beezlebug Mai 28, 2021 Hallo liebe Community, ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich bisher vor dem Thema sparen immer die Augen verschlossen habe. Ich bin 40 Jahre alt und habe bisher keine Ersparnisse, aber auch keine Schulden. Ich habe ein bezahltes Auto und wohne zur Miete in einer Stadt, in der Wohnungen die mir gefallen leider 800k+ kosten. Darum habe ich momentan da keine großen Ambitionen, zumal meine Miete für die Verhältnisse hier halbwegs ok ist. Ich arbeite seit ich 30 bin und habe immer ganz ok verdient, jedoch nie wirklich auf das Geld geachtet und es entsprechend ausgegeben. Meine Rente wird durch Versorgungswerk und Betriebs-Zusatzleistung ganz ok sein. Größere Anschaffungen plane ich erstmal nicht. Ich will mein Geld über einen Horizont von mind. 10-15 Jahren (ggf. auch länger) sparen, weil ich einfach momentan nicht weiß was ich damit tun soll und ich es "in Sicherheit" vor dem verjubeln bringen möchte. Ich habe seit Januar einen neuen unbefristeten Job, der mir es ermöglicht ca. 3000 Euro im Monat zu sparen. Die Frage ist nun, was würdet ihr damit tun mit meinem Hintergrund? Mein Instinkt würde mir sagen, einfach alles stumpf in einen soliden ETF zu schieben und mich dann in 15 Jahren über eine stattliche Summe zu freuen. Ist das grundsätzlich eine gute Idee? Oder mache ich es mir damit zu einfach? Ich weiß dass es vielleicht nicht so leicht ist, mir Tipps zu geben, da ich kein "konkretes Ziel" habe. Vielleicht habt Ihr dennoch ein paar Vorschläge? Danke auf jeden Fall schon mal für Euren Input! VG Frederik Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
oktavian Mai 28, 2021 Im Prinzip ist anlegen ohne konkretes Ziel, sogar einfacher. Dann machst du eine rein asset bezogene asset allocation und kannst die gewünschten Verwendungen (sparen für Rente, Haus, Reisen, Kinder) einfach ignorieren. Dann ist der Zeitraum auch unendlich und du musst nur entweder eine Zielrendite oder ein maximales Risiko vorgeben (Standardabweichung), um dann die efficient frontier anhand deiner Kapitalmarkterwartungen zu berechnen. Also ja mit ETFs geht das. Am besten Sparplan und direkt vom Girokonto abbuchen lassen und zu einer Bank ohne gute app, damit du da nicht so leicht rein gucken kannst und/oder zurück überweisen kannst. Sicher ist das Geld da aber nicht vor Konsum. Vielleicht wäre die Hemmschwelle noch höher, wenn du eine Bank ohne onlineorders nimmst, also nur Telefon? Würde dann teurer sein und normalerweise würde ich online Direktbank nehmen, aber könnte das deine Konsumimpulse zügeln? Im Prinzip sind die Zinsen derzeit niedrig und Konsumverzicht ist momentan nicht so ertragreich meiner Meinung nach. Also jetzt oder in 15 Jahren ausgeben, macht nicht so den Unterschied. Anders ist es wenn du eine Rentenlücke schließen möchtest. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
beezlebug Mai 28, 2021 vor 5 Minuten von oktavian: Im Prinzip ist anlegen ohne konkretes Ziel, sogar einfacher. Dann machst du eine rein asset bezogene asset allocation und kannst die gewünschten Verwendungen (sparen für Rente, Haus, Reisen, Kinder) einfach ignorieren. Dann ist der Zeitraum auch unendlich und du musst nur entweder eine Zielrendite oder ein maximales Risiko vorgeben (Standardabweichung), um dann die efficient frontier anhand deiner Kapitalmarkterwartungen zu berechnen. Also ja mit ETFs geht das. Am besten Sparplan und direkt vom Girokonto abbuchen lassen und zu einer Bank ohne gute app, damit du da nicht so leicht rein gucken kannst und/oder zurück überweisen kannst. Sicher ist das Geld da aber nicht vor Konsum. Vielleicht wäre die Hemmschwelle noch höher, wenn du eine Bank ohne