Moriaty Dezember 27, 2020 Ich habe mich die Tage über offene Immobilienfonds informiert, da ich die Assetklasse der Immobilien bislang recht stiefmütterlich behandelt habe. Nun habe ich gelegentlich gelesen, dass offene Immobilienfonds manchmal kein Kapital mehr entgegennehmen (da sie nicht wissen, wohin mit dem Geld). Ich dachte mir, dass das kein Problem sei, da ich Anteile ja trotzdem über die Börse kaufen kann. Funktioniert das? Gibts da ein Problem? Ich habe dazu recht wenig Informationen gefunden. Nur in einem Artikel einen Nebensatz mit dem Inhalt "man kann auch offene Immobilienfonds, die geschlossen wurden, über die Börse handeln, muss dann aber mit hohen Abschlägen rechnen". Was soll das bedeuten? Was für Abschläge? Konkret finde ich z.B. den WERTGRUND WohnSelect D, WKN: A1CUAY sehr interessant, auf den die genannte Problematik zutrifft. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Skuggasteg Dezember 27, 2020 · bearbeitet Dezember 27, 2020 von Skuggasteg Du wirfst gerade zwei Arten von Fondsschließungen in einem Topf: 1.) "Echte Schließung" / Auszahlungsstop: Hier ist ein Verkauf über die Fondsgesellschaft nicht möglich. Das ist i.d.R. erst temporär. Wenn der Auszahlungsstop über längere Zeit (2 Jahre, glaube ich) anhält, muss der Fonds liquidiert werden. Ein Beispiel sind die KANAM Fonds, die über die Finanzkrise 2009 gestolpert sind. In dem Fall trifft das von dir beschriebene zu: Die Fondsanteile sind dann nur noch an der Börse verkaufbar, aber mit Abschlägen. Bis ein solcher Fonds vollständing abgwickelt wird, kann auch mal 10 Jahre dauern, was das Beispiel KANAM zeigt. Entsprechend liegt dann das eigene Vermögen in einer völlig illiquiden Anlage. Achtung: Börsenhandel geht nur mit ganzen Stücken. Hier im Forum gibt es einige Mitglieder, die immer noch Bruchstücke des KANAM herumschleppen, weil die nicht veräußerlich sind, und am Ende sogar Depotauflösungen verhindern -> Rat: Gerade offene Immofonds nur als ganze Stücke halten. 2.) Einzahlungsstop: Das ist der Status des WERTGRUND Fonds. Hier sagt also die Fondsgesellschaft, sie hat keinen Bedarf für weitere Mittel, deswegen kann man keine weiteren Anteile kaufen. Diese kann man also nur an der Börse erwerben (d.h. Zweitmarkt). In der Regel führt das dazu, dass der Börsenpreis etwas höher ist als der Fondsgesellschaftspreis. Momentan ist die Differenz mit 1% relativ niedrig, die war bei diesem Fonds schon höher. Der zweite ist also weniger problematisch und ist erstmal kein Kaufhindernis, sofern der Preis nicht völlig illusorisch hoch ist. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Maikel Dezember 27, 2020 vor 48 Minuten von Moriaty: Nur in einem Artikel einen Nebensatz mit dem Inhalt "man kann auch offene Immobilienfonds, die geschlossen wurden, über die Börse handeln, muss dann aber mit hohen Abschlägen rechnen". Was soll das bedeuten? Was für Abschläge? Das heißt, daß du solche Anteile ggf. sehr günstig kaufen kannst. Auf http://oifonds.xobor.de/ werden solche "geschlossenen offenen Immofonds" ausführlich diskutiert. AFAIR ist auch Lesen dort nur nach Anmeldung möglich. Der Hype um die "geschlossenen offenen" ist aber meine Einschätzung nach so ziemlich vorbei. Die mußten oft in/nach der Finanzkrise 2008/2009 schließen und sind inzwischen meist weitgehend abgewickelt. Trotzdem kann es noch Schnäppchen geben. Es drohen Fallstricke bzgl. der Steuern. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag