stagflation Juli 7, 2021 @Akinom: wenn man 30 ist und einen guten Job hat (und das hast Du als Beamtin), ist man zu jung, um sich um das Thema Rente zu kümmern. Die Versicherungen reden einem ein, dass man das tun müsse. Aber nicht, weil sie es gut mit einem meinen, sondern weil sie ihre Versicherungen verkaufen wollen. Viele dieser Versicherungen sind aber gar nicht für die Altersvorsorge geeignet. Man sieht das daran, dass viele Kunden ihre Versicherungen nach ein paar Jahren wieder kündigen. Das hat die Kunden dann viel Geld gekostet - und davon profitiert haben nur die Versicherungen und der Versicherungsverkäufer, der eine Provision bekommen hat. Wenn Du 40 oder 45 bist, kannst Du Dich um das Thema "Rente" kümmern. Dann weißt Du, wo die Reise im Leben hingeht und welche Versorgungslücken es evtl. gibt. Dann kannst Du diese Lücken auch ganz zielgerichtet angehen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Beamter48 Juli 7, 2021 · bearbeitet Juli 7, 2021 von Beamter48 @Akinom Das Langlebigkeitsrisiko ist mit der Pension mehr als ausgeglichen. Eventuell kommt es zu einer geringeren Pension, wenn du wegen den Kindern (?) in TZ arbeitest. Dann könnte man über eine rein zulagenorientierte Riester nachdenken. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
oktavian Juli 7, 2021 vor 4 Stunden von Akinom: Hatte ich schon korrigiert. Es sind 4800 brutto aktuell. (A13, Bayern) Dann kommst Du schon auf 57.600 Brutto. Davon 4% = 2.304, was größer 2.100 ist. ---> Riester auf 2.100 - 175 (- evtl. Kinderzulage) = 1.925 p.a. abändern | Da muss dann mit steigendem Gehalt auch nichts geändert werden, sondern wenn sich was an Zulagen ändert oder den 2.100. vor 4 Stunden von Feranda: Kann man das? Und wie lange zahlst du dir die Rente dann aus? Wann hast du vor den Stoffwechsel einzustellen, so dass es auf geht? Üblicherweise würde man davon ausgehen, dass die Pension auch mit Inflation steigt. Wenn dann gar keine oder eine im Vergleich zum liquiden Finanzvermögen geringe Rentenlücke besteht, fährt man in der Tat mit z.B. zunehmend konservativem Portfolio und Entnahme besser als mit Rentenversicherung. Wenn es knapp ist kann man das Geld immer noch per Einmalzahlung verrenten mit Versicherung. Wobei die Versicherung das Inflationsrisiko auch nicht löst. Das ist auch bei der Riesterrente ein Nachteil: Bitte diese kläglichen Rentengarantien nicht mit der GRV vergleichen, welche meist jährlich steigt. Was von Riester nach 30 Rentnerjahren real (nach Inflation) bleibt, kann dir vielleicht @Ferandavorrechnen im Vergleich zum Wertpapierdepot. Statt Wertpapierinhabern sehe ich eher Rentenversicherungsempfänger, Riestersparer durch Inflation in Gefahr, wenn sie die volle Kaufkraft des ersten Rentnerjahres dauerhaft benötigen. Mit einem Portfolio bist du besser dran, wenn du rational bist und deine Arbeitszeit im Vergleich zum Portfoliowert niedrig ansetzt. Man kann da auch konservativ Festgeldleitern / bondladder etc. machen (wegen der derzeit niedrigen Zinsen schwer, aber das trifft Versicherungen mit hohen Kosten viel härter) und über Derivate Inflation absichern etc. Wie gesagt sollte die Rentenlücke eben nicht so groß sein im Vergleich zur verfügbaren Summe. Denn wenn du dann deine Wohnung verlierst, wenn der Markt sich anders als gedacht entwickelt, musst du eben voll auf Sicherheit setzen. Also keine direktionalen Leerverkäufe und Meme-Aktien hodlen. Wenn du alles auf starre Verrentung setzt und damit deine Rentenlücke über kompensierst, verlierst du einen Haufen Geld. Selbst im Vergleich zu 0% Rendite (alles cash und jeden Monat Geld entnehmen) "lohnt" eine Rentenversicherung sich erst, wenn du länger lebst als nach Sterbetafeln anzunehmen. Wenn du schon eine geringere Lebenserwartung hast als der Durchschnitt, sieht