onlineorders nimmst, also nur Telefon? Würde dann teurer sein und normalerweise würde ich online Direktbank nehmen, aber könnte das deine Konsumimpulse zügeln? Im Prinzip sind die Zinsen derzeit niedrig und Konsumverzicht ist momentan nicht so ertragreich meiner Meinung nach. Also jetzt oder in 15 Jahren ausgeben, macht nicht so den Unterschied. Anders ist es wenn du eine Rentenlücke schließen möchtest. Danke erst mal für deine Antwort! Also es ist jetzt nicht so dass ich das Geld total enthemmt raushaue, wenn ich es irgendwo auf einem Sparkonto/Depot oder was auch immer habe, dann lasse ich es auch da Wichtig ist nur dass ich den Sparteil am Anfang des Monats abziehe, dann hole ich es mir auch nicht zurück. Darum sind deine Ideen zur Bank die nur Order per Telefon ausführt wirklich gut gemeint, aber in der Form für mich doch nicht nötig. Und die Gefahr dass ich durch eine einfache App dazu verleitet werde spontan hin- und herzuverkaufen besteht auch nicht wirklich. Aber dann höre ich raus dass du die ETF-Idee für grundsätzlich nicht verkehrt hältst, das finde ich schon mal gut. Für spontanen Konsumkauf hätte ich auch genug Geld übrig, ausserdem habe ich einmal im Jahr noch einen Bonus der Dinge wie Urlaube etc. gut abdeckt (so dass ich da nicht groß im laufenden Jahr für zurücklegen muss). Mein Auto ist recht neu und wird noch lange halten, zumal ich im neuen Job auch gar nicht mehr darauf angewiesen bin - fahre 15 min mit dem Fahrrad zur Arbeit. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
bondholder Mai 28, 2021 · bearbeitet Mai 28, 2021 von bondholder vor 16 Minuten von oktavian: Am besten Sparplan und direkt vom Girokonto abbuchen lassen und zu einer Bank ohne gute app, damit du da nicht so leicht rein gucken kannst und/oder zurück überweisen kannst. Alternative: Die Banking-App einfach nicht installieren. vor 4 Minuten von beezlebug: Wichtig ist nur dass ich den Sparteil am Anfang des Monats abziehe, dann hole ich es mir auch nicht zurück. Dann leg dir einen Aktien-ETF-Sparplan mit Ausführung am Monatsanfang an und zieh den einfach durch. Für den Anwendungszweck reicht ein Depot bei der ING-DiBa AG mit einer iTAN-Liste, die du einfach zuhause an einen sicheren Ort legen kannst. ING-DiBa: Alle ETF-Sparpläne ohne Gebühren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
west263 Mai 28, 2021 vor 27 Minuten von beezlebug: Mein Instinkt würde mir sagen, einfach alles stumpf in einen soliden ETF zu schieben und mich dann in 15 Jahren über eine stattliche Summe zu freuen. Ist das grundsätzlich eine gute Idee? Oder mache ich es mir damit zu einfach? Ich weiß dass es vielleicht nicht so leicht ist, mir Tipps zu geben, da ich kein "konkretes Ziel" habe. Vielleicht habt Ihr dennoch ein paar Vorschläge? Es ist genau so einfach wie auch stumpf. und es ist auch nie zu spät. Bei 3k€ im Monat, ich würde da einfach mal mit einem einfachen World ETF anfangen. von da aus, kannst Du notfalls jederzeit mit weiteren möglichen ETF erweitern. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Merol Rolod Mai 28, 2021 · bearbeitet Mai 28, 2021 von Merol Rolod Was soll mit den bisher nicht in ETFs angelegten 12'-15' € passieren? Sollen die auch investiert werden oder ist das gleich der Notgroschen? Was ist überhaupt mit dem Notgroschen? Ist einer angedacht? Wie soll die AA aussehen? Oder einfach erstmal direkt mit 100 % risikoreich starten? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
beezlebug Mai 28, 2021 vor 3 Minuten von Merol Rolod: Was soll mit den bisher nicht in ETFs angelegten 12'-15' € passieren? Sorry, ich verstehe die Frage gar nicht richtig. Worauf bezieht sich das 12-15? Bisher habe ich noch gar nichts angelegt. Einen Notgroschen für unerwartete Anschaffungen habe ich schon zur Verfügung. Zitat Wie soll die AA aussehen? Oder einfach erstmal direkt mit 100 % risikoreich starten? AA? Sorry, ich bin wie gesagt nicht sehr drin in der Materie, vor allem nicht bei (vermutlich hier geläufigen) Abkürzungen. Nach den Infos die ich bisher so konsumiert habe, wurden ETFs mit Anlagehorizonten von 15 Jahren und mehr nicht so sehr als risikoreich bezeichnet. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Merol Rolod Mai 28, 2021 · bearbeitet Mai 28, 2021 von Merol Rolod vor einer Stunde von beezlebug: Sorry, ich verstehe die Frage gar nicht richtig. Worauf bezieht sich das 12-15? Bisher habe ich noch gar nichts angelegt. Einen Notgroschen für unerwartete Anschaffungen habe ich schon zur Verfügung. Du hast seit Januar eine Stelle, die dir eine monatliche Sparrate von 3' € ermöglicht. Was ist mit den jeweils 3' € aus den ersten 4-5 Monaten passiert? vor einer Stunde von beezlebug: AA? Sorry, ich bin wie gesagt nicht sehr drin in der Materie, vor allem nicht bei (vermutlich hier geläufigen) Abkürzungen. Dann unbedingt auch nochmal einen Blick in die in diesem Forum oben angepinnten Threads (z.B. "Investieren für Einsteiger") werfen. Nur soviel: AA steht für Asset Allocation und die Defintion selbiger sollte eigentlich so ziemlich am Anfang des Investitionsgeschehens stehen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
beezlebug Mai 28, 2021 vor 46 Minuten von Merol Rolod: Du hast seit Januar eine Stelle, die dir eine monatliche Sparrate von 3' € ermöglicht. Was ist mit den jeweils 3' € aus den ersten 4-5 Monaten passiert? Das ist mein Notgroschen (80%) sowie das Geld für Urlaub (20%) dieses Jahr. Ab nächstem Jahr wird Urlaub und Co. dann über den Jährlichen Bonus finanziert. Die AA soll eigentlich so aussehen dass ich einen Standard-ETF bespare, zumindest war das das was ich angedacht hab. Wollte es möglichst simple halten und da bin ich immer wieder auf das Thema breitgestreute 0815-ETFs wie MSCI, FTSE u.ä. gestoßen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
HalloAktie Mai 28, 2021 Ich finde es manchmal auch hilfreich, mir zu vergegenwärtigen, dass Konsum häufig Ersatzhandlungen beinhaltet. Objektiv hat man ja von einem durchschnittlichen Gehalt irgendwann alle Fernseher, Handys, Kopfhörer, Sportgeräte, Küchenutensilien, sogar Schuhe und Klamotten gekauft, die man benötigt. Vieles, was darüber hinausgeht, macht man als Ersatzhandlung. Einen Sportwagen für die 5 Kilometer zur Arbeit, weil man das Gefühl hat, die Freizeit komme bei der 60-Stunden-Woche zu kurz. Designerkleidung, weil man mit seinem Freundeskreis nicht zufrieden ist und glaubt, ihn so erweitern zu können. Smarthome-Sachen, weil man eigentlich seine Haushaltsführung verbessern möchte. Etc. Wenn ich solche Motive erkenne (ist zumindest bei mir so), kann ich mir viele Ausgaben sparen (buchstäblich) und kann mich auf Dinge konzentrieren, die wirklich meine Lebensqualität verbessern. Und die sind oftmals gar nicht teuer. Aber die Sache kann natürlich auch anders liegen bei dir. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
stagflation Mai 29, 2021 · bearbeitet Mai 29, 2021 von stagflation vor 3 Stunden von beezlebug: AA? Sorry, ich bin wie gesagt nicht sehr drin in der Materie, vor allem nicht bei (vermutlich hier geläufigen) Abkürzungen. Nach den Infos die ich bisher so konsumiert habe, wurden ETFs mit Anlagehorizonten von 15 Jahren und mehr nicht so sehr als risikoreich bezeichnet. Also ich finde reine Aktien-ETFs schon risikoreich. Deshalb würde ich empfehlen, das Risiko etwas herauszunehmen. Dann sinkt zwar die erreichbare Rendite - aber wenn es einen Crash oder eine längere Wirtschaftsflaute gibt, sind auch die Verluste geringer. Die Idee ist deshalb, den Anlagebetrag in einen risikoreichen und einen risikoarmen Teil aufzuteilen. Den risikoreichen Teil investiert man in einen breit streuenden Aktien-ETF, beispielsweise in den Vanguard FTSE All-World, WKN A1JX52. Den risikoarmen Teil investiert man in Anleihen oder Tages- oder Festgeld. Das Verhältnis zwischen risikoreich und risikoarm wird hier im Forum oft als Asset Allocation (AA) bezeichnet. Mit diesem Verhältnis steuert man das Risiko. Wenn Du 100:0 wählst - also nur in einen Aktien-ETF investierst - investierst Du "risikoreich". Bei einem Verhältnis von 75:25 spricht man von "offensiv", bei 50:50 von "ausgewogen" und bei 25:75 von "defensiv". Welches Verhältnis richtig für Dich ist, musst Du selbst herausfinden. Die meisten Anfänger sind mit 50:50 ganz gut bedient. Man kann dieses Verhältnis auch im Laufe der Zeit anpassen. Was aber nicht passieren sollte: ein zu hohes Risiko-Verhältnis, das dann zu schlaflosen Nächten beim nächsten Crash führt (Angst um das Geld), vielleicht sogar gefolgt von einem Not-Verkauf, der hohe Verluste bedeutet. Wie geht es weiter? Für den Einstieg empfehle ich folgende Bücher: "Anlegen mit ETF: Geld bequem investieren mit ETF und Indexfonds" von der Stiftung Warentest "Souverän investieren mit Indexfonds & ETFs" von Gerd Kommer Das erste Buch ist gut für Einsteiger geeignet und es enthält konkrete Vorschläge für ETFs. Es ist hübsch gemacht und man kann es an ein oder zwei Tagen lesen. Das zweite Buch geht mehr in die Tiefe und eignet sich für Fortgeschrittene. Es enthält viele Hintergründe und praktisch die gesamte Theorie, aber relativ wenig zur konkreten Umsetzung. Hier im Forum gibt es zwei gute Einführungsartikel: Investieren für Einsteiger ETF-Depot aufbauen Viel Erfolg! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
edan Mai 29, 2021 vor 9 Stunden von beezlebug: Ich habe seit Januar einen neuen unbefristeten Job, der mir es ermöglicht ca. 3000 Euro im Monat zu sparen. Ärgere dich nicht zu sehr, bei 3k Sparrate hast du sehr viel richtig gemacht und mit 40 Jahren ist es auch noch nicht zu spät. Im Schnitt war man nach spätestens 15 Jahren in einem weltweiten ETF immer im Plus. Das Wichtigste ist sich in dieser Zeit nicht ablenken zu lassen und wirklich durchzuziehen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Hecht Mai 29, 2021 · bearbeitet Mai 29, 2021 von Hecht vor 6 Stunden von stagflation: Für den Einstieg empfehle ich folgende Bücher: "Anlegen mit ETF: Geld bequem investieren mit ETF und Indexfonds" von der Stiftung Warentest Das Buch ist sehr gut, zu dem rate ich dir auch! Es ist leicht lesbar, enthält Tipps fürs Sparen (ein Terrassenmodell) und gibt einen guten Überblick über die "ETF-Welt" - vorgeschlagen wird ein "Pantoffel-Portfolio", welches die meisten mit Tagesgeld und einem oder zwei Fonds umsetzen (im Forum beliebt ist der MSCI World und ein MSCI Emeriging Market im Verhältnis 70/30 oder ein Fonds auf den MSCI World oder ein ETF Vanguard All World) umsetzen. Das Buch von Kommer ist ein dickerer Wälzer, in dem im Wesentlichen ein "Weltportfolio" empfohlen wird. Zur Umsetzung benötigt man jedoch etwas mehr Geld, damit die einzelnen Positionen nicht zu klein werden. Zudem muss das Verhältnis der einzelnen Position zueinander gewahrt werden (Rebalancing), was Aufwand bedeutet. Zur Vereinfachung wird daher ein ARERO oder ein ACWI - welcher mit dem genannten Vanguard in etwa vergleichbar ist - vorgeschlagen. Für diese Erkenntnis brauchst du aber das Buch nicht zu kaufen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
oktavian Mai 29, 2021 vor 55 Minuten von edan: Im Schnitt war man nach spätestens 15 Jahren in einem weltweiten ETF immer im Plus. Hier geht es um Sparplan und nicht um eine Einmalsumme. Ich würde dem Fragesteller mal empfehlen zumindest historische Daten anzuschauen. Zum Beispiel Renditedreiecke, rollierende Renditen und Sparplansimulationen. Zitat Quelle: Elroy Dimson, Paul Marsh, and Mike Staunton, Global Investment Returns Yearbook 2021, Credit Suisse, 2021 In der obigen Grafik sieht man eben je länger man historisch amerikanische Aktien hielt, desto weniger schwankten die Renditen um den historischen Median. Ob nun diese Realrenditen historisch erreicht werden ist eine andere Frage. Das sind übrigens Realrenditen, also inflationsadjustiert. Also 15 Jahre wären etwas knapp gewesen bei Einmalsumme, aber mit Sparplan sollte man noch weniger Schwankung haben. Auch muss man sagen, dass amerikanische Aktien historisch relativ gut abschnitten, also nur zur Veranschaulichung des Prinzips. Kann auch empfehlen die Quelle zu lesen (englisch). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
beezlebug Mai 29, 2021 vor 8 Stunden von HalloAktie: Ich finde es manchmal auch hilfreich, mir zu vergegenwärtigen, dass Konsum häufig Ersatzhandlungen beinhaltet. Objektiv hat man ja von einem durchschnittlichen Gehalt irgendwann alle Fernseher, Handys, Kopfhörer, Sportgeräte, Küchenutensilien, sogar Schuhe und Klamotten gekauft, die man benötigt. Vieles, was darüber hinausgeht, macht man als Ersatzhandlung. Einen Sportwagen für die 5 Kilometer zur Arbeit, weil man das Gefühl hat, die Freizeit komme bei der 60-Stunden-Woche zu kurz. Designerkleidung, weil man mit seinem Freundeskreis nicht zufrieden ist und glaubt, ihn so erweitern zu können. Smarthome-Sachen, weil man eigentlich seine Haushaltsführung verbessern möchte. Etc. Wenn ich solche Motive erkenne (ist zumindest bei mir so), kann ich mir viele Ausgaben sparen (buchstäblich) und kann mich auf Dinge konzentrieren, die wirklich meine Lebensqualität verbessern. Und die sind oftmals gar nicht teuer. Aber die Sache kann natürlich auch anders liegen bei dir. Danke, das sehe ich auch so. Vieles ist Ersatzhandlung. Aber ich hab mein Geld eigentlich nie für Status etc. ausgegeben (fahre nen 0815 Kleinwagen etc.). Worauf ich schon wert lege ist dass ich es zuhause schön habe, entsprechend habe ich auch Geld für Möbel etc ausgegeben (keinen Fernseher ;)). Aber da bin ich auch inzwischen mit allem gut ausgestattet und werde nur was benötigen wenn z.B. mal die Waschmaschine den Geist aufgibt. Aber dafür habe ich ja den Notgroschen. Die 3K Sparrate ist auch so berechnet dass ich immer noch recht viel Geld fürs "Leben" zur Verfügung habe, so dass ich nicht auf viel verzichten muss. Und die Zeiten dass ich immer das neueste Handy usw haben muss sind eh vorbei, da denke ich inzwischen pragmatischer. Wofür ich schon gerne mehr Geld ausgebe ist z.B. mal essen gehen oder einen schönen Urlaub machen. Aber das ist auch alles trotz sparen drin! vor 7 Stunden von stagflation: Also ich finde reine Aktien-ETFs schon risikoreich. Deshalb würde ich empfehlen, das Risiko etwas herauszunehmen. Dann sinkt zwar die erreichbare Rendite - aber wenn es einen Crash oder eine längere Wirtschaftsflaute gibt, sind auch die Verluste geringer. Die Idee ist deshalb, den Anlagebetrag in einen risikoreichen und einen risikoarmen Teil aufzuteilen. Den risikoreichen Teil investiert man in einen breit streuenden Aktien-ETF, beispielsweise in den Vanguard FTSE All-World, WKN A1JX52. Den risikoarmen Teil investiert man in Anleihen oder Tages- oder Festgeld. Das Verhältnis zwischen risikoreich und risikoarm wird hier im Forum oft als Asset Allocation (AA) bezeichnet. Mit diesem Verhältnis steuert man das Risiko. Wenn Du 100:0 wählst - also nur in einen Aktien-ETF investierst - investierst Du "risikoreich". Bei einem Verhältnis von 75:25 spricht man von "offensiv", bei 50:50 von "ausgewogen" und bei 25:75 von "defensiv". Welches Verhältnis richtig für Dich ist, musst Du selbst herausfinden. Die meisten Anfänger sind mit 50:50 ganz gut bedient. Man kann dieses Verhältnis auch im Laufe der Zeit anpassen. Was aber nicht passieren sollte: ein zu hohes Risiko-Verhältnis, das dann zu schlaflosen Nächten beim nächsten Crash führt (Angst um das Geld), vielleicht sogar gefolgt von einem Not-Verkauf, der hohe Verluste bedeutet. Wie geht es weiter? Für den Einstieg empfehle ich folgende Bücher: "Anlegen mit ETF: Geld bequem investieren mit ETF und Indexfonds" von der Stiftung Warentest "Souverän investieren mit Indexfonds & ETFs" von Gerd Kommer Das erste Buch ist gut für Einsteiger geeignet und es enthält konkrete Vorschläge für ETFs. Es ist hübsch gemacht und man kann es an ein oder zwei Tagen lesen. Das zweite Buch geht mehr in die Tiefe und eignet sich für Fortgeschrittene. Es enthält viele Hintergründe und praktisch die gesamte Theorie, aber relativ wenig zur konkreten Umsetzung. Hier im Forum gibt es zwei gute Einführungsartikel: Investieren für Einsteiger ETF-Depot aufbauen Viel Erfolg! Vielen Dank, das erste Buch habe ich mir gleich mal bestellt Habe natürlich auch das ein oder andere Video der üblichen Verdächtigen auf Youtube geschaut. Hier hat man immer das Gefühl dass es einen relativen breiten Konsens gibt was die Basics angeht (abgesehen von einigen Ausnahmen), je spezieller es wird, desto mehr überwiegen die Einzelmeinungen. Aber ich denke das ist so wie in vielen Fachbereichen, ab einer bestimmten Stufe gehen die Meinungen auseinander. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sonjaf86 Mai 29, 2021 · bearbeitet Mai 29, 2021 von Sonjaf86 Als Privatanleger fährst du mit dem KISS System immer gut! Keep it simple & stupid. Das Pantoffelprinzip ist z.B. ein KISS: 50% Tagesgeld (oder Festgeldleiter) und 50% WORLD ETF am Aktienmarkt, z.B. den WKN A0RPWH, A2PKXG oder A1JMDF Kostengünstiges Depot anmelden (z.B. DKB, ING Diba, smartbroker), Sparplan auflegen, das Forum hier vergessen und das Leben genießen. Schönes Lebens noch! Gruß Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Geldhaber Mai 29, 2021 vor 34 Minuten von Sonjaf86: das Forum hier vergessen vor 35 Minuten von Sonjaf86: und das Leben genießen. Ein Leben ohne das Forum ist möglich - aber sinnlos. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Holgerli Mai 29, 2021 · bearbeitet Mai 29, 2021 von Holgerli vor 18 Stunden von beezlebug: Größere Anschaffungen plane ich erstmal nicht. Ich will mein Geld über einen Horizont von mind. 10-15 Jahren (ggf. auch länger) sparen, weil ich einfach momentan nicht weiß was ich damit tun soll und ich es "in Sicherheit" vor dem verjubeln bringen möchte. Ich habe seit Januar einen neuen unbefristeten Job, der mir es ermöglicht ca. 3000 Euro im Monat zu sparen. Die Frage ist nun, was würdet ihr damit tun mit meinem Hintergrund? Mein Instinkt würde mir sagen, einfach alles stumpf in einen soliden ETF zu schieben und mich dann in 15 Jahren über eine stattliche Summe zu freuen. Ist das grundsätzlich eine gute Idee? Oder mache ich es mir damit zu einfach? Ich weiß dass es vielleicht nicht so leicht ist, mir Tipps zu geben, da ich kein "konkretes Ziel" habe. Vielleicht habt Ihr dennoch ein paar Vorschläge? Im Prinzip mache ich es selber so bzw. reht ähnlich. In 15 Jahren