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Investieren mit Hebel - ETFs auf Kredit, Leveraged ETFs und entsprechende ETPs/Futures/Optionen

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Fluktuation8

Lese hier alle paar Wochen die Updates und fühle mich anschließend immer dümmer als zuvor. :)

 

Das Thema LETF ist heiß diskutiert und die Einschätzungen gehen auseinander. Das macht es schwierig zu wirklichen Erkenntnissen zu kommen. Aber wäre es nicht vielleicht doch sinnvoll, den Wissensstand irgendwo zusammenzufassen? Gibt's hier ein Wiki? Man könnte es ja auch mit Pro und Contra Positionen machen.

 

Was ich bisher mitgenommen habe:

 

1) ein 2xLETF liefert als erwarteten Return die doppelte Performance abzüglich seiner Verwaltungs- und Kreditkosten

2) die Verteilung der Returns wird aber schiefer, wenige sehr gute Returns, viele mittelmäßige oder leicht schlechtere

3) es gibt eine Pfadabhängigkeit, die man aber durch Rebalancing abmildern kann. Pfadabhängigkeit ist kein Alleinstellungsmerkmal von LETFs, sondern Folge des schwankenden Hebels

4) je breiter der Index desto geringer die Schwankungsbreite der Returns

 

Mich persönlich beschäftigt derzeit vor allem der Zusammenhang zum Zinsniveau:

 

Wie hoch sind die Kreditkosten des Amundi 2x MSCI USA? Wo kann ich (näherungsweise) ablesen, wie sie sich entwickeln? Haben die Anbieter gar keine Pflicht diese Information zugänglich zu machen? Wir wissen außerdem, dass Aktienmärkte in der Regel mit Abschlägen auf steigende Zinsen reagieren. Gleichzeitig steigen die Kreditkosten der LETFs. Spricht das nicht stark gegen diese Form des Hebelns, dass sich eine Zinserhöhung gleich doppelt negativ auf die Performance auswirkt?

 

Ich persönlich wundere darüber hinaus immer noch, wie oft ich die Strategie "Hebeln per LETF nur über den 200-Tage-Linie" finde. Ich denke die Begründung liegt in der risikoadjustierten Performanceerwartung, gerade wenn man komplett den Hebel 2 fährt. Trotzdem frage ich mich der im Hebelbereich von 1,1 oder 1,2 bleiben möchte, ob das nicht genau die falsche Strategie für mich wäre und ich nicht eher gehebelt aus der Korrektur rausinvestieren sollte? (Grundsätzliche Diskussion um Market Timing und Shiller Cape ist bekannt. :news:)

 

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Saek
30 minutes ago, Fluktuation8 said:

Was ich bisher mitgenommen habe:

 

1) ein 2xLETF liefert als erwarteten Return die doppelte Performance abzüglich seiner Verwaltungs- und Kreditkosten

2) die Verteilung der Returns wird aber schiefer, wenige sehr gute Returns, viele mittelmäßige oder leicht schlechtere

3) es gibt eine Pfadabhängigkeit, die man aber durch Rebalancing abmildern kann. Pfadabhängigkeit ist kein Alleinstellungsmerkmal von LETFs, sondern Folge des schwankenden Hebels

4) je breiter der Index desto geringer die Schwankungsbreite der Returns

Die Zusammenfassung finde ich ganz gut :thumbsup:

31 minutes ago, Fluktuation8 said:

Wie hoch sind die Kreditkosten des Amundi 2x MSCI USA?

Die stecken schon im (gehebelten) Index, Informationen dazu hier:

https://www.msci.com/eqb/methodology/meth_docs/MSCI_Short_and_Leveraged_Daily_Indexes_Methodology_Aug2021.pdf

Und im Prospekt des ETFs steht, dass EONIA/€STR (immer noch negativ) als Zinssatz verwendet wird.

