Veannon März 9, 2021 · bearbeitet März 9, 2021 von Veannon Ich danke dir erneut. Irgendwie hänge ich nach wie vor noch beim GLS Aktienfonds. Die Eröffnung des Depots bei Fidelity habe ich schon angestoßen. So ganz nachvollziehen kann ich manche Sachen nicht, die sich allerdings nicht nur auf nachhaltige Produkte beziehen: Warum ist die Volatilität so entscheidend? Wenn ich den Fonds, komme was wolle halte, wird er sich doch irgendwann - aller Voraussicht nach - wieder fangen. Weiter: Kein Wunder, dass der GLS Fonds eine bessere Volatilität aufweist, als beispielsweise der iShares Global Clean Energy, hat er doch noch keine (richtige) Krise miterlebt. Die extreme Volatilität der anderen Fonds kommt doch vor allem aus der Zeit vor 2014, nicht? Wobei der Clean Energy mit seinem besonderen Hype da wohl das falsche Beispiel ist, aber ich hoffe es wird klar, was ich meine. Der Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Aktien (AT0000677901) liest sich tatsächlich auch gut. Leicht bessere Performance, dafür höhere Volatilität (wobei wie gesagt da die Frage ist, inwiefern das relevant ist?). Da aber vermutlich bei der angedachten Investition die Performance nicht derart ins Gewicht fällt, wähle ich wohl besser die höhere Volatilität als Prämisse... also wieder GLS Aktienfonds. Triodos Global Equities Impact Fund LU0278272413 ist aber noch im Rennen und auch über Fidelity zu beziehen (via Rentablo sogar für nur 1,0% Kosten p.a., wenn ich das richtig verstehe). Geringere Performance, dafür geringere Volatilität - im Vergleich zum GLS. Außerdem steckt bei Triodos recht viel Japan drin. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Geldhaber März 13, 2021 · bearbeitet März 15, 2021 von Geldhaber Am 9.3.2021 um 12:23 von Veannon: Ich danke dir erneut. Irgendwie hänge ich nach wie vor noch beim GLS Aktienfonds. Die Eröffnung des Depots bei Fidelity habe ich schon angestoßen. Der GLS Bank Aktienfonds gefällt mir auch am besten. Die anderen beiden Fonds (Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Aktien und Triodos Global Equities Impact) hatte ich genannt, da Du noch nach Alternativen gefragt hattest. Eventuell nimmst Du ja auch nicht nur einen Fonds. (Fidelity-Depot gibt es wie gesagt mit guten Konditionen via Credit Europe Bank. Du solltest sogar noch ein "Startguthaben" erhalten.) Am 9.3.2021 um 12:23 von Veannon: Wenn ich den Fonds, komme was wolle halte, wird er sich doch irgendwann - aller Voraussicht nach - wieder fangen. Weiter: Kein Wunder, dass der GLS Fonds eine bessere Volatilität aufweist, als beispielsweise der iShares Global Clean Energy, hat er doch noch keine (richtige) Krise miterlebt. Die extreme Volatilität der anderen Fonds kommt doch vor allem aus der Zeit vor 2014, nicht? Wobei der Clean Energy mit seinem besonderen Hype da wohl das falsche Beispiel ist, aber ich hoffe es wird klar, was ich meine. "Allgemeine" Aktienfonds sollten sich nach einer Krise in der Tat wieder fangen. Hier einmal ein aktiver "Klassiker" (UniGlobal) und ein ETF auf den MSCI World im Vergleich. Beide haben alle Verluste wieder aufgeholt. Dem iShares Global Clean Energy mit seinem sehr eingeschränkten "Anlageuniversum" (Thema Clean Engergy, Index mit 30 Titeln) ist das hingegen bisher nicht gelungen. Der Stand von Dez. 2007 ist bis heute nicht erreicht. Etwas besser sieht es beim Lyxor New Energy aus: Der Stand von Ende 2007 wurde Ende 2020 wieder erreicht. Vergleich beider ETFs. Vergleich der Themen- (Clean Energy) mit den "allgemeinen" Aktienfonds. Wie man entnehmen kann, sind die Investoren in "Clean Energy" nicht besonders glücklich damit. Das ist ein hochspekulatives Thema. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Winter70 März 15, 2021 Am 2.3.2021 um 13:39 von Geldhaber: GreenEffects NAI-Wertefonds IE0005895655 Hat jemand einen Tipp, wo ich diesen Fonds ohne Mindestanlage von 5000 Euro und ohne Ausgabeaufschlag kaufen kann? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
tobi444 März 15, 2021 · bearbeitet März 15, 2021 von tobi444 vor einer Stunde von Winter70: Hat jemand einen Tipp, wo ich diesen Fonds ohne Mindestanlage von 5000 Euro und ohne Ausgabeaufschlag kaufen kann? Schwierig, der Fonds macht es einenm nicht leicht ihn zu kaufen. An der Börse Stuttgart werden allerdings ein paar hundert Stück pro Tag gehandelt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Geldhaber März 16, 2021 vor 2 Stunden von tobi444: vor 3 Stunden von Winter70: Hat jemand einen Tipp, wo ich diesen Fonds ohne Mindestanlage von 5000 Euro und ohne Ausgabeaufschlag kaufen kann? Schwierig, der Fonds macht es einenm nicht leicht ihn zu kaufen. An der Börse Stuttgart werden allerdings ein paar hundert Stück pro Tag gehandelt. Ja, ist wirklich schwierig. Beide Bedingungen (kein Ausgabeaufschlag und keine Mindestanlage von 5000 €) scheinen nirgends erfüllt zu sein. Börsenhandel ist wohl die beste Option. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Geldhaber März 16, 2021 Am 7.3.2021 um 12:31 von Winter70: Wobei noch einmal die Frage in die Runde; Ist dieser mit 30 Werten nicht zu wenig differenziert? Und wie seht Ihr es, wenn es Fondsänderung nur sehr selten gibt. Die letzte Änderung gab es im Jahr 2019. 30 Werte im GreenEffects NAI (IE0005895655) sind in der Tat wenig, aber andererseits dürfte es auch schwierig sein, viele Werte auf echte Nachhaltigkeit abzuklopfen. Das andere Extrem sind MSCI World ETFs mit dem Zusatz "ESG" oder "SRI" und vielen Werten, die aber nicht wirklich nachhaltig sind. Schade, dass der WI Global Challenges (DE000A1T7561) mit seinen 50 Werten von Warburg ist. Änderungen: Vielleicht gab es schlicht keinen Grund für einen Austausch einer Aktie im NAI-Index im Jahr 2020? - Du könntest allerdings einfach mal anfragen, ob der Index noch "gepflegt" wird. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Winter70 März 17, 2021 · bearbeitet März 17, 2021 von Winter70 Am 16.3.2021 um 01:26 von Geldhaber: vielen Werten, die aber nicht wirklich nachhaltig sind. Wobei natürlich jeder Nachhaltigkeit anders definiert. Am 16.3.2021 um 01:26 von Geldhaber: Schade, dass der WI Global Challenges (DE000A1T7561) mit seinen 50 Werten von Warburg ist. Ja, dieser Fonds kommt von Warburg. Dieses war bisher für mich kein Thema. Dieser Fonds hat als Grundlage den Global Challenges Index. Falls Dich Warburg stört, kannst Du ja auch einen anderen Fonds nehmen, der als Grundlage den Global Challenges Index hat. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Geldhaber März 19, 2021 Am 17.3.2021 um 18:38 von Winter70: Falls Dich Warburg stört, kannst Du ja auch einen anderen Fonds nehmen, der als Grundlage den Global Challenges Index hat. Zur Erklärung: Cum-Ex. Deswegen werde ich nicht in Fonds von Warburg investieren. Die anderen Fonds haben leider höhere Kosten als der "WI Global Challenges Index-Fonds", Vergleich Anm.: Mehr als 5 Fonds können bei fondsweb nicht verglichen werden, aber der "Ethius Global Impact" ist ohnehin noch brandneu. Beim "PRIMA - Global Challenges" habe ich die Anteilklasse "G" genommen, da günstiger als "A" und z.B. bei Comdirect erhältlich. Ob ich in einen Fonds, der als Grundlage den Global Challenges Index oder den Natur-Aktien-Index (NAI) hat, investiere, habe ich noch nicht entschieden. Ich werde zunächst meiner eigenen Empfehlung folgen und im GLS Bank Aktienfonds anlegen. (Das hatte ich ohnehin vorgehabt.) @Winter70Wie sieht es bei Dir mit dem "GreenEffects NAI-Fonds" aus? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
etherial März 19, 2021 Am 2.3.2021 um 11:56 von Veannon: Manche mögen das hier sicherlich belächeln, aber Performance ist für mich eben nicht alles. Gerade meinen Kindern möchte ich später nicht erklären müssen, inwiefern ihr Vermögen dazu beigetragen hat, weiter an der Abwärtsspirale zu drehen. Gerade dann sind nachhaltige Fonds für dich nichts ... Wenn du der Meinung bist noch nicht einmal bessere Performance mit Nachhaltigkeit zu haben, dann tust du damit schlichtweg NICHTS. Gehen wir mal von 1% Mehrgewinn mit Waffen, Tabak, Kinderarbeit etc. aus, auf 100.000@ sind das immerhin 1.000€. Spende diese 1.000€ an Unicef oder Minenräumer oder oder oder. Damit hilfst du mehr als durch den Verzicht auf Aktien, die dann nur noch denen gehören, die auf Nachhaltigkeit nicht anstreben und deswegen den Firmenkurs auch genauso beibehalten werden. Wer meint in einem effizienten Markt als Einzelanleger Refinanzierungskrisen auszulösen, hat nicht mit Trump, China, Russland und den Afrikanischen/Arabischen Staaten gerechnet (die weiterhin in Kriege, Kinderarbeit, Unterdrückung, Waffen investieren werden). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Winter70 März 21, 2021 Am 19.3.2021 um 03:03 von Geldhaber: @Winter70Wie sieht es bei Dir mit dem "GreenEffects NAI-Fonds" aus? Was meinst Du genau? Ich habe keine gute Anlagemöglichkeiten für diesen Fonds gefunden (Ausgabeaufschlag und Mindestanlage). Klar kann ich diesen ggf. über die Börse kaufen. Aber ich kaufe lieber direkt und nicht über die Börse. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
bondholder März 21, 2021 Am 15.3.2021 um 21:00 von Winter70: Hat jemand einen Tipp, wo ich diesen Fonds ohne Mindestanlage von 5000 Euro und ohne Ausgabeaufschlag kaufen kann? Nein. Wenn das deine harten Kriterien sind und ein Kauf im Börsenhandel für dich nicht in Frage kommt, wirst du den GreenEffects-Investmentfonds nicht erwerben können. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Veannon März 23, 2021 Am 19.3.2021 um 10:06 von etherial: Gerade dann sind nachhaltige Fonds für dich nichts ... Wenn du der Meinung bist noch nicht einmal bessere Performance mit Nachhaltigkeit zu haben, dann tust du damit schlichtweg NICHTS. Gehen wir mal von 1% Mehrgewinn mit Waffen, Tabak, Kinderarbeit etc. aus, auf 100.000@ sind das immerhin 1.000€. Spende diese 1.000€ an Unicef oder Minenräumer oder oder oder. Damit hilfst du mehr als durch den Verzicht auf Aktien, die dann nur noch denen gehören, die auf Nachhaltigkeit nicht anstreben und deswegen den Firmenkurs auch genauso beibehalten werden. Wer meint in einem effizienten Markt als Einzelanleger Refinanzierungskrisen auszulösen, hat nicht mit Trump, China, Russland und den Afrikanischen/Arabischen Staaten gerechnet (die weiterhin in Kriege, Kinderarbeit, Unterdrückung, Waffen investieren werden). Ich glaube nicht, dass es da die eine richtige Sichtweise gibt - deine teile ich aber nicht. Deine Aussage setzt die Prämisse voraus, dass durch die Spende meines Gewinns an Waffenhandel, Tabak, Kinderarbeit etc., der Schaden ausgeglichen wird, den ich mit meiner Investition verursache. Ich allerdings möchte nicht erst die Geister bändigen müssen, die ich rufe. Ich möchte nicht finanziell an der Zerstörung dieser Welt und der auf ihr lebenden Menschen beteiligt sein, um sie danach mit Spenden wieder aufbauen zu müssen. Ist das nicht ein klassisches Beispiel für Doppelmoral? Das Argument des "Einzelanlegers" lasse ich nicht gelten. Umdenken beginnt immer erst im Kleinen. Was meinst du, wie viele Menschen sich schon allein aufgrund dieses Threads zum ersten Mal mit nachhaltigen Anlagen auseinander gesetzt haben? BTW denke ich, dass sich nachhaltiges Handeln auch auf lange Sicht durchsetzen wird, eben weil es viele Teile der Welt gibt, die darauf noch keinen Wert legen. Ich plane also kein Minusgeschäft nur weil ich ein guter Mensch sein möchte. Gut möglich, dass die Performance auch besser sein wird, als die herkömmlichen Allerwelts-ETFs. Aber das ist eben nicht meine primäre und erst recht nicht meine alleinige Voraussetzung. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
etherial März 23, 2021 vor 34 Minuten von Veannon: Ich glaube nicht, dass es da die eine richtige Sichtweise gibt - deine teile ich aber nicht. Deine Aussage setzt die Prämisse voraus, dass durch die Spende meines Gewinns an Waffenhandel, Tabak, Kinderarbeit etc., der Schaden ausgeglichen wird, den ich mit meiner Investition verursache. Ich allerdings möchte nicht erst die Geister bändigen müssen, die ich rufe. Ich möchte nicht finanziell an der Zerstörung dieser Welt und der auf ihr lebenden Menschen beteiligt sein, um sie danach mit Spenden wieder aufbauen zu müssen. Ist das nicht ein klassisches Beispiel für Doppelmoral? Die Aktie ist bereits bezahlt! Du trägst mit dem Kauf nicht dazu bei, dass irgendjemand böses mehr Geld bekommt. Ganz im Gegenteil: Du als guter Mensch bekommst das Geld mit dem du gutes tun kannst. Und wenn du willst, kannst du auf der Hauptversammlung auch gegen Rüstungsprojekte in MittelOst stimmen. Wenn du diese Entscheidung den skrupellosen Turbokapitalisten überlässt wird sich die Welt noch viel weniger ändern. Wer die Finger von Waffen davon lässt und trotzdem spendet - dem ist nichts vorzuwerfen. Man muss auch nicht spenden - wenn man es irgendwie beeinflussen könnte, dass Waffen nicht mehr exportiert/gekauft würden wäre schon etwas gewonnen (wie wäre es mit Linke wählen? Blöder Vorschlag in einem neoliberalen Forum ). Wer aber meint, er täte der Welt etwas gutes, allein dadurch, dass er nicht in Waffen investiert - der handelt mit einer Doppelmoral - er tut nämlich nichts dagegen, sondern überlässt nur anderen das Spielfeld. vor 34 Minuten von Veannon: Das Argument des "Einzelanlegers" lasse ich nicht gelten. Umdenken beginnt immer erst im Kleinen. Was meinst du, wie viele Menschen sich schon allein aufgrund dieses Threads zum ersten Mal mit nachhaltigen Anlagen auseinander gesetzt haben? Ich habe keine Zuversicht, dass China und Russland irgendwann einmal demokratische freie Rechtsstaaten werden. Und bei den USA neige ich auch dazu, dass es dort tendentiell in die falsche Richtung kippt. Das Geld was dort sitzt ist nicht so moralisch wie du. Ich bin absolut bei dir, dass man nicht warten muss bis die Politik es in die Hand nimmt, aber gerade deswegen bin ich ja für wirksame Maßnahmen: Protestieren, Spenden, Boykottieren. Und unsere Wahlstimme entscheidet wie nachhaltig Deutschland Politik machen wird ... In diesem Forum herrscht meines Erachtens eher die Mentalität FDP, CDU oder AFD wählen und zum Ausgleich für die Nachhaltigkeit nur in ESG-Indizes investieren. Grüne oder gar Linke wählen und das Problem (Kernkraft, Erneuerbare Energien, Frieden, Fairer Handel) anpacken - das möchte dann doch eher keiner. vor 34 Minuten von Veannon: BTW denke ich, dass sich nachhaltiges Handeln auch auf lange Sicht durchsetzen wird Das ist aber ein ganz anderer Aspekt, über den lässt sich streiten, aber ich habe da keine Überzeugung. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
tyr Mai 1, 2021 Am 23.3.2021 um 16:36 von etherial: Wer aber meint, er täte der Welt etwas gutes, allein dadurch, dass er nicht in Waffen investiert - der handelt mit einer Doppelmoral - er tut nämlich nichts dagegen, sondern überlässt nur anderen das Spielfeld. Das alte Argument, dass es nutzlos ist, wenn ein kleiner Teil einer Gesamtheit sich positiv verändert wird nicht weniger falsch, wenn man es wiederholt. Man kann mit der Entscheidung für nachhaltige Fonds alleine nicht die Welt retten: ja. Darum geht es gar nicht. Es geht darum, dass möglichst viele Personen einzeln für sich bessere Entscheidungen in ihrem Handeln treffen, so dass unsere Spezies noch eine Chance auf Überleben hat. Jede einzelne Entscheidung, die sich für ESG-Anlagen und gegen ein "ist mir egal, ich will nur Rendite alleine" entscheidet ist ein Gewinn. Die Zeit für ein ja-aber ist schon lange abgelaufen. Es muss alles gleichzeitig verändert werden.; wirtschaften, essen, reisen, anlegen, konsumieren. Je mehr sich dafür entscheiden, ihr Geld in nachhaltige Anlagen zu investieren und damit den Druck auf nicht nachhaltige Anlagen erhöhen bzw. deren Preise relativ fallen lassen, desto besser. Jeder einzelne zählt. Egal wie klein. Am 23.3.2021 um 16:36 von etherial: Ich habe keine Zuversicht, dass China und Russland irgendwann einmal demokratische freie Rechtsstaaten werden. Die Menschen in China und Russland werden das tun, was sie meinen, was für sie richtig ist. Darauf haben wir nur mininmalen Einfluss. Es kann aber jeder für sich entscheiden, wie er sein Geld anlegt, konsumiert, arbeitet, lebt usw. Kein Zusammenhang. Es bleibt weiterhin sinnvoll, nachhaltige Geldanlagen statt ist-mir-egal-ich-bin-unbedeutend-Anlagen zu wählen, auch wenn China und Russland niedrigere Standards setzen. Am 23.3.2021 um 16:36 von etherial: In diesem Forum herrscht meines Erachtens eher die Mentalität FDP, CDU oder AFD wählen und zum Ausgleich für die Nachhaltigkeit nur in ESG-Indizes investieren. Grüne oder gar Linke wählen und das Problem (Kernkraft, Erneuerbare Energien, Frieden, Fairer Handel) anpacken - das möchte dann doch eher keiner. Man rettet mit ESG-Anlagen allein nicht die Welt. Es wird aber auch nicht besser, wenn man aus irgendwelchen Denkfehlern weiterhin eine istmiregal-Einstellung vertritt. Den Problemkreis an einer Stelle zu verkleinern helfen ist besser, als selber nichts verändern zu wollen und die Problemlösung allein von der Politik zu erwarten. Das kann nicht gelingen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Ramstein Mai 1, 2021 vor 8 Minuten von tyr: Je mehr sich dafür entscheiden, ihr Geld in nachhaltige Anlagen zu investieren und damit den Druck auf nicht nachhaltige Anlagen erhöhen bzw. deren Preise relativ fallen lassen, desto besser. Jeder einzelne zählt. Egal wie klein. Genau. Denn dadurch erhöht sich die laufende Rendite der "bösen" Firmen (bezogen auf den Börsenwert) und bietet so den gewissenlosen Investoren gutes Geld. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
tyr Mai 1, 2021 · bearbeitet Mai 1, 2021 von tyr vor 1 Stunde von Ramstein: Genau. Denn dadurch erhöht sich die laufende Rendite der "bösen" Firmen (bezogen auf den Börsenwert) und bietet so den gewissenlosen Investoren gutes Geld. Was schlägst du stattdessen vor: weiter machen wie bisher und sich einreden, dass man ja keinerlei Einfluss hat und gar nicht anders kann, als mit seinem Investitionsverhalten selbst die eigenen Lebensgrundlagen weiter zu zerstören? Ich schreibe nicht, dass man mit ein paar Mausklicks die Welt retten kann. Man kann aber durchaus den Problemkreis verkleinern mit vielen kleinen Schritten. Geldanlage ist nur ein Bereich von vielen. Die Vorstellung, dass man als einzelner Anleger nur eine willenlose Nussschale auf dem Ozean ist, die nichts ändern kann und dass man Angst haben muss, durch Renditeverluste problematischer Investments arm zu werden muss sich ändern. Der Wandel muss so oder so kommen. Wir entscheiden nur über die Härte der Folgen. Ich sehe das lieber positiv und lebe mit derzeit noch schwammigen ESG-Kriterien. Das ist erst der Anfang. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
moonraker Mai 1, 2021 vor 29 Minuten von tyr: Was schlägst du stattdessen vor: weiter machen wie bisher und sich einreden, dass man ja keinerlei Einfluss hat und gar nicht anders kann, als mit seinem Investitionsverhalten selbst die eigenen Lebensgrundlagen weiter zu zerstören? Und Du meinst, mit Deiner Investitionsentscheidung beeinflusst Du die Firmen (im Guten wie im Schlechten)? Werden weniger Waffen gebaut, wenn Du keine Waffen-Aktien kaufst? Werden Autos umweltfreundlicher, wenn Du keine Auto-Aktien kaufst? Die AGs haben von Deinen Aktienkäufen oder Nicht-Käufen rein gar nichts... Druck zur Veränderung kann letztlich nur von den Käufern der Produkte (nicht der Aktien) und vom Gesetzgeber kommen (Auflagen, Steuern etc.). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
tyr Mai 1, 2021 · bearbeitet Mai 1, 2021 von tyr vor 31 Minuten von moonraker: Und Du meinst, mit Deiner Investitionsentscheidung beeinflusst Du die Firmen (im Guten wie im Schlechten)? Wenn ich entscheide, in Anteile welcher Firmen mein Geld angelegt ist und wo nicht nehme ich Einfluss, ja. Zitat Werden weniger Waffen gebaut, wenn Du keine Waffen-Aktien kaufst? Werden Autos umweltfreundlicher, wenn Du keine Auto-Aktien kaufst? Die AGs haben von Deinen Aktienkäufen oder Nicht-Käufen rein gar nichts... Druck zur Veränderung kann letztlich nur von den Käufern der Produkte (nicht der Aktien) und vom Gesetzgeber kommen (Auflagen, Steuern etc.). Ja, es sind immer die anderen, die etwas tun können. Du selbst kannst nichts tun und deshalb tust du nichts. Wie eine willenlose Nussschale auf dem Ozean. Da wir alle willenlose Nussschalen auf dem Ozean sind müssen wir alles hinnehmen, wie es ist und können nichts ändern. Nur irgendjemand anderes könnte etwas ändern. Aber die anderen sind ebenfalls willenlose Nussschalen. Schade. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Merol Rolod Mai 1, 2021 · bearbeitet Mai 1, 2021 von Merol Rolod vor 46 Minuten von moonraker: Druck zur Veränderung kann letztlich nur von den Käufern der Produkte (nicht der Aktien) und vom Gesetzgeber kommen (Auflagen, Steuern etc.). Druck zur Veränderung kann aber eben gerade auch von den Käufern stimmberichtigter Aktien solcher Unternehmen kommen. Im Gegensatz natürlich zu denen, die nicht investiert sind. vor 15 Minuten von tyr: Ja, es sind immer die anderen, die etwas tun können. Du selbst kannst nichts tun und deshalb tust du nichts. Wie eine willenlose Nussschale auf dem Ozean. Da wir alle willenlose Nussschalen auf dem Ozean sind müssen wir alles hinnehmen, wie es ist und können nichts ändern. Nur irgendjemand anderes könnte etwas ändern. Aber die anderen sind ebenfalls willenlose Nussschalen. Schade. Weil jemand von den vielen Möglichkeiten der Einflussnahme die Investition in ESG-Produkte als nicht schlagkräftig genug einordnet und deshalb diesen Weg nicht beschreitet, ist er nicht gleich eine willenlose Nussschale. Was bringt dich zu solch hanebüchenen Schlussfolgerungen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
tyr Mai 1, 2021 · bearbeitet Mai 1, 2021 von tyr vor 35 Minuten von Merol Rolod: vor 51 Minuten von tyr: Ja, es sind immer die anderen, die etwas tun können. Du selbst kannst nichts tun und deshalb tust du nichts. Wie eine willenlose Nussschale auf dem Ozean. Da wir alle willenlose Nussschalen auf dem Ozean sind müssen wir alles hinnehmen, wie es ist und können nichts ändern. Nur irgendjemand anderes könnte etwas ändern. Aber die anderen sind ebenfalls willenlose Nussschalen. Schade. Weil jemand von den vielen Möglichkeiten der Einflussnahme die Investition in ESG-Produkte als nicht schlagkräftig genug einordnet und deshalb diesen Weg nicht beschreitet, ist er nicht gleich eine willenlose Nussschale. Was bringt dich zu solch hanebüchenen Schlussfolgerungen? Das Argument ist, dass der eigene Einfluss bei der Wahl der Aktien, in die man investiert und nicht investiert zu gering wäre. Deshalb macht man das nicht, bringt ja nichts. Das Argument ist übersetzt der Gedanke von einer Nussschale, die auf dem Ozean treibt und nichts tun kann. Das stimmt jedoch nicht. Man kann sich gedanklich zu einer willenlosen Nussschale machen. Es hat jedoch jeder Einfluss und jeder entscheidet mit seinen Handlungen mit, wie die Zukunft gestaltet wird. Mit ESG-Produkten kann man nicht alleine die Welt retten, aber es kann helfen, den Problemkreis etwas zu verkleinern und Veränderungsdruck zu erhöhen. So wie viele andere Verhaltensänderungen auch. Es ist sicher, dass wir die derzeitigen und kommenden sozialen und Umweltprobleme nicht gelöst bekommen, wenn sich Millionen Menschen gedanklich als willenlose Nussschalen ansehen und das als Ausrede verwenden, nichts bei sich zu ändern und die Veränderungen nur von anderen fordern. Das kann nicht funktionieren. Ich sehe das lieber positiv und erbringe meinen Anteil. Viele kleine Schritte zusammen bewegen etwas. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
etherial Mai 1, 2021 vor 2 Stunden von tyr: Was schlägst du stattdessen vor: weiter machen wie bisher und sich einreden, dass man ja keinerlei Einfluss hat und gar nicht anders kann, als mit seinem Investitionsverhalten selbst die eigenen Lebensgrundlagen weiter zu zerstören? Dazu müsstest du erst einmal beweisen wie der Besitz von Aktien eines nichtnachhaltigen Unternehmens unsere Lebensgrundlage zerstört. Das Unternehmen zerstört diese Grundlagen - ohne Frage. Aber das Unternehmen tut es ganz egal wer es besitzt (Russische Oligarchen, Chinesische Investoren und Arabische Staatsfonds haben da wohl eher wenige Skrupel). Die Gewinne kommen nicht von den Anlegern, sondern den Nachfragern - und wenn die sich nicht verändern, ändert sich gar nichts. Aber deswegen muss man doch nicht so weiter machen wie vorher, probiers mal mit: - Fahrrad und Öffentlicher Verkehr statt Auto - Müll trennen - Plastik bei Einkauf vermeiden - Ökologisch einkaufen (und damit die Nachfrage nach nichtnachhaltigen Produkte verringern) - Ökologisch ernähren (z.B. weniger Fleisch) - Ökologisch wählen (und damit ökologische Standards in der Wirtschaft durchsetzen) - Nachhaltig spenden Unsere Marktwirtschaft wird ganz automatisch nachhaltiger, wenn niemand mehr die nichtnachhaltigen Produkte will (das hast du in der Hand) oder kaufen kann (das kannst du bei deiner Wahl beeinflussen). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Merol Rolod Mai 1, 2021 @tyr Vielen Dank für deinen ausführlichen Versuch der Erklärung. vor einer Stunde von tyr: Es ist sicher, dass wir die derzeitigen und kommenden sozialen und Umweltprobleme nicht gelöst bekommen, wenn sich Millionen Menschen gedanklich als willenlose Nussschalen ansehen und das als Ausrede verwenden, nichts bei sich zu ändern und die Veränderungen nur von anderen fordern. Das kann nicht funktionieren. Ich sehe das lieber positiv und erbringe meinen Anteil. Viele kleine Schritte zusammen bewegen etwas. Hier sind wir absolut d'accord. Ich persönlich versuche an vielen anderen Stellen einen Beitrag zu leisten, gehe aber den einen Weg der Investition in ESG-Produkte nicht mit. Ich verstehe nun immer noch nicht, warum ich deshalb eine willenlose Nussschale sein soll. Kannst du hier noch etwas Licht ins Dunkel bringen? Davon ab kann ja gerade jemand der in fragwürdige Unternehmen investiert als solcher Investor mit seinen Stimmrechten sehr wohl aktiven Einfluss auf diese Unternehmen nehmen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
tyr Mai 1, 2021 · bearbeitet Mai 1, 2021 von tyr vor einer Stunde von etherial: vor 4 Stunden von tyr: Was schlägst du stattdessen vor: weiter machen wie bisher und sich einreden, dass man ja keinerlei Einfluss hat und gar nicht anders kann, als mit seinem Investitionsverhalten selbst die eigenen Lebensgrundlagen weiter zu zerstören? Dazu müsstest du erst einmal beweisen wie der Besitz von Aktien eines nichtnachhaltigen Unternehmens unsere Lebensgrundlage zerstört. Es kostet mich praktisch nichts, nach ESG-Kriterien nicht weniger in schädliche Unternehmen anzulegen. Je mehr Anleger dies tun, um so größer wird der Druck. vor einer Stunde von etherial: Aber deswegen muss man doch nicht so weiter machen wie vorher, probiers mal mit: - Fahrrad und Öffentlicher Verkehr statt Auto - Müll trennen - Plastik bei Einkauf vermeiden - Ökologisch einkaufen (und damit die Nachfrage nach nichtnachhaltigen Produkte verringern) - Ökologisch ernähren (z.B. weniger Fleisch) - Ökologisch wählen (und damit ökologische Standards in der Wirtschaft durchsetzen) - Nachhaltig spenden Würde ich niemals tun. Ich ernähre mich immer mit dem billigsten Fleisch niedrigster Haltungs- und Schlachtstandards. Die TD des Fleischpreises zum aktuellen Billigpreisindex der Region muss nach @Peter23 genau 0,0% sein. Für das stets billigste Fleisch nehme ich lange Umwege in meinem coal roller Pick-up Truck in Kauf. Alles wird in Plastik verpackt und der Müll in die Landschaft verteilt. Die Natur ist ein Kreislauf! Zum Ausgleich werden ESG Fonds gekauft. vor einer Stunde von Merol Rolod: Ich persönlich versuche an vielen anderen Stellen einen Beitrag zu leisten, gehe aber den einen Weg der Investition in ESG-Produkte nicht mit. Ich verstehe nun immer noch nicht, warum ich deshalb eine willenlose Nussschale sein soll. Kannst du hier noch etwas Licht ins Dunkel bringen? Das Argument, es nicht zu tun ist bisher, dass der Effekt klein ist, wenn man es selber tut und man es deshalb lieber gleich lassen sollte. Man verweist wahlweise auf andere oder Feigenblätter an anderen Stellen. Diese falsche Denkweise blockiert den ganzen Veränderungsprozess. Jeder kann etwas verändern, in vielen Bereichen, jeden Tag. Niemand kann alleine die Welt retten, aber jeder kann seinen Anteil erbringen, um den Problemkreis zu verkleinern. Ich habe immer noch den Eindruck, dass einige das Drama, das sich gerade abspielt nicht ausreichend verstanden haben, wenn das Argument ist, dass der Effekt von einer einfachen Veränderung bei einem selber zu klein ist. Ist es besser, sich dann einfach den Dingen hinzugeben und auf andere zu verweisen, die doch bitte etwas ändern sollen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
odensee Mai 1, 2021 vor 8 Minuten von tyr: Zum Ausgleich werden ESG Fonds gekauft. Gratuliere, du hast verstanden und gut zusammengefasst, warum ESG-Fonds nicht zur Weltrettung beitragen können und lediglich eine Alibifunktion haben. (Ich gehe davon aus, dass du de facto nicht das billigste Fleisch kaufst, aber es gibt einen großen Markt dafür, und daran ändern ESG-Fonds exakt nichts). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Pirx Mai 1, 2021 vor 2 Minuten von odensee: Gratuliere, du hast verstanden und gut zusammengefasst, warum ESG-Fonds nicht zur Weltrettung beitragen können und lediglich eine Alibifunktion haben. (Ich gehe davon aus, dass du de facto nicht das billigste Fleisch kaufst, aber es gibt einen großen Markt dafür, und daran ändern ESG-Fonds exakt nichts). +1, Ich halte ESG-Fonds für eine Mode-/Marketing-Erscheinung, welche Kunden mit spezifischen Ansichten und vielleicht einer Prise "schlechtem Gewissen" adressiert. Einfluss auf Firmen besteht durch Gesetze, d.h. indirekt durch Entscheidungen an der Wahlurne, welche bestimmte Gesetzgebungen (un)wahrscheinlicher machen sowie durch Konsumentenverhalten. In seeeehr begrenztem Umfang noch durch Nutzung des Stimmrechts auf Hauptversammlungen - jedoch muss man dafür a) Aktien direkt halten, b) das Stimmrecht ausüben, c) ausreichend Anteile halten und akzeptieren, dass dort keine Geschäftsentscheidungen basisdemokratisch abgestimmt werden, sondern eine Stimmabgabe nur zur sehr konkreten, spezifischen Tagespunkten möglich ist. Zudem muss man sich bewusst machen, dass solange ein Bedürfnis besteht, d.h. z.B. Tabak und Waffen nachgefragt werden, diese durch Firmen und / oder andere Marktteilnehmer befriedigt werden. Dies kann auch durch Firmen und Strukturen geschehen, auf die man durch Investmententscheidungen null komma null Einfluss hat. Daher finde ich persönlich die Vorstellung durch die Aktienauswahl beim Investieren über Fonds Einfluss auf Unternehmen nehmen zu können - vorsichtig ausgedrückt - ein wenig naiv. LG, Pirx Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag