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Peter Kolmar

ausschüttungsgleiche erträge bei swap-etf

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Peter Kolmar

Hallo an die Experten des Forums!

Ich hoffe,das mir hier eine Frage beantwortet wird,zu der ich auf anderem Weg (Anlageberater;Fondgesellschaft) keine befriedigende Auskunft erhalten habe.

Ich habe 495 Anteile des Fonds "Xtr II EUR OV Rate  SW. IC" (WKH: DEX0AN) verkauft.Dieses Geldmartinstrument hat nur in den Anfangsjahren der ca. 12 Jahre Haltedauer geringe Kurssteigerungen erlebt und wurde letztlich mit Verlust verkauft.Beim Verkauf war ich mit dem Abzug von knapp EUR 9000.- Kapitalertragssteuer ( Besteuerung kumulierter ausschüttungsgleiche Erträge) konfrontiert.Diese Steuerlast stelle ich nicht in Frage(!),verstehe aber nicht,wie der Fond in mehreren Jahren "Ausschüttungsgleiche Erträge" ausgewiesen hat,die pro Anteil sehr deutlich über der Kurssteigerung des Papiers lagen.Das Extrembeispiel dafür war das Jahr 2014,in dem AgE von EUR 23,3793603 pro Anteil verzeichnet werden (Bundesanzeiger),während sich der Kurswert nur um EUR 0,0069 erhöht hat.Ich bin also steuerpflichtig für "thesaurierte Erträge",welche sich weder in Kursgewinn noch in Form zusätzlicher Anteile niedergeschlagen haben.Auch der steuerehrliche Anleger fragt sich:Wo ist der Ertrag gewesen,für den Ertragssteuer berechnet wird?Oder einfacher und banaler:Wo blieb das Geld?

Ich würde gerne verstehen,wo ich einen Fehler gemacht habe (denn letztlich hat sich mein Depotwert nach Verkauf um ca. EUR 10.000.- verringert),besonders um bei künftigen Anlageentscheidungen vermeiden zu können,eine ähnlich verlustträchtige Fondkonstruktion zu erwerben.

Ich hoffe sehr,eine Antwort zu erhalten,um den Vorgang abhaken und meinen Seelenfrieden wiedergewinnen zu können.

Vorab schon herzlichen Dank für ein paar Zeilen.

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Incantation

Ich vermute mal du bist (so wie ich) Österreicher?

 

In Österreich werden Fonds als steuerlich transparent angesehen - sprich: du wirst besteuert als hätte nicht der Fonds sondern du die in ihm abgelaufenen Transaktionen getätigt. Insofern ist es bei einem Swap-ETF dann so, als hättest du die Swap-Geschäfte getätigt (steuerlich). Und diese Swap-Geschäfte haben eben Gewinne generiert (gegenüber dem Trägerportfolio - also den im Fonds eigentlich gehaltenen Wertpapieren). Und auf diese Gewinne fällt dementsprechend die Steuer an.

 

Insofern ist es jemandem der seine Steuern in Österreich zahlt nicht zu empfehlen Fonds mit synthetischer Abbildung zu erwerben - siehe dazu auch: https://www.wertpapier-forum.de/topic/59777-steuerliche-situation-von-etf-in-%C3%B6sterreich/

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Incantation

PS: Es ist ein Typo in der WKN und zu allem Überfluss scheint der Name auf justETF auch anders auf.

 

ISIN: LU0290358497 

WKN: DBX0AN

Name - JustETF: Xtrackers EONIA Swap Swap UCITS ETF 1C

Name - Xetra: Xtrackers II EUR Overnight Rate Swap UCITS ETF 1C

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nougat

Da hier von ausschüttungsgleichen Erträgen geredet wird: Kann ein Mod bitte diesen Thread mit

 

https://www.wertpapier-forum.de/topic/59777-steuerliche-situation-von-etf-in-%C3%B6sterreich/

 

mergen?

 

Als Antwort an den Themenersteller:
Deine Aussagen machen für mich keinen Sinn:
Die AGE müssten schon 2014 per Jahresmeldung versteuert worden sein. Dementsprechend sollten die Anschaffungskurse erhöht worden sein

-> Korrekturbetrag 2014:     39,1524 je Anteil.

Das heisst, bei unveränderten Kurs, hättest du jetzt einen steuerlichen Verlust realisiert.

 

Du müsstest hier mehr Informationen bereitstellen:

* Anschaffungsdaten (Altbestand / Neubestand für die KESt Berechnung)

* Depotbank

* steuerliche Verrechnungen der Jahresmeldungen seit Beginn [falls inländischer Broker]

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moonraker
vor 8 Stunden von Peter Kolmar:

[..],verstehe aber nicht,wie der Fond in mehreren Jahren "Ausschüttungsgleiche Erträge" ausgewiesen hat,die pro Anteil sehr deutlich über der Kurssteigerung des Papiers lagen.Das Extrembeispiel dafür war das Jahr 2014,in dem AgE von EUR 23,3793603 pro Anteil verzeichnet werden (Bundesanzeiger),während sich der Kurswert nur um EUR 0,0069 erhöht hat.Ich bin also steuerpflichtig für "thesaurierte Erträge",welche sich weder in Kursgewinn noch in Form zusätzlicher Anteile niedergeschlagen haben.Auch der steuerehrliche Anleger fragt sich:Wo ist der Ertrag gewesen,für den Ertragssteuer berechnet wird?Oder einfacher und banaler:Wo blieb das Geld?

Ohne die thesaurierten agE wäre der Kurs über die Zeit gefallen, und nicht nur bei ~0% Steigerung geblieben. Es ist also immer weiter aus der Substanz ausgeschüttet (und wieder angelegt) worden, während der eigentliche Wert fiel. Damit ist das Geld "verschwunden", durch die Thesaurierung hast Du es nur nicht gesehen. (Bei der Thesaurierung bekommst Du eben keine neuen Anteile, und Kursgewinne gabe es nicht.)

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innuaktie

Der Beitrag ergibt insgesamt wenig Sinn. Da ist von ausschüttungsgleiche Erträge die Rede, was als Indiz für AT verstanden werden kann - auf der anderen Seite aber wird der Bundesanzeiger genannt, das ist ein Indiz für DE - ohne eine nähere Ausführung vom Land plus was tatsächlich passiert ist, können wir dir hier nicht helfen.

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Peter Kolmar

Hallo an „innuaktie“ (und andere Experten des Forums)!
Ganz herzlichen Dank für die Beschäftigung mit meinem Problem.
Vielleicht ist es möglich,auf Grund der nachfolgenen Informationen noch etwas mehr Licht ins Dunkel zu bringen.Dabei sollte ich vielleicht zunächst vorausschicken,dass ich in Deutschland steuerpflichtig bin.
Vom Fond "DB X-TR: II_EONIA T:R: IC" (WKN:DBX0AN)
wurden am 12.12.2008 495 Anteile erworben.
Ankaufskurs:EUR 137,28
Die Anteile wurden am 29.1.2021 verkauft.
Verkaufskurs:135,85
Bis zum Zeitpunkt des fiktiven Ver-/Ankaufs 2017/18 (rechtl. Änderung der Fondbesteuerung)
werden akkumulierte AgE von EUR 36.871,09 ausgewiesen.
Da ich meine Einkommenssteuer in den betr. Jahren amateurhaft selbst (auf Papier) gemacht habe,gehe ich davon aus (!?),dass ich die von der Depotbank "DAB BNP Paribas" übermittelten
AgE-Beträge korrekt auf das KAP-Formular übertragen habe.Dafür habe ich aber keine Nachweise.
Mir geht es auch weniger darum,die Steuerpflicht in Frage zu stellen,als vielmehr darum,zu verstehen,warum ich bei einer Anlage,die mir nur Nachteile gebracht hat,für Gewinne zur Rechnung gebeten werden kann,welche (so mein Verständnis) zwischen Fondgesellschaft und Swap-Partner (DB) entstanden sind.
Für eine kurze Antwort wäre ich sehr(!) dankbar.

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moonraker
· bearbeitet von moonraker
vor 11 Stunden von Peter Kolmar:

Da ich meine Einkommenssteuer in den betr. Jahren amateurhaft selbst (auf Papier) gemacht habe,gehe ich davon aus (!?),dass ich die von der Depotbank "DAB BNP Paribas" übermittelten
AgE-Beträge korrekt auf das KAP-Formular übertragen habe.Dafür habe ich aber keine Nachweise.

Wenn Du die agE korrekt versteuert hast, kannst Du diese natürlich über die Steuererklärung für 2021 wieder verrechnen. Als Nachweis reichen die Steuerbescheide des Finanzamts , da wurden ja die entsprechenden Angaben der entsprechenden Jahre akzeptiert.

Zitat

Mir geht es [..] vielmehr darum,zu verstehen,warum ich bei einer Anlage,die mir nur Nachteile gebracht hat,für Gewinne zur Rechnung gebeten werden kann [..].

Hier der Kursvergleich Deiner thesaurierenden Anteilsklasse 1C (LU0290358497) mit der ausschüttenden Klasse 1D (LU0335044896) [Darstellung bei Ariva ohne Bereinigung von Ausschüttungen]:

DWS_Eonia_Vgl.jpg.1418f68e2f2171f60ed4f334a1655b0a.jpg

https://www.ariva.de/db_x-trackers_ii_eonia_ucits_etf_1d-fonds/chart?antiAlias=0&boerse_id=8&clean_payout=0&clean_split=0&compare=100234395&currency=EUR&events=Divid&savg=0&scale=lin&size=940x420&t=all&volume=0&go=1&go=1&quoteType=last

 

Jeweils zum Zeitpunkt "A" wird in der Anteildklasse 1D ausgeschüttet, der Kurs sinkt entsprechend. Bei 1C wurde dieser Betrag thesauriert, der Kurs des ETF sinkt nicht - dafür werden agE generiert.

Zusätzlich muss man bei diesen ETF beachten, dass zu jedem Jahresende auch bei 1D noch eine Teil-Thesaurierung stattfand (siehe Bundesanzeiger). Bei einer echten Ausschüttung wäre der Kurs also noch mehr gefallen...

 

--> Fazit:

Wenn Gewinne des ETF immer ausgeschüttet worden wären, wäre der Kurs sichtbar sehr stark gefallen. Ende 2017 hätte der Kurs dann statt bei 138€ nur bei 63€ gelegen, die restlichen ~75€ hättest Du über die Jahre ausgeschüttet bekommen - und ebenfalls versteuern müssen.

Letzten Endes ist die Gesamtrechnung für Dich aber gleich (schlecht): Entweder keine Kursgewinne und hohe agE, oder hohe Ausschüttungen und sehr hohe Kursverluste.

Um das Verlustgeschäft zu entdecken, hättest Du die jährlichen agE und die Kursentwicklung im Auge behalten müssen. Dann wäre aufgefallen, dass der Kurs nicht steigt, aber sehr hohe Ausschüttungen wieder angelegt werden (agE).

 

P.S.: Leider keine kurze Antwort...

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Peter Kolmar

Hallo Moonraker!Ganz herzlichen Dank für den ausführlichen Beitrag.Gestattest Du mir noch eine Frage?Der Geldmarkt-ETF,um den es geht,  wurde von meinem langjährigen Anlageberater als "stabilisierendes Moment" für mein Depot empfohlen/angekauft,was mir aus zwei Gründen (NIEDRIGSTE RISIKOKLASSE 1 /GERINGE VOLATILITÄT) nachvollziehbar erschien.

Hätte ich trotz dieser auf geringe Wertschwankungen hindeutenden Indizes vorab erkennen können,dass die entspr. Anteile über ca. 12 Jahre Haltedauer hinweg letztlich zu einem Wertverlust von ca. 15% der Anlagesumme führen würden???Dies zu wissen würde helfen,künftig einen ähnlichen Fehler zu vermeiden - das "Lehrgeld" war schliesslich nicht gering...

Vorab vielen Dank für eine Antwort!

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