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Starmarti

Freiwillige Zahlungen in ein Versorgungswerk

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Starmarti

Hallo zusammen,

 

ich hoffe ihr könnt mir helfen bzw. Input zu folgendem Thema geben.

 

Ich bin 30 Jahre alt und war bis Ende Oktober im Versorgungswerk der Steuerberater in Niedersachsen (https://www.stbvn.de/wir-ueber-uns#). Im Rahmen meiner alten Tätigkeit (Syndikus Steuerberater) hatte ich einen Befreiungsbescheid für die DRV und habe nur in das Versorgungswerk eingezahlt. Nun übe ich eine Tätigkeit aus, die mir keine Befreiung von der DRV erlaubt, da diese unvereinbar mit dem der Steuerberater Tätigkeit ist, da Interessenskonflikte bestehen könnten.

 

Nun überlege ich folgende beiden Sachen:

a) Rückzahlung bislang bezahlter Beiträge

Da ich weniger als 60 Monate Mitglied im Versorgungswerk war, könnte ich mir 60% der bisher geleisteten Beiträge erstatten lassen. Dies wäre noch nicht wirklich viel, aber immerhin.

 

b) Freiwillige Beiträge

Ich könnte meine Mitgliedschaft freiwillig fortsetzen und einen Beitrag zwischen Mindest- und Höchstbetrag leisten. Das wären etwa 130 Euro Minimum bis 1.300 Euro Maximum je Monat. 

 

Option 1: Rückerstattung bislang gezahlter Beiträge und keine freiwillige Mitgliedschaft im Versorgungswerk. 

Option 2: Keine Rückerstattung und Zahlung freiwilliger Beiträge in das Versorgungswerk

 

Eine Glaskugel habt auch sicher ihr nicht. Dennoch würde mich interessieren welche Kriterien/Faktoren ihr bei der Entscheidung berücksichtigen würdet?

 

Über Hinweise würde ich mich freuen.

 

Vielen Dank und viele Grüße

 

 

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N/com

Hi Starmarti,

 

meine Hauptentscheidungskriterien wären:

Planst du denn, im Berufsleben nochmal eine Syndikus-Stelle anzunehmen?

Was würdest du mit erstatteten Beiträgen (Option 1) machen? Selbst vorsorgen? In die Rentenversicherung einzahlen/nachversichern?

 

Ich bin auch Syndikus-StB und würde für mich immer das Versorgungswerk vorziehen.

 

Viele Grüße

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stagflation

Was würde den passieren, wenn Du die Beiträge einfach im Versorgungswerk stehen lässt? Bekommst Du dann später eine Rente? Oder müssen Mindestversicherungszeiten (5 Jahre?) erfüllt sein.

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Krypteia

Die Versorgungswerke der StB sind noch relativ jung, d.h. der Anteil der Mitglieder in der Ansparphase ist noch relativ hoch. Eingedenk des Umstandes, dass mutmaßlich auch hier ein Kapitaldeckungsverfahren angewendet wird, könnte sich evtl. eine höhere Rendite (mal den letzten Jahresabschluss anschauen!) als in der DRV ergeben. Ist letztlich auch eine Glaubensfrage: sind spätere Auszahlungen aus der DRV (hoher Staatszuschuss)  oder aus dem VW (bei guter Anlage) höher? (->Glaskugel).

 

Ich würde ferner abklären, wie die freiwillige Mitgliedschaft ausgestaltet ist, bspw. die freie Wahl der Beitragshöhe in 1/10-Schritten und eine mögliche freiwillige Zuzahlung. Mit dem VW hast du quasi eine zusätzliche Altersvorsoge ohne Zusatzkosten (keine Abschluss- und Vertriebskosten sowie sehr geringe Verwaltungskosten), anders als bei einem Riesterer-Vertrag mit teurem Versicherungsmantel.

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Gast240416
· bearbeitet von Cef

@Starmarti

Informationen zur Sache findest Du vielleicht auch hier.

Klick

 

Ich habe mich aus anderem Anlass mit der Materie beschäftigt und 

könnte mir folgende Strategie vorstellen:

 

Abhängig von Deiner finanziellen Möglichkeit würde ich einfach solange wie nötig beide Systeme parallel fahren.

 

Jetzt, angesichts der offenen Zukunft und der politischen Diskussionen, Nachkommarenditen auszurechnen halte ich für nicht zielführend.

Solange wie nötig, also bis zur Absicherung Deines gewünschten Lebensstils und Deiner minimal nötigen Ausgaben in beide Versorgungssysteme einzahlen.

Und erst wenn Du das erreicht hast eine Entscheidung für nur noch ein System treffen.

Soweit mir bekannt schließen sich auch die BU- Komponenten nicht aus.

 

Damit hast Du eine frühe Basisabsicherung  und kannst anschließend (auch finanziell) relativ frei agieren.

 

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FranzFerdinand

Man darf beim Vergleich VW mit DRV auch politische Begehrlichkeiten nicht vergessen.

 

Zuletzt war ja die Rentendifferenz zwischen Männern und Frauen ein Thema. Hier wird sicherlich irgendwann eine Gleichstellung verlangt werden (zB aus der SPD werden solche Stimmen schnell laut). Da das Geld aus einem endlichen Topf kommt, kann man da als männlicher Einzahler ggf. nicht unbedingt Blumentöpfe gewinnen. Aus meiner Sicht spricht das für das Versorgungswerk. Dort droht natürlich eine "Anlagenkrise". Aber da würde ich schauen, ob das VW auch eine kritische Größe hat, um ggf. selbst zu investieren. Ich kenne in der Region mehrere Immobilienprojekte von eben solchen institutionellen Anlegern. Die haben also auch Ausweichmöglichkeiten zu den Kapitalmärkten, die kleinen VW evtl. nicht zugänglich sind.

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Bolanger
vor einer Stunde von FranzFerdinand:

Hier wird sicherlich irgendwann eine Gleichstellung verlangt werden (zB aus der SPD werden solche Stimmen schnell laut). Da das Geld aus einem endlichen Topf kommt, kann man da als männlicher Einzahler ggf. nicht unbedingt Blumentöpfe gewinnen.

Das finde ich eine interessante Überlegung. Männchen sterben 5 Jahre früher, zahlen typischerwesie während des Erwebslebens mehr ein. Weibchen leben 5 Jahre länger, zahlen typischerweise weniger in die Rente ein. Das spannende an einem Ausgleich ist, dass es eine weniger ideologiegetrienbene Diskussion werden könnte als vieles andere. Und man kann auch nicht wirklich von Politik für/gegen Minderheiten reden.

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FranzFerdinand

Da würde ich nicht zu viel erwarten. Versicherungen konnten mathematisch nachweisen, dass es billiger ist, Männer zu versichern. Dennoch gibt es jetzt aus rechtlichen Gründen nur noch Unisex-Tarife. Ist mir als Familienmensch eigentlich egal, denn als Familie (Mann und Frau) zahle ich ja am Ende das gleiche wie zuvor. Dennoch bin ich keine Freund davon, Finanzmathematik und Ideologie zu vermischen.

Passiert bei der Rente sicher noch, siehe Debatte zur Grundrente für alle, statt Renten-Versicherungsgedanke auf Basis der Einzahlungen.

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chirlu
vor 23 Minuten von FranzFerdinand:

Versicherungen konnten mathematisch nachweisen, dass es billiger ist, Männer zu versichern. Dennoch gibt es jetzt aus rechtlichen Gründen nur noch Unisex-Tarife.

 

Die (ungeklärte) Frage hierbei ist, woher der Unterschied in der Lebenserwartung von Männern und Frauen rührt: Unveränderliche Gründe, die unmittelbar am Geschlecht hängen? Oder verhaltensbedingte, die prinzipiell änderbar wären? (Wahl von unterschiedlich stressigen Tätigkeiten, Vermeiden von Arztbesuchen u.a.) Je nachdem kann man zu unterschiedlichen Einschätzungen kommen, was hier gerecht wäre.

 

Übrigens gibt es auch Versicherungszweige (insbesondere Risikolebensversicherung), bei denen Männer eigentlich im Nachteil sind und von Unisex profitieren.

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