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DST

Mein Portfolio - Eine Core-Satellite-Strategie mit Aktien-ETFs

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DST
· bearbeitet von DST

Mein gesamtes Portfolio besteht nur aus zwei Anlageklassen - Aktien (ETF) und Cash (Tagesgeld).

 

Zitat

Simplicity is the master key to financial success - John Bogle

 

Der Aktienteil schwankte bisher zwischen 60 und 100 %. Ich strebe nach der höchsten Aktienquote, dessen Risiko ich gerade so noch tragen kann. Wie wenn man mit einem Auto so schnell wie möglich um eine Kurve fahren wollen würde ohne auszubrechen. Dabei sollte man jedoch auch die Verkehrsregeln, die Straßenverhältnisse und den Gegenverkehr beachten.

 

Das heißt, dass ich verfügbares Geld nicht immer einfach nur so schnell wie möglich in den Markt werfe. Ich investiere eher opportunistisch zum Zeitpunkt und in das Asset meiner Wahl. Dabei verfolge ich eine Core-Satellite-Strategie, die ich mir nach monatelanger Recherche und Bildung größtenteils noch vor meiner ersten Investition an der Börse überlegt und individuell an meine Bedürfnisse angepasst habe.

 

Zitat

Als Core-Satellite-Strategie [...] bezeichnet man [...] die Aufteilung eines Portfolios auf eine breit diversifizierte Kerninvestition („Core“), die eine Grundrendite mit ausreichender Sicherheit bieten soll, und mehrere Einzelinvestitionen („Satellite“) mit höherem Risiko und Renditepotenzial, die zur Renditesteigerung angehängt werden.

 

Die Satelliteninvestments [...] sind meist aktiv gemanagte Teilportfolios, welche ausgewählte Bereiche abdecken, sie sollen überdurchschnittliche Renditebeiträge liefern und aufgrund geringer Korrelationen mit dem Core-Investment diversifizierend wirken.

 

Für die Anreicherung bzw. Diversifizierung des Kernportfolios eignen sich zum Beispiel [...] Geographische Regionen, Assetklassen oder Managementstile/-strategien.   [Wikipedia, 2021]

 

Bis auf Weiteres werde ich mein Portfolio nicht komplett offenlegen. Ich möchte nicht, dass jemand auf die Idee kommen könnte es einfach zu kopieren ohne es zu verstehen oder damit umgehen zu können, da dies zu potenziellen Misserfolgen entsprechend naiver Anleger führen könnte. Vielmehr möchte ich dazu anregen sich eigene Gedanken zu machen und Entscheidungen selbständig zu treffen.


Mein strategisches nicht in Steine gemeißeltes ETF-Portfolio:

  • 50% Kern (BIP orientierte Welt-Strategie)
    • Vanguard FTSE DM
    • Vanguard FTSE EM
    • Vanguard FTSE Europe ex UK
  • 50% Satelliten
    • 40% Faktor-Strategie
    • 30% Immobilien-Strategie
    • 20% Sektor/Branchen-Strategie
    • 10% Spekulation

 

Während mein Kern den größten Teil meiner Strategie bildet (aktuell nur 30%) passe ich die Gewichtung meiner Satelliten zur dynamischen Erhöhung der Renditeerwartung situativ nach eigenem Ermessen an. Diese taktischen Vorgehensweisen wirken sich permament auf meine langfristige Strategie aus. Die Neuaufnahme und der Verkauf von Assets sind nicht ausgeschlossen, kommen aber nur selten vor und betreffen eher zeitlich befristete Spekulationen.


Mein primärs Ziel ist den weltweiten Aktienmarkt zu schlagen, selbst wenn es nur für ein paar Dollar mehr wäre. Mein sekundäres Ziel ist die Maximierung der Rendite.

 

Da ich jung und risikoaffin bin und mich bewusst eher etwas über- als unterschätze interessieren mich die Spielverderber Risiko und Volatilität nur am Rande. Aufgrund einer hohen Diversifikation (kein Unternehmen hat ein größeres Gewicht als 2%) ist mein Portfolio jedoch ähnlich volatil wie mein Benchmark (MSCI ACWI IMI), den ich bis dato geschlagen habe.


Auf klassisches Rebalancing (Kauf/Verkauf) verzichte ich, da die meisten meiner ETFs zu hoch korreliert sind, um einen signifikanten Diversification Return erwarten zu können. Außerdem würde man weniger von langfristigen Trends profitieren, sodass z. B. nahezu jedes Rebalancing zwischen Growth und Value im letzten Jahrzehnt kontraproduktiv gewesen wäre. Letztendlich können auch Steuern eine potenzielle Rebalancing-Prämie wieder zunichtemachen.

 

- - - - -

Warum möchte man eigentlich aktiv investieren obwohl für die aller meisten Privatanleger eine passive Buy’n’Hold-Strategie nach Marktkapitalisierung, ggf. gemischt mit Anleihen, vermutlich am besten wäre?


Da es keinerlei Aussagekraft hätte wenn ich diese Frage als nicht ernstzunehmender Aktien-Noob mit Anfängerglück selbst beantworten würde, überlasse ich das lieber dem renommierten US-amerikanischen Finanzautor William J. Bernstein - Doktor der Chemie und Neurologie und Herausgeber des Magazins „Efficient Frontier“:

 

Zitat

The first thing you have to ask is whether you are cut out to do it. Because in order to be cut out to do it, you have to have the right psychological makeup; you have to be able to be greedy when everyone else is fearful--and fearful when everyone else is greedy. You have to be able to up your allocation to an asset class when it's been very badly beaten down.


Let's say you have a 2% allocation to precious-metals equity. To maintain that 2%, not only would you have had to continually be buying over the past two or three years--which is what you would have been doing--you would have been ploughing even more money into it to increase your allocation, if you think that the proper allocation, now that it is cheaper, is 3% or 4%. That's what strategic asset allocation means.


Then, you have to also ask yourself the question, "Do I really want to go through the trouble?" Because the data are pretty good that it's hard to beat just having a regular old 60-40 stock/bond portfolio with a fixed allocation between foreign and domestic asset classes within your stock allocation. It's really, really hard to beat that, and you have to ask yourself if you want to fiddle with that.   [Morningstar, 2015]

 

Auf Deutsch: Wenn man wirklich weiß worauf man sich einlässt und es sich dennoch zutraut.

 

Meine Performance werde ich unverfälscht in den kommenden Tagen veröffentlichen.

 

 

PS: Wer mich nicht mag oder mir nicht vertrauen kann hat Pech gehabt und sollte vielleicht berücksichtigen, dass ich in diesem Teilbereich des Forums über volle Moderationsrechte verfüge :)

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Johannes34567

Oh sehr interessant. Wie ist die Faktorstrategie unterteilt?

vor 6 Stunden von DST:

Ich möchte nicht, dass jemand auf die Idee kommen könnte es einfach zu kopieren ohne es zu verstehen oder damit umgehen zu können, da dies zu potenziellen Misserfolgen entsprechend naiver Anleger führen könnte.

Ich halte es für äußerst unwahrscheinlich, dass irgendjemand einfach ein aktives Portfolio kopieren würde und verstehe auch nicht genau, wie du darauf kommst.

Da würden die naiven Anleger doch vielmehr auf Wikifolio gehen.

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west263
vor 8 Stunden von DST:

Bis auf Weiteres werde ich mein Portfolio nicht komplett offenlegen. Ich möchte nicht, dass jemand auf die Idee kommen könnte es einfach zu kopieren ohne es zu verstehen oder damit umgehen zu können, da dies zu potenziellen Misserfolgen entsprechend naiver Anleger führen könnte.

Copy Trader ist doch mittlerweile en Vogue. Jeder ist für sich selber verantwortlich, da musst Du dich nicht zur Mutti des Forum ernennen. :P

Ich denke, da musst Du Dir nochmal einen anderen Grund ausdenken, warum Du nicht komplett offen legen möchtest. ;)

 

aber ok, jeder so wie er möchte :thumbsup:

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ETFan
· bearbeitet von ETFan
vor 8 Stunden von DST:


Mein primärs Ziel ist den weltweiten Aktienmarkt zu schlagen, selbst wenn es nur für ein paar Dollar mehr wäre. Mein sekundäres Ziel ist die Maximierung der Rendite.

Wieso nicht andersherum?

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ETFan
vor 1 Minute von west263:

Copy Trader ist doch mittlerweile en Vogue. Jeder ist für sich selber verantwortlich, da musst Du dich nicht zur Mutti des Forum ernennen. :P

Ich denke, da musst Du Dir nochmal einen anderen Grund ausdenken, warum Du nicht komplett offen legen möchtest. ;)

 

aber ok, jeder so wie er möchte 

+1 Finde es aber zumindest schon mal ein super Schritt, auch wenn man sich dadurch natürlich auch mehr angreifbar macht;) Bin gespannt!

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west263
vor 2 Minuten von ETFan:

 Finde es aber zumindest schon mal ein super Schritt, auch wenn man sich dadurch natürlich auch mehr angreifbar macht;) Bin gespannt!

manchmal finde ich es schon extrem, was sich so mancher heraus nimmt und wie kritisiert wird. 

Für "mehr angreifbar" gibt es keinerlei Gründe.

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ichhabangst
· bearbeitet von ichhabangst

Danke für die Offenlegung deines Depots.

 

Schon hier tut sich ein großes Fragezeigen auf, aber vielleicht kannst du es aufklären.

vor 11 Stunden von DST:

Vanguard FTSE Europe ex UK

Wenn ich das richtig verstanden habe, ist in dein Core-Teil BIP angenähert mit den Ausnahmen von UK und dem Pacific-Raum.

Platz 2 und 3 in Marktkapitalisierung und Platz 3 und 6 im Bip-Ranking werden nicht separat übergewichtet?

Das ist mir unverständlich.

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Peter23
vor 29 Minuten von ichhabangst:

Wenn ich das richtig verstanden habe, ist in dein Core-Teil BIP angenähert mit den Ausnahmen von UK und dem Pacific-Raum.

Platz 2 und 3 in Marktkapitalisierung und Platz 3 und 6 im Bip-Ranking werden nicht separat übergewichtet?

Das ist mir unverständlich.

Die sind ja beide schon so stark im Dev-World enthalten, so dass sie für eine BIP-Gewichtung nicht nochmal separat hinzugefügt werden müssen. Aber diese Diskussionen ist hier mE auch etwas off-topic bzw. wurde das schon 1000mal im Forum diskutiert. Er nutzt sozusagen einfach nur eine sehr gängige Abwandlung des 50/30/20-Forumsstandards wie man eine BIP-Gewichtung mit 3 ETFs annähern kann.

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Peter23
vor 3 Stunden von ETFan:

+1

+1

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Gast240416
vor 12 Stunden von DST:

Ich möchte nicht, dass jemand auf die Idee kommen könnte es einfach zu kopieren ohne es zu verstehen oder damit umgehen zu können, da dies zu potenziellen Misserfolgen entsprechend naiver Anleger führen könnte.

Was lässt Dich glauben das speziell Du nachgeahmt werden könntest/würdest?

So revolutionär wirkt das eigentlich nicht.

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etherial
vor 12 Stunden von DST:

Bis auf Weiteres werde ich mein Portfolio nicht komplett offenlegen.

So wie ich dich in anderen Threads verstanden habe ist die Asset-Allokation doch gar nicht das entscheidende an deiner Strategie, sondern das passgenaue Markettiming. Die statische Allokation (also das was du verrätst) sich kann so nur genau die Performance des Marktes zurück bringen. Darüber hinaus ist die Allokation einigermaßen unspektakulär/trivial.

 

Was andere interessieren würde ist wohl eher wie du den Markt timest:

vor 12 Stunden von DST:

Vielmehr möchte ich dazu anregen sich eigene Gedanken zu machen und Entscheidungen selbständig zu treffen.

Meine Gedanken sagen: Market-Timing funktioniert nicht. Aber wenn ich nicht schon so festgelegt wäre (Betonkopf) dann wäre das einzige nichttriviale an deiner Strategie die Bestimmung des exakten Timings - welche du uns hier aber explizit mit der oben stehenden Platitüde vorenthältst.

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Xaro
· bearbeitet von Xaro
vor 13 Stunden von DST:

Bis auf Weiteres werde ich mein Portfolio nicht komplett offenlegen.

Mit Verlaub, was soll dann dieses Musterdepot? 

Ein intransparentes Musterdepot der Performanceprahlerei wegen?

 

vor 36 Minuten von etherial:

welche du uns hier aber explizit mit der oben stehenden Platitüde vorenthältst.

Weil er es nicht kann.

Sein Markettiming: Kaufe Schritt für Schritt wenn die Kurse fallen und hoffe, dass du genug Geld hast, oder der Crash beendet ist, bevor du alles ausgegeben hast. Lässt sich durch die Corona-Themen auch nachverfolgen.

 

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Cepha
vor 16 Stunden von DST:
  • 50% Satelliten
    • 40% Faktor-Strategie
    • 30% Immobilien-Strategie
    • 20% Sektor/Branchen-Strategie
    • 10% Spekulation

 

Die konkreten ETFsund das Kauf- Verkaufverhalten fände ich jetzt schon interessant

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Stoiker

@DST Sehr schön :thumbsup: und ich lese gerne interessiert mit.

 

vor 19 Stunden von west263:

manchmal finde ich es schon extrem, was sich so mancher heraus nimmt und wie kritisiert wird. 

Für "mehr angreifbar" gibt es keinerlei Gründe.

Ich verstehe es leider auch nicht. Da ist jemand bereit, seine Vorgehensweise zu teilen, die vom Standard abweicht, u.a. weil man ihn in einem anderen Thread danach gefragt hat, und dann wird kritisiert, dass er seine Positionen nicht offenlegt. Hier geht es doch um Indizes also kann man sich den Großteil selber zusammenreimen. Die Asset Allokation erscheint jetzt weniger bahnbrechend. Interessant wären u.a. weitere Details dazu, warum die Allokation im Satellite-Bereich ebenfalls statisch ist und welche Gedankengänge @DST zu genau dieser verleiten.

vor 16 Stunden von etherial:

So wie ich dich in anderen Threads verstanden habe ist die Asset-Allokation doch gar nicht das entscheidende an deiner Strategie, sondern das passgenaue Markettiming. Die statische Allokation (also das was du verrätst) sich kann so nur genau die Performance des Marktes zurück bringen. Darüber hinaus ist die Allokation einigermaßen unspektakulär/trivial.

Genau das wäre der Mehrwert dieses Threads in meinen Augen. Egal ob man die Strategie für sich selber nun gut findet oder eben nicht.

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DST
· bearbeitet von DST
Am 8.2.2021 um 09:47 von Johannes34567:

Oh sehr interessant. Wie ist die Faktorstrategie unterteilt?

Bisher habe ich ausschließlich auf eine regional diversifizerte Size-Strategie gesetzt, da ich es hier am einfachsten finde eine (erwartbare) Risikorendite zu erzeugen. Zumindest in den entwickelten Ländern halte ich die Risikoprämien für relativ "sicher". In den EM ist der Size-Faktor deutlich riskanter, sodass eine Risikoprämie aus finanzwissenschaftler Sicht sogar als unklar bis hin zu nicht erwartbar gillt. Daher habe ich dort auch erst im Corona-Crash investiert, was im Nachhinein eine meiner besten Entscheidungen war, weil ich die vorherigen Jahre keinen niedrigeren Einstiegspreis bekommen hätte und meine Vermutung auch aufging, dass nach einem verlorenen Jahrzehnt auch hier mal wieder eine Size-Prämie drin sein dürfte. Das zeigt, dass es manchmal besser ist auf seine Intuition als auf Studien zu hören.

 

Ich finde auch andere Faktoren interessant, aber wenn ich von etwas nicht wirklich überzeugt bin sehe ich von einer Investition lieber ab und bisher habe ich mich einfach (noch?) nicht für andere Faktor-Strategien überwinden können. Value reizt mich nur bedingt, da ich unter anderem aktives Value-Investing betreibe und es bis auf vielleicht die letzten paar Monate meiner Performance eher geschadet hätte. Zudem bin ich mir unsicher ob man mit den verfügbaren Assets die Value-Factor-Prämie überhaupt erwarbar ausschöpfen kann. Value-ETFs beinhalten in meinen Augen oft Schrott, den ich mir niemals in Depot legen würde, sodass mich die schlechte Performance der letzten Jahre nicht verwundet hat, und bei DFA Fonds fressen die hohen Gebühren die Value-Prämie potenziell auf.

 

Hinzukommt, dass Value Weighted Indizes (MSCI Value Version 2) im Backtest relativ ähnlich zu den Mutterindizes performen und mir daher der Mehrwert fraglich erscheint. Den original MSCI Value Index (Version 1) halte ich sogar für einen totalen Flopp, weil er im Backtest nach rund 40 Jahren noch nicht mal besser als der Mutterindex perfomt hat; Value-Prämie Fehlanzeige. Enhanced Value (Version 3) enthält die Lessons Learned der vorherigen Versuche und finde ich persönlich noch am interessantesten aufgrund des deutlich vergrößerten Value-Exposures. Hier stört mich jedoch, dass es diesen Ansatz (noch?) nicht für Small Caps gibt und ich gerade das aber zielführend fände, um die Value-Prämie möglichst erwartbar ausschöpfen zu können.

 

Momentum finde ich von den Faktor-Strategien am interessantesten, aber auch hier stellt sich bei mir die Frage ob ich das wirklich brauche. Die letzten Jahre z. B. war da fast immer FAANG dabei und auf die hatte ich sowieso schon aktiv gesetzt. Ich glaube Faktor-Investing ist eine sehr interessante Sache für Investoren, die versuchen wollen den Markt passiv zu schlagen, aber ich bin mir eben nicht sicher ob sie auch für mich einen Mehrwert hätten. Bei Size bin ich mir jedoch sicher, dass ich davon profitert habe und auch zukünftig erwartbar profitieren werde. Außerdem stört mich bei Momentum ein wenig, dass wir in den letzten 10 Jahren sehr klare Trends hatten und ich mir gut vorstellen könnte, dass die Trends zukünftig wieder unklarer werden könnten.

 

Zu guter Letzt hätte bei meinen aktuell 12 ETFs ein weiterer ETF sowieso nur noch sehr begrenzt Einfluss auf meine gesamte Performance, außer es handelt sich um reine Spekulationen mit hohem Rendite-/Verlustpotenzial.

 

Zitat

Ich halte es für äußerst unwahrscheinlich, dass irgendjemand einfach ein aktives Portfolio kopieren würde und verstehe auch nicht genau, wie du darauf kommst.

Da würden die naiven Anleger doch vielmehr auf Wikifolio gehen.

Mich fragen genug Leute nach meienm Portfolio und Wikifolio ist doch ein sehr gutes Beispiel für die Naivität und Faulheit von Anlegern.

 

Am 8.2.2021 um 11:54 von west263:

Copy Trader ist doch mittlerweile en Vogue. Jeder ist für sich selber verantwortlich, da musst Du dich nicht zur Mutti des Forum ernennen. :P

Ich denke, da musst Du Dir nochmal einen anderen Grund ausdenken, warum Du nicht komplett offen legen möchtest. ;)

Persönlich sehe ich darin keinen Mehrwert. Ich bin nicht die Mutti des Forums, aber auch niemand, der hier irgendwem etwas schuldig wäre.

 

Zitat

aber ok, jeder so wie er möchte :thumbsup:

Genau, Leben und Leben lassen :thumbsup:

 

Am 8.2.2021 um 11:55 von ETFan:

Wieso nicht andersherum?

Weil es einfacher sein dürfte den Markt zu schlagen als die Rendite zu maximieren. Wenn ich den Markt für eine Handvoll Dollar schlagen sollte - super, wenn ich ihn jedoch für ein paar Dollar mehr schlagen sollte - umso besser! ;)

 

Am 8.2.2021 um 11:56 von ETFan:

+1 Finde es aber zumindest schon mal ein super Schritt, auch wenn man sich dadurch natürlich auch mehr angreifbar macht;) Bin gespannt!

Das ist mir natürlich vorher bewusst gewesen, aber die Leute, die hier offensichtlich Spaß daran haben mich oder meine Strategie zu kritisieren bzw. schlecht zu reden, haben das ja auch schon vorher getan. Prinzipiell lässt mich das auch kalt, aber sollten sie sich nicht selbst am Riemen reißen können muss ich eben von meinen Moderationsrechten Gebrauch machen.

 

Am 8.2.2021 um 14:25 von ichhabangst:

Danke für die Offenlegung deines Depots.

Ich könnte nun "Gern geschehen" schreiben, aber da ich noch nicht mal bei Kleinigkeiten gewillt bin zu lügen, belassen wir es besser bei einem einfachen "Bittesehr" ;)

 

Zitat

Schon hier tut sich ein großes Fragezeigen auf, aber vielleicht kannst du es aufklären.

Wenn ich das richtig verstanden habe, ist in dein Core-Teil BIP angenähert mit den Ausnahmen von UK und dem Pacific-Raum.

Platz 2 und 3 in Marktkapitalisierung und Platz 3 und 6 im Bip-Ranking werden nicht separat übergewichtet?

Das ist mir unverständlich.

Ich habe gerade mal MK, globalen BIP-Anteil und das Gewicht der größten Regionen innerhalb meines strategisch angepeilten Kerns (50/40/10) grob mit Hilfe von z. B. ARERO Fondsfakten, IMF Datamapper und Morningstar X-Ray überprüft:

 

Nord-Amerika:

  • MK: 57%
  • BIP: 29%
  • DST: 33%

Entwickeltes Europa:

  • MK: 28%
  • BIP: 22%
  • DST: 20%

Entwickelter Asien-Pazifik inkl. Japan

  • MK: 10%
  • BIP: 9%
  • DST: <13% (etwas schwer zu bestimmen mit Morningstar)

Japan:

  • MK: 7%
  • BIP: 6%
  • DST: 4%

UK:

  • MK: 7%
  • BIP: 3%
  • DST: 2%

Schwellenländer:

  • MK: 10%
  • BIP: 39%
  • DST: 40%

Das reicht zumindest mir vollkommen aus, denn von Erbsenzählerei halte ich nichts. Natürlich könnte man mit 4, 5 oder auch 10 ETFs noch genauer nach BIP gewichten, aber meine Kern-Strategie ist eher ein Kompromiss um mit so wenig ETFs wie möglich die gesamte Welt zum Status Quo sowie zukünftig abzudecken und dennoch grob nach BIP investieren zu können bzw. die in meinen Augen relevantesten Regionen selbst gewichten zu können.

 

Am 8.2.2021 um 14:58 von Peter23:

Er nutzt sozusagen einfach nur eine sehr gängige Abwandlung des 50/30/20-Forumsstandards wie man eine BIP-Gewichtung mit 3 ETFs annähern kann.

Genau :thumbsup:

 

Am 8.2.2021 um 15:34 von Cef:

So revolutionär wirkt das eigentlich nicht.

Man muss nicht jedes Rad neu erfinden und es war nie die Rede von einem revolutionären Ansatz. Im Gegenteil, ich habe zuvor sogar empfohlen in jeder erdenklichen Hinsicht (Grad der Offenlegung, Portfolio-Strategie, Performance, usw.) besser nicht zu viel zu erwarten. Würde ich alles offenlegen glaube ich aber durch aus, dass sich der ein oder andere davon etwas abschauen könnte und damit womöglich auf die Schnautze fällt. Ich bekomme immer wieder mal PMs mit der Frage in was genau ich investiere. Damit beziehe ich mich natürlich weniger auf den Kern (weswegen ich diesen auch offengelegt habe), sondern mehr auf die riskanteren Assets.

 

Zumindest ist mir nicht bekannt, dass hier im Forum groß mit Faktor-Strategien (ok, vielleicht manche der Kommer-Anhänger), Sektoren, Branchen und reinen ETF-Spekulationen hantiert wird. Und wenn dann wird doch oft nur darüber hergezogen oder (aus teilweise guten Gründen) davon abgeraten, also warum sollte ich andere sogar noch dazu anstiften in Dinge zu investieren, die sie im Nachhinein bereuen könnten? Umso riskanter Assets sind, desto schwieriger ist es damit (langfristig) erfolgreich umzugehen. Alleine mit Small Caps sind manche vermutlich schon überfordert. Viele glauben ja noch nicht mal, dass die Size-Prämie überhaupt (noch) existiert.

 

Am 8.2.2021 um 16:00 von etherial:

So wie ich dich in anderen Threads verstanden habe ist die Asset-Allokation doch gar nicht das entscheidende an deiner Strategie, sondern das passgenaue Markettiming. Die statische Allokation (also das was du verrätst) sich kann so nur genau die Performance des Marktes zurück bringen.

Ja, meine Performance ist signifikant von meinen aktiven Entscheidungen abhängig. Rein passiv dürfte sich die Performance zumindest kurzfristig bzw. bis dato nicht groß vom Markt unterscheiden. Langfristig wäre eine Überrendite aber selbst ohne Market-Timing denkbar, wenn nicht sogar wahrscheinlich, wenn wir die reinen Spekulationen mal außen vor lassen würden, die per Definition keiner langfristigen Investition entsprechen.

 

Zitat

Darüber hinaus ist die Allokation einigermaßen unspektakulär/trivial.

Ich glaube nicht, dass meine Strategie spektakulär sein muss, um damit mein Ziel zu erreichen. Ich glaube jedoch, dass die meisten Strategien nur so lange als "spektalurär" gellten bis sie langfristig vom Markt geschlagen wurden. Zum Experimentieren gibt es Studien und Backtests, da muss ich nicht mit meinem eigenen Vermögen für haften, und ich dürfte mich mit meiner Strategie bereits mehr wagen als die meisten ETF-Anleger hier im Forum.

 

Außerdem habe ich bisher noch keine einzige identische Strategie gesehen, ansonsten hätte ich sie mir ja auch nicht selbst überlegen und individuell auf mich anpassen müssen. Zudem habe ich ja auch nur die Schale und nicht den Inhalt präsentiert und wenn man nicht weiß wie man mit diesem umzugehen hat würde man selbst mit der theoretisch besten Strategie der Welt am Ende schlecht abschneiden.

 

Zitat

Was andere interessieren würde ist wohl eher wie du den Markt timest

Mit Intuition, einer guten Anpassungsfähigkeit und natürlich auch etwas Glück. Ich zitiere mal mich selbst (https://www.wertpapier-forum.de/topic/60576-wird-der-neue-markt-auch-deutschland-und-europa-erobern/?do=findComment&comment=1380959)

  

Am 27.1.2021 um 02:30 von DST:

Ich bin mir nicht sicher ob eine systematische Outperformance ex ante erwartet werden kann, wenn wir Faktor-Investing mal außen vor lassen. Ich gehe jedoch davon aus, dass eine langfristige nicht-systematische Outperformance möglich ist. Manche meiner Entscheidungen sind nicht Teil eines festen Systems sondern erfolgen situtionsbedingt, intuitiv und womöglich einmalig. Ich gehe sogar so weit und behaupte, dass ein ständiges Bestreben nach den bestmöglichen Entscheidungen unter den aktuellen Rahmenbedingungen das Erfolgsrezept eines langfristig erfolgreichen Investors ist.

 

Eine gute Strategie kann eine gewisse Zeit lang den Markt schlagen, aber die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass sie nicht gut genug ist, um dies langfristig zu schaffen. Lösen lässt sich dieses Problem nur durch ein kontinuierliches Hinterfragen der eigenen Strategie (das Gegenteil von dem was ein rein passiver Investor tun sollte), um eben nicht nur in einem bestimmten Zeitraum sondern in mehreren Zeitabschnitten bestmöglich aufgestellt zu sein. Erfolgreiches Investing bedeutet für mich Survival of the fittest.

 

Wer z. B. die Digitalisierung und Globalisierung verschlafen hat darf sich nicht über eine Underperformance wundern. Der sturre Glauben, dass Sektor-Wetten stets irrational sind, da diese keinen systematischen Vorteil mit sich bringen, mussten entsprechende Gläubige mit einer schlechteren Rendite bezahlen. Ich hingegen habe selbst in den letzten Jahren noch auf die angeblich viel zu hoch bewerteten US-Tech-Unternehmen gesetzt, weil ich es für sehr wahrscheinlich hielt, dass die Performance noch weiter anhalten wird. Das hat mir aber keine Studie dieser Welt verraten. Im Gegenteil, die Studien hatten mir davon abgeraten.

 

Nach Buffett ist eine der wichtigsten Erfolgskriterien die Fähigkeit nach einer eigenen Meinung zu investieren. Das heißt jedoch nicht, dass jede Evidenz nutzlos ist. Im Gegenteil, ich finde sogar die pessimistischen Studien zum Thema Sektor-Investing hilfreich. Ich würde nur niemals auf die Idee kommen irgendwelche Erkenntisse unhinterfragt auf Dauerschleife umzusetzen. Die Wahrscheinlichkeit ist nicht niedrig, dass man rein evidenzbasiert bei einer MK- oder auch einer Multi-Factor-Strategie landen würde. Das wäre sicherlich für viele auch das Beste, aber es entspricht vermutlich nicht zwangsläufig dem individuellen Optimum.

 

 

Am 8.2.2021 um 16:34 von Xaro:

Ein intransparentes Musterdepot der Performanceprahlerei wegen?

Nein, weil ich mehrfach darum gebeten wurde und ich glaube selbst bestimmen zu dürfen was ich von mir preiß gebe und was nicht. Wenn es dich stört kannst du diesen Thread zukünftig gerne ignorieren.

 

Zitat

Sein Markettiming: Kaufe Schritt für Schritt wenn die Kurse fallen und hoffe, dass du genug Geld hast, oder der Crash beendet ist, bevor du alles ausgegeben hast. Lässt sich durch die Corona-Themen auch nachverfolgen.

Und was genau ist daran nun so peinlich? Ich vermute mal, dass ich mit der Anwendung der Cost-Average-Strategie im Corona-Crash besser abgeschnitten habe als 80% aller professionellen und privaten Anleger. Und das habe ich übrigens überwiegend bei meiner Kern-Strategie getan. Bei meinen Satelliten habe ich teilweise erst am Tiefpunkt des Corona-Crashs investiert. Anscheinend funktioniert meine Glaskugel also besser als deine? Nein, ich war einfach nur gierig als du ängstlich warst und ängstlich als du gierig warst.

 

Am 8.2.2021 um 19:32 von Cepha:

Die konkreten ETFsund das Kauf- Verkaufverhalten fände ich jetzt schon interessant

Ich nenne hier im Forum immer wieder mal den ein oder anderen ETF mit dem ich so hantiere. Aufmerksame Leser dürften mein Portfolio daher zumindest grob kennen. Zu meinem Verhalten habe ich ja nun etwas geschrieben.

 

Am 9.2.2021 um 08:10 von Stoiker:

@DST Sehr schön :thumbsup: und ich lese gerne interessiert mit.

Die Einstellung lob ich mir :thumbsup:

 

Zitat

Ich verstehe es leider auch nicht. Da ist jemand bereit, seine Vorgehensweise zu teilen, die vom Standard abweicht, u.a. weil man ihn in einem anderen Thread danach gefragt hat, und dann wird kritisiert, dass er seine Positionen nicht offenlegt. Hier geht es doch um Indizes also kann man sich den Großteil selber zusammenreimen. Die Asset Allokation erscheint jetzt weniger bahnbrechend. Interessant wären u.a. weitere Details dazu, warum die Allokation im Satellite-Bereich ebenfalls statisch ist und welche Gedankengänge @DST zu genau dieser verleiten.

Genau das wäre der Mehrwert dieses Threads in meinen Augen. Egal ob man die Strategie für sich selber nun gut findet oder eben nicht.

Danke für deine Unterstützung! Fürs erste habe ich nun denke ich genug geschrieben, aber ich kann natürlich nochmal auf das ein oder andere genauer eingehen. Prinzipiell ist meine gesamte Strategie taktischen Maßnahmen unterworfen, sodass sämtliche Gewichtungen stets von der strategisch angepeilten Gewichtung abweichen können. Ich achte jedoch darauf, dass der Kern immer den größten Teil ausmacht. Einerseits zur Risikoreduzierung und andererseits weil man die Marktfaktoren auch nicht unterschätzen sollte. Jeder Fondsmanager weiß wie schwer es ist vergleichbare Marktfaktoren - ob nun global oder regional - langfristig zu schlagen. Daher würde ich nicht darauf verzichten wollen, auch wenn man glaubt man könne sie schlagen.

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ichhabangst

Ich würde jetzt deine Asset-Allokation nicht für trivial halten - selbst die Core-Strategie, zu der ich nachgefragt habe ist im Forum relativ versteckt in einzelnen Topics zu finden.

 

Dann zu den interessanteren Themen, zu denen ich gerne etwas wissen würde. Ich frage auch relativ kritisch nach, weil mich es interressiert, wie du zu deinen Schlussfolgerungen kommst, und ich eventuell auch mal mein Depot offenlege werde. Ich sehe bei dir evtl. ähnliche Schwächen wie in meinem Depot (zu komplex, verleitet zu häufigen Strategiewechseln etc.). Auf der anderen Seite, sollte man Offenlegungen auch loben, da viele davon etwas lernen können.

 

Zum Cash-Anteil:

Wie hoch bist du derzeit im Cash? 60% Aktienanteil wären plausibel, aber auch 100% sind plausibel und meiner Meinung nach ist beides gut begründbar. Und wie viel schwankt dein Cash-Anteil in der Regel? Hast du hier fixe regeln, wie du deinen Cash-Anteil bestimmen kannst. Weil: Wie hoch ist gerade noch hoch genug?

 

Zu Immos:

Dein Anteil an Immobilien müsste bei ca. 17-20% liegen. Das ist sehr hoch. Seit dem Corona-Ausbruch war das sicher nicht die best-performende Asset-Klasse (und noch immer sehr teuer mMn). Hast du diese Asset-Klasse seit Beginn der Aufzeichnungen aufgestockt? Bzw. ab wann würdest du ein Market-Timing hier als Misserfolg identifizieren. Gerade der Immobilienbereich könnte auch in Zukunft sehr schwach performen.

 

Zu Faktoren:

Insgesamt verstehe ich, wie du zu deiner deine Strategie kommst und dein Hadern mit den Faktoren. Ich denke:  Market-Timing, wie du es betreiben willst, ist ein Widerspruch zur klassichen Faktor-Strategie, der erst aufgelöst werden will. Oder ich glaube sogar, der kann nicht aufgelöst werden. Meine Meinung: Entweder 100% Faktoren-Strategie im Core, oder ganz lassen. 

Ausnahme Small Cap ;-): Finde ich interessant und ich gehe den selben Schritt, diese Anteile massiv überzugewichten. Die Frage ist: Könnte man bei deinem Portfolio nicht einfach sagen, du gehst eher in eine equal weight Richtung (ca. 43% deines Aktienanteils im Core+"Faktor" sind LC die weiteren  27% sind SC)

 

Zu Sektoren:

Wenn du in den US-Tech Sektor investierst bzw. Digitialisierung und IT in deine Branchenüberlegungen einbeziehst, läuft das nicht dem gewichteten BIP-Core-Portfolio entgegen. Diese Frage wurde mir auch gestellt - Wäre es nicht sinnvoller die gesamte Strategie stärker zu fokussieren, wenn man schon von den jeweiligen Sektoren/Branchen/Trends überzeugt ist (Also 100% des Satellite-Anteils in Branchen/Themen).  Auch hier wieder der Knackpunkt: Ab wann bist du der Meinung, dass eine Branche ihr Pulver verschossen hat, und du eine andere Branche in deinem Portfolio übergewichtest?


Ich muss noch einmal betonen, dass ich an dem Portfolio sehr interessant finde, und die Anmerkungen, dass es Standard sei, nicht so ganz verstehen kann. Habe ich beher so noch nicht gesehen, aber ich kann es noch nicht ganz nachvollziehen, wie du zu deinen Schlüssen gekommen bist, wie man vielleicht an den Fragen nachvollziehen kann.

 

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Synthomesc_alt
· bearbeitet von Synthomesc

Lange angesagt nun endlich umgesetzt^_^

Zu deinem Schweigen der tatsächlichen Investitionen in die einzelnen ETF, da nehme ich dich beim Wort bei Gelegenheit ( raten ), da ich davon ausgehe das du nicht weiter darauf eingehen wirst....

Aber die Performance kannst du ja posten , gell

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DST
· bearbeitet von DST
Am 12.2.2021 um 08:28 von ichhabangst:

Ich würde jetzt deine Asset-Allokation nicht für trivial halten - selbst die Core-Strategie, zu der ich nachgefragt habe ist im Forum relativ versteckt in einzelnen Topics zu finden.

Wenn du so viele Hater hättest wie ich, deren Glaubenseinstellungen regelmäßig von dir penetriert werden würden, wäre ebenfalls alles was du von dir geben würdest falsch, lächerlich oder eben trivial.

 

Zitat

Dann zu den interessanteren Themen, zu denen ich gerne etwas wissen würde. Ich frage auch relativ kritisch nach, weil mich es interressiert, wie du zu deinen Schlussfolgerungen kommst, und ich eventuell auch mal mein Depot offenlege werde. Ich sehe bei dir evtl. ähnliche Schwächen wie in meinem Depot (zu komplex, verleitet zu häufigen Strategiewechseln etc.). Auf der anderen Seite, sollte man Offenlegungen auch loben, da viele davon etwas lernen können.

Zu komplex wäre es, wenn ich damit überfordert wäre. Meine Strategie hat sich seit meiner ersten Invesititon kaum geändert, aber taktischen Maßnahmen unterliegt sie ständig. Ich halte es für ein Erfolgskriterium eines aktiven Investors sich so schnell wie möglich an neue Rahmenbedingungen anzupassen, sozusagen survivial of the fittest. Dass "Zeiten ändern sich" die dümmste Börsenweisheit sei ist einfach nur falsch. Die Zeiten ändern sich selbstverständlich und wer langfrisitig erfolgreich sein möchte sollte besser mit der Zeit gehen als zu glauben, dass sich die Vergangenheit immer und immer wieder wiederholen würde.

 

Das heißt allerdings nicht, dass man auf jeden neuen Trend direkt aufspringen sollte. Es heißt eher, dass man wachsam sein sollte und die wirklich wichtigen Trends nicht komplett verschlafen sollte. In den letzten 15 Jahren war das z. B. der Trend hin zur Digitalisierung und zur Globalisierung von vor allem amerikanischer Unternehmen. Wer in dieser Zeit auf den NASDAQ oder etwas vergleichbares gesetzt hatte hat alles richtig gemacht und den Markt vollkommen zurecht geschlagen. Das hat auch nicht viel mit Glück zu tun gehabt. Man hat einfach nur ein bsischen Ahnung von der Materie und gesunden Menschenverstand gebraucht und durfte sich nicht von angeblich viel zu hohen Bewertungen oder irgendwelchen Studien blenden lassen.

 

Zitat

Zum Cash-Anteil:

Wie hoch bist du derzeit im Cash? 60% Aktienanteil wären plausibel, aber auch 100% sind plausibel und meiner Meinung nach ist beides gut begründbar. Und wie viel schwankt dein Cash-Anteil in der Regel? Hast du hier fixe regeln, wie du deinen Cash-Anteil bestimmen kannst. Weil: Wie hoch ist gerade noch hoch genug?

Gestartet habe ich mit einem All-In zu einem der historisch höchsten VDAX-Stände am Anfang des Jahres 2018 und auch daraufhin habe ich zunächst versucht meinen Aktienteil nahe am Maximum von 100% zu halten, zumal es zum Jahresende mit den Kursen nochmal stärker Berg ab ging, auch wenn ich da natürlich kaum noch liquide war. Daher investiere ich inzwischen lieber opportunistisch, wofür man natürlich Cash benötigt, sonst kann man gute Gelegenheiten nicht effizient nutzen. Sobald sich gute Gelegenheiten ergeben erhöhe ich meinen Aktienanteil und gehe mehr Risiken als üblich ein. Aktuell beträgt mein Aktienanteil 70 %.

 

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Zu Immos:

Dein Anteil an Immobilien müsste bei ca. 17-20% liegen. Das ist sehr hoch. Seit dem Corona-Ausbruch war das sicher nicht die best-performende Asset-Klasse (und noch immer sehr teuer mMn). Hast du diese Asset-Klasse seit Beginn der Aufzeichnungen aufgestockt?

Strategisch strebe ich nach einem Immobilien-Anteil von 15% (50% von 30%). Aktuell sind es jedoch sogar mehr als 20%, da ich als antizyklischer Investor bewusst in Assets investiere, die vom Markt abgestraft wurden. Das mag für deutsche Verhältnisse hoch klingen, aber in den USA gibt es viele kluge Köpfe, die eine Gewichtung von 10 - 20% empfehlen und auch in Backtests hat sich diese Größenordnung bewährt. Vor etwa 2000 Jahren wurde im Taldmud sogar zu einem noch höhern Anteil geraten:

Zitat

Stets teile ein Mensch sein Geld in drei Teile: ein Drittel in Grundbesitz [Immobilien], ein Drittel in Waren [Aktien] und ein Drittel in seiner Hand [Cash].     [Wikipedia, 2021]

Prinzipiell halte ich viel von dieser naiven und zugleich bis heute bewährten Diversifikation. Da Immobilienaktien aber als relativ riskante Mischform zweiter Anlageklassen relativ hoch mit dem Aktienmarkt korrellieren halte ich es für sinnvoll diese nicht ganz so hoch zu gewichten.

Zitat

Bzw. ab wann würdest du ein Market-Timing hier als Misserfolg identifizieren. Gerade der Immobilienbereich könnte auch in Zukunft sehr schwach performen.

Theoretisch könnten Immobilien auch dann noch durch die Decke gehen nachdem ich die Übergewichtung kurzfristig als "Misserfolg" gewertet hätte. Prinzipiell unterscheide ich zwischen kurzfristigen und längerfristigen Erfolgen. Kurzfristig ist für mich ein Jahr erfolgreich verlaufen, wenn ich meinen Benchmark schlagen konnte. Meine Immobilien-Übergewichtung war letztes Jahr nicht von Erfolg gekrönt, aber mein Ziel habe ich dennoch erreicht. Es kann jedoch sein, dass mein Market-Timing erst dieses oder nächstes Jahr aufgeht und erst dann dazu beitragen wird meinen Benchmark zu schlagen. Schafft man es kurzfristig häufiger den Markt zu schlagen als von ihm geschlagen zu werden, wird man vermutlich auch langfristig besser abschneiden. Sollten Immobilien jedoch auch die kommenden Jahre schlechter als der Aktienmarkt performen, dann wäre es im Nachhinein wohl besser gewesen, wenn ich das Geld wo anders investiert hätte.

 

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Zu Faktoren:

Insgesamt verstehe ich, wie du zu deiner deine Strategie kommst und dein Hadern mit den Faktoren. Ich denke:  Market-Timing, wie du es betreiben willst, ist ein Widerspruch zur klassichen Faktor-Strategie, der erst aufgelöst werden will. Oder ich glaube sogar, der kann nicht aufgelöst werden. Meine Meinung: Entweder 100% Faktoren-Strategie im Core, oder ganz lassen.

Ja, ich kann deine Meinung sehr gut nachvollziehen und tendiere auch dazu sie zu teilen. Da ich eine Art von Value-Investing unter Berücksichtung von Phänomenen wie Mean Reversion und Momentum betreibe ist es fraglich ob mir Factor-Investing einen Mehrwert bieten würde. In Value-ETFs befindet sich in meinen Augen oft einfach nur Schrott, für den ich niemals bereit wäre Geld zu bezahlen, oder eine Art "Zufallsprodukt", der sich aus der entsprechenden Index-Methologie ergibt (die sich je nach ETF stark unterscheiden kann). Ich schaue lieber nach günstigen Werten (in meinem Fall ganze Märkte), die aber auch über ein hohes Renditepotenzial verfügen und somit nicht nur günstig, sondern auch preiswert erscheinen.

 

Bei Momentum-ETFs ist eher das Gegenteil der Fall, sodass ich teilweise sowieso schon auf enthaltene Werte setze. Zum Beispiel hab ich die letzten Jahre ebenfalls u. A. auf amerikanische Tech-Aktien gesetzt. Auf der anderen Seite renne ich aner auch nicht jedem Trend hinterher, der gerade in Mode ist. Nicht alles was gut perfomt muss auch zukünftig gut performen. Oft ist sogar eher das Gegenteil der Fall und wer sagt mir, dass der Momentum-ETF das Glück hat zufällig Gewinner zu erwischen, die mehr drauf haben als einen Hype von 6 bis 12 Monaten. FAANG und Co. sind Ausnahmeaktien und man sollte nicht davon ausgehen, dass es viele Aktien gibt, die es schaffen über so lange Zeit ein Momentum zu haben oder zu entwickeln.

 

Zitat

Ausnahme Small Cap ;-): Finde ich interessant und ich gehe den selben Schritt, diese Anteile massiv überzugewichten.

Ja, das liegt halt nicht nur an der höheren Renditeerwartung sondern auch daran, dass sie zum Aktienmarkt dazu gehören. Im Gegensatz zu anderen Faktoren würde mir hier ansonsten eindeutig etwas fehlen. Außerdem erscheint mir aktives Investieren (Market-Timing) mit SC deutlich vielversprechender und intuitiver als mit Value oder Momentum. Beim Value-Factor war meine einzige aktive Entscheidung bisher nicht darauf zu setzen und das war bisher sogar eine meiner besten Entscheidungen, wenn wir von den letzten paar Monaten mal absehen. Den Momentum-Factor hätte ich zwar nicht bereut, aber meine SC-Investitionen habe ich ebenfalls nicht bereut und werde ich vermutlich auch zukünftig nicht.

 

Zitat

Die Frage ist: Könnte man bei deinem Portfolio nicht einfach sagen, du gehst eher in eine equal weight Richtung (ca. 43% deines Aktienanteils im Core+"Faktor" sind LC die weiteren  27% sind SC)

Mit meinem Core strebe ich 50% LC/MC an (aktuell 30%). Die 50% Satelliten bestehen aus LC/MC/SC (aktuell 70%). Mein anvisierter SC-Anteil am Gesamtportfolio beträgt 20% (aktuell ebenfalls 20%). Ich verstehe nicht wie du da auf eine EW-Richtung kommst. Dennoch bin ich dir für diesen Kommentar dankbar, weil mir mein SC-Anteil für meine Risikoaffinität etwas zu niedrig erscheint. Ich werde daher versuchen den SC-Anteil zukünftig höher zu gewichten. Prinzipiell wäre ich auch einer Gleichgewichtung von LC/MC/SC nicht abgeneigt.

 

Zitat

Zu Sektoren:

Wenn du in den US-Tech Sektor investierst bzw. Digitialisierung und IT in deine Branchenüberlegungen einbeziehst, läuft das nicht dem gewichteten BIP-Core-Portfolio entgegen.

Mit meinen Satelliten verfolgen ich Strategien, die nichts mit meiner Kern-Strategie zu tun haben. Manche hier im Forum gehen sogar davon aus, dass die BIP-Strategie die Rendite noch nicht einmal erwartbar erhöht. Ich sehe das zwar anders und vertrete da eher die Ansicht von Weber et al., aber das ändert nichts daran, dass es kontraproduktiv für meine Renditeerwartung wäre mein gesamtes Portfolio am BIP auszurichten.

 

Zitat

Wäre es nicht sinnvoller die gesamte Strategie stärker zu fokussieren, wenn man schon von den jeweiligen Sektoren/Branchen/Trends überzeugt ist (Also 100% des Satellite-Anteils in Branchen/Themen).

Umso stäker man fokussiert, desto sicherer müsste man sich sein, um das damit einhergehende Risiko tragen zu können. Wenn du dir also z. B. 100% sicher wärst, dass Clean Energy den Markt langfristig schlagen wird, dann könntest du zwar das Risiko tragen und langfristig eine potenzielle Überrendite kassieren, aber wenn deine Vermutung nicht aufgeht hast du die Arschkarte gezogen, was aber nur halb/drittel/viertel/zehntel so schlimm wäre, wenn du das Risiko entsprechend diversifiziert und begrenzt hättest. Ich halte viel von dem Spruch, dass man nicht alle Eier in einen Korb legen sollte. Zudem dürfte meine Kern-Strategie alleine bereits die aller meisten Privatanleger und professionellen Anleger schlagen und vielleicht auch meinen Benchmark. Letztendlich muss jeder selbst entscheiden wie viel Risiko man für eine gewisse Renditeerwartung eingehen möchte.

 

Zitat

Ab wann bist du der Meinung, dass eine Branche ihr Pulver verschossen hat, und du eine andere Branche in deinem Portfolio übergewichtest?

Ich habe z. B. am Höhepunkt des Öl-Crashs erstmals in den Öl-Sektor investiert, da ich es für einen guten Einstiegszeitpunkt hielt. Da dieser den MSCI World seit dem aber nur leicht übertroffen hat, der MSCI World zu 2/3 aus dem teuersten Land der Welt besteht und bei Clean Energy gerade eine Blase platzen könnte spekuliere ich darauf, dass der Sektor sein Pulver noch nicht verschossen hat. Bernstein empfand den Öl-Sektor laut dem im Eingangspost referenzierten Interview vor ein paar Jahren als "billig, aber noch nicht billig genug". Letztes Jahr dürfte er also eingestiegen sein, wenn er seinen Worten Taten hat folgen lassen. Buffett hat sogar erst diese Woche ein paar Milliarden Dollar in Chevron investiert. Für mein Empfinden ist er etwas spät dran, aber er wird seine Gründe haben und ich möchte mir nicht anmaßen seine Investition beurteilen zu können. In ein paar Jahren wird man wissen ob meine diversifizerte Spekulation oder seine selektive Investition besser war.

 

Am 12.2.2021 um 21:36 von Synthomesc:

Zu deinem Schweigen der tatsächlichen Investitionen in die einzelnen ETF, da nehme ich dich beim Wort bei Gelegenheit ( raten ), da ich davon ausgehe das du nicht weiter darauf eingehen wirst....

Du darfst gerne Raten, aber ob ich es auch bestätigen werde ist eine andere Frage ;)

 

Zitat

Aber die Performance kannst du ja posten , gell

Kommt noch!

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Sucher

Schöne Mischung aus Kern und Satelliten! Mir gefällt der Pragmatismus und ich erkenne darin auch viele meiner Überzeugungen wieder. Sollte es wieder erwarten doch nicht funktionieren, wirst du es jedenfalls rechtzeitig (=mit noch vielen Jahren als Investor vor dir) erfahren.

 

Durchaus heftig finde ich, dass du dir mit einem reinen ACWI auf Jahresbasis einen durchaus sportlichen Benchmark gesetzt hast. Wenn dich das mal nicht zu sehr ins Risiko treibt, insbesondere wenn du bspw. in der Mitte des Jahres einmal deutlich zurückliegen solltest. So ganz ohne Risikokontrolle / -kennzahl und doppelten Boden würde ich nicht arbeiten wollen.

 

Aber gut, kann man machen. Wir kennen ja auch dein Verhältnis von Portfoliogröße zu erwartetem Humankapital nicht.

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DST
· bearbeitet von DST
Am 21.2.2021 um 22:05 von Sucher:

Schöne Mischung aus Kern und Satelliten! Mir gefällt der Pragmatismus und ich erkenne darin auch viele meiner Überzeugungen wieder.

Danke! Schön hier von dir zu lesen, da ich mich ebenfalls in deinen Verhaltensweisen wiedererkenne und deine Beiträge stets zu schätzen weiß, auch wenn unsere Entscheidungen nicht unbedingt in den gleichen Investitionen münden. Da du aber soweit ich weiß ebenfalls im gesamten Aktien-ETF-Markt nach Opportunitäten Ausschau hältst und inzwischen mehr als 1000 ETFs zur Wahl stehen wäre es schon ein großer Zufall wenn dem so wäre. Ich glaube aber auch, dass wir beide wissen, dass es gar nicht so sehr um die Investition an sich geht, sondern eher was man daraus macht. Was für den einen ein Segen ist, kann für einen anderen zum Fluch werden.

 

Zitat

Sollte es wieder erwarten doch nicht funktionieren, wirst du es jedenfalls rechtzeitig (=mit noch vielen Jahren als Investor vor dir) erfahren.

Mein Selbstbewusstsein lässt es eigentlich nicht zu ein Scheitern überhaupt erst in Erwägung zu ziehen, aber das heißt nicht, dass du nicht recht hast.

 

Zitat

Durchaus heftig finde ich, dass du dir mit einem reinen ACWI auf Jahresbasis einen durchaus sportlichen Benchmark gesetzt hast. Wenn dich das mal nicht zu sehr ins Risiko treibt, insbesondere wenn du bspw. in der Mitte des Jahres einmal deutlich zurückliegen solltest. So ganz ohne Risikokontrolle / -kennzahl und doppelten Boden würde ich nicht arbeiten wollen.

Mir ist bewusst, dass es ziemlich schwer, wenn nicht sogar unmöglich ist, den Markt auf Jahresbasis immer zu schlagen oder gar nur mit ihm mitzuhalten. Aber ich glaube, dass mir dieser Anspruch dabei hilft mein eigentliches Ziel - den Markt langfristig zu schlagen - zu erreichen. Wenn ich mal in einem Jahr deutlich schlechter abschneiden würde, würde ich das Ergebnis kritisch hinterfragen und abwägen ob ich es realistisch hätte verhindern können und daraus etwas lernen könnte oder ob es nur schwer bis gar nicht zu beeinflussende Gründe gab, wie z. B. ein schwarzer Schwan oder äußert unwahrscheinliche Verläufe. Gute Entscheidungen werden nicht immer von Erfolg gekrönt sein, aber es ist wahrscheinlich, dass sie langfristig zum Erfolg führen.

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Synthomesc_alt
Am 21.2.2021 um 22:05 von Sucher:

Durchaus heftig finde ich, dass du dir mit einem reinen ACWI auf Jahresbasis einen durchaus sportlichen Benchmark gesetzt hast.

Wieso heftig?
Es ist m.E. die einzigste Benchmark die diesbezüglich Sinn macht und an der man sich messen lassen muss!
Was sollte er denn stattdessen nehmen?

Ich habe mir diese auch gesetzt....

Und jetzt Butter bei die Fischen, wir warten immer noch auf die Performance;)

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Richie_Rich
5 hours ago, Synthomesc said:

Es ist m.E. die einzigste Benchmark die diesbezüglich Sinn macht und an der man sich messen lassen muss!
Was sollte er denn stattdessen nehmen?

Sofern es als sicher gelten kann, dass er den ACWI als alternative Strategie gewählt hätte, wenn er sich nicht für seine eigene entschieden hätte, dann macht es Sinn, sich am ACWI zu messen. Kann ja sein, dass er alternativ ein Small Cap Growth Portfolio bevorzugt hätte. Dann müsste er das als Benchmark verwenden.

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Sucher
Am 23.2.2021 um 19:47 von Synthomesc:

Wieso heftig?
Es ist m.E. die einzigste Benchmark die diesbezüglich Sinn macht und an der man sich messen lassen muss!
Was sollte er denn stattdessen nehmen?

Ich habe mir diese auch gesetzt....

Beim gesteckten Ziel (maximale Rendite durch Aktienmarktinvestments) absolut richtig. Hier im Depot wird die Risikokontrolle durch zwei Regeln - "max. 2% pro Aktie" und "nur Aktien und Cash" - durchgeführt - damit sind Klumpenrisiken und Verrücktheiten (bspw. Nutzung von Optionen zum Aufholen) ausgeschlossen. Das ist in anderen Depots mit ACWI-Benchmark nicht unbedingt der Fall. Schlussendlich plädiere ich dafür das Risiko (VaR / Volatilität / ...) nicht ganz aus der Zielbetrachtung auszuschließen.

 

Abgesehen davon halte ich es auch für valide, sich einen 90/10 bis 60/40 Benchmark aus Aktien/Cash oder Aktien/Anleihen zu setzen und diesen sowohl unter Renditegesichtspunkten als auch unter Risikogesichtspunkten schlagen zu wollen. Aber das passt eher nicht zur Strategie hier, daher passt der ACWI schon. Meins wäre es wie gesagt aber nicht.

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DST
· bearbeitet von DST
Am 24.2.2021 um 01:16 von Richie_Rich:

Sofern es als sicher gelten kann, dass er den ACWI als alternative Strategie gewählt hätte, wenn er sich nicht für seine eigene entschieden hätte, dann macht es Sinn, sich am ACWI zu messen. Kann ja sein, dass er alternativ ein Small Cap Growth Portfolio bevorzugt hätte. Dann müsste er das als Benchmark verwenden.

Ich messe mich an einer rein passiven Anlagestrategie nach MK, die wie im Eingangspost erwähnt für die meisten Privstanleger vermutlich am besten wäre. Meine passive Alternative und generelle Empfehlung wäre der Vanguard FTSE All-World ETF, der den MSCI ACWI IMI bis dato sogar besser abbildet als der ETF von SPDR selbst.

 

Anfangs war daher auch der All-World ETF mein Benchmark, aber ich habe zum ETF von SPDR gewechselt, da ich seinen Kursdaten mehr vertrauen schenke als dem um Ausschüttungen bereinigten Kurs des All-World ETF und ich versuche die Datenqualität so hoch wie möglich zu halten, um möglichst verlässliche Zahlen zu haben.

 

Der thesaurierende All-World ETF ist leider noch zu neu, um mir als Benchmark dienen zu können, und reine Indizes können in Portfolio Performance nicht als Benchmark verwendet werden. Historisch betrachtet hat jedoch der ETF von SPDR mit seiner optimierten Sampling-Methode seinen Index leicht geschlagen. Zudem unterscheidet sich die langfristige Performance der beiden ETFs nur marginal.

 

vor 7 Stunden von Sucher:

Beim gesteckten Ziel (maximale Rendite durch Aktienmarktinvestments) absolut richtig. Hier im Depot wird die Risikokontrolle durch zwei Regeln - "max. 2% pro Aktie" und "nur Aktien und Cash" - durchgeführt

Das sind keine Regeln sondern entspricht lediglich dem Status Quo. Meine Strategie ist nicht in Steine gemeißelt, um mich nicht selbst zu limitieren und eine freie Entfaltung mit unbegrenzter Anpassung an aktuelle Rahmenbedingungen zu ermöglichen. Ich hinterherfrage meine Strategie ständig und dennoch hat sich seit Tag 1 nicht viel geändert, da ich mir eben zuvor schon einen großen Kopf gemacht habe. Und nein, mich hat das kein Lehrgeld gekostet, eher im Gegenteil.

 

Ich hatte mir innerhalb von Monaten das beigebracht habe wofür andere womöglich Jahre gebraucht hätten. Mir war schließlich bewusst, dass ich rein statisch betrachtet umso mehr Lehrgeld bezahlen muss, desto länger ich mich bilde und an meiner Strategie feile. Wäre ich ein paar Monate früher eingestiegen hätte ich heute nicht mehr oder weniger. Hinzukommt, dass ich einige Monate vor meiner ersten Investition an der Börse nahe zu pleite war und daher sowieso kaum etwas hätte investieren können.

 

Zitat

damit sind Klumpenrisiken und Verrücktheiten (bspw. Nutzung von Optionen zum Aufholen) ausgeschlossen.

Ich würde Klumpenrisiken eingehen, wenn ich dies situativ im Anbetracht der erwarteten Rendite für gerechtfertigt halten würde.

 

Ich hatte auch mal darüber nachgedacht Index-/ETF-Optionen zur Erhöhung meiner Rendite zu nutzen, insb. mit Stillhaltergeschäften. Nach meiner Recherche bin ich jedoch im Gegensatz zu 99% aller Optionen-Trader zu dem Ergebnis gekommen, dass das vermutlich nicht erwartbar möglich ist und man dadurch lediglich das Rendite/Risiko-Verhältnis erwartbar erhöhen kann. Daher habe ich die Idee zunächst auf Eis gelegt. Da fände ich eher noch LEAPs interessant (Vgl. Ayres & Nalebuff, 2008), um mit dem Rollen von langläufigen Calls meine Rendite zu hebeln, was sich aber vermutlich im Rahmen des deutschen Steuersystems im Gegensatz zu dem amerikanischen praktisch nicht lohnen dürfte und damit viel zu riskant wäre.

 

Zitat

Das ist in anderen Depots mit ACWI-Benchmark nicht unbedingt der Fall. Schlussendlich plädiere ich dafür das Risiko (VaR / Volatilität / ...) nicht ganz aus der Zielbetrachtung auszuschließen.

Keine Sorge, ich messe die Volatilität und werde diese in der Veröffentlichung meiner Performance auch erwähnen für diejenigen, die es interessiert. Zu viel Aufmerksamkeit möchte ich dem Risiko aber nicht schenken, da mir die Rendite wichtiger ist und mir am Ende des Tages ein schlechtes Rendite/Risiko-Verhältnis vollkommen egal wäre solange ich mein Ziel erreiche.

 

Ex post hat man von einem niedrigen Risiko nichts, von einer hohen Rendite aber schon. Ex ante hingegen hat man von beidem etwas. Alles in allem hat somit die Rendite auch objektiv die höhere Bedeutung, weswegen diese ja auch meist mit der Performance gleichgesetzt wird und und der Weg dorthin im Endeffekt gar nicht so wichtig ist.

 

Ein erwartbar hohes Rendite/Risiko-Verhältnis ist ein Luxus, den sich reiche Investoren auf Kosten der Renditeerwartung leisten können, aber nicht unbedingt jemand, der noch reich werden möchte. Schönerweise ist es jedoch nicht so, dass ein hohe Rendite zwangsläufig in einem niedrigen Rendite/Risiko-Verhältnis endet. Im Gegenteil, ex post hatten die renditeträchtigsten Strategien oft sogar eine relativ niedrige Volatilität, welche jedoch ex ante nicht erwartet werden konnte. Daraus lässt sich ableiten, dass Volatilität und Sharp-Ratio potenziell irreführende Risiko-Indikatoren sind.

 

Zitat

Abgesehen davon halte ich es auch für valide, sich einen 90/10 bis 60/40 Benchmark aus Aktien/Cash oder Aktien/Anleihen zu setzen und diesen sowohl unter Renditegesichtspunkten als auch unter Risikogesichtspunkten schlagen zu wollen. Aber das passt eher nicht zur Strategie hier, daher passt der ACWI schon. Meins wäre es wie gesagt aber nicht.

Ich messe sowohl meine ETF-Strategie als auch mein gesamtes Portfolio inkl. Kosten an meinem kostenlosen ETF-Benchmark, da ich alternativ so viel Geld wie möglich, so schnell wie möglich und so günstig wie möglich (kostenlos) passiv investieren würde.

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Der Heini
vor einer Stunde von DST:

Ich messe mich an einer rein passiven Anlagestrategie nach MK

Ein BIP Portfolio mit Sattelite-Strategie an einem MK-Index zu messen ist aber nicht astrein, du hast, so weit im Eingangspost rauszulesen ist, mit Sicherheit eine weit höhere Vola und auch Risiko. Aber kannst das so machen, ist nur nicht ganz korrekt. Mein BIP war der MK in den Jahren nach 2010 auch unterlegen, das ist sehr vom Zeitintervall abhängig. Ich finde es daher immer schwierig eine Benchmark zu finden, sollte man nur im Hinterkopf haben bei den Vergleichen oder wenn man sich sogar daran messen möchte.

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