich versuchs jetzt mal mit dem VanEck Vector Equal Weight Global Teil. Meine Strategie sieht vor, diesen zum Ausschüttenden Core-Holding zu machen. Dazu fließen 1/3 des monatlichen Sparbetrages in einen günstigen EM ETF als Thesaurierer (der fehlenden DiviKultur wegen).

Für Outperformance betreibe ich ein wenig Markttiming, heißt, ich kaufe bei Korrekturen stärker händisch nach und lege ggf. beim QQQ was an, sollte der jemals runterkommen ;) 

 

Ansonsten hoffe ich damit, einen Kompromiss zwischen wachsendem Cashflow und Kursgewinnen zu machen. Meinen Anlagehorizont kann ich nicht so genau bestimmen, der liegt iwo zwischen 5-15 Jahren und hängt von der Höhe der konstanten Einnahmen ab. Ich möchte meine Abhängigkeit von der Erwerbstätigkeit sukzessive verringern, Stunden reduzieren und eine Selbstständigkeit aufbauen. Da bin ich schon gut aufgestellt mit Einzeltiteln, will mit den ETFs aber einfach mehr Zeit gewinnen und passiver werden. 

 

Danke für eure Anregungen, da war viel wertvoller Input drin!

Grüße und viel Erfolg beim Investieren!

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
edan
· bearbeitet von edan

@TJE was waren die Gründe für den Van Eck Global Equal Weight und gegen den Fidelity Global Quality Income? 

Finde den Van Eck auch nicht schlecht, aber würde mich interessieren. Danke!

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
TJE
· bearbeitet von TJE

 

vor 15 Stunden von edan:

@TJE was waren die Gründe für den Van Eck Global Equal Weight und gegen den Fidelity Global Quality Income? 

Finde den Van Eck auch nicht schlecht, aber würde mich interessieren. Danke!

 

Ja, schwierige Wahl...am Ende sind es zwei Dinge: Erstens die Gleichgewichtung -> Ich denke, dass US Titel gerade stark überbewertet sind und ein Klumpenrisiko in den Marcetcap-ETFs steckt (FAANGMAN Stocks machen gefühlt den halben Köcher aus). Mir gefällt daher die Limitierung des ETF auf max 40% pro Land. Zweitens stiegen die Ausschüttungen um 13% p.a. im Schnitt und das schlägt den Fidelity. Wobei hier beachtet werden muss, dass es sich bei den Ausschüttungen auch um Kursgewinne handeln kann. (-> lt. Vaneck: "Die ausgezahlte Dividende kann von der Dividendenrendite des Index durch die Erhöhung oder Reduzierung des Fondsvermögens abweichen. Ein Teil der Dividende kann, anstatt ausgezahlt zu werden, wieder angelegt werden, was sich im Preis des Fonds niederschlägt.") 


Der Fidelity wäre dann aber auch schon meine zweite Wahl. Ich hadere ein wenig mit der kleinen Titelzahl des Vaneck, das wäre ein Pluspunkt für den Fidelity. 

Würde ich eine thesaurierende Strategie verfolgen, hätte ich mich für den Wisdomtree entschieden, da er auf Divigrwoth Titel setzt und den MSCI World deutlich outperformt hat über die letzten 5 Jahre. ERwartungsgemäß sollte das weitergehen, da die Divis stärker wachsen als beim MSCI World.  

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
ETFohneFisch
· bearbeitet von ETFohneFisch
vor einer Stunde von TJE:

Mir gefällt daher die Limitierung des ETF auf max 40% pro Land.

Ich persönlich finde die Zuordnung von Aktiengesellschaften zu einzelnen Ländern nur aufgrund ihres Hauptsitzes wenig hilfreich bzw. sogar irreführend. Die Unternehmen machen weltweit Umsätze. Ein "US Cap" ist dann nur ein Herumdoktern an Symptomen wie "Unbehagen wegen hohem Anteil weniger Unternehmen am Index". Wenn schon, sollte man lieber bestimmte Branchen mit einem Cap versehen. Landesspezifische Caps weltweit agierender Unternehmen sind für mich nur aufgrund von political risk sinnvoll.

 

Bezüglich des starken Gewichts einzelner Unternehmen: Ich meine mich zu erinnern, dass es historisch öfters Situationen gab, in denen wenige Unternehmen die Index-Performance signifikant erhöht haben ("skewness", gerade im Zusammenhang mit Faktoren). Unter diesem Aspekt wäre die FAANG-Geschichte vielleicht gar nicht so problematisch wie sie auf den ersten Blick scheint.

vor einer Stunde von TJE:

Würde ich eine thesaurierende Strategie verfolgen, hätte ich mich für den Wisdomtree entschieden, da er auf Divigrwoth Titel setzt und den MSCI World deutlich outperformt hat über die letzten 5 Jahre.

Meiner Meinung nach beschäftigst du dich zu viel mit der Vergangenheitsperformance. Auf 1 Jahr liegt der WisdomTree ca. 9% unter dem MSCI World und ca. 4,5% unter dem Vanguard All-World. Auf 3-Jahresbasis +2% ggü. MSCI World, aber der Unterschied ist bei +52% vs. +54% kaum relevant. Man sieht dies auch daran, dass der - bis auf 10% EM identische - Vanguard All-World nochmals 2% hinter dem MSCI World liegt. Auf 5-Jahres-Basis dann +8,5% ggü. MSCI World (bzw. +15% ggü. Vanguard All-World) bei +90,5% beim MSCI World.

 

Bis Corona ist der WisdomTree also dem MSCI World etwas vorneweg gelaufen, aber auch nicht so dramatisch unterschiedlich. Es würde mich überhaupt nicht wundern, wenn die Rendite in den nächsten 3 Jahren umgekehrt wäre. Mein Gedanke: Wenn du dich jetzt so stark von  relativ kleinen Performance-Unterschieden leiten lässt, hast du dann die mentale "Sturheit", auch mal 5 Jahre "deutliche" Unterperformance gegenüber dem MSCI World hinzunehmen?

vor einer Stunde von TJE:

ERwartungsgemäß sollte das weitergehen, da die Divis stärker wachsen als beim MSCI World.  

Eine sehr gewagte Annahme...

Immer bedenken: Deine Rendite besteht aus dem Verhältnis des heutigen Kaufpreises zu den zukünftigen Erträgen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
TJE
· bearbeitet von TJE

...mich beschäftigt das Ganze jetzt doch noch. Ich hab mal versucht, ein bisschen rumzurechnen, weil ich wissen wollte - zumindest als Szenario - welchen Effekt die steigenden Ausschüttungsraten auf lange Sicht im Vergleich zu höheren Kursrenditen haben. Da habe ich seltsame Ergebnisse raus, die ich gern mit euch diskutieren würde. Verglichen habe ich den Fidelity Global Quality Income (A2DL7E) und den euch wohl gut bekannten Ishares MSCI World (A0RPWH). Als Tool habe ich den Zinsrechner verwendet. Der bietet nur leider keine Steigerungsdynamik der Ausschüttungen mit an. Deshalb habe ich die Werte der Vergangenheit genommen (8% Wachstum) und den Fidelity auf 10 Jahre hochgerechnet (mit diesem Tool). Dabei kam ich auf durchschnittliche 5% Yield on Cost p.a. über einen Anlagezeitraum von 10 Jahren. Die wiederum speise ich in den Zinsrechner ein. 

 

gemeinsame Einstellungen:

 

- Anlagezeitraum 10 Jahre

- monatliche Sparrate 200€

- 0€ Einmalanlage

- Steuern 26 Prozent ohne Freibetrag (Teilfreistellung/Basiszins 0%)

 

Daten Fidelity Global Quality Income: 
- Kurszuwächse lt. extraetf (ex-Div) 10% p.a. seit Auflage -> ich rechne mal konservativer mit nur 8 %

- jährliche Ertragsausschüttungen 5% (gemittelt, s.o.)

- Dynamik der Anlagebeträge 4% (= Wiederanlage der Dividenden -26% Quellensteuer)

- Fondkosten 0,4%


MSCI World:

- 13% kummulierte Performance p.a. seit Auflage

- thesaurierend, keine weiteren Erträge

- keine Dynamik der Sparrate

- Kosten 0,2%

 

Damit komme ich am Ende auf fast identische Gesamtrenditen nach SSteuernvon ca.16k Gewinn. Das sieht natürlich anders aus, wenn ich die Divis nicht wiederanlege oder die Diviwachstumsrate verringere. Wenn wir jetzt mal davon ausgehen, dass bei einem längeren Zeitraum das YOC ja auch noch weiterwächst und die jährliche Durschnittsdividende damit weiter steigt, schlägt das irgendwann den MSCI World in dieser Rechnung. Das kann ja aber eigentlich nicht sein...also wo habe ich hier Fehler ggemacht? Warum wirkt sich die Steuer nicht so stark aus? Ist die durchschnittliche YOC Projektion falsch/unzulässig? Kennt ihr ein besseres Tool mit Wachstumsraten der Ausschüttungen? 

 

Danke und Grüße!

 

Edit1: Die Dynamik habe ich steuerbereinigt auf 4% gesenkt

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
ETFohneFisch
vor 13 Minuten von TJE:

- Kurszuwächse lt. extraetf (ex-Div) 10% p.a. seit Auflage -> ich rechne mal konservativer mit nur 8 %

- jährliche Ertragsausschüttungen 5% (gemittelt, s.o.)

Die Annahme kann ich nicht nachvollziehen. Laut Übersicht auf extraETF hat der Fonds seit Auflage 11,64% p.a. erwirtschaftet - allerdings inkl. Ausschüttungen! Wenn ich mir den NAV-Chart anschaue, würde ich grob +42% Kurszuwachs in 4,5 Jahren herauslesen, also "nur" 8% p.a. Kurssteigerung. Da sind deine 5% Ausschüttungen und 8% Kursrendite nicht "konservativ", sondern zu optimistisch.

 

vor 17 Minuten von TJE:

Dabei kam auf durchschnittliche 5% Yield on Cost über einen Anlagezeitraum von 10 Jahren.

Allgemein: Mir kommt dieses "Yield on Cost"-Konstrukt völlig merkwürdig vor. Ich kann mir das nur als psychologische Beruhigungspille erklären, wenn man mental die Schwankungen des Aktienmarkts komplett ausblenden und sich damit beruhigen möchte, dass man doch pro Jahr X% Ausschüttungen erhält (mit X >> 15%) und so doch alles ganz "sicher" sei. Aber das ist doch nur eine absolute Krücke.

 

YoC kann ich mir als sinnvolle Maßzahl für Investitionen mit hohen Transaktionskosten vorstellen. Wenn ich eine Maschine gekauft habe und diese hohe Fixkosten, aber geringe(re) variable Kosten verursacht, dann kann ich mich als Unternehmer natürlich bei hoher Auslastung der Maschine bzw. höheren Verkaufspreisen für die produzierten Güter freuen. Dass ich die gleiche Maschine ein Jahr später günstiger hätte kaufen können, interessiert mich an der Stelle nicht, weil man eben ev. nur eine Maschine benötigt und auch die alte nicht (ohne hohe Kosten) verkaufen kann.

 

Bei Wertpapieren ist das aber anders: Die gängigen Aktien, ETF und Anleihen können quasi jederzeit ohne Kosten ver- und gekauft werden. Wenn man auf sein Depot schaut und prüfen möchte, ist nur die Zukunftsperformance wichtig. Falls der Kurs einer Aktie im letzten Jahr deutlich gestiegen ist, man aber bei anderen Aktien bessere Chancen für die Zukunft sieht, sollte man die bestehenden Anteile verkaufen, ohne auf die Vergangenheitsperformance zu achten (wenn man mal die Steuerstundung ignoriert). Mit "Yield on Cost" verzerrt man die Betrachtung und kann problemlos Fälle konstruieren, bei denen man Investments unzutreffend bewertet, nur weil man sie zu einem rückblickend guten Zeitpunkt gekauft hat.

 

Ich kenne daher auch keinen Rechner, der mit einem Ausschüttungswachstum auf Basis von Yield on Cost arbeitet. Die Ausschüttungshöhe wird immer auf Basis des aktuellen Kurswertes berechnet. Daher wirst du vermutlich um Excel nicht herumkommen, falls du dir das wirklich durchrechnen möchtest.

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
alsuna
vor 3 Stunden von TJE:

also wo habe ich hier Fehler ggemacht?

Hast du berücksichtigt, dass der thesaurierende MSCI World auch Dividenden erhält, die also ebenfalls jedes Jahr steigen?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
TJE
vor 23 Stunden von alsuna:

Hast du berücksichtigt, dass der thesaurierende MSCI World auch Dividenden erhält, die also ebenfalls jedes Jahr steigen?

Ja, die sind ja in der Gesamtperformance 13%p.a. beinhaltet.

 

 

Am 9.9.2021 um 14:02 von ETFohneFisch:

Die Annahme kann ich nicht nachvollziehen. Laut Übersicht auf extraETF hat der Fonds seit Auflage 11,64% p.a. erwirtschaftet - allerdings inkl. Ausschüttungen! Wenn ich mir den NAV-Chart anschaue, würde ich grob +42% Kurszuwachs in 4,5 Jahren herauslesen, also "nur" 8% p.a. Kurssteigerung. Da sind deine 5% Ausschüttungen und 8% Kursrendite nicht "konservativ", sondern zu optimistisch.

 

Allgemein: Mir kommt dieses "Yield on Cost"-Konstrukt völlig merkwürdig vor. Ich kann mir das nur als psychologische Beruhigungspille erklären, wenn man mental die Schwankungen des Aktienmarkts komplett ausblenden und sich damit beruhigen möchte, dass man doch pro Jahr X% Ausschüttungen erhält (mit X >> 15%) und so doch alles ganz "sicher" sei. Aber das ist doch nur eine absolute Krücke.

 

YoC kann ich mir als sinnvolle Maßzahl für Investitionen mit hohen Transaktionskosten vorstellen. Wenn ich eine Maschine gekauft habe und diese hohe Fixkosten, aber geringe(re) variable Kosten verursacht, dann kann ich mich als Unternehmer natürlich bei hoher Auslastung der Maschine bzw. höheren Verkaufspreisen für die produzierten Güter freuen. Dass ich die gleiche Maschine ein Jahr später günstiger hätte kaufen können, interessiert mich an der Stelle nicht, weil man eben ev. nur eine Maschine benötigt und auch die alte nicht (ohne hohe Kosten) verkaufen kann.

 

Bei Wertpapieren ist das aber anders: Die gängigen Aktien, ETF und Anleihen können quasi jederzeit ohne Kosten ver- und gekauft werden. Wenn man auf sein Depot schaut und prüfen möchte, ist nur die Zukunftsperformance wichtig. Falls der Kurs einer Aktie im letzten Jahr deutlich gestiegen ist, man aber bei anderen Aktien bessere Chancen für die Zukunft sieht, sollte man die bestehenden Anteile verkaufen, ohne auf die Vergangenheitsperformance zu achten (wenn man mal die Steuerstundung ignoriert). Mit "Yield on Cost" verzerrt man die Betrachtung und kann problemlos Fälle konstruieren, bei denen man Investments unzutreffend bewertet, nur weil man sie zu einem rückblickend guten Zeitpunkt gekauft hat.

 

Ich kenne daher auch keinen Rechner, der mit einem Ausschüttungswachstum auf Basis von Yield on Cost arbeitet. Die Ausschüttungshöhe wird immer auf Basis des aktuellen Kurswertes berechnet. Daher wirst du vermutlich um Excel nicht herumkommen, falls du dir das wirklich durchrechnen möchtest.

 

Das Yield on cost ist ein Durchschnittswert, der sich durch "Trailing Average Kaufen" und wachsende Ausschuettungen ergibt. In obigem Szenario ist das YOC zweistellig nach 10 Jahren. Wenn ich dann also aufhoere zu sparen, bekomme ich jedes Jahr unabhaengig vom Kurs 10%+ ausgeschuettet. Das gaebe mir durchaus eine gewisse CashflowSicherheit...

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Reinsch

YoC ist einfach ziemlicher Blödsinn.

 

Die Rendite einer Aktie bzw. ETF berechnet man mit dem Kurs der hier und jetzt gilt.

Was sie irgendwann in der Vergangenheit mal gekostet hat ist völlig wurscht.

Außer natürlich für die Steuer...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Schwachzocker
Am 9.9.2021 um 12:51 von TJE:

...

Damit komme ich am Ende auf fast identische Gesamtrenditen nach SSteuernvon ca.16k Gewinn. Das sieht natürlich anders aus, wenn ich die Divis nicht wiederanlege oder die Diviwachstumsrate verringere. Wenn wir jetzt mal davon ausgehen, dass bei einem längeren Zeitraum das YOC ja auch noch weiterwächst und die jährliche Durschnittsdividende damit weiter steigt, schlägt das irgendwann den MSCI World in dieser Rechnung. Das kann ja aber eigentlich nicht sein...also wo habe ich hier Fehler ggemacht?...

Der Fehler ist einfach, dass Du nur auf die Dividenden fixiert bist. Dabei ignorierst Du völlig, dass der Kurs, bei der Ausschüttung genau um die Höhe der Ausschüttung sinkt.

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Reinsch

Zudem müsste ich dann das absolute Wachstum in € meines ETF durch meinen Kaufkurs von vor 5 Jahren teilen.

 

Sicher eine schön hohe Zahl, aber völlig sinnfrei...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
TJE
· bearbeitet von TJE
Edit
vor 17 Stunden von Schwachzocker:

Der Fehler ist einfach, dass Du nur auf die Dividenden fixiert bist. Dabei ignorierst Du völlig, dass der Kurs, bei der Ausschüttung genau um die Höhe der Ausschüttung sinkt.

 

 

Nja, das ist schon klar. Nur dass ich für die DiviAusschüttung keine Anteilsscheine verkaufen brauche. Während ich bspw. für Einkommen aus Kursgewinnen auch im Bärenmarkt Anteile billig veräußern muss - und die können sich dann auhc nicht mehr erholen, weil sie ja weg sind. Sicher, man könnte aus den letzten 12 Jahren verleitet sein anzunehmen, dass jede Erholung V-förmig verläuft und man nur den Dip kaufen muss. Langfristig geht alles up und seit 12 Jahren sogar kurzfristig. Aber selbst die Finanzmarktkrise hat letztlich knapp 3 Jahre gedauert, bis man wieder auf die Kurse aus 2007 ran war. d.h. ich hätte im Zweifel mit Verlust oder hohen Opportuinitätskosten viele Anteile verkauft.

 

Die Rente wartet nicht auf bessere Kurse - eine solche Situation möchte ich daher tendenziell umgehen oder abfedern - obwohl ich natürlich auch weiß, dass Dividenden nicht in Stein gemeißelt sind. Hinzu kommt, dass Dividendenwachstumsunternehmen oft weniger stark einbrechen, d.h. selbst wenn ich im Bärenmarkt Divis vom Kurs abgezogen bekomme, könnte es sein, dass er noch über dem von reinen Growth Titeln liegt bzw es mir egal ist, weil es Buchverluste sind und ich mit Divis warten kann, bis sie irgendwann wieder jemand hochkauft. Daran soll deutlich werden, dass mir die Ausschüttungswachstumskonstanz wichtiger ist, als Upsidepotential - beim ETF Investment. Wenn ich richtige Upside will, nehm ich ohnehin volatilere Investments als nur ETFs und schlage in der nächsten Krise wieder zu. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Reinsch

Löse dich von diesem "Kuh schlachten, die Milch gibt" Bild.

 

Wenn im Bärenmarkt deine Aktien/ETFs Betrag X ausschütten verlierst du genau so viel Substanz wie wenn du Anteile im Wert X verkaufst. Es ist egal ob du zur Entnahme an der Zahl der Anteile oder deren Kurswert drehst.

 

Bildlich gesprochen: Du hast 10 Schachteln Kekse mit je 10 Keksen drin. Du willst 10 Kekse essen. Macht es einen Unterschied, ob du eine Packung komplett leerfutterst oder aus jeder Packung einen Keks rausnascht? Ist es irgendwie nachhaltiger, nur weil du noch 10 Schachteln im Regal siehst?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
TJE
vor 16 Stunden von Reinsch:

Zudem müsste ich dann das absolute Wachstum in € meines ETF durch meinen Kaufkurs von vor 5 Jahren teilen.

 

Sicher eine schön hohe Zahl, aber völlig sinnfrei...

Der Unterschied ist im Zweifelsfall resp. Bärenmarkt, dass ich das Geld auf dem Konto habe und du nicht. Wenn ich also nach zehn Jahren eine kursunabhängige Ausschüttung von über 10Prozent aufs eingezahlte Kapital bekommen kann mit der Chance auf zusätzliche Kursgewinne und Ausschüttungswachstum, dann seh ich das mit der passiven Einkommensbrille natürlich rosa. Wie gesagt, Total Return ist hier nur 2tens. Wenn du bereit bist, auch mal 10 Jahre Stagnation im Kurs hinzunehmen und in der Zwischenzeit ohne jede Gratifikationl feißig weiterzusparen (=weiterzuarbeiten), um dann in einem unbestimmt hohen Alter, hoffentlich gesund, dein Vermögen genießen zu können, bist du auf dem richtigen Weg. Meiner sieht eben anders aus, ich brauche keine absolute Sicherheit, aber etwas mehr Planbarkeit :) 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...