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Lifestrategy ETFs von Vanguard (Multi Asset)

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s1lv3r
· bearbeitet von s1lv3r
vor einer Stunde von kleinerfisch:

Es stellt sich allerdings die Frage, wie ein solches Szenario eintreten soll.

- Der Fonds könnte offiziell seine Zusammensetzung ändern -> dann wirst Du vorher informiert und kannst reagieren

- Der Fonds könnte absichtlich von der Zusammensetzung abweichen -> das wäre ein Vertragsverstoß und würde straf- und zivilirechtliche Folgen nach sich ziehen

- Der Fonds könnte unabsichtlich von der Zusammensetzung abweichen -> ebenfalls Vertragsverstoß

- DIe Aktien könnten so schnell fallen, dass der Fonds es nicht schafft zu rebalancieren -> es gibt einen kleinen Puffer, einige Tage, die der Fonds unterhalb der 50% bleiben darf, ohne die TFS ändern zu müssen. Bis dahin kann und muss das Management reagieren und ein Rebalancing vorziehen, sonst sind wir wieder beim absichtlichen Vertragsverstoß.

 

Ich weiß nicht so richtig, ob ich deiner Argumentation hier folgen möchte. Ich sehe noch nicht, wo da ein Vertragsverstoß herkommen soll, denn was hat das Fondsmanagement eines in Irland aufgelegten Fonds mit den steuerlichen Puffer-Fristen für die deutsche TFS zu tun?

 

Die Fondsgesellschaft verspricht doch nirgendwo auch nur im geringsten, dass der Fonds die deutsche Einstufung als "Aktienfonds" als wesentliches Produktmerkmal hat. Und daher wäre für mich im folgenden noch nicht einmal sichergestellt, dass das Management überhaupt aktiv versucht die entsprechenden Rebalancing-Fristen der TFS zu berücksichtigen, falls es zu einer größeren Verwerfung am Aktienmarkt kommen sollte.

 

In den Fondsdokumenten steht mehr oder weniger Wischi-Waschi nur "wir streben eine Aufteilung zu etwa 60% in Aktien und 40% in festverzinslichen Anlagen an", im Prospekt steht bei der Teilfreistellungstabelle explizit, dass diese Information eine Ist-Aufnahme ist, sich in Zukunft ändern kann und nicht garantiert ist.

 

(Wobei ich trotzdem der Auffassung bin, dass es höchstwahrscheinlich so ist, dass der LifeStrategy 60 auch bei größeren Marktverwerfungen seine 30% TFS behält - ich meine die LifeStrategy ETFs rebalancen sogar täglich? - ich verstehe bloß nicht, auf welcher Basis du eine entsprechende vertragliche Zusicherung ableitest.)

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
vor 2 Stunden von Nachdenklich:

In meinen Augen keine ganz unrealistische Annahme.  (Ein solches Cyberproblem könnte übrigens auch gezielt durch böswillige Institutionen ausgelöst werden.)

Die Frage ist nur, welche Folgerungen wir daraus ziehen sollten?

 

Dirk Müller Fonds?

Gold im Garten vergraben?

Konserven, Waffen und Munition einlagern?

 

Alles Lösungen, die mich nicht so recht überzeugen.

Ob ein LS 60 jedoch gegen eine solche Entwicklung schützen würde? Ich glaube kaum.

Auch, wenn mein Vorschlag nicht der sicher richtige oder bessere ist, so nenne ich ihn trotzdem:

Diversifizieren und zwar nicht nur über Anlageklassen, die man rein digital am Bildschirm beobachten kann, sondern eben physisch "greifen" kann. Das wären dann in der Tat altmodische Dinge wie ein bisschen Bargeld (Verweis auf oben => Tresor, Matratze :D), ein bisschen Gold/Silber/Schmuck, ein bisschen eigene Immobilie, ein bisschen ... (Kunst, Wein, Auto und was weiß ich alles).

 

Auch, wenn der größte Teil meines ganzen Vermögens sozusagen nur digital auf dem Bildschirm zu sehen ist (Fonds, Bankkonten), so bin ich doch auch froh, einen verhältnismäßig kleinen Teil in oben beschriebenen Assets zu haben.

Anders gesagt: Ich würde mich nicht wohl/sicher fühlen, sofern ich in Miete wohnen würde und 99,99% meines Vermögens nicht physisch greifen / nur digital einsehen kann.

 

vor 2 Stunden von hattifnatt:

Aber wenn alle Geräte tot sind, kann man ja auch nichts mehr verkaufen, also kein Problem? ;) 

Ernsthaft: die Tatsache, dass man es sich gut vorstellen und auch Gegenmaßnahmen ergreifen kann, zeigt m.E. schon, dass das kein echter "schwarzer Schwan" wäre.

Naja, wenn ich mir ansehe, wie gut Menschen in der Vergangenheit bestimmte Szenarien vorhersehen / sich vorstellen konnten, dann bin ich mir da nicht so sicher, ob da nicht doch irgendwie ein schwarzer Schwan ums Eck blicken könnte.

 

Aber vermutlich wird nichts davon kommen oder dann nicht so dramatisch ausfallen.

Selbst wenn es kommt, ist es wohl auch egal. Geld ist nur Geld. Da gibt es andere Katastrophen-Szenarien, die ich weitaus schlimmer finden würde.

 

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leoluchs
vor 2 Stunden von hattifnatt:

Ich dachte, die Anspielung auf das Buch von Pazos ...

Jetzt ja. Meine Kohorte denkt beim "D-Wort" noch an DM (kein Scherz) und frühmorgens ist der Denkmechanismus noch in der Auftauphase. Dazu kommt, dass ein Bekannter tatsächlich einiges an Buchgewinnen im Tresor verstaut hat.

Also drei Hürden waren zu nehmen :king:.

Danke für die Aufklärung!

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kleinerfisch
vor 23 Stunden von s1lv3r:

Ich sehe noch nicht, wo da ein Vertragsverstoß herkommen soll

...

In den Fondsdokumenten steht mehr oder weniger Wischi-Waschi nur "wir streben eine Aufteilung zu etwa 60% in Aktien und 40% in festverzinslichen Anlagen an"

Ich habe mir die Dokumente nicht angesehen, aber es muss drin stehen (und zwar nicht wischi-waschi), dass der Fonds jederzeit >50% Aktien oä hält, damit eine TFS von 30% angewendet werden kann, denn das steht so in § 2 Abs. 6 InvStG:

Zitat

Aktienfonds sind Investmentfonds, die gemäß den Anlagebedingungen fortlaufend mehr als 50 Prozent ihres Aktivvermögens in Kapitalbeteiligungen anlegen (Aktienfonds-Kapitalbeteiligungsquote).

Nur wenn ein Fonds ein Aktienfonds gemäß dieser Definition ist, gibt's die 30% TFS (davon gibt es noch eine Ausnahme, die hier aber nicht relevant ist).

Die Fondsgesellschaften müssen täglich die Aktienquote ermitteln und dokumentieren, damit die Finanzaufsicht überprüfen kann, ob die Bedingungen in diesem Punkt auch erfüllt werden.

 

Der Fonds kann die Anlagebedingungen aber auch jederzeit ändern, muss die Anteilseigner aber mit Frist informieren (das läuft dann über die Depotbank). Er wird dann auch WM-Daten informieren, die ihrerseits die TFS ändern, was bei den (inländischen) Banken eine fiktive Veräußerung anstoßen sollte.

 

vor 23 Stunden von s1lv3r:

 im Prospekt steht bei der Teilfreistellungstabelle explizit, dass diese Information eine Ist-Aufnahme ist, sich in Zukunft ändern kann und nicht garantiert ist.

Mit dem Disclaimer ist sicherlich gemeint, dass

a) sich die steuerlichen Bedingungen jederzeit ändern können (sonst könntest Du nach nachteiligen steuerlichen Änderungen den Fonds auf Schadenersatz verklagen),

b) sich die Anlagebedingungen jederzeit ändern können, ggf mit Auswirkungen auf die TFS (dann aber mit Vorwarnung, wie oben dargestellt).

 

Die Anlagebedingungen sind ein juristisches Dokument, auf das ich mich berufen kann, wenn der Fonds davon abweicht.

Deshalb nenne ich es einen Vertragsverstoß, wenn der Fonds gegen sie verstößt.

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stagflation
Am 30.11.2023 um 10:46 von oktavian:

bei 60:40 könnten die Aktien mal schnell um 30% fallen und gleichzeitig die Anleihen um 10% steigen, dann hätte man:

60*0,7 = 42 und 40*1,1 = 44

wusste nicht, dass man ein paar Tage Zeit hat.

 

In Investmentsteuergesetz (InvStG) § 2 Begriffsbestimmungen findet man:

 

Zitat

(6) Aktienfonds sind Investmentfonds, die gemäß den Anlagebedingungen fortlaufend mehr als 50 Prozent ihres Aktivvermögens in Kapitalbeteiligungen anlegen (Aktienfonds-Kapitalbeteiligungsquote). (...) In dem Zeitpunkt, in dem der Investmentfonds wesentlich gegen die Anlagebedingungen verstößt und dabei die Aktienfonds-Kapitalbeteiligungsquote unterschreitet, endet die Eigenschaft als Aktienfonds.

 

In einem Schreiben des Bundesminsteriums der Finanzen vom 21. Mai 2019 wird "wesentlich" konkretisiert:

 

Zitat

2.18 Ein wesentlicher Verstoß gegen die Vorgaben für die Vermögenszusammensetzung führt zum Verlust des Status als Aktien- oder Mischfonds. Ob ein Verstoß „wesentlich“ ist, hängt von den Gesamtumständen des Einzelfalls ab. Bei der Beurteilung der Wesentlichkeit sollte insbesondere Folgendes berücksichtigt werden:

  • Grad des Verschuldens des Verwalters bei der Entstehung des Verstoßes,
  • Zeitdauer des Verstoßes,
  • wertmäßiger Umfang des Verstoßes im Verhältnis zum Gesamtwert des Fondsvermögens,
  • Umfang der Bemühungen des Verwalters, die auf eine Beseitigung des Verstoßes gerichtet sind.

Kein wesentlicher Verstoß liegt insbesondere bei einer passiven Grenzverletzung vor, wenn der Investmentfonds unverzüglich nach Kenntnis der Grenzverletzung ihm mögliche und zumutbare Maßnahmen unternimmt, um die für ihn erforderliche Kapitalbeteiligungsquote wiederherzustellen. Mögliche Maßnahmen sind abhängig von den jeweiligen Vermögensgegenständen und deren Handelbarkeit zu beurteilen. Zu einer passiven Grenzverletzung kann es insbesondere kommen aufgrund von Wertveränderungen der gehaltenen Vermögensgegenstände, einer unbeabsichtigten oder unverschuldeten fehlerhaften Einstufung eines Vermögensgegenstandes als Kapitalbeteiligung oder aufgrund der marktüblichen Dauer der Abwicklung des Eigentumserwerbs an Wertpapieren und deren Bezahlung (Settlement).

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oktavian

@stagflationdas liest sich gut. Aber keine Ahnung, ob rebalancing intraday zumutbar wäre.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

Ich war heute mal wieder auf der Vanguard LifeStrategy Homepage. Sie wurde umgestaltet. Man findet dort folgende Grafik:

 

image.thumb.png.689e459205da3b11e1b66e14e2b7ae27.png

 

Ich bin doch einigermaßen erstaunt, dass die Anleihen als "Sicherheitsbaustein" angepriesen werden. Die Anleihen haben eine mod. Duration von ca. 8 Jahren - und sind damit ganz klar dem risikoreichen Anteil zuzuordnen.

 

Ich meine auch, dass die Empfehlung "Anlagehorizont: 3 Jahre +" bei dem LS20 nicht sinnvoll ist. Eine Faustregel besagt, dass Anleihen mindestens so lange gehalten werden sollten, wie die mod. Duration ist.

 

Ob man den LS20 jemandem empfehlen kann, der sein Geld für 3 Jahre relativ sicher anlegen will?

 

Ich sehe die LifeStrategy ETFs ganz anders: sie sind gute Bausteine für diejenigen, die Anleihen in ihrem risikoreichen Anteil haben wollen. Dafür sind sie sehr hilfreich. Wenn man das Risiko seines Portfolios einstellen oder reduzieren will, mischt man besser mit dem risikofreien bzw. risikoarmen Anteil (Tagesgeld, Festgeld, risikoarme Geldmarktfonds, kurz laufende Bundesanleihen, kurz laufende Pfandbriefe).

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geldvermehrer
vor 26 Minuten von stagflation:

Ich sehe die LifeStrategy ETFs ganz anders: sie sind gute Bausteine für diejenigen, die Anleihen in ihrem risikoreichen Anteil haben wollen. Dafür sind sie sehr hilfreich. Wenn man das Risiko seines Portfolios einstellen oder reduzieren will, mischt man besser mit dem risikofreien bzw. risikoarmen Anteil (Tagesgeld, Festgeld, Geldmarktfonds, kurz laufende Bundesanleihen, kurz laufende Pfandbriefe).

+1:thumbsup:

Mind. @Hicks&Hudson wird zur Höchstform auflaufen, bei Empfehlung 100% Aktien bei Anlagehorizont 10+:blink:

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
vor 18 Stunden von geldvermehrer:

Mind. @Hicks&Hudson wird zur Höchstform auflaufen, bei Empfehlung 100% Aktien bei Anlagehorizont 10+:blink:

Eigentlich nicht, weil ich die "3+ Empfehlung" für den LS20 (ähnlich wie stagflation) für noch bescheuerter halte.

Andererseits sind die "7+" beim LS80 (die auch genauso beim LS60 angeführt sind :rolleyes:) auch ziemlich gewagt.

Ach was, eigentlich müsste man sich fragen, welcher Experte aus der Marketing-Abteilung diese Kindergarten-Tabelle mit den bunten Symbolchen entworfen hat :blink:

Wie ist das in den anderen Vertriebs-Ländern ? Wird das da ähnlich kompetent aufbereitet ?

 

 

vor 18 Stunden von stagflation:

Ob man den LS20 jemandem empfehlen kann, der sein Geld für 3 Jahre relativ sicher anlegen will?

Natürlich nicht. Man kann nur hoffen, dass die kürzliche Zinswende samt "Effekt" noch ein bisschen nachwirkt in den Köpfen (bei der Marketing-Abteilung von Vanguard offenbar nicht).

 

 

vor 18 Stunden von stagflation:

LS20 jemandem empfehlen

Meiner Meinung nach ist speziell dieses Produkt sowieso eigentlich niemandem zu empfehlen.

Mit heruntergelassenen Hosen (nach Steuern und mit hebelbereinigten Kosten) sehe ich da nicht mehr viel Positives.

- null Teilfreistellung

- gleiche Kosten wie beim LS80, aber mit viel weniger Rendite-Power

 

 

vor 18 Stunden von stagflation:

Ich bin doch einigermaßen erstaunt, dass die Anleihen als "Sicherheitsbaustein" angepriesen werden. Die Anleihen haben eine mod. Duration von ca. 8 Jahren - und sind damit ganz klar dem risikoreichen Anteil zuzuordnen.

Ja, da hast du Recht. Aber wundert das ? Hier im Forum kapieren das einige ja auch (immer) noch nicht, obwohl du es seit Jahren erklärst.:)

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Hans-Hubert
vor 19 Stunden von stagflation:

Ich meine auch, dass die Empfehlung "Anlagehorizont: 3 Jahre +" bei dem LS20 nicht sinnvoll ist. Eine Faustregel besagt, dass Anleihen mindestens so lange gehalten werden sollten, wie die mod. Duration ist.

 

Ob man den LS20 jemandem empfehlen kann, der sein Geld für 3 Jahre relativ sicher anlegen will?

Nein ist nicht sinnvoll und nein kann man nicht.

Wurde aber auch vor langer Zeit hier im Thread schon ausgeführt.

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BLac

Vielleicht ist das im Forum bereits bekannt, aber ich sehe heute, dass man bei der DiBa nun einen "vergünstigten Sparplan" auf die LifeStrategy-Fonds anlegen kann. 

 

Damit gibt es eine echte Alternative für Anhänger einer "1-Fonds-Lösung" wie mich.

 

Gerade wenn man sieht, wie Amundi ihre Fondsdomizile hin und her-switcht (was steuerschädliche Auswirkungen auf Anlegerebene mit sich bringt), freue ich mich über eine robuste und sehr große Alternative zum ETF701.

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Geldhaber

Die Targobank bewirbt neuerdings die Vanguard LifeStrategy ETFs: 

 

https://www.targobank.de/de/vermoegen/verteiler/angebote.html

"Vier globale Multi Asset ETFs – basierend auf Vanguards kostengünstigen ETFs"

 

https://www.targobank.de/de/vermoegen/etf-portfolios.html

"Vanguard LifeStrategy ETFs verkörpern vier Grundprinzipien erfolgreicher Vermögensanlagen"

 

Anders als bei ING-DiBa (Post #1561) scheint es aber keine vergünstigten Konditionen zu geben.

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cp03525

Hat hier mal jemand durchgerechnet ob die Lifestrategies teurer sind als wenn man den All-World und Global Aggregate Bond einzeln kauft und selber reblanced?  In meinem Fall mische ich nämlich noch Rohstoffe und noch ein wenig mehr Anleihen zu meinem LS80 und habe somit auch drei Assets die gegeneinander rebalanced werden müssen. Einziger Vorteil, dadurch, dass der LS80 der Löwenanteil ist, könnte ich das Rebalancing eher mal vernachlässigen.... da ich es aber ohnehin mache, wären die Kosten wichtiger.

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Hans-Hubert

Mal abgesehn von den Kosten musst du auch den Vorteil der Teilfreistellung des Anleihenanteils im Lifestrategy ETF miteinrechnen.

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Martie

Mir wurde in einem anderen Faden unter Anderem zu einem der Lifestrategy Produkte geraten, allerdings tue ich mich schwer hier einen langfristigen Verlauf abzuschätzen. Konkret ging es bei mir darum etwas Risiko aus dem Depot zu nehmen (aktuell 100% Aktien) und aber gleichzeitig die Ausschüttungsrendite etwas zu erhöhen.

 

Die Lifestrategy Produkte rebalancen ja automatisch und sehr oft, d.h. der Anteil der Wachstumswerte (Aktien) sollte langfristig dazu führen, dass auch immer mehr Anleihen gehalten werden (auch wenn die Aufteilung prozentual natürlich gleich bleibt. Also nicht "mehr Anleihen", sondern eben dadurch ebenso mehr Kapital in Anleihen investiert ist). Meine Frage zielt nun darauf ab, ob die Lifestrategy Produkte langfristig eine höhere erwartete Ausschüttungsrendite als ein reiner All-World AktienETF haben werden. Oder ob eher das Gegenteil zu erwarten ist (wenn die Zinsen wieder sinken und zwar auf lange Sicht mehr Kapital in Anleihen im Portfolio gebunden ist, diese aber erneut nur einen sehr geringen Kupon haben).

 

Kann man das überhaupt abschätzen? Oder ist das eher eine Glaskugelfrage?

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Hicks&Hudson
vor 38 Minuten von cp03525:

Hat hier mal jemand durchgerechnet ob die Lifestrategies teurer sind als wenn man den All-World und Global Aggregate Bond einzeln kauft und selber reblanced?  In meinem Fall mische ich nämlich noch Rohstoffe und noch ein wenig mehr Anleihen zu meinem LS80 und habe somit auch drei Assets die gegeneinander rebalanced werden müssen. Einziger Vorteil, dadurch, dass der LS80 der Löwenanteil ist, könnte ich das Rebalancing eher mal vernachlässigen.... da ich es aber ohnehin mache, wären die Kosten wichtiger.

=>

 

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 35 Minuten von Martie:

Mir wurde in einem anderen Faden unter Anderem zu einem der Lifestrategy Produkte geraten, allerdings tue ich mich schwer hier einen langfristigen Verlauf abzuschätzen. Konkret ging es bei mir darum etwas Risiko aus dem Depot zu nehmen (aktuell 100% Aktien) und aber gleichzeitig die Ausschüttungsrendite etwas zu erhöhen.

 

Die Lifestrategy Produkte rebalancen ja automatisch und sehr oft, d.h. der Anteil der Wachstumswerte (Aktien) sollte langfristig dazu führen, dass auch immer mehr Anleihen gehalten werden (auch wenn die Aufteilung prozentual natürlich gleich bleibt. Also nicht "mehr Anleihen", sondern eben dadurch ebenso mehr Kapital in Anleihen investiert ist). Meine Frage zielt nun darauf ab, ob die Lifestrategy Produkte langfristig eine höhere erwartete Ausschüttungsrendite als ein reiner All-World AktienETF haben werden. Oder ob eher das Gegenteil zu erwarten ist (wenn die Zinsen wieder sinken und zwar auf lange Sicht mehr Kapital in Anleihen im Portfolio gebunden ist, diese aber erneut nur einen sehr geringen Kupon haben).

 

Kann man das überhaupt abschätzen? Oder ist das eher eine Glaskugelfrage?

 

Na ja, überleg doch mal. Die Ausschüttungsrendite eines weltweiten Aktienfonds beträgt ungefähr 2%. Das Zinsniveau für mittel- und langfristige Anleihen liegt zurzeit auch bei ca. 2%. Nimmt sich also nicht viel...

 

Die LifeStrategy ETFs sind für diejenigen interessant, die im risikoreichen Anteil neben Aktien auch Anleihen haben wollen - und zwar Anleihen mit mittlerem Risiko im Investmentgrade-Bereich und einer mod. Duration von 8 Jahren. Sie sind also beispielsweise für Anleger interessant, die nach der Portfolio-Theorie investieren.

 

Wenn es Dir darum geht, eine möglichst hohe Ausschüttungsrendite zu erzielen, würde ich keine LifeStrategy ETFs wählen.

 

Die Lifestrategy-Produkte haben tatsächlich etwas weniger Risiko als ein reiner Aktienfonds. Aber wenn es darum geht, das Risiko zu senken, sollte man seinen Aktienfonds nicht mit Investmentgrade-Anleihen mit einer mod. Duration von 8 Jahren mischen, sondern mit Kommer-Anleihen. Schau Dir an, wie sich der LS20 im ersten Halbjahr 2022 verhalten hat - dann siehst Du, dass der LS20 alles andere als risikoarm ist. Siehe hierzu auch #1492 und #1557.

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Hicks&Hudson
vor 6 Minuten von stagflation:

Wenn es Dir darum geht, eine möglichst hohe Ausschüttungsrendite zu erzielen, würde ich sie nicht wählen.

+1

 

@Martie

Du bleibst weiter dabei, dass du unbedingt hohe und am besten regelmäßige Ausschüttungen willst.

Ok, dann würde ich hier mal reinschauen und dort bei "Dividenden-Portfolios und ETF-Portfolios mit hohen Ausschüttungen"

https://extraetf.com/de/etf-portfolio

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Cepha
· bearbeitet von Cepha
Am 24.12.2023 um 15:24 von stagflation:

Ich war heute mal wieder auf der Vanguard LifeStrategy Homepage. Sie wurde umgestaltet. Man findet dort folgende Grafik:

 

image.thumb.png.689e459205da3b11e1b66e14e2b7ae27.png

 

Waren die immer schon so billig, mit "nur" 0,25% TER?

 

Mein Hauptproblem mit diesen Mischfonds ist, dass es zumindest mMn Zeiten gibt, wo man keine langlaufenden Staatsanliehen haben will, wie eben in den Jahren 2018-2022 herum. Wenn man das nicht möchte muss man zwangsweise auch die Aktien mitverkaufen, ob man will oder nicht. 

Jetzt weiß ich natürlich auch nicht, ob wir wieder eine 1% oder 0% Welt sehen werden und ob das in 5 Jharen sein wird oder in 50 Jahrem, aber dass es nochmal passiert halte ich nicht für extrem unwahrscheinlich und wenn es mal wieder sein sollte will ich (wieder) keine Langläufer im Depot haben.

Der Vorteil ist die Teilfreistellung auf die Gewinne und Ausschüttungen auch des Anleihenteils.

 

Das man nicht selber rebalancen muss halt ich für mich für keinen Vorteil, das ist eher was für Leute, die mit Dreisatz und Taschenrechner überfordert sind und nie in ihr Depot schauen wollen. Ansonsten bekommt man das 1x im Jahr hin, einen Teil zu verkaufen und den anderen nachzukaufen und 1x im Jahr sollte man mMn schon mal ins Depot rein schauen.

 

MFG

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
vor 6 Minuten von Cepha:

Waren die immer schon so billig, mit "nur" 0,25% TER?

 

Am 10.12.2020 um 16:45 von Bigwigster:

Ich möchte euch kurz die neuen Multi Asset ETFs von Vanguard vorstellen, die durch eine TER von 0,25% sehr interessant ausschauen. Es gibt die 4 Aktienquoten: 80%/60%40%/20% jeweils thesaurierend oder ausschüttend.

 

Infoseite von Vanguard ist hier und die passende Broschüre hier.

Und hier haben wir die konkrete Aufteilung:

image.thumb.png.77fbbfb2f372f0fa0fd85faa3c39ff64.png

 

 

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Martie
vor 1 Minute von Hicks&Hudson:

+1

 

@Martie

Du bleibst weiter dabei, dass du unbedingt hohe und am besten regelmäßige Ausschüttungen willst.

Ok, dann würde ich hier mal reinschauen und dort bei "Dividenden-Portfolios und ETF-Portfolios mit hohen Ausschüttungen"

https://extraetf.com/de/etf-portfolio

So extrem muss es nicht sein. Wenn schon Aktien, dann eigentlich schon weiterhin breit gestreut, da ich keine Wetten auf bestimmte Bereiche eingehen möchte. Auch Mangels Verständnis gegenüber Veränderungen in diesen Bereichen (das muss ich ganz offen zugeben). Ich habe beispielsweise keine Ahnung, was genau mit Dividenden-ETFs passieren würde, wenn aufgrund steuerlicher Veränderungen (global gesehen), die allermeisten Unternehmen auf einmal statt eine Dividende auszuzahlen Aktienrückkäufe durchführen würden. Das macht die Unternehmen ja nicht weniger wertvoll, aber sie fallen damit dann eben durch das Raster der Dividenden-ETFs. Das ist zwar heute auch schon so, aber eben nur in einem kleinen Rahmen. Wenn der Trend allerdings generell in eine solche Richtung gehen sollte wüsste ich nicht, wie die Dividenden-ETFs sowas handhaben könnten.

 

Hält man dagegen einfach "den Markt", kann einem jedwede Veränderung ja eigentlich recht egal sein.

 

Ist aber vermutlich eher ein Thema für meinen anderen Faden.

 

vor 26 Minuten von stagflation:

 

Na ja, überleg doch mal. Die Ausschüttungsrendite eines weltweiten Aktienfonds beträgt ungefähr 2%, das Zinsniveau für langfristige Anleihen liegt zurzeit auch bei ca. 2%. Nimmt sich also nicht viel...

 

Die LifeStrategy ETFs sind für diejenigen interessant, die im risikoreichen Anteil neben Aktien auch noch Anleihen haben wollen - und zwar Anleihen mit mittlerem Risiko im Investmentgrade-Bereich und einer mod. Duration von 8 Jahren. Sie sind also beispielsweise für Anleger interessant, die nach der Portfolio-Theorie investieren. Wenn es Dir darum geht, eine möglichst hohe Ausschüttungsrendite zu erzielen, würde ich sie nicht wählen.

 

Die Lifestrategy-Produkte haben tatsächlich etwas weniger Risiko als ein reiner Aktienfonds. Aber wenn es darum geht, das Risiko zu senken, sollte man seinen Aktienfonds nicht mit Investmentgrade-Anleihen mit einer mod. Duration von 8 Jahren mischen, sondern mit Kommer-Anleihen. Schau Dir an, wie sich der LS20 im ersten Halbjahr 2022 verhalten hat - dann siehst Du, dass der LS20 alles andere als risikoarm ist. Siehe hierzu auch #1492 und #1557.

Danke für deine Ausführungen, sie haben mir auf jeden Fall geholfen. Und leider meine Befürchtung auch bestätigt, dass ich mit meiner Suche wohl noch nicht am Ende bin.

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Cepha
· bearbeitet von Cepha
vor einer Stunde von stagflation:

 

Na ja, überleg doch mal. Die Ausschüttungsrendite eines weltweiten Aktienfonds beträgt ungefähr 2%. Das Zinsniveau für mittel- und langfristige Anleihen liegt zurzeit auch bei ca. 2%. Nimmt sich also nicht viel...

Das Zinsniveau von Anleihen z.B. in den USA sehe ich eher bei 3-4%/a

 

Wenn man nur die Ausschüttungen konsumieren möchte halte ich einen Akll world für keine gute Idee und damit auch Produkte, die diesen ent5halten wie die life strategy Fonds.

 

Mit einem solchen Welt-ETF steckt sehr viel Geld in Unternehmen, die wneige oder garnichts ausschütten. Warum sollte man diese Unternehmen im Depot haben wollen, wenn man als Konsument der Dividenden vom Kurswachstum dieser Werte ein Leben lang garnichts hat. (Ausnahme evtl. rebalancing innerhalb der eigenen Produkte im Depot) Wenn man wirklich nur die Dividenden nutzen möchte erscheint ein breit diversifizierter Dividenden ETF interessanter und auch bei den Anliehen ETF würde man dann welche wählen, die eine höhere Ausschüttung aufweisen.

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stagflation
vor 19 Minuten von Cepha:

Das Zinsniveau von Anleihen z.B. in den USA sehe ich eher bei 3-4%/a

 

Internationaler Fisher-Effekt.

 

Es mag zwar sein, dass das amerikanische Zinsniveau bei 4% liegt - aber für einen deutschen Anleger in Deutschland liegt die erwartete Rendite bei um die 2%. Ganz egal, ob er deutsche oder amerikanische Staatsanleihen kauft. Für einen amerikanischen Anleger in den USA ist es genau andersherum: seine erwartete Rendite liegt bei 4% - unabhängig davon, ob er deutsche oder amerikanische Staatsanleihen kauft.

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Cepha
vor 1 Minute von stagflation:

 

Internationaler Fisher-Effekt.

 

 

Bezieht sich doch auf die reale Rendite, nicht die nominale. (?)

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stagflation

Ah, okay. Du meinst, dass man für amerikanische Anleihen zurzeit tatsächlich 3-4 % Zinsen erhält - und dass man diese auch als deutscher Anleger erhält - und dass man diesen höheren Zins aber wahrscheinlich damit bezahlen wird, dass der Nominalwert der Wertpapiere in Euro sinken wird.

 

Ja, das stimmt.

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