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Altersvorsorge vor besonderem Hintergrund

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Guten Abend Community!

 

Ich starte aufgrund langjähriger Krankheit / Behinderung (Schwerbehinderung liegt vor) verspätet ins Erwerbsleben und kann aufgrund dessen auch nur in Teilzeit arbeiten. Beschäftigt sein werde ich ÖD-nah, relativ sicheres Arbeitsverhältnis. Ich möchte mir hier Hilfestellung zur Strukturierung von Vermögensaufbau bzw. Altersvorsorge einholen.

 

Zusätzlich zu den Pflichtangaben noch ein paar Zusatzangaben zu meiner Lebenssituation, die relevant für die Hilfestellung sein könnten:

Ich wohne miet- und abgabenfrei in einer Einliegerwohnung im abbezahlten EFH meiner Eltern. Meine Eltern (60+) sind in Pension bzw. Rente. Pension bzw. Rente reichen problemlos für ein gutes Leben aus und ermöglichen ihnen darüber hinaus, mich in meiner Situation zu unterstützen. Risikoabsicherung der Eltern ist vorhanden (inkl. Absicherung d. Pflegefalls). Das vererbbare Vermögen der Eltern beläuft sich auf aktuell circa 1.600k€ (Eigenheim, Edelmetalle, Sichteinlagen, Wertpapiere). Zur Bestreitung des Lebens ist das Vermögen nicht notwendig, monatlich bleibt immer etwas übrig. Meine Eltern sind eher sparsame Menschen, also sind irgendwelche Kreuzfahrten oder teuren Hobbys in Zukunft sehr unwahrscheinlich. Ich habe keine Geschwister und werde Alleinerbe des genannten Vermögens sein.

Persönlich verfüge ich aktuell über ein Vermögen von circa 130k€, davon sind 50k€ in einem weltweiten ETF angelegt, 50k€ liegen derzeit auf dem TG-Konto und sollen ebenfalls in denselben ETF fließen, 15k€ sind in Form von Edelmetallen vorhanden und 15k€ sollen als Notgroschen dienen.

 

Ich habe die Möglichkeit 8 Rentenpunkte durch Nachzahlung von Beiträgen in der gesetzlichen Rentenversicherung zu erwerben, das Geld würde mir die Familie zur Verfügung stellen. Außerdem könnte ich eine betriebliche Altersvorsorge in Form einer Direktversicherung bei der Allianz abschließen. Mein AG würde hier aber nur 15% zuschießen. Die VL in Höhe von 6,65 Euro, die mein AG zahlt, möchte ich auf 100 Euro aufstocken und in den VL-Sparplan der Degussa Bank einzahlen lassen.

 

Meine Fragen drehen sich um folgende Punkte:

 

·         Nachzahlungen in die DRV leisten? Wie geht man hierbei am besten vor, lässt sich das gestaffelt vornehmen, um einen möglichst großen Steuervorteil zu haben?

·         Könnten Einzahlungen in die bAV Sinn ergeben vor dem Hintergrund, dass die gesetzliche Rente bei mir niedrig ausfallen wird und ich mir trotz des Erbes ein wenig Sicherheit für das Alter wünsche?

·         Könnte in meiner Situation eine Riesterrente sinnvoll sein (statt oder zusätzlich zur bAV)? Gibt es ggf. gesonderte Angebote für Geringverdiener?

 

Falls jemand nicht auf meine aufgeworfenen Fragen antworten möchte, sondern stattdessen Ratschläge unterbreiten möchte, die in eine andere Richtung gehen, lese ich mir das natürlich auch gerne durch und prüfe, ob es für mich taugt. Für Rückfragen bin ich jederzeit offen. Ich bin dankbar für jeden ernst- und liebgemeinten Ratschlag!

 

2. Basisangaben zur persönlichen Situation

2.1 Alter / Familienstand / Kinder / geplanter Renteneintritt

- 34 / ledig / weder Ehe noch Kinder geplant / geplanter Renteneintritt mit 67 also 2052

2.2 Berufliche Situation / Bruttojahreseinkommen / wieviel Geld bleibt bei Abzug aller Kosten im Monat übrig

- Verwaltung / ca. 25000€ / voraussichtlich ca. 500€

2.3 mtl. reserviertes Kapital für Altersvorsorge insgesamt

- 200€

2.4 Risikotyp / Risikobereitschaft / Umgang mit Verlusten

- ausgewogen

2.5 bisherige Risikovorsorge

- Haftpflichtversicherung bei HUK-Coburg

2.6 Umfang der Absicherung (Einzelperson, Familie, Lebenspartner)

- Einzelperson

2.7 bisherige Erfahrung mit Altersvorsorgeanlagen

- siehe private Vorsorge

 

3. Das 3-Säulenmodell und bisherige Ansprüche

3.1 Gesetzliche Rente

- aktuell keine Ansprüche

3.2 kapitalbasierende, staatlich geförderte Rente wie Riester, Rürup, Eichel

- aktuell nein

3.3 Arbeitgeberfinanzierte Rente (bAV), AVWL-Zahlung möglich?

- aktuell nein

3.4 private Vorsorge aus Eigenmitteln (Lebensversicherungen, Fonds, ETFs usw. bei Fondspolicen bitte die WKN / ISIN des Fonds angeben)

- ETF Sparpläne / Depotbestand 150€ mtl. in den IE00BK5BQT80 / 50k€

- TG aktuell 50k€ vorhanden

3.6 benötigte Rente und erwartete Rentenlücke nach bisheriger Kalkulation

- unklar

 

4. Sonstige Vermögenssituation (Wünsche und Ziele)

4.1 aktuelle Sparleistungen

- keine

4.2 Schulden

- keine

4.3 absehbare Investitionen (Urlaub, Auto, Wohnung)

- kein Hausbau oder -kauf geplant, Auto ist aufgrund der Behinderung nicht möglich und fällt somit flach, preiswerte Urlaube am liebsten an Nord- oder Ostsee

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Thomas_384

Da der Großteil des Vermögens bei deinen Eltern ist würde ich mich mit dem Thema Erbschaftssteuer beschäftigen und mal anschauen ob die Einliegerwohnung zum Familieneigenheim gehört (wegen Besteuerung) und wie die Besitzverhältnisse sind um durchzurechnen ob du 2x400.000 Euro Freibetrag nutzen kannst und wieviel auf die 1,6 Mio Erbschaftssteuer anfallen würden.

 

 

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chirlu
vor 26 Minuten von SabWe:

Nachzahlungen in die DRV leisten? Wie geht man hierbei am besten vor, lässt sich das gestaffelt vornehmen, um einen möglichst großen Steuervorteil zu haben?

 

Kurzantwort: Ja, du kannst es über gut fünfzehn Jahre verteilen. Dazu findest du hier einiges:

 

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HnsPtr

Vor dem Hintergrund "Krankheit, Behinderung, nicht näher genannte Probleme" brauchst du vermutlich an vielen Fronten Hilfe vom Profi.

 

Ist deine Erkrankung so gravierend, dass die Gefahr besteht, dass du pflegebedürftig wirst? Kann man die Steuerlast beim Ableben der Eltern senken?

Gleichzeitig wird man das Vermögen der Eltern davor schützen wollen, dass zu viel davon für deine Pflege benötigt wird.

 

Also mit dem Profi sprechen über: Erbschaft und Steuern, Krankheit und Versicherungen, Schutz des Vermögens.

 

Deine Problemstellung scheint so komplex zu sein, dass eine Empfehlung wie oben "Freibetrag Erbschaftssteuer nutzen" gefährlich sein kann. Du brauchst eine ganzheitliche Betrachtung und die kann dieses Forum hier nicht leisten.

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Thomas_384

Pflichte ich bei. Nur zu wem soll er da gehen?

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SabWe
vor 15 Stunden von Thomas_384:

Da der Großteil des Vermögens bei deinen Eltern ist würde ich mich mit dem Thema Erbschaftssteuer beschäftigen und mal anschauen ob die Einliegerwohnung zum Familieneigenheim gehört (wegen Besteuerung) und wie die Besitzverhältnisse sind um durchzurechnen ob du 2x400.000 Euro Freibetrag nutzen kannst und wieviel auf die 1,6 Mio Erbschaftssteuer anfallen würden.

 

 

Danke für deine Rückmeldung. Also dann am besten Gang zum Steuerberater und Anwalt für Erbrecht.

vor 15 Stunden von chirlu:

 

Kurzantwort: Ja, du kannst es über gut fünfzehn Jahre verteilen. Dazu findest du hier einiges:

 

Besten Dank! Ich werde mir den Thread zu Gemüte führen und einen Beratungstermin bei der DRV vereinbaren.

vor 1 Stunde von HnsPtr:

Vor dem Hintergrund "Krankheit, Behinderung, nicht näher genannte Probleme" brauchst du vermutlich an vielen Fronten Hilfe vom Profi.

 

Ist deine Erkrankung so gravierend, dass die Gefahr besteht, dass du pflegebedürftig wirst? Kann man die Steuerlast beim Ableben der Eltern senken?

Gleichzeitig wird man das Vermögen der Eltern davor schützen wollen, dass zu viel davon für deine Pflege benötigt wird.

 

Also mit dem Profi sprechen über: Erbschaft und Steuern, Krankheit und Versicherungen, Schutz des Vermögens.

 

Deine Problemstellung scheint so komplex zu sein, dass eine Empfehlung wie oben "Freibetrag Erbschaftssteuer nutzen" gefährlich sein kann. Du brauchst eine ganzheitliche Betrachtung und die kann dieses Forum hier nicht leisten.

Ein Vermögensübertrag hat bisher nicht stattgefunden wegen möglicher Gefahr von Arbeitslosigkeit durch die Krankheit/Behinderung. Pflegebedürftigkeit würde ich zwar ausschließen, aber eine Berufsunfähigkeit mit einhergehender Arbeitslosigkeit vielleicht nicht vollständig. Hier hätte man dann halt einen Zwiespalt zwischen Steuern sparen durch Vermögensübertrag einerseits und dem Risiko der krankheitsbedingten Arbeitslosigkeit andererseits. Eine BU gegen dieses Risiko ist nicht vorhanden und dürfte aufgrund der bestehenden Krankheit nicht möglich sein. Allerdings soll im Rahmen der bAV eine BU ohne Gesundheitsfragen möglich sein, hier müsste ich aber noch klären, ob das wirklich gänzlich ohne Gesundheitsprüfung möglich ist, dann wäre das ggf. eine Überlegung wert?

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bondholder
vor 16 Stunden von Thomas_384:

Da der Großteil des Vermögens bei deinen Eltern ist würde ich mich mit dem Thema Erbschaftssteuer beschäftigen und mal anschauen ob die Einliegerwohnung zum Familieneigenheim gehört (wegen Besteuerung) und wie die Besitzverhältnisse sind um durchzurechnen ob du 2x400.000 Euro Freibetrag nutzen kannst und wieviel auf die 1,6 Mio Erbschaftssteuer anfallen würden.

Mehr als der reguläre Erbschaftsteuersatz wird auf das Erbe nicht anfallen. Das wären dann 19% (bis 6 Mio Euro, Freibeträge beachten). Wo liegt also das Problem?

 

Erbschaftsteuer- und Schenkungsteuergesetz

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brügge

Möglicherweise können sich auch Vorteile beim Verschenken einer Rentenversicherung von den Eltern an den Sohn ergeben.

Grund hierfür ist die Regelung des § 14 Abs.1 Bewertungsgesetz.

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HaRaS1983

jetzt anfangen und freibeträge nutzen - sind 400k alle 10 jahre, vllt schafft ihr ja 3mal ^^

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Columbus83
vor 2 Stunden von brügge:

Möglicherweise können sich auch Vorteile beim Verschenken einer Rentenversicherung von den Eltern an den Sohn ergeben.

Grund hierfür ist die Regelung des § 14 Abs.1 Bewertungsgesetz.

Wieso denn an den Sohn? Ich glaube, hier handelt es sich um die Tochter. :-)

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Columbus83

Wie es der Zufall will, habe ich durch einfaches Googlen einen sehr interessante Beitrag für dich gefunden:

 

Menschen mit Schwerbehin­derung Früher in Rente gehen

 

Für mich sind 67 Jahre doch sehr lange, daher würde ich probieren, früher in Rente gehen zu können. Vielleicht kannst du nochmal mit einem Rentenberater der DRV sprechen, was es in deinem Fall für Optionen gibt. Im Zweifelsfall würde ich auch direkte Einzahlungen machen, denn dann hast du eine mietfreie Wohnung plus der GRV.

 

Alles andere haben die anderen schon geschrieben, das Erbe abklären, eventuell schon die Wohnung, in der du lebst, auf dich überschreiben lassen, den Todesfall deiner Eltern besprechen, sich Gedanken machen, wer dir helfen kann. Vielleicht auch über altersgerechtes Umbauen nachdenken.

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Moneycruncher
Am 11.12.2020 um 14:18 von SabWe:

Danke für deine Rückmeldung. Also dann am besten Gang zum Steuerberater und Anwalt für Erbrecht.

Die beiden Punkte sind hier in der Tat wichtig. Spontan würde ich eine Schenkung des EFH prüfen lassen in Verbindung mit lebenslangem Nießbrauch. Da müssen aber Profis ran. Ansonsten kannst Du cool bleiben, das Vermögen reicht in jedem Fall aus, um sorgenfrei in die Zukunft blicken zu können.

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