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Saek

Wie reduziert man Schwankungen im Gesamtvermögen?

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kea

@etherial:

Ich habe mir deine Excel-Datei kurz angeschaut. Mir ist dabei nicht klar wie du auf die Berechnung der "Misch-Volatilität" und "Misch-Rendite" kommst.

Ich hätte intuitiv folgend angesetzt:

 

Volatilität_Mischung = Anteil_Rentenpapier*Volatiliät_Rentepapier + Anteil_Aktien*Volatlität_Aktien

analog Rendite...

 

Damit sind die Anfangs- und die Endpunkte identisch mit deinem Ansatz, aber "dazwischen" habe ich eine Gerade anstatt einer Parabel.

 

Könntest du uns bitte den Hintergrund erläutern? Danke!

 

P.S.: Habe keine Ahnung von Finanzmathematik...

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vanity

10 Jahre alt, immer noch aktuell. Im ersten Beitrag steht die Formel für die Ermittlung der Gesamtvola eines gemischten Portfolios:

 

Deine Formel würde (bei Korrelation = 0) stimmen, wenn anstelle der Vola die Varianz eingesetzt wäre. So aber muss die Wurzel aus der Summe der anteiligen Quadrate der Volas gezogen werden und damit ergibt sich keine Gerade mehr.

Zitat

 

Varianz(a*A+b*B) = a*Varianz(A) + b*Varianz(B) + 2*a*b*Volatilität(A)*Volatilität(B)*Korrelation(A,B)

 

wobei Volatilität(X) = Wurzel(Varianz(X))

 

 

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kea

Danke für die Hintergrundinformation vanity!

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etherial
vor 3 Stunden von vanity:

10 Jahre alt, immer noch aktuell. Im ersten Beitrag steht die Formel für die Ermittlung der Gesamtvola eines gemischten Portfolios:

Leider habe ich damals einen kleinen Fehler gemacht (da sollte stehen: a² statt a und b² statt b; eben gerade korrigiert):

Am 20.1.2010 um 07:29 von etherial:

Rendite(a*A+b*B) = a*Rendite(A) + b*Rendite(B)

 

Varianz(a*A+b*B) = a²*Varianz(A) + b²*Varianz(B) + 2*a*b*Volatilität(A)*Volatilität(B)*Korrelation(A,B)

Im Excel stand es aber richtig drin, dort habe ich aber die Volatilität verwendet:

 

Volatilität(a*A+b*B) = √(a²*Volatilität(A)² + b²*Volatilität(B)² + 2*a*b*Volatilität(A)*Volatilität(B)*Korrelation(A,B))

 

Im Fall für Korrelation = 1 bedeutet das, dass sich die Volatilität nach Gewichten aufaddiert:

 

⇒ Volatilität(a*A+b*B) = √(a²*Volatilität(A)² + b²*Volatilität(B)² + 2*a*b*Volatilität(A)*Volatilität(B)

⇔ Volatilität(a*A+b*B) = a*Volatilität(A) + b*Volatilität(B)

 

Im Fall für Korrelation < 1 ist die Volatilität kleiner (das ist das Free Lunch).

 

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oktavian

Nun hast du ja selbst ein Modell gebaut, was das betätigt, was ich von Anfang geschrieben habe: Ausgehend von 100% Aktien ist es kein free lunch Anleihen beizumischen. Mit dem World ETF sind die Aktien hinreichend diversifiziert.

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Saek
22 minutes ago, etherial said:

Leider habe ich damals einen kleinen Fehler gemacht

Ah, das hat mich an der (zuvor falschen) Formel schon seit Beginn des Threads irritiert, dass die Volatilität angeblich auch höher werden kann also das gewichtete Mittel. Konnte es aber nie so richtig greifen^^

 

Danke auch noch für die Excel-Tabelle! Ganz nett zum rumspielen... Wenn man jetzt noch die zukünftigen Korrelationen und Renditen wüsste...

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alsuna
vor 53 Minuten von oktavian:

Nun hast du ja selbst ein Modell gebaut, was das betätigt, was ich von Anfang geschrieben habe: Ausgehend von 100% Aktien ist es kein free lunch Anleihen beizumischen. Mit dem World ETF sind die Aktien hinreichend diversifiziert.

Das bestätigt wiederum meine Einschätzung, dass es zu nichts führt, wenn zwei Menschen mit unterschiedlichen Annahmen in eine Diskussion gehen und dann tagelang aneinander vorbei reden. 

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etherial
vor 52 Minuten von oktavian:

Nun hast du ja selbst ein Modell gebaut, was das betätigt, was ich von Anfang geschrieben habe: Ausgehend von 100% Aktien ist es kein free lunch Anleihen beizumischen.

Die Fragestellung ging von 60% Aktien aus. Und meine Antwort, dass es ein theoretisch ein Free Lunch durch Beimischungen von Langläufern gibt bezog sich genau darauf.

Am 25.12.2020 um 13:00 von oktavian:

Lesen --> Nachdenken --> Antworten --> Frohes Fest

Beim nächsten Missverständnis vielleicht mal erwägen, ob man selbst von falschen Voraussetzungen ausgeht.

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oktavian
· bearbeitet von oktavian
vor 12 Stunden von etherial:

Die Fragestellung ging von 60% Aktien aus. Und meine Antwort, dass es ein theoretisch ein Free Lunch durch Beimischungen von Langläufern gibt bezog sich genau darauf.

Beim nächsten Missverständnis vielleicht mal erwägen, ob man selbst von falschen Voraussetzungen ausgeht.

OK. da bin ich dabei. Ausgehend von einem suboptimalen Portfolio 60/40 depot macht es Sinn weiter zu diversifizieren. Wenn man es so sieht ist übrigens auch das Beimischen aller noch nicht vorhandenen ETFs z.B. von hier ein free lunch. Wenn man noch Bedingungen wie keine negativen Positionen (keine shorts) und alle Gewichte müssen 1 ergeben (kein leverage) hinzufügt, dann fallen evtl. ETFs mit geringer erwarteter Rendite wieder raus.

Im Prinzip gibt es genau zwei für extreme Risikoneigungen garantiert optimale Portfolios. Dazwischen wird es subjektiver. Persönlich sehe ich daher zwischen den Portfolios im efficient frontier keinen free lunch. Also die Ausgangsfrage war ja auch wieso überhaupt assets mit geringerem Risiko beimischen? Die Antwort ist eben nicht free lunch im Vergleich zu diesen Portfolios:

  1. global minimum variance portfolio
  2. maximum expected return portfolio

Zusätzlich sehe ich Volatilität nicht als Hauprisiko für die Altersvorsorge, sondern Kaufkraftverlust nach Steuern / Nicht-Erreichung des Sparziels. Da hängt es stark ab auf wieviele Jahre ich optimiere. Ich optimiere daher mehr in Richtung Aktien. Das global minimum variance portfolio hätte dann sogar oftmals das größte Risiko das Sparziel nicht zu erreichen.

 

Generell ist die Steigung am Start beim global minimum variance portfolio am größten, man gewinnt am meisten erwartete Rendite pro erwartetem Risiko (Schwankung) und die Steigung fällt und hat Knicke an den Stellen, an denen der assetmix wechselt (z.B. Asset A fällt raus). Anders formuliert steigt die sharpe ratio am Start stark an und wird später sogar schrumpfen. Jedoch ist das max sharp ratio portfolio auch kein free lunch.

 

Hier kann man ein bisschen rumspielen. Habe da "robust optimizatio"n benutzt, da sonst der asset mix einseitiger wird. Die vergangene Rendite ist dann einfach zu ausschlaggebend ohne Nachbesserung der efficient frontier. Der US Markt ist hoch gewichtet, da seine Rendite im Betrachtungszeitraum (hier 1986-2020) höher war als ex-USA. Ohne Nachbesserung wäre ex-USA equity dann kaum/gar nicht drin gewesen. Man kann da einfach mit den Zahlen ein bisschen spielen.

Risikoneigung von links - gering und rechts - hoch:

grafik.thumb.png.560f242ce761d3af6e80b69966e136e9.png

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kea

Eine paar allgemeine Fragen zum Thema Korrelation (ich habe ein bisschen hier im Forum nachgelesen):

  • Korrelationen basieren auf dem Vergleich zweier Anlagemöglichkeiten: z.B. Finanzprodukt A = Aktie, Finanzprodukt B = Rentenpapier oder Finanzprodukt A = MSCI World ETF, Finanzprodukt B = ein bestimmter Mischfonds. Habe ich das so richtig kapiert?
  • Die Entwicklung in der Vergangenheit der beiden Teile A und B zueinander spiegelt sich in diesen Koeffizienten ab. D.h. wenn ein aktiver Fond spürbar seine Anlagepolitik ändert, wird sich das auch in der Korrelation niederschlagen => Die Korrelation ist nicht in Stein gemeißelt und eine empirisch ermittelte Größe?
  • Welcher Zeitraum für die Bestimmung der Korrelation muss angesetzt werden damit da sinnvolle Ergebnisse raus kommen? Zu lange in die Vergangenheit würde ich jetzt nicht als so sinnvoll ansehen, da sich die Welt (und auch die Finanzwelt) ändert.
  • Sind Korrelationsfaktoren bei aktiv gemanagten Produkten (Aktien- oder Mischfonds) überhaupt sinnvoll? Die Ausrichtung wird ja vom Fondsmanagement bestimmt und kann ja geändert werden. Bei ETFs auf feststehende Indizes (Word, EM, usw). würde ich das nicht so drastisch sehen.
  • Aus dieser Excel-Datei leite ich folgende Vorgehensweise ab um die Korrelation zweier Finanzprodukte zu bestimmen:
    • Bestimmung der Kursänderung der beiden zu vergleichenden Finanzprodukte: Intervall Monatsweise
    • Excel-Formel "Korrel" auf die beiden Datenspuren loslassen => Ergibt die gesuchte Kennzahl "Korrelation"
    • Wäre das so korrekt?
  • Welche Quellen verwendet ihr um an die Kurse zu gelangen (Stw. CSV-Export...)? Ich würde hauptsächlich Fonds miteinander vergleichen - keine Aktien.

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oktavian
vor 4 Stunden von kea:
  • Korrelationen basieren auf dem Vergleich zweier Anlagemöglichkeiten: z.B. Finanzprodukt A = Aktie, Finanzprodukt B = Rentenpapier oder Finanzprodukt A = MSCI World ETF, Finanzprodukt B = ein bestimmter Mischfonds. Habe ich das so richtig kapiert?

denke richtig kapiert, https://de.wikipedia.org/wiki/Korrelationskoeffizient

Rechne mal das Beispiel unter Empirischer Korrelationskoeffizient nach.

vor 4 Stunden von kea:

Die Entwicklung in der Vergangenheit der beiden Teile A und B zueinander spiegelt sich in diesen Koeffizienten ab. D.h. wenn ein aktiver Fond spürbar seine Anlagepolitik ändert, wird sich das auch in der Korrelation niederschlagen => Die Korrelation ist nicht in Stein gemeißelt und eine empirisch ermittelte Größe?

DIe vergangene Korrelation lässt sich beobachten. Das ist korrekt.

Ähnlich ist es auch wenn die sell-side Analysten das beta nach einem spin-off gleich lassen (beta ist quasi die Korrelation zum Gesamtaktienmarkt). Im Prinzip muss man dann ein buttom-up Beta abschätzen, was dem Risiko des Geschäftsmodells und leverage entspricht. Wird sehr oft auch von hauptberuflichen Analysten falsch gemacht. Siemens z.B. sollte ein anderes Risiko (beta) haben, nach spin-off und Verkauf von Siemens Energy und Healthineers.

 

vor 4 Stunden von kea:
  • Welcher Zeitraum für die Bestimmung der Korrelation muss angesetzt werden damit da sinnvolle Ergebnisse raus kommen? Zu lange in die Vergangenheit würde ich jetzt nicht als so sinnvoll ansehen, da sich die Welt (und auch die Finanzwelt) ändert.

ja, das ist eine sehr schwere Frage. Partieller Korrelationskoeffizient auch beachten etc.

 

vor 4 Stunden von kea:
  • Sind Korrelationsfaktoren bei aktiv gemanagten Produkten (Aktien- oder Mischfonds) überhaupt sinnvoll? Die Ausrichtung wird ja vom Fondsmanagement bestimmt und kann ja geändert werden. Bei ETFs auf feststehende Indizes (Word, EM, usw). würde ich das nicht so drastisch sehen.

Klar ist das sinnvoll. Schon alleine um zu analysieren, ob das Management auch das machte was drauf steht. Wir sehen das Portfolio i.d.R. nicht in Echtzeit sondern nur stichtagsbezogen.

Auch zur Analyse des Ergebnisses ist die Korrelation zu Faktoren wichtig. Wenn der aktive Fonds outperformt hat, kam es vom size-Faktor, momentum-Faktor oder hat das management durch stock picking alpha generiert?

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oktavian
Am 2.1.2021 um 15:07 von kea:
  • Welcher Zeitraum für die Bestimmung der Korrelation muss angesetzt werden damit da sinnvolle Ergebnisse raus kommen? Zu lange in die Vergangenheit würde ich jetzt nicht als so sinnvoll ansehen, da sich die Welt (und auch die Finanzwelt) ändert.

Es gibt auch Modelle, die inen regime change berücksichtigen können, also z.B. QE von den Zentralbanken

https://www.nber.org/papers/w17182

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kea
· bearbeitet von kea
Am 6.1.2021 um 12:47 von oktavian:

Es gibt auch Modelle, die inen regime change berücksichtigen können, also z.B. QE von den Zentralbanken

https://www.nber.org/papers/w17182

Danke für den Link.

Mal sehen wie ich damit zu Recht komme.

 

Edit: Hilfe - da gibt es Matrizen ;-)

Fehlen nur noch DGLs und dann geht es richtig ab...

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oktavian
vor 15 Minuten von kea:

Danke für den Link.

Mal sehen wie ich damit zu Recht komme.

 

Edit: Hilfe - da gibt es Matrizen ;-)

Fehlen nur noch DGLs und dann geht es richtig ab...

Die Modelle lösen auch nicht das Problem. Es ist sehr schwer den richtigen Zeitraum zu wählen oder auch die Änderungen (regime change) zu erkennen und historische Daten anzupassen. Man sagt ja auch investieren ist mehr Kunst als Wissenschaft. Korrelation ist ja nicht Kausalität. Das Modell kann aber nur Korrelation finden. Ohne Ahnung von der Materie kann man nichts interpretieren. Das gleiche gilt aber auch für Beta und viele Analysten nehmen da einfach einen festen Zeitraum und rechnen immer gleich. Wenn man da subjektiv besser rechnet, kommt man auf andere Ergebnisse. Auf jeden Fall muss einem Klar sein, dass wenn jemand ein Preisziel auf 2-Stellen hinter dem Komma berechnet und kein Intervall angibt, dass der keine Ahnung hat. Ich selbst mache so heftige Analysen wegen des Arbeitsaufwands auch nicht. Mir reicht es generell wenn ich meine eine Aktie ist klar unterbewertet, dann muss ich nicht genau rechnen und sonst muss ich nicht kaufen.

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Saek

Aus dem aktuellen Buch von Weber et al.

Quote

Könnte man die Risikosteuerung nicht auch über den Anleiheteil des Portfolios vornehmen, also zum Beispiel statt 40 Prozent lieber 80 Prozent oder 90 Prozent in den breiten Anleiheindex investieren? Die Antwort hierauf lautet: Ja, das ist grundsätzlich möglich, da Anleihen ein niedrigeres Risiko haben.

Danach wird es allerdings etwas relativiert, z.B. mit Hinweis auf CAPM (dort Portfoliotheorie genannt) und man solle in den Anleihen „junk bonds“ vermeiden. Das zweitere ist mit üblichen IG Anleihen eh gegeben.

 

Mir hat der Thread hier jedenfalls geholfen im Verständnis, danke an alle! Ich möchte noch kurz zusammenfassen, was ich mitnehme.

Man kann sich (z.B. aus historischen Daten, Korellationen und Renditen, aber nicht nur) ein „optimales“ Portfolio aus Anleihen und Aktien und eventuell anderen Assetklassen zusammenbasteln. Optimierungsgröße ist z.B. die Sharpe-Ratio. Eine typische Wahl wäre 60% Aktien, 40% Anleihen.

Wenn einem dieses Portfolio zu riskant ist, dann kann man einen sicheren Portfolio hinzufügen. Das Sharpe-Ratio bleibt dabei gleich (bei 0% risikolosem Zins besonders einfach zu sehen).

Wenn es einem zu sicher ist, hat man zwei Möglichkeiten. 1. Kredit, allerdings verschlechtert sich durch die Kreditkosten über risikolosem Zins die Sharpe-Ratio. Nur im ideal Modell bleibt sie gleich. 2. Man bewegt sich weg vom ursprünglich gefundenen Portfolio, z.B. indem man den Aktienanteil erhöht und dafür den Anleihenanteil reduziert. Auch hier wird die Sharpe-Ratio reduziert.

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kea

Ich habe mir ein paar Gedanken gemacht zu aktiven Fonds die ich vor ein paar Jahren über die Sparkasse gekauft hatte.

Einige davon sind nicht so gut gelaufen. Deshalb habe ich diese einmal kritisch hinterfragt. Zielsetzung: Volatilität soll konstant bleiben.

 

Hierzu habe ich die von etherial gepostete Exceldatei für meine Experimente modifiziert:

Ich möchte aktive Fonds mit einer Mischung aus Girokonto + Vanguard All World ETF vergleichen. Gemeinsamkeit dabei ist dass die Volatilität der zu ersetzenden Fonds 1:1 erhalten bleibt - das Mehr an Rendite möchte ich allerdings gerne haben ;-)

 

Als Datenbasis (Rendite, Volatilität) habe ich von allen beteiligten Fonds die letzten 3 Jahre verwendet. Beim Girokonto habe ich 0/0 angesetzt. Als Korrelation zwischen Giro und Fonds habe ich 0 eingesetzt.

 

Daraus erhalte ich den Zusammenhang wieviel ETF ich mir für eine bestimmte Vola erlauben kann.

 

Damit gehe ich nun auf die im Fokus stehenden Fonds los. Ich ermittle mir somit den ETF-Anteil am "Giro+ETF Konstrukt" in Abhängigkeit der Vola des zu ersetzenden Fonds.

Mit diesem Verhältnis kann ich mir nun die "Ersatzrendite" ausrechnen und die Renditedifferenz zwischen "Giro+ETF Konstrukt" und aktivem Fonds bilden.

 

 

Nun meine Fragen:

1) Habe ich irgendwo einen groben Denkfehler?

 

2) Korrelation zwischen Giro und ETF sollte doch 0 sein. Bitte dies sicherheitshalber nochmal bestätigen.

 

3) Welchen Vergleichszeitraum haltet ihr für sinnvoll? Ich hatte jetzt mal die letzten 3 Jahre gewählt, da ich von allen Vergleichspartnern Daten gefunden hatte. V.a. geht es mir um die Sache, dass die letzten 10 Jahre die Aktien sehr gut gelaufen sind. Kennt ihr Möglichkeiten an Daten wie Volatilität und Rendite für einzelne Fonds gezielt für jedes Jahr (auch bereits 10 Jahre zurück) ranzukommen? Ich würde das Thema gerne mal im Jahr 2010 - 2012 mit den dort erzielten Daten nochmals nachrechnen.

 

4) Anhand der erzielten Ergebnisse, würde ich  "Franklin Global Fundamental Strategies Fund A Ydis EUR", "JPM Global Income A (dist) – EUR", "Deka-BasisAnlage ausgewogen" ersetzen. Beim Acatis kann man darüber streiten - beim Flossbach sehe ich keinen Handlungsbedarf.

 

5) Was seht ihr an dieser Vorgehensweise kritisch? Ratet ihr davon ab?

 

grafik.thumb.png.a194026d0453d1f9e4673797fd3cc4cc.png


 

 

 

Giro+ETF.xlsx

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Hans-Hubert

Verstehe nicht ganz was du vor hast. Aber mach deine Fonds doch mal bei morningstar x ray rein und Vergleiche das dann mit einem Depot mit identischem Aktienanteil bestehend aus vanguard all World und tagesgeld. Wenn vola geringer und rendite besser kannste gleich alle aktiven Fonds verkaufen ;-)    

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etherial
vor 27 Minuten von kea:

1) Habe ich irgendwo einen groben Denkfehler?

Ich kann den Rechenweg nachvollziehen. Im Grunde genommen berechnest du hier das Alpha deiner aktiven Fonds, wobei du als Benchmark nicht den Markt, sondern den entsprechend der Volatilität gedämpften/gehebelten Markt verwendest. Das ist deutlich gewissenhafter als es die meisten hier tun.

vor 27 Minuten von kea:

2) Korrelation zwischen Giro und ETF sollte doch 0 sein. Bitte dies sicherheitshalber nochmal bestätigen.

Solche Annahmen sind eigentlich nie objektiv. Ich würde intuitiv auch erst einmal 0 annehmen. Allerdings machst du dir das jetzt auch unnötig schwer. Für die Annahme von Erwartungswert 0, Varianz 0, Korrelation 0 ist die Formel für die Volatilität viel simpler - nämlich ETF-Anteil * Volatilität (im Excel B9*$D$6).

vor 27 Minuten von kea:

4) Anhand der erzielten Ergebnisse, würde ich  "Franklin Global Fundamental Strategies Fund A Ydis EUR", "JPM Global Income A (dist) – EUR", "Deka-BasisAnlage ausgewogen" ersetzen. Beim Acatis kann man darüber streiten - beim Flossbach sehe ich keinen Handlungsbedarf.

Hmm - die Schlussfolgerung teile ich nun wieder nicht. Du bekommst bei jedem der Fonds einen Vorsprung der ETF-Variante heraus (d.h. ein negatives Alpha in gleicher Höhe).

 

Mir scheint es so, dass du den Flossbach jetzt trotz -0,4% Alpha behältst. Hättest du stattdessen, den All World besessen und hättest du nie in Erwägung gezogen ihn durch den Flossbach zu ersetzen. Könnte auf einen Status Quo Bias hindeuten. Natürlich können die Abweichungen mehr oder weniger zufällig zu Stande gekommen sein und entsprechend muss man auch nicht überstürzt handeln, aber die rationale Entscheidung auf dieser Basis wäre, dass du alle Fonds ersetzt - oder?

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kea
· bearbeitet von kea
vor einer Stunde von etherial:

Ich kann den Rechenweg nachvollziehen. Im Grunde genommen berechnest du hier das Alpha deiner aktiven Fonds, wobei du als Benchmark nicht den Markt, sondern den entsprechend der Volatilität gedämpften/gehebelten Markt verwendest. Das ist deutlich gewissenhafter als es die meisten hier tun.

Genau - ich wollte wissen wie gut die aktiven Fonds performen und habe dies mit einer Girokonto-ETF-Mischung verglichen welche identische Vola aufweist, um nicht Birnen mit Äpfeln zu vergleichen. Damit bin ich der Meinung schon über die Performance der aktiven Fonds eine halbwegs fundierte Aussage treffen zu können.

 

 

Natürlich schneiden alle aktiven Fonds schlechter ab. Aber bei einer Differenz von unter 1% p.a. sehe ich das noch entspannter. Worüber wir auf jeden Fall nicht reden müssen sind Unterschiede größer als 3%... Da denke ich schon dass ein Verkauf angebracht ist.

Vielleicht liegt es auch daran, dass ich den Flossbach gerne habe (sehr gutes Sharp Ratio).

Von dem her muss ich dir nüchtern und emotionslos betrachtet recht geben was das Status Quo Bias betrifft.

 

 

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Hans-Hubert

Falls Dir das hilft. In dem einen portfolio jeder Deiner Fonds gleichgewichtet (Aktienquote 58%) in dem anderen 50% ACWI und 50% ishares ultrashort (als Ersatz für TG, weiss nicht wie man cash bei xray hinzufügt).

Screenshot_20211121-135356_Chrome.jpg

Screenshot_20211121-135241_Chrome.jpg

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kea

@Hans-Hubert:

Sind die Screenshots von Morningstar (Stw. X-Ray)?

Hatte den Begriff mal hier im Forum im Hinblick auf Morningstar gehört.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

@kea: Deine Berechnungen gehen in die richtige Richtung. Aber 3 Jahre sind viel zu kurz für derartige Berechnungen. Auch 10 Jahre sind noch zu kurz.

 

Abgesehen davon, dass man bei 3 Jahren nur eine ganz bestimmte Marktphase mitbekommt, sind die Ergebnisse auch extrem abhängig von Start- und Endzeitpunkt - und sagen deshalb nicht viel aus.

 

Schau Dir an, wie stark die erwartete Rendite beim FTSE All World schwankt, wenn man den Anfangszeitpunkt nur um wenige Monate ändert:

September 2018 - September 2021: 13,5 %
Oktober 2018   - September 2021: 16 %
Dezember 2018  - September 2021: 20 %

Quelle: backtest.curvo.eu

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Hans-Hubert
vor 11 Stunden von kea:

@Hans-Hubert:

Sind die Screenshots von Morningstar (Stw. X-Ray)?

ja

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etherial
vor 12 Stunden von stagflation:

@kea: Deine Berechnungen gehen in die richtige Richtung. Aber 3 Jahre sind viel zu kurz für derartige Berechnungen. Auch 10 Jahre sind noch zu kurz.

Um zu beweisen, dass aktives Management nichts taugt, sollten 3 Jahre reichen. Der Fondsmanager verspricht ja mit Können den Rest zu outperformen. Da ist eine 3 Jahre andauernde Underperformance schon verdächtig.

 

Um Zufall bei aktiven Fonds auszuschließen sind 10 Jahre definitiv besser, außerdem muss man da mit deutlich komplizierteren Modellen ran.

vor 12 Stunden von stagflation:

Abgesehen davon, dass man bei 3 Jahren nur eine ganz bestimmte Marktphase mitbekommt, sind die Ergebnisse auch extrem abhängig von Start- und Endzeitpunkt - und sagen deshalb nicht viel aus.

Sicherlich richtig, aber welches der Ergebnisse verwundert dich denn? Mich wundert da gar nichts: Dass der Flossbach zu den in jüngerer Zeit besseren aktiven Fonds gehörte ist jetzt kein Geheimnis. Und dennoch war er schlechter als der Benchmark.

 

@Hans-Hubert: Dein Vergleich geht meines Erachtens an der Zielsetzung vorbei. Dass das komplette Portfolio elend performt ist offensichtlich. Es geht darum den Fonds zu finden, der das Problem ist. Und um sauber zu vergleichen hat @kea versucht einfach Alternativen miteinander zu vergleichen, die die gleiche Volatilität hat. Wenn die nicht übereingestimmt hat wurde sie mit Tagesgeld gedämpft/gehebelt. Und was ich aus den Berechnungen herauslese: Eigentlich ist jeder einzelne Fonds ein Underperformer.

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Hans-Hubert
vor 49 Minuten von etherial:

 

@Hans-Hubert: Dein Vergleich geht meines Erachtens an der Zielsetzung vorbei. Dass das komplette Portfolio elend performt ist offensichtlich. Es geht darum den Fonds zu finden, der das Problem ist. Und um sauber zu vergleichen hat @kea versucht einfach Alternativen miteinander zu vergleichen, die die gleiche Volatilität hat. Wenn die nicht übereingestimmt hat wurde sie mit Tagesgeld gedämpft/gehebelt. Und was ich aus den Berechnungen herauslese: Eigentlich ist jeder einzelne Fonds ein Underperformer.

genau, ich habe schon zugegeben, das konkrete Ziel nicht verstanden zu haben. Aber wie du schon sagst, gemessen an der Benchmark verliert wahrscheinlich jeder Fonds - und selbst wenn einer besser ist als die Benchmark, weiß man nicht was die Zukunft bringt. 

Hier ein schöner Artikel zu dem Thema: https://www.gerd-kommer-invest.de/flaggschiff-fonds-elend/ (da taucht auch der Flossbach auf)

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