es noch schlechter aus. Wenn du deine Wohnung fit fürs Alter machen musst und du hast nur Rente und kein Vermögen, müsstest du versuchen einen Kredit zu bekommen. In der Ansparphase kommt im Schnitt mit Versicherung auch schon weniger raus als mit Sparplan im Direkt-Depot. Hier liegt mit erwarteter Pension doch schon die beste Grundlage einer ansteigenden, sicheren, monatlichen Zahlung vor (kann mal fallen, wenn Steuern steigen oder auch real bei unerwarteter Inflation). Also ich sehe nicht wieso man dann noch groß auf Versicherungen setzen sollte. Beim Mann sieht es anders aus, mit geringer Rente und vermutlich größerer Rentenlücke (bei A13 je nach Lebensstil ist evtl gar keine Lücke vorhanden). Kenne da pensionierte Beamte mit eigener Immobilie, welche mit der Pension auskommen, besonders wenn beide Ehepartner gearbeitet haben. Wenn Kinder z.B. beim Hauskauf, Studium, Entzugsklinik, ... (was auch immer) unterstützt werden sollten, wäre die Rente im Vergleich zum höheren liquiden Vermögen auch nachteilig. Das gilt auch beim Vererben oder für Leute, die eine gemeinnützige Stiftung gründen wollen. Den Kasper habe ich mal weggelassen beim Zitat oben und sorry für den langen Text, aber das greift mir hier zu kurz. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Akinom Juli 7, 2021 vor 4 Stunden von oktavian: Dann kommst Du schon auf 57.600 Brutto. Davon 4% = 2.304, was größer 2.100 ist. ---> Riester auf 2.100 - 175 (- evtl. Kinderzulage) = 1.925 p.a. abändern | Da muss dann mit steigendem Gehalt auch nichts geändert werden, sondern wenn sich was an Zulagen ändert oder den 2.100. Das ist ja mit den ca. 160 Euro erreicht. Also, ich zahle da schon das Maximum ein, da passt alles. Mit der Rieser bin ich eigentlich auch zufrieden, ob es nötig ist sei dahingestellt. Aber das ist jetzt auch kein so hoher Betrag. vor 4 Stunden von oktavian: Wenn du alles auf starre Verrentung setzt und damit deine Rentenlücke über kompensierst, verlierst du einen Haufen Geld. Selbst im Vergleich zu 0% Rendite (alles cash und jeden Monat Geld entnehmen) "lohnt" eine Rentenversicherung sich erst, wenn du länger lebst als nach Sterbetafeln anzunehmen. Wenn du schon eine geringere Lebenserwartung hast als der Durchschnitt, sieht es noch schlechter aus. Wenn du deine Wohnung fit fürs Alter machen musst und du hast nur Rente und kein Vermögen, müsstest du versuchen einen Kredit zu bekommen. In der Ansparphase kommt im Schnitt mit Versicherung auch schon weniger raus als mit Sparplan im Direkt-Depot. Die Rentenlücke sehe ich aktuell bei uns tatsächlich nicht so sehr. Das meiste geht bei uns tatsächlich für Versicherungen und die Tilgung der Wohnung drauf. Und dann bleiben aktuell immer noch knapp über 2000 Euro über. Unser Lebensstil wird sich höchstens wegen Kindern ändern - aber das ist in der Rente dann auch wieder noch mal etwas anderes. vor 4 Stunden von oktavian: Den Kasper habe ich mal weggelassen beim Zitat oben und sorry für den langen Text, aber das greift mir hier zu kurz. Kein Problem. Ich wollte ja Meinungen und dann lese ich natürlich auch gerne lange Texte ;-) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
bondholder Juli 7, 2021 vor 44 Minuten von Akinom: Die Rentenlücke sehe ich aktuell bei uns tatsächlich nicht so sehr. Das meiste geht bei uns tatsächlich für Versicherungen und die Tilgung der Wohnung drauf. Warum zahlt ihr die Schulden nicht schneller zurück? Gibt es keine kostenfreie Sondertilgungsmöglichkeit? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Akinom Juli 7, 2021 · bearbeitet Juli 7, 2021 von Akinom vor 10 Minuten von bondholder: Warum zahlt ihr die Schulden nicht schneller zurück? Gibt es keine kostenfreie Sondertilgungsmöglichkeit? Doch, gibt es. Da die Wohnung aber mit Kindern auf Dauer zu klein wäre, wird die Wohnung entweder vermietet - und dann wäre es ja sinnvoll, wenn sie noch nicht abbezahlt wäre - oder eben verkauft. Und dann ist es letztlich auch egal, ob wir jetzt mehr Geld rein stecken und später raus holen oder eben weniger am Ende raus bekommen. Bis vor zwei Jahren war bei mir auch beruflich nicht klar, ob wir überhaupt im Raum Nürnberg wohnen bleiben können. Bei den aktuellen Preisen auf dem Immobilienmarkt hier in der Ecke würden wir übrigens eher in eine größere Mietswohnung ziehen. Das eilt aber jetzt auch alles nicht. Die Zinsen auf den aktuellen Immobilienkredit betragen auch "nur" 1,5 %. Und wenn die Finanzierung ausläuft könnte auch dann die Restschuld beglichen werden. Das macht jetzt ja nicht mehr so viel Unterschied. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
stagflation Juli 7, 2021 vor 43 Minuten von Akinom: Die Zinsen auf den aktuellen Immobilienkredit betragen auch "nur" 1,5 %. Und wenn die Finanzierung ausläuft könnte auch dann die Restschuld beglichen werden. Das macht jetzt ja nicht mehr so viel Unterschied. Gleichzeitig Kredit und Sparen ist fast nie sinnvoll. Das ist, als ob man beim Roulette gleichzeitig auf rot und schwarz setzt. An dieser Stelle verliert Ihr Geld! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Feranda Juli 7, 2021 vor 16 Stunden von oktavian: Was von Riester nach 30 Rentnerjahren real (nach Inflation) bleibt, kann dir vielleicht @Ferandavorrechnen im Vergleich zum Wertpapierdepot. Das kommt drauf an ob man einen Aldi Riester hat oder einen vernünftigen Vertrag der auf 4-6% Rendite nach Kosten erwirtschaften kann. vor 16 Stunden von oktavian: Statt Wertpapierinhabern sehe ich eher Rentenversicherungsempfänger, Riestersparer durch Inflation in Gefahr, wenn sie die volle Kaufkraft des ersten Rentnerjahres dauerhaft benötigen. Versteh ich nicht ganz, nach Verrentung steigt die Riester Rente genau so wie jede andere Rente im Versicherungsmantel genau so wie die gesetzliche Rente jährlich weiter an. vor 16 Stunden von oktavian: Selbst im Vergleich zu 0% Rendite (alles cash und jeden Monat Geld entnehmen) "lohnt" eine Rentenversicherung sich erst, wenn du länger lebst als nach Sterbetafeln anzunehmen. Eine Versicherung soll sich auch nicht lohnen sondern etwas absichern. Ansonsten würde das Konstrukt Versicherung nicht funktionieren. Das Geld muss ja irgendwo herkommen. Wenn man das ganze zu einem tollen Preis-Leistungs-Verhältnis hinbekommt umso besser. vor 16 Stunden von oktavian: Also ich sehe nicht wieso man dann noch groß auf Versicherungen setzen sollte. Ich würde das vielleicht durch ein Produkt meiner Wahl ergänzen und den Rest anderweitig anlegen (Immobilien, Depot, ...) vor 22 Stunden von Akinom: Das ist für mich der einzige sinnvolle Grund für eine private Rentenversicherung - die lebenslange Auszahlung. Dann ist durch die Versicherung für mich das Langlebigkeitsrisiko abgesichert... um das zu erwähnen brauche ich aber keine zynischen Kommentare. Das ist korrekt, das ist auch meine Meinung, du hast meinen Kommentar missverstanden. Eine Rentenversicherung gibt eine lebenslange planbare Rente, ein Depot hat Kapital X was für Zeit Y reichen muss. vor 22 Stunden von Akinom: Ist das so? Kann sich ja auch ändern? Wer garantiert, dass die Pensionen so bleiben wie aktuell? Keiner. Das sind ja noch fast 40 Jahre hin. Für den Fall kann man sich, aber das ist natürlich nur meine Meinung, ein Produkt seiner Wahl aussuchen, da etwas reinsparen (und da ist ein Maximalriester in deinem Alter eigentlich auch fast schon mehr als ausreichend), und je nachdem wie das Leben läuft vielleicht irgendwann noch einen zweiten Vertrag ergänzen. Und zusätzlich natürlich Kapital aufbauen via Depot. vor 22 Stunden von Akinom: Nein, das ist im Gespräch nicht heraus gekommen. Mir wurde das im Prinzip als das Top Produkt verkauft. Es gab keine Alternative. Bzw. es wurde kein anderer Vorschlag gemacht. Das finde ich schade. vor 22 Stunden von Akinom: Naja - ob wir dieses Geld jetzt wissend monatlich zur Seite legen und es dann abgebucht wird oder monatlich, egal, oder? Die Haftpflicht etc. zahlt man ja in der Regel auch jährlich. Der zynische Kommentar war nicht an dich gerichtet vor 21 Stunden von bondholder: Die monatliche Ratenzahlung ist halt teurer – solange du deine Finanzplanung so geregelt bekommst, dass im Januar kein Verbraucherkredit zu 16,99% p.a. notwendig wird, um die Versicherungsprämien zahlen zu können. @Ferandas Kunden haben damit vielleicht mehr Probleme als du oder ich... Das ist richtig, den meisten ist es lieber das monatlich zu bezahlen, auch wenn das dann aufs Jahr gesehen ein paar wenige Euros mehr sind. vor 21 Stunden von bondholder: (Nach seiner Logik sind 98% der Verbraucher dazu nicht in der Lage. Herzlich willkommen im Kreis der oberen zwei Prozent!) Befindest dich ja im Elitekreis hier im Wertpapierforum. Hier wird jeder Euro dreimal umgedreht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
odensee Juli 7, 2021 vor 15 Minuten von Feranda: Hier wird jeder Euro dreimal umgedreht. Wo ist hier und wieviel % der Deutschen kann Versicherungsbeträge nicht jährlich zahlen? Ich meine jetzt: wer kann es wirklich nicht. Nicht diejenigen, die es nicht auf die Kette bekommen, ihre Ausgaben so zu planen, dass im Januar ausreichend auf dem Konto ist. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ernie Juli 8, 2021 vor 8 Stunden von Feranda: Das kommt drauf an ob man einen Aldi Riester hat oder einen vernünftigen Vertrag der auf 4-6% Rendite nach Kosten erwirtschaften kann. Ist das wirklich die grundlegende (d.h. auch jenseits des Schulterblicks über das letzte Jahrzehnt) Erwartungshaltung hinsichtlich der Rendite (vor Steuern) eines Riestervertrags? Liegt das evtl. (primär?) an sehr guten Förderkonstellationen? Dies dürfte dann aber "nur" für den Fall hoher Zulagen gelten (bspw. Sockelbeitrag + Kinderzulage), da es dann im Vertrag bleibt (im Gegensatz zum Fall Vorteil durch Steuererstattung wegen hohem Einkommen). Bekomme das irgendwie nicht zusammen, wie das konzeptionell aufgrund der Beitragsgarantie funktionieren sollte, wenn ein MSCI World vor Kosten/Steuern ~8% (1970-heute) gemacht hat (s. https://fairvalue-magazin.de/etf-indexfonds/msci-world/ und https://www.dividendenadel.de/msci-world-renditedreieck/). Dann würde deine obere Grenze dabei ja vor Kosten fast auf diesem Niveau liegen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Feranda Juli 8, 2021 vor 15 Stunden von odensee: Wo ist hier und wieviel % der Deutschen kann Versicherungsbeträge nicht jährlich zahlen? Ich meine jetzt: wer kann es wirklich nicht. Nicht diejenigen, die es nicht auf die Kette bekommen, ihre Ausgaben so zu planen, dass im Januar ausreichend auf dem Konto ist. Es geht nicht um nicht können sondern um nicht wollen. Und es fühlt sich rein Psychologisch auch ganz anders an ob man auf einmal 3000€ zahlt oder 12x250€ (oder mit Zuschlag meinetwegen 260€). vor 7 Stunden von ernie: Ist das wirklich die grundlegende (d.h. auch jenseits des Schulterblicks über das letzte Jahrzehnt) Erwartungshaltung hinsichtlich der Rendite (vor Steuern) eines Riestervertrags? Also ganz realistisch rechne ich min. mit 3% Wertentwicklung des Fondsguthabends nach Kosten. Wenn ich konstant eine ~70% Aktienquote habe dann ist das mehr als realistisch. Ohne Betrachtung der Förderung, Steuerrückerstattung oder sonstigem. Das kommt obendrauf (wie viel % Wertentwicklung das nochmals aus macht ist dann individuell). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag