Zum Inhalt springen
DST

Investieren mit Hebel - ETFs auf Kredit, Leveraged ETFs und entsprechende ETPs/Futures/Optionen

Empfohlene Beiträge

Nespresso99

@Peter23

 

Sehr geehrter Peter23,

 

in Beitrag #324 stimmen Sie der These von Superwayne zu,

 

dass ein konstanter Hebel einem konstanten Kreditbetrag sowohl in Crash-Szenarien als auch in Bullenmärkten zu bevorzugen ist.

 

In einem früheren Beitrag meine ich mich zu entsinnen, daß Sie selbst Leverage in Form von Fremdkapitaleinsatz betreiben.

 

Ich meine es war, ein aufgrund des noch geringen beleihungswertes eines Immobilienkredites, recht günstiger Zinssatz.

 

Sie rechtfertigten Ihr Verhalten zu diesem Zeitpunkt mit günstigeren Opportunitätskosten des Fremdkapitalhebels gegenüber dem LEV ETF Hebel.

 

Berichtigen Sie mich bitte, wenn ich hier falsch liege.

 

Erscheint Ihnen, für ihre ganz persönliche Situation (Asset Allokation), nach den bis jetzt aus diesem Thread gesammlten Erkenntnissen nicht

 

eine Investition in LEV ETFs, bzw. in ein Instrument mit der Eigenschaft konstanter Hebel,  als vorteilhaft?

 

 

Grosse oder vermeintlich sehr grosse Vermögen "leicht" zu hebeln, scheint mir aus den erwähnten Gründen effizienter umsetzbar mit LEV ETFs.

 

Ich verbleibe mit freundlichen Grüßen!

 

Nespresso99 

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Nespresso99

Kann aus den bisherigen Erkenntnissen dieses Threads eine Handlungsempfehlung gegeben werden, um folgendes Szenario nutzenoptimiert um zu setzen?

 

Für ein Neugeborenes soll ein Vermögen gebildet werden, mit einer Fälligkeit zum 18 Geburtstag oder später. Es stehen monatliche Sparraten zur Verfügung.

 

Eine zur Geburt getätigte kreditfinanzierte Einmalinvestition in ein ungehebeltes (Aktien)ETF Produkt. Die monatlichen Sparraten werden zur Tilgung des Kredites genutzt.

 

Der anfänglich grosse Hebel wird zur Fälligkeit, aufgrund der Tilgung des Kredites kontinuierlich geringer. Ebenso verringert sich der Hebel aufgrund der zu erwartenden Wertsteigerung des pfadunabhängigen Finanzproduktes.

 

 

Ist diese kreditfinanzierte Umsetzung, unter Renditegesichtspunkten einem ungehebelten einfachen ETF Sparplan, aufgrund des aktuell grossen Spreads Finanzierungskosten-erwartete Rendite, nicht fast zwangsläufig vor zu ziehen?

Ist diese kreditfinanzierte Umsetzung, unter Renditegesichtspunkten einem gehebelten   LEV ETF Sparplan vor zu ziehen?

 

 

Diese Vorgehensweise hätte im Übrigen für ein in Deutschland verortetes Kind den weiteren Vorteil bereits frühzeitig maximal von Steuerfreibeträgen profitieren zu können.

 

Ebenso könnte eine etwaige gewünschte Risikoreduktion in Form eines Lifecycle Konzptes simpel ohne Umstrukturierung  umgesetzt werden.

 

0-12 Jahre Tilgung Kredit. 12-18 Jahre  besparen einer Asset mit geringerem Risiko. 

 

 

(Selbstredend wird ein Überleben des Sparplanes angenommen für alle der Szenarien. Monatliche Raten fließen gesichert.)

 

Herzlichen Dank für Ihre Antworten!

 

 

Nespresso99

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Niklasschnick
vor einer Stunde von Nespresso99:

Für ein Neugeborenes soll ein Vermögen gebildet werden, mit einer Fälligkeit zum 18 Geburtstag oder später. Es stehen monatliche Sparraten zur Verfügung.

 

Eine zur Geburt getätigte kreditfinanzierte Einmalinvestition in ein ungehebeltes (Aktien)ETF Produkt. Die monatlichen Sparraten werden zur Tilgung des Kredites genutzt.

Also zum Zeitpunkt Geburt 100% Fremdfinanzierung? Kriegst du (hoffentlich) bei keiner Bank. Du musst eine Sicherheit begeben. Was passiert wenn die Aktienanlage im Wert verliert? Es kann passieren, dass deine Sicherheiten nicht mehr reichen, und du einen Margin Call erhälst. Damit kannst du dein Konto im schlimmsten Fall auf Null setzen bzw. sogar Privatinsolvenz anmelden. Wer auf Kredit spekuliert, sollte sich sehr intensiv mit dem Thema Pfadabhängigkeit auseinandersetzen.

Für dich als Tipp: In deiner Gedankenwelt steigen die Märkte "langfristig". Was aber, wenn sie in 10 Jahren tiefer stehen als heute, und du dann die oben genannte "Risikoreduktion in Form eines Lifecycle Konzpte" umsetzen musst? Dann hast du Geld im Aktienmarkt verloren und schichtest genau dann von Aktien zu etwas mehr Anleihen um. Das nennt man Kapitalvernichtung.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Peter23
· bearbeitet von Peter23
vor 2 Stunden von Nespresso99:

Erscheint Ihnen, für ihre ganz persönliche Situation (Asset Allokation), nach den bis jetzt aus diesem Thread gesammlten Erkenntnissen nicht

 

eine Investition in LEV ETFs, bzw. in ein Instrument mit der Eigenschaft konstanter Hebel,  als vorteilhaft?

Im Prinzip: Ja.
 

Es gibt aber insbesondere zwei Aspekte, die mich schlussendlich doch zu einem Immobilienkredite statt zu LevETFs gebracht haben:

1. Kosten: Ich habe letztes Jahr einen Kredit zu 0,39% aufnehmen können und damit bin ich einfach günstiger als jeder LevETF.

2. Produktauswahl: Ich kann mit dem Kredit alles Hebeln, was ich will und auf die riesige Produktauswahl von ungehebelten ETFs und sonstigen Anlagen zurückgreifen. So habe ich zB immer noch einen großen Teil meiner ETFs im Versicherungsmantel bei Cosmos und dort gibt es keine LevETFs. Mit dem Kredit kann ich zudem auch gehebelt in:

- mein VTB Flex Konto (2,5% unter deutscher Einlagensicherung),

- in China-Anleihen,

- in Cosmos FlexPlan (1,25% Zinsen),

- in den FTSE EM,

- in Small Cap Aktien-ETFs und

- in Faktor-ETFs (wobei ich das bisher nur wenig umgesetzt habe)

investieren.

Insgesamt sind es also eher Aspekte, die mein persönliches Portfolio betreffen, die dazu führen, dass ich derzeit nicht in LevETFs investiert bin. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass ich zukünftig den USA Teil meines Portfolios teilweise über LevETFs abbilde. Höchstwahrscheinlich aber nur teilweise, weil ich wegen Transaktionskosten und der Steuerstundung eigentlich keine Umschichtungen vornehmen möchte (außer innerhalb Versicherungsmantel) und somit nur Zukäufe über LevETFs realisieren werde.

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Nespresso99
vor 14 Stunden von Niklasschnick:

Also zum Zeitpunkt Geburt 100% Fremdfinanzierung? Kriegst du (hoffentlich) bei keiner Bank. Du musst eine Sicherheit begeben.

Was passiert wenn die Aktienanlage im Wert verliert?

Was aber, wenn sie in 10 Jahren tiefer stehen als heute,

und du dann die oben genannte "Risikoreduktion in Form eines Lifecycle Konzpte" umsetzen musst?

Sehr geehrter Niklasschnick,

 

herzlichen Dank für Ihre Antwort.

 

Ein Neugeborenes besitzt naturgemäß keine finanzielle Intelligenz keine Geschäftsfähigkeit und keine Bonität um eine Strategie um zu setzen.

Das Kind wird von dem Sparplan-/Kapitalgeber mit diesen Eigenschaften beschenkt beziehungsweise beliehen.

Sparplan-/Kapitalgeber sind in Bezug auf Bonität oder Vermögen oder konstantem Cashflow privilegiert solch eine Schenkung zu tätigen. Sonst käme es überhaupt nicht zu eben dieser.

Nutzenoptimiert für den Beschenkten ist es, einen möglichst hohen Ertrag aus dieser Schenkung / Beleihung zu erzielen.

 

Eine sofortige kreditfinanzierte Umsetzung dominiert wohl in den meisten an zu nehmenden Kapitalmarktszenarien für die nächsten 18 Jahre, über eine ungehebelte Sparplanvariante.

Auch sinkende Kapitalmarktstände über 18 Jahre, wären zwar nicht wünschenswert, hätten jedoch insofern keinen existenzbedrohenden Charakter, so lange besagte Bonität oder Cashflow des Schenkers, unabhängig vom Kapitalmarkt gesehen werden können.

Foristi unterliegen in ihrer Gedankenwelt hier häufig exklusiv den Regeln des Kapitalmarkts. Die Lebensrealität des wohlgemerkt privilegierten Bürgertums verortet meiner Erfahrung nach gänzlich anders.

Eine solche Strategie wird wohl tatsächlich in den seltensten Fällen dem Risiko eines Margin Calls ausgesetzt sein.

Gestatten Sie einige reale Beispiele, wo eine kreditfinanziertes Einmalinvest, sowohl für den Schenker, als auch für den Beschenkten, einen größeren Nutzen hätte.

 

Großeltern mit stattlicher Pension ersuchen einen Sparplan für den Enkel bei gleichzeitigem Negativzins auf ihre hohen Bankeinlagen . (Vermögensbesichert)

Eltern optieren für eine Kindergeldfinanzierte Sparplanvariante. Anstatt das Kindergeld zur Tilgung eines Kredites zu nutzen. (Cashflowbesichert)                             

Immobiliendarlehen, Konsumentenkredit, Privatkredit bei Freunden oder Verwandten.  

Ein Pate möchte ex Cashflow aus Kapitalvermögen, Dividenden, Mieteinnahmen, etc. einen Sparplan schenken, anstatt einer Kreditfinanzierten Einmalschenkung. (Bonitätsbesichert)

 

Gegen eine kreditfinanzierte Umsetzung bei welchem Zins und Tilgung lediglich ex prekären Einkommen aus selbstständiger oder gar nichtselbstständiger Arbeit bestritten werden, möchte ich mich genau wie Sie ebenfalls verwahren.                                                           

Hier steht der Nutzen sicherlich in einem ungünstigen Verhältnis zum eingegangenen Risiko.

 

Steuerliche Vorzüge und erleichterte Umsetzbarkeit eines „eventuell“ gewünschten Life Cycle Modells sollten lediglich ergänzend erwähnt werden,

diese sind für das eigentliche Thema dieses Threads „Investieren mit Hebel“ nicht von Relevanz. Daher sehe ich von einer Detaillierten Antwort ab.

 

Kann der Schenker Vermögen, Bonität, Cashflow über die gewünschte Dauer des kreditfinanzierten Einmalinvests garantieren, verspricht die kreditfinanzierte Variante den größten Nutzen.                                                                                                                                            Wer „viel“ Vermögen, Bonität, Cashflow hat, kann diese spekulative Investitionsstrategie in Erwartung einer nutzenoptimierten Ertragsprämie für den Beschenkten umsetzen.

Nochmals sei erwähnt, dass der anfangs sehr grosse Hebel über die Zeit geringer wird. 1. Durch die Tilgung. 2. Durch erwartete Wertsteigerung des Invests.

Dies möchte ich unter Risikoaspekten, als eine sehr wünschenswerte Eigenschaft für die besagte Aufgabenstellung einordnen.

Meiner unmaßgeblichen Meinung nach, sollte diese Strategie häufiger umgesetzt werden.     

Da die Risikotragekapazität der Schenker und der Beschenkten dies oftmals erlauben würden.

 

Ist Umsetzung eines Sparplanes mittels LEV ETFs generell sinnvoll?

Die Pfadabhängigkeit im Besondern über einen langen Anlagezeitraum, so wie der konstant hohe Hebel eben auch zum Ende der gewünschten Anlageperiode,

können meines Erachtens nach nur schwerlich dem gewünschten Nutzen, also dem Wunsch nach höherem Ertrag gegenübergestellt werden.

Eine Monatsperformance analog März 2020 zum 17ten Geburtstag des Beschenkten, hätten durchaus das Potential eine Negativperformance gegenüber einem ungehebelten Finanzprodukt zum gewünschten Ertragszeitpunkt 18ter Geburtstag zu erzielen.

Ohne eine wie auch immer umgesetzte Ertrags / Höchststands Sicherung um zu setzen, oder das konstante Abgreifen von Rebalance Prämien während der Laufzeit des Sparplanes unter Hinzunahme eines weiteren Finanzproduktes (Ungehebelter ETF, Tagesgeld)

möchte ich solch eine Variante nicht empfehlen.    

   grafik.thumb.png.cfa18cf3bd91492785385d6f3b8fea65.png

 

Ich erlaube mir an dieser Stelle nochmals Ihnen so wie den übrigen Lesern die Frage zu stellen.

Ist ein Sparplan mittels LEV ETFs sinnvoll?

 

 Ich verbleibe mit freundlichen Grüßen!

   

Nespresso99

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
bondholder
vor 16 Minuten von Nespresso99:

Ist ein Sparplan mittels LEV ETFs sinnvoll?

Nein.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Peter23
vor einer Stunde von Nespresso99:

Ist Umsetzung eines Sparplanes mittels LEV ETFs generell sinnvoll?

Vielleicht für die ersten 10 Jahre und dann langsam umschichten.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Nespresso99
vor 18 Stunden von Peter23:

Im Prinzip: Ja.
 

Es gibt aber insbesondere zwei Aspekte, die mich schlussendlich doch zu einem Immobilienkredite statt zu LevETFs gebracht haben:

1. Kosten: Ich habe letztes Jahr einen Kredit zu 0,39% aufnehmen können und damit bin ich einfach günstiger als jeder LevETF.

2. Produktauswahl: Ich kann mit dem Kredit alles Hebeln, was ich will und auf die riesige Produktauswahl von ungehebelten ETFs und sonstigen Anlagen zurückgreifen. So habe ich zB immer noch einen großen Teil meiner ETFs im Versicherungsmantel bei Cosmos und dort gibt es keine LevETFs. Mit dem Kredit kann ich zudem auch gehebelt in:

- mein VTB Flex Konto (2,5% unter deutscher Einlagensicherung),

- in China-Anleihen,

- in Cosmos FlexPlan (1,25% Zinsen),

- in den FTSE EM,

- in Small Cap Aktien-ETFs und

- in Faktor-ETFs (wobei ich das bisher nur wenig umgesetzt habe)

investieren.

Insgesamt sind es also eher Aspekte, die mein persönliches Portfolio betreffen, die dazu führen, dass ich derzeit nicht in LevETFs investiert bin. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass ich zukünftig den USA Teil meines Portfolios teilweise über LevETFs abbilde. Höchstwahrscheinlich aber nur teilweise, weil ich wegen Transaktionskosten und der Steuerstundung eigentlich keine Umschichtungen vornehmen möchte (außer innerhalb Versicherungsmantel) und somit nur Zukäufe über LevETFs realisieren werde.

 

Sehr geehrter Peter23,

 

herzlichen Dank für Ihre Antwort!

 

Aus dem Versuch  Handlungsempfehlungen aus diesem Thread "Investieren mit Hebel - ETFs auf Kredit, Leveraged ETFs,..."  ab zu leiten  bin ich zu den selben Schlüssen wie Sie gekommen.

"eher Aspekte, die mein persönliches Portfolio betreffen," hieraus entnehme ich, dass Sie in ihrem Portfolio bisher eine Asset Allokation etabliert haben, welche sie nun idealerweise , möglichst 1:1,x gehebelt abbilden möchten.

"Produktauswahl:"  Mit den bisher zur Verfügung stehenden LEV ETFs, ist dies nicht in Gänze eigenschaftsgleich möglich. Es wäre jedoch Ihre primäre Wahl, wenn geeignete LEV ETFs in den gewünschten Assetklassen zur Verfügung stehen würden.

Kosten: LEV ETFs wären ihre bevorzugte Wahl, da die Eigenschaft konstanter Hebel Ihnen am nutzbringensten erscheint, so lange die Kosten zur Erlangung  dieser Eigenschaft nicht im Missverhältnis zum Nutzen / Aufwand stehen.

 

Diesem Thread konnte ich viele Erkenntnisse entnehmen, welche ich als sehr aufschlußreich Erachte.

Insbesondere die Ausführungen von Mirakel_23 zum grossen Nutzen eines 3 Fach gehebelten Portfolio 60/40  US Aktien/Lang Laufende US Staatsanleihen.

Trotz der grundsätzlichen Zustimmung zu dieser Erkenntnis von  Mirakel_23,  und auch anderen Beiträgen, halte ich mich persönlich für nicht in der Lage, 

diese "Back Test" Erkenntnisse nutzbringend um zu setzen, da ich vermute,schon aus rein verhaltensökonomischen Gründen nicht kongruend den Erfordernissen dieser Strategien zu agieren.

 

Als allgemein Nutzbringend für"große" Portfolios scheint mir immer noch der Ansatz welchen Sie Peter23 umsetzen.

 

Das nach den Bedürftnissen des Nutzers risikoadjustierte effiziente Portfolio, sagen wir zumindest eigenschaftsgleich zu hebeln.

 

Bis es bessere/mehr geeignete, günstige Hebelprodukte gibt, scheint mehrheitlich die kreditfinanziete Variante am nutzbringensten.

 

 

Seit Jahren lese ich in diesem Forum. Die vorherrschenden Themen sind:

Vorzüge bei der TD eines ETFs einen Performance Vorsprung zu erlangen in der Größenordnung 0,1-0,2% p.a.

Oder das dominante Verhältniß von risikobehafteten zu risikofreien Assets innerhalb eines Portfolios.

 

 

Das Thema dieses Fadens sollte meiner Meinung nach zumindest für "akkreditierte" Investoren eine viel höhere Beachtung finden.

 

 

Der Spread zwischen Kreditzinsen und "zu erwartenden" Renditen von risikobehafteten Anlagen ist, ohne dass ich dies mit meinen geringen Kenntnissen wissenschaftlich nachweisen kann, historisch gesehen sehr groß.

Dies spricht für mich dafür, daß sofern die Risikotragfähigkeit eines Anlegers genügend Elastizität aufweist, ein günstiger Zeitpunkt ist um über ein "intensiveres" Investieren nach zu denken.

 

Nochmals erlaube ich mir die Frage an die Leser.

 

Wie setzen Sie aktuell die Erkenntnisse dieses Threads  tatsächlich um?

 

Wie hebeln Sie Ihr Portfolio!

 

 

Herzlichen Dank!

 

 

Nespresso99

 

 

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
hattifnatt
· bearbeitet von hattifnatt
vor 2 Stunden von Nespresso99:

Nochmals erlaube ich mir die Frage an die Leser.

 

Wie setzen Sie aktuell die Erkenntnisse dieses Threads  tatsächlich um?

 

Wie hebeln Sie Ihr Portfolio!

Im "Elterndepot" haben wir einen Lombardkredit für Rücksetzer (beim Corona-Crash waren wir dann mit ca. 1,07 gehebelt, was wir jetzt wieder kontinuierlich zurückfahren), in den beiden Kinderdepots (die wesentlich kleiner sind, sodass wir starke Rückgänge auch durch "Nachschießen" kompensieren könnten) hebeln wir die ca. 45% USA-Anteil 2-fach mit dem A0X8ZS, was insgesamt einen Faktor von ca. 1,28 ergibt.

 

PS. vielleicht würdest du noch mehr Antworten bekommen, wenn du im "normalen" Forenstil schreiben würdest, also ohne "sehr geehrte Damen und Herren" und so ;) 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Mirakel_23
· bearbeitet von Mirakel_23
Am 21.3.2021 um 10:21 von hattifnatt:

Habe das gerade mal getestet, ich könnte z.B. den IE00BKT09032 (3-fach leveraged US-10-Jahre Treasuries) weder bei DKB ("kein Informantionsblatt verfügbar") noch bei Smartbroker kaufen.

Dieses Wertpapier ist mittlerweile über L&S handelbar (Trade Republic), da ist der spread aber relativ hoch. Wer den typisch großen L&S spread nicht mag, dem bleiben nach meinem jetzigen Erkenntnisstand nur die internationalen broker (ich bin bei CapTrader), mit denen man auch Zugriff auf Borsa Italiana oder London Stock Exchange hat. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Nespresso99
vor 6 Stunden von hattifnatt:

Im "Elterndepot" haben wir einen Lombardkredit für Rücksetzer (beim Corona-Crash waren wir dann mit ca. 1,07 gehebelt, was wir jetzt wieder kontinuierlich zurückfahren), in den beiden Kinderdepots (die wesentlich kleiner sind, sodass wir starke Rückgänge auch durch "Nachschießen" kompensieren könnten) hebeln wir die ca. 45% USA-Anteil 2-fach mit dem A0X8ZS, was insgesamt einen Faktor von ca. 1,28 ergibt.

 

PS. vielleicht würdest du noch mehr Antworten bekommen, wenn du im "normalen" Forenstil schreiben würdest, also ohne "sehr geehrte Damen und Herren" und so ;) 

Werter hattifnatt,

 

herzlichen Dank für Ihre Antwort!

 

Sie waren vor dem Corona-Crash im Besitz eines strategisch effizient allokierten unghebelten Depots.

Während des Corona-Crashs stieg die Volatilität ihres Depots.

Zu diesem Zeitpunkt haben Sie eine taktische Market Timing Investition getätigt.

Die Investition wurde unter Einsatz von Fremdkapital durch einen Lombard (Kredit) getätigt.

Ihr anfänglicher Hebel war 1,07.

Durch steigende Kurse und Tilgung des Kredites mit „frischem“ Kapital, senken Sie Ihren Hebel stetig.

Ihr Ziel ist es, zeitnahe einen Faktor 1,00, also einen ungehebelten Zustand des Depots zu erlangen.

Ergebnisorientiert haben Sie eine sehr nutzbringende Entscheidung getroffen. Ich gratuliere Ihnen!

Verhaltensökonomisch kann ich Ihre Entscheidung während des Corona-Crashs nachvollziehen.

Trotzdem stellen sich mir viele Fragen welche eine Antwort suchen.

Weshalb nutzen Sie Leverage taktisch in Zeiten hoher Volatilität?

Warum betreiben Sie Market Timing?

Denken Sie, Sie können dadurch eine bessere als die langfristige Marktrendite erzielen?

Ist die nutzenoptimierte Investition von Kapital nicht immer jetzt?

Und zwar mit allem zur Verfügung stehenden Kapital?

Warum nutzen Sie Leverage nicht strategisch grundsätzlich immer? Unabhängig der Volatilität.

Bitte verstehen Sie diese Fragen keinesfalls als Kritik. Im Gegenteil. Sie haben eine mutige

Entscheidung getroffen, welche mit Erfolg entlohnt wurde.

 

Zu den Kinderdepots möchte ich in einem weiteren Beitrag gerne noch detaillierter diskutieren.

Nutzbringend scheint mir, bei strategischer Umsetzung, die Möglichkeit eine Rebalance Prämie aus

zu beuten.  

 

Seit Jahren lese ich in diesem wunderbaren Forum.

Die Fachkenntnisse der User sind ausgezeichnet.

Auffallend ist jedoch, dass Unhöflichkeit, mangelnde wissenschaftliche Sachkenntnis, oder

verhaltensökonomisches Handeln welches im Widerspruch zum ökonomischen Nutzen steht, heftig

kritisiert wird. Da ich keine akademische Ausbildung genießen durfte und mich mit meinen Thesen:

„Wer (noch) kein Vermögen besitzt muss hebeln“

„Wer hohes Vermögen besitzt kann hebeln“  (Und sollte dieses Privileg auch ausüben.)

und Fragen wie:

„Warum hebelt Ihr hoch Vermögenden denn nicht?“  

auf sehr dünnem Eis bewege,

möchte ich wertschätzend, fachlich präzise formulieren, um möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten.

Zukünftig werde ich mich bemühen etwas ungezwungener zu schreiben.

 

Dankeschön!

 

Nespresso 99

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Peter23

:huh:

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Mirakel_23
· bearbeitet von Mirakel_23
vor 48 Minuten von Nespresso99:

Zukünftig werde ich mich bemühen etwas ungezwungener zu schreiben.

 

Das müssen wir glaube ich noch etwas üben!

Am 21.3.2021 um 12:31 von Nespresso99:

Ein effizientes Portfolio ist ungehebelt und gehebelt effizient.

 

Sofern die Hebelkosten geringer sind als die Rendite der am niedrigst rentierlichen Asset.

 

Ihr Back Test Portfolio 60/40  Aktien/Langläufer war in der Vergangenheit "höchsteffektiv".

 

Das sind durchaus interessante Punkte, die du ansprichst. Mir fehlt leider auch etwas der finanztheoretische background, um bestimmte Sachverhalte angemessen zu abstrahieren, zum Beispiel bezüglich der Frage, ob die Asset Allokation eines effizienten Portfolio gehebelt und ungehebelt identisch ist. Da sind einige Leute hier im Thread deutlich fitter.

 

Bezüglich des "höchsteffektiven" Portfolios, was natürlich auch nur eine qualitative Aussage ist, bin ich bei einem 55/40/5 Portfolio aus 3xS&P500/3x10yr/3xGold gelandet, alles in Form von WisdomTree ETNs. Da werde ich eine bestimmte Summe x reinstecken über die nächsten Monate, hoffentlich über viele Jahre halten und auf's Beste hoffen! 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
hattifnatt
· bearbeitet von hattifnatt
vor einer Stunde von Nespresso99:

Weshalb nutzen Sie Leverage taktisch in Zeiten hoher Volatilität?

Warum betreiben Sie Market Timing?

Ich sehe es mehr als "Rebalancing" - da wir praktisch immer zu 100% investiert sind, können wir das nicht aus RK1 machen, deswegen der Lombard. Das Risiko erhöht sich dadurch natürlich - aber das Depot hätte um 87% bis zum "Margin Call" fallen können, und zur Not hätte man den Lombard dann auch mit Dispo- und anderen Krediten tilgen können. Für die dauerhafte Verwendung ist der Lombard mit 2,25% ein wenig zu teuer.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
hattifnatt
vor 13 Minuten von Mirakel_23:

bin ich mittlerweile bei einem 55/40/5 Portfolio aus 3xS&P500/3x10yr/3xGold gelandet, alles in Form von WisdomTree ETNs. Da werde ich eine bestimmte Summe x reinstecken über die nächsten Monate, hoffentlich über viele Jahre halten und auf's Beste hoffen! 

Interessant (obwohl Faktor 3 mir persönlich zu extrem wäre), wäre cool, wenn du die Entwicklung hier dokumentieren könntest!

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
s1lv3r
· bearbeitet von s1lv3r
vor einer Stunde von hattifnatt:

Das Risiko erhöht sich dadurch natürlich [...]

 

Ja, das Portfoliorisiko erhöht sich hier selbstverständlich durch das zusätzliche Kreditrisiko. Das wird sich wohl für jeden erschließen.

 

Generell würde ich aber sagen, dass das Risiko einer Aktienanlage im Downturn/Rücksetzer geringer ist als zum ATH. Attraktivere Bewertungen/Kennzahlen (KGV, etc.) sprechen ja genau dann für eine kurz/mittelfristig höhere Renditeerwartung. Von daher finde ich es absolut folgerichtig in diesem Moment zusätzlich in Aktien zu investieren.

 

Das oft negativ konnotierte "Market Timing", was @Nespresso99 hier aufgeworfen hat, trifft in dieser Situation m.M.n. auch gar nicht zu. Was man klassisch unter Market Timing versteht, geht ja davon aus Kursbewegungen hervorzusagen und nicht auf schon eingetretene Kursbewegungen zu reagieren.

 

Im Gegensatz hierzu beim ATH auf Kredit zu kaufen würde ich persönlich für sehr viel risikobehafteter empfinden.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Niklasschnick
vor 9 Stunden von Nespresso99:

Wie hebeln Sie Ihr Portfolio!

Du sprichst von gutbetuchten Leuten, die sinnvollerweise einen Kredit auf ihre Immobilie aufnehmen so wie Peter23, weil sie so die günstigsten Zinsen bekommen. Kann man machen, aber was, wenn man keine Immobilie hat?

Ich glaube die meisten gutbetuchten Leute wollen nicht ihre Rendite maximieren, sondern eher stabile Erträge bei akzeptablem Risiko erwirtschaften.

 

Deine Beiträge lesen sich so als sei derjenige, der nicht gehebelt im Markt ist dumm, weil er auf einen free-lunch verzichtet (Den es aber nicht gibt). Hierunter mal ein Vergleich des DAX mit dem DAX Lev 2x in im Schnitt leicht steigenden Märkten. Vergleiche vor allem die Prozentsätze des Einbruchs zu Corona: Ist es das Risiko wert?

 

Wir haben seit über 10 Jahren einen Bullenmarkt, und alle erwarten steigende Kurse. Was, wenn es anders kommt und wir jetzt einen 5 oder sogar 10-Jahres-Seitwärtstrend sehen (von fallenden Kursen gar nicht zu sprechen), hälst du dann an der Strategie fest immer mit einem Hebel im Markt zu sein? Klar: Auf Basis von Backtests gibt es viele Zeiträume in denen sich das spekulieren auf Kredit lohnt, vor allem wenn man bis heute geht, wo wir auf Allzeithoch sind.

Dax3Jahre.thumb.PNG.94998664508421da58c75d6163fd8c0b.PNGLevDax3Jahre.thumb.PNG.b5f19cf0a0f545cc50f6651d7390d6ea.PNG

 

vor einer Stunde von s1lv3r:

Das oft negativ konnotierte "Market Timing", was @Nespresso99 hier aufgeworfen hat, trifft in dieser Situation m.M.n. auch gar nicht zu. Was man klassisch unter Market Timing versteht, geht ja davon aus Kursbewegungen hervorzusagen und nicht auf schon eingetretene Kursbewegungen zu reagieren.

 

Im Gegensatz hierzu beim ATH auf Kredit zu kaufen würde ich persönlich für sehr viel risikobehafteter empfinden.

Tatsächlich hat @hattifnatt das Market Timing mit diesem Satz in meinem Verständnis bestätigt: "Für die dauerhafte Verwendung ist der Lombard mit 2,25% ein wenig zu teuer." Die Logik: Wenn man also nicht dauerhaft zu den Konditionen hebeln will, dann muss es eine kurz- bis mittelfristige Spekulation sein; Man kann ja gerade nicht über lange Zeiträume gehebelt im Markt sein.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
DST
· bearbeitet von DST
vor 12 Stunden von s1lv3r:

Generell würde ich aber sagen, dass das Risiko einer Aktienanlage im Downturn/Rücksetzer geringer ist als zum ATH. Attraktivere Bewertungen/Kennzahlen (KGV, etc.) sprechen ja genau dann für eine kurz/mittelfristig höhere Renditeerwartung. Von daher finde ich es absolut folgerichtig in diesem Moment zusätzlich in Aktien zu investieren.

 

Das oft negativ konnotierte "Market Timing", was @Nespresso99 hier aufgeworfen hat, trifft in dieser Situation m.M.n. auch gar nicht zu. Was man klassisch unter Market Timing versteht, geht ja davon aus Kursbewegungen hervorzusagen und nicht auf schon eingetretene Kursbewegungen zu reagieren.

 

Im Gegensatz hierzu beim ATH auf Kredit zu kaufen würde ich persönlich für sehr viel risikobehafteter empfinden.

Deswegen bin ich auch eher für "aktives" Investieren mit Hebel. Wer heute in einen 2x QQQ investiert setzt sich einem deutlich schlechteren Rendite/Risiko-Verhältnis aus als noch vor 10 Jahren. Ich bezweifle stark, dass man es mit dieser Strategie erneut schaffen würde mit nur ein paar tausend Euro Einsatz zum Millionär zu werden, da der ehemalige Bullenrun zusammen mit der relativ niedrigen Volatilität einer nicht erwartbaren Traum-Kombi gleicht. Auch dass der entsprechende ETF plötzlich auf XETRA gehandelt werden kann sehe ich eher als Kontraindikator.

 

Das gleiche gilt natürlich auch für den ganzen US-Markt, aber in stark abgeschwächter Form. Ich bin mir nicht mal sicher ob es außerhalb vom MSCI USA / S&P 500 überhaupt einen UCITS LevETF gibt, der langfristig für effektives Buy and Hold geeignet sein dürfte. Und selbst dann müsste man Drawdowns von 80 - 99% aushalten können, woran viele scheitern dürften. Da finde ich es einfacher erst in so einem Krisenfall einzusteigen, zumal die Renditeerwartung dann auch deutlich erhöht wäre. Aber doch, das ist Market Timing, welches auch regelmäßig von mir (ohne Hebel) praktiziert wird. Ohne Market Timing wird investierbares Geld direkt angelegt, so dass es gar nicht erst für solche Aktionen zur Verfügung stände.

  

vor 11 Stunden von Niklasschnick:

Tatsächlich hat @hattifnatt das Market Timing mit diesem Satz in meinem Verständnis bestätigt: "Für die dauerhafte Verwendung ist der Lombard mit 2,25% ein wenig zu teuer." Die Logik: Wenn man also nicht dauerhaft zu den Konditionen hebeln will, dann muss es eine kurz- bis mittelfristige Spekulation sein; Man kann ja gerade nicht über lange Zeiträume gehebelt im Markt sein.

Sehe ich auch so. Außerdem kann man nur einen sehr kleinen Hebel nutzen (1,01 - 1,1) wenn man via Lombard gehebeltes Buy and Hold mit einem weitestgehend reduzierten Margin Call Risiko betreiben möchte.

 

 

 

PS: Ich habe den Eingangspost überarbeitet und die Pfad-Unabhängigkeit gehebelter Investitionen als "Vorteil" entfernt.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Nespresso99

Ist die Umsetzung eines Sparplanes mittels LEV ETFs sinnvoll?

vor 22 Stunden von bondholder:

Nein.

Sie schließen ein strategisches Nutzen kategorisch aus.

Möchten Sie eine Begründung für Ihre These geben?

 

vor 21 Stunden von Peter23:

Vielleicht für die ersten 10 Jahre und dann langsam umschichten

Sie sehen grundsätzlich einen strategischen Nutzen, aber die Notwendigkeit einer taktischen Umsetzung.

 

Herzlichen Dank für Ihre Antworten.

 

 

Für das Anlageuniversum Aktien NA, finden sich für folgende willkürlich gewählten Zeiträume, ein Vergleich eines 2x Leveraged Daily ETFs zu einem ungehebelten ETF Produkt.

10+    5    3    1  Jahre.

grafik.png.73148b2008893c30f25eb1dc9888b0a8.pnggrafik.png.34c4d3944b4432029be50f6d2c3f0d97.png

grafik.png.c925743d66d64a10434eed25b49b4eb4.pnggrafik.png.ff4079a93b7c4830784ca42658ed19cf.png

Über die dargestellten Zeiträume, bewegte sich die Kurve des gehebelten Produktes, wenn nicht in Gänze, dann doch zumindest zeitweilig oberhalb der Kurve des ungehebelten Produktes.

Befindet sich die Kurve des gehebelten Produktes im Allgemeinen während des Anlagezeitraumes und im Besonderen zum Ablauf der Anlageperiode oberhalb der Kurve des ungehebelten Produktes,

so ist eine strategische Investitionsüberlegung sowohl für eine Einmalinvestition als auch für einen Sparplan statthaft.   

 

Welche besonders ungünstigen Merkmale weist das gehebelte Produkt gegenüber dem ungehebelten Produkt nun aus,

und wie kann man dieses Risiko reduzieren oder gar in Form eines Abschöpfens der Risikoprämie für sich nutzen?

 

Nach den Erkenntnissen dieses Fadens ist ein „ungünstiger“ Einstiegszeitpunkt bei der Investition des Kapitals als äußerst negativ an zu sehen.

Da der Max Draw Down beim Hebelprodukt neben dem Volatility Drag und den höheren Kosten das wohl größte Risiko im kurzfristigen Zeitverlauf darstellt.

Sprich, ein Crashszenario kurzzeitig nach einer einmaligen Kapital Investition müssten als „Worst Case“ angesehen werden.                                      

Durch Investition regelmäßiger Sparraten, glättet man diesen Effekt jedoch bis hin zur Bedeutungslosigkeit.

 

„Second Worst Case“ wäre eine Kapitalentnahme nach Ende der Ansparphase direkt nach einem Crashszenario.

Dieses Risiko muss der Investor entweder strategisch regelmäßig über die komplette Laufzeit des Sparplanes

oder taktisch innerhalb der Ansparphase reduzieren.

 

Taktisch muss also ein oder mehrere Zeitpunkte gefunden werden, wo die Kurve des gehebelten Produktes „möglichst weit“ oberhalb der Kurve des ungehebelten Produktes verortet.

Dann muss teilweise oder komplett umgeschichtet werden, vom Hebelprodukt in das ungehebelte Produkt.

 

Strategisch emfiehlt es sich, regelmäßig eine Rebalance Prämie zu schöpfen.                   

Hierzu bietet es sich an, eine Asset mit gleichen Korrelationseigenschaften, also dem ungehebelten gleich allokierten Finanzprodukt oder aber sogar ein unabhängig korrelierendes Produkt wie beispielsweise Tagesgeld zu kombinieren.                                                    Obwohl die Kombination mit einer negativ korrelierenden Asset, welche eine über die Laufzeit auch noch eine möglichst hohe positive zu erwartender Rendite aufweist wäre ideal wünschenswert.

Aufgrund der sich aktuell zügig ändernden Korrelationseigenschaften verschiedener Anlageklassen, ist  eine Suche nach solch einem Produkt wohl nicht von strategischem Nutzen. (siehe Diskussion 3xLEV 60/40 S&P500/Long Term Treasuries)

 

  

Eine unter Renditegesichtspunkten nutzenoptimierte Umsetzung eines Sparplanes scheint mir wie folgt umsetzbar, unter Nutzung der beschriebenen Hebelwerkzeuge.

 

1. Kreditfinanzierte Einmalinvestition. (Sparraten werden für Zins und Tilgung eingesetzt.)  (Meine favorisierte Wahl.)

2. Besparen eines gehebelten und eines ungehebelten Finanzproduktes.  (Strategisches konstantes heben von Rebalance Prämien ist hierbei unter Risikogesichtspunkten essentiell.)

3. Besparen eines gehebelten Finanzproduktes.  (Unter taktischer Intervention während der Ansparphase.)

 

Zu 3.

Taktische Interventionen versprechen einen Nutzen bei einem "wohl definierten (getimten) Trigger“.

Diesen eindeutig zu definieren wird für einen Sparplan auf ein gehebeltes Finanzprodukt schwerlich möglich sein.

Zudem wird eine Umsetzung für einen Investor aufgrund verhaltensökonomischer Ineffektivität seines Handelns kaum darstellbar sein.

„vielleicht nach 10 Jahren“ ist eben schwerlich solch ein taktisch sinnvoller Trigger.

 

Zu 2.

 

Es ist davon aus zu gehen, dass unter Renditegesichtspunkten ein Sparplan auf ein Hebelprodukt einen Nutzen erzielen kann, gegenüber einem Sparplan auf ein ungehebeltes Produkt.

Das Risiko kann strategisch durch weitere Assets welche speziell im Risikomass Max Draw Down andere Eigenschaften ausweisen, reduziert werden,

sofern man im besparten Portfolio die gewünschte Gewichtung erstrebt durch die Sparraten ein zu halten.

Und bei Überschreitung von strategisch definierten Schwellen, die gewünschte Gewichtung durch Verkäufe und Käufe aus dem Bestand wieder herstellt.

 

Ein Beispiel könnte wie folgt aussehen:

 

Zielallokation des Sparplanes:  1/3 2x LEV ETF S&P500   -   2/3 ETF S&P500

Monatliche Sparraten werden genutz um die Ziellallokation "möglichst" konstant bei 1/3-2/3 zu halten.

Werden Toleranzschwellen, (nach Eintreten besonderer Kapitalmarktereignisse oder bei unverhältnismässig kleinen Sparraten im Verhältnis zum Vermögen),

von 50-50 sowie 25/75 erreicht, dann wird durch Verkäufe bzw. durch Käufe die ursprüngliche Zielallokation  1/3 -2/3 wieder hergestellt.

Oder anders ausgedrückt, Ziel ist ein Hebel von 1,33.

Rebalanceschwellen sind eine Unterschreitung des Hebels von 1,25 sowie eine Überschreitung des Hebels von 1,5.

Innerhalb der Hebelbandbreite 1,25 -1,5 räumt man dem Portfolio eine Elastizität ein,

um von der Ausbeutung der Reblance Prämie profitieren zu können.

 

Auf die Erstellung eines Backtests möchte ich an dieser Stelle verzichten.

Zum einen, wäre die Wahl des Startzeitpunktes so wie die Dauer des Sparplanes einer gewissen Willkür unterworfen.  

Zum anderen, ist die Volatilität und die Performance der Vergangenheit ohnehin kein Garant für zukünftige Marktentwicklungen.

 

Ebenso möchte ich festhalten, dass sinkende Kapitalmarktstände über die Dauer von Sparplänen naturgemäß dafür maßgeblich sein werden, dass sowohl kreditfinanzierte Einmaleinlagen

als auch gehebelte Sparplaninvestitionen einen schlechteren Ertrag liefern werden, als ihre nicht fremdfinanzierten bzw. nicht gehebelten Varianten.  

Es gibt eben keinen Free Lunch.  Jedoch kann das erköhte Risiko eben auch einen höheren Ertrag liefern.

 

Nespresso99

 

 

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
DST
· bearbeitet von DST

@Nespresso99 Ich finde deinen Ansatz nicht schlecht. Man sollte jedoch berücksichtigen, dass bei Verkäufen Steuer anfallen, die dann zukünftig keine Erträge mehr erzeugen können. Vielleicht wäre es daher besser frisches Geld einfach in das Asset zu investieren, welches vom Timing her günstiger erscheint. Backtests mit Rebalancing halte ich dennoch durch aus für hilfreich (wenn auch nicht allwissend) und sind über portfoliovisualizer.com und backtest.curvo.eu auch relativ einfach für USA und Euroraum umsetzbar.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Nespresso99
vor 14 Stunden von hattifnatt:

Ich sehe es mehr als "Rebalancing" - da wir praktisch immer zu 100% investiert sind, können wir das nicht aus RK1 machen, deswegen der Lombard. Das Risiko erhöht sich dadurch natürlich - aber das Depot hätte um 87% bis zum "Margin Call" fallen können, und zur Not hätte man den Lombard dann auch mit Dispo- und anderen Krediten tilgen können. Für die dauerhafte Verwendung ist der Lombard mit 2,25% ein wenig zu teuer.

Danke für Ihre Antwort!

 

Ich verstehe die Intention Ihres Verhaltens sehr gut.

 

Einige Anmerkungen.

 

„Ich sehe es mehr als "Rebalancing"“

Diese Nomenklatur für Ihr Handeln sehe ich als begrenzt statthaft an.

„da wir praktisch immer zu 100% investiert sind“

Entweder sind Sie zu 100% Investiert.

Oder Sie sehen die Kreditlinie des Lombards (Beleihungswert 50%?!)  in einer Art mentalen

Buchführung, als risikofreien Teil ihres Portfolios. Dann waren sie vor dem Corona Crash

jedoch nicht 100% Investiert in risikobehaftete Anlagen, sondern lediglich zu 66%.  

Ihre Kreditlinie deckte also das verbleibende Drittel als Substitut einer risikofreien RK1 Anlage ab.

 

Genau dieser Sachverhalt hat sie ja erst in die Lage versetzt während des Crashs Ihre Asset Allokation

zu ändern. Sie haben sich nicht vorhandenes RK1, aus Ihrer Kreditlinie generiert.

 

Moderne Broker benutzen gerne Ausdrücke wie Buying Power. Investierbares Kapital halte ich

für eine schärfer Nomenklatur, möchte mir aber diesen Ausdruck zur besseren Erklärbarkeit

aneignen.

 

 

Tatsächlich besteht Ihr investierbares Kapital nicht lediglich aus den bereits investierten

Anlagen auf Ihrem Depot, sondern auch noch aus der eingeräumten Kreditlinie.

 

Mental hatten Sie vor dem Crash 100% Investititionsquote Ihres Kapitals.

Tatsächlich war die Investitionsquote zu dieser Zeit jedoch 66% Ihrer Buying Power.

 

Mental haben Sie während des Crashs 107% Investititionsquote Ihres Kapitals.

Tatsächlich war die Investitionsquote zu dieser Zeit jedoch 71% Ihrer Buying Power.

 

Mental möchten Sie nach dem Crash eine 100% Investititionsquote Ihres Kapitals.

Tatsächlich erlangen Sie nach dem Crash eine Investitionsquote von 66% Ihrer Buying Power.

 

 

Trotz anderslautender Thesen von geschätzten Nutzern dieses Forums möchte ich dabeibleiben,

dass Sie im Corona Crash eine Market Timing Investition getroffen haben, da Sie im Rahmen ihrer

Buying Power, eine tatsächliche Veränderung der Verhältnisse Ihrer Anlageklassen herbeigeführt

haben.

 

Vor dem Crash war Ihre Investitionsquote in risikobehaftete Anlagen bei 66%.

Sie erachteten einen vermeintlich günstigen Investitionszeitpunkt gefunden zu haben.

Dann haben sie zu diesem Zeitpunkt „getimt“ investiert. Klassisches Market Timing.

Um während des Crashs eine Investitionsquote in risikobehaftete Anlagen von 71% zu halten.

Wenn sie Ihren Lombardkredit wieder, wie auch immer ausgeglichen haben,

ist Ihre Investitionsquote wieder bei 66% Ihrer Buying Power.

 

 

Zum Zeitpunkt des Corona Crashs haben Sie festgestellt, dass Ihre Risikotragekapazität

nicht bei 66% risikobehafteter Allokation Ihrer Buying Power liegen muss.

Sondern Sie bereit sind 71% risikobehaftet zu investieren.

 

Das Risiko bei Investitionen auf Kredit sinkt bei sinkender Volatilität.

Ebenso risikomindernd sind Konstante zu erwartenden Erträgen. (Analog Immobilienkredit)   

 

Beides War zum Zeitpunkt der von Ihnen getätigten taktischen Investition nicht gegeben.

Die Volatilität war sprunghaft angestiegen und zum Investitionszeitpunkt sehr hoch.

Dividenden wurden gekürzt, gestrichen gar über Verbote wurde lauthals nachgedacht.

 

Warum behalten sie Ihre Investitionsquote nicht dauerhaft bei 71% Ihrer Buying Power?

Gerade jetzt wo die Volatilität geringer ist. Und steigende Dividenden in Aussicht sind.

 

„Für die dauerhafte Verwendung ist der Lombard mit 2,25% ein wenig zu teuer.“

Liegt die langfristige netto Rendite Ihres Portfolios p.a. bei unter 2,25%?

Dann ist Ihre Aussage korrekt.

Erzielen sie eine höhere Rendite, dann ist Ihre Aussage nicht korrekt.

 

„das Depot hätte um 87% bis zum "Margin Call" fallen können, und zur Not hätte man den Lombard dann auch mit Dispo- und anderen Krediten tilgen können“

Welches Risiko können Sie aufgrund dieser Erkenntnisse dauerhaft Tragen?

(Risikobehafteter Anteil an Ihrer Buying Power 66% oder 71%)

Warum erscheint es ihnen nutzbringend lediglich für einen wie auch immer gewählten begrenzten Zeitraum innerhalb Ihres Anlegerlebens 71% ihrer Buyingpower also mit Leverage risikobehaftet zu investierern?

 

„Das Risiko erhöht sich dadurch natürlich“

Mehr Risiko kann mehr Ertrag liefern.

 

Ich würde mich über einige Antworten oder Kommentare freuen.

 

Nespresso99

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Nespresso99
vor 16 Stunden von Mirakel_23:

Das müssen wir glaube ich noch etwas üben!

Das sind durchaus interessante Punkte, die du ansprichst. Mir fehlt leider auch etwas der finanztheoretische background, um bestimmte Sachverhalte angemessen zu abstrahieren, zum Beispiel bezüglich der Frage, ob die Asset Allokation eines effizienten Portfolio gehebelt und ungehebelt identisch ist. Da sind einige Leute hier im Thread deutlich fitter.

 

Bezüglich des "höchsteffektiven" Portfolios, was natürlich auch nur eine qualitative Aussage ist, bin ich bei einem 55/40/5 Portfolio aus 3xS&P500/3x10yr/3xGold gelandet, alles in Form von WisdomTree ETNs. Da werde ich eine bestimmte Summe x reinstecken über die nächsten Monate, hoffentlich über viele Jahre halten und auf's Beste hoffen! 

Ich übe fleißig, hallo!

 

 

https://www.gerd-kommer-invest.de/warren-buffetts-hedge-fonds-wette/

 

Dieser Artikel über das Versagen von nahezu allen Hedge-Fonds Strategien, nach Kosten,

ist sicherlich bekannt.

 

Ungeachtet dessen, halte ich es für möglich, dass die von Ihnen Dir vorgestellte Strategie

einen Mehrertrag liefert gegenüber einer ungehebelten Investition.

Dafür wird man aber nach Kosten ein erheblich größeres Risiko eingehen müssen,

was eben nicht in einem proportionalen Verhältnis zum erzielbaren Mehrertrag steht.

Dies halte ich für den eigentlichen Malus all dieser Strategien

und habe daher bisher davon Abstand genommen sie für mich um zu setzen.

 

Betrachten wir die immensen Umsetzungskosten später.

Betrachten wir das asymmetrische Rendite/Risiko Verhältnis später.

 

 

Hedge  

Was bedeutet dies im eigentlichen Sinne.

Hedge bedeutet Sichern, Absichern, Sicherstellen.

 

Erhalten wir also eine Prämie für das eingegangene, höherer Risiko einer Asset.

Muss diese Prämie strategisch oder taktisch sichergestellt werden.

 

Im Beispiel des 3 Fach gehebelten Aktien ETFs, würde man bei einem starken Kursgewinn

die Risikoprämie durch ein Rebalancing hin zu einer anderen Asset abschöpfen.

Genau an dieser Stelle wird der Großteil des gewünschten Mehrertrags zu erzielen sein.

 

Wohin, in welche Asset diese abgeschöpfte Prämie gesichert wird, ist denke ich weniger unter

Renditegesichtspunkten zu betrachten, als unter Aspekten wie:

Sicherheit

Kein oder geringer Max Draw Down

Rendite auf oder über risikolosem Zins

Keine oder gar negative Korrelation zur Ertrag schöpfenden Risikoanlage  

 

Also nochmal:

Die Rendite kommt aus der risikobehafteten Asset,

die daraus erzielte Prämie muss,

in eine risikofreie Asset hin gesichert also „gehedget“ werden.

 

Dies ist die generelle Strategie.

 

Die risikobehaftete Asset ist simpel zu bestimmen.

Aktien, Kreditfinanzierte Aktien, 2x LEV ETFs, 3xLEV ETFs, …

(Ein Hebel zwischen 1,1 und 2 erscheint mir effizienter als ein Hebel zwischen 2 und 3,

 bei den historischen Volatilitäten der Aktienmärkte, dies ist aber wieder eine andere Diskussion)

 

Für die Risikofreie Asset bzw. die risikofreien Assets habe ich die Möglichkeit

1.       Eine Asset mit identischer Korrelation zu nehmen. Also das ungehebelte Underlying.

2.       Eine Asset mit neutraler Korrelation zu nehmen. Also beispielsweise Cash.

3.       Eine möglichst stark negativ korrelierende Asset zu finden.

 

Möglichkeit 3 hätte für die Strategie den größten Nutzen.

Hätte diese Asset eine Rendite oberhalb des risikolosen Zinssatzes, wäre es auch hier ratsam Leverage zu nutzen.

 

Lang Laufende US-Staatsanleihen, hatten in der Vergangenheit diese Eigenschaften „höchseffektiv“ abgebildet.

 

US Treasuries Long Term waren:

 

„Extrem sicher“.

Hohe Verluste waren unwahrscheinlich.

Die Rendite lag oberhalb des risikolosen Zinssatzes und wurde sogar noch durch jahrelange Kurssteigerungen „stimuliert.“

Korrelationen Aktien-Anleihen „waren“ grundsätzlich überwiegend negativ.

 

Sehr viele Konjunktive und sehr viel Vergangenheit:

Sicherheit:      Die risikofreie Asset, sollte für einen europäischen Investor in der Heimatwährung sein.                  

                     Die Sicherheit des Dollars ist generell heute strittiger als Früher.   (Staatsverschuldung, sinkender Dollarkurs gegenüber Fremdwährungen)

Rendite:         Die Rendite der Lang laufenden Anleihen hatten früher einen immensen Spread zum risikolosen Zinssatz. Dieser Spread hat sich verringert. Teilweise ist er sogar negativ.

Korrelation:    Einige Crashs in jüngerer Zeit haben gezeigt, dass Anleihen von einem ebenso heftigen Draw Down betroffen waren, wie Aktien.

 

Aus all diesen Gründen würde ich, wenn ich solch einen Hedgefonds konstruieren müsste vermutlich nicht für Lang laufende Anleihen egal welcher Emittenten optieren.

 

Interessanter schien mir Cash. Oder, sehr offensiv Gold. Eventuell sogar Gold 1x Short. Oder gar Gold 3x LEV Long.

Ja es mag widersprüchlich erscheinen, 3 völlig unterschiedliche Eigenschaften von der

„vermeintlichen“ risikolosen Asset zum Sichern der Prämie einsetzen zu wollen.

Doch genau dies wäre meine offensivste Hedge Variante, für die "risikolose" zum Balancen so notwendige Asset. Gold 1x Short oder Gold 3x Long.

 

Denn wie gesagt, die vorherrschende Überrendite wird durch das 3-Fache Hebeln

der mit ohnehin 60% übergewichtigen, renditeorientierten Position erreicht.

 

Tatsächlich würde ich solch einen Hedgefonds wohl eher wie folgt abbilden wollen.

2x Lev ETFS&P500 / ETFS&P500   33%/66%   Hebel 1,33

Und beim Überschreiten des Hebels von 1,5 und beim Unterschreiten des Hebels von 1,25 eine Rebalance Prämie abschöpfen.

Sollte einem die Pfadabhängigkeit gar wohlgesonnen sein und man hat günstige Marktbewegungen um seine Prämien ein zu sammeln,

könnte ich mir eine annualisierte positive Rendite des Underlyings faktorisiert mit 1,2 -1,5 vorstellen.

Denken wir an die Macht der exponentiellen Wirkung wäre dies meine ausreichend aggressive Langzeit Hedge-Fonds Strategie.

 

 

Deine Strategie 55/40/5 oder 60/40,  sollte meiner unmassgeblichen Meinung nach keinesfalls etabliert und dann "gehalten" werden.

Simples Buy & Hold funktioniert hier denke ich nicht.

Strategisches oder gegebennenfalls taktisches Rebalance sind in meinen Augen essentiel für den Erfolg, wenn nicht gar für das Überleben dieses Portfolios.

 

Gruß!

 

Nespresso99

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Mirakel_23
vor 22 Minuten von Nespresso99:

US Treasuries Long Term waren:

 

„Extrem sicher“.

Hohe Verluste waren unwahrscheinlich.

Die Rendite lag oberhalb des risikolosen Zinssatzes und wurde sogar noch durch jahrelange Kurssteigerungen „stimuliert.“

Korrelationen Aktien-Anleihen „waren“ grundsätzlich überwiegend negativ.

 

Sehr viele Konjunktive und sehr viel Vergangenheit:

Sicherheit:      Die risikofreie Asset, sollte für einen europäischen Investor in der Heimatwährung sein.                  

                     Die Sicherheit des Dollars ist generell heute strittiger als Früher.   (Staatsverschuldung, sinkender Dollarkurs gegenüber Fremdwährungen)

Rendite:         Die Rendite der Lang laufenden Anleihen hatten früher einen immensen Spread zum risikolosen Zinssatz. Dieser Spread hat sich verringert. Teilweise ist er sogar negativ.

Korrelation:    Einige Crashs in jüngerer Zeit haben gezeigt, dass Anleihen von einem ebenso heftigen Draw Down betroffen waren, wie Aktien.

 

Du sprichst definitiv wichtige Punkte an. In der von mir beschriebenen Strategie werden jedoch mittelfristige Anleihen verwendet, die im Vergleich zu langlaufenden Anleihen (20+) auf lange Zeiträume gesehen zwar niedrigere erwartete Renditen und historisch eine etwas weniger negative Korrelation mit dem US-Markt haben, dafür aber auch weniger anfällig für Zinsänderungen sind. 

 

55% 3xS&P500 entspricht einem Aktienanteil von 165%, den man grundsätzlich auch mit Hilfe eines 2x Aktien-ETFs abbilden könnte. Wie in einem meiner letzten posts beschrieben, würde ich für große Portfolioanteile Stand heute auf den 2x MSCI USA zurückgreifen, der dann zum Beispiel mit einem synthetischen S&P500 kombiniert werden kann, um einen bestimmten Hebel zu realisieren. Das ist eine absolut legitime Strategie. Der Nachteil dieser Strategie (mal abgesehen vom USA-"Klumpenrisiko") ist, dass aufgrund der fehlenden Absicherung durch negativ korrelierte Assets Krisen extrem große drawdowns zur Folge haben. Ein Beispiel ist in diesem Portfoliovisualizer-Beispiel ersichtlich, indem ein 133% S&P 500 Portfolio (2xS&P500 / S&P500  33%/66%) mit einem 120% S&P 500 / 40% mittelfristige US-Staatsanleihen (also 60/40 Portfolio aus 2xS&P und Anleihen) unter Vernachlässigung der realen Produktkosten verglichen wird. Ich habe absichtlich keine langlaufenden Anleihen verwendet, mit denen das Ergebnis rückblickend besser ausgefallen wäre. Trotz einer beachtlichen Anlagedauer von 19 Jahren wäre man zu Beginn 2009 mit dem 133% S&P Portfolio unter die benchmark gerutscht, während das Anleihen-Portfolio nie wieder in die Nähe des Benchmarks gefallen ist. 

 

Eine aggressive Verwendung von mittelfristigen Anleihen wie im 55/40/5-Portfolio ist natürlich eine Wette darauf, dass der Dollar in den nächsten 20 Jahren gewissermaßen seine "Vormachtstellung" erhält. Ebenso ist es eine Wette darauf, dass die negative Korrelation (also der "flight to safety" Effekt) auch in den nächsten 20 Jahren bestehen bleibt. Die letzten großen Krisen haben zumindest gezeigt, dass dieser nach wie vor Bestand hat, siehe zum Beispiel die Wertentwicklung des WisdomTree-Produkts während des Corona-Crashs: 

 

abc.thumb.png.076b3993ee1c79c37c4a3e74f0fec437.png

 

Ich persönlich halte es für wahrscheinlich, dass sich in den nächsten 20 Jahren nichts an diesen grundlegenden Charakteristiken ändert. Dies ist letztlich auch der Konsens derjenigen, die die originale Hedgefundie-Strategie verfolgen. Es kann gut sein, dass die Zukunft einige grundlegende Änderungen bereit hält, die diesem Portfolio in irgendeiner Art und Weise schaden. Das ist das offensichtliche Risiko und letztlich auch der Grund, warum ich diese Strategie lediglich mit einer vergleichsweisen kleinen Gesamtsumme verfolgen werde. Wenn der US-Markt hingegen auch in den nächsten 20 Jahren halbwegs performt (eine Performance wie in den letzten 11 Jahren ist keinesfalls notwendig) und die negative Korrelation erhalten im Mittel bleibt, ist diese Strategie sowohl auf Basis der reinen Rendite, als auch auf Rendite/Risiko-Basis vergleichbaren Strategien meiner Meinung nach weitaus überlegen. 

 

vor 57 Minuten von Nespresso99:

Deine Strategie 55/40/5 oder 60/40,  sollte meiner unmassgeblichen Meinung nach keinesfalls etabliert und dann "gehalten" werden.

Simples Buy & Hold funktioniert hier denke ich nicht.

Strategisches oder gegebennenfalls taktisches Rebalance sind in meinen Augen essentiel für den Erfolg, wenn nicht gar für das Überleben dieses Portfolios.

 

Das stimmt, rebalancing muss selbstverständlich passieren. Ich werde mir dies bezüglich auch noch einen genauen Plan ausarbeiten. Soweit es geht werde ich sicherlich versuchen, bei bestimmten prozentualen Abweichungen mit Zukäufen zu rebalancen und gegebenenfalls auf ein zweites Depot ausweichen, um das Ganze auch steuerlich nach FIFO clever zu lösen. 

 

vor einer Stunde von Nespresso99:

Tatsächlich würde ich solch einen Hedgefonds wohl eher wie folgt abbilden wollen.

2x Lev ETFS&P500 / ETFS&P500   33%/66%   Hebel 1,33

Und beim Überschreiten des Hebels von 1,5 und beim Unterschreiten des Hebels von 1,25 eine Rebalance Prämie abschöpfen.

Sollte einem die Pfadabhängigkeit gar wohlgesonnen sein und man hat günstige Marktbewegungen um seine Prämien ein zu sammeln,

könnte ich mir eine annualisierte positive Rendite des Underlyings faktorisiert mit 1,2 -1,5 vorstellen.

Denken wir an die Macht der exponentiellen Wirkung wäre dies meine ausreichend aggressive Langzeit Hedge-Fonds Strategