König Gerd (Kommer) der Große...muss man Ihn wirklich blind folgen?

Dezember 29, 2020

Hallo zusammen!

Auf Englisch wäre es viel einfacher, aber ich werde es mit Deutsch versuchen.
Ich hoffe, dass alles, was ich schreibe, auch so verstanden wird.

Also schauen wir mal erst König Gerd sein sehr populäre Portfilio Weltportfolio-Variante 2 an.

Da es von Asset Allocation her sehr ähnlich zu meinem Portfolio, somit kann man für beiden den gleiche Benchmark als Vergleichsmaßstab verwenden.
Wir verwenden dafür ein sehr gutes Tool (X-Ray von Morningstar).
Vergleichen wir erst König Gerd der Große sein Portfolio mit dem Benchmark.

Man sieht sehr detaillierte Angaben von Anlagestil bis Anlagesektoren von Aktien und Anleihen, Standard Abweichung, Sharpe Ratio, Alpha, Beta, Information Ratio usw. und natürlich die wichtigste Spalte ....'Rollierende Renditen'
Dort ist eindeutig zu sehen dass

König Gerd seine Portfolio in 1 Jahr mit -6.38% Rendite mit 5% unter dem Benchmark liegt und auch bei 6 Monate Rendite wird der Referenzwert nicht erreicht.

Schauen wir mal mein Portfolio an.

Hier ist der Aktienanteil niedriger als bei König Gerd der Große in seinem, und schau mal...
was sehen wir beim 'Rollierenden Renditen'?

Um seine "erfolgreiche" Strategie zu bekräftigen, schickt Gerd der Große seine laute Videobotschaft:

„Sofort-ohne-Warten-investieren, abgekürzt „SOWI“.
Market-Timing ist eine Strategie, die in der Theorie gut klingt, in der Praxis aber schlecht funktioniert."
"Einige wenige Glückspilze werden mit Verlustschwellen-Timing den relevanten Markt outperformen, die Mehrheit wird jedoch drauflegen..."

Na schauen wir mal...
Jeder, der die Börse nur aus den Nachrichten kennt, weiß, dass der Markt schwankt.
Wenn der Markt schwankt, dann es ist es ganz logisch, das wir zwischen der Spitze dem Impuls und zwischen ende der Impulskorrektur überall einsteigen können.

Die Kunst ist:
den Punkt zu finden, an dem der Markt sich dreht.
Gerd der Große sagt: "in der Theorie klingt gut, in der Praxis aber schlecht funktioniert"
Ich werde Ihnen das Gegenteil anhand einiger Beispiele beweisen, wie schrecklich die Konsequenzen für eine "Sofort-ohne-Warten" Investition sein können.

Ich will nicht mit dem Corona-Crash kommen, zwar auch dessen Beispiel zeigt wie Einmalinvest fatale Folgen haben kann.
Wir schreiben das Jahr 2007.

Oliver
hat im September 200 000€ geerbt und weil er gerne Gerd der Große seine Blog-Beiträge liest, er ist absolut sicher, dass ohne einen Blick auf die Märkte zu werfen, er muss der gesamte Betrag sofort auf einmal investieren.
Da er vom S&P 500 gehört hat als von 500 der größten börsennotierten US-amerikanischen Unternehmen, meint er dass damit nichts schiefgehen kann. Schließlich mit 500 verschiedenen Unternehmen ist das Portfolio auch vorbildlich diversifiziert.
Am 1.10 steht er auf und kauft sofort S&P 500 UCITS ETF-s im Wert von 200 000€.
Er sieht, dass seine Order ausgeführt wurde, nimmt seine Sachen und geht zu seinem täglichen morgen-schwimmen.

Anna
hat "nur" 100 000€ geerbt aber Sie ist viel vorsichtiger.
Mal sehen, ob Anna eine Glückspilz, oder eine bewusst handelnde Person ist.

Sie vermeidet es Beiträge von verschiedenen Börsengurus zu lesen.
Sie verkehrt ausschliesslich nur mit professionellen Händlern, studiert fleißig Charttechnik und Ende August 2007 eröffnet Sie einen Cent-Konto mit nur 10 Euro damit Sie unter 'Live' Bedingungen üben kann.

Nach nur 3 Wochen Übung eine Sache ist für Anna klar.

Kaufen tut Sie nur beim Unterstützung
Verkaufen tut Sie nur beim Widerstand

Sie versucht es vorsichtig auch mit Index Faktor-Zertifikaten, schaut sich jede Woche verschiedne Index-Charts an, einschließlich des S&P 500.
Sie sieht, dass beim S&P 500 die Wochenkerze vom 8. Oktober den starken Widerstand vor 7 Jahren (25. März 2000) erreicht hat. (Abbildung 1)

Sie sieht aber auch das der Wiederstand zwar durchbrach, aber es passiert mit einer Shooting Star Wochenkerze, welche beim starken Wiederstand alles aber nicht gutes vorahnen lässt. (Abbildung 2)

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Dennoch Anna ist geduldig und wartet auf die mögliche Breakout Bestätigung und denkt daran, was sie gelernt hat:

Kaufen beim Unterstützung!
Verkaufen beim Widerstand!

Die Breakout Bestätigung bleibt weg. Stattdessen Anna sieht dass die Tageskerze von 13.10.2007 unter dem letzten hoch von 10.10. 2007 schließt. (Abbildung 3)

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Sie sieht auch, dass der S&P Chart seit März 2003 nur noch steigt ohne nennenswerte Korrektur. (Abbildung 4)

Bessere Zeichen von der bevorstehenden bearischer Entwicklung gibt es wohl kaum.
Sie zögert sich nicht und platziert am 16.10. 2007 beim Kurs 1561.90 einen S&P 500 Faktor Short Zertifikat Order mit Faktor15 im Wert von 5000€ so das ihre maximal Verlustrisiko nur 172.5€.
Wie sie es macht, zeige ich jetzt (Abbildung 5)

Sie sieht, dass zwischen den Schlusskursen der zwei Tageskerzen von 10.10. 2007 und 13.10.2007 der Preisunterschied nur 0.23% ausmacht.
Anna ist clever und weißt, wenn der hoch von letztem Tag gebrochen wird, wegen den oben erwähnten vielen Zeichen, die Wahrscheinlichkeit, dass es noch mal Richtung Norden geht ist sehr gering.
Deshalb platziert sie den Stop-Loss über den Schlusspreis von 10.10. 2007.
So hat sie (wenn der Markt doch reht) einen maximalen Verlust von 172.5€. (0.23% x15=3.45% 3.45% von 5000€=172.5€)

Nach zwei Wochen schaut Sie auf ihre Position und sieht noch eine bearische Kerze. Sie zieht den Stop-Loss ihre Order nach, genau über den Schlusskurs der letzten Wochenkerze. Zwischen ihre Einstieg und den neuen SL liegt 1.60%.
Das bedeutet, selbst wenn der Markt sich dreht, sie hat schon jetzt 1200€ Gewinn sicher. (1.6%x15=24% 24% von 5000€=1200€)

Anna hat nicht umsonst Charttechnik gelernt. Sie ist geduldig, da sie es kennt... eine Korrektur am Markt nach einer siebenjährigen Long Phase lange dauern kann.
Sie kann mit dem Fibonacci Tool sehr gut umgehen, so kann sie die verschiedene Target-Preise auch aufzeichnen.
So verbindet sie den Schlusskurs der letzten lokalen Wochentief mit dem letzten Hoch, und sieht sofort die Target-Preise von Fibo 200% und Fibo 261.8%. (Abbildung 6)

Sie wartet immer noch geduldig und spätestens dann, wenn im September 2008 die Fibo 100-Unterstützung fällt weiß sie, dass die nächste Station mit hoher Wahrscheinlichkeit der Fibo 200 Target-Preis ist.
Sie erteilt den Fibo 200 Target Preis (876.33) als Limitpreis für ihre Order.
Am 11.10 ist es soweit. Nur in zwei Wochen fällt der S&P 500 mehr als 30 % (von Anna's Einstiegspunkt sogar 43.89%) und erreicht den Fibo 200 Target-Preis. (Abbildung 7)

Anna
kassiert ihr Gewinn 32.900€ (43.89%x15=658% 658% von 5000€=32.900€)
Das alles mit 5000€ Einsatz und mit einem maximalen Verlustrisiko von 172.5€!

Oliver
glaubt, dass nach einem Jahr ist es endlich Zeit für ihn seine Investition nachzuprüfen. Er meldet sich bei seinem online Broker an und er glaubt seine Augen nicht...
Von dem 200.000€ sind nur noch 112.200€ übrig. Er versteht die Welt nicht mehr.
Nicht irgendjemand sondern König Gerd der Große sagte:

„Sofort-ohne-Warten-investieren" abgekürzt „SOWI“

Oliver ist am Boden zerstört, aber hofft trotzdem, mindestens seine Verluste wieder gutzumachen.

Anna
freut sich über ihr Gewinn und bucht im November ein Luxus Resort auf den Seychellen. Sie hat natürlich ihr Laptop dabei und verfolgt den Markt.

Am 06.11. sieht sie, dass die Käufer vom Markt sofort verschwunden sind, sobald der Preis den Fibo 161.8 erreichte.
Am 06.11. 2008 beim Kurs 971.45 erteilt sie nochmal einen Order S&P 500 Faktor Short Zertifikat aber nur mit Faktor 5 da der Stop-Loss jetzt beim Vortags-Hoch liegt und somit 3.45% vom Einstiegspreis.

Sie will nicht mehr riskieren wie bei ihrem ersten Einsatz deshalb ist ihre Ordergröße dieses mal nur 1000€ (3.45%x5=17.25% 17.25% von 1000€= 172.5€)
Target 1 der Wochen Support bei 800 Punkte. (Abbildung 8)

Am 21.11 wird tatsächlich den Wochen Support erreicht. (Abbildung 9)

Anna
zahlt von ihren Gewinn 887€ die Hotelrechnung. (17.74%x5/88.7% 88.7% von 1000€=887€) und nach 10 sensationellen Tagen flieg sie heim.

Sie will schließlich ihre mittlerweile 132 900€ Vermögen in S&P 500 ETF investieren, möchte aber eine optimale Einstiegspunkt finden und sucht nach Trendwende nach der Korrektur.
Sie macht genau das Gegenteil von dem, was König Gerd der Große in seinen Blog-Beiträgen verbreitet, nämlich:
„Sofort-ohne-Warten-investieren" abgekürzt „SOWI“

Inzwischen beobachtet sie den S&P Chart täglich und sucht nach einem günstigen Einstieg.
Am 10.02 sieht Sie das der Kurs vom Fibo 200 Target Linie zweites Mal abprallt.

Sie weisst es, es ist Zeit wieder zu shorten, weil der Wochen Support zweites Mal mit hoher Wahrscheinlichkeit den Kurs nicht mehr halten wird. Ziel ist also der Fibo Target 261.8%.
Sie platziert um 23h am 10.02. 2009, kurz bevor die US-Märkte geschlossen wurden einen Stop-Buy Order unter dem Tief der Doji Tageskerze (868.09). Stop-Loss liegt über den Tagesschlusskurs. (870.35)
Der Differenz zwischen Einstiegspreis und Stop-Loss beträgt 0,26%.
Somit kann Anna nochmal für 5000€ Short Faktor-Zertifikaten mit Faktor 15 kaufen so, dass ihre maximale Risiko nur 195€ beträgt! (0.26% x 15= 3.9% 3.9% von 5000€=195€ ) (Abbildung 10)

Anna als erfahrene Charttechnikerin weißt, das es beim dem Fibo Target 261.8% um einer außergewöhnlich starke Unterstützung handelt, da der S&P 500 schon seit 17 Monaten korrigiert mit einem Kursverlust von 57%.

Da sie anstatt König Gerd der Große seinen Blog-Beiträgen zu lesen lieber mit erfahrenen Händler sich unterhaltet, weißt sie, dass bei so einer starken Unterstützung tausende von Stop Buy Orders platziert sind,
wovon viele über den Target-Preis liegen, was dazu führen kann, das der Kurs noch kurz vom Target Preis drehen kann.
Deshalb stellt sie den Trigger Preis von ihren Faktor15 Order 6 Punkte über den Fibo Target-Preis, genau auf 671 Punkte.

Dann passiert alles wie im Lehrbuch.
Wie ein 'Wunder' stoppt der Fibo Target 261.8% die riesige Verkaufswelle. Der Kurs stoppt 2 Punkte vor dem Target Preis am 07.03.2009 (Abbildung 11)

Anna's Order wird am 04.03.2009 getriggert. Sie kassiert ihr Gewinn 17.000€ (22.70%x15=340% 340% von 5000€=17.000€)
Das alles mit 5000€ Einsatz und mit einem maximalen Verlustrisiko von 195€!

Sie wartet ab und dabei sieht sie genau das, worauf sie gewartet hat, nähmlich die Anzeichen von Trendwende.
Nach einer 17-monatigen Korrektur eine so starke Unterstützung, kombiniert mit Trendwende kann einen Bullenmarkt von bis zu mehreren Jahren, aber mindestens mehreren Monaten erzeugen.
Deshalb kauft sie am 11.03.2009 von ihrem Totalvermögen (mittlerweile 149.900€) ETF-s auf S&P 500. (Einstiegspreis 685€)
Sie zeichnet das Fibo 261.8% Kursziel, Stop-Loss setzt Sie unter der langdochtige Kerze. (Abbildung 12)

Oliver
wagt es nicht, ein Vierteljahr lang auf sein Anlagekonto zu schauen.
Am 06.03. 2009 meldet er sich an und als er auf sein Depot schaut, fällt er vom Stuhl.

Er hat von 200.000€ nur noch 86.000€ übrig (satte 57% Verlust in 17 Monaten)

In der Zwischenzeit verfolgt er mehrere Börsenguru-Ratschläge und weil fast alle börsliche Weltuntergang prognostizieren, und weil er seine Verluste gutmachen möchte,
verkauft er seine ETF-s und auf Anraten von einem Börsenguru der in den Medien sehr bekannt ist, kauft er für sein ganzes Geld (86.000€) 2x gehebelt inverse Short-ETF-s auf S&P 500.

Sie ahnen schon wahrscheinlich, was als nächstes passiert...

Der Trend dreht sich.
Nachdem er nach 3 Monaten festsgestellt hat, dass er 80% seinen verbleibenden Investition verlor, verkauft er zwischen Verzweiflung und Wut seine restliche ETF-s, damit er mindestens eine Totalverlust vermeidet.
So wurde schnell von 200.000€ 17.000€ infolge fehlenden Kenntnissen und falschen Ratschlägen.

Anna
Im September 2018 kurz vor das S&P Fibo-Kursziel 261.8 verkauft Anna ihre S&P 500 ETF-s mit 332% Gewinn.
Sie hat derzeit ein Totalvermögen von 647.000€!
(Nicht zu vergessen... sie begann mit 100.000€)

Wir schreiben den. 21 Dezember 2018.
Auf dem Hamburger Weihnachtsmarkt steht eine fröhliche Frau vor der Theke. Sie bestellt Glühwein mit Zimtstange.
Die letzte Zimtstange, habe ich gerade in das Glas des Herrn gesteckt, sagt der Verkäufer und zeigt auf den Mann neben Anna.
Wir können gern unsere Gläser austauschen, weil ich noch nicht getrunken habe, sagt der gutaussehende Mann mit melancholischen Augen und stellt sich vor.
- Ich heisse Oliver.
- und ich Anna, antwortet sie.
Hier beginnt unsere romatische Liebesgeschichte welche mit einer wundervolle Hochzeit und anschliessend mit Flitterwochen auf den Malediven weitergeht.
Das alles finanziert von Anna - deren Vermögen bereits 1.000.000€ übersteigt -, die weder davor noch danach, nicht mal einen Blog von Börsengurus gelesen hat.

Fazit
Tipps von Börsengurus, wie:

sind nun die größte Idiotie, die man begehen kann und hat mit Professionelle Vermögensverwaltung nichts zu tun.
Verluste muss man realisieren! Die müssen aber minimal sein. (schauen Sie Anna's Trades an)

Der überwiegenden Anzahl der Marktteilnehmer ist nicht bewußt, um wieviel Prozent ein Portfolio-Wert steigen muß, damit nur der Einstiegskurs wieder erreicht wird.

Ein Papier, daß 30% an Wert verloren hat muß nun um 42% steigen, nur um den Einstiegskurs wieder zu erreichen.

Auf Sicht von 20 Jahren steigen Wertpapiere (solange es sich um Aktien handelt) durchschnittlich pro Jahr um ca 10,5%. Das heißt also- rein statistisch gesehen - muß man ca 4 Jahre warten, um einen Verlust von 30% auszubügeln.
Wenn der Verlust nun 70% beträgt, dann ist die Wartezeit ca. 12,5 Jahre (bei einem jährlichen Anstieg von ca. 10,5%)!

Was kann man dagegen tun?

Folgen Sie Anna's Investmenttaktik und setzten Sie sämtliche Blogs von Börsengurus auf blacklist!

"Abgestürzte Kursraketen eines Sinsheimer Bäckermeisters "...klingelt es?
(Mehreren Dutzend Anlegern sei ein Schaden von insgesamt 625.000 Euro entstanden.)

Ich wünsche Ihnen eine erfolgreiche Börsenjahr 2021 und einen guten Rutsch!

Dezember 25, 2018

vor 12 Minuten von Uninfluenceable:

Schauen wir mal mein Portfolio an.

Genial! Ein Börsengurugenie!

vor 13 Minuten von Uninfluenceable:

setzten Sie sämtliche Blogs von Börsengurus auf blacklist!

Ach so. Ja dann …

Februar 19, 2020

What the f...

Gleich mal melden...

Januar 19, 2020

vor 12 Minuten von Uninfluenceable:

Vergleichen wir erst König Gerd der Große sein Portfolio mit dem Benchmark.

Ich habe nur bis hier gelesen, weil ich die Polemik albern und den Artikel wirr fand, aber hier sollte man auf die p.a.-Renditen schauen, also genau die Zeilen, die Du nicht hervorgehoben hast, und da scheint das Portfolio vorn zu liegen:

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März 29, 2018