udek Juli 27, 2021 Hallo zusammen, Ausgangssituation: Privates Depot mit thesaurierenden und ausschüttenden Positionen. Ich möchte/muss einen Teil des privaten Depots in das GmbH Depot "umschichten". Also privat verkaufen, Geld zu GmbH überweisen und dort dann neu investieren. Sehe ich es soweit richtig, dass ich da am besten (rein steuerlich betrachtet) thesaurierende Positionen verkaufen und in der GmbH neu kaufen sollte? Da auf GmbH Ebene Ausschüttungen voll steuerpflichtig sind, auf Gewinne aus Verkäufen aber eine teilweise Freistellung erfolgt? Gründe und Sinnhaftigkeit der Umschichtung mal außen vor gelassen. Es geht mir rein um das steuerliche Verständnis. Danke euch! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Ramstein Juli 27, 2021 vor 49 Minuten von udek: Ich möchte/muss einen Teil des privaten Depots in das GmbH Depot "umschichten". Also privat verkaufen, Geld zu GmbH überweisen und dort dann neu investieren. Wenn du das willst, hast du dich anscheinend mit den Vor- und Nachteilen gründlich auseinandergesetzt. Kannst du mal kurz sagen, wo bei Verkauf und Neukauf der Vorteil gegenüber einer Sacheinlage ist? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
udek Juli 27, 2021 vor 11 Minuten von Ramstein: Kannst du mal kurz sagen, wo bei Verkauf und Neukauf der Vorteil gegenüber einer Sacheinlage ist? Ehrlich gesagt nicht. Wenn ich jetzt drüber nachdenke ist die Sacheinlage wohl kostengünstiger ;-) Es ging mir aber erstmal auch nur um die steuerliche Frage, ob ich die soweit richtig verstanden habe. Also Ausschütter privat (insb. wenn der Sparerfreibetrag noch nicht ausgeschöpft ist) und Thesaurierer in die GmbH. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
s1lv3r Juli 27, 2021 · bearbeitet Juli 27, 2021 von s1lv3r vor 2 Stunden von udek: Sehe ich es soweit richtig, dass ich da am besten (rein steuerlich betrachtet) thesaurierende Positionen verkaufen und in der GmbH neu kaufen sollte? Da auf GmbH Ebene Ausschüttungen voll steuerpflichtig sind, auf Gewinne aus Verkäufen aber eine teilweise Freistellung erfolgt? Prinzipiell hast du denke ich soweit alles richtig verstanden. Sowohl die einfache Sacheinlage als auch privat verkaufen/in der Firma neukaufen löst steuerlich ein Veräußerungsgeschäft aus (Realisierung der bisher aufgelaufenen steuerpflichtigen Gewinne des privaten Depots). In der GmbH kannst du in beiden Fällen nur mit dem versteuerten Geld arbeiten. Meiner Auffassung nach hat die Sacheinlage daher keine wesentlichen Vorteile. Macht nur den Gründungsprozess komplizierter/teurer. Um deine eigentliche Frage zu beantworten: Ja, das sehe ich auch so. Thesaurierer machen in der GmbH steuerlich mehr Sinn. Noch attraktiver wären allerdings (rein steuerlich betrachtet) Einzelaktien, falls du dich damit auch wohlfühlen würdest. In deiner Situation beachtenswert, wäre m.M.n. nur noch folgende Situation: a) die GmbH ist noch nicht gegründet, b) die Steuerlast durch die im Privatvermögen aufgelaufenen Gewinne ist beträchtlich (+100k€). In dem Fall gibt es ggf. ein sinnvolles Sonderkonstrukt, mit dem sich die Aktien "steuerfrei" (meint ohne die Realisierung der steuerpflichtigen Gewinne) in das Betriebsvermögen einbringen lassen. Das funktioniert über die Gründung einer GmbH & Co. KG und spätere Umwandlung in eine GmbH. Das ist allerdings kompliziert/teuer und sehr langwierig. Für "ein paar Tausend Euro" Steuerersparnis macht es daher kaum Sinn. Wenn a) und b) aber bei dir zutreffen, würde ich dir raten, zu diesem Thema mal einen spezialisierten Steuerberater anzusprechen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
beamter97 Juli 27, 2021 vor einer Stunde von s1lv3r: Macht nur den Gründungsprozess komplizierter/teurer. Der TO sprach aber nicht von Gründung, sondern von vor 2 Stunden von udek: einen Teil des privaten Depots in das GmbH Depot "umschichten" Ich entnehme daraus: GmbH bereits vorhanden, Depot auch vorhanden. Dann kommt es bei einer Sacheinlage IMHO nur zu einer Bewertungsfrage, die bei börsennotierten Wertpapieren aber leicht zu beantworten ist. Die gesellschaftsrechtlichen Fragen wie "Gewährung neuer Gesellschaftsrechte", oder "Darlehensgewährung durch Sacheinlage" lasse ich mal außen vor. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Hansolol Juli 27, 2021 vor 3 Stunden von s1lv3r: Noch attraktiver wären allerdings (rein steuerlich betrachtet) Einzelaktien, falls du dich damit auch wohlfühlen würdest. Warum ist das so? Kennt jemand übrigens gute Broker für Unternehmen? Wirklich beworben wird das irgendwie nicht. Die Consorsbank bietet es z.b gar nicht an. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
s1lv3r Juli 28, 2021 vor 15 Stunden von Hansolol: Warum ist das so? Auf Verkaufserlöse von Aktienfonds hat die Firma einen effektiven Steuersatz von 12,165% (80% Teilfreistellung auf die Körperschaftsteuer und 40% auf die Gewerbesteuer). Auf Verkaufserlöse von Einzelaktien beträgt dieser nur 1,541% (jeweils 95% Teilfreistellung). Auf Dividenden zahlt man zwar mehr (30,825%), aber i.d.R. dürfte man mit Einzelaktien trotzdem besser fahren. (Hängt natürlich damit zusammen, wie oft man umschichtet und wie das Verhältnis von Dividendenerträgen zu Verkaufserlösen bei der persönlichen Anlagestrategie ist.) vor 16 Stunden von Hansolol: Kennt jemand übrigens gute Broker für Unternehmen? Wirklich beworben wird das irgendwie nicht. Die Consorsbank bietet es z.b gar nicht an. Comdirect, falls man einen deutschen Broker sucht. Ansonsten würde ich IB empfehlen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Musketier78 Juli 29, 2021 Da das zum Thema passt, schließe ich mich mal mit einer Frage an. Bei der Bewertung von Aktien/Wertpapieren gibt es ja unterschiedliche Ansätze für Steuer und Handelsrecht. Ist das schon bei der Sacheinlage ausschlaggebend? Wie handhabt man das in der Praxis bei den Jahresabschlüssen. Ich stelle mir das durchaus aufwändig vor, bei sehr vielen Positionen im Depot für jede Einzelposition den Bilanzansatz zu finden. Anschaffungskosten, niedrigerer Kurswert (vorüberhehende Wertminderung) für die Handelsbilanz und Prüfung auf dauernde Wertminderung für die Steuerbilanz. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag