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Riester: Anbieter DWS und Union Investment

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tyr
· bearbeitet von tyr
vor 2 Stunden von oktavian:

Ich kenne auch Leute mit DWS Riester, welche noch einzahlen. Dies bedeutet jedoch nicht, dass sie vom Anlagekonzept überzeugt sind.

Die Aussage war eine andere:

vor 8 Stunden von tyr:
Am 29.6.2021 um 14:08 von cjdenver:

jeder hier im WPF wusste von Anfang an dass die Riester-Produktkonzeption nicht funktioniert (nicht funktionieren würde / nicht funktionieren kann)

Die Diskussionsfäden zu DWS Riesterprodukten sind lang und es gab und gibt offensichtlich viele, die daran glauben, dass das DWS-Anlagekonzept funktioniert.

 

Über 600.000 DWS-Kunden glauben weiterhin daran, dass das DWS-Anlagekonzept für Riesterprodukte funktioniert, sonst würden sie nicht im Vertrag bleiben. Die Anzahl von Riester-Fondssparplänen fällt aber nicht steil ab wie es nach deiner Behauptung so sein müsste (niemand), sondern sie bleibt annähernd konstant.

 

Es finden sich nur praktisch keine neuen Kunden mehr, aus verschiedenen gut bekannten Gründen. Deshalb wird das Neukundengeschäft für DWS-Riesterverträge eingestellt, da es sich nicht mehr lohnt, dafür weiter Vertrieb und Werbung zu bezahlen.

 

Ganz so schwarz, wie manche Forenteilnehmer die Riesterwelt malen wollen ist die an Fakten nachvollziehbare Realität dann doch nicht.

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odensee
vor 9 Minuten von tyr:

Über 600.000 DWS-Kunden glauben weiterhin daran, dass das DWS-Anlagekonzept für Riesterprodukte funktioniert, sonst würden sie nicht im Vertrag bleiben.

Na, sagen wir mal 60.000 glauben weiterhin daran, die übrigen 90% machen sich keine Gedanken und wissen vermutlich nicht mal, was sie da haben. Geschweige denn wissen sie über Alternativen Bescheid.

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tyr
· bearbeitet von tyr
vor 5 Minuten von odensee:

Na, sagen wir mal 60.000 glauben weiterhin daran, die übrigen 90% machen sich keine Gedanken und wissen vermutlich nicht mal, was sie da haben. Geschweige denn wissen sie über Alternativen Bescheid.

Kann so sein, oder nicht. 

 

Fakt ist: es ist weit entfernt davon, dass niemand (!) daran glaubt. Wäre das so, würde die Zahl von Riester-Fondssparplänen steil fallen und die DWS könnte nicht stolz über 600.000 Verträge im Bestand verkünden, was 20% Marktanteil bei R-Fondssparplänen entspricht.

 

Dass der gesetzliche Rahmen veraltet ist und nicht mehr zur Niedrigzinsphase passt sollte Konsens sein. Es gibt aber offensichtlich viele, die an die Verträge glauben, sonst gäbe es nicht insgesamt über alle Anbieter knapp 3,3 Millionen Riesterfondssparpläne im Bestand.

 

Zumal es noch die Ausnahme von der Regel Deka BonusRente gibt, die viele Jahre im WPF ignoriert wurde und jetzt rückblickend der heimliche Gewinner von bald 14 Jahren Diskussion ist. Leider so nicht mehr neu abschließbar.

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oktavian
vor 21 Minuten von tyr:

Die Aussage war eine andere:

 

Über 600.000 DWS-Kunden glauben weiterhin daran, dass das DWS-Anlagekonzept für Riesterprodukte funktioniert, sonst würden sie nicht im Vertrag bleiben. Die Anzahl von Riester-Fondssparplänen fällt aber nicht steil ab wie es nach deiner Behauptung so sein müsste (niemand), sondern sie bleibt annähernd konstant.

 

Es finden sich nur praktisch keine neuen Kunden mehr, aus verschiedenen gut bekannten Gründen. Deshalb wird das Neukundengeschäft für DWS-Riesterverträge eingestellt, da es sich nicht mehr lohnt, dafür weiter Vertrieb und Werbung zu bezahlen.

 

Ganz so schwarz, wie manche Forenteilnehmer die Riesterwelt malen wollen ist die an Fakten nachvollziehbare Realität dann doch nicht.

Schön wäre es, wenn die Kunden so gut informiert wären und solche eine deduktive Ableitung möglich wäre. Wie geschrieben wurden bei Riester nicht einmal alle Zulagen abgerufen. --> Da sieht man wie professionell die Kunden sind. Meine Kritik ist hier genau das Anlagekonzept bei Aktien, welches durch die Beitragsgarantie prozyklisch agiert. Ich kenne eben Leute, welche durch geringes eigenes Einkommen (wenig Eigenleistung in den Riester) und Kinderzulagen auf eine gute Förderquote kommen. Dann nehmen die das eben mit. Dennoch halten die das Produkt nicht für gut.

 

vor 6 Minuten von tyr:

Dass der gesetzliche Rahmen veraltet ist und nicht mehr zur Niedrigzinsphase passt sollte Konsens sein. Es gibt aber offensichtlich viele, die an die Verträge glauben, sonst gäbe es nicht insgesamt über alle Anbieter knapp 3,3 Millionen Riesterfondssparpläne im Bestand.

Nunja, viele wollen vielleicht auch nicht förderschädlich kündigen. Dann gibt es diejenigen, die krass im Minus sind - unglaublich wenn man sich die Märkte anschaut mit Bullenmarkt für Anleihen und Aktien (das sollten aber nicht die DWS Riester sein, denn das waren noch die Einäugigen oder den Blinden). Wie gesagt ist das keine Kritik an DWS, aber die Rahmenbedingungen machen ein tolles Produkt unmöglich.

 

@tyrWürdest du als Finanzexperte unterschreiben:

Das DWS Anlagekonzept für den Umgang mit Riesterverträgen kommt einem theoretischem Optimum sehr nahe. Insbesondere die Umschichtungen zwischen den Fonds ist und bleibt finanztheoretisch einem klassischen Sparplan ohne Garantie ebenbürtig. Ebenso sind die Fonds ebenbürtig zu ETFs anzusehen. Eine regelbasierte, passive Anlage mit Standard-ETFs und konstant hohem Aktienanteil würde über 30-40 Jahre nicht zu einem wesentlich höherem Ergebnis führen.

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tyr
· bearbeitet von tyr
vor 1 Stunde von oktavian:

Wie geschrieben wurden bei Riester nicht einmal alle Zulagen abgerufen. --> Da sieht man wie professionell die Kunden sind.

Dafür ist jeder Kunde selber verantwortlich, zusammen mit dem Anbieter und ggf. Vermittler. Schauen wir mal auf die Zahlen: https://bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Standardartikel/Themen/Steuern/Steuerliche_Themengebiete/Altersvorsorge/2020-11-16-Statistische-Auswertungen-Riester-Foerderung-bis-2019.html

10,5 Mio. geförderte Personen bei 16,5 Mio. Riesterverträgen in 2019 = 63%. Wenn wie angenommen ungefähr 20% der Verträge ruhen ist das eine ganz brauchbare Zahl. Zudem können noch mehrere Verträge pro Sparer existieren.

 

vor 1 Stunde von oktavian:

Meine Kritik ist hier genau das Anlagekonzept bei Aktien, welches durch die Beitragsgarantie prozyklisch agiert.

Dem stimme ich für viele Riester-Fondssparpläne (Fairr, DWS, UniProfiRente, Deka ZukunftsPlan) zu, gleichzeitig trifft das aber bei weitem nicht auf alle Riesterverträge und noch nicht einmal auf alle Riester-Fondssparpläne zu. Jeder Riestersparer hat es selber in der Hand, ob er sich mit aktiven Anlagekonzepten unglücklich machen will oder nicht.

 

vor 1 Stunde von oktavian:

Ich kenne eben Leute, welche durch geringes eigenes Einkommen (wenig Eigenleistung in den Riester) und Kinderzulagen auf eine gute Förderquote kommen. Dann nehmen die das eben mit.

Wenn die Förderkonstallation passt ist das ja Sinn der Sache.

 

vor 1 Stunde von oktavian:

Dennoch halten die das Produkt nicht für gut.

Was ist das Produkt? Es ist jeder selber dafür verantworlich, sich ein vernünftiges Riesterprodukt auszusuchen, was die eigenen Bedürfnisse erfüllt. Die Diskussion ist schon uralt, langsam sollten erfahrene Sparer begriffen haben, welche Verträge etwas taugen und welche nicht.

 

Wer mit seinem Vertrag unzufrieden ist kann wechseln.

vor 1 Stunde von oktavian:

@tyrWürdest du als Finanzexperte unterschreiben:

Das DWS Anlagekonzept für den Umgang mit Riesterverträgen kommt einem theoretischem Optimum sehr nahe. Insbesondere die Umschichtungen zwischen den Fonds ist und bleibt finanztheoretisch einem klassischen Sparplan ohne Garantie ebenbürtig. Ebenso sind die Fonds ebenbürtig zu ETFs anzusehen. Eine regelbasierte, passive Anlage mit Standard-ETFs und konstant hohem Aktienanteil würde über 30-40 Jahre nicht zu einem wesentlich höherem Ergebnis führen.

Die Argumentation passt nicht. Ich schreibe seit nunmehr vielen Jahren in diesem Forum, dass Riester sinnvoll sein kann, wenn die individuelle Förderkonstellation passt (1). Danach findet man ein Anlagekonzept, was einen dauerhaft zufrieden stellen kann (2). Danach stellt sich die Produktfrage (3). Dieses Konzept habe ich von polydeikes übernommen und finde es immer noch passend.

 

Ich schreibe hier schon einige Jahre, dass man die Riesterförderung bequem ohne Renditeminderung im risikoarmen Anteil eines ohnehin gemischten Portfolios mitnehmen kann. Ziemlich flexibel und dauerhaft gut. Riestern und Sparen/Anlegen in ETF passt wunderbar zusammen.

 

Spätestens an dieser Stelle einer ganzheitlichen Portfoliobetrachtung kommt dann nichts mehr, offensichtlich weil das die Vorstellungskraft der meisten übersteigt und lieber wieder kleinkariert nur auf Produktebene gedacht wird, mit Gier und Angst.

 

Das Konzept Riester mit der gesetzlichen Beitragsgarantie mit RK1-Produkten in einem gemischten Portfolio umsetzen ist weiterhin neu abschließbar: https://www.franke-bornberg.de/ratings/altersvorsorge/riester-rente-2-schicht Es gibt Riester-RV mit statischem 2-Topf Hybrid Konzept ohne ungewollte Umschichtungen und Klassik/Neoklassiktarife.

 

Alles möglich, man muss lediglich das mental accounting beenden und sein Anlagevermögen ganzheitlich betrachten. Wenn dann die Riester-Förderkonstellation attraktiv ist: warum nicht? Riestern geht damals wie heute. Es geht mit hoher Aktienquote zusammen. Nur eben nicht mit maximaler Aktienquote, solange die gesetzliche 100% Beitragsagarantie besteht.

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oktavian
vor 50 Minuten von tyr:

Dem stimme ich für viele Riester-Fondssparpläne (Fairr, DWS, UniProfiRente, Deka ZukunftsPlan) zu, gleichzeitig trifft das aber bei weitem nicht auf alle Riesterverträge und noch nicht einmal auf alle Riester-Fondssparpläne zu. Jeder Riestersparer hat es selber in der Hand, ob er sich mit aktiven Anlagekonzepten unglücklich machen will oder nicht.

 

Wenn die Förderkonstallation passt ist das ja Sinn der Sache.

Ja, ich bin da ja nahe bei Dir. Ich finde die ganze Riesterei eben volkswirtschaftlich suboptimal. Die Bürokratie vernichtet Arbeitszeit bzw. ist diese unproduktiv. Die Förderung kann die Minderleistung gegenüber einer ungeförderten Alternative teils ausgleichen (je nach Szenario). Dennoch wären bessere Rahmenbedingungen möglich. Darum geht es mir. Natürlich kann man immer nur mit dem Arbeiten, was man hat. Ich bin jedoch Praktiker und Theoretiker.

 

Für ein Rentenprodukt auf 40 Jahre sehe ich zum Start in den ersten Jahren eben bei der Zinslage nur Aktien/Infrastruktur/Immobilien/VC/PE und keine Anleihen.

 

vor 1 Stunde von tyr:

Was ist das Produkt? Es ist jeder selber dafür verantworlich, sich ein vernünftiges Riesterprodukt auszusuchen, was die eigenen Bedürfnisse erfüllt. Die Diskussion ist schon uralt, langsam sollten erfahrene Sparer begriffen haben, welche Verträge etwas taugen und welche nicht.

DWS Riester sind  bei den Rahmenbedingungen noch OK. Die Produkte sind alle suboptimal. Alte Rentenpläne mit Garantie sind nur gut, weil die Zinsen gefallen sind.