kannst Du Dir dann überlegen ob Du aus dem Hamsterrad komplett aussteigen oder auch nur kürzer treten möchtest. Dann hast Du genug Geld um die ca. 10 Jahre bis zur Rente zu überbrücken und danach das das GAP in der Rente. Obwohl ich selber gerade auch "nur" 40% in ETFs und Aktien habe und den Rest in LVs, BSVs und Sparplänen, halte ich den Tipp 50% in Tagesgeld und in eine Zinstreppe zu investieren aktuell nicht für sehr gut. Wenn Du noch Altverträge mit 3 oder 4% Zinsen oder ggf. auch 1,5% bis 2% Zinsen hat, dann würde ich das machen. Aber im jetzigen Zinsumfeld mit 0,x% Zinsen und einer Inflation von 2,x% ist das für mich Geldvernichtung. Vielleicht wäre es hier sinnvoll einen kleinen Sockel zu ersparen (10.000 bis 15.000 Euro) und den Rest dann wirklich nur in ETFs zu investieren. Auch mit 40 bist Du noch jung. Und wenn Du das Geld wirklich 10 bis 15 Jahre nicht brauchst, kannst Du m.M.n. auch einen oder zwei Crashs aussitzen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
santazero Mai 29, 2021 · bearbeitet Mai 29, 2021 von santazero Wer mit 40 Jahren 3k im Monat zum sparen übrig hat, hat erstmal alles richtig gemacht. Das ist besser als vermutlich 90% (oder mehr) der deutschen zum sparen übrig hat. Damit hast du schnell Leute eingeholt die monatlich "nur" ein paar 100€ sparen. Soviel erstmal dazu. Und wenn du wirklich nebenbei noch genug Geld zum Leben im Monat übrig hast, auch für spätere Urlaube, kaputtes Auto usw, dann würde ich persönlich 2500€ im Monat davon in einen etf investieren (Vanguard ftse, msci world, amundi und wie sie alle heißen) und 500€ auf ein extra Konto. Einfach nur um nicht 100% in Aktien zu sein. Solltest du doch mal ne whg oderso kaufen, ist Geld vorhanden, was nicht vom depot genommen werden muss. Ist aber nur meine persönliche Meinung. Einfach ein depot bei comdirect, Ing Diba, dkb oder sonst wo einrichten, Sparplan mit Ausführung zum 1. Einrichten und fertig. Dauert am Anfang maximal 1h und dann hast die nächsten Jahre ruhe. Anpassen kannst den Sparplan jeden Monat, wenns sein soll. Die Kunst ist dann nur noch, nicht an das Geld zu gehen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
beezlebug Mai 30, 2021 vor 19 Stunden von Holgerli: Im Prinzip mache ich es selber so bzw. reht ähnlich. In 15 Jahren kannst Du Dir dann überlegen ob Du aus dem Hamsterrad komplett aussteigen oder auch nur kürzer treten möchtest. Dann hast Du genug Geld um die ca. 10 Jahre bis zur Rente zu überbrücken und danach das das GAP in der Rente. Obwohl ich selber gerade auch "nur" 40% in ETFs und Aktien habe und den Rest in LVs, BSVs und Sparplänen, halte ich den Tipp 50% in Tagesgeld und in eine Zinstreppe zu investieren aktuell nicht für sehr gut. Wenn Du noch Altverträge mit 3 oder 4% Zinsen oder ggf. auch 1,5% bis 2% Zinsen hat, dann würde ich das machen. Aber im jetzigen Zinsumfeld mit 0,x% Zinsen und einer Inflation von 2,x% ist das für mich Geldvernichtung. Vielleicht wäre es hier sinnvoll einen kleinen Sockel zu ersparen (10.000 bis 15.000 Euro) und den Rest dann wirklich nur in ETFs zu investieren. Auch mit 40 bist Du noch jung. Und wenn Du das Geld wirklich 10 bis 15 Jahre nicht brauchst, kannst Du m.M.n. auch einen oder zwei Crashs aussitzen. vor 18 Stunden von santazero: Wer mit 40 Jahren 3k im Monat zum sparen übrig hat, hat erstmal alles richtig gemacht. Das ist besser als vermutlich 90% (oder mehr) der deutschen zum sparen übrig hat. Damit hast du schnell Leute eingeholt die monatlich "nur" ein paar 100€ sparen. Soviel erstmal dazu. Und wenn du wirklich nebenbei noch genug Geld zum Leben im Monat übrig hast, auch für spätere Urlaube, kaputtes Auto usw, dann würde ich persönlich 2500€ im Monat davon in einen etf investieren (Vanguard ftse, msci world, amundi und wie sie alle heißen) und 500€ auf ein extra Konto. Einfach nur um nicht 100% in Aktien zu sein. Solltest du doch mal ne whg oderso kaufen, ist Geld vorhanden, was nicht vom depot genommen werden muss. Ist aber nur meine persönliche Meinung. Einfach ein depot bei comdirect, Ing Diba, dkb oder sonst wo einrichten, Sparplan mit Ausführung zum 1. Einrichten und fertig. Dauert am Anfang maximal 1h und dann hast die nächsten Jahre ruhe. Anpassen kannst den Sparplan jeden Monat, wenns sein soll. Die Kunst ist dann nur noch, nicht an das Geld zu gehen. Danke euch auch für eure Meinung, die ich mir sehr zu Herzen nehme. Ich denke auch dass ich das (relativ) späte Anfangen durch die vergleichsweise hohe Sparrate etwas ausgleichen kann. Ihr habt mir auch sehr geholfen! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Cepha Juni 6, 2021 Am 29.5.2021 um 17:44 von santazero: Wer mit 40 Jahren 3k im Monat zum sparen übrig hat, hat erstmal alles richtig gemacht. Das ist besser als vermutlich 90% (oder mehr) der deutschen zum sparen übrig hat. Damit hast du schnell Leute eingeholt die monatlich "nur" ein paar 100€ sparen. Soviel erstmal dazu. Eine monatliche Sparrate von 3000 Euro dürften in Deutschland eher 99,9% der Haushalte(!) nicht erreichen. Laut Statista sparen nur 1% der deutschen Haushalte mehr als 1000€/Monat (wobei ich nicht weiß, ob da Tilgung für Immobilienkredite mit eingerechnet wurde, wa sin meinen Augen auch zur Sparquote gehört) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Holgerli Juni 6, 2021 vor 1 Stunde von Cepha: (wobei ich nicht weiß, ob da Tilgung für Immobilienkredite mit eingerechnet wurde, wa sin meinen Augen auch zur Sparquote gehört) Zwar OT aber dennoch: Warum? Müsste dann nicht jede Kredittilgung zur Sparquote gehören? Wo ist der Unterschied zw. einem Auto und einer Immobile? Müsste dann nicht auch ein größerer Teil des 60-Euro-Mobilfunkvertrags der das 1-Euro-iPhone abbezahlt mit zur Sparquote gehören? Wo ist der Unterschied zw. einer Immobilie, einem Haus, einem Smartphone, das ich mir nicht leisten kann und deswegen monatl. Abstottere? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
rolasys Juni 6, 2021 vor 10 Minuten von Holgerli: Wo ist der Unterschied zw. einem Auto und einer Immobile? naja, ich würde ganz allgemein sagen das Auto ist Konsum, eine Immobilie ist Vermögensbildung. Ein Haus werden die wenigsten bar bezahlen können, das Auto oder das Smartphone schon. (was man IMO auch machen sollte....) Von daher würde ich Immobilienkredite schon mit einrechnen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Holgerli Juni 6, 2021 vor 2 Minuten von rolasys: naja, ich würde ganz allgemein sagen das Auto ist Konsum, eine Immobilie ist Vermögensbildung. Da kann man geteilter Meinung sein. Klar wird das seit Jahrzehnten in Deutschland propagiert, aber wahr sein muss es deswegen noch lange nicht. Ich empfehle hierzu das Buch "Rich Dad, Poor Dad". Das Buch ansich finde ich zwar nicht so toll aber seine Ausführungen zur Immobilie, die eben keine Vermögensbildung ist, ist sehr interessant. BTW: Scheinbar werden 39% der Neu und 44% der Gebrauchtwagen finanziert. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
rolasys Juni 6, 2021 vor 4 Minuten von Holgerli: BTW: Scheinbar werden 39% der Neu und 44% der Gebrauchtwagen finanziert. klar, muss jeder wissen, ich selber halte davon nichts vor 10 Minuten von Holgerli: aber wahr sein muss es deswegen noch lange nicht. stimmt, es muss aber auch nicht zwangsläufig damit falsch sein. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag