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joinventure12

Langfristige Gedanken - 70/30 World/EM eine schlechte Empfehlung?

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joinventure12
· bearbeitet von joinventure12

Hi zusammen,

 

ich habe vor kurzem ein ETF-Coaching im Bekanntenkreis vorgenommen. Beim Erklären ist mir selbst ein Punkt aufgefallen, der meiner Meinung selbst im WPF nach nie erwähnt wird.

Dazu zähle ich erst ein paar Fakten auf und komme dann zu der Aussage:

 

  • Das primäre Ziel sollte buy & hold sein um langfristig keine Rendite durch Steuerabzug zu verlieren
  • Marktbreite Streuung um Einzelrisiken zu minimieren
  • Passiver Ansatz (der Markt reagiert wie der Markt eben reagiert)
  • Möglichst keine/wenig aktives timing
  • .....

 

dazu wird im WPF oft (Ansatz 1) 70% MSCI World / 30% MSCI EM empfohlen (vermutlich entstanden aus dem ehemaligen BIP) und um die EM etwas überzugewichten - oder für die ganz bequemen, einen 1-ETF Ansatz (Ansatz 2) FTSE ALL World/ACWI als Pflegeleicht.

 

Ansatz (1) beinhaltet meiner Ansicht nach ein langfristiges Risiko: Was passiert wenn China (derzeit 36,1% Volumen im EM) in 10 Jahren als developed Market eingestuft wird und in MSCI World wandert. In diesem Fall wäre der 70/30 Ansatz, der teilweise nach dem BIP gewichtet ist überhaupt nicht mehr valide und müsste den aufmerksamen Investor zum steuerschädlichen verkaufen zwingen.

 

Für mich erschließt sich daraus, dass man als langfristiger Investor eher den ACWI/All-World mit dem EM kombinieren sollte, wenn EM höher gewichtet werden sollte.  Meinungen?

 

 

 

 

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Schwachzocker
· bearbeitet von Schwachzocker

Du hast es eigentlich selbst geschrieben. Die 70-30-Variante, die im übrigen ausdrücklich ein pragmatischer Ansatz ist und keine Empfehlung, die möglichst gute Ergebnisse hervorbringen soll, bildet nicht das aktuelle BIP ab. Wer konsequent nach BIP investieren will, wird die Gewichtung ständig anpassen müssen, weil die BIP-Gewichtung sich eben ständig ändert. Es werden in diesem Fall irgendwann also ohnehin Verkäufe nötig sein, spätestens dann, wenn sich das durch kluge Verteilung zusätzlicher Sparraten nicht mehr regulieren lässt.

 

vor 38 Minuten von joinventure12:

Was passiert wenn China (derzeit 36,1% Volumen im EM) in 10 Jahren als developed Market eingestuft wird und in MSCI World wandert....

Da muss im Depot nichts geändert werden, wenn man das nicht will.

Was passiert denn, wenn in 10 Jahren Großbritannien als Schwellenland eingestuft wird?

 

vor 38 Minuten von joinventure12:

Für mich erschließt sich daraus, dass man als langfristiger Investor eher den ACWI/All-World mit dem EM kombinieren sollte, wenn EM höher gewichtet werden sollte.  Meinungen?

Was genau ändert sich denn ggü. den 70-30-Ansatz?

 

Wer es mit dem passiven Investieren ernst meint, der kommt an der Marktkapitalisierung nicht vorbei. Alles andere sind streng genommen schon eigene Einschätzungen, die von der Marktmeinung abweichen. 

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Vango
vor einer Stunde von joinventure12:

Ansatz (1) beinhaltet meiner Ansicht nach ein langfristiges Risiko: Was passiert wenn China (derzeit 36,1% Volumen im EM) in 10 Jahren als developed Market eingestuft wird und in MSCI World wandert. In diesem Fall wäre der 70/30 Ansatz, der teilweise nach dem BIP gewichtet ist überhaupt nicht mehr valide und müsste den aufmerksamen Investor zum steuerschädlichen verkaufen zwingen.

