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Börsengeflüster

DEKA BR 100 kündigen und in ETF umschichten?

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Börsengeflüster

Guten Morgen Forengemeinde,

 

ich schreibe im "Auftrag" meiner Freundin, da sie selbst nicht im Forum angemeldet ist.

 

Fragestellung: Lohnt sich die Kündigung des Riestervertrages und ein Umschichten in den MSCI World?

 

Folgende Situation:

Meine Freundin bespart seit ungefähr 2010 in den DEKA BR 100 Riester Vertrag der Sparkasse ein. Genauer gesagt wird dort in folgenden Fond der DEKA investiert (DE0005424519): https://www.fondsweb.com/de/DE0005424519 - laut Fondsweb hat dieser die letzten 15 Jahre ca. 5,11% p.a gemacht. Aktuell spart sie jeden Monat 163€ (Vertrag läuft bis Mitte 2046) dort ein, um die max. Zulage von 175€ p.a zu erhalten. Die Steuervorteile belaufen sich aktuell auf ca. ~500€ p.a., Kinder haben wir keine, ist aber für die Zukunft nicht ausgeschlossen. Aktuell verdient sie ca. 52k€ Brutto (Hier erwarten wir kurzfristig eine Erhöhung des Gehaltes < 12 Monate).

Der Fond kostet jeden Monat 3,5% Ausgabeaufschlag und hat laufende Kosten von ca. 1,22€, momentan sind ca. 12k eingezahlt worden, ca. 1,7k€ Zulagen und Gewinnzuwachs von knapp 45% - Summe 22k€

 

Zusätzlich bespart meine Freundin noch den MSCI World (IE00B4L5Y983 | https://www.fondsweb.com/de/IE00B4L5Y983) mit 350€ und den EM (LU0635178014 | https://www.fondsweb.com/de/LU0635178014) mit 150€.

 

Um auf die Fragestellung zu kommen, wir haben die Tage immer mal wieder gegeneinander aufgewogen, wie viel Gebühren gezahlt werden müssen, welche Performance in den einzelnen Fonds gemacht wurde. Nach unserer Rechnung (mit 30 Jahren gerechnet) kommt folgendes überschlagen raus.

DEKA Fonds: ca. 130k€ bei 5,11%

Zulagen & Steuerrückzahlungen: 85€

Summe: 215k€

 

Umschichten in MSCI World:

163€ über 30 Jahre: 235k€ bei 8%

 

Wie würdet ihr in der Situation umgehen? Wir finden die Kosten einfach relativ hoch, die Gefahr, dass sich die Steuern mal ändern ist, zumindest vorhanden.

 

Danke für Eure Meinung, Kommentare und Einschätzungen. Rückfragen beantworte ich gerne.

 

VG

Börsengeflüster

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Tenno

Ich würde ihn behalten, diesen Vertrag bietet die Deka seit 2017 nicht mehr an.

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odensee

1) Riester hat "Garantie", ETF nicht. (Ob man das will, ist eine ganz andere Frage)

2) Riester sichert "Langlebigkeitsrisiko" ab, ETF nicht (ob man das will, ist eine ganz andere Frage)

3) Wenn deiner Freundin der aktuelle Vertrag zu teuer ist, kan sie den zu einem anderen Anbieter umziehen und dort werden die (hoffentlich) bisher aufgelaufenen Gewinne dann auch in die Garantiesumme mit aufgenommen.

4) Riester kann und sollte man (wenn man ihn denn hat) flexibel besparen. In Jahren, in denen es sich lohnen könnte (Förderquote!) einzahlen, in anderen Jahren eben nicht.

5) Ob Riester bei 52k Brutto lohnt, müsste man sich genauer anschauen.

6) Die Antwort auf alle Fragen lautet immer noch "42" und nicht etwa "ETF" :rolleyes:

 

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Börsengeflüster

Hi ihr zwei,

 

danke schon mal für den ersten Input. 

1 & 2)Garantie ist natürlich immer so eine Sache, gebe ich Euch/Dir Recht. Bei 30 Jahren Laufzeit, naja...

3) Das überprüfen wir mal, danke! Eine Idee zu möglichen Anbietern? Hatte mal was von Fairriester gehört, die scheint es nicht mehr zugeben?

4) Sie erhält die maximale Zulage, mehr geht aktuell nicht.

5) Tjoa :)

6) Wohl wahr, wohl wahr...

 

VG

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odensee
vor 11 Minuten von Börsengeflüster:

3) Das überprüfen wir mal, danke! Eine Idee zu möglichen Anbietern? Hatte mal was von Fairriester gehört, die scheint es nicht mehr zugeben?

Doch, gibt es noch. Ist nur umbenannt. Siehe https://www.fairr.de

Ob man das haben will, wenn man hier https://www.wertpapier-forum.de/topic/44309-neuer-riester-fonds-anbieter-fairriester/  nicht nur die euphorischen ersten seiten liest, sondern auch den Frust der Anleger seit dem Beginn der "Coronakrise", ist wiederum eine andere Frage. Hätte ich noch ein Leben, ich würde Riester nur noch als klassische RV oder als Banksparplan abschließen, dass dann als "RK1" ansehen udn dann unabhängig von Riester sehr viel mehr direkt in Aktien(fonds).

 

vor 16 Minuten von Börsengeflüster:

4) Sie erhält die maximale Zulage, mehr geht aktuell nicht.

Das hat aber nichts mt der Förderquote zu tun. Die hängt bei "Besserverdienden" (incl. deiner Freundin) nicht an der Zulage sondern an der Steuererstattung.

 

Es gab mal einen guten Riester-"Sticky" hier im Forum, der leider nicht mehr gepflegt und später gelöscht wurde. Im Webarchiv findest du ihn noch.

https://web.archive.org/web/20160909023947/http://www.wertpapier-forum.de/topic/35416-riester-rente-tipps-und-tricks/

lesen lohnt trotzdem.

 

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Börsengeflüster
26 minutes ago, odensee said:

Doch, gibt es noch. Ist nur umbenannt. Siehe https://www.fairr.de

Ob man das haben will, wenn man hier https://www.wertpapier-forum.de/topic/44309-neuer-riester-fonds-anbieter-fairriester/  nicht nur die euphorischen ersten seiten liest, sondern auch den Frust der Anleger seit dem Beginn der "Coronakrise", ist wiederum eine andere Frage. Hätte ich noch ein Leben, ich würde Riester nur noch als klassische RV oder als Banksparplan abschließen, dass dann als "RK1" ansehen udn dann unabhängig von Riester sehr viel mehr direkt in Aktien(fonds).

 

Das hat aber nichts mt der Förderquote zu tun. Die hängt bei "Besserverdienden" (incl. deiner Freundin) nicht an der Zulage sondern an der Steuererstattung.

 

Es gab mal einen guten Riester-"Sticky" hier im Forum, der leider nicht mehr gepflegt und später gelöscht wurde. Im Webarchiv findest du ihn noch.

https://web.archive.org/web/20160909023947/http://www.wertpapier-forum.de/topic/35416-riester-rente-tipps-und-tricks/

lesen lohnt trotzdem.

 

 

Klasse, danke dir für die Links!

 

Wenn ich die max. Förderqoute berechne komme ich nicht über 32% (https://www.bvi.de/service/rechner/riester-rechner/) Aktuell zahlt sie jährlich 1956€ ein, bei 51,5k Bruttolohn, keine Kinder, nicht verheiratet, altes Bundesland.

Höhere / geringere Einzahlung ergibt keine Änderung bzw. nur eine geringere Förderqoute in Gänze.

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moonraker
vor 11 Stunden von Börsengeflüster:

Genauer gesagt wird dort in folgenden Fond der DEKA investiert (DE0005424519): https://www.fondsweb.com/de/DE0005424519 - laut Fondsweb hat dieser die letzten 15 Jahre ca. 5,11% p.a gemacht.

Da erst seit 2010 bespart wird, würde ich eher über 10 Jahre vergleichen. Da liegt die Performance bei 8,0% p.a gegen 11,0% p.a. beim ETF.

Die Wertentwicklung der Steuerrückzahlung könnt (solltet) Ihr auch noch bei der gesamten Wertentwicklung berücksichtigen - die kann man ja z.B. in den ETF anlegen (mit anschließend separater Versteuerung).

 

vor 9 Stunden von Börsengeflüster:

Klasse, danke dir für die Links!

 

Wenn ich die max. Förderqoute berechne komme ich nicht über 32% (https://www.bvi.de/service/rechner/riester-rechner/) Aktuell zahlt sie jährlich 1956€ ein, bei 51,5k Bruttolohn, keine Kinder, nicht verheiratet, altes Bundesland.

Höhere / geringere Einzahlung ergibt keine Änderung bzw. nur eine geringere Förderqoute in Gänze.

Die Förderquote ändert sich auch nicht mit der Höhe der Einzahlung: In ihrer Konstellation greift die Steuerförderung und dann kommt genau der Grenzsteuersatz des zu versteuernden Einkommens raus.

 

Mit diese Quote ist Riester hier meiner Meinung nach aktuell eher nicht soo attraktiv.

Aber vorschnell kündigen sollte man auf keinen Fall! Selbst wenn man beitragsfrei stellt verliert man erst einmal nichts.

Zum Wechseln sehe ich keinen guten Grund. Dieses Produkt gibt es von Deka nicht mehr neu und hat doch eine hohe Aktienquote. Die kosten schauen wir akzeptabel aus (AA sieht immer so groß aus, fällt aber je Betrag nur einmalig an.) Andere Verträge haben auch ihre Nachteile, siehe z.B. fairr-Faden, und die Aktienquote würde i.d.R. deutlich sinken.

Was man noch überlegen und durchrechnen könnte ist, das Geld förderschädlich ab dem Alter von 62 Jahren zu entnehmen. Dann greift nach der 62/12-Regelung der persönliche Steuersatz auf den halben Gewinn.

 

P.S.: Die 1956€ Einzahlung sind eigentlich 31€ zu viel (max. Eigenbeitrag 2100€-175€=1925€). Stammt sicher noch aus der Zeit, als man 154€ Zulage bekommen hat. Macht aber nicht wirklich was, werden bloß nicht gefördert

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Börsengeflüster
11 hours ago, moonraker said:

Da erst seit 2010 bespart wird, würde ich eher über 10 Jahre vergleichen. Da liegt die Performance bei 8,0% p.a gegen 11,0% p.a. beim ETF.

Die Wertentwicklung der Steuerrückzahlung könnt (solltet) Ihr auch noch bei der gesamten Wertentwicklung berücksichtigen - die kann man ja z.B. in den ETF anlegen (mit anschließend separater Versteuerung).

 

Die Förderquote ändert sich auch nicht mit der Höhe der Einzahlung: In ihrer Konstellation greift die Steuerförderung und dann kommt genau der Grenzsteuersatz des zu versteuernden Einkommens raus.

 

Mit diese Quote ist Riester hier meiner Meinung nach aktuell eher nicht soo attraktiv.

Aber vorschnell kündigen sollte man auf keinen Fall! Selbst wenn man beitragsfrei stellt verliert man erst einmal nichts.

Zum Wechseln sehe ich keinen guten Grund. Dieses Produkt gibt es von Deka nicht mehr neu und hat doch eine hohe Aktienquote. Die kosten schauen wir akzeptabel aus (AA sieht immer so groß aus, fällt aber je Betrag nur einmalig an.) Andere Verträge haben auch ihre Nachteile, siehe z.B. fairr-Faden, und die Aktienquote würde i.d.R. deutlich sinken.

Was man noch überlegen und durchrechnen könnte ist, das Geld förderschädlich ab dem Alter von 62 Jahren zu entnehmen. Dann greift nach der 62/12-Regelung der persönliche Steuersatz auf den halben Gewinn.

 

P.S.: Die 1956€ Einzahlung sind eigentlich 31€ zu viel (max. Eigenbeitrag 2100€-175€=1925€). Stammt sicher noch aus der Zeit, als man 154€ Zulage bekommen hat. Macht aber nicht wirklich was, werden bloß nicht gefördert

 

Danke dir deine Einschätzung. Die Steuerrückzahlungen werden und wurden vermutlich die letzten drei Jahre eh schon in Aktien investiert.

 

Das Geld bzw. der Vertrag läuft 2046 aus, damit wäre meine Freundin 58 - gilt dann die gleiche Regelung oder sollte man es lieber noch 4 Jahre liegen lassen?

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odensee
vor 13 Minuten von Börsengeflüster:

Das Geld bzw. der Vertrag läuft 2046 aus, damit wäre meine Freundin 58 - gilt dann die gleiche Regelung oder sollte man es lieber noch 4 Jahre liegen lassen?

Falls du die 62/12-Regel meinst: 62 ist 62 und nicht 58 :rolleyes:. Alter bei Auszahlung 62 Jahre (oder älter) Laufzeit des Vertrages 12 Jahre (oder länger).

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Börsengeflüster
1 hour ago, odensee said:

Falls du die 62/12-Regel meinst: 62 ist 62 und nicht 58 :rolleyes:. Alter bei Auszahlung 62 Jahre (oder älter) Laufzeit des Vertrages 12 Jahre (oder länger).

Ergibt Sinn :P 

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odensee
vor 5 Minuten von Börsengeflüster:

Ergibt Sinn :P 

Schlingel :police:

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Börsengeflüster

Dennoch kurze Info, meine Freundin wird den Vertrag wohl behalten. Wegen 1% günstigeren Kosten strebt sie keinen Wechsel in Richtung FAIRR o.ä. an und bleibt lieber bei der Spaßkasse. Dort bleibt die Aktienquote wenigstens bei nahezu 100% und wechselt nicht ständig. Sie tut es damit als RK1, wie von Odensee angesprochen, ab.

 

Danke für Eure Meinungen.

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Moneycruncher
· bearbeitet von Moneycruncher
Am 15.2.2021 um 10:13 von odensee:

Hätte ich noch ein Leben, ich würde Riester nur noch als klassische RV oder als Banksparplan abschließen, dass dann als "RK1" ansehen udn dann unabhängig von Riester sehr viel mehr direkt in Aktien(fonds).

Ganz genau so! Es wird zwar in einschlägigen Kreisen fast durchweg abgeraten von Klassischer Riester RV, aber wenn man im Spitzensteuersatz ist und den Großteil seiner Sparraten in Aktien-ETFs steckt, bringt Riester RV einen gewünschten Diversifikationseffekt.. Man nimmt die Steuervorteile mit und hat zusätzliche, wenngleich geringe, lebenslange Rentenzahlungen. Außerdem diszipliniert ein Riester-Vertrag. ;-)

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