Sicherheit für Kredit durch Wertpapiere

[Mallert]

Hallo,

erst mal tolles Forum, ich lese hier still mit. Aber jetzt wurde ich über die Suche nicht fündig und muss direkt fragen:

 

Ich plane die Anschaffung einer größeren Photovoltaikanlage (114kWp) und will diese über einen Kredit bei der Hausbank (Volksbank) über 15 Jahre finanzieren lassen. Also KEIN Lombardkredit.

Als Sicherheit habe ein ein Teil meines ETF Portfolios (70/30) angeboten. Da dies meine Altersvorsoge ist, bleibt das die nächsten 30 Jahre sowieso liegen.

Von meiner Hausbank gab es keine Probleme. Meine aktuelle Depotbank Onvista bietet aber keine Verpfändung an, die Consorsbank hat mir dies mündlich zugesichert und ich bin aktuell am Depotübertrag. Aber anscheinend ist das kein Standard, ich fühle mich aktuell als Exot bei den Telefonaten.

Fragen:

-Ist eine Sicherheit für Kredite für Immobilien etc. mit Wertpapieren kein Standard? ich dachte so etwas wird sehr oft durchgeführt.

-Hat das schon jemand durchgeführt und kann positives (speziell Consorsbank) / negatives berichten?

 

Danke für eure Meinung!

 

Gruß

Peter

[odensee]

vor 31 Minuten von Mallert:

Von meiner Hausbank gab es keine Probleme.

Bietet sie denn kein Depot an?

[Mallert]

vor 6 Minuten von odensee:

Bietet sie denn kein Depot an?

Ja, wurde mir Angeboten. Aber das Depot hat laufende Kosten von ca. 0,15% des Wertes.

Da die Sicherheit 180% des Kreditbetrages beträgt und die eff. Zinsen für das Darlehn nur 0,85% beträgt, wären die Lagerkosten zu dem Kredit einfach unverhältnismäßig.

Hat die nette Dame der Bank auch eingesehen und bestätigt

Edit: gerade berechnet: das wären, ohne Wertzuwachs der ETF, ca. 4000€ Lagergebühr in 15 Jahren. Bin ich zu geizig in der heutigen Zeit mit Onlinebrokern

 

[stagflation]

Hast Du schon überlegt, die Wertpapiere zu verkaufen und das Geld als Eigenkapital einzubringen? Dann brauchst Du weniger Kredit und zahlst weniger Zinsen. Vielleicht bekommst Du sogar einen besseren Zinssatz!

 

[Kezboard]

Hallo Mallert,

 

du schreibst leider nicht, wie viel an Eigenkapital du für die Anlage mit einbringen musst oder ob sie komplett fremdfinanziert ist. Mir hat z.B. damals als Eigenkapitalnachweis für die Beantragung eines Baudarlehens ein Depotauszug meines Wertpapierdepots ausgereicht. Das wurde von der Bank (ebenfalls eine VB) akzeptiert.

Allerdings geht es hier wohl um die Besicherung des Kredits. Deinen Angaben nach scheint die Anlage ja nicht klein zu werden. Soll sie auf einem Dach (ca. 500 m²?) oder freistehend installiert werden? Könnte man hier ggf. die Anlage selbst nicht als Sicherheit hinterlegen?

 

Alternativ kann ich dir sonst raten, einmal das http://www.photovoltaikforum.com zu besuchen, das auch unser geschätzter Mitforist @Kolle mit betreut. Dort kann man dir sicherlich besser aushelfen als hier. Viel Erfolg bei deiner Bank und deinem Vorhaben!

[Bassinus]

vor 11 Stunden von Mallert:

Ist eine Sicherheit für Kredite für Immobilien etc. mit Wertpapieren kein Standard? ich dachte so etwas wird sehr oft durchgeführt.

In unseren Breitengraden - nein. Generell ist die Sicherheit mit Wertpapieren hinterlegen bei uns kein Standard (bei Raten- oder Konsumentenkrediten).

 

Grundsätzlich gilt aber Vertragsfreiheit in Deutschland. Und die Banken können als Sicherheit nehmen, was sie "wollen" und laut Kreditsicherheitsrichtlinie Vermögenswerte oder Besitzrechte an Vermögenswerten sind. Sie müssen zudem Verwertbar sein. Was bei Sachsicherheiten wie Wertpapieren regelmäßig der Fall sein wird.

 

Da du verpfänden wirst und die Consorsbank anbietet

vor 10 Stunden von Mallert:

die Sicherheit 180% des Kreditbetrages beträgt

beleiht sie (Voba) deine ETF mit ~50% des aktuellen Wertes. Wichtig ist eher zu wissen wann Nachschusspflichten bestehen und wann die Pfandverwertung eintritt. Aber "Online" Pfandberechtigung eintragen oder ähnliches - das gibt es mWn nirgends in De. Von daher: kein Standard Prozedure.

[Anleger Klein]

vor 11 Stunden von Mallert:

die eff. Zinsen für das Darlehn nur 0,85% beträgt

 

vor 10 Stunden von stagflation:

Hast Du schon überlegt, die Wertpapiere zu verkaufen und das Geld als Eigenkapital einzubringen? Dann brauchst Du weniger Kredit und zahlst weniger Zinsen. Vielleicht bekommst Du sogar einen besseren Zinssatz!

 

Bei dem Zinssatz und dem Zeitraum würde ich das Wertpapierdepot nicht auflösen, da ist der kleinere Kredit sonst das größere Verlustgeschäft. 

[Bassinus]

Solange er weiß was ein Hebel ist, macht man bei nem Zinssatz von unter Inflation sicherlich nix falsch. Jedenfalls hinsichtlich der Zinsen und des Kredites. Ob die Anlage "größeren Photovoltaikanlage (114kWp)" an sich sinnvoll ist und wie weit da das Risiko betrachtet werden muss, steht natürlich auf nem anderen Blatt.

[Mallert]

Hallo, danke für die Rückmeldungen

vor 2 Stunden von Anleger Klein:

vor 13 Stunden von stagflation:

Hast Du schon überlegt, die Wertpapiere zu verkaufen und das Geld als Eigenkapital einzubringen? Dann brauchst Du weniger Kredit und zahlst weniger Zinsen. Vielleicht bekommst Du sogar einen besseren Zinssatz!

 

Bei dem Zinssatz und dem Zeitraum würde ich das Wertpapierdepot nicht auflösen, da ist der kleinere Kredit sonst das größere Verlustgeschäft. 

Genau und auf den ETF liegen jeweils ca. 40% Buchgewinne. Das müsste ich vorher noch versteuern, das schmälert den Zinseszins zur Rente.

Eigenkapital habe ich angeboten, aber hätte nichts verändert und wurde dann auch nicht mehr gefordert. Also eine 100% Finanzierung.

 

vor 3 Stunden von Bassinus:

Wichtig ist eher zu wissen wann Nachschusspflichten bestehen und wann die Pfandverwertung eintritt. Aber "Online" Pfandberechtigung eintragen oder ähnliches - das gibt es mWn nirgends in De. Von daher: kein Standard Prozedure.

Guter Hinweis  mit der Nachschusspflicht. Da ich erst "richtig" seit 2015 investiere kenne ich nur Bullenmärkte. Aber ich habe noch etwas Schießpulver als Sicherheit zur Verfügung. Die Auslegung ist auch so, dass die Photovoltaikanlage die Raten bezahlen kann.

Ich bin gespannt ob das mit der Consors dann wirklich so klappt. Ich berichte dann :).

 

vor 4 Stunden von Kezboard:

Allerdings geht es hier wohl um die Besicherung des Kredits. Deinen Angaben nach scheint die Anlage ja nicht klein zu werden. Soll sie auf einem Dach (ca. 500 m²?) oder freistehend installiert werden? Könnte man hier ggf. die Anlage selbst nicht als Sicherheit hinterlegen?

 

Alternativ kann ich dir sonst raten, einmal das http://www.photovoltaikforum.com zu besuchen, das auch unser geschätzter Mitforist @Kolle mit betreut. Dort kann man dir sicherlich besser aushelfen als hier. Viel Erfolg bei deiner Bank und deinem Vorhaben!

2 Dachanlagen, zusammen knapp 580qm. Gut geschätzt :). Das Gebäude gehört meinem Vater, es wären Grundbucheintragungen / Notare notwendig gewesen. Die Kosten wollte ich sparen. Außerdem wäre das wohl nicht ausreichend für den guten Zinssatz gewesen. Photovoltaikforum ist noch ein Hinweis. Danke!

 

vor 2 Stunden von Bassinus:

Ob die Anlage "größeren Photovoltaikanlage (114kWp)" an sich sinnvoll ist und wie weit da das Risiko betrachtet werden muss, steht natürlich auf nem anderen Blatt.

Bisschen Offtopic: Der Strompreis an der Börse EEX liegt in diesem Jahr im Schnitt bei ca. 7,4cent / kWh. Das ist schon über der aktuellen EEG Vergütung. Ich gehe davon aus, dass der Strompreis auch weiterhin steigt.

 

Gruß

Peter