Welches Geld wie zuordnen und weitere Fragen

[That's me]

Wie gesagt, blutiger Anfänger. Ok, so viel weiß ich *g*, es gibt sog Assetklassen=Anlageklassen.

Die Zuordnung ist mir aber nicht immer ganz klar.

Z.B. Mietkaution, Genossenschaftsanteile. Wozu zählt man das? Das ist für mich gebundenes Kapital.

Dazu gehören eigtl. auch Landbesitz (obwohl Immobilien eine eigene Anlageklasse ist), denn das liquidiere ich auch nicht auf die Schnelle.

Es macht ja auch einen Unterschied, ob ich Immos als Fonds habe. Den kann ich schneller verkaufen. Dafür ist das Verlustrisiko bei einem Grundstück in guter Lage tendenziell geringer, als an der Börse.

 

Dann die Sache mit Edelmetallen, wie z. B. Gold und Silber. Das sind ja Rohstoffe, wird aber meistens separat betrachtet. Warum?

Ich habe überproportional viel von meinem Anfangsvermögen in physischem Gold und Silber (31,74%) investiert. Incl. Gewinn sind es noch mehr.

Allerdings bin ich in der Sondersituation, dass mein Vermögen als Vorsorge für meinen Sohn gedacht ist und ich es definitiv nicht brauchen werde. Auch mein Sohn hat genug cash Rücklagen. Eiserne, liquide Reserve für Anschaffungen habe ich und 45,43% des Geldes (=verfügbares Restvermögen) soll noch angelegt werden.

 

Gold könnte man doch auch als Absicherung sehen?

Es kann relativ schnell liquidiert werden und wenn es an der Börse "crasht" und man unbedingt Geld braucht steigt physisches Gold m.W. in Krisen immer. "Goldaktien" schneiden meist auch schlechter ab. Aktien können bei Kursstürzen nach meinem Verständnis oft auch nur schwer verkauft werden. Also entweder aussitzen, oder durch Aktienverkauf mit hohem Verlust für Liquidität sorgen, bzw. andere Aktien nachkaufen. Das Gold federt die Aktienverluste im Portfolio im Grunde doch auch ab.

 

Letztlich braucht man ja immer und nur dann das Fünkchen Glück, dass zum Zeitpunkt wo man Geld braucht (Entnahmephase) die Börsen/Werte gut laufen.

 

Danke mal vorab TM

 

 

 

 

 

[HnsPtr]

Radio Eriwan würde sagen: im Prinzip ja.

 

Es ist aber kein Naturgesetz, dass physische Gold 'wenn es an der Böre "crasht"' immer steigt.

Wo die Renditen geringer oder höher sind (an der Börse gehandelte Immo Fonds oder dein Grundstück), zeigt die Zukunft.

Was du mit 'Gold wird separat betrachtet' meinst, verstehe ich nicht.

 

Das Fünkchen Glück wünsche ich dir auf jeden Fall.

[troi65]

vor 2 Stunden von That's me:

Aktien können bei Kursstürzen nach meinem Verständnis oft auch nur schwer verkauft werden.

 

Bis jetzt ist das  nur eine unbewiesene Behauptung.

Wenn man ein Anlegerleben als Prozess begreifen will, kommt man damit vor Gericht nicht durch.

 

Wieso hast Du Dir außerdem ausgerechnet dieses Unterforum ausgesucht ?

Was ist daran in einem WPF Off-Topic ?

[bondholder]

vor 5 Stunden von That's me:

Aktien können bei Kursstürzen nach meinem Verständnis oft auch nur schwer verkauft werden.

Aha. Welche Art Aktien sollen das bitte sein?

[stagflation]

vor 10 Stunden von That's me:

Wie gesagt, blutiger Anfänger. Ok, so viel weiß ich *g*, es gibt sog Assetklassen=Anlageklassen.

Die Zuordnung ist mir aber nicht immer ganz klar.

 

Im Rahmen der Portfolio-Theorie betrachtet man jede Anlage einzeln in einem Rendite-Risiko-Diagramm.

 

Man kann dann feststellen, dass ähnliche Anlagen recht dicht beieinander liegen - und kann diese deshalb in "Anlageklassen" zusammenfassen. Das vereinfacht das Diagramm und die Rechnerei, weil man nur ein paar Anlageklassen statt vieler einzelner Anlagen hat. Beispielsweise kann folgendes Diagramm herauskommen:

 

 

Im obigen Beispiel wurden "Aktien USA", "Aktien Hongkong", "Aktien Brasilien", usw. getrennt. Manchmal werden Aktien nur in "Developed Markets" und "Emerging Markets" getrennt. Und manchmal werden alle Aktien in eine einzige Anlageklasse zusammengefasst. Je weniger Anlageklassen man hat, desto einfacher wird das Rechnen - aber desto ungenauer werden die Ergebnisse, weil man viele unterschiedliche Anlagen in einen Topf geworfen hat.

[That's me]

Am 31.12.2020 um 19:17 von HnsPtr:

Was du mit 'Gold wird separat betrachtet' meinst, verstehe ich nicht.

 

Statt in Rohstoffe lese ich sehr häufig Gold als eigene Anlageklasse.

 

Am 31.12.2020 um 19:20 von troi65:

Wieso hast Du Dir außerdem ausgerechnet dieses Unterforum ausgesucht ?

Was ist daran in einem WPF Off-Topic ?

 

Damit es kein Gemecker gibt, falls es diese Frage oder Antwort im Forum schon gibt und ich noch nicht gefunden habe. Auch finde ich es diese Frage nicht wert, dass man daraus einen Faden im den Hauptforen eröffnet.

 

Am 1.1.2021 um 02:58 von stagflation:

 

Im Rahmen der Portfolio-Theorie betrachtet man jede Anlage einzeln in einem Rendite-Risiko-Diagramm.

Je weniger Anlageklassen man hat, desto einfacher wird das Rechnen - aber desto ungenauer werden die Ergebnisse, weil man viele unterschiedliche Anlagen in einen Topf geworfen hat.

 

Danke. Und was sind nun Genossenschaftsanteile und Mietkaution. Zählt das als cash? Manche zählen Genossenschaftsanteile zu Anleihen. Evtl. meinen die damit aber ETF oder sonstige handelbare Papiere?

Ich habe diese Anteile direkt bei den Genossenschaften und nicht an der Börse.

[stagflation]

vor 2 Stunden von That's me:

Danke. Und was sind nun Genossenschaftsanteile und Mietkaution. Zählt das als cash?

 

Selbstverständlich sind Genossenschaftsanteile und Mietkaution KEIN Cash. Du kannst nämlich nicht SOFORT etwas dafür kaufen. Probier es aus: geh am Montag zum Bäcker und versuch Deine Brötchen mit der Mietkaution zu bezahlen! Oder versuche, bei der Bank ein paar ETFs mit der Mietkaution zu bezahlen.

 

Es gibt eine Anlageklasse "Geldmarkinstrumente", die häufig auch als Cashäquivalent bezeichnet wird. Sie zeichnet sich durch eine kurze Restlaufzeit (bis 397 Tage) und geringes Risiko aus.

 

Ich würde aber weder Genossenschaftsanteile noch Mietkautionen dazu zählen.

 

Genossenschaftsanteile sind eher eine langfristige Investition? Oder trittst Du jedes Jahr Genossenschaften bei und verlässt sie ein Jahr später wieder? Außerdem haben Genossenschaftsantzeile manchmal längere Kündigungsfristen. Passt also vom Zeithorizont nicht. Gelegentlich auch nicht vom Risiko her.

 

Und Mietkautionen? Die würde ich überhaupt nicht zum Anlagevermögen rechnen. Du kannst nicht darüber verfügen. Und es ist nicht sichergestellt, dass Du die Mietkaution zurückbekommst. Die kann Dein Vermieter auch einbehalten für Renovierungskosten. Und selbst wenn Du sie beim Auszug zurückbekommst, wirst Du sie für den nächsten Mietvertrag gleich wieder brauchen. Also lass Mietkautionen besser raus bei der Betrachtung Deines Anlagevermögens.

[chirlu]

vor 15 Minuten von stagflation:

es ist nicht sichergestellt, dass Du die Mietkaution zurückbekommst. Die kann Dein Vermieter auch einbehalten für Renovierungskosten.

 

Das sehe ich nicht als taugliches Argument. „Einbehalten für Renovierungskosten“ ist effektiv dasselbe wie „Renovierungskosten in Rechnung stellen und Kaution ausbezahlen“, und Renovierungskosten sind für mich Konsumausgaben, wie die Miete auch. Sonst dürftest du gar kein Vermögen als deines rechnen, denn du könntest ja alles einmal ausgeben müssen.

[Skuggasteg]

Einen allgemeinen Foren-Konsens zur Einordnung dieser Anlagearten gibt es meines Wissens nach nicht. In meiner Buchhaltung habe ich mich für folgendes entschieden:

 

Genossenschaftsanteile: Diese haben einige Analogien zu Aktien (zählen als Eigenanteil, gibt Dividende abhängig vom aktuellen Gewinn, Totalverlust bei Pleite möglich), deswegen ordne ich diese als solche ein. Gegenüber normalen Aktien hat man keine Kursschwankungen und teilweise einen zusätzlichen Schutz vor Pleiten (gerade bei Genossenschaftsbanken). Jedoch bezahlt man das mit schlechter Liquidität, sowie den Verzicht auf Kursgewinne (den viele Aktien längerfristig haben).

 

Mietkaution: Die verbuche ich wie ein Sparkonto mit dem Zusatz, dass es nicht liquides Vermögen ist. Falls diese nur unvollständig zurückgezahlt wird, würde ich es wie @chirlu verrechnen.

 

Diese Zuordnung ist meine Lesart. Ich kann jedoch auch verstehen, wenn andere User die Punkte etwas anders gewichten und deswegen zu einem anderen Ergebnis kommen. Eine große Rolle spielt die Zuteilung eh nur, wenn diese Posten mehr als 5-10% des Gesamtvermögens ausmachen. Ist es weniger, ist der Einfluss auf das Gesamtportfolio eh zweitrangig.

[xfklu]

Am 31.12.2020 um 16:53 von That's me:

Dann die Sache mit Edelmetallen, wie z. B. Gold und Silber. Das sind ja Rohstoffe, wird aber meistens separat betrachtet. Warum?

In die Edelmetalle kannst Du direkt investieren, indem Du dir Münzen oder Barren oder ähnliches kaufst.

Bei den anderen Rohstoffen kann man nur indirekt über irgendwelche Terminkontrakte auf die Preisentwicklung spekulieren.

[Walter White]

Am 31.12.2020 um 16:53 von That's me:

Letztlich braucht man ja immer und nur dann das Fünkchen Glück, dass zum Zeitpunkt wo man Geld braucht (Entnahmephase) die Börsen/Werte gut laufen.

Hier hat sich also Deine Frage versteckt nach all dem wie du selbst schreibst "Anfänger Geplänker". Ich weiß das zur Entnahmephase nicht das Glück dominiert, sondern Wissen.

 

Daher mal ein kleiner Anfang, und das Buch ist nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, wie du dir sicherlich denken kannst. Keine leichte Kost, nimm Dir Zeit.

 

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