 

Für mich erschließt sich daraus, dass man als langfristiger Investor eher den ACWI/All-World mit dem EM kombinieren sollte, wenn EM höher gewichtet werden sollte.  Meinungen

Habe im Prinzip die selben Ansichten wie Swachzocker.
 

Wer 70/30 verfolgt geht dieses Verhältniss denke ich meistens Fix ein und behält 70/30 bei. Da es wie du schon festgetellt hast, weder nach Marktkapitalisierung noch nach BIP gewichtet ist. 

 

Das mit dem ACWI/FTSE All-World plus EM anstatt World plus EM erschließt sich mir nicht. Weil du hier genau so wenn du z.b. nach BIP gewichten willst ab und zu mal was Verkaufen und wieder Kaufen musst um die BIP Gewichtung einzuhalten, wenn du dies nicht durch neue Mittelzuflüsse ausgleichen kannst. Ich finde, dass es eine Kombi aus ACWI/FTSE All-World plus EM eher noch unnötig komplizierter macht, wenn man die EM wieso Übergewichten will.

 

Wenn man sich an Einzelnen Ländern Gewichtungen stört, muss man sich halt Länder ETF nehmen, und sich seinen eigenen World ETF bauen. Dann sind wir aber völlig im Aktiven Lager angekommen.

 

 

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Birk
vor 3 Stunden von joinventure12:

Für mich erschließt sich daraus, dass man als langfristiger Investor eher den ACWI/All-World mit dem EM kombinieren sollte, wenn EM höher gewichtet werden sollte.

Das ergibt keinen Sinn, da schließe ich mich @Vango an.

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Bassinus
vor 2 Stunden von Vango:

Wer 70/30 verfolgt geht dieses Verhältniss denke ich meistens Fix ein und behält 70/30 bei.

:tdown:

 

Ähm. Nein. Wenn China aufsteigt, werde ich definitiv die Sollverteilung ändern. Man kann sich beim Ist ja auch rantasten - und in Crashsituationen auch meistens recht steuerunschädlich seine Soll wieder herstellen können. 

 

Ein stures Umsetzen von BIP auf die Nachkommastelle genau ist für Kleinanleger uninteressant. Es ändert sich nichts an der langfristigen Rendite. 

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Vango
vor 1 Stunde von Bassinus:

:tdown:

 

Ähm. Nein. Wenn China aufsteigt, werde ich definitiv die Sollverteilung ändern. Man kann sich beim Ist ja auch rantasten - und in Crashsituationen auch meistens recht steuerunschädlich seine Soll wieder herstellen können.

Ich habe nicht für alle gesprochen. Kann natürlich sein, dass es manche auch komplett Variabel machen, nach welchen Ereignissen auch immer, die Gewichtung anpassen. Ist aber meiner Meinung nach dann auch Aktives Lager.

Das kannst du bei einem sehr langen Anlage Horizont, aber hoffentlich, nur maximal in den ersten zwei Jahrzehnten machen mit dem Steuerunschädlich.

 

vor 1 Stunde von Bassinus:

Ein stures Umsetzen von BIP auf die Nachkommastelle genau ist für Kleinanleger uninteressant. Es ändert sich nichts an der langfristigen Rendite. 

Von einer Wiederherstellung der Gewichtung auf die 0,xx% hat ja auch niemand gesprochen. Dann müsste man ja fast Wöchentlich Verkaufen und Kaufen. Ich würde es eher Jährlich oder von mir aus noch Halbjährlich machen, zu festgelegten Terminen, und dann kann man sich ja auch noch eine Toleranz von z.b. +- 3% oder 5% festlegen in der man noch nicht Tätig wird, und auf den nächsten Termin wartet.

 

Und bei den Fakten bzw. Anlagegrundlagen die joinventure12 aufgestellt hat, kommt man um eine regelbasierten Wiederherstellung der Ursprungsgewichtung nicht herum, außer man nimmt nur einen ACWI/All-World dann geht man nach Marktkapitalisierung und ist Fertig.

vor 5 Stunden von joinventure12:
  • (1.) Das primäre Ziel sollte buy & hold sein um langfristig keine Rendite durch Steuerabzug zu verlieren
  • (2.)Marktbreite Streuung um Einzelrisiken zu minimieren
  • (3.)Passiver Ansatz (der Markt reagiert wie der Markt eben reagiert)
  • (4.)Möglichst keine/wenig aktives timing
  • .....

