(Alte) ETFs stehen lassen oder verkaufen?

[RaimondA]

Hallo zusammen,

aus meiner "Anfängerzeit" in Sachen ETF habe ich in meinem Depot noch folgende Positionen:

DE000A0H0728 / A0H072 ISH.DIVERS.COMMO.SWAP U.ETF DE INHABER-ANTEILE -34,26 %
LU0243957825/ A0J20H INVESCO FDS-EURO CORPORATE BD ACT. NOM. A + 22,8 %
IE00B2QWCY14  /  A0Q1YY  ISHSIII -S&P SM.CAP 600 U.ETF REGISTERED SHARES +43,57 %
LU0274211480  /  DBX1DA  XTRACKERS DAX INHABER-ANTEILE 1C O.N.+52,83 %
LU0274211217  /  DBX1EU  XTRACKERS EURO STOXX 50 INHABER-ANTEILE 1D O.N.+36,48 %
IE0032523478  /  778928  ISHS-EO CORP BD LAR.CAP U.ETF REGISTERED SHARES  +9,22 %
LU0274210672  /  DBX1MU  XTRACKERS MSCI USA SWAP INHABER-ANTEILE 1C O.N.  +136,70 %
LU0292105359  /  DBX1FB   XTR.STOXX EUROPE 600 F.&B.SWAP INHABER-ANTEILE + 67 %

Die Werte wurden vor ca. drei bis fünf Jahren in einigen Tranchen (max. fünf) gekauft. Sie haben sich mit Ausnahme des ersten eigentlich ganz ordentlich entwickelt, werden von mir aber eben seit längerer Zeit nicht mehr bespart (aufgestockt), da ich zwischenzeitlich ein "Standard-Portfolio" (MSCI World + EM) mittels Sparplan bespare.
Wie verhaltet ihr euch in solchen Fällen? Laufen lassen? Oder verkaufen, Gewinne mitnehmen und in das Standard-Portfolio stecken?

Danke für eure Einschätzung!

[Ramstein]

Da du nichts über die Gesamtgewinne bzw. deine Steuersituation sagst:

Wie kommst du auf die abwegige Idee, zutreffende Ratschläge zu erhalten?

 

Na gut: Bis zum Steuerfreibetrag kannst du durch Verkäufe jährlich Gewinne realisieren und den Verkaufserlös umschichten.

[Bassinus]

vor 54 Minuten von Ramstein:

Bis zum Steuerfreibetrag kannst du durch Verkäufe jährlich Gewinne realisieren und den Verkaufserlös umschichten.

+1

 

Und natürlich auf die Kosten bei Verkauf achten bevor es zu kleinteilig in Tranchen wird.

[odensee]

+2

 

Und beim Verkauf die Teilfreistellung beachten. Bei den meisten dieser Fonds sind nicht 801 Euro steuerfrei sondern 801/0,7=1144.

Und den Fonds mit den Verlusten ebenfalls verkaufen und Verluste mit Gewinnen verrechnen. Das wird VOR dem Freistellungsauftrag berücksichtigt. Also erst verkaufen, dann schauen: wie hoch ist der Verlustverrechnungstopf, dann entscheiden, wieviele und welche Anteile der übrigen Fonds du verkaufen kannst um die Verluste PLUS den Pauschebtrag nutzen zu können.

[Bassinus]

vor 2 Minuten von odensee:

Bei den meisten dieser Fonds sind nicht 801 Euro steuerfrei sondern 801/0,7=1144.

Und den Fonds mit den Verlusten ebenfalls verkaufen ...

Also lieber TO - kommst du zusammengerechnet (Gewinne + Verluste + eventuelle Ausschüttungen) da drüber? Wenn ja - sehr viel? 

[Sir Zock-a-lot]

vor 2 Stunden von odensee:

Das wird VOR dem Freistellungsauftrag berücksichtigt. Also erst verkaufen, dann schauen: wie hoch ist der Verlustverrechnungstopf, dann entscheiden, wieviele und welche Anteile der übrigen Fonds du verkaufen kannst um die Verluste PLUS den Pauschebtrag nutzen zu können.

Wie ist das eigentlich, wenn der Verlustverrechnungstopf noch so groß ist, dass der Pauschbetrag gar nicht genutzt wird? Gibt es eine Möglichkeit, dass in der Steuererklärung noch irgendwie nachträglich zu ändern? Oder sind die 801€ Freibetrag für das entsprechende Jahr dann unwiederbringlich weg?