Quote

Basically, the performance of the MSCI USA Leveraged 2x Daily Strategy Index is equal to the algebraic sum of:
- twice the performance of the MSCI USA Index (net dividends reinvested)
- the cost of the loan used to Fund the twofold investment in the underlying equities of the MSCI USA Index (borrowing cost measured by the interest calculated on the basis of the Eonia rate).

Was ich jetzt gerade nicht gefunden habe aber mich schon immer mal interessiert hat: Wird der MSCI USA in Euro oder Dollar genommen? Eigentlich macht hier nur Euro Sinn, wenn daher auch der Kreditzins kommt?

45 minutes ago, Fluktuation8 said:

Spricht das nicht stark gegen diese Form des Hebelns, dass sich eine Zinserhöhung gleich doppelt negativ auf die Performance auswirkt?

Wäre das bei einer anderen Form des Hebelns anders? Also die Aktien sinken dann genauso (falls du das meintest), und die Kreditzinsen, z.B. von einem Wertpapierkredit, steigen auch.

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Fluktuation8
Zitat

Und im Prospekt des ETFs steht, dass EONIA/€STR (immer noch negativ) als Zinssatz verwendet wird.

 

Also leit sich Amundi das Geld direkt von der EZB? Und dann schaue ich einfach hier:

 

https://www.ecb.europa.eu/stats/financial_markets_and_interest_rates/euro_short-term_rate/html/index.en.html

 

und kann bei -0,086 folgern, dass ich keinerlei Zinskosten habe? (hört sich zu gut an...)

 

Zitat

Wäre das bei einer anderen Form des Hebelns anders? Also die Aktien sinken dann genauso (falls du das meintest), und die Kreditzinsen, z.B. von einem Wertpapierkredit, steigen auch.

 

Im letzten Herbst gab's bonitätsunabhängige Ratenkredite für 1,75% fix. (7 Jahre, bis zu 50.000 Euro). Damit hatte ich eigentlich geliebäugelt. Bin natürlich im Nachhinein froh, es nicht gemacht zu haben, aber prinzipiell hätte man dabei ja nicht diesen doppelten Effekt von fallenden Aktienmärkten und steigenden Zinskosten.

 

Dieser Beitrag hatte mich halt etwas aufgeschreckt:

Aber der Unterschied liegt einfach darin, dass die Kredite dort in den USA zu höherem Zinsniveau aufgenommen werden, nehme ich an?

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
Am 11.9.2022 um 13:57 von Fluktuation8:

Wie hoch sind die Kreditkosten des Amundi 2x MSCI USA? Wo kann ich (näherungsweise) ablesen, wie sie sich entwickeln? Haben die Anbieter gar keine Pflicht diese Information zugänglich zu machen? Wir wissen außerdem, dass Aktienmärkte in der Regel mit Abschlägen auf steigende Zinsen reagieren. Gleichzeitig steigen die Kreditkosten der LETFs. Spricht das nicht stark gegen diese Form des Hebelns, dass sich eine Zinserhöhung gleich doppelt negativ auf die Performance auswirkt?

Zitat

Und im Prospekt des ETFs steht, dass EONIA/€STR (immer noch negativ) als Zinssatz verwendet wird.

Zitat

Coinciding with the August 2021 Quarterly Index Review, MSCI Short and Leveraged Daily Indexes transition away from LIBOR to the short-term rates highlighted below.
EONIA will be replaced by overnight ESTR.

Die Euro short-term rate (€STR) ist doch positiv und liegt aktuell bei 0.659%.

grafik.png.4edd3e4c53d75e13e6104f618490e256.png

Zitat

Die in diesem Diagramm dargestellten annualisierten Wertentwicklungen wurden nach Abzug aller vom Fonds erhobenen Kosten berechnet.
Die Währung des Anteils ist der Euro.
Der Referenzindex ist: MSCI USA Leveraged 2x Daily.

2021 betrug die Differenz zum Referenzindex 0,84%. Die Gesamtkosten des Produkts dürften damit aktuell in der Spanne 1,5%-2% p.a. liegen - Tendenz stark steigend. Am Ende wäre es in meinen Augen auch naiv anzunehmen, dass die Kosten bei einem gehebelten Produkt mit US-Basisindex berechnet in EUR stark anders sein sollten, als bei einem US-Produkt. Je nachdem welche Sicherheiten der Fonds hält und welche Derivate er zur Abbildung benutzt, wird es hier an irgendeiner Stelle immer zu einem Fremdwährungsrisiko kommen. DIese Kosten werden mutmaßlich immer an die Kunden weitergegeben.

Am 11.9.2022 um 13:57 von Fluktuation8:

Wo kann ich (näherungsweise) ablesen, wie sie sich entwickeln?

Da musst du wohl oder übel immer wieder selbst ausrechnen. Die Berechnungsmethodik der Kreditkosten des Referenzindizes ist bekannt und die Abweichung des LETFs zum Referenzindex ebenso. Wenn du die Summe von beidem berechnest und die TER abziehst, hast du eine sehr gute Näherung für die Finanzierungskosten.

Zitat

Haben die Anbieter gar keine Pflicht diese Information zugänglich zu machen?

Anbieter haben zahlreiche Publikationspflichten und indirekt liegen diese Informationen ja auch vor. Es gibt nur keine Pflicht, diese offensiv grafisch aufzubereiten.

Zitat

Wir wissen außerdem, dass Aktienmärkte in der Regel mit Abschlägen auf steigende Zinsen reagieren. Gleichzeitig steigen die Kreditkosten der LETFs. Spricht das nicht stark gegen diese Form des Hebelns, dass sich eine Zinserhöhung gleich doppelt negativ auf die Performance auswirkt?

Hebeln wird generell in Zeiten steigender Zinsen von den (Finanzierungs-)Kosten her teurer und damit weniger lukrativ. Wenn dann die Wertentwicklung nicht stimmt, wird Hebeln sehr schnell zum Debakel. Von daher kann man das so sehen, wie du es hier beschreibst...

Am 11.9.2022 um 14:43 von Saek:

Was ich jetzt gerade nicht gefunden habe aber mich schon immer mal interessiert hat: Wird der MSCI USA in Euro oder Dollar genommen? Eigentlich macht hier nur Euro Sinn, wenn daher auch der Kreditzins kommt?

Spielt das eine Rolle? Der MSCI USA bildet US-Firmen ab, die an US-Börsen notiert sind. Dadurch ist die Basiswährung des Indizes natürlich USD, kann aber in jede beliebige Währung zum aktuellen Umrechnungskurs umgerechnet werden.

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Saek
43 minutes ago, Glory_Days said:

Die Euro short-term rate (€STR) ist doch positiv und liegt aktuell bei 0.659%.

Schau doch auf das Datum von meinem Post... :rolleyes:

Das ist eine sehr neue Entwicklung: https://www.euribor-rates.eu/de/ester/

48 minutes ago, Glory_Days said:

2021 betrug die Differenz zum Referenzindex 0,84%. Die Gesamtkosten des Produkts dürften damit aktuell in der Spanne 1,5%-2% p.a. liegen

Wie kommst du auf diese Zahl? 2021 war €STR wohl ca. -0.5%.

44 minutes ago, Glory_Days said:

Am Ende wäre es in meinen Augen auch naiv anzunehmen, dass die Kosten bei einem gehebelten Produkt mit US-Basisindex berechnet in EUR stark anders sein sollten, als bei einem US-Produkt.

Ja, aber nur weil sich erwartete Währungsbewegungen und Zinsen aufheben. Die realisierten Renditen (und 'Kosten) können sehr unterschiedlich sein!

48 minutes ago, Glory_Days said:

Spielt das eine Rolle? Der MSCI USA bildet US-Firmen ab, die an US-Börsen notiert sind. Dadurch ist die Basiswährung des Indizes natürlich USD, kann aber in jede beliebige Währung zum aktuellen Umrechnungskurs umgerechnet werden.

Es ist ein Unterschied, ob man in Dollar oder Euro hebelt. Nicht nur wegen des Kreditzinses, auch Währungskurseffekte machen da einen Unterschied. Wenn ich z.B. mit einem Kredit in USD hebele, verhält sich das anders als mit einem Kredit in Euro.

Die tägliche Rendite des gehebelten Teils wird direkt von den täglichen Währungsschwankungen beeinflusst.

 

Wenn der Kreditzins (bei dem Index) in Euro genommen wird, kann es eigentlich nur Sinn machen, wenn auch der Kredit in Euro genommen wird. Zumindest kann ich es mir nicht anders vorstellen, ich weiß es aber gerade nicht.

 

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 22 Minuten von Saek:

Schau doch auf das Datum von meinem Post... :rolleyes:

Das ist eine sehr neue Entwicklung: https://www.euribor-rates.eu/de/ester/

Interessant, man könnte fast meinen, dass da jmd am Zinssatz gedreht hat zwischen 13. und 14.09.

Zitat

Wie kommst du auf diese Zahl? 2021 war €STR wohl ca. -0.5%.

Das ist meine Erwartung/Schätzung des €STR + Abweichung des Produkts vom Referenzindex für 2022.

Zitat

Ja, aber nur weil sich erwartete Währungsbewegungen und Zinsen aufheben. Die realisierten Renditen (und 'Kosten) können sehr unterschiedlich sein!

Kurzfristig ja, aber dann ist es halt eine Wette darauf, wie sich Zinsen und Währungskurse zueinander verhalten.

Zitat

Es ist ein Unterschied, ob man in Dollar oder Euro hebelt. Nicht nur wegen des Kreditzinses, auch Währungskurseffekte machen da einen Unterschied. Wenn ich z.B. mit einem Kredit in USD hebele, verhält sich das anders als mit einem Kredit in Euro.

Die tägliche Rendite des gehebelten Teils wird direkt von den täglichen Währungsschwankungen beeinflusst.

In der Theorie stimmt das, aber Unternehmen wirtschaften typischerweise nicht nur in einer Währung, wodurch Währungseffekte stark verschwimmen. Der Effekt hängt maßgeblich davon ab, in was man genau investiert und bei Hebelprodukten wie diese abgebildert werden.

Zitat

Wenn der Kreditzins (bei dem Index) in Euro genommen wird, kann es eigentlich nur Sinn machen, wenn auch der Kredit in Euro genommen wird. Zumindest kann ich es mir nicht anders vorstellen, ich weiß es aber gerade nicht.

Zitat

Efficient portfolio management (EPM) techniques and Financial derivative instruments in EUR

• Underlying exposure reached through financial derivative instruments: 219,740,948.97
o Forward transaction:
o Future:
o Options:
o Swap: 219,740,948.97

So ganz eindeutig ist das aber nicht - in EUR könnte auch umgerechnet bedeuten...

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Saek
2 hours ago, Glory_Days said:

So ganz eindeutig ist das aber nicht - in EUR könnte auch umgerechnet bedeuten...

Ja, ich konnte das auch nicht rauslesen.

Aber wenn der Index €STR als Zins nimmt, macht es doch keinen Sinn, den Kredit in USD zu nehmen. Das ist einfach nicht investierbar.

 

 

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Glory_Days

Ein Update von der Finanzierungskostenseite für gehebelte ETFs mit Basiswährung in USD:
grafik.png.65cfc6cfda47831be0c4d87fc57fa7f8.png

  • 2-fach gehebelt: R = -1 * (2,56% + (4.80% - 4.52%)) = -2,84% p.a.
  • 3-fach gehebelt: R = -2 * (2,56% + (4.80% - 4.52%)) = -5,68% p.a.

Mit einer TER von ~1% p.a. und unter Annahme konstanter Extrapolation auf die kommenden 12 Monate dürften die Gesamtkosten eines ProShares UltraPro® QQQ (Ticker: TQQQ  - 3x NASDAQ-100 in USD) aktuell bei ca. 6,68% p.a. liegen.

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ER EL
· bearbeitet von ER EL

Falscher Thread - sorry

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millennial
vor 16 Stunden von Glory_Days:

Ein Update von der Finanzierungskostenseite für gehebelte ETFs mit Basiswährung in USD:
grafik.png.65cfc6cfda47831be0c4d87fc57fa7f8.png

  • 2-fach gehebelt: R = -1 * (2,56% + (4.80% - 4.52%)) = -2,84% p.a.
  • 3-fach gehebelt: R = -2 * (2,56% + (4.80% - 4.52%)) = -5,68% p.a.

Mit einer TER von ~1% p.a. und unter Annahme konstanter Extrapolation auf die kommenden 12 Monate dürften die Gesamtkosten eines ProShares UltraPro® QQQ (Ticker: TQQQ  - 3x NASDAQ-100 in USD) aktuell bei ca. 6,68% p.a. liegen.

Klingt realistisch, man sieht derzeit auch gefühlt eine größere Abweichung zwischen gehebelten und ungehebelten USA ETFs. Der volatility drag alleine dürfte das nicht sein.

 

Ich überlege gerade, ob man die versteckten (Zins-)Kosten nicht genau auf diese Weise auch ermitteln könnte, indem man den Diff zwischen ungehebelten ETFs mit gehebelten ETFs des gleichen Index ermittelt. Der Volatility drag und die TER sind ja bekannte und exakt bestimmbare Einflussgrößen, die man herausrechnen könnte. 

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ER EL

Mich würde mal interessieren, ob jmd aktuell hebelt aber nicht mit LEV ETFs und dann vor allem wie genau? 

Vielleicht steht es schon irgendwo, dann bitte verlinken. Der Thread ist ganz schön lang und ich hatte dazu keine konkrete Strategie bzw. Kein konkretes Beispiel gesehen. Vielleicht hab ichs übersehen. 

 

Ich hoffe die Frage passt hier und gehört nicht in den LCI Thread

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Metasom
vor 43 Minuten von ER EL:

Mich würde mal interessieren, ob jmd aktuell hebelt aber nicht mit LEV ETFs und dann vor allem wie genau? 

Lombardkredit, Immobilie beleihen, Ratenkredit, LEAPS. Fällt sonst noch jemanden eine andere Möglichkeit ein? 

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Metasom
· bearbeitet von Metasom
vor 23 Stunden von millennial:

2-fach gehebelt: R = -1 * (2,56% + (4.80% - 4.52%)) = -2,84% p.a.

So gesehen ist die zweifach gehebelte Variante immer noch die günstigste für einen Hebel. Wenn man vergleicht, welche Zinsen man aktuell auf Kredite bekommt, ist das ja noch billig. Zusätzlich kann man hierbei die Fremdkapitalkosten mit den Gewinnen verrechnen, da sie von der Performance abgezogen werden.

 

Bei den oben genannten Krediten können die Fremdkapitalkosten die steuerliche Bemessungsgrundlage nicht mindern. 

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ER EL
vor 2 Stunden von Metasom:

Lombardkredit, Immobilie beleihen, Ratenkredit, LEAPS. Fällt sonst noch jemanden eine andere Möglichkeit ein? 

Danke. 

Aber ich meinte ob es jmd wirklich tut und wie. 