Zitat

Die Argumentation passt nicht. Ich schreibe seit nunmehr vielen Jahren in diesem Forum, dass Riester sinnvoll sein kann, wenn die individuelle Förderkonstellation passt (1). Danach findet man ein Anlagekonzept, was einen dauerhaft zufrieden stellen kann (2). Danach stellt sich die Produktfrage (3). Dieses Konzept habe ich von polydeikes übernommen und finde es immer noch passend.

Es geht mir eben nicht nur um die Produkte am Markt, sondern was bei guter Politik möglich wäre. Ich habe Mr. Riester nicht gewählt. Durch Bürokratiekosten, unproduktiven Einsatz des Faktors labour (alle Leute die sich mit dem Komplex beschäftigen) und zu geringe Aktienquote entsteht den deutschen Bürgern durch Riesterprodukte ein Vermögensnachteil gegenüber möglichen Alternativen. Dies wird international auch so gesehen. Wenn du ausländische Finanzprofessoren findest die Riester gutheißen ohne für diese Meinung bezahlt zu werden: Bitte her damit :D

 

Zitat

Ich schreibe hier schon einige Jahre, dass man die Riesterförderung bequem ohne Renditeminderung im risikoarmen Anteil eines ohnehin gemischten Portfolios mitnehmen kann. Ziemlich flexibel und dauerhaft gut. Riestern und Sparen/Anlegen in ETF passt wunderbar zusammen.

Spätestens an dieser Stelle einer ganzheitlichen Portfoliobetrachtung kommt dann nichts mehr, offensichtlich weil das die Vorstellungskraft der meisten übersteigt und lieber wieder kleinkariert nur auf Produktebene gedacht wird, mit Gier und Angst.

 

Alles möglich, man muss lediglich das mental accounting beenden und sein Anlagevermögen ganzheitlich betrachten. Wenn dann die Riester-Förderkonstellation attraktiv ist: warum nicht? Riestern geht damals wie heute. Es geht mit hoher Aktienquote zusammen. Nur eben nicht mit maximaler Aktienquote, solange die gesetzliche 100% Beitragsagarantie besteht.

Das macht schon Sinn. Jedoch ist Riester nicht beleihbar. Also ich bekomme keine Margin auf meinen Riester, aber auf meine Staatsanleihen schon. Dadurch könnte zum Beispiel das in Spruchverfahren/risk arbitrage eingereichte Volumen gehebelt werden etc. Es ist also schon neben den Kosten ein weiterer Nachteil.

Das ist also kein reines mental accounting, denn der Riester ist nicht beleihbar. Er ist nicht flexibel. Das ist ein klarer Liquiditätsnachteil. Dadurch müsste eine geringere Aktienquote gefahren werden, gegenüber einem optimalen Portfolio, was wiederum Rendite kostet. Also im März 2020 konnte man nicht auf Kredit in Aktien oder hatte vielleicht gar margin calls, weil das Geld im Riester fest hängt (ich weiß man macht da so wenig wie möglich rein, aber bei Dir klingt es ja wie eine tolle Sache).

Zitat

Das Konzept Riester mit der gesetzlichen Beitragsgarantie mit RK1-Produkten in einem gemischten Portfolio umsetzen ist weiterhin neu abschließbar: https://www.franke-bornberg.de/ratings/altersvorsorge/riester-rente-2-schicht Es gibt Riester-RV mit statischem 2-Topf Hybrid Konzept ohne ungewollte Umschichtungen und Klassik/Neoklassiktarife.

Diese Produkte kenne ich nicht. Können aber die oben genannten Probleme auch nicht umgehen, dass man als mündiger Bürger eben benachteiligt wird gegenüber do-it-yourself mit Förderung. #lobbyismus #korruption #bevormundung #inkompetenz

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tyr
· bearbeitet von tyr
vor 24 Minuten von oktavian:

Ich finde die ganze Riesterei eben volkswirtschaftlich suboptimal. Die Bürokratie vernichtet Arbeitszeit bzw. ist diese unproduktiv. Die Förderung kann die Minderleistung gegenüber einer ungeförderten Alternative teils ausgleichen (je nach Szenario). Dennoch wären bessere Rahmenbedingungen möglich. Darum geht es mir. Natürlich kann man immer nur mit dem Arbeiten, was man hat. Ich bin jedoch Praktiker und Theoretiker.

Da stimme ich dir weitgehend zu. Das ist jedoch eine politische Diskussion. Wir beide hier im WPF werden die gesetzlichen Regeln zur deutschen Rentenpolitik nicht ändern.

 

Ich arbeite lieber mit dem Stand, der heute und für die nahe Zukunft in der Praxis vorliegt. Man kann ganz vernünftig Riestern, wenn man sich etwas informiert.

Zitat

Für ein Rentenprodukt auf 40 Jahre sehe ich zum Start in den ersten Jahren eben bei der Zinslage nur Aktien/Infrastruktur/Immobilien/VC/PE und keine Anleihen.

Wie schon geschrieben, wenn man ohnehin dauerhaft ein gemischtes Portfolio hat ist es egal, wo man die Riesterförderung mit nimmt. Es sei denn, man will irgendwann im Leben 100% Aktienquote fahren und davon nicht einmal ein paar Prozent abweichen. Dann passt Riester mit 100% Beitragsgarantie eben nicht. Für praktisch alle anderen mit gemischtem Portfolio lässt sich etwas bauen. Wenn man will und bereit ist, mental accounting aufzugeben und ganzheitlich zu denken.

Zitat

DWS Riester sind  bei den Rahmenbedingungen noch OK. Die Produkte sind alle suboptimal.

Ja, für Fondssparpläne stimme ich zu, bis auf die Ausnahmen Deka Bonusrente  und alte gut gelaufene UniProfiRente mit hohem Buchwertpuffer, so dass dauerhaft hohe Aktienquoten drin sind. 

 

Brauch man aber gar nicht, da:

Zitat

Alte Rentenpläne mit Garantie sind nur gut, weil die Zinsen gefallen sind.

Sehe ich nicht so. Habe ich erklärt, ist wohl wieder unverständlich. Man braucht keine Aktien im Riesterkapital, wenn man ohnehin ein dauerhaft gemischtes Portfolio hat.

 

Zitat

Es geht mir eben nicht nur um die Produkte am Markt, sondern was bei guter Politik möglich wäre. Ich habe Mr. Riester nicht gewählt. Durch Bürokratiekosten, unproduktiven Einsatz des Faktors labour (alle Leute die sich mit dem Komplex beschäftigen) und zu geringe Aktienquote entsteht den deutschen Bürgern durch Riesterprodukte ein Vermögensnachteil gegenüber möglichen Alternativen. Dies wird international auch so gesehen. Wenn du ausländische Finanzprofessoren findest die Riester gutheißen ohne für diese Meinung bezahlt zu werden: Bitte her damit :D

Das ist eine theoretisch-politische Diskussion, die in der Praxis nicht weiter bringt.

 

In der Theorie hätte ich gerne den AP7-Pensionsfonds in Deutschland: https://www.ap7.se/english/about-us/annual-financial-reports/ Bitte aber genau so! Nicht irgendwie zerredet, klein diskutiert und abgeändert, bis von diesem Konzept nichts mehr übrig ist. Schöne Theorie, solange diese nicht da ist, bringt es nichts, davon zu träumen.

Zitat

Das macht schon Sinn. Jedoch ist Riester nicht beleihbar.

Das ist sehr weit abseits vom Mainstream. Ich meine jedoch, dass die Condor Policendarlehen vergibt. Das dürfte jedoch für 99% der Riestersparer uninteressant sein. Und bei den überschaubaren förderbaren Summen finde ich das um so mehr uninteressant, zumal der Zinssatz dann attraktiv sein müsste. Nettes Gedankenspiel, praktisch irrelevant.

Zitat

Also ich bekomme keine Margin auf meinen Riester, aber auf meine Staatsanleihen schon.

Wenn du das zwingend brauchst und ohne Kredithebel nicht mehr nachts ruhig schlafen kannst...

Zitat

Dadurch könnte zum Beispiel das in Spruchverfahren/risk arbitrage eingereichte Volumen gehebelt werden etc. Es ist also schon neben den Kosten ein weiterer Nachteil.

Das ist also kein reines mental accounting, denn der Riester ist nicht beleihbar. Er ist nicht flexibel. Das ist ein klarer Liquiditätsnachteil. Dadurch müsste eine geringere Aktienquote gefahren werden, gegenüber einem optimalen Portfolio, was wiederum Rendite kostet. Also im März 2020 konnte man nicht auf Kredit in Aktien oder hatte vielleicht gar margin calls, weil das Geld im Riester fest hängt (ich weiß man macht da so wenig wie möglich rein, aber bei Dir klingt es ja wie eine tolle Sache).

Diese Produkte kenne ich nicht. Können aber die oben genannten Probleme auch nicht umgehen, dass man als mündiger Bürger eben benachteiligt wird gegenüber do-it-yourself mit Förderung. #lobbyismus #korruption #bevormundung #inkompetenz

Es kann aber heute immer noch so gestaltet werden, dass es sinnvoll ist. Ich stimme jedoch zu, dass das kaum noch jemand hinbekommt und begreift, wie man gleichzeitig riestern und mit Aktien in einem gemischten Portfolio auskömmliche Renditen einfahren kann. Die meisten werden auf der Produktebene hängen bleiben und entweder in Zinsanlagen niedrige Renditen einfahren oder aber unzufrieden sein, weil sie die 100% Beitragsgarantie nicht hinnehmen und sich mit dynamischen Riester-Fondssparplänen um ihre Rendite bringen.

 

Niemand muss riestern, aber man kann und man kann dies auch in der Niedrigzinsphase mit auskömmlichen Renditen und hoher Aktienquote im Gesamtportfolio tun.

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oktavian
vor 58 Minuten von tyr:

Das ist eine theoretisch-politische Diskussion, die in der Praxis nicht weiter bringt.

 

In der Theorie hätte ich gerne den AP7-Pensionsfonds in Deutschland: https://www.ap7.se/english/about-us/annual-financial-reports/ Bitte aber genau so! Nicht irgendwie zerredet, klein diskutiert und abgeändert, bis von diesem Konzept nichts mehr übrig ist. Schöne Theorie, solange diese nicht da ist, bringt es nichts, davon zu träumen.

Ja, so was meinte ich. Muss ja auch nicht die GRV ersetzen, aber die Riesterzielgruppe ist meist zu wenig in Aktien. Das schwedische Modell wäre für Sparer toll. Die Schweden wurden auch mal zu Riester befragt in einem Interview und klar sind die da nicht so die Experten, aber fanden es Quatsch bei jungen Leuten kaum in Aktien zu gehen und dann prozyklisch umzuschichten.

Zitat

Wenn du das zwingend brauchst und ohne Kredithebel nicht mehr nachts ruhig schlafen kannst...

Ich fahre mit 10% cash und derzeit 20% cash und habe dennoch den MSCi World etc. outperformt. Genau im Corona crash konnte man SPACs unter trust value oder auch sehr schöne risk arb Positionen aufbauen, wenn man Margin hatte. Ich bin da relativ risikoscheu und habe nicht voll auf hoch verschuldete Unternehmen mit Verlusten gesetzt, welche dann am besten performt hätten. Es macht schon was aus, wenn da risikolose SPACs zu 95% des trust values kaufen konnte, welche man dann zum trust value redeemen kann. Sind dann aber auch schnell wieder über trust gestiegen. So kann man eben die Anleihen sinnvoll hebeln. Es ist kein mental accounting wenn man diese unflexiblen einbetonierten Anleihen im Riester nicht so mag, wie wenn sie im eigenen Depot liegen würden. Ganz zu schweigen, dass man die Anleihen auch gleich hätte verkaufen können.

Wenn man dann schon zu 100% investiert war im Aktiendepot, konnte man nur umschichten, aber eben nicht einfach Schnäppchen kaufen. Verkaufen/Kaufen ist immer mental anspruchsvoller als einfach das kaufen, was Sinn macht. Der Riester kostet Dich da diese Überrendite, welche die Anleihenallokation möglich gemacht hätte. Wenn man es nur statisch betrachtet macht für junge Leute ansonsten auch nur nahe 100% Aktien Sinn. Wozu brauchen die Anleihen im Altersvorsorgeprodukt?

Zitat

Es kann aber heute immer noch so gestaltet werden, dass es sinnvoll ist. Ich stimme jedoch zu, dass das kaum noch jemand hinbekommt und begreift, wie man gleichzeitig riestern und mit Aktien in einem gemischten Portfolio auskömmliche Renditen einfahren kann. Die meisten werden auf der Produktebene hängen bleiben und entweder in Zinsanlagen niedrige Renditen einfahren oder aber unzufrieden sein, weil sie die 100% Beitragsgarantie nicht hinnehmen und sich mit dynamischen Riester-Fondssparplänen um ihre Rendite bringen.

 

Niemand muss riestern, aber man kann und man kann dies auch in der Niedrigzinsphase mit auskömmlichen Renditen und hoher Aktienquote im Gesamtportfolio tun.

Auskömmlich ist für mich nicht 2%-3% p.a. Man bindet sein Geld da lange und das Meiste wird zwangsverrentet.

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tyr
· bearbeitet von tyr
vor 12 Minuten von oktavian:

Auskömmlich ist für mich nicht 2%-3% p.a. Man bindet sein Geld da lange und das Meiste wird zwangsverrentet.

Immer noch mental Accounting.

 

Die Leibrente ist vorteilhaft, weil die allermeisten es nicht hinbekommen, planmäßig zu sparen, anzulegen, liegen zu lassen und planmäßig auch wieder zu verzehren!

 

Das hat hier im Forum aber noch kaum jemand verstanden. Gut und praktisch wirklich dauerhaft real umgesetzt lebenslang schlägt theoretisch perfekt, nicht durchgehalten, nach ein paar Jahren wieder verändert, abgebrochen, verkonsumiert oder im Alter liegen gelassen.

 

Und da es auf risokoarme Zinsanlagen ohne Riesterförderung nicht mehr gibt als mit verliert man nichts, wenn man ohnehin ein gemischtes Portfolio hat und einen günstigen Riestervertrag. Man nimmt auf den Anteil eben noch die Riesterförderung mit.

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oktavian
Gerade eben von tyr:

Immer noch mental Accounting.

 

Die Leibrente ist vorteilhaft, weil die allermeisten es nicht hinbekommen, planmäßig zu sparen, anzulegen, liegen zu lassen und planmäßig auch wieder zu verzehren!

 

Das hat hier im Forum aber noch kaum jemand verstanden. Gut und praktisch wirklich dauerhaft real umgesetzt lebenslang schlägt theoretisch perfekt, nicht durchgehalten, nach ein paar Jahren wieder verändert, abgebrochen, verkonsumiert oder im Alter liegen gelassen.

Ich meinte damit nur die Ansparphase. Wenn du die Lebenszeit nimmst, bist du da wohl niedriger bei der Rendite, denn viele sterben auch mit negativer Rendite.

 

Verrenten kann man selbst auch noch sein Geld zum Beispiel in die GRV Einzahlen oder über Versicherungen. Wobei man in DE auch mal eine Verein auf Gegenseitigkeit mit Tontine Struktur und Auszahlung ab 80 oder so einführen sollte. Dann könnte man schön das Langlebigkeitsrisiko günstig absichern.

 

Riesterrente steigt auch nicht mit Inflation und ist also ein riskantes Rentenprodukt. Pech wenn du dich darauf voll verlässt. Verzehr mit Depot wäre easy wenn man da eine günstige, geförderte Tontine STruktur mit später Zahlung hätte. Dann würde das Risiko etwas sinken und man kann mehr entnehmen und ansonsten braucht man eben Mut zu Hartz IV, denn ohne Risiko kann man bis zum Tod nicht 100% seines Vermögens verzehren. Wenn jemand vererben möchte, ist es dann eh sehr einfach.

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Invictus

Die Leute mit einem DWS Vertrag können sich doch noch nahezu glücklich schätzen. Keine Mörderrendite, aber doch durchaus ansehbar und sehr sehr selten im negativen Bereich.

War hier nicht vor kurzem ein Thema wo ein Genosse 10.000 Euro in einen Riester-Vertrag eingezahlt hat, aber nur noch 3.000 Euro drin waren?

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Badurad
vor einer Stunde von tyr:

Immer noch mental Accounting.

 

Die Leibrente ist vorteilhaft, weil die allermeisten es nicht hinbekommen, planmäßig zu sparen, anzulegen, liegen zu lassen und planmäßig auch wieder zu verzehren!

 

Das hat hier im Forum aber noch kaum jemand verstanden. Gut und praktisch wirklich dauerhaft real umgesetzt lebenslang schlägt theoretisch perfekt, nicht durchgehalten, nach ein paar Jahren wieder verändert, abgebrochen, verkonsumiert oder im Alter liegen gelassen.

 

Und da es auf risokoarme Zinsanlagen ohne Riesterförderung nicht mehr gibt als mit verliert man nichts, wenn man ohnehin ein gemischtes Portfolio hat und einen günstigen Riestervertrag. Man nimmt auf den Anteil eben noch die Riesterförderung mit.

:1st:

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Holgerli
vor 12 Stunden von tyr:

Die Leibrente ist vorteilhaft, weil die allermeisten es nicht hinbekommen, planmäßig zu sparen, anzulegen, liegen zu lassen und planmäßig auch wieder zu verzehren!

Und diese Leute, die das schon nicht schaffen sollen dann...

Zitat

Es ist jeder selber dafür verantworlich, sich ein vernünftiges Riesterprodukt auszusuchen, was die eigenen Bedürfnisse erfüllt. Die Diskussion ist schon uralt, langsam sollten erfahrene Sparer begriffen haben, welche Verträge etwas taugen und welche nicht.

... lt. Dir es hinbekommen, den besten Vertrag eigenverantwortlich rauszusuchen?

 

Sorry aber da widerspricht Du Dir selber!

Entweder gesteht man den Leuten zu, dass sie intelligent genug sind selbständig den besten Vertrag zu finden, dann braucht es aber auch keine Leibrente.

Oder man nimmt an, dass die meisten Leute zu dumm sind selber zu sparen (angenommen sie hätten die finanzielle Basis dazu) und deswegen eine Leibrente brauchen, dann muss man diesen Leuten aber auch ein Produkt anbieten, wo sie nicht sehenden Auges in die Provisionfalle der Finanzindustrie rennen.

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tyr
· bearbeitet von tyr
vor 49 Minuten von Holgerli:

Und diese Leute, die das schon nicht schaffen sollen dann...

... lt. Dir es hinbekommen, den besten Vertrag eigenverantwortlich rauszusuchen?

Wer sagt, dass man den besten Vertrag haben muss?

Zitat

Sorry aber da widerspricht Du Dir selber!

Entweder gesteht man den Leuten zu, dass sie intelligent genug sind selbständig den besten Vertrag zu finden, dann braucht es aber auch keine Leibrente.

Oder man nimmt an, dass die meisten Leute zu dumm sind selber zu sparen (angenommen sie hätten die finanzielle Basis dazu) und deswegen eine Leibrente brauchen, dann muss man diesen Leuten aber auch ein Produkt anbieten, wo sie nicht sehenden Auges in die Provisionfalle der Finanzindustrie rennen.

Es geht gerade darum, dass ein lebenslang praktisch umgesetzter hinreichend guter Plan besser ist als ein theoretisch perfekter Plan, der nicht ausgeführt wird, oder nach ein paar Jahren wieder eingestellt, verändert, verkonsumiert oder im Alter nicht planmäßig verzehrt wird.

 

Aus demselben Grund kann es für Otto-Normalsparer finanziell vernünftig sein, einen Immobilienkredit zur Selbstnutzung abzuzahlen. Die Bank verdient dabei gut und der Käufer trägt das Risiko, aber es wird zwangsweise mit jeder monatlichen Tilgungsleistung eigenes Vermögen aufgebaut. In Vermögensstatistiken stehen die älteren Immobilienbesitzer regelmäßig besser da als die Mieter, dazu trägt dieser zwangsweise geplante Vermögensaufbau abgezahlter Immobilienkredite sicherlich einen guten Anteil bei.

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tyr
vor 13 Stunden von tyr:
vor 13 Stunden von oktavian:

Auskömmlich ist für mich nicht 2%-3% p.a. Man bindet sein Geld da lange und das Meiste wird zwangsverrentet.

Immer noch mental Accounting.

 

Die Leibrente ist vorteilhaft, weil die allermeisten es nicht hinbekommen, planmäßig zu sparen, anzulegen, liegen zu lassen und planmäßig auch wieder zu verzehren!

 

Das hat hier im Forum aber noch kaum jemand verstanden. Gut und praktisch wirklich dauerhaft real umgesetzt lebenslang schlägt theoretisch perfekt, nicht durchgehalten, nach ein paar Jahren wieder verändert, abgebrochen, verkonsumiert oder im Alter liegen gelassen.

 

Und da es auf risokoarme Zinsanlagen ohne Riesterförderung nicht mehr gibt als mit verliert man nichts, wenn man ohnehin ein gemischtes Portfolio hat und einen günstigen Riestervertrag. Man nimmt auf den Anteil eben noch die Riesterförderung mit.

vor 13 Stunden von oktavian:

Ich meinte damit nur die Ansparphase. Wenn du die Lebenszeit nimmst, bist du da wohl niedriger bei der Rendite, denn viele sterben auch mit negativer Rendite.

Nur die Ansparphase betrachten zu wollen ist ein wesentlicher Teil meiner Aussage. Der geordnete Plan einer Rentenversicherung beinhaltet Sparen, Anlegen, liegen lassen und ebenso geplant wieder als Leibrente auszahlen. Von der Ausführung so eines ganzheitlichen lebenslangen Plans zum Sparen, Anlegen und Entsparen sind viele WPF-Teilnehmer weit entfernt.

 

Es geht dabei nicht um Rendite.

vor 13 Stunden von tyr:
vor 13 Stunden von oktavian:

Verrenten kann man selbst auch noch sein Geld zum Beispiel in die GRV Einzahlen oder über Versicherungen. Wobei man in DE auch mal eine Verein auf Gegenseitigkeit mit Tontine Struktur und Auszahlung ab 80 oder so einführen sollte. Dann könnte man schön das Langlebigkeitsrisiko günstig absichern.

Erneut die Suche nach einem perfekten Plan, während viele gute Pläne jeden Monat ausgeführt werden.

vor 13 Stunden von tyr:
vor 13 Stunden von oktavian:

Riesterrente steigt auch nicht mit Inflation und ist also ein riskantes Rentenprodukt.

Es gibt nicht die Riesterrente. Ich habe schon wieder den Eindruck, dass du die ganze Art dieser Verträge nicht verstanden hast.

vor 13 Stunden von tyr:
vor 13 Stunden von oktavian:

Pech wenn du dich darauf voll verlässt.

Ja, natürlich haben alle Riestersparer ausschließlich nur ihre Riesterrente und sonst nichts anderes. Dein Ernst?

 

 

Ohne halbwegs brauchbare Prämissen ist die Diskussion nicht sinnvoll.

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Holgerli
vor 32 Minuten von tyr:

Es geht gerade darum, dass ein lebenslang praktisch umgesetzter hinreichend guter Plan besser ist als ein theoretisch perfekter Plan, der nicht ausgeführt wird, oder nach ein paar Jahren wieder eingestellt, verändert, verkonsumiert oder im Alter nicht planmäßig verzehrt wird.

 

Aus demselben Grund kann es für Otto-Normalsparer finanziell vernünftig sein, einen Immobilienkredit zur Selbstnutzung abzuzahlen. Die Bank verdient dabei gut und der Käufer trägt das Risiko, aber es wird zwangsweise mit jeder monatlichen Tilgungsleistung eigenes Vermögen aufgebaut. In Vermögensstatistiken stehen die älteren Immobilienbesitzer regelmäßig besser da als die Mieter, dazu trägt dieser zwangsweise geplante Vermögensaufbau abgezahlter Immobilienkredite sicherlich einen guten Anteil bei.

Nur ist Riester halt nicht hinreichend gut. Zumindest nicht für die meisten Riester-Verträge und das, was man im Regelfall von den Banken aufgeschwazt bekam. Das war nur gut um Provisionen einzusacken.

Ein hinreichend guter Plan wäre ein 401k in Deutschland einzuführend oder den Satz für die GRV zu erhöhen bei gleichzeitiger Erhöhung der GRV.

Wird aber beides nicht kommen, da dann die Banken und Vermögensbearatungs-Wirtschaft nicht ihren Reibach machen kann.

 

Bezüglich der Immobilie: Eine Immobilie ist genausowenig Vermögensaufbau wie das neue Auto oder das neue Handy.

Das Problem ist nämlich, dass Du so rechnest alsob jeder die Immobilie hinreichend schnell abbezahlen könnte.

Mein Vater hat es geschafft sein Haus mit kurz vor 80 Jahre schuldenfrei zu haben und bei einigen anderen in der Siedlung ist es nämlich ähnlich.

Hier konnte die Banken- und Kreditwirtschaft in den letzten Jahrzehnten nämlich auch gut Reibach machen mit Konstruktionen wie in einen BSV einzuzahlen, statt den Kredit zu tilgen.

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oktavian
vor 27 Minuten von tyr:

Aus demselben Grund kann es für Otto-Normalsparer finanziell vernünftig sein, einen Immobilienkredit zur Selbstnutzung abzuzahlen. Die Bank verdient dabei gut und der Käufer trägt das Risiko, aber es wird zwangsweise mit jeder monatlichen Tilgungsleistung eigenes Vermögen aufgebaut. In Vermögensstatistiken stehen die älteren Immobilienbesitzer regelmäßig besser da als die Mieter, dazu trägt dieser zwangsweise geplante Vermögensaufbau abgezahlter Immobilienkredite sicherlich einen guten Anteil bei.

Da würde ich auch aufpassen, ob es einen survivorship bias gibt. Diejenigen, welche damit gescheitert sind, sind dann im Alter auch keine Immobilienbesitzer (z.B. Scheidung oder was auch immer).

 

Dazu kommt: Wenn man alle Daten anpasst (Bildungsgrad, Einkommen, etc.) glaube ich persönlich nicht im vollem Umfang daran. Zum Beispiel fallen da Hartz IV Bezieher und Geringverdiener bei den Immobilienpreisen schon vorab raus. Zudem werden die Superreichen alle irgendwo irgendeine Art Immobilie besitzen. Generell kann da was dran sein, aber nicht in dem Umfang, wie man glauben könnte, wenn man die Statistik nicht bereinigt.

vor 17 Minuten von tyr:

Nur die Ansparphase betrachten zu wollen ist ein wesentlicher Teil meiner Aussage. Der geordnete Plan einer Rentenversicherung beinhaltet Sparen, Anlegen, liegen lassen und ebenso geplant wieder als Leibrente auszahlen. Von der Ausführung so eines ganzheitlichen lebenslangen Plans zum Sparen, Anlegen und Entsparen sind viele WPF-Teilnehmer weit entfernt.

Der DWS Riester garantiert meines Wissens keinen Rentenfaktor und die Rente ist im Umfang für die Zukunft ungewiss. Hier kann ich noch nicht mit Sicherheit sagen, um wie viel schlechter der DWS Riester in der Rentenphase abschneiden wird als eine DIY-Lösung. Beim Riester hat man bei der Verrentung keine/kaum Konkurrenzangebote, daher wird da vermutlich zusätzlich zur Minderrendite in der Ansparphase Geld verloren gehen.

 

Natürlich lässt sich dieser Riester analytisch in mehrere Phasen aufteilen und vergleichen (Rente übernimmt teils eh sogar ein anderer Anbieter). Ich bin eher ein Sparexperte, aber auch bei der Rente kann man wohl mehr raus holen. In der EU kann man theoretisch sogar in verschiedene GRV Systeme gehen. Bei den Versicherern hat man viel mehr Auswahl zur Leibrente gegen Einmalzahlung als beim vorab festgelegten Riester. Da muss schon ein Haufen Glück im Spiel sein, dass der Riester ohne Subventionen besser sein könnte, denn selbst wenn man stirbt wird nur das Mindervermögen (gegenüber einfachem Sparplan) übertragen. Also Riester ist am besten im Vergleich zur logischen Sparplan-Lösung mit Teil-Verrentung, wenn du sofort nach Renteneintritt stirbst (vergleichbar gut dann, wenn du keine Erben hast).

 

Ich möchte gar nicht nur die Ansparphase betrachten, aber alleine diese Betrachtung führt doch schon zum K.O. für Riester. Das wird dann in der Rente nicht mehr aufgeholt.

 

vor 31 Minuten von tyr:

Erneut die Suche nach einem perfekten Plan, während viele gute Pläne jeden Monat ausgeführt werden.

Es gibt nicht die Riesterrente. Ich habe schon wieder den Eindruck, dass du die ganze Art dieser Verträge nicht verstanden hast.

Da das Leben ungewiss ist, gibt es auch keinen perfekten Plan. Ich weiß weder wann/wie ich sterbe oder wie gesund ich sein werde. Dennoch ist es eher besser mehr Geld zu haben als weniger.

Wieso jetzt die gesetzlicher Riesterregelung so gut ist, statt eine geförderte DIY-Lösung, wo mehr Geld raus kommt (mit extrem hoher Wahrscheinlichkeit) erschließt sich mir in der Tat nicht. Sparplan mit Teilverrentung im Alter und Entnahme, erfordert weniger Fachwissen als die Bewertung von Riesterpolicen in meinen Augen. Also wäre es für den Kunden einfacher. Der Staat könnte ja auch eine default-Lösung wie 100% Aktien bis 55, dann target-date etc. vorgeben.

 

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Pfennigfuchser
· bearbeitet von Pfennigfuchser
ein "s" zu wenig
vor 4 Stunden von tyr:

Es geht gerade darum, dass ein lebenslang praktisch umgesetzter hinreichend guter Plan besser ist als ein theoretisch perfekter Plan, der nicht ausgeführt wird, oder nach ein paar Jahren wieder eingestellt, verändert, verkonsumiert oder im Alter nicht planmäßig verzehrt wird.

 

Dem stimme ich voll zu. Allerdings stimmt es leider auch, dass gerade diese Leute dazu neigen, nicht das beste Produkt auszusuchen. Da wäre Beratung angebracht.

 

Ich habe mir gerade mal den Tort angetan, meinen Riester auszurechnen. Die reine Anlagerendite liegt aktuell bei rd. 5% (also meine Zahlungen + Zulagen, ohne Steuereffekte, interner Zinsfuß). Betrachte ich das ganze nach Steuern (meine Zahlungen - Steuererstattungen und ein angenommener Steuerabzug von 30% auf den aktuellen Endwert) so sind es 6,4%. OK, aber halt nicht prickelnd. Riester ist bei mir ein Baustein von vielen.

 

Mein ETF Portfolio liegt da drüber, es wäre also besser gewesen, selbst anzulegen. Dafür habe ich da keine Beitragsgarantie und keine Verrentung.

 

Damals habe ich meiner Schwester den gleichen Riestervertrag aufgeschwatzt. Da sie etwas jünger ist als ich, nehme ich einfach mal an, dass ihr Vertrag mind genauso performt hat wie meiner. Sie interessiert sich Null für Geldanlage, wird im Alter vermutlich einen niedrigeren Steuersatz haben als ich, der Riestervertrag ist bisher ihre einzige Altersvorsorge. Sie ändert aber auch nichts dran, läßt ihn halt weiterlaufen.

 

In ihrem Anlageuniversum performt der top. Ich bin sehr froh, ihr den damals aufgeschwatzt zu haben.

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oktavian
vor 43 Minuten von Pfennigfuchser:

Ich habe mir gerade mal den Tort angetan, meinen Riester auszurechnen. Die reine Anlagerendite liegt aktuell bei rd. 5% (also meine Zahlungen + Zulagen, ohne Steuereffekte, interner Zinsfuß). Betrachte ich das ganze nach Steuern (meine Zahlungen - Steuererstattungen und ein angenommener Steuerabzug von 30% auf den aktuellen Endwert) so sind es 6,4%. OK, aber halt nicht prickelnd. Riester ist bei mir ein Baustein von vielen.

Bei Anleihen ist yield-to-maturity mal ein Anhaltspunkt für die erwartete Rendite. Bei den DWS Riestern sind eben zu viele Anleihen mit derzeit extrem niedrigen Zinsen drin und sehr langer Laufzeit.

--> Wie war dein Riester denn positioniert und wie ist er derzeit positioniert (Portfolio)?

 

Bisher waren die DWS Riester gar nicht schlecht, aber man geht da sehenden Auges primär in langlaufende Staatsanleihen für Leute, die noch >20 Jahre haben bis zum Beginn der Rentenphase. Du hast dann vermutlich die absoluten Topverträge in der Ansparphase mit dieser (bisherigen) Rendite. klar kann man jetzt über futures oder Anleihen-ETFs shorten versuchen die duration runter zu bekommen [ich war short TLT, aber derzeit keine Position].

 

Bei einer Verwandten sieht es ähnlich aus, aber das Riester-Portfolio ist derzeit gruselig. Im Gegensatz zu @tyrsehe ich aber auch keine tollen Riester-Tarife zum Wechseln. Ist auch nur ein Baustein. Dennoch ärgere ich mich stellvertetend. Vielleicht habt ihr ja auch viel bessere Verträge, aber dann seid ihr eben die Ausnahmen und entweder super Analysten oder eben Glückskinder. Ich selbst habe auch noch eine LV mit ~4% Garantiezins / steuerfrei und Einzahlungen von der Steuer absetzbar, aber ich bin da kein Maßstab. Hier mal das Portfolio mit >20 Jahre bis Rentenbeginn:

grafik.thumb.png.c37c5e577e7991d9755c262d9267e30e.png

 

Zu 45% besteht das Depot bereits aus nicht garantierten Gewinnen, was eine höhere Aktienquote als 36% möglich machen sollte.

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cjdenver
· bearbeitet von cjdenver

Sei mal froh dass da überhaupt noch Aktienfonds drin sind. Bei einem DWS-Vertrag aus meinem Umfeld (der mittlerweile übertragen wurde) war schon seit Jahren keine Anlage in Aktien mehr, obwohl noch 22 Jahre zur Rente standen.

 

Frage: der Vertrag ist jetzt auf Null, also keine Kapitalgarantie mehr - wenn da spaßeshalber jetzt €100 eingezahlt werden, wie werden die wohl angelegt? Wollen wir es herausfinden? Der Vertragsinhaber macht was ich vorschlage.

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Pfennigfuchser

@oktavian

DWS TopRente. Seit 2006. Maximal bespart. Stand 46.500, Garantie rd. 30.500. 63% stecken aktuell im Top Dynamic, 36% im 15Y, 1% XL Duration. Da mein Rentenalter (noch) auf 60 steht, rechnet er mit 15 Jahren Restlaufzeit (oh Schei*e bin ich schon alt...). Ich überlege, das Alter hochzusetzen um den Aktienanteil noch etwas zu pushen.

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oktavian
vor 27 Minuten von Pfennigfuchser:

@oktavian

DWS TopRente. Seit 2006. Maximal bespart. Stand 46.500, Garantie rd. 30.500. 63% stecken aktuell im Top Dynamic, 36% im 15Y, 1% XL Duration. Da mein Rentenalter (noch) auf 60 steht, rechnet er mit 15 Jahren Restlaufzeit (oh Schei*e bin ich schon alt...). Ich überlege, das Alter hochzusetzen um den Aktienanteil noch etwas zu pushen.

Mit 63% könnte ich leben. Bei Dir ist der nicht garantierte Teil sogar geringer 16.000/46.500, also sogar weniger Puffer vorhanden und kürzere Restlaufzeit (15 vs >20) und dennoch mehr Aktien. Das kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Handelt sich auch um DWS Toprente.

vor 52 Minuten von cjdenver:

Sei mal froh dass da überhaupt noch Aktienfonds drin sind. Bei einem DWS-Vertrag aus meinem Umfeld (der mittlerweile übertragen wurde) war schon seit Jahren keine Anlage in Aktien mehr, obwohl noch 22 Jahre zur Rente standen.

Welchen Riester fandet ihr denn besser als Alternative? Hoffe mal bis zur Rente, kann man dann zur Verrentung noch wechseln, damit man mehr Auswahl hat. Also hoffe, dass sich da noch was tut.

 

vor 16 Stunden von Invictus:

Die Leute mit einem DWS Vertrag können sich doch noch nahezu glücklich schätzen. Keine Mörderrendite, aber doch durchaus ansehbar und sehr sehr selten im negativen Bereich.

War hier nicht vor kurzem ein Thema wo ein Genosse 10.000 Euro in einen Riester-Vertrag eingezahlt hat, aber nur noch 3.000 Euro drin waren?

Ja, deshalb ich auch nicht so auf DWS rumgehackt, sondern die Gesetzgebung kritisiert. Das war schon ein krasser Fall. Konnte das auch kaum glauben, aber es wurden, wenn ich mich richtig erinnere, Belege hochgeladen.

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Pfennigfuchser
· bearbeitet von Pfennigfuchser
vor einer Stunde von oktavian:

Zu 45% besteht das Depot bereits aus nicht garantierten Gewinnen, was eine höhere Aktienquote als 36% möglich machen sollte.

Das ist ja echt kurios. Also ich verstehe Dich richtig: der nicht garantierte Anteil ist größer als bei mir, die Laufzeit länger und der Aktienanteil geringer?

 

Edit: das hat sich überschnitten. Sehr merkwürdig das Ganze. Vielleicht TopRente Balance abgeschlossen?

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oktavian
vor 1 Minute von Pfennigfuchser:

Das ist ja echt kurios. Also ich verstehe Dich richtig: der nicht garantierte Anteil ist größer als bei mir, die Laufzeit länger und der Aktienanteil geringer?

korrekt. Bloß der Wert ist mit ~29.000 etwas geringer. Einzahlung liegt bei 2.100 p.a. derzeit (mit monatlicher Zahlung, falls das einen Unterschied macht).

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Pfennigfuchser
· bearbeitet von Pfennigfuchser

Wobei man andererseits sagen muss, dass wenn Dein garantierter Anteil größer ist, der Vertrag an sich ja nicht so schleccht gelaufen sein kann.

 

2100 sinds bei mir auch. Monatliche Zahlweise. Und dass die schon gelaufene Zeit, die bei mir ja länger sein müsste, ein Rolle spielt kann ich mir beim besten WIllen nicht vorstellen.

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