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Erich Müller Dr.

Warum müssen Banken bei der EZB Negativzinsen bezahlen?

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Erich Müller Dr.

Also liebe Freunde, die Frage ist vielleicht ungeschickt, aber sicher berechtigt.

 

Annahme eine Bank behält ihr Geld auf eigenen Konten und parkt nicht bei der EZB, dann gibt es auch keine neg. Zinsen derzeit.

Warum müssen das die Banken ist doch nicht verständlich, Sicherheiten und Lizenzen sind doch vorhanden, mir erschließt sich hier die Logik nicht.

 

Wer kann das bitte hier pragmatisch erklären?

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chirlu
vor 12 Minuten von Erich Müller Dr.:

Annahme eine Bank behält ihr Geld auf eigenen Konten

 

Wie soll das denn gehen? Eine Bank kann natürlich Geldscheine in den Tresor legen und zahlt dafür keine Minuszinsen, hat aber erhöhte Kosten für Bewachung und Versicherung. Aber ansonsten ist „Geld auf eigenen Konten“ einfach nur eine Bescheinigung der Bank an sich selbst, daß ihr 100 Millionen gehören würden. Damit kann sie nichts anfangen.

 

vor 15 Minuten von Erich Müller Dr.:

Wer kann das bitte hier pragmatisch erklären?

 

Stell dir vor, du gehst in den Supermarkt und kaufst für fünfzig Euro ein. Zur Bezahlung stellst du ein Sparbuch für den Betreiber aus: Aldi hat bei dir ein Guthaben von 50,00. Meinst du, die lassen sich darauf ein? Würdest du dich darauf einlassen?

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ETFohneFisch

Zusatzinformation (wenn auch vielleicht etwas mehr Hintergrundwissen erforderlich als der Threadersteller offenbar aufzuweisen hat): Wie die Banken die Negativzins-Belastung gen Null senken (finanz-szene.de)

 

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Erich Müller Dr.
· bearbeitet von Erich Müller Dr.

Danke erstmal für die Antworten:

 

Die Argumente habe ich verstanden, mir ist es klar das es hierfür gesetzliche Vorgaben gibt.

Bin aber der Meinung Negtivzinsen dürften  den Kontenbesitzer ob Banken oder Kunden nicht belastet werden.

Es treibt geradezu viele in riskante Anlagen, überteuerte Immobilien etc.

 

Könnte man doch über hohe Freibeträge und ähnliches auch gesetzlich regeln.

Ferner könnten die Banken über ein System nachdenken, oberhalb der gesetzlichen Mindestreserven diese Gelder in einer gemeinsamen Bank aller Banken (nicht die EZB) mit entsprechenden Sonderrechten zu parken? 

 

 

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Ramstein
vor 12 Minuten von Erich Müller Dr.:

Die Argumente habe ich verstanden, mir ist es klar das es hierfür gesetzliche Vorgaben gibt.

Bin aber der Meinung Negtivzinsen dürften  den Kontenbesitzer ob Banken oder Kunden nicht belastet werden.

Es treibt geradezu viele in riskante Anlagen, überteuerte Immobilien etc.

Also meinst du, die Kosten sollen auf alle, also auch auf die, die keine hohen Einlagen bei den Banken haben, umgelegt werden? Sowas wie Verdoppelung der Kontoführungskosten auf mindestens 10 Euro pro Monat?

Ich bin der Meinung, die Einlagensicherung sollte nur 80 - 90% abdecken, damit sich die Erbsenzähler überlegen, ob sie auf Kosten der Allgemeinheit bei obskuren Banken Geld anlegen.

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oktavian
vor 22 Minuten von Erich Müller Dr.:

Danke erstmal für die Antworten:

 

Die Argumente habe ich verstanden, mir ist es klar das es hierfür gesetzliche Vorgaben gibt.

Bin aber der Meinung Negtivzinsen dürften  den Kontenbesitzer ob Banken oder Kunden nicht belastet werden.

Es treibt geradezu viele in riskante Anlagen, überteuerte Immobilien etc.

 

Könnte man doch über hohe Freibeträge und ähnliches auch gesetzlich regeln.

Ferner könnten die Banken über ein System nachdenken, oberhalb der gesetzlichen Mindestreserven diese Gelder in einer gemeinsamen Bank aller Banken (nicht die EZB) mit entsprechenden Sonderrechten zu parken? 

 

 

Ich bin der Meinung es gilt Vertragsfreiheit und die Banken sind im allgemeinen keine gemeinnützigen Institutionen. Die haben schon das Recht ihre Preise so zu gestalten, wie sie wollen. Die Kunden haben Auswahl in einem freien Markt.

 

Am besten wäre dann noch die Meinung, Inflation dürfte auch nicht weiter belastet werden und die Banken müssen mindestens einen Nominalzins in Höhe der ausgewürfelten Inflation auszahlen. Ein negativer Realzins auf dem Girokonto ist nun einmal nicht so neu, aber die meisten Deutschen sind dank unserem Bildungssystem Finanzanalphabeten und heulen erst bei negativem Nominalzins. Inflation würde gar besteuert werden mit der Abgeltungssteuer. 10% Zinsen bei 10% Inflation wäre nach Steuern schlechter (ohne Freibetrag) als Minus 0,5% bei 1% Inflation.

 

Ich würde es zumindest logisch finden, wenn die Negativzinsen wenigstens für die Abgeltungssteuer angerechnet würden, aber der Staat hat vermutlich Angst, dass man dann die Kontoführungsgebühren in Negativzinsen umwandelt und dann abziehen kann oder sowas.

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Cauchykriterium
vor 27 Minuten von oktavian:

aber die meisten Deutschen sind dank unserem Bildungssystem Finanzanalphabeten und heulen erst bei negativem Nominalzins

Magst Du diese Monokausalität etwas näher erläutern, vielleicht sogar belegen?

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mattes77
· bearbeitet von mattes77

Letzlich war es eine gewaltige "Fehl Entscheidung" der Politik, die Zinsen auf ein nicht "marktgerechtes" Niveau zu senken. Die Schudner sollten ihre "Last erleichert bekommen!". Das konnte man natürlich nicht offen erklären. Denn es verstösst gegen den Buchstaben und den Geist der europäischen Verträge und hätte wohl jede Regierung in der Geberländern aus dem Amt gefegt. Also kam es durch die Hintertür. Der Club Med überstimmt regelmäßig die Geberländer.  Es ist ein großes Experiment.  Über kurz oder lang wird uns das ganze System "um die Ohren fliegen". Denn seit der Finanzkrise ist ja nicht zuwenig Geld im Umlauf, sondern viel zu viel. Das Geld strömt dann in Rohstoffe, Immobilien, Aktien, etc.  Die Blasen werden immer größer. Im Prinzip ist es der deutsche Länderfinanzausgleich in ganz großen Dimensionen und durch die Hintertür!:myop::con:

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Crisu
· bearbeitet von Crisu
vor 3 Stunden von Erich Müller Dr.:

Also liebe Freunde, die Frage ist vielleicht ungeschickt, aber sicher berechtigt.

 

Annahme eine Bank behält ihr Geld auf eigenen Konten und parkt nicht bei der EZB, dann gibt es auch keine neg. Zinsen derzeit.

Warum müssen das die Banken ist doch nicht verständlich, Sicherheiten und Lizenzen sind doch vorhanden, mir erschließt sich hier die Logik nicht.

 

Wer kann das bitte hier pragmatisch erklären?

Das geht technisch nicht, ausser man hält alles Cash in Bar vor, was unmöglichist.

Also liegt die gesamte Liquidität der Bank irgendwo auf einem anderen Bank-Konto bei einer anderen Bank (oder gleich direkt bei der EZB)  und am Ende dann bei der EZB.

Am Ende ist die EZB diejenige Stelle, die den Cash-Überschuss aufnimmt. Das geht technish nicht anders.

 

Übeleg mal z.B. wenn wir in D nur 3 Banken hätten und alle hätten natürlich Cash-Übeschüsse. Wo sollen sie diese Gelder halten? Auf eigenen Konten untereinander geht nicht (auch nicht buchalterisch), da alle drei Übeschüsse haben. Da muss noch einen 4. Stelle da sein, die den Übeschuss sozusagen absorbiert und das ist die EZB.

 

Wenn die EZB dann für Cash Überschüsse Negativzinsen forder, kann man sich als Bank dem nicht entziehen. 

Das gesamte Cash in andere Vermögenswerte zu investieren wie z.B. Bonds geht auch nicht, da die Banken Liquidität vorhalten müssen.

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chirlu
vor 18 Minuten von mattes77:

Über kurz oder lang wird uns das ganze System "um die Ohren fliegen".

 

vor 18 Minuten von mattes77:

Im Prinzip ist es der deutsche Länderfinanzausgleich in ganz großen Dimensionen und durch die Hintertür!

 

Wann nochmal ist uns da das ganze System „um die Ohren geflogen“?

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Erich Müller Dr.
· bearbeitet von Erich Müller Dr.

Leute, ich denke nicht das uns das Geldsystem um die Ohren fliegt, warum sollte es?

 

Denn die Zentralbanken beeinflussen mit dem Leitzins und mit der Geldmenge (Anleihekäufe) ....einfach  alle Parameter wie Inflation, Zahlungen der Schuldenstaaten, Wachstum, Nachfrage usw....

 

Das System ist stabil , die Kosten okay die tragen andere, heute der Sparer und Normalbürger, welcher bei der Altersvorsorge höhere Risiken eingehen muss. 

 

  

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Der T
· bearbeitet von Der T
vor 26 Minuten von Erich Müller Dr.:

Denn die Zentralbanken beeinflussen mit dem Leitzins und mit der Geldmenge (Anleihekäufe) ....einfach  alle Parameter wie Inflation, Zahlungen der Schuldenstaaten, Wachstum, Nachfrage usw....

So einfach ist das nicht. Notenbanken können den kurzfristigen Zins (Overnight) den Banken kriegen (oder bei Negativzins zahlen) direkt beeinflussen.

Die Geldmenge kann eine Notenbank nicht alleine beeinflussen (Stichwort: Giralgeldschöpfung).

Zahlungen der Schuldenstaaten (also alle Staaten). Durch die Anleihekäufe kann das indirekt beeinflusst werden, aber auch heute ist das in einem Dunkelgrau-Bereich. Notenbanken dürfen keine Staatsfinanzierung betreiben. Aber genau das tun EZB und FED gerade. Da wird irgendwann etwas passieren.

Wie gut Zentralbanken Inflation steuern können sehen wir gerade. Die Inflation ist zu niedrig (gemessen am eigenen Ziel). Notenbanken können die Inflation nur indirekt beeinflussen. Allerdings führt der Wirkungsmechanismus nicht immer zum gewünschten Ergebnis, da hier auch Faktoren einfliessen, die Notenbanken nicht unter Kontrolle haben.

Das gleich gilt für Wachstum und Nachfrage. Notenbanken können Geschäftsbanken die Refinanzierung erleichtern und vergünstigen. Ob und was die Banken damit machen entzieht sich aber dem Einflussbereich der Notenbanken. Im Idealfall geben Banken mehr Kredite aus, was zu mehr Investitionen führt und die Nachfrage erhöht. Das ist aber nicht in Stein gemeißelt. 

 

Wenn es so einfach wäre, könnten die Notenbanken einfach jedem Abschwung entgegen wirken und jede Übertreibung wieder einfangen. Das tut sie aber nicht, weil...sie keinen 100%igen Einfluss auf die Parameter hat. 

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Erich Müller Dr.
· bearbeitet von Erich Müller Dr.
vor 3 Stunden von Erich Müller Dr.:

 

 

Denn die Zentralbanken beeinflussen mit dem Leitzins  ....einfach  alle Parameter wie Inflation, Zahlungen der Schuldenstaaten, Wachstum, Nachfrage usw....

 

 

 

  

 Beeinflussen bedeutet nicht zu100%, dass dürfte wohl recht klar sein. 

Das es sich dabei lieber Freund DER T um ein hochkomplexes ökonomisches Finanzsystem handelt, stelle ich sicher nicht in Frage.

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Der T
vor einer Stunde von Erich Müller Dr.:

 Beeinflussen bedeutet nicht zu100%, dass dürfte wohl recht klar sein. 

Das es sich dabei lieber Freund DER T um ein hochkomplexes ökonomisches Finanzsystem handelt, stelle ich sicher nicht in Frage.

Es gibt auch Situationen (wie jetzt) da machen die Zentralbanken fast alles, um Inflation zu erzeugen. Und wo ist die? Aktuell haben weder Leitzins noch Geldmenge Einfluss auf die Inflation (und das schon seit einigen Jahren).

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Erich Müller Dr.
vor 13 Stunden von Der T:

Es gibt auch Situationen (wie jetzt) da machen die Zentralbanken fast alles, um Inflation zu erzeugen. Und wo ist die? Aktuell haben weder Leitzins noch Geldmenge Einfluss auf die Inflation (und das schon seit einigen Jahren).

Wir sollten Inflation mal definieren!

Die Statistische Inflation via Warenkorb Verbraucherindex kannst Du getrost vergessen, diese war so in den letzten 10 Jahren   zwischen 2,1 und 0,5%.

 

Die Inflation nach Wirtschaftslehre wird aber richtigerweise wie folgt berechnet:

Geldmengenwachstum  - Wirtschaftswachstum =  Inflation

 

Wo bei die Geldmenge durchschnittlich zwischen 4-6 % steigt in 2020 sogar 14 % und das Wirtschaftswachstum durchnittlich sich zwischen 0.5 und 2% bewegt.

 

Nehmen wir der Einfachheit  nach 5% für die Geldmenge und 1,5% für das Wachstum, dann wäre die richtig korrekte Inflation bei 3,5%. 

 

So long liebe Freunde

 

 

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Der T
· bearbeitet von Der T
vor 3 Stunden von Erich Müller Dr.:

Wir sollten Inflation mal definieren!

Die Statistische Inflation via Warenkorb Verbraucherindex kannst Du getrost vergessen, diese war so in den letzten 10 Jahren   zwischen 2,1 und 0,5%.

 

Die Inflation nach Wirtschaftslehre wird aber richtigerweise wie folgt berechnet:

Geldmengenwachstum  - Wirtschaftswachstum =  Inflation

 

Wo bei die Geldmenge durchschnittlich zwischen 4-6 % steigt in 2020 sogar 14 % und das Wirtschaftswachstum durchnittlich sich zwischen 0.5 und 2% bewegt.

 

Nehmen wir der Einfachheit  nach 5% für die Geldmenge und 1,5% für das Wachstum, dann wäre die richtig korrekte Inflation bei 3,5%. 

 

So long liebe Freunde

 

 

Kommt drauf an welche Lehre du als richtig ansiehst. Da gibt es unterschiedliche Meinungen wie Inflation gemessen werden soll. Wenn ich Inflation als Funktion von meiner Haarlänge definieren, dann kann ich die Inflation natürlich direkt beeinflussen.

Warum ist die Warenkorb-Inflation falsch?

Wie ist Geldmenge definiert? Wie Wirtschaftswachstum? Wo wird die Geldumlauf-Geschwindigkeit berücksichtigt?

Warennachfrage - Warenangebot = Preis --> Warennachfrage = Geldmenge? Warenangebot = Wirtschaftwachstum? Wurden Geldmenge und Wirtschaftswachstum genutzt um die abstrakten Begriffe Angebot und Nachfrage messbar zu machen?  Das heißt aber nicht, dass diese Werte (jederzeit) geeignet sind. Wenn die erhöhte Geldmenge nicht konsumiert wird, dann hat das keine Auswirkung auf die Preise und führt nicht zu Inflation.

Es gibt für alles eine Theorie und alle Jahre gibt es Anpassungen. Warum? Haben sich die Zusammenhänge mit der Zeit geändert? Sondersituationen, die es vorher nicht gab? War die Theorie unvollständig?

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