Nochmal zum Verständnis bzw. meiner persönlichen Aufschlüsslung der Punkte: (Nummerierung hinzugefügt im Zitat)

1. Buy and Hold ist klar, Steuerabzug bei mehreren ETF und einer Festgelegten Strategie (3.) nicht immer Vermeidbar.

2. Mit breiten ETF gegeben.

3. und 4. Deswegen ist eine regelbasierte Wiederherstellung der Gewichtung und eine Festlegung der grundlegenden Strategie nötig. Z.b. Gewichtung nach BIP, Marktkapitalisierung, Regionen oder eine Selbstgewählte Gewichtung. Diese sollte dann nicht mehr geändert werden.

 

Natürlich kann man in Zukunft sich von Ereignissen leiten lassen, und an der Gewichtung drehen, oder Länder komplett ausschließen usw., ist dann aber kein Passiver Ansatz mehr. Was auch völlig okay ist, muss jeder selbst wissen, will hier keinem seine Strategie ausreden.

 

 

 

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Schwachzocker

Im Grunde genommen gibt es doch drei Möglichkeiten des passiven Investierens in den weltweiten Aktienmarkt:

 

1.)

Investieren nach Marktkapitalisierung. Dann muss ich mir um Veränderungen der Gewichtung keine Gedanken machen.

 

2.)

Investieren nach BIP. Dann muss ich mein Depot ständig dem BIP anpassen.

 

3.)

Fixe Aufteilung der Regionen. Diese Aufteilung ist dann aber auch tatsächlich fix und wird immer wieder hergestellt.

 

vor 12 Stunden von Bassinus:

Ähm. Nein. Wenn China aufsteigt, werde ich definitiv die Sollverteilung ändern....

Das ist dann aber klar ein aktiver Ansatz. Wenn in der Welt bestimmte Ereignisse eintreten, veränderst Du Dein Investitionsverhalten.

 

- China wird als Industrieland eingestuft. Was mache ich dann?

- GB wird plötzlich als Schwellenland eingestuft. Was mache ich dann?

- Daniela Katzenberger wird die erste US-Präsidentin. Was mache ich dann?

- Elon Musk erfindet fliegende Autos. Was mache ich dann?

 

Es ist das Reagieren auf Ereignisse und Nachrichten, dass eben kennzeichnend für aktives Investieren ist.

Ein passiver Investor hat sich halt dafür entschieden x% in EM anzulegen und dabei bleibt es. Es gibt keinen Grund, daran etwas zu ändern.

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Bassinus

Das sehe ich anders. Ich habe mich dafür entschieden, nach (annähernd und wirtschaftlich vertretbar) in BIP zu investieren. Dies beinhaltet alle Länder von A-Z mit je wirtschaftlicher Gewichtung von a - z in %. Dies ist darstellbar durch Produkte A, B und C. Wenn Land C nun aus Produkt B zum Produkt A rutscht, ist es doch kein aktives eingreifen, wenn die o.g. Entscheidung wieder hergestellt wird. Dann wäre es ja schon aktiv, sein Rebelancing herzustellen, weil die Produkte unterschiedlich gelaufen wären. Solche Verschiebungen sind für mich reine Rebelancing Aspekte und kommen auf jeden Passivinvestor zu, der mehr als einen ETF für seine Strategie benötigt. Leider gibt es ja immernoch keinen BIP ETF. Der würde das Problem beheben.

Aber ich kann eure Gedankengänge nachvollziehen. Ich teile sie nur nicht ;)

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joinventure12
vor 2 Stunden von Schwachzocker:

- China wird als Industrieland eingestuft. Was mache ich dann?

- GB wird plötzlich als Schwellenland eingestuft. Was mache ich dann?

Im Moment entscheidet dies MSCI für dich.  Süd-Korea ist der Meinung von FTSE und z.b. von mir auch kein Schwellenland mehr, sondern Industrieland.

Kurioserweise wird es aber noch im MSCI EM geführt - vielleicht hatte der Sachbearbeiter von MSCI aber derzeit einfach keine Lust es zu verschieben.... oder wurde in ein anderes Projekt verschoben (wer weiß das schon)

Eben um solchen von amerikanisch geprägten Ratingkonzernen aus dem Weg zu gehen, hatte ich #1 ins Auge gefasst.

 

 

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Bassinus
vor 25 Minuten von joinventure12:

der Sachbearbeiter von MSCI aber derzeit einfach keine Lust es zu verschieben...

Das liegt weniger an der "Lust", sondern an den Spielregeln eines MSCI Indizes. Und nach dessen Regeln, spielt Korea eben nicht im Dev mit. FTSE benützt andere Regeln und da rutscht es eben mit rein. Wichtig ist das eigentlich nur für Anleger die mischen. Da sie sonst Korea doppelt oder gar nicht im Portfolio haben.

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xfklu
vor 44 Minuten von joinventure12:

... hatte ich #1 ins Auge gefasst.

 

Als Kompromiss vielleicht:

  • 80% FTSE All-World
  • 20% MSCI China

Dann hättest du die gewünschte 70/30-Verteilung und müsstest dir keine Sorgen um die EM-Einstufung von China mehr machen.

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Vango
vor 2 Stunden von Bassinus:

Das sehe ich anders. Ich habe mich dafür entschieden, nach (annähernd und wirtschaftlich vertretbar) in BIP zu investieren.

Oben in #5 sah es für mich noch so aus als wenn du eine eigen gewähltes 70/30 Verhältnis hast.

vor 15 Stunden von Bassinus:
vor 17 Stunden von Vango:

Wer 70/30 verfolgt geht dieses Verhältniss denke ich meistens Fix ein und behält 70/30 bei.

:tdown:

 

Ähm. Nein. Wenn China aufsteigt, werde ich definitiv die Sollverteilung ändern. Man kann sich beim Ist ja auch rantasten - und in Crashsituationen auch meistens recht steuerunschädlich seine Soll wieder herstellen können. 

Aber anscheinend gewichtest du nach BIP, wobei ich nicht weiß was bei dir "annähernd und wirtschaftlich vertretbar" ist, wahrscheinlich eine eigene Marktmeinung. BIP wäre aktuell nach MSCI 61/39, aber 70/30 scheint bei dir auch noch okay zu sein. Also mindest +-9% Tolerant die du noch okay findest. Wenn jetzt aber China von EM in World wechseln sollte, dann muss auf jeden Fall die BIP Gewichtung wieder langsam hergestellt werden deiner Meinung nach? Weil sich die BIP Gewichtung dann ändern wird, und dann eine hohe Abweichung von der Soll BIP auf einmal nicht mehr Akzeptlabel ist? Was du machst ist halt Aktives Investieren, da es nicht Regelbasiert ist, und anscheinend Persönliche Meinungen mit einfließen.

 

 

 

vor 38 Minuten von joinventure12:

Im Moment entscheidet dies MSCI für dich.  Süd-Korea ist der Meinung von FTSE und z.b. von mir auch kein Schwellenland mehr, sondern Industrieland.

Kurioserweise wird es aber noch im MSCI EM geführt - vielleicht hatte der Sachbearbeiter von MSCI aber derzeit einfach keine Lust es zu verschieben.... oder wurde in ein anderes Projekt verschoben (wer weiß das schon)

Eben um solchen von amerikanisch geprägten Ratingkonzernen aus dem Weg zu gehen, hatte ich #1 ins Auge gefasst.

Da sind wir bei dem Problem was Schwachzocker in #2 angesprochen hat:

vor 18 Stunden von Schwachzocker:

Wer es mit dem passiven Investieren ernst meint, der kommt an der Marktkapitalisierung nicht vorbei. Alles andere sind streng genommen schon eigene Einschätzungen, die von der Marktmeinung abweichen.

Bei einem Marktkapitalisierung (All-World/ACWI) Ansatz hast du das Problem fast nicht mehr und bist Marktneutral unterwegs. Du hast das Problem nur noch am unteren Ende, wenn ein Land aus dem EM bzw. All-World/ACWI raus fliegt, aber da handelt es sich ja ohne hin um sehr kleine Länder Gewichtungen, die keinen großen Einfluss auf den Index haben.

 

Ansonsten wenn man wirklich Passiv nach BIP Gewichtet unterscheiden sich diese auch zwischen MSCI und FTSE, eben weil dort die Länder unterschiedlich definiert sind.

 

BIP Gewichtung nach MSCI 61/39

BIP Gewichtung nach FTSE 64/36

 

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Schwachzocker
vor 14 Minuten von xfklu:

 

Als Kompromiss vielleicht:

  • 80% FTSE All-World
  • 20% MSCI China

Dann hättest du die gewünschte 70/30-Verteilung und müsstest dir keine Sorgen um die EM-Einstufung von China mehr machen.

Dafür müsste er sich dann Sorgen um die Einstufung anderer Länder machen. Dabei ist das attraktive am passiven Ansatz doch gerade, dass man sich keine Sorgen macht.

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xfklu

Ja, aber viele machen sich dann wieder Sorgen, dass sie zuviel USA im Depot hätten. Das optimale Depot wäre eine Zusammenstellung, die zu minimalen Sorgen führt.

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finisher
· bearbeitet von finisher
vor 21 Minuten von xfklu:

Ja, aber viele machen sich dann wieder Sorgen, dass sie zuviel USA im Depot hätten. Das optimale Depot wäre eine Zusammenstellung, die zu minimalen Sorgen führt.

Dafür braucht es dann einen All World "Country Capped" ETF, den es aber noch gar nicht gibt.

 

Nur für Developed World Large Cap ESG gibt es sowas:

https://www.vaneck.com/de/en/etf/equity/tget/overview/

Allerdings ist da auch eine Gleichgewichtung auf Aktienebene dabei. Aber damit braucht man sich dann keine Sorgen zu machen, dass Tesla zu viel Gewicht hat.

 

 

 

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finisher
· bearbeitet von finisher

Der perfekte Kompromiss für die Langfristigkeit ist meiner Meinung der FTSE All World oder MSCI ACWI.

 

Wer sich dann Sorgen macht, dass da zu wenig China dabei ist, dann sollte man sich vor Augen halten, dass wir in einer globalen Welt leben und viele Unternehmen auch Umsätze in China machen, obwohl diese keine chinesischen Unternehmen sind.

Siehe auch Umsatzverteilung beim MSCI ACWI:

 

 

Revenue_Exposure.png.2cda350ca5c238b55037933dd8017bb3.png

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xfklu

Ja, volle Zustimmung, aber leider wird hier im Forum immer wieder 70/30 als "der Klassiker" empfohlen, und komischerweise hat noch nie jemand danach gefragt, was daran klassisch sein soll. Allein der Glaube, dass es da eine klassische Kombination gäbe, die man sorgenfrei nachbauen kann, scheint wichtiger zu sein, als jede logische Begründung. Aber ohne Begründung gibt es es auch kein Konzept für den Fall, dass ein Land mal die Seiten wechseln könnte.

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Birk
· bearbeitet von Birk
vor 5 Stunden von xfklu:

Ja, volle Zustimmung, aber leider wird hier im Forum immer wieder 70/30 als "der Klassiker" empfohlen, und komischerweise hat noch nie jemand danach gefragt, was daran klassisch sein soll.

Der Begriff "Klassiker" kommt aber so gut wie ausschließlich von Neueinsteigern, die das wahrscheinlich in irgendeinem Finanzblog oder YouTube-Video gesehen haben. Auf das Datum der Veröffentlichung wird in den seltensten Fällen geachtet, und die Artikel/Videos werden auch selten auf den aktuellen Stand gebracht.

 

Und das ist etwas bedenklich, denn der MSCI World ist eben nicht die ganze "World", und es gibt mittlerweile ETFs mit dem MSCI ACWI oder FTSE All-World zu geringen Kosten und überall sparplanfähig zu erwerben. Ein einzelner MSCI World ist nur noch in Ausnahmen ein Basisinvestment, z.B. als Anlage für den Nachwuchs, und selbst da würde ich immer zum ACWI/All-World greifen. Die Eigenverantwortlichkeit bei der Geldanlage macht auch vor der Informationsbeschaffung nicht Halt.

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Bigwigster
· bearbeitet von Bigwigster

Wobei man mit einen kostengünstigen MSCI World ETF schon 90% der Anlegerfehler aus dem Weg gegangen ist (auch mit 70/30). Geringe Kosten und hohe Diversifikation hat man abgehakt, langfristig ist man also auf einem sehr guten Weg bei der Abbildung des Aktienanteils. Ob nun der FTSE All World besser wäre sind meiner Meinung nach vergleichsweise unwichtige Detailfragen. 

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ETFohneFisch
vor einer Stunde von Bigwigster:

Ob nun der FTSE All World besser wäre sind meiner Meinung nach vergleichsweise unwichtige Detailfragen. 

+1

 

Zumal der  ACWI/All-World zu 90% mit dem MSCI World deckungsgleich ist. Solange die EM-Unternehmen also keine exorbitant Rendite liefern, sollte auch die Gesamtrendite im Wesentlichen identisch sein.

 

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Birk
· bearbeitet von Birk
vor 6 Stunden von ETFohneFisch:

Zumal der  ACWI/All-World zu 90% mit dem MSCI World deckungsgleich ist. Solange die EM-Unternehmen also keine exorbitant Rendite liefern, sollte auch die Gesamtrendite im Wesentlichen identisch sein.

Ja, das ist heute so. Wie es in 10, 20, 30... Jahren aussehen wird? Außerdem macht es keinen Sinn, erst dann einzusteigen, nachdem die EM-Unternehmen eine exorbitante Rendite geliefert haben, das sollte man schon vorher getan haben.

 

Die Zeiten, in denen man aus Kosten- oder Sparplangründen zu einer mehr oder weniger willkürlichen World/EM-Kombi greifen musste, und der EM-Anteil u.a. aus Kostengründen nicht gerade klein sein sollte, sind schon lange passé.

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WolfderMauerstr.
· bearbeitet von WolfderMauerstr.

Wenn wir das ganze auf das fundamentalste runterbrechen, geht es 1. um Chinas Spezialrolle, dass China marktkapitalisierungsgewichtet im EM sehr hoch gewichtet ist und bei einem Wechsel in den Standardworld sehr gering gewichtet wäre, nicht etwa ob UK ein Schwellenland wird, das ist tatsächlich irrelevant und eine nicht zielführende Frage. Und 2. geht es darum, was einem die Finanzwelt an Produkten anbietet, um Passive Dogmen (Marktkapitalisierung, BIP, diverse Misch-Formen, whatever) abzubilden.

 

Wenn jemand ex ante stets 70/30 fahren will kann ich die China-Problematik durchaus verstehen. Ich denke die Trennung der EM in 1 China ETF und 1 EMexChina (z.B. LU2009202107) ist ein guter Trade-Off zwischen Beibehaltung Einfachheit und Beibehaltung des gesetzten Passiven Dogmas, um sein gesetztes Dogma von externen Entscheidungen unberührt zu lassen. Es kann generell überlegt werden, wenn man sich gerade als BIP-ler die Dynamik der Länder-Anteils-Verschiebungen über die letzten Jahrzehnte betrachtet, China als eigene Welt-Region zu betrachten und nicht untergeordnet zu sehen zu Weltregionen wie etwa Nordamerika, PazifikexJapan usw.

Chinas Zuweisung in Analogie zu anderen Länderzuweisungen zu sehen halte ich für einen Denkfehler. Dafür ist Chinas Marktkapitalisierungssituation, BIP-Situation sowie Abbilung über Produkte zu einzigartig und es macht durchaus Sinn sich jetzt schon darüber Gedanken zu machen, bevor man Dinge wie "oh 2 ETFs für EM statt nur 1 das ist wieder unnötig Verkomplexilierung. Wer das einmal macht macht das immer!" schreit.

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Nostradamus

Könnte jemand bitte mal kurz folgende grundlegende Fragen beantworten (die mit Sicherheit schon anderer Stelle aufgetaucht sind, aber hier passt es gerade rein):

1.) Warum sollte man eigentlich unbedingt nach BIP gewichten bzw. woher kommt diese weit verbreitete Empfehlung?

2.) Wenn Punkt 1 als das Optimum angesehen wird, warum gibt's dann eigentlich keinen ETF, der genau das abbildet?

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west263
vor 1 Minute von Nostradamus:

1.) Warum sollte man eigentlich unbedingt nach BIP gewichten bzw. woher kommt diese weit verbreitete Empfehlung?

es gibt kein unbedingt. Jeder so, wie er es möchte.

Das rührt vor einer längeren Zeit her. Das BIP war ungefähr 70% World und 30% EM. Im laufe der weiteren Zeit hat sich dieses immer mehr in Richtung EM verschoben. aktuell ~ 39% (aber nagle mich nicht darauf fest, habe es nicht gecheckt). aber rund 40% EM sind schon ein ordentlicher Broker und EM ist in den letzten Jahren nun auch nicht unbedingt so toll gelaufen. Dadurch sind viele bei dieser 70 / 30 Gewichtung geblieben und deswegen wird sie immer noch erwähnt. Wenn man so anlegen möchte, wie das BIP tatsächlich ist, wäre es ein 60 / 40.

 

vor 6 Minuten von Nostradamus:

2.) Wenn Punkt 1 als das Optimum angesehen wird, warum gibt's dann eigentlich keinen ETF, der genau das abbildet?

das musst Du die KAG fragen, warum sie noch nie so einen ETF aufgelegt haben. Seit geraumer ist ja MCap verfügbar, mit 90 / 10 Gewichtung.

Es gibt kein Optimum. Wenn ich mir die regelmäßigen Benchmark Listen von @otto03so anschaue, wäre das Optimum wohl ein only stinknormaler World ETF. Aber das wäre ja viel zu einfach :)

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The Statistician
vor 5 Minuten von Nostradamus:

1.) Warum sollte man eigentlich unbedingt nach BIP gewichten bzw. woher kommt diese weit verbreitete Empfehlung?

In der Vergangenheit hat eine Gewichtung nach BIP teils höhere Renditen erbracht als eine Gewichtung nach Marktkapitalisierung. Zudem kommt hinzu, dass man höheren regionalen Konzentrationen entgegensteuert, welche man rückblickend evtl. als Blase bezeichnen würde. Siehe hier zum Beispiel Japan Ende der 1980er, mE der potentielle Hauptgrund für einen solchen Ansatz. Bei der ganzen DM/EM Diskussion geht aber ohnehin schnell verloren, dass die DM selbst eigentlich noch nach BIP gewichtet werden könnten, aber das werden für einige dann schnell zu viele Positionen. Für mich wirkt es aber eher etwas halbherzig, wenn man meint man wolle nach BIP gewichten und dann hat man ein 70/30 Depot...

vor 5 Minuten von Nostradamus:

2.) Wenn Punkt 1 als das Optimum angesehen wird, warum gibt's dann eigentlich keinen ETF, der genau das abbildet?

Es gibt keine “optimale” Gewichtung, sonst gäbe es nicht unzählige Diskussionen darüber. Entscheidend ist welches Ziel man verfolgt und was man damit einhergehend für sinnvoll erachtet. Wer es sehr einfach halten möchte, sprich den geringsten Aufwand haben möchte, der entscheidet sich wohl für eine Gewichtung nach MK. Wer es womöglich für angenehmer enpfindet keine regionalen Klumpen zu haben oder/und sich ein Renditevorteil dadurch erhofft, kann sich beispielsweise am BIP orientieren. Ansonsten gibt es von MSCI Indizes, die nach BIP gewichtet sind. Und wer weiß wieso sich noch keiner dazu ermutigt hat einen dieser Indizes als ETF anzubieten. Zu geringe Nachfrage, zu teuer/aufwändig...wer weiß das schon.

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