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Goldmarie92

Musterdepot Goldmarie

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Weltportfolio22

Im Unterschied zum Fußball ist man beim Geldanlegen mit hoher Wahrscheinlichkeit der Gewinner, wenn man auf der Bank sitzen bleibt und die Füße hochlegt.

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Theobuy

Im Gegensatz zum Kochen, was man lernen kann und sich durch Theorie und Praxis nachweisbar verbessern lässt, gibt es bisher keinen Nachweis, dass derselbe Ansatz beim aktiven Investieren funktioniert. Insofern hinkt der Vergleich und führt in die Irre. Investieren ist daher kein Winner's Game, sondern ein Loser's Game: es geht darum, möglichst wenig Fehler zu machen, um dadurch mit größerer Wahrscheinlichkeit die Marktrendite zu vereinnahmen.

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
vor 23 Minuten von Weltportfolio22:

Im Unterschied zum Fußball ist man beim Geldanlegen mit hoher Wahrscheinlichkeit der Gewinner, wenn man auf der Bank sitzen bleibt und die Füße hochlegt.

 

vor 20 Minuten von Theobuy:

Im Gegensatz zum Kochen, was man lernen kann und sich durch Theorie und Praxis nachweisbar verbessern lässt, gibt es bisher keinen Nachweis, dass derselbe Ansatz beim aktiven Investieren funktioniert. Insofern hinkt der Vergleich und führt in die Irre. Investieren ist daher kein Winner's Game, sondern ein Loser's Game: es geht darum, möglichst wenig Fehler zu machen, um dadurch mit größerer Wahrscheinlichkeit die Marktrendite zu vereinnahmen.

Ihr habt beide Recht.

Was bedeutet dies dann für einen Anleger, der als Basis nicht einmal genug Wissen ansammeln kann und zusätzlich klar ist, dass ein theoretisches, sehr gutes Wissen & Fleiß auch keine sichere Verbesserung erwarten lassen/keine Garantie zum Erfolg sind ?

Dann sollte man doch erst recht nicht aktiv investieren oder ?

 

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Weltportfolio22

Die TE geht von der falschen Grundannahme aus, dass die Marktrendite einem Unentschieden gleichkommt. In Wahrheit ist die Marktrendite der Weg zum Rekordmeister über viele Jahrzehnte.

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Solara
vor einer Stunde von Nostradamus:

Oha, das Koch-Thema kann ich nicht unkommentiert lassen. Ich habe nämlich früher auch das gern genommene Argument gebracht: "Ich habe dafür kein Händchen". Faktisch stimmt es auch, dass meine Frau viel besser kochen kann als ich. Nur: Habe ich jemals ernsthaft versucht, etwas daran zu ändern? Habe ich mich wöchentlich mehrere Stunden hingestellt und gezielt an meinen Koch-Fähigkeiten gearbeitet, Bücher dazu gelesen, Videos angeschaut, Koch-Seminare besucht, mich mit anderen dazu ausgetauscht etc.? Nein, diese notwendige Arbeit, um meine Fähigkeiten zu verbessern, habe ich einfach nicht geleistet.

Sorry, ich kann nicht widerstehen. Wenn das individuelle Kochen mit exquisiten Zutaten dem Einzeltitelportfolio entspricht, entspricht der Thermomix dann dem ETF-Standardgericht? Quasi ein einziges Rezept für Millionen von Köchen,  die zwar gerne gut essen, aber nicht wirklich viel Arbeit in der Küche haben wollen und mit dem Massengeschmack zufrieden sind?

 

Ich habe ein Einzeltiteldepot, koche aber mit dem Thermomix. Ich muss eine gespaltene Persönlichkeit haben. :lol:

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Theobuy
vor 7 Minuten von Hicks&Hudson:

Was bedeutet dies dann für einen Anleger, der als Basis nicht einmal genug Wissen ansammeln kann und zusätzlich klar ist, dass ein theoretisches, sehr gutes Wissen & Fleiß auch keine sichere Verbesserung erwarten lassen/keine Garantie zum Erfolg sind ?

Dann sollte man doch erst recht nicht aktiv investieren oder ?

Ohne grundlegendes Wissen geht es nicht. Die Frage ist halt nur, bekommt man es emotional hin, dieses Wissen auch umzusetzen oder nicht - hier gibt es dann persönliche Grenzen psychologischer und intellektueller Art. Aber selbst mit viel Wissen kann man Irrtümern à la "Dividenden sind zusätzliches Geld" oder ähnlichen erliegen und kommt zu suboptimalen finanziellen Ergebnissen.

Es ist also eine Abwägung - verstehe ich 1) die Theorie grundsätzlich und anerkenne ich das, was die Wissenschaft uns wieder und wieder nachweist und 2) wieviel kann ich davon umsetzen, um ruhig zu schlafen. Letztlich ist man zumeist allein auf weiter Flur, weil alle Finanzintermediäre kein großes Interesse an Index-orientierten Investoren haben - da verdienen sie nämlich weniger Geld als an einem die Strategie wechselnden, neue Produkte ausprobierenden Investor.

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Bast
vor 40 Minuten von Theobuy:

Im Gegensatz zum Kochen, was man lernen kann und sich durch Theorie und Praxis nachweisbar verbessern lässt, gibt es bisher keinen Nachweis, dass derselbe Ansatz beim aktiven Investieren funktioniert. Insofern hinkt der Vergleich und führt in die Irre. Investieren ist daher kein Winner's Game, sondern ein Loser's Game: es geht darum, möglichst wenig Fehler zu machen, um dadurch mit größerer Wahrscheinlichkeit die Marktrendite zu vereinnahmen.

+1

Sehr treffend formuliert.

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Beginner81
· bearbeitet von Beginner81
vor einer Stunde von Weltportfolio22:

Die TE geht von der falschen Grundannahme aus, dass die Marktrendite einem Unentschieden gleichkommt. In Wahrheit ist die Marktrendite der Weg zum Rekordmeister über viele Jahrzehnte.

 

Darauf hatte ich weiter oben schon etwas umständlicher hingewiesen. Ich hoffe, dass sie das einsehen kann.

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dev
vor 59 Minuten von Hicks&Hudson:

Ich kenne Leute aus dem Bekanntenkreis, für die ist es einfach wirklich besser, wenn die nie (wieder) Aktien anfassen, auch nicht in Form eines Welt-ETF. Das ist schade, aber es ist halt einfach so.

Die können es einfach nicht sein lassen, immer aktiv damit herumzuspielen und Verluste zu produzieren.

Kenne ich inzwischen auch, aber das liegt meiner Meinung nach, auch an der falschen Herangehensweise.

 

Wenn man Kapital im Depot als Vermögen ansieht und somit jeden Drawdown als Verlust, dann wird es nichts mit Börse.

Wenn man allerdings die Erträge, also die Ausschüttungen als Erträge ansieht und die Kurse nur als Angebote, dann dürfte es bei vielen besser passen.

 

Und man sollte nie vergessen, jeder einzelne Aktienhandel ändert die Marktkapitalisierung eines Unternehmens und das bei jedem einzelnen Handel.

Wenn viel Verkaufsdruck auf wenig Nachfrage trifft, dann gehen die Kurse nun mal runter und diese Bewegung ängstigt die nächsten.

 

Dieses Wanken zwischen Angst und Gier der Masse, hat oft nichts mit dem Unternehmen dahinter zu tun und eröffnet dem Hartgesottenem Investor die Möglichkeit eine Perle ins Depot zu legen und von deren Erträge zu leben.

 

Allerdings sollte man das Unternehmen einschätzen können und nicht nur auf eine Erholung der Kurse wetten.

 

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Goldmarie92

Ich habe mal eine Umfrage erstellt, um vielleicht ein paar Antworten für mich aus der bisherigen Diskussion zu erhalten.
Leider kann ich einem bestehendem Thread keine Umfrage hinzufügen. Deshalb ist die Umfrage separat und hier zu finden:
 

 

 

 

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Hicks&Hudson
vor 57 Minuten von Solara:

Wenn das individuelle Kochen mit exquisiten Zutaten dem Einzeltitelportfolio entspricht, entspricht der Thermomix dann dem ETF-Standardgericht?

Das ist vielleicht gar kein so schlechter Vergleich.
Bei mir ist es so, dass ich sogar mit unserem Thermomix nix Gescheites auf die Reihe bekomme. Dabei müsste doch jeder Depp die stupiden Anweisungen befolgen können. Also habe ich wohl ein psychologisches Problem (keinen Bock etc), welches hier den Erfolg verhindert.

Übertragen auf die Geldanlage wäre das dann so, wie wenn ich nicht einmal fähig wäre, einen stupiden Sparplan auf einen MSCI World durchzuhalten. Kaum zu glauben (ähnlich wie oben beim Thermomix), aber auch das gibt es eben.

 

vor 57 Minuten von Solara:

Ich habe ein Einzeltiteldepot, koche aber mit dem Thermomix.

Ist doch völlig ok und super, wenn es bei dir klappt mit dem Stock Picking und du Spaß hast.
Es gibt auch Köche (Stock Picker), die ab und zu auch den Thermomix benutzen (ETFs beimischen). Auch das ist ok, wenn es klappt.
Andere sind froh, dass sie durch den Thermomix (nur ETFs) überhaupt etwas kochen können.

Blöd ist nur, wenn man ständig selbst auf "altmodische Art" schlechtes Essen fabriziert und nicht einsehen will, dass ein Thermomix die Lösung wäre, um Essen einfach u. umkompliziert hinzubekommen.
 

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CorMaguire
vor 22 Stunden von Theobuy:

.. was die Wissenschaft uns wieder und wieder nachweist

Könntest Du dafür bitte die Primärquellen nennen/verlinken? Ich suche ja immer noch die von Dir genannte "Marktrendite".

 

Oder anders gesagt: Ich fände es schön wenn Du entweder mit den Behauptungen mal einen Gang runter schaltest oder die Quellen lieferst. Das wäre toll!

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson

@Theobuywird sich sicherlich noch äußern, aber ich nutze die Frage auch mal für Goldmarie.

Die Studien dazu suche ich jetzt nicht heraus, aber allein für dich, @Goldmarie92könnten folgende Links vielleicht noch sinnvoll/lehrreich sein:

 

https://geldfakten.com/aktiv-investieren-und-den-markt-schlagen/

 

https://www.spglobal.com/spdji/en/research-insights/spiva/#us

 

https://www.finanzblogroll.net/stock-picking-du-kannst-den-markt-schlagen/

(dort wird auch auf einige Studien eingegangen)

 

Zitat

Die Behauptung, dass „niemand den Markt schlagen“ kann, halte ich für falsch. Selbst auf lange Sicht ist es möglich.

Ergo also: „Man“ kann den Markt schlagen.

Problem: „Du“ bist (sehr wahrscheinlich) nicht „man“. .

 

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
vor einer Stunde von CorMaguire:

Ich suche ja immer noch die von Dir genannte "Marktrendite"

Ist nicht so einfach, weil allein schon Theorie und (umsetzbare) Praxis nicht das Gleiche sind.

 

https://www.bdo.at/de-at/services-de/corporate-finance/unternehmensbewertung/publikationen/die-bestimmung-der-marktrendite-in-der-unternehmensbewertung-eine-frage-des-index

 

In der Praxis (und ich finde, dass nur diese Sinn hat) kann man nur mit Annäherungen arbeiten.

Auch institutionelle Profis halten einen sehr breiten Index nach Marktkapitalisierung für eine gute Annäherung.

 

Die Effizienz kann auch als Maßstab für eine Annäherung herangezogen werden.

Aber auch hier gibt es einen Unterschied zwischen Effizienz in der Theorie und Effizienz in der echten Praxis.

 

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Theobuy
vor einer Stunde von CorMaguire:

Könntest Du dafür bitte die Primärquellen nennen/verlinken? Ich suche ja immer noch die von Dir genannte "Marktrendite".

Ich helfe gerne. Z.B. https://www.umass.edu/preferen/You Must Read This/Barber-Odean 2011.pdf

Eine Definition für Markt habe ich oben in #221 genannt. Du kannst gerne eine andere vorschlagen und erläutern, warum du sie für besser hältst.

 

 

 

 

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CorMaguire
· bearbeitet von CorMaguire
vor 28 Minuten von Theobuy:

Ich helfe gerne. Z.B. https://www.umass.edu/preferen/You Must Read This/Barber-Odean 2011.pdf

Eine Definition für Markt habe ich oben in #221 genannt. Du kannst gerne eine andere vorschlagen und erläutern, warum du sie für besser hältst.

Na also geht doch :)

 

Die Rendite des weltweiten Aktienmarktes nach @Theobuy wird also repräsentiert durch MSCI ACWI IMI oder FTSE All-World.

 

Das Abstract von dem Paper:

"We provide an overview of research on the stock trading behavior of individual investors. This research documents that individual investors (1) underperform standard benchmarks (e.g., a low cost index fund), (2) sell winning investments while holding losing investments (the “disposition effect”), (3) are heavily influenced by limited attention and past return performance in their purchase decisions, (4) engage in naïve reinforcement learning by repeating past behaviors that coincided with pleasure while avoiding past behaviors that generated pain, and (5) tend to hold undiversified stock portfolios. These behaviors deleteriously affect the financial well being of individual investors"

ist jetzt nicht direkt vielversprechend bezüglich des empirischen Nachweises das "individual investors" "standard benchmarks" nicht übertreffen können. Sondern dass die meisten es nicht tun. Das glaube ich gerne. Ich schaue aber noch genauer rein.

Danke dafür!

 

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Theobuy
· bearbeitet von Theobuy
vor 17 Minuten von CorMaguire:

Die Rendite des weltweiten Aktienmarktes nach @Theobuy wird also repräsentiert durch MSCI ACWI IMI oder FTSE All-World.

... aus den genannten praktischen Gründen.

 

Es macht m.E. wenig Sinn, sich mit theoretischen Modellen zu messen als mit tatsächlich investierbaren Produkten. Andernfalls gleitet man in Bereiche ab, die rein akademisch werden - wir wollen hier aber ja real investieren. ETFs, die auf den genannten Indizes basieren, investieren in konkrete Aktien gemäß ihren Regeln und Stock-Picker investieren in konkrete Aktien gemäß ihrer individuellen Regeln. Viele nutzen dafür ja jede Menge Zahlen der Unternehmen, analysieren die Geschäftsberichte etc. Beide Regelwerke beziehen sich auf dasselbe Aktien-Universum. Die Frage ist also, welches Regelwerk hat eine höhere Erfolgswahrscheinlichkeit - Regel "Marktrendite Index-basiert" oder Regel "Überrendite aufgrund definiertem Stock-Picking"? Wie gesagt - es geht um eine Wahrscheinlichkeitsüberlegung für die Zukunft. Dass es aktive Fonds und Investoren gibt, die besser als die Marktrendite abschneiden, ist völlig klar. Die Wahrscheinlichkeit, zu diesen zu gehören, ist meinem Verständnis nach nur sehr, sehr unwahrscheinlich (hier im WPF, wo es sehr schlaue Investoren gibt, die viel Aufwand betreiben und es hier eig. welche geben müsste, gibt es ja praktisch keine bekannten Beispiele), so dass man entweder sehr sicher eine Minderrendite gegenüber der Marktrendite einfährt, die durchaus positiv und beachtlich sein kann, oder halt auf die Marktrendite setzt...

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
vor 1 Stunde von CorMaguire:

empirischen Nachweises das "individual investors" "standard benchmarks" nicht übertreffen können. Sondern dass die meisten es nicht tun.

Ich glaube, wie oben schon erwähnt, dass es sehr wichtig ist, bei solchen (und auch anderen) Überlegungen immer einfließen zu lassen, dass Theorie und Praxis oft weiter auseinander liegen, als man glaubt.

Nicht wenige hier im Forum tun sich schwer damit, diese Tatsache zu sehen und zwar in sehr vielen Bereichen.

Beck hat im Video eine Sache erklärt.

Weitere Beispiele (die auch Einfluss auf das schlechte Abschneiden von (Privat)anlegern in Studien etc haben), sind:

 

Theorie (die richtig sein kann oder auch ist):

Jeder kann den Markt schlagen.

Praxis:

Ja, (mächtige) Profis mit genug Connections und entsprechendem Equipment (z.B. an der Wall Street) können das.

Hans Meier als Privatanleger in Katzenhausen mit seinem Notebook und Google-Suchmaschine / Finanzseiten für jedermann kann es (eher) nicht.

 

Theorie:

Bestimmte, wissenschaftlich untersuchte Strategien bringen eine Überrendite (z.B. Faktor-Investing, Equal Weight, Multi-Asset mit etlichen Anlageklassen & Rebalancing).

Praxis:

Es gibt keine/extrem wenige investierbare Produkte/Vehikel (ETFs etc), welche dem (Privat)anleger ermöglichen, die theoretische Überrendite nach Kosten wirklich abzugreifen oder aber die entstehenden (Handels)Kosten/steuerlichen Effekte der Abbildung einer Strategie in der Praxis schmälert die Rendite.

 

Theorie:

Steuerstunden mit thesaurierenden Fonds/ETFs ist langfristig ein Free Lunch/bringt eine kleine Zusatzrendite

Praxis:

(Privat)anleger können langfristig die erhofften Vorteile langer Steuerstundung nicht oder nur teilweise abgreifen. Verhindert wird dies durch unvorhersehbare Dinge wie "Änderung von Steuergesetzen", "steuerschädliche Verschmelzung von Fonds", "Veränderung von Anlagevehikeln (ESG), welche zu einem steuerschädlichen Tausch führen".

 

Theorie:

B&H (z.B. mit nur einem ETF) ist das Beste, was man tun kann (man sehe sich nur den Chart eines MSCI World an im Backtest)

Praxis:

Kaum ein Anleger hier erhält exakt die Rendite eines (Einmalanlage-)Welt-Index/ETF-Charts in seinem eigenen Depot, auch nicht in Sparplan-Variante, weil der normale (Geld)Fluss des Lebens von jedem einen individuellen, eigenen Chart erzeugt, der vom "Musterchart" abweicht. 

Bei Träumen um Tenbegger wie Amazon ist das übrigens noch viel extremer. Wenn Anfänger davon schwärmen, wie schön es doch gewesen wäre, im Jahr 2005 eine Amazon Aktie gekauft zu haben, dann verstehen sie nicht, dass fast kein Anleger dieser Welt exakt diesen Einmalanlage-Chart von Amazon so in sein Depot bekommen hat. Sie vergessen, dass (selbst wenn sie 2005 richtig gekauft hätten) die Wahrscheinlichkeit bei 99,99% gelegen wäre, dass sie die Amazon Aktie weit vor ihrem Hoch schon längst wieder verkauft hätten, um die augenscheinlich dicken Gewinne mitzunehmen (die sich viel später als lächerlich klein erwiesen haben). @Goldmarie92- klar, was ich meine ?

Das sind auch Beispiele, warum Backtests speziell für Anfänger so unglaublich gefährlich sind, weil sie falsche Erwartungen erwecken und die Realität verzerren ( @Goldmarie92- daran musst du leider unbedingt auch noch arbeiten).

 

Letztendlich zählt am Ende immer nur, was nach Kosten, Steuern und unbeeinflussbaren/unvorhersehbaren Ereignissen in der eigenen Tasche landet. Das ist die Praxis und nur diese ist relevant für uns alle hier.

Die schöne Theorie ist unmöglich abzugreifen, da kann man noch so sehr dran glauben.

Eher dreht sich alles um Wahrscheinlichkeiten und Annäherungen. Wer das begreift, hat schon viel gewonnen.

Daher hilft es in der Praxis auch nicht viel, sich an einer rein theoretischen Marktrendite zu orientieren.

@stagflationhat hier im Forum z.B. auch schon mehrmals gut erklärt, dass das theoretische Marktportfolio nicht investierbar ist (auch wenn einige immer wieder danach fragen), weil es eben (wie der Name schon sagt) nur Theorie ist.

 

vor einer Stunde von Theobuy:

Es macht m.E. wenig Sinn, sich mit theoretischen Modellen zu messen als mit tatsächlich investierbaren Produkten.

Da haben wir fast gleichzeitig gepostet :thumbsup: . Ich habe noch geschrieben, als dein Post schon abgesetzt war. Ich sehe an deinen Zeilen, dass du sinngemäß fast das Gleiche geschrieben hast, was ich in meinem Post ausgeführt habe.:)

 

vor einer Stunde von Theobuy:

Andernfalls gleitet man in Bereiche ab, die rein akademisch werden

Ein Problem, das hier im WPF leider sehr häufig vorkommt und gefühlt immer schlimmer wird.

Für Anfänger ist diese Entwicklung mMn absolut kontraproduktiv, weil mehr Fragen als Antworten entstehen. Das Entwerfen rein theoretisch toller Portfolios/Strategien ist alles schön und nett. Anfängern und auch vielen anderen Anlegern suggeriert es leider etwas, was in der echten Praxis nicht erreichbar ist.

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
vor 32 Minuten von Theobuy:

Die Frage ist also, welches Regelwerk hat eine höhere Erfolgswahrscheinlichkeit - Regel "Marktrendite Index-basiert" oder Regel "Überrendite aufgrund definiertem Stock-Picking"?

Der Fairnis halber muss ich (nochmals) ergänzen, dass alles nix hilft, wenn man sein Anlegerverhalten nicht im Griff hat. Der "beste" und billigste Welt-ETF hat keine Chance, wenn der nutzende Anleger damit zockt, seine Risikohausaufgaben nicht gemacht hat (Risikotoleranz und -tragfähigkeit etc) oder sonstige Fehler damit macht.

Dass ich bei der Themenerstellerin hier auch immer noch große Zweifel habe, hatte ich in meinem ersten Post drüben im Umfrage-Faden angedeutet (ich wollte ja wirklich fast auch Antwort "Psyche" oder "Tagesgeld" anklicken, glaube aber auf der anderen Seite immer noch daran, dass sie es schaffen kann, eben mit der psychologischen "Krücke" Sparplan und dann einfach laufen lassen/nicht mehr viel hinsehen (die Risikoparamtersache muss aber trotzdem unbedingt vorher erledigt werden, @Goldmarie92).

 

Trotzdem behaupte ich weiter, dass (sofern man sein Anlegerverhalten nicht in den Griff bekommt) die Schäden mit einem weltweiten ETF geringer ausfallen werden, als mit einem Einzelaktien-Depot mit aus dem Bauchgefühl zusammengewürfelten Werten. Dass eine Variante mit "nur Festgeld" gegen so ein Anlegerfehler-Depot auch langfristig besser abschneiden kann, hatte ich auch schon erwähnt.

 

@Theobuy

Ich stimme dir daher besonders in Bezug auf Anfänger zu, dass es tatsächlich ein Looser´s Game ist.

Ziel sollte sein, keine oder wenige Fehler zu machen und nicht das Augenmerk auf (Über)rendite/ideale Strategie zu legen.

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dev
· bearbeitet von dev

Das Bauchgefühl ist bei allen Anlageformen der falsche Indikator.

Seine Angst und Gier bekommt man nur in den Griff, wenn man das Wissen hat und einschätzen kann, was man tut.

 

Es bringt also auch nichts, wenn man sagt, bespare diesen ETFs, denn dann wird beim nächsten Drawdown Panik ausbrechen und man wirft wegen seinem Bauch wieder alles hin.

 

 

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CorMaguire

Und es ist mal wieder Zeit für den Verweis auf Epikur:

 

"Vor allem, mein lieber Herodot, muß man sich einprägen, was den Bezeichnungen die wir gebrauchen, zugrunde liegt, um alles nur Vermutete, Umstrittene oder Bezweifelte darauf zurückführen und daran nachprüfen zu können, sonst gerät durch uferlose Erklärungen alles in Verwirrung und wir führen nur leere Worte im Munde."

 

Aus Epikur "Philosophie der Freude"  ISBN 3-520-19805-3

 

 

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Goldmarie92
vor 5 Stunden von Hicks&Hudson:

Der Fairnis halber muss ich (nochmals) ergänzen, dass alles nix hilft, wenn man sein Anlegerverhalten nicht im Griff hat. Der "beste" und billigste Welt-ETF hat keine Chance, wenn der nutzende Anleger damit zockt, seine Risikohausaufgaben nicht gemacht hat (Risikotoleranz und -tragfähigkeit etc) oder sonstige Fehler damit macht.

Dass ich bei der Themenerstellerin hier auch immer noch große Zweifel habe, hatte ich in meinem ersten Post drüben im Umfrage-Faden angedeutet (ich wollte ja wirklich fast auch Antwort "Psyche" oder "Tagesgeld" anklicken, glaube aber auf der anderen Seite immer noch daran, dass sie es schaffen kann, eben mit der psychologischen "Krücke" Sparplan und dann einfach laufen lassen/nicht mehr viel hinsehen (die Risikoparamtersache muss aber trotzdem unbedingt vorher erledigt werden, @Goldmarie92).

Danke Hicks&Hudson.
Die Zweifel darfst du haben - das ist ja letztlich meine Baustelle (Psyche/Anlegerberhalten), welche ich lösen muss!!

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
vor 54 Minuten von Goldmarie92:

das ist ja letztlich meine Baustelle (Psyche/Anlegerberhalten), welche ich lösen muss!!

Es ist eine Baustelle.

Eine andere ist vermutlich immer noch das hier:

vor 54 Minuten von Goldmarie92:

seine Risikohausaufgaben nicht gemacht hat (Risikotoleranz und -tragfähigkeit etc)

Diese Sache hatte ich dir in unserem Austausch per PN auch nicht nur 1x erklärt und auch hier öffentlich angesprochen:

Am 14.12.2023 um 17:16 von Hicks&Hudson:

- Lege fest, wie viel Risiko du gehen kannst/willst.

...

Rechne damit, dass so ein ETF ca. 50% ins Minus rutschen kann (damit hast du dann eine Vorstellung, was du im blödesten Fall am Geld verlieren kannst, wenn auch nur hoffentlich vorübergehend).

Zu diesen Thema kam leider nicht viel Reaktion von dir.:(

Sei bitte ehrlich: Hast du dich damit mittlerweile mal wirklich konkret befasst ?

Das ist übrigens genau das, was @Sapinedrüben in deinem Umfrage-Faden auch meint.

 

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson

Ich habe dir mal ein Video herausgesucht, welches das Thema recht gut auf einfache Art erklärt.

Sehe es dir mal an und gib Rückmeldung.

 

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Nostradamus
vor 59 Minuten von Goldmarie92:

Die Zweifel darfst du haben - das ist ja letztlich meine Baustelle (Psyche/Anlegerberhalten), welche ich lösen muss!!

Vielleicht ist es ja hilfreich, das einfach mal zu tun, anstatt es immer wieder zu thematisieren. Es gibt auch Raucher, die einfach aufgehört haben zu rauchen (und zwar dauerhaft), anstatt "die Psyche" erst zum großen Thema zu machen.

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