 

Z. B. Lombard bei Broker xy mit Zins x% in höhe xxxx€. Hebel. Plan zur Kredittilgung (Zeitraum). Etc. 

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hattifnatt
vor 52 Minuten von ER EL:

Z. B. Lombard bei Broker xy mit Zins x% in höhe xxxx€. Hebel. Plan zur Kredittilgung (Zeitraum). Etc. 

Ich heble den Teil meines DGI-Depots, der bei Smartbroker ist, mit 60k Lombard, also insgesamt nur um ca. 8%, zum bekannten Zinssatz (aktuell immer noch 2,25%, weil der Basiszinssatz noch unter 0 ist). Der Lombard wird in Krisenzeiten wie aktuell durch Nachkäufe ausgereizt, in Nicht-Krisenzeiten immer wieder ein wenig aufgefüllt (auf ca. 30k). Wird aber leider aktuell bei Smartbroker nicht mehr angeboten.

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
Am 5.10.2022 um 14:04 von millennial:

Ich überlege gerade, ob man die versteckten (Zins-)Kosten nicht genau auf diese Weise auch ermitteln könnte, indem man den Diff zwischen ungehebelten ETFs mit gehebelten ETFs des gleichen Index ermittelt. Der Volatility drag und die TER sind ja bekannte und exakt bestimmbare Einflussgrößen, die man herausrechnen könnte. 

Stelle ich mir sehr umständlich vor. Außerdem ist der Volatilty Drag lediglich eine (meist gute) Näherung der CAGR-Formel (unter der Annahme geometrischer brownscher Bewegung/Log-normal verteilter Renditen). Wenn uns die großen Index-Anbieter bereits perfekt berechnete Formeln für die Finanzierungskosten liefern und wir die daraus berechneten Kursverläufe mit denen tatsächlicher Produkte abgleichen können und die bei diesem Abgleich festgestellten jährlichen Abweichungen im Bereich der TER der Produkte liegen, dann ist die formelbasierte Berechnung - wie von mir oben durchgeführt - ein sehr genaues Maß für die tatsächlichen Finanzierungskosten echter gehebelter ETFs.

vor 6 Stunden von Metasom:

So gesehen ist die zweifach gehebelte Variante immer noch die günstigste für einen Hebel. Wenn man vergleicht, welche Zinsen man aktuell auf Kredite bekommt, ist das ja noch billig. Zusätzlich kann man hierbei die Fremdkapitalkosten mit den Gewinnen verrechnen, da sie von der Performance abgezogen werden.

Die 2x gehebelte Variante wird per Definition immer günstiger sein im Vergleich zur 3x gehebelten Variante. Ob sie im Vergleich zu dem was man bekommt auch am günstigsten sein wird, ist eine komplett andere und wesentlich schwieriger zu beantwortende Frage.

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Metasom
vor 18 Minuten von Glory_Days:

Die 2x gehebelte Variante wird per Definition immer günstiger sein im Vergleich zur 3x gehebelten Variante. Ob sie im Vergleich zu dem was man bekommt auch am günstigsten sein wird, ist eine komplett andere und wesentlich schwieriger zu beantwortende Frage.

Ich meinte, dass der zweifach gehebelte ETF von seinen Finanzierungskosten günstiger sei, als momentan jeder andere Möglichkeit mit Krediten zu Hebeln (angenommen die -2,84% Kosten bleiben bestehen). Dazu besteht noch eine steuerfreundliche Lösung, die sonst unter deutschem Steuerrecht nicht angewendet werden kann. 

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 5 Minuten von Metasom:

Ich meinte, dass der zweifach gehebelte ETF von seinen Finanzierungskosten günstiger sei, als momentan jeder andere Möglichkeit mit Krediten zu Hebeln (angenommen die -2,84% Kosten bleiben bestehen). Dazu besteht noch eine steuerfreundliche Lösung, die sonst unter deutschem Steuerrecht nicht angewendet werden kann. 

Das wahrscheinlich schon - streng genommen müsste man allerdings noch den etwaigigen TER-Unterschied hinsichtlich Produkt miteinrechnen - um die höhere TER bei gehebelten ETFs kommt man nicht drum rum.

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s1lv3r
· bearbeitet von s1lv3r
vor einer Stunde von Metasom:

Dazu besteht noch eine steuerfreundliche Lösung, die sonst unter deutschem Steuerrecht nicht angewendet werden kann. 

 

Der Vorteil des Hebels per Kredit ist allerdings, dass man den Hebel steuerneutral konstant halten/reduzieren kann.

 

(Ich habe zugebenermaßen aber natürlich keine Ahnung, inwieweit man das quantifizieren kann im Vergleich zum Nachteil der generellen fehlenden steuerlichen Anrechenbarkeit der Kreditzinsen.)

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geldvermehrer
vor 6 Stunden von hattifnatt:

Ich heble den Teil meines DGI-Depots, der bei Smartbroker ist, mit 60k Lombard, also insgesamt nur um ca. 8%, zum bekannten Zinssatz (aktuell immer noch 2,25%, weil der Basiszinssatz noch unter 0 ist).

Ernsthaft? Smartbroker hatte mir ja aus "geschäftspolitischen Gründen" den Kredit abgelehnt, also habe ich mir notgedrungen bei comdirect einen Wertpapierkredit einräumen lassen, mit Sonderkondition über Vermittler mit 1,4% Rabatt bin ich zumindest Nahe an die smartbroker-Kondition heran gekommen. Aber comdirect hat schon 2 mal Zins nach oben angepasst, und smartbroker anscheinend nicht:w00t:

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Saek
30 minutes ago, geldvermehrer said:

Aber comdirect hat schon 2 mal Zins nach oben angepasst, und smartbroker anscheinend nicht

Die Erklärung steht hier.

Bei Smartbroker kommt die Erhöhung demnach zum 01.01.23.

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geldvermehrer
vor 11 Stunden von Saek:

Die Erklärung steht hier.

Bei Smartbroker kommt die Erhöhung demnach zum 01.01.23.

Danke:thumbsup:

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days

Einige 3x gehebelten ETFs sind in den letzten Monaten extrem einbrochen - auf dieses Risiko wurde hier im Thread mehrfach hingewiesen. Spannend finde ich die Frage, ob diese Produkte von Anbieterseite zukünftig weiter angeboten werden, oder ob wir jetzt ein Sterben von gehebelten ETFs sehen werden.

 

grafik.png.3e129d076b9541958b7960d9dbbf89e3.png

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days

Ein Update von der Finanzierungskostenseite für gehebelte ETFs mit Basiswährung in USD:
grafik.png.65cfc6cfda47831be0c4d87fc57fa7f8.png

  • 2-fach gehebelt: R = -1 * (3.08% + (5.45% - 5.17%)) = -3.36% p.a.
  • 3-fach gehebelt: R = -2 * (3.08% + (5.45% - 5.17%)) = -6,72% p.a.

Mit einer TER von ~1% p.a. und unter Annahme konstanter Extrapolation auf die kommenden 12 Monate dürften die Gesamtkosten eines ProShares UltraPro® QQQ (Ticker: TQQQ  - 3x NASDAQ-100 in USD) aktuell bei ca. 7,72% p.a. liegen.

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millennial

Uff, gibt es historische Vergleichszeiträume wo man die Performance in den Zeiten hoher Finanzierungskosten einmal vergleichen könnte? Hinzu kommt ja noch die recht hohe Volatilität in Zeiten des Umbruchs. 1-year Performance eines USA ETFs: -2,79%. Der 2x Daily -10,96%.

Wenn nach Abzug von 3,36% + TER die Performance im Vgl. zum ungehebelten Investieren gegen 0 ginge, wäre auch die Risikoprämie wegen Volatilität nicht mehr vorhanden und damit unattraktiv.

Ich wüsste spontan nicht wonach ich festlege, bis zu welchen Kosten es sich noch lohnen würde. Bei einem 2-fach gehebelten vielleicht bis 7%? Wenn man von durchschnittlich 7% Rendite ausgeht, diese wegen des Hebels verdoppelt, aufgrund der Kosten aber auch wieder 7% abzieht, ist man wieder bei 7%...

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