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tenchu2x

Lebensplanung, GKV/PKV und arbeiten: wie geht es weiter??

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ozymandias1
· bearbeitet von ozymandias1
Am 30.12.2020 um 20:46 von tenchu2x:

sondern es geht um rund 800-1200 euro GKV oder GKV beim Szenario "gar nicht mehr arbeiten" und um vielleicht 50 Euro GKV beim Szenario "für 1000" Euro brutto wo angestellt zu sein. das ist eben ein Massiver Unterschied und ein Gamechanger.

Ich spiele ungern den Moralapostel (das muss jeder selbst wissen), aber in diesem Thread fehlt dieser Blickwinkel: Könntest Du wirklich morgens noch in den Spiegel gucken (oder den Müllmännern auf der Straße ins Gesicht blicken), wenn Du mit Mitte 50 mit 2 Millionen auf dem Konto als Privatier für 50 EUR krankenversichert bist und Deine Krankheitskosten von der Solidargemeinschaft getragen werden? Ich kann nachvollziehen, wenn jemand den Staat für so ineffizient hält, dass er sich weitestgehend entzieht und lieber spendet als Steuern zu zahlen. Aber die Solidargemeinschaft so auszunutzen ist schon ein anderes Kaliber...

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GenerationY
· bearbeitet von GenerationY
vor 35 Minuten von ozymandias1:

Ich spiele ungern den Moralapostel (das muss jeder selbst wissen), aber in diesem Thread fehlt dieser Blickwinkel: Könntest Du wirklich morgens noch in den Spiegel gucken (oder den Müllmännern auf der Straße ins Gesicht blicken), wenn Du mit Mitte 50 mit 2 Millionen auf dem Konto als Privatier für 50 EUR krankenversichert bist und Deine Krankheitskosten von der Solidargemeinschaft getragen werden? Ich kann nachvollziehen, wenn jemand den Staat für so ineffizient hält, dass er sich weitestgehend entzieht und lieber spendet als Steuern zu zahlen. Aber die Solidargemeinschaft so auszunutzen ist schon ein anderes Kaliber...

Es gibt einen weiteren Aspekt der hier aus meiner Sicht mehr Geltung verdient hat: Möchte ich mir Mehrleistungen ggü der  GKV sichern? Die GKV Leistungen und Kosten sind im Alter auch bei der GKV nicht sicher. Das mit der Moral würde ich jedem selbst überlassen bzw ist das System ja so gestaltet und nicht vom Thread Ersteller.

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Gast240102
vor einer Stunde von ozymandias1:

Ich spiele ungern den Moralapostel (das muss jeder selbst wissen), aber in diesem Thread fehlt dieser Blickwinkel: Könntest Du wirklich morgens noch in den Spiegel gucken (oder den Müllmännern auf der Straße ins Gesicht blicken), wenn Du mit Mitte 50 mit 2 Millionen auf dem Konto als Privatier für 50 EUR krankenversichert bist und Deine Krankheitskosten von der Solidargemeinschaft getragen werden? Ich kann nachvollziehen, wenn jemand den Staat für so ineffizient hält, dass er sich weitestgehend entzieht und lieber spendet als Steuern zu zahlen. Aber die Solidargemeinschaft so auszunutzen ist schon ein anderes Kaliber...

....m.E. macht er es genau richtig. Das GKV System ist ein asoziales und diskriminierendes System und kein Solidarsystem, da Menschen für die gleiche Leistung unterschiedlich bezahlen müssen.

Das Thema "Solidargemeinschaft" ausnutzen ist doch im System bewusst angelegt und gilt primär bei zahlreichen Teilzeitbeschäftigten und Rentnern in der KVdR. Alle drücken sich um den fairen kostenäquivalenten Beitrag. Ich kenne so viele Teilzeitdamen, die ein bisschen Arbeit nur als Zeitvertreib und sozialem Kontakt nebenbei machen. Die könnten auch voll arbeiten. So zahlen die Vollzeitarbeiter deren GKV Beitrag mit und anschließend die Rentenaufbesserung. Das System ist auf so eine Ausnutzung geradezu angelegt.

Ein faires und anreizgerechtes System würde für jeden unabhängig von Einkommen und Vermögen den gleichen Gesundheitsbeitrag verlangen und wer sich diesen bei nachgewiesener Bedürftigkeit nicht leisten kann, der erhält einen Zuschuss (ähnlich wie Wohngeld etc.), aber die Deutschen wollen lieber ein ein diskriminierendes  und zutiefst ungerechtes System wie die GKV und es steht jedem frei sich anreizkonform zu verhalten.

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Gast240102
· bearbeitet von fintech
vor 8 Stunden von GenerationY:

Es gibt einen weiteren Aspekt der hier aus meiner Sicht mehr Geltung verdient hat: Möchte ich mir Mehrleistungen ggü der  GKV sichern? Die GKV Leistungen und Kosten sind im Alter auch bei der GKV nicht sicher. Das mit der Moral würde ich jedem selbst überlassen bzw ist das System ja so gestaltet und nicht vom Thread Ersteller.

....das ist richtig und ein wichtiger Punkt. Allerdings gibt es für die GKV private Zusatzversicherungen, die das Problem gerade für Privatiers und Frührentner bislang sehr gut abmildern können. Der TE könnte sich heute schon mit nur sehr geringen Einschränkungen über die Securevita privat versichern, nach deren modularen Versicherungssystem. Dort erhält er beim Wahltarif Kostenerstattung bis zu 1.500 EUR Prämie zurück im Jahr und kann zugleich das Modul erweiterte Kostenerstattung bis zum 3,5 fachen Satz bei GoÄ wählen (außer Zahnarzt und Psychotherapeut) für ca. 40- bis 50 EUR monatlich, wobei er bis zu 50% Kostenrückerstattung erhält, wenn er die Leistungen nicht in Anspruch nimmt. 

 

"Die Höhe der Prämienrückerstattung beträgt 25 Prozent der im Kalenderjahr gezahlten Prämien für den leistungsfreien Versicherten. Sofern Sie in mehreren aufeinanderfolgenden Kalenderjahren keine Leistungen aus dem Wahltarif in Anspruch genommen haben, erhöht sich die Prämienrückerstattung mit jedem weiteren vollen Kalenderjahr ohne Leistungsinanspruchnahme um fünf Prozent. Die Höhe der Prämienrückerstattung ist auf maximal 50 Prozent, der für den leistungsfreien Versicherten im Kalenderjahr gezahlten Prämien begrenzt."

 

https://www.securvita.de/fileadmin/inhalt/dokumente/krankenkasse/m-erweiterte-kostenerstattung.pdf

 

Darüber hinaus kann er sich natürlich auch noch günstig für das Krankenhaus privat versichern.

 

Viele haben im Modell Ehefrau/ Freundin  mit 451 EUR Job in der eigenen Kanzlei, Praxis, Firma usw. so für ca. 120  EUR (bis Alter ca. 35 Jahre ) bis 350 EUR (ab Alter ca. 75 Jahre ) monatlich eine private Krankenvollversicherung durch Zusatzzahnversicherung + Kostenerstattung + privat im Krankenhaus. M.E. unschlagbar im Preis-Leistungsverhältnis im Vergleich zur PKV.

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Nachdenklich
Am 1.1.2021 um 23:19 von fintech:

Ein faires und anreizgerechtes System würde für jeden unabhängig von Einkommen und Vermögen den gleichen Gesundheitsbeitrag verlangen und wer sich diesen bei nachgewiesener Bedürftigkeit nicht leisten kann, der erhält einen Zuschuss (ähnlich wie Wohngeld etc.), aber ....

Du hast ja so recht!

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tenchu2x
· bearbeitet von tenchu2x
Am 31.12.2020 um 11:01 von fintech:

Wichtig für die Überlegungen: Solange Du um die 100 kEUR verdienst kostet die GKV inkl. Pflegeversicherung netto in 2021 ca. 280 EUR im Monat, da sie steuerlich voll absetzbar ist und die Hälfte der Arbeitgeber übernimmt. Die Unterschiede zu einer PKV sind dann gerade in Deinem Alter kostentechnisch eher minimal oder die PKV ist  ei einem teuren Tarif eher teurer.

Würdest Du mit Deinem Einkommen in 2021 die Beiträge am Jahresende für drei Jahre im Voraus zahlen (ca. 32.000 EUR), könntest Du die Nettokosten im übrigen nochmal deutlich drücken, weil Du a) dann nach Berücksichtigung des Unterhalts komplett den Soli sparst und b) dann in den Folgejahren jeweils 1.900 EUR Sonderausgaben nutzen kannst, was wieder ca. 70 EUR monatliche Ersparnis bringt.

In so einem Modell kostet Dich die GKV + Pflegeversicherung netto dann rund 190 EUR im Monat bei Bruttobeiträgen (Arbeitgeber + Arbeitnehmer) von ca. 900 EUR für GKV + Pflege.

Die PKV hat relativ hohe Nettokosten beim Arbeitnehmer weil a) der Arbeitgeberbeitrag auf das steuerliche absetzbare Volumen angesetzt wird und b) dieses steuerlich absetzbare Volumen je nach Leistung nur ca. 70% bis 90% des Gesamtbeitrags betrifft.

Beispiel: Dein  monatlicher PKV Beitrag liegt bei 600 EUR und davon wären 85% steuerlich absetzbar. Dann wären 510 EUR steuerlich pro Monat abzugsfähig und davon wird der Arbeitgeberbeitrag in Höhe von 300 EUR abgezogen, so dass Du nur 210 EUR monatlich tatsächlich steuerlich geltend machen kannst. In der GKV läge der Beitrag zwar z.B. bei 750 EUR (also z.B. 150 EUR mehr), aber Du kannst ca. 370 EUR steuerlich geltend machen und die andere Hälfte zahlt wieder der Arbeitgeber. Insoweit kostet Dich die GKV dann 207 EUR. netto (370 EUR -162,44 EUR Steuerersparnis = 370 EUR *0,44). Die PKV kostet Dich 300 EUR mins 210*0,44= ca. 208 EUR. In dem Beispiel ist die Nettobelastung zwischen GKV und PKV also gleich, obwohl der PKV Bruttobeitrag um 150 EUR geringer als der GKV Bruttobeitrag ist.

 

Hinsichtlich der Kapitaleinkünfte wäre zudem die Frage inwieweit Du diese nicht tatsächlich in eine GmbH verlagern könntest (auch ohne dort angestellt zu sein). Dann würden die Kapitaleinkünfte zunächst in der GmbH anfallen und m.W. nur dann verbeitragt werden, wenn Du diese an Dich ausschüttest. Insoweit wäre es durchaus denkbar, dass Du in Zukunft nur den GKV Mindestbeitrag zahlst. Die andere Variante ist wie von Dir beschrieben ein kleiner Minijob über 451 EUR. Da reicht ja meistens schon etwas karitatives.

 

Da die beschrieben Vorgehensweisen jedoch moralisch als fragwürdig gelten (tatsächlich wäre es eine Gegenwehr gegen den nimmersatten Staat) und die GKV belasten, wird angesichts der bevorstehenden Boomerschwämme  (halbierte Beiträge bei höheren Gesundheitskosten)  immer wieder mal diskutiert, dass jeder einen kostenbasierten Beitrag (z.B. orientiert an den Durchschnittskosten, was so um die 400 EUR KV Prämie wären) zahlen muss und nur dann einen Zuschuss bekommt, wenn er bedürftig ist wie bei allen sonstigen Transferleistungen auch. Bei so einem Prämienmodell, wäre m.E. die PKV dann die bessere Wahl aus den von den Vorrednern schon erwähnten Gründen.

das mit der Steuerersparnis hatte ich so gar nicht auf dem Schirm, danke, das ist schon gar nicht so wenig was das ausmacht... a

 

wie genau geht das mit dem Beiträge im voraus zahlen? das ist mir komplett neu.. was sit wenn ich den job verleire und wecshle und weniger verdiene? was passiert dann mit der Vorauszahlung?

 

das mit der GmbH ist wieder eine andere Geschichte aber das ist doch ein Konstrukt das imho mit viel Stress verbunden ist und den will ich nicht.

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Gast240102
· bearbeitet von fintech

.....die Vorauszahlung ist ganz einfach.

Du musst Dich bei Deinem Arbeitgeber einmal umschlüsseln lassen von  Beitragsgruppe 9011 auf 0010 und schon fließen die Arbeitgeberbeiträge auf Dein Konto. Du zahlst dann an die Krankenkasse wie ein privat Versicherter jeden Monat Deine Beiträge selbst ( ca. 900 EUR) oder zahlst die Beiträge im Dezember eines Jahres dann für 36 Monate im Voraus also für 2022, 2023,2024.  Dann erhälst Du durch die Vorauszahlung im Jahr 2022 eine dicke Steuererstattung in Höhe von ca. 15.000 EUR und da Du keine Beiträge mehr zahlst und den Arbeitgeberzuschuss aber ja weiter bekommst , musst Du dann für ca. drei Jahre rund 900 EUR weniger zahlen.

Ein Jobwechsel ist überhaupt kein Problem ( hatte ich auch schon mal), da Du im Erfassungsbogen beim neuen Arbeitgeber die Beitragsgruppe gleich richtig angibst und er schlüsselt dich dann auch auf Beitragsgruppe 0010). Falls Du den Job verlierst oder weniger verdienst, rutscht Du wieder in die Pflichtversicherung. Dann werden die noch nicht fälligen vorausgezahlten Beiträge an Dich zurückgezahlt und erstattet und Dein Arbeitgeber übernimmt wieder die Beitragszahlung. Eine Vorauszahlung ist für Pflichtversicherte leider nicht möglich.

 

Ich mache es seit 2016 so und der Aufwand (alle vier Jahre) ist minimal. Ich überweise einfach an die Krankenkasse und die schickt mir eine Bestätigung

 

"Sehr geehrter Herr fintech,

vielen Dank für Ihre Email und entschuldigen Sie bitte die späte Antwort.

Ich habe Ihnen soeben einen Kontoauszug zugeschickt. Der Geldeingang der Vorauszahlung ist bereits bei uns eingegangen."

Die BKK Faber Castell & Partner wünscht Ihnen ein gesundes Weihnachtsfest."

 

Beim Erstenmal haben Sie mir mitgeteilt, dass ich zunächst eine Umschlüsselung der Beitragsgruppe benötige:

 

"Sehr geehrter Herr fintech,
vielen Dank für Ihre Email. Eine Vorauszahlung der Beiträge ist möglich, jedoch benötigen wir hierfür eine Ummeldung von Ihrem Arbeitgeber.
Dieser trägt nämlich momentan die Beiträge für Sie und führt diese direkt an uns ab. Die Beitragsgruppe müsste daher von 9011 auf 0010 umgemeldet werden.
Wir können Ihnen dann gerne den Beitrag für 2016 und 2017 + 2018 unter Vorbehalt mitteilen und Ihnen den entsprechenden Beitragsbescheid zukommen lassen."

 

Damit sparst Du mal ca. 70 EUR im Monat und nicht vergessen: Falls Du recht gesund bist und wenig Leistungen in Anspruch nimmst, könntest Du mit dem Wahltarif der Securvita ja nochmal ca. 40 EUR netto (bei 900 EUR Brutto) sparen. 

 

Die Nettobelastung der GKV muss also nicht so dramatisch sein, wenn man gut verdient :-).

 

zur GmbH: Eine GmbH verursacht auch laufende Kosten + Gründung und außerdem muss es erstmal funktionieren. M.E. für Zwecke der Krankenversicherung nicht notwendig, solange man gutverdienend angestellt ist.

 

Ein Punkt gilt es jedoch zu beachten: Mit der Vorauszahlung trägst Du das Insolvenzrisiko Deiner Krankenkasse. Sollte die Krankenkasse pleite gehen, dann ist Dein Geld weg.

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oktavian

@fintech Ich dachte immer Vorrauszahlung lohnt sich nur, wenn noch alte Lebensversicherung, PKV etc zusätzlich hat zur GKV, welche man normalerweise gar nicht absetzen könnte. Das geht dann, weil die GKV durch die Vorrauszahlung diese in den Folgejahren nicht blockiert. Jetzt schreibst du es lohnt sich auch so und man spart 70€/Monat. Habe ich das richtig verstanden?

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Gast240102
· bearbeitet von fintech

Dein Einwand ist prinzipiell korrekt. Ich hatte vorausgesetzt, dass man genügend andere Versicherungen hat.

Wenn Du Angestellter bist und über der BBG für die Arbeitslosenversicherung (  85.200 EUR in 2021) verdienst, hast du ja schonmal 1.022 EUR Beitrag für die Arbeitslosenversicherung. Für die restlichen 900 EUR gehen im Grunde alle denkbaren Versicherungen, da sie ja der Vorsorge dienen also Unfallversicherung, Berufsunfähigkeit, Risikolebensversicherung, Kfz-Haftpflicht,  alte Lebensversicherungen irgendwelche Zusatzversicherungen z.B. Pflege oder Gesundheit. Eigentlich schafft man das so relativ leicht.

 

Als sonstige Vorsorgeaufwendungen berücksichtigt werden neben den Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträgen oberhalb der Basisvorsorge auch alle Beiträge zur Absicherung von Arbeitslosigkeit, Erwerbs- und Berufsunfähigkeit sowie Unfall-, Haftpflicht- (auch Kfz-Haftpflicht) und Risikolebensversicherungen. Bei Renten- und Kapitallebensversicherungen zählen nur Altverträge. Der Abschluss muss vor dem Jahr 2005 erfolgt sein, ebenso die erste Einzahlung. 

https://www.finanztip.de/vorsorgeaufwendungen/

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Gast240102

...in 2021 lohnt sich die Vorauszahlung halt nochmal besonders, weil Du den Soli einmalig komplett sparen kannst.

Beispiel Du verdienst 105.000 EUR und musst dann 1484 EUR Soli zahlen.

https://www.smart-rechner.de/gehalt/rechner.php

Durch die Vorauszahlung von ca. 32.000 EUR landest Du nun bei ca. 73.000 EUR und zahlst = 0 Soli:

https://www.smart-rechner.de/gehalt/rechner.php

Somit spart man über 36 Monate umgelegt quasi nochmal ca. 40 EUR :-).....und nähert sich mit Beitragsrückerstattung dann umgerechnet schon bald der 100 EUR Marke für die GKV bei Maximalbeitrag :-).

Ohne Vorauszahlung würde man jedes Jahr mit 105 kEUR den Soli fast vollständig berappen müssen.

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oktavian

ok, danke. Hätte ja sein können es gibt noch bessere Tricks. :) Das Steuerrecht ist ja sehr kompliziert. Beamte haben es dann ohne Arbeitslosenversicherung und BU schwerer einen Nutzen von der Vorrauszahlung zu haben. Auch die niedrigeren Gehälter lassen sie unwahrscheinlicher einen Soli zahlen.

Immerhin blockiert Riesterbeitrag dieses Vorgehen nicht.

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tenchu2x
vor 1 Stunde von fintech:

.....die Vorauszahlung ist ganz einfach.

Du musst Dich bei Deinem Arbeitgeber einmal umschlüsseln lassen von  Beitragsgruppe 9011 auf 0010 und schon fließen die Arbeitgeberbeiträge auf Dein Konto. Du zahlst dann an die Krankenkasse wie ein privat Versicherter jeden Monat Deine Beiträge selbst ( ca. 900 EUR) oder zahlst die Beiträge im Dezember eines Jahres dann für 36 Monate im Voraus also für 2022, 2023,2024.  Dann erhälst Du durch die Vorauszahlung im Jahr 2022 eine dicke Steuererstattung in Höhe von ca. 15.000 EUR und da Du keine Beiträge mehr zahlst und den Arbeitgeberzuschuss aber ja weiter bekommst , musst Du dann für ca. drei Jahre rund 900 EUR weniger zahlen.

Ein Jobwechsel ist überhaupt kein Problem ( hatte ich auch schon mal), da Du im Erfassungsbogen beim neuen Arbeitgeber die Beitragsgruppe gleich richtig angibst und er schlüsselt dich dann auch auf Beitragsgruppe 0010). Falls Du den Job verlierst oder weniger verdienst, rutscht Du wieder in die Pflichtversicherung. Dann werden die noch nicht fälligen vorausgezahlten Beiträge an Dich zurückgezahlt und erstattet und Dein Arbeitgeber übernimmt wieder die Beitragszahlung. Eine Vorauszahlung ist für Pflichtversicherte leider nicht möglich.

 

Ich mache es seit 2016 so und der Aufwand (alle vier Jahre) ist minimal. Ich überweise einfach an die Krankenkasse und die schickt mir eine Bestätigung

 

"Sehr geehrter Herr fintech,

vielen Dank für Ihre Email und entschuldigen Sie bitte die späte Antwort.

Ich habe Ihnen soeben einen Kontoauszug zugeschickt. Der Geldeingang der Vorauszahlung ist bereits bei uns eingegangen."

Die BKK Faber Castell & Partner wünscht Ihnen ein gesundes Weihnachtsfest."

 

Beim Erstenmal haben Sie mir mitgeteilt, dass ich zunächst eine Umschlüsselung der Beitragsgruppe benötige:

 

"Sehr geehrter Herr fintech,
vielen Dank für Ihre Email. Eine Vorauszahlung der Beiträge ist möglich, jedoch benötigen wir hierfür eine Ummeldung von Ihrem Arbeitgeber.
Dieser trägt nämlich momentan die Beiträge für Sie und führt diese direkt an uns ab. Die Beitragsgruppe müsste daher von 9011 auf 0010 umgemeldet werden.
Wir können Ihnen dann gerne den Beitrag für 2016 und 2017 + 2018 unter Vorbehalt mitteilen und Ihnen den entsprechenden Beitragsbescheid zukommen lassen."

 

Damit sparst Du mal ca. 70 EUR im Monat und nicht vergessen: Falls Du recht gesund bist und wenig Leistungen in Anspruch nimmst, könntest Du mit dem Wahltarif der Securvita ja nochmal ca. 40 EUR netto (bei 900 EUR Brutto) sparen. 

 

Die Nettobelastung der GKV muss also nicht so dramatisch sein, wenn man gut verdient :-).

 

zur GmbH: Eine GmbH verursacht auch laufende Kosten + Gründung und außerdem muss es erstmal funktionieren. M.E. für Zwecke der Krankenversicherung nicht notwendig, solange man gutverdienend angestellt ist.

 

Ein Punkt gilt es jedoch zu beachten: Mit der Vorauszahlung trägst Du das Insolvenzrisiko Deiner Krankenkasse. Sollte die Krankenkasse pleite gehen, dann ist Dein Geld weg.

danke dir! was ist denn diese Securvita? eine zahnzusatzversicherung?

 

was du allerdings nicht berücksichtigst ist der Punkt dass du der KK ja einen Kredit gibst mit der Methode. mit dem geld könntest du natürlich auch an Aktien geld verdienen. wenn wir da mal von 6 Prozent im Jahr ausgehen, sieht die Rechnung dann schon wieder etwas anders aus aber ich weiß spontan nicht wie man das ausrechnet da bei der normalen methode die beitraege ja auch monatlich anfallen und nicht am Ende der 3 jahre... aber das müsste man auch noch gegenüberstellen...

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Gast240102

.....die Securvita ist eine gesetzlich Krankenkasse mit relativ gutem Wahltarif ( 300 EUR sicher z.B. bei Verzicht auf Naturheilverfahren, Osteopathie  etc. + 600 EUR, wenn Du keine Leistungen in Anspruch nimmst bzw. selbst zahlst).

 

Ich berücksichtige das bei mir schon. Ich finanziere die Vorauszahlung au dem Grund entweder bei der comdirect (gab es sogar eine Sonderaktion zu 1,99 % im November 2020) oder über Lombard und gebe die Steuererklärung in dem Jahr dann sehr früh ab (meist schon im Januar).

Du hast eine Anfangsauszahlung von z.B. 32.400 EUR im Dezember 2020 und nach vier bis 5  Monaten hast Du davon schon 900 EUR *4 + 14.256 EUR ( Steuererstattung) = 17.800 EUR wieder Ende April 2021 zurück und bis August 2022  hast Du die 32.400 EUR schon komplett zurück durch die monatliche "Ersparnis" von 900 EUR.  Ab August 2022 erhältst Du nun quasi "Kredit" in Höhe von 900 EUR monatlich bis zur Steuernachzahlung im Mai 2023.

Für das Jahr 2021 musst Du dann etwas mehr Steuern als sonst zahlen (Arbeitgeberzuschuss  und nur 1.900 EUR Sonderausgaben ) absetzbar, aber die Steuererklärung für das Jahr 2021 kannst Du mit Lohnsteuerhilfe oder Stb erst am 28. Februar 2023 (also 1 Jahr und 2 Monate später) abgeben. Bis der Steuerbescheid dann im Mai 2023 bearbeitet ist, ist Deine Vorauszahlung schon längst getilgt und Du hast umgekehrt einen Kredit.

 

Die interne Verzinsung ist daher sehr positiv und mittels Lombard oder Ratenkredit lohnt sich das sehr, da Du auch kein Kursrisiko trägst.

Xtzinsfuss.xlsx

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jst
· bearbeitet von jst
Am 7.1.2021 um 17:57 von fintech:

...in 2021 lohnt sich die Vorauszahlung halt nochmal besonders, weil Du den Soli einmalig komplett sparen kannst.

Beispiel Du verdienst 105.000 EUR und musst dann 1484 EUR Soli zahlen.

https://www.smart-rechner.de/gehalt/rechner.php

Durch die Vorauszahlung von ca. 32.000 EUR landest Du nun bei ca. 73.000 EUR und zahlst = 0 Soli:

https://www.smart-rechner.de/gehalt/rechner.php

Somit spart man über 36 Monate umgelegt quasi nochmal ca. 40 EUR :-).....und nähert sich mit Beitragsrückerstattung dann umgerechnet schon bald der 100 EUR Marke für die GKV bei Maximalbeitrag :-).

Ohne Vorauszahlung würde man jedes Jahr mit 105 kEUR den Soli fast vollständig berappen müssen.


Zu den möglichen Modalitäten der Vorauszahlung habe ich hier einige Varianten betrachtet: 

Es ist nämlich so, dass man zwei Freiheitsgrade hat:

 

1) Initiale Vorauszahlung (die noch voll absetzbar ist), das sind seit 2020 bis zu dem 3fachen des Jahresbeitrags.

 

2) Weitere Vorauszahlung in den Folgejahren, zur Kompensation eines Erstattungsüberhangs der Arbeitgeberzuschüsse. Das ist zum einen eine psychologische Sache, da es sich ungut anfühlt, Steuernachzahlungen leisten zu müssen statt etwas vom Finanzamt zurückzubekommen (ist netto aber kein Verlust, denn die zukünftigen Arbeitgeberzuschüsse sind bei der initialen Vorauszahlung enthalten und wirken daher im ersten Jahr steuermindernd, obwohl es steuerfreie Zuschüsse sind). Zum anderen hat man dadurch die Möglichkeit, die Zeit bis zum nächsten „Jahr 1“ mit der hohen Vorauszahlung aber ohne Absetzbarkeit der übrigen Versicherungen (bis 1900€) zu strecken. Das muss man nach neuer Lage aber nochmal gegen den Soli rechnen. In dem oben genannten Beispiel mit 105k Jahresbrutto wäre es vorteilhaft, in den Zwischenjahren nicht vorauszuzahlen, da der Vorteil des Soli-Entfalls (+1400€ netto) überwiegt.

 

Ab 2021 macht es Sinn, hierbei das Thema Soli-Belastung genau im Blick zu haben. Leider ist das sehr kompliziert und unintuitiv. Und zwar weil die Umsetzung der angeblichen „90%-Abschaffung“ so dämlich ist (danke Merkel). Es ist nämlich keine zusätzliche Steigerung der Progression sondern eine höhere Besteuerung des gesamten (!) zu versteuernden Einkommens - quadratischer statt linearer Zusammenhang, das gibt es sonst nicht. Zuvor war es nämlich für die meisten der Betroffenen (also Einkommen klar oberhalb der Progressionszone) egal, ob man in den Folgejahren die Arbeitgeberzuschüsse (immerhin knapp 5000€ in der GKV / BBG) versteuern muss (!) da es nur ein Transfer derselben Summe zwischen den Jahren darstellte. Das gilt jetzt nur noch bedingt, insbesondere aber nicht in der „Soli-Progressionszone“ zwischen ca. 73k und 112k. Das kann man mit einem Steuerrechner sehr gut nachvollziehen.

 

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Gast240102

zu 2) : Das ist keine Alternative, weil man dadurch die 1900 EUR ja verliert. Das Modell liegt ja gerade darin, diese 1.900 EUR, die bei normaler jährlicher Zahlungsweise nicht nutzbar sind, nutzbar zu machen. Die würden in jedem Jahr der Vorauszahlung aber wieder nicht mehr nutzbar sein.

 

Kritisch wird in den Folgejahren, dass evl. Steuererhöhungen drohen. Man spart also heute 42% + Soli und muss die Mehrbeträge der Folgejahre evtl. zu 44%  oder 45% + Soli versteuern.

 

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DancingWombat
· bearbeitet von DancingWombat
vor 44 Minuten von fintech:

zu 2) : Das ist keine Alternative, weil man dadurch die 1900 EUR ja verliert. Das Modell liegt ja gerade darin, diese 1.900 EUR, die bei normaler jährlicher Zahlungsweise nicht nutzbar sind, nutzbar zu machen. Die würden in jedem Jahr der Vorauszahlung aber wieder nicht mehr nutzbar sein.

 

Das stimmt. Man könnte in den 2 Jahren ohne KV Beiträge schauen das man andere Positionen steuerlich geltend machen kann. Das könnten z.B. vermehrte Zahlungen in einen Rürup Vertrag sein, oder aber auch Verluste aus z.B. Vermietung und Verpachtung durch Sanierungsmaßnahmen....

Man spielt hier das Steuerspiel und sollte auch die Steuern für die kommenden Jahre planen! 

 

Zitat

Kritisch wird in den Folgejahren, dass evl. Steuererhöhungen drohen. Man spart also heute 42% + Soli und muss die Mehrbeträge der Folgejahre evtl. zu 44%  oder 45% + Soli versteuern.

 

Der Soli ist für sehr viele ein realistisches Szenario. Um das zu verhindern bzw. zu reduzieren siehe oben. Die 45% Progression dürfte für viele weit weg sein. Bei Zusammenveranlagung trifft das ja erst ab 500k p.a. zu. 

 

Man sollte im Jahr der Zahlung der KV aber darauf achten nicht in die Zone < 42% Grenzsteuersatz zu rutschen. 

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Gast240102
vor 23 Minuten von DancingWombat:

 

Das stimmt. Man könnte in den 2 Jahren ohne KV Beiträge schauen das man andere Positionen steuerlich geltend machen kann. Das könnten z.B. vermehrte Zahlungen in einen Rürup Vertrag sein, oder aber auch Verluste aus z.B. Vermietung und Verpachtung durch Sanierungsmaßnahmen....

 

Für die meisten Arbeitnehmer reichen schon fast die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung (ca. 1.100 EUR p.a.) + die ein oder andere Haftpflichtversicherung aus.

 

Die 45% waren perspektivisch nach der Bundestagswahl angedacht. Könnte mir leider sehr gut vorstellen, dass der bisherige Spitzensteuersatz auf rund 45% ansteigt.

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Cauchykriterium
vor 2 Minuten von fintech:

Könnte mir leider sehr gut vorstellen, dass der bisherige Spitzensteuersatz auf rund 45% ansteigt.

Zahlst Du etwas bislang noch nicht 45 % als Grenzsteuersatz??? Schlecht verhandelt? ;-)

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Gast240102
· bearbeitet von fintech

...hier in der Schweiz nicht. In Dtl. schon. (Scherz).

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Cauchykriterium

Und warum machst Du Dir dann Sorgen um die nächste Wahl?

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jst
· bearbeitet von jst
vor 2 Stunden von fintech:

zu 2) : Das ist keine Alternative, weil man dadurch die 1900 EUR ja verliert. Das Modell liegt ja gerade darin, diese 1.900 EUR, die bei normaler jährlicher Zahlungsweise nicht nutzbar sind, nutzbar zu machen. Die würden in jedem Jahr der Vorauszahlung aber wieder nicht mehr nutzbar sein.

 

Das stimmt nicht und ich habe das schon zwei Jahre erfolgreich so gemacht. Kann man auch mit Elster als Probelauf nachvollziehen. Es geht darum, genau die Arbeitgeberzuschüsse zu kompensieren aber keinen Euro mehr, denn in der Tat würde man sonst wieder die 1900€ anknabbern. AG-Zuschüsse und Einzahlungen werden auf null verrechnet und es bleiben 1900€ für weitere Vorsorgeleistungen, insbesondere (weil for free) die bereits angesprochene gesetzliche Arbeitslosenversicherung. Wer dann noch eine BU Versicherung hat dürfte bereits bei der Summe sein; falls nicht, Kfz Haftpflicht geht auch und bringt ein paar hundert.

 

Bei der Rechtslage bis 2020 war dieser kleine Bonus übrigens schon implizit im dritten Jahr vorhanden, denn man konnte nur max. 2,5 Jahresbeiträge (AN+AG Anteil) vorauszahlen. Sodass man im dritten Jahr dann noch für ein halbes Jahr oder eben gleich dem AG Zuschuss regulär zahlen musste, sich aber dann wg. des obigen Mechanismus dennoch die 1900€ absetzen ließen.

 

Wegen der Steuern: das beste was passieren kann (unter der Annahme, dass der Bundesfinanzminister nicht Christian Lindner heißt), ist doch, dass der Soli in den Tarif integriert wird. Die jetzige Regel ist maximal blöd.

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Gast240102

@jst: Danke ! Das ist natürlich dann super.  Im dritten Jahr habe ich es auch immer so gemacht.

 

Wegen der Steuererhöhung: Wenn der Soli dafür wegfiele, wäre der höhere Steuersatz tatsächlich weniger schlimm.

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