[Bassinus]

Ist weg. Steuererklärung kannst du gar nichts machen, da Verlustverrechnung immer vor Pauschbetrag gilt. Das könntest du nur durch gezielte Verkäufe erledigen (siehe odensee) oder auf 2 Broker Verteilen und bei einem den Verlust generieren. Wird solange das Depot besteht einfach immer weiter vorgetragen und könnte man sich für Steuererklärung dann erst Jahre später holen (Bescheinigung bis 15.12. des Jahres beantragen) bzw. Aktien/Anteile mit Gewinn auf das Verlustdepot übertragen und dort veräußern zur Ausnutzung.

[RaimondA]

vor 4 Stunden von Ramstein:

Da du nichts über die Gesamtgewinne bzw. deine Steuersituation sagst:

Wie kommst du auf die abwegige Idee, zutreffende Ratschläge zu erhalten?

 

Na gut: Bis zum Steuerfreibetrag kannst du durch Verkäufe jährlich Gewinne realisieren und den Verkaufserlös umschichten.

Danke für die Antwort. Das ist bspw. ein Aspekt, den ich nicht genug im Blick hatte. Steuersituation stellt sich so da, dass ich mit den Gewinnen in Übrigen jährlich ziemlich genau den Pauschbetrag ausschöpfe.

[odensee]

vor 1 Minute von Sir Zock-a-lot:

Wie ist das eigentlich, wenn der Verlustverrechnungstopf noch so groß ist, dass der Pauschbetrag gar nicht genutzt wird? Gibt es eine Möglichkeit, dass in der Steuererklärung noch irgendwie nachträglich zu ändern? Oder sind die 801€ Freibetrag für das entsprechende Jahr dann unwiederbringlich weg?

Die sind dann weg. Die Regel "erst Verluste verrechnen vor Freibetrag" gilt auch bei der Steuererklärung (und ist auch logisch).  Irgendwann und irgendwo in den Tiefen des Forums wurde mal ein "inverser Stückzinstrick" diskutiert, aber keine Ahnung (a) wo das zu finden ist und (b) wie das genau funktionieren soll. Idee: "Künstlich" Gewinne generieren, die dann nächstes Jahr als Verluste anfallen.

[Sir Zock-a-lot]

@Bassinus und @odensee

Danke euch! Dann wird es bei mir wohl auf gezielte Verkäufe hinauslaufen. Das scheint mir am einfachsten.

[west263]

vor 8 Minuten von Sir Zock-a-lot:

Dann wird es bei mir wohl auf gezielte Verkäufe hinauslaufen

oder ein zweites Depot, wo z.b. ein ausschüttendes Produkt liegt und die 801€ versucht abzuarbeiten.

[Sir Zock-a-lot]

vor 2 Stunden von west263:

oder ein zweites Depot, wo z.b. ein ausschüttendes Produkt liegt und die 801€ versucht abzuarbeiten.

Ich fürchte, dass ich das dieses Jahr nicht mehr schaffen würde. Also gemeint ist das Ausschöpfen des vollen Freibetrags. Vielleicht noch mit einem Dividenden-ETF?! Den müsste ich mir dann aber noch extra zulegen.

[odensee]

vor 2 Minuten von Sir Zock-a-lot:

Ich fürchte, dass ich das dieses Jahr nicht mehr schaffen würde. Also gemeint ist das Ausschöpfen des vollen Freibetrags. Vielleicht noch mit einem Dividenden-ETF?! Den müsste ich mir dann aber noch extra zulegen.

Über welche Höhe des Verlusttopfes und über welche Depothöhe reden wir denn? (Ist ja anonym) Und kommen die Verluste aus Fonds/Anleihen etc oder aus Einzel-Aktien?

[Sir Zock-a-lot]

Der Verlusttopf beträgt ca. %&!€ (aus Fonds), das Depot ca. $?* Tsd.

 

Edit: ich könnte natürlich ein zweites Depot eröffnen und einen ETF mit umziehen lassen. Um dann anschließend (nur) soviele Anteile zu verkaufen, dass der Freibetrag vollständig verbraucht wird.

 

@RaimondA

Sorry für das Kapern deines Threads, das war nicht beabsichtigt.

[west263]

vor 2 Stunden von Sir Zock-a-lot:

Edit: ich könnte natürlich ein zweites Depot eröffnen und einen ETF mit umziehen lassen. Um dann anschließend (nur) soviele Anteile zu verkaufen, dass der Freibetrag vollständig verbraucht wird.

Bei der Depotgrösse sollte das doch kein Problem sein.

[Sir Zock-a-lot]

vor 5 Minuten von west263:

Bei der Depotgrösse sollte das doch kein Problem sein.

Wohl wahr. Da hätte ich eigentlich auch selber draufkommen können. Vielen Dank!