Andreas900 Januar 3, 2021 Hallo liebe Community, ich möchte mit euch über das Thema Faktor Investing sprechen und ob es Sinn macht. Auslöser war für mich das Youtube Video mit Gerd Kommer: Es gibt einige Faktoren, die eine Überrendite gegenüber einem normalen ETF Depot ergeben sollen. Kommer spricht hier von 1 bis 1,5%. - Small Caps (Beispiel: SPDR MSCI World Smallcaps WKN: A1W56P) - Momentum (Beispiel: iShares Edge MSCI World Momentum Factor WKN: A12ATF) - Value (Beispiel: iShares Edge MSCI World Value Factor WKN: A12ATG) - etc. Die Kosten von Faktor ETFs halten sich in Grenzen. Sie liegen 0,1 bis 0,2% TER über anderen ETFs. Es gibt übrigens auch Multifaktor ETFs, die jedoch die Aktienauswahl nochmal erheblich einschränken. Hier auch nochmal ein Artikel für alle, denen das Thema noch nichts sagt: https://etf-blog.com/factor-investing-den-markt-mit-indexfonds-schlagen/ Nach meiner eigenen Erfahrung ist das im Bereich der Smallcaps richtig, mein Smallcaps ETF performt in meinem Depot besser als alle anderen ETFs. Im nachfolgendem Blog wurde die Rendite von Faktor ETFs dargestellt: https://schweizerfinanzblog.ch/lohnt-sich-factor-investing/ Kurzes Ergebnis: - Momentum ETFs haben den Markt von 2005 bis 2020 deutlich outperformt. Wissentschaftliche Untersuchungen sprechen auch über eine Outperformung von 35 Jahren. Die Momentum Prämie scheint die höchste aller Faktor Prämien. - Ebenfalls eine spürbare Überrendite erbracht haben: Small-Size und Quality. - Value lief schlecht, vor allem in diesem Jahr. Nun denke ich darüber nach mein Depot mit weiteren Faktor ETFs zu ergänzen. Ausschließlich auf Faktor ETFs zu setzen halte ich für falsch, da die Faktoren die Wertpapierauswahl einschränken und dadurch die Diversifikation leidet. Haltet ihr es für sinnvoll z.B. 10% eures Aktiendepots gezielt in Faktor ETFs zu investieren? Aus aktueller Kurs-Sicht scheinen vor allem Value ETFs günstig bewertet und könnten von einer Erholung am Markt profitieren, während Momentum und Smallcaps konstant Überrenditen zu generieren scheinen. Ich freue mich über eure Kommentare! LG Andreas Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Stoiker Januar 3, 2021 @Andreas900 Den bereits bestehenden und recht umfangreichen Diskussionsfaden zum Thema hast Du bereits gesehen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schwachzocker Januar 3, 2021 vor 1 Stunde von Andreas900: Es gibt einige Faktoren, die eine Überrendite gegenüber einem normalen ETF Depot ergeben sollen. Kommer spricht hier von 1 bis 1,5%. vor 1 Stunde von Andreas900: Die Kosten von Faktor ETFs halten sich in Grenzen. Sie liegen 0,1 bis 0,2% TER über anderen ETFs. vor 1 Stunde von Andreas900: Haltet ihr es für sinnvoll z.B. 10% eures Aktiendepots gezielt in Faktor ETFs zu investieren? Um was zu erreichen? Eine Überrendite von 0,1 bis 0,15%, die dann von der TER aufgefressen wird? Nein! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Ramstein Januar 3, 2021 vor einer Stunde von Schwachzocker: Um was zu erreichen? Eine Überrendite von 0,1 bis 0,15%, die dann von der TER aufgefressen wird? Nein! Typischer Dilettantenfehler. Die Mehrrendite auf den Anteil, die Mehrkosten auf das ganze Depot gerechnet. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Vango Januar 3, 2021 vor 3 Stunden von Andreas900: Es gibt einige Faktoren, die eine Überrendite gegenüber einem normalen ETF Depot ergeben sollen. Kommer spricht hier von 1 bis 1,5%. vor 3 Stunden von Andreas900: Ausschließlich auf Faktor ETFs zu setzen halte ich für falsch, da die Faktoren die Wertpapierauswahl einschränken und dadurch die Diversifikation leidet. Haltet ihr es für sinnvoll z.B. 10% eures Aktiendepots gezielt in Faktor ETFs zu investieren? Wenn du das ganze begrenzt auf 10%, dann hast du aber auch nur noch 1/10 von den 1 bis 1,5%. Wie Ramstein schon sagt werden die natürlich nicht von der höheren TER gefressen, da die höhere TER auch nur auf die 10% wirken. Meine Meinung: Wegen eventueller Mehrrendite von 0,1 bis 0,15%, würde ich persönlich mein Depot jetzt nicht unnötig Komplexer machen, nur damit ich im Zweifel eine homöopathische kleine Menge an Mehrrendite erhalte. Macht in meinen Augen keinen Sinn, entweder ich habe ausreichend Recherchiert und Steige bei dem Thema Faktor Prämien durch, und investiere dann auch danach, oder ich lasse es einfach wenn mir des erhöhte Risiko die Mehrrendite nicht Wert ist. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Cepha Januar 3, 2021 Der small cap erhöht gleichzeitig noch die Diversifikation im Gegensatz zu allen anderen, die filtern. Von daher spricht für mich gegen den nichts. Bei momentum UND value frage ich mich, ob die sich nicht überwiegend gegenseitig aufheben, das sind doch sehr gegensätzliche Strategien. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
olli1893 Januar 3, 2021 · bearbeitet Januar 3, 2021 von olli1893 Beim Momentum Faktor (hier der A12ATF) muss man auch bedenken das die FAANG Aktien diesen Index von MSCI halt die letzte 10 Jahre von den letzten 14 Jahren (was die MSCI Seite anzeigt) mitgezogen hat. Das muss aber nicht immer sein und der Faktor kann auch seitwärts oder schlechter als der eigentliche Index laufen. Ich hatte einen Sparplan schon auf den Momentum ETF eingerichtet aber mich nun doch wieder dagegen entschieden, da es auch nur eine Wette auf den Faktor ist und ich eigentlich nur für die Meinungsfreiheit beim sparen auf einen marktbreiten langweiligen Brot & Butter Index an der Börse belohnt werde. (Belohnung: Mehr Zeit für Anderes und trotzdem die Marktrendite mitnehmen) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
etherial Januar 3, 2021 vor 5 Stunden von Andreas900: Es gibt einige Faktoren, die eine Überrendite gegenüber einem normalen ETF Depot ergeben sollen. Kommer spricht hier von 1 bis 1,5%. Kommer war früher auch schon einmal kritischer gegenüber Überrenditen, denen kein Risiko entgegensteht. Aus meiner Sicht muss man nicht unbedingt auf Faktor-ETFs verzichten, aber in denen steckt oft Risiko, was der Markt bereits kennt (denn in den Preisen ist es ja schon drin), aber die Wissenschaft noch nicht (es gibt nur sehr wenige gute Erklärungen dafür, warum die "günstigen" Kaufpreise dauerhaft halten). Wegen der Diversifikation würde ich mir allerdings keine Sorgen machen. Den Beta-Faktor (Marktrisiko) hast du ja jetzt schon im Portfolio. Alle anderen kapseln (wenn die Theorie stimmt) andere Risiken und sind deswegen eher gut für die Diversifikation (selbst wenn sie im Restportfolio bereits in geringerer Gewichtung enthalten sind). vor 5 Stunden von Andreas900: Aus aktueller Kurs-Sicht scheinen vor allem Value ETFs günstig bewertet und könnten von einer Erholung am Markt profitieren, während Momentum und Smallcaps konstant Überrenditen zu generieren scheinen. Günstige Bewertung verhält sich zu Faktor ETF in etwa genauso wie Aktiver Fonds zu effizienter Markt. Wenn du dich für Value entscheidest, dann solltest du es auf der Basis der Faktoreigenschaften tun und nicht deswegen weil es gerade billig ist (wer weiß ob nicht zu Recht!). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Synthomesc_alt Januar 3, 2021 · bearbeitet Januar 3, 2021 von Synthomesc vor 8 Stunden von Schwachzocker: Um was zu erreichen? Eine Überrendite von 0,1 bis 0,15%, die dann von der TER aufgefressen wird? Nein! vor 10 Stunden von Andreas900: Kommer spricht hier von 1 bis 1,5% vor 10 Stunden von Andreas900: Haltet ihr es für sinnvoll z.B. 10% eures Aktiendepots gezielt in Faktor ETFs zu investieren? Ob es sinnvoll ist , musst du entscheiden. Wenn du es tust, sind aber 10 % zu kleinteilig. Bei der Core and Satellite Strategie werden 20 % dafür angeraten... Um im Gesamtdepot wirklich von einer Mehrrendite etwas zu merken , sollte man diese 20 % auch mindestens nehmen.... Ich persönlich bin ein Freund von der Core and Satellite Strategie, von daher ist meine Antwort auch nicht verwunderlich...Ja ich halte es für sinnvoll Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag