Rambo III August 9, 2006 Guten Tag Wenn man noch kein so ausgewiefter Börsenfuchs wie viele in diesem Forum ist, sondern eher jemand mit Standartwissen rundums Börsengeschäft, aber dennoch langfristig (ca. 15 Jahre) in Fonds investieren möchte, würde man dann etwas falsch machen wenn man in die Fondsklassiker wie z.B. Templetonn Growth investiert? Ich meine, solche Klassiker sind nicht umsonst Klassiker und man kann auch in Zukunft davon ausgehen das sie wachsen. Ich suche nämlich eine Aktienfonds der ruhig eine etwas höhere Risikoklasse hat, mit dem ich aber langfristig auf der sicheren Bahn bin. Da sind die Klassiker doch immer passend oder? Ich weiß sonst nämlich überhaupt nicht welchen Fond man nehmen soll bei der Auswahl. Vieleicht habt ihr ein paar Expertentipps (diesem Forum traue ich mehr als meiner Bank oder sonst irgendeinem Berater)? Nebenbei: Wer kennt frei Vermittler die zu 100 % Rabatt auf den Ausgabenaufschlag geben und dabei auch noch sehr günstige bis kostenlose Depotkosten hat? Rambo III Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
benny_m August 9, 2006 Das Problem bei deinen Klassikern ist, dass sie meistens ein sehr großes Fondsvolumen haben und somit träger auf Veränderungen reagieren können. Ausserdem kann die Vergangenheit eines Fonds keine Garantie für die Zukunft sein. Du wirst aber mit dem Sparen in einen Klassiker wahrscheinlich nicht falsch liegen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
et3rn1ty August 9, 2006 Hallo RamboIII Anderseits musst du bedenken, dass gerade die Fondsklassiker schon sehr groß und träge sind, was das Fondsvolumen angeht. Der Fidelity European Growth z.B. ist 22 Milliarden Euro schwer. Dadurch fällt es den Fondsmanagern schwer bestehende Positionen umzuschichten, ohne dass der Kurs der jeweiligen Aktie im Portfolio gleich in den Keller rutscht. Ein Beispiel. Der o.g. Fonds ist mit 4,1% an BP beteiligt, das entspricht rund 890 Millionen Euro. Nun stelle man sich mal vor, der Fondsmanager gibt bekannt, dass er diesen großen Anteil veräußern will - aus welchen Gründen auch immer. Wenn das die Anleger und Investoren mitbekommen, werfen sie ebenfalls ihre Aktien auf den Markt und der Kurs rutscht ins Bodenlose. Fondsklassiker sind als Beimischung sicherlich sinnvoll. Jedoch sollten sie im Portfolio nur eine untergeordnete Rolle spielen. Grüße, et3rn1ty. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Zero August 9, 2006 Die anderen User haben schon alles gesagt. Wenn du über 15 Jahre investieren möchtest, würde ich einen Fondsparplan einrichten. So profitierst du zusätzlich vom Cost-Average-Effekt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Larry.Livingston August 9, 2006 · bearbeitet August 9, 2006 von zz-80 Der o.g. Fonds ist mit 4,1% an BP beteiligt, das entspricht rund 890 Millionen Euro. Nun stelle man sich mal vor, der Fondsmanager gibt bekannt, dass er diesen großen Anteil veräußern will - aus welchen Gründen auch immer. Wenn das die Anleger und Investoren mitbekommen, werfen sie ebenfalls ihre Aktien auf den Markt und der Kurs rutscht ins Bodenlose. Nicht unbedingt, denn 1) wird der Manager kaum der breiten Masse ankündigen das er BP verkaufen will; 2) wird er es in mehreren Tranchen machen, so er denn will; 3) hat BP eine Marktkapitalisierung von ungefähr 200 Mrd. € 4) muss die Meinung des Fondsmanagers nicht die Erwartung der anderen Marktteilnehmer widerspiegeln (wo ein Verkäufer ist auch immer ein Käufer). Problematischer wird es natürlich wenn ein Fonds aus marktengen Werten schnell aussteigen will und bestens verkaufen (muss). Dem Fidelity wurde schon vor Jahren nachgesagt das er zu schwer wäre, das sie dennoch trotz des Volumens gut performen haben Bolten/Clapp bewiesen. Volatilitäten wie bei einem Nebenwertefonds mit 10 Mio Volumen braucht man aber nicht zu erwarten. Negativ bei einem hohen Fondsvolumen sind vor allen Dingen das 1) Nebenwerte schlecht in größeren Stücken gekauft werden können und 2) eine Fondsschließung (soft oder hard) droht, was natürlich unglücklich wäre, wenn man einen Sparplan drauf abgeschlossen hat, da man sich so im Zweifelsfall wieder auf die Suche nach einem anderen Fonds machen müsste. Beachtet man das Fondsvolumen, sollte man auch immer die Anlagerichtlinien beachten. Ein Standardwertevaluefonds wie der Templeton Growth (Euro) wird wohl nie Probleme bekommen seine 7 Mrd. € weltweit unterzubekommen. Der Fidelity Growth der anno dazumal als Midcap-Europafonds gestartet ist, wird sich bei 20 Mrd. € in dem Segment aber schwer tun und deshalb sieht man auch in den Top Holdings recht viele Schwergewichte wie u.a. BP. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
skeletor August 9, 2006 Der Templeton Growth (Euro) hat rund 6,5 Mrd. , dann kommt aber noch der Templeton Growth (USD) mit ca. 23 Mrd. hinzu, also rund 30 Mrd.. Das ist aber als weltweit anlegender Fonds trotzdem noch nicht so kritisch, der findet immer noch genug Aktien auf dem Globus. Aber jetzt mal zurück zu den Klassikern. Als Basisinvestment auf lange sicht sind Fonds wie der Templeton Growth, der Fidelity European Growth oder auch der Pioneer Fund gute Investments. Gerade der Templeton Growth hat sich vorallem in etwas schwierigen Zeiten als stabiler Fonds gezeigt. Zudem werden die fondsgesellschaften dieser Klassiker niemal zulassen, das ihr Fonds absackt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Larry.Livingston August 10, 2006 Stimmt, habe ich doch bei der Rechnung glatt die USD Tranche außen vor gelassen. Beide Fonds sind zu 99% deckungsgleich (wenn ich mich recht erinnere befindet sich im EUR nur ein skandinavischer Forstbetrieb irgendwas, der im USD nicht enthalten ist). Allerdings stellen selbst 30 MRD wie du schon sagtest bei einem weltweit anlegendem Fonds kein echtes Problem dar, ein kleiner Teil des Fondsvermögens ist auch in Renten investiert. Größere Kurssprünge sind aber nicht zu erwarten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Rambo III August 10, 2006 Guten Tag Ok, den Antworten her zu beurteilen, ziehe ich den Schluß das ich mit Klassiker nicht viel falsch machen kann, auch wenn sie etwas träge sind was Veränderungen am Markt angeht. Anywhere. Auf was muss ich den jetzt konkret achten bei Fondkauf? Da ist einmal die Wertentwicklung seit der entstehung des Fonds. Die sagt mir ob er in den ganzen Jahren gut gemanagt wurde. Enbenfalls wichtig ist in meinen Augen auch die Stabilität. Wenn ich dann noch die geignete Risikoklasse finde, reicht das doch schon an für den Kauf relevanten Angaben, oder? Welchen Wert soll ich den Angaben Verlustanalyse, Wertentwicklung des letzten Jahres oder sogar sein Gewicht (Geldwert) bemeißen? Ist das nicht für den Kauf eher nebensächtlich? Worauf schaut ihr alls erstes, wenn ihr wissen wollt ob sich der Fond für die nächsten 15 Jahre lohnt? mfg Rambo III Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
et3rn1ty August 10, 2006 Hallo RamboIII. Leider lässt sich aus der Vergangenheit nicht zwangsläufig auf die Zukunft schließen. Von März 2003 bis Ende 2005 war es einfach 100% mit einem guten spekulativen Fonds zu erwirtschaften. Wenn es darum geht die Entwicklung der nächsten 15 Jahre vorherzusehen, dann kann ich dir nur eins sagen - das funktioniert nicht. An der Börse wird zwar die Zukunft gehandelt, aber das meist nur für die nächsten 6-8 Monate. Wenn du eine stabile Renditenentwicklung über die nächsten Jahre erwartest, dann empfehle ich dir einen Geldmarktfonds. Dann kannst du allerdings auch nur eine p.a.-Rendite von 3-4% erwarten. Grüße, et3rn1ty. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
benny_m August 10, 2006 Bei der Auswahl eines Aktienfonds würde ich vorallem auf Länderaufteilung achten. Gerade bei globalen Aktienfonds bestehen da erhebliche Unterschiede. Die meisten globalen Fonds mit sehr guter 1-Jahres-Performance haben einen hohen Asien- oder EM-Anteil während deine Klassiker eher einen hohen USA-Anteil haben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
skeletor August 10, 2006 Das stimmt, die Länderverteilung ist ein wichtiges Krtiterium. Zum Beispiel der Astra Fonds von jens ehrhard wird als Globaler fonds angeboten doch der Deutschlandanteil ist mit ca. 60-70% recht hoch. Ich denke trotz aller unsicherheiten in den USA sollte man Fonds mit höherem US Anteil bevorzugen, auch wegen der währung,da ich denke das der USD wieder zulegt. Der Templeton Growth () erhöht schrittweise seinen Anteil in den USA, eine erhöhung die sich lohnen könnte. Vor allem ist es wichtig das dein Fonds flexibel die Ländergewichtung steiern kann. Der Templeton Growth hat z.b. bis vor einem Jahr den US Anteil gerade mal bei ca. 20% gehabt, jetzt bei knapp 33%. Hier auch mal eine aktueller bericht aus dem Manager magazin: TGF Bericht Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
benny_m August 10, 2006 Ich denke, dass viele Fondmanager eine schlechte Performance früherer Jahre durch die Erhöhung des Asien- und EM-Anteils verbessern wollen und dabei ein hohes Risiko eingehen. Der Dit-Aktien Global hat z.B. 33 % Japan. Ob man das noch als soliden globalen Aktienfonds bezeichnen kann? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
skeletor August 10, 2006 Stimme ih dir zu. Dennoch sollte man die chancen auch inAsien im Globalen Fonds nutzten,muß sich aber im klaren sein das die risiken etwas höher sind. Wenn ein Fondsmanager eines globalen fonds denkt, das in Japan z.b. die chancen gut sind kann er auch sein anteil erhöhen, doch auf ein maß das überschaubar ist. Beim Dit-Aktien Global halte ich den Anteil von 33% für aber doch zu hoch. Deshalb ist auch so schwierig eine globalen Fonds zu finden der deinem Anlagestil entspricht. Denke da ist der TGF in sachen Länderaufteilung und chance/risiko gut aufgestellt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
benny_m August 10, 2006 · bearbeitet August 10, 2006 von benny_m Gegen Asien in globalen Fonds oder Depot ist ja nichts zu sagen. Bloß es gibt halt Leute die informieren sich nicht über die Länderaufteilung des Fonds und kaufen den als ihr globaler Aktienfonds. Dazu kaufen sie sich noch einen Asienfonds und schon haben sie dann ohne es zu wissen vielleicht 40 % Asien im Depot. Und viele vertrauen, wegen der vielen Werbung, halt blind den Fonds von DIT und DWS. Ich finde den Dit Global sehr interessant für Leute die keinen reinen Asien-Fonds wollen, jedoch die Chancen von Japan usw. teilweise nutzen wollen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Rambo III August 10, 2006 Ok, sieht so aus als ob die Länderaufteilung sehr wichtig scheint. Möglichst ausgewogen sollte es sein (40% allein mit Asieanteilen ist schon zu stark konzentriert). USA ist immer gut und wenn ich es richtig verstanden hab auch Deutsche Anteile laufen gut. Ichs sollte bei der Auswahl darauf achten das es keine zu starke Länderkonzentration gibt, richtig? Welche Länder sind noch gut? Langfristig sehe ich Iran hoch oben. Das Land bzw. die Menschen können und wollen sich immer weniger dem Westen verschließen und ich sehe da auf langer Sicht (30 Jahre) sehr gute Chancen. Der Lebensstandart steigt dort von Jahr zu Jahr rapide und die Entwicklung ist gerade angefangen. MfG Rambo III Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
uzf August 10, 2006 Dann kauf den Iran mfg aus der Moschee uzf Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
€-man August 10, 2006 Langfristig sehe ich Iran hoch oben. Das Land bzw. die Menschen können und wollen sich immer weniger dem Westen verschließen und ich sehe da auf langer Sicht (30 Jahre) sehr gute Chancen. Der Lebensstandart steigt dort von Jahr zu Jahr rapide und die Entwicklung ist gerade angefangen. MfG Rambo III Dann warte aber mit Deiner Investition, bis es dort wirklich los geht. Bis dahin wäre es sicherlich sinnvoller, das Geld anders für sich arbeiten zu lassen. Gruß -man Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
benny_m August 10, 2006 Iran ist ja wohl ziemlich spekulativ. Ich weiß nicht ob es da überhaupt Fonds gibt. Zur Ländereinteilung denke ich, das man so 60 % Europa, 25 % Nordamerika, 15 % Asien-, Pazifik- und EM haben sollte. Ob man dies jetzt über globale Fonds, kontinentale Fonds, Länderfonds oder Indexzertifikate erreicht ist meiner Meinung nach nicht so wichtig. Was ich noch für wichtig halte ist die Fondsaufteilung nach Branchen. Diese sollte jedoch zu den Kontinenten passen. Asien hat eine andere Wirtschaftsaufteilung als Europa. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag