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Hamburger89

Perspektive Selbstständigkeit: PKV mit Lücken oder lieber GKV?

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Hamburger89

Hallo zusammen,

 

ich lese seit Jahren mit großem Interesse mit und möchte mich für die vielen engagierten Diskussionen bedanken, ich habe da sehr viel mitgenommen!

 

Meine Situation:

  • Alter: 31 (m)
  • Beruf: Arzt, Wahrscheinlichkeit spätere Niederlassung 60 %, angestellte Tätigkeit 40 %. Praxisreinerträge in meinem Fachgebiet liegen im Median bei ca. 140k/Jahr (konservativ, mit hohem PKV-Anteil etc. steigerbar), angestellte Tätigkeit als Oberarzt würde 8-10k Brutto/Monat bringen.
  • Persönliches: Kinder (max. 2-3) möglich, aber nicht konkret geplant
  • Altersvorsorge: Versorgungswerk und privat.

 

Krankenversicherung/BU:

  • aktuell: GKV, freiwillig versichert
  • Anwartschaft auf PKV bei der DBV (Axa) besteht in den Tarifen BS 01 (ambulant), B3 00 (stationär), BZ 00 (Zahn; Behandlung 100 %, Ersatz 80 %). Keine Anwartschaft auf Krankentagegeldversicherung.
  • BU: Aufgrund diverser kleiner Gesundheitsprobleme keine BU, da mit Ausschlüssen nicht als sinnvoll erachtet (ausgeschlossene Erkrankungen sind ja mein realistischstes Risiko). BU über Versorgungswerk als Minimalvariante vorhanden (BU tritt ein, wenn Erwerbsarbeit, die auch nur entfernt mit dem Arztberuf verwandt ist, Existenzminimum = ALG II nicht decken kann).

 

Das Thema PKV/GKV wird ja regelmäßig diskutiert, z.B. hier in der Situation als niedergelassener Arzt. Bei den Diskussionen PKV/GKV geht es i.d.R. um Neuabschlüsse. Mein Problem ist, dass ich aufgrund meiner Vorgeschichte keine andere PKV als die aus meiner Anwartschaft bekommen werde. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Hamburger89

Sorry, habe aus Versehen den Beitrag abgeschickt und kann ihn nicht mehr ändern.

 

Der in Frage kommende Tarif, auf den ich die Anwartschaft habe, hat wohl einige Lücken. Identifiziert habe ich

  • geschlossener Hilfsmittelkatalog 
  • Transport bei chronischen Erkrankungen nur im Bereich Onkologie und Dialyse
  • falls PKV weiter eine Option ist, würde ich einen Versicherungsberater involvieren.

Die Frage ist also: Lieber PKV mit Lücken oder GKV, gibt es dazu Meinungen?

Als normaler Angestellter würde ich in die GKV, mit meiner beruflichen Perspektive gibt es aber zwei Probleme: Selbstständigkeit (= AG- und AN-Beitrag in GKV) und Versorgungswerk (= keine KVdR im Alter). Letzteres würde ich versuchen abzumildern, in dem ich einen Minimalanspruch in der gesetzlichen Rentenversicherung (5 Jahre Mindestbeitrag) erwerbe. Dann sollte ich (bei 90% GKV in der zweiten Hälfte des Berufslebens) in die KVdR kommen und würde keinen relevanten Zuschuss zu meinem GKV-Beitrag erhalten, müsste aber nur auf meine Rente aus dem Versorgungswerk diesen GKV-Beitrag bezahlen und nicht auf sonstige Einkünfte. Oder habe ich da was übersehen?

 

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Gast240416

Also auf die Schnelle nur zwei Gedanken.

 

1. Du machst Dir offensichtlich ja schon sehr weitreichende Gedanken.

Bei Deinem angenommenen Einkommen dürfte die Beiträge zumindest zur GKV niemals ein Problem darstellen,

es sei denn die BBG wird extrem angehoben. Du zahlst ggf als Niedergelassener den vollen Beitrag und fertig.

 

Und damit sind wir bei 

2. Glaubst Du wirklich, das die Konditionen zB zur KVdR (zB 9/10, 50 Monate etc) oder sonstwelche Regelungen in 20 oder 30 Jahren noch so Bestand haben?

 

Plan Deine Karriere gut, damit überkompensierst Du alle Beitrags-und Absicherungsprobleme Deiner KrV.

 

 

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chirlu
vor 1 Stunde von Hamburger89:

in den Tarifen BS 01 (ambulant), B3 00 (stationär), BZ 00 (Zahn; Behandlung 100 %, Ersatz 80 %). Keine Anwartschaft auf Krankentagegeldversicherung.

 

Ist es Absicht, daß stationär keine Wahlleistungen versichert sind bzw. wären?

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Hamburger89
vor 3 Stunden von Cef:

Also auf die Schnelle nur zwei Gedanken.

 

1. Du machst Dir offensichtlich ja schon sehr weitreichende Gedanken.

Bei Deinem angenommenen Einkommen dürfte die Beiträge zumindest zur GKV niemals ein Problem darstellen,

es sei denn die BBG wird extrem angehoben. Du zahlst ggf als Niedergelassener den vollen Beitrag und fertig.

 

Und damit sind wir bei 

2. Glaubst Du wirklich, das die Konditionen zB zur KVdR (zB 9/10, 50 Monate etc) oder sonstwelche Regelungen in 20 oder 30 Jahren noch so Bestand haben?

 

Plan Deine Karriere gut, damit überkompensierst Du alle Beitrags-und Absicherungsprobleme Deiner KrV.

 

 

Danke!

Zu 1) Meine Sorge war nicht, dass als Niedergelassener die Beiträge zur GKV ein Problem wären. Ich glaube auch nicht, dass die BBG extrem angehoben wird, sondern eher an eine zunehmende Steuerfinanzierung der GKV. Während der Erwerbsphase ist es eben ein hoher Betrag, wenn man AN- und AG-Anteil zahlt, aber wie gesagt nicht problematisch. Echte Risiken sehe ich eher bei der Kombination Selbstständigkeit + PKV + minimale BU (+ kein KTG). 

Zu 2) Daran glaube ich auch nicht wirklich, aber es gibt ja keine bessere Wissensbasis, auf deren Grundlage man Entscheidungen treffen kann.

vor 2 Stunden von chirlu:

 

Ist es Absicht, daß stationär keine Wahlleistungen versichert sind bzw. wären?

Ebenfalls danke, das ist ein sehr wichtiger Punkt! Ehrlich gesagt hatte ich das nicht überprüft, weil ich nach einem Gespräch mit dem AXA-Vertreter davon ausgegangen bin, dass stationär Wahlleistungen versichert sind. Aber du hast natürlich Recht, steht so im Vertrag. Das macht die PKV natürlich unattraktiver. Ich weiß durch meine Arbeit, das Einzelzimmer weder regelmäßig verfügbar noch entscheidend sind. Aber der Zugang zu spezialisierten Chirurgen wäre für mich ein deutlicher Vorteil der PKV gewesen, denn da gibt es häufig keinen Kollegenbonus (außer man arbeitet in derselben Klinik o.ä.).

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Gast240416
· bearbeitet von Cef
vor 16 Minuten von Hamburger89:

sondern eher an eine zunehmende Steuerfinanzierung der GKV

Naja, dann siehst Du wenigstens einen Teil Deiner Steuern wieder, wenn demnächst endlich die starken Schultern stärker beteiligt werden sollen 

:-*

 

 

EDIT: 

Was Kublai angeht: Es gibt hier die IGNORE- Funktion. Du kannst ihn getrost darauf setzen.

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Thomas_384

Zieht die Anwartschaft überhaupt noch?
Ich hatte auch mal eine bei der Debeka, im Kleingedruckten stand aber, dass man spätestens 12 Monate (?) nachdem man die BBG überschritten hat in die PKV bei der Debeka wechseln muss, ansonten verfällt die Anwartschaft.

 

Ansonsten (rein persönliche Auffassung von mir): PKV wäre für mich nur was, wenn ich entsprechend hohe BU abgeschlossen habe (bei mir so 4.000 Euro / Monat).

 

Ich rede immer aus der Warte als Angestellter raus. Wie es mit selbständigen und niedergelassenen Ärzten bzgl. Absicherung ohne BU aussieht (wie bei Dir) und ob man dann trotzdem PKV wagen kann - keine Ahnung.

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Peter Wolnitza
· bearbeitet von Cai Shen
umkopiert, der ganze Text war im Zitatfenster verfasst
vor 6 Stunden von Hamburger89:

Hallo zusammen,

  • BU: Aufgrund diverser kleiner Gesundheitsprobleme keine BU,

Wie wurde das denn überprüft?

Wer hat Gesundheitshistorie aufbereitet, welche Gesellschaften wurden angefragt? "Würde fast drauf wetten, dass bei "kleineren Gesundheitsproblemen" eine Lösung gefunden werden kann - gerade für Mediziner.

 

Zur PKV: 
Hier gibt es weder für GKV noch PKV verlässliche Zukunftsprognosen. Ausser: Beides wird teurer werden und zwar heftig.
(Nur mal so: 1970 lag der Max. Beitrag GKV bei 51,13 € = 100.- DM) Wenn man damals jemandem erzählt hätte, dass der heute bei über 1.500.- DM liegt ... denke, die hätten einen ausgelacht, oder in der weissen Jacke mit den Ärmeln

nach hinten abgeführt...

Angesichts der Altersstruktur und fortschreitenden medizinischen Entwicklung kommt da auf beide Systeme  mächtig was zu.


GKV bietet den Vorteil, dass aus politischen Gründen hier versucht werden wird, den Preisanstieg zu dämpfen, (indem man z.B. "eine breitere Einnahmenbasis" schafft - mag sich jeder drunter vorstellen, was er will...)
PKV bietet den Vorteil, dass ich selber entscheide, ob ich ggfls. Leistungen raus streichen mag, wenn ich den Topp-Tarif nicht mehr zahlen kann/will.
Wobei ich dazu sagen muss, dass von meinen Kunden bisher nicht ein einziger im Alter seinen V-Schutz reduzieren musste oder wollte. (Ob man das evtl. muss, Entscheidet man HEUTE und mit dem Verlauf seiner Karriere,
nicht mit einer hochgerechneten Beitragsentwicklung)


Wenn es mir wichtig ist, dass ich jederzeitigen Zugriff auf die bestmögliche medizinische Versorgung habe, bleibt nur die PKV - jenseits aller Preisdiskussionen und Excel Tabellen...

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bondholder
vor 34 Minuten von Peter Wolnitza:

Wenn es mir wichtig ist, dass ich jederzeitigen Zugriff auf die bestmögliche medizinische Versorgung habe, bleibt nur die PKV - jenseits aller Preisdiskussionen und Excel Tabellen...

Jenseits aller Preisdiskussionen darf man sich grundsätzlich auch als Selbstzahler behandeln lassen, oder?

(Das kann natürlich teuer werden.)

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Hamburger89
vor einer Stunde von Thomas_384:

Zieht die Anwartschaft überhaupt noch?
Ich hatte auch mal eine bei der Debeka, im Kleingedruckten stand aber, dass man spätestens 12 Monate (?) nachdem man die BBG überschritten hat in die PKV bei der Debeka wechseln muss, ansonten verfällt die Anwartschaft.

 

Ansonsten (rein persönliche Auffassung von mir): PKV wäre für mich nur was, wenn ich entsprechend hohe BU abgeschlossen habe (bei mir so 4.000 Euro / Monat).

 

Ich rede immer aus der Warte als Angestellter raus. Wie es mit selbständigen und niedergelassenen Ärzten bzgl. Absicherung ohne BU aussieht (wie bei Dir) und ob man dann trotzdem PKV wagen kann - keine Ahnung.

 

Die Anwartschaft zieht noch (3 Monate ab freiwilliger Versicherung in GKV), aufgrund eines Grundgehalts (= ohne Dienste) unter der JAEG und einer sehr passiven Buchhaltung, die ohne explizite Aufforderung nur auf das Grundgehalt schaut und keine Meldung macht, kann ich das etwas steuern. 

 

vor 24 Minuten von Peter Wolnitza:

Wie wurde das denn überprüft?

Wer hat Gesundheitshistorie aufbereitet, welche Gesellschaften wurden angefragt? "Würde fast drauf wetten, dass bei "kleineren Gesundheitsproblemen" eine Lösung gefunden werden kann - gerade für Mediziner.

...
Wenn es mir wichtig ist, dass ich jederzeitigen Zugriff auf die bestmögliche medizinische Versorgung habe, bleibt nur die PKV - jenseits aller Preisdiskussionen und Excel Tabellen...

 

Die BU-Versicherbarkeit wurde von einem Makler mittels Rivos geprüft (5-6 Gesellschaften), zurück kamen Ablehnuneng bzw. Ausschlüsse. BU ist also grundsätzlich versicherbar, aber nach diesem Stand z.B. ohne Bewegungsapparat. Ich habe das auch nicht endgültig aufgegeben. Aktuell erfolgt aber eine Medikamenteneinnahme. Deren Ende würde ich noch abwarten, wohlwissend, dass die Wartetatik schief gehen kann. Die BU des Versorgungswerks sehe ich wie gesagt nur als Notlösung (BU setzt 100% statt 50% voraus, sehr weite Verweisbarkeit, Arbeitsmarktrisiko, kein vertragliches Leistungsversprechen). Andererseits habe ich ein konservatives Fach, die Konstellation "BU für erlernten Arztberuf, Bürotätigkeit aber möglich" ist nicht ausgeschlossen, aber wenig wahrscheinlich. 

 

Zu deinem letzten Satz: Das stimmt im Allgemeinen, aber ich habe zunehmend den Eindruck, dass a) die PKV restriktiver bei der Erstattung wird (gerechtfertigt und ungerechtfertigt) und b) der medizinische Fortschritt in der Diagnostik (nicht in der Therapie) manchmal auch schneller in der GKV als in der PKV ankommt. In der praktischen Versorgung ist die GKV auch manchmal unkomplizierter. Warten auf Kostenübernahmezusagen der PKV für eine Reha kann z.B. Klinikaufenthalte verlängern. Selbstzahlen geht natürlich auch.

 

 

 

 

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chirlu
vor 24 Minuten von bondholder:

Jenseits aller Preisdiskussionen darf man sich grundsätzlich auch als Selbstzahler behandeln lassen, oder?

(Das kann natürlich teuer werden.)

 

Ja, das geht immer. Man geht damit aber ein prinzipiell unbegrenztes finanzielles Risiko ein. Auch wenn man z.B. bereit ist, für einen geplanten Eingriff 5000 Euro selbst aufzubringen, kann es durch Komplikationen beliebig teurer werden.

 

@Hamburger89: Grundsätzlich gibt es noch die Möglichkeit, die GKV mit einer privaten Zusatzversicherung zu kombinieren. Natürlich ist da auch eine Gesundheitsprüfung vor.

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Peter Wolnitza
vor 3 Stunden von Hamburger89:

 

Zu deinem letzten Satz: Das stimmt im Allgemeinen, aber ich habe zunehmend den Eindruck, dass a) die PKV restriktiver bei der Erstattung wird (gerechtfertigt und ungerechtfertigt) und b) der medizinische Fortschritt in der Diagnostik (nicht in der Therapie) manchmal auch schneller in der GKV als in der PKV ankommt. In der praktischen Versorgung ist die GKV auch manchmal unkomplizierter. Warten auf Kostenübernahmezusagen der PKV für eine Reha kann z.B. Klinikaufenthalte verlängern. Selbstzahlen geht natürlich auch.

 

Hast Du da mal ein paar belegbare Fakten parat?
Kann zumindest die Aussage bzgl. medizinischer Fortschritt schneller in der GKV als in der PKV überhaupt nicht nachvollziehen - wobei man immer im Hinterkopf behalten muss, dass es DIE PKV im Prinzip ja gar nicht gibt,
sondern immer nur Gesellschaft X mit Tarif Y.

 

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permabull
vor 4 Stunden von Peter Wolnitza:

Wenn es mir wichtig ist, dass ich jederzeitigen Zugriff auf die bestmögliche medizinische Versorgung habe, bleibt nur die PKV - jenseits aller Preisdiskussionen und Excel Tabellen...

Aber doch auch nicht unbedingt mit den gängigen Tarifen, wenn der gesuchte Spezialist für den Eingriff dann gerne nach § 2 GOÄ abrechnen möchte, aber mein Vertrag nur die normalen Faktoren abdeckt? Denn:

vor 3 Stunden von chirlu:

Ja, das geht immer. Man geht damit aber ein prinzipiell unbegrenztes finanzielles Risiko ein. Auch wenn man z.B. bereit ist, für einen geplanten Eingriff 5000 Euro selbst aufzubringen, kann es durch Komplikationen beliebig teurer werden.

 

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Hamburger89
vor 18 Stunden von Peter Wolnitza:

Hast Du da mal ein paar belegbare Fakten parat?
Kann zumindest die Aussage bzgl. medizinischer Fortschritt schneller in der GKV als in der PKV überhaupt nicht nachvollziehen - wobei man immer im Hinterkopf behalten muss, dass es DIE PKV im Prinzip ja gar nicht gibt,
sondern immer nur Gesellschaft X mit Tarif Y.

 

Beispiel medizinischer Fortschritt (wie gesagt, Diagnostik und nicht Therapie): Bei der humangenetischen Diagnostik haben die gesetzlichen Kassen Rahmenvereinbarungen mit vielen Unikliniken geschlossen, dass eine ausführliche humangenetische Diagnostik gemacht werden kann (Exom-, teils sogar Genomsequenzierung). In der PKV (und bei der Beihilfe) ist das ein langer Kampf, der häufig ohne Kostenzusage endet. Wenn die Familienplanung ansteht, zahlen die PKV-Patienten auch mal ein paar Tausend Euro selbst, ist ja relevant.

 

Beispiel praktische Versorgung: Wie oben genannt Zusagen für Reha, außerdem Zusagen für Hilfsmittelversorgung. Weiter bekommt ein GKV-Patient unproblematisch 12x Physiotherapie (bei Chronikern auch mehr) pro Quartal, solange er einen Arzt hat, der es verschreibt. Budgetbeschränkung gilt übrigens bei Chronikern so nicht. Die PKV fordert gerne Kurzgutachten des Arztes an (wieso/weshalb/warum), bis der ausstellende Arzt keine Lust mehr hat und der Patient geht nicht mehr zur Therapie, weil er nicht auf den Kosten sitzen bleiben will.

 

Mein Fazit: In der GKV ist das Niveau im Vergleich zum durchschnittlichen PKV-Vertrag niedriger, dafür erhalten Versicherte die ihnen zustehenden Leistungen relativ unproblematisch. In der PKV muss man teilweise mehr kämpfen, das kann man, wenn man einigermaßen fit ist. Aber mein eigenes Beispiel zeigt ja - wie du sagst - dass es den PKV-Vertrag nicht gibt und man z.B. bei den Hilfsmitteln auch schlechter als in der PKV GKV dastehen kann.

 

 

 

 

 

 

*schlechter als in der GKV* sollte es heißen im letzten Satz.

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Gast240416

Das mag so sein,

aber gerade bei Sprunginnovationen gibt es weitaus mehr Gegenbeispiele, wo sich die KrK hinter dem MDK verstecken.

 

Du hast sicher nicht Unrecht, aber es gilt auch zu bedenken, das Dir die Leistungen in der PKV vertraglich zustehen.

In der GKV bist Du vom „Gesetzgeber“ abhängig (WANZ).

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Badurad
vor 16 Stunden von Hamburger89:

Zu 1) Meine Sorge war nicht, dass als Niedergelassener die Beiträge zur GKV ein Problem wären. Ich glaube auch nicht, dass die BBG extrem angehoben wird, sondern eher an eine zunehmende Steuerfinanzierung der GKV. Während der Erwerbsphase ist es eben ein hoher Betrag, wenn man AN- und AG-Anteil zahlt, aber wie gesagt nicht problematisch. Echte Risiken sehe ich eher bei der Kombination Selbstständigkeit + PKV + minimale BU (+ kein KTG). 

Mit den geplanten 2-3 Kindern und einem Verdiener (egal ob Mann oder Frau), der wegen Kindererziehung zumindest einige Jahre nicht mehr arbeitet, wäre die Familienversicherung in der GKV deutlich günstiger als die PKV. Am Ende ist es doch immer dieselbe Frage, die man sich beantworten muss. Möchte ich aus Leistungsgründen in die PKV und zwar unabhängig von temporären Beitragsvorteilen/-nachteilen.

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Thomas_384
· bearbeitet von Thomas_384
vor 16 Stunden von Hamburger89:

Mein Fazit: In der GKV ist das Niveau im Vergleich zum durchschnittlichen PKV-Vertrag niedriger, dafür erhalten Versicherte die ihnen zustehenden Leistungen relativ unproblematisch. In der PKV muss man teilweise mehr kämpfen, das kann man, wenn man einigermaßen fit ist. Aber mein eigenes Beispiel zeigt ja - wie du sagst - dass es den PKV-Vertrag nicht gibt und man z.B. bei den Hilfsmitteln auch schlechter als in der PKV dastehen kann.

 

*schlechter als in der GKV* sollte es heißen im letzten Satz.

 

Hatte ich in meiner Zeit in der PKV (bin jetzt in der GKV) und jetzt auch bei meinen Eltern (PKV) auch so wahr genommen.

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Columbus83
vor 17 Stunden von Hamburger89:

Mein Fazit: In der GKV ist das Niveau im Vergleich zum durchschnittlichen PKV-Vertrag niedriger, dafür erhalten Versicherte die ihnen zustehenden Leistungen relativ unproblematisch. In der PKV muss man teilweise mehr kämpfen, das kann man, wenn man einigermaßen fit ist. Aber mein eigenes Beispiel zeigt ja - wie du sagst - dass es den PKV-Vertrag nicht gibt und man z.B. bei den Hilfsmitteln auch schlechter als in der PKV dastehen kann.

Und da kann es auch passieren, dass der Arzt mehr abrechnet, als der Patient von der PKV rückerstattet bekommt. Das wiederrum führt zu Diskussionen mit dem Arzt bzw. der PKV. Insofern ist es als GKV recht angenehm, dass man von der Bürokratie weitestgehen verschont ist.

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dev
vor 9 Minuten von Columbus83:

Insofern ist es als GKV recht angenehm, dass man von der Bürokratie weitestgehen verschont ist.

Ist das so? Soweit mir bekannt, tragen sie auch nicht alles.

Und als Selbstständiger hab ich die GKV als nerviger empfunden, als jetzt die PKV.

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chirlu
· bearbeitet von chirlu
vor 15 Minuten von dev:
vor 27 Minuten von Columbus83:

Insofern ist es als GKV recht angenehm, dass man von der Bürokratie weitestgehen verschont ist.

Ist das so? Soweit mir bekannt, tragen sie auch nicht alles.

 

Nein, aber als GKV-Versicherter bist du aus der Sache draußen. Du legst deine Karte beim Arzt vor, alles Weitere regeln Arzt und Krankenkasse untereinander.

 

vor 15 Minuten von dev:

als Selbstständiger hab ich die GKV als nerviger empfunden, als jetzt die PKV.

 

Auf der Leistungsseite? Auf der Beitragsseite kann ich mir das hingegen gut vorstellen, denn die PKV braucht keinen Verdienstnachweis o.ä., um die Beitragshöhe zu berechnen.

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Krypteia
· bearbeitet von Krypteia
Richtige Orthographie ist ein Geschenk
vor 34 Minuten von chirlu:

 

Nein, aber als GKV-Versicherter bist du aus der Sache draußen. Du legst deine Karte beim Arzt vor, alles Weitere regeln Arzt und Krankenkasse untereinander.

 

Da ist - glaube ich - im Alter und im schwerwiegenden Krankheitsfall nicht zu unterschätzen.

Das sieht man ja schon am simplen Beispiel einer Impfung, wenn man ausgestattet mit Rezept den Impfstoff selbst besorgen, dann zwei Rechnungen (Apotheke/Arzt) bezahlen und einreichen muss.

Ich will mir gar nicht ausmalen, ob man dass so semi-dement und mit einer Vielzahl an (Rechnung auslösenden) Wehwehchen ausgestattet so hinbekommt...

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dev
vor 16 Minuten von chirlu:

Nein, aber als GKV-Versicherter bist du aus der Sache draußen. Du legst deine Karte beim Arzt vor, alles Weitere regeln Arzt und Krankenkasse untereinander.

Ich finde die Info, was Arzt und Medizin kostet auch nicht uninteressant, so kann ich Preis/Leistung besser einschätzen und auch Alternativen nutzen.

Aber ich hatte bisher mit meiner Gesundheit Glück, daher kann ich nicht einschätzen, wie es ist, regelmäßig KV-Leistungen zu benötigen.

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Badurad
vor 2 Stunden von dev:

Ich finde die Info, was Arzt und Medizin kostet auch nicht uninteressant, so kann ich Preis/Leistung besser einschätzen und auch Alternativen nutzen.

Aber ich hatte bisher mit meiner Gesundheit Glück, daher kann ich nicht einschätzen, wie es ist, regelmäßig KV-Leistungen zu benötigen.

Halte ich auch für einen wichtigen Punkt, um der All-Inclusive-Mentalität vorzubeugen. Allerdings bieten diverse Krankenkassen (die TK z.B. in ihrer App) die Möglichkeite einzusehen, was abgerechnet und bezahlt wurde. Aber man muß sich aktiv kümmern.

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Hamburger89
vor 11 Stunden von Cef:

Das mag so sein,

aber gerade bei Sprunginnovationen gibt es weitaus mehr Gegenbeispiele, wo sich die KrK hinter dem MDK verstecken.

 

Du hast sicher nicht Unrecht, aber es gilt auch zu bedenken, das Dir die Leistungen in der PKV vertraglich zustehen.

In der GKV bist Du vom „Gesetzgeber“ abhängig (WANZ).

Ich möchte die PKV nicht schlecht reden, sollte nur ein Beispiel sein, dass es auch mal anders kommen kann. Im Schnitt kommen die Innovationen immer noch schneller in der PKV an, da gebe ich euch recht.

vor 10 Stunden von Badurad:

Mit den geplanten 2-3 Kindern und einem Verdiener (egal ob Mann oder Frau), der wegen Kindererziehung zumindest einige Jahre nicht mehr arbeitet, wäre die Familienversicherung in der GKV deutlich günstiger als die PKV. Am Ende ist es doch immer dieselbe Frage, die man sich beantworten muss. Möchte ich aus Leistungsgründen in die PKV und zwar unabhängig von temporären Beitragsvorteilen/-nachteilen.

Ich finde auch, dass die Entscheidung für eine PKV wegen der Leistung erfolgen sollte, nicht um zu sparen (was m.E. sehr unsicher ist und oft nicht funktionieren wird). Mein Fall hat ja aber die Besonderheit, dass die Leistung in der PKV (da ich keinen anderen Vertrag bekomme) in Teilen besser (Arzt und Medikamente ambulant), in Teilen gleich (stationär) und in Teilen jedenfalls aktuell schlechter (einige Hilfsmittel, Transport) als die GKV ist. Daher kam es mir auf die Gesamtbetrachtung an, man kann zwar Leistung vom Preis gedanklich lösen, am Ende ist aber für die meisten beides im Leben relevant. Auch dank chirlus Beitrag, der mich vor einer gravierenden Fehlannahme bewahrt hat,  tendiere ich aktuell eher zur GKV. 

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dev
vor 4 Minuten von Hamburger89:

Ich finde auch, dass die Entscheidung für eine PKV wegen der Leistung erfolgen sollte, nicht um zu sparen (was m.E. sehr unsicher ist und oft nicht funktionieren wird).

Das sehe ich als gesunder Mensch anders, ich bevorzuge die Kostenreduzierung von meist ~50% und mehr, inzwischen über ~15 Jahre als Selbstständiger.

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