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Marco34

Falsches Lagerland

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Marco34

Hallo ich habe heute die amerikanische Aktie NextEra Energy Isin: US 65339F1012 gekauft. Gekauft habe ich sie hier in Deutschland über mein Depot bei der Consorsbank. Gekauft habe ich sie über Tradegate in der Währung Euro.

Nachdem Kauf habe ich festgestellt, dass das Lagerland für diese Aktie bei Consors im Depot mit USA / Kanada angegeben wird. Das verstehe ich nicht , denn ich habe doch über Tradegate, eine deutsche Börse gekauft und nicht im Ausland. Mein ca. eine Woche zurückliegender Kauf von Visa Aktien, auch über Tradegate hat das Lagerland Deutschland.

Was ich fragen wollte, hat das ausländische Lagerung der Aktie irgendwelche andere steuerlichen Auswirkungen für mich die ich beachten muss. Wird bei Dividenden das gleiche Quellensteuerverfahren bei US Aktien angewandt, oder ändert sich da was weil der Lagerort sich in den USA / Kanada befindet?

Was passiert bei einen späteren Verkauf, kann ich die Aktien hier zb. bei Tradegate wieder verkaufen?

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MeinNameIstHase
· bearbeitet von MeinNameIstHase
vor einer Stunde von Marco34:

a) Was ich fragen wollte, hat das ausländische Lagerung der Aktie irgendwelche andere steuerlichen Auswirkungen für mich die ich beachten muss
b) Wird bei Dividenden das gleiche Quellensteuerverfahren bei US Aktien angewandt ...

c) Was passiert bei einen späteren Verkauf, kann ich die Aktien hier zb. bei Tradegate wieder verkaufen

a) Nein

b) Ja, dadurch ändert sich nichts.

c) Höchstwahrscheinlich ja. Ausnahme wäre, wenn die Handelszulassung bei Tradegate endet. Gewöhnlich werden in solchen Fällen die betroffenen Titel umgelagert, so dass sie an einer anderen Börse gehandelt werden können. Außerdem gibt es noch den außerbörslichen Handel. Deine Bank/Broker hat aus Treu und Glauben (oder gar aus dem Depotvertrag) Dir gegenüber die Verpflichtung, Dich darüber rechtzeitig zu informieren und Ersatzhandelsmöglichkeiten anzubieten.

Wenn es um die Frage des Herkunftslandes eines Wertpapiers geht, z.B. zur Klärung der Frage, welches DBA anwendbar ist, reicht im Regelfall ein Blick auf das Länderkürzel der ISIN. Genaugenommen ist der Sitz der Gesellschaft (der Emittentin) maßgeblich. Bekannte Beispiele sind der größte Ölausrüster Schlumberger N.V. vertreten im S&P-100, dessen Sitz nicht in den USA ist, sondern auf den Antillen/Karibik in Curacao (AN8068571086) oder die im DAX vertretene Linde plc mit Sitz in Irland (IE00BZ12WP82).

 

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Marco34

Vielen Dank für die Infos. Bei mir sind jedoch noch Fragen aufgetaucht.

1. Warum hat Tradegate für die Aktie einen ausländischen Lagerort angegeben? Tradegate ist doch eine inländische Börse und gehandelt wurde auch in Euro und nicht in Dollar. Ich würde es halt gerne verstehen, denn beim Kauf von Visa Aktien auch über Tradegate ist bei mir der Lagerort Deutschland. Weshalb also der ausländische Lagerort ( USA / Kanada?

 

2.  Bezüglich der Quellensteuer für Dividenden möchte ich noch etwas wissen. Consors hat einen besonderen Status gegenüber der USA bezüglich der Quellensteuer. Normal sind ja 30 %, aber bei Consorskunden werden nur 15% Quellensteuer USA u. 10 % Abgeltungssteuer Deutschland berechnet. So wie ich es verstanden habe verzichtet die USA zb. bei Consorskunden auf die restlichen 15 %. Wär das jetzt konkret auch so bei dieser Aktie die ja in den USA / Kanada verwahrt wird. Weiss der Verwahrer dort das ich Deutscher bin und ein Depot bei der  Consorsbank habe?

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Bassinus
vor einer Stunde von Marco34:

1. Warum hat Tradegate für die Aktie einen ausländischen Lagerort angegeben?

Weil das in der Info zur Aktie zu finden war. Ist eben ein etwas exoterisches Papier welches du da gekauft hast - und da ist das Lagerland eben gleich USA geblieben. Ist im Endeffekt das gleiche wie bei der ING die folgendes beim gleichen Sachverhalt geantwortet hatte zu Tradegate:

Zitat

Sie haben bei Ihrer Ordererteilung den Hinweis zur kostenpflichtigen Lagerstellenumbuchung erhalten. Gern klären wir das auf: Weder Sie noch wir können die Lagerstelle beim Kauf oder Verkauf beeinflussen. Die ist für jedes Wertpapier in den sogenannten Wertpapier-Stammdaten hinterlegt. Grundsätzlich gilt: Kaufen und verkaufen Sie am gleichen Handelsplatz, kommt es im Normalfall nicht zu einer Lagerstellenumbuchung. Hier der Grund für die jetzige Anzeige beim Verkauf: Das Wertpapier wurde zum Zeitpunkt Ihres Kaufs in Wertpapierrechnung (Auslandsverwahrung) verwahrt. Zwischenzeitlich erhielt das Wertpapier die Zulassung zur Girosammelverwahrung (Inlandsverwahrung) und wird auch ab sofort in der Girosammelverwahrung nach einem Kauf verwahrt beziehungsweise verkauft. Dabei handelt es sich um eine abwicklungstechnische Sache, die wir nicht beeinflussen können.

 

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MeinNameIstHase
vor 2 Stunden von Marco34:

Consors hat einen besonderen Status gegenüber der USA bezüglich der Quellensteuer. Normal sind ja 30 %, aber bei Consorskunden werden nur 15% Quellensteuer USA u. 10 % Abgeltungssteuer Deutschland berechnet.

Das ist kein Sonderstatus der Consorsbank, sondern ein Service, den Consors in Deutschland ansässigen Anlegern anbietet. Die Regel macht nichts anderes, als was das Doppelbesteuerungsabkommen D-USA erlaubt. Ohne den Service der Bank würde diese 30% einbehalten und du müsstest selbst Hand anlegen, die US-Steuerbehörde anschreiben und um die Erstattung der 15% des erstattungsfähigen Teils der Quellensteuer bitten. Übrigens hast du dafür bei Consors extra ein Formular (direkt vom US-Finanzamt) ausgefüllt und unterschrieben, dass die Bank das für die erledigen kann.


In Deutschland werden auf die Bruttodividende 25% Abgeltungssteuer einbehalten. Auf die Abgeltungssteuer werden die 15% US-QSt angerechnet. Das ist genau der Teil, der von den Amis nicht erstattet wird (Das Gesetz sagt: Anrechenbar sind die nicht erstattungsfähigen Teile der QSt). Diese Anrechnung ist nicht auf die Dividende beschränkt, sondern wird übers Jahr gerechnet und von vielen Banken sofort nach Buchung der Dividende vorläufig abgerechnet. Die allermeisten Banken rechnen die dt. Abgeltungssteuer zu jedem Geschäftsvorfall so, als ob damit das Jahr schon zu Ende wäre. Kommt dann später im Jahr noch was anderes dazu, wird neu abgerechnet und die Steuer-Differenz zur letzten Abrechnung belastet/gutgeschrieben.

Außerdem hat man ja zum Jahresanfang noch seinen unverbrauchten Sparerpauschbetrag. Wenn also gerade am Jahresanfang eine Dividende mit US-QSt auf dem Konto eingeht, wird der Dividendenertrag erst mal mit dem Sparerpauschbetrag verrechnet und die Anrechnung der 15%-US-QSt ist vielleicht gar nicht möglich, da die Abgeltungssteuer schon bei null ist. Die Bank merkt sich das aber und bei der zweiten Quartalsdividende kann sie die dann immer noch anrechnen.

Bevor die nächste Frage dazu kommt:

QSt kann man nur in dem Jahr anrechnen, in denen die Dividenden auch zuflossen. Ist da die Abgeltungssteuer aus anderen Gründen schon bei null, kann man auch nichts anrechnen. Die Logik dahinter ist: Dann zahlst du ja auch nicht doppelt Steuer, sondern nur einmal, nämlich in den USA die QSt und in D eben null.

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chirlu
vor 1 Stunde von MeinNameIstHase:

Das ist kein Sonderstatus der Consorsbank

 

Es ist jedenfalls ein Status (über „Sonder-“ kann man streiten, denn sehr viele Banken haben ihn): Consors, bzw. die BNP Paribas insgesamt, ist ein qualified intermediary.

 

vor 1 Stunde von MeinNameIstHase:

Übrigens hast du dafür bei Consors extra ein Formular (direkt vom US-Finanzamt) ausgefüllt und unterschrieben

 

Wahrscheinlich nicht, denn das Formular (W8-BEN) wird nur in Ausnahmefällen benötigt, z.B. wenn jemand Staatsangehörigkeiten hat.

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Marco34

Ja genau diesen Status meinte ich. Die Frage ist aber, habe ich diesen qualified intermediary Status immer noch, wenn das Lagerland der Aktie im Ausland ( USA / Kanada ist.

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chirlu
vor 15 Stunden von MeinNameIstHase:

Ja, dadurch ändert sich nichts.

 

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Marco34

Vielen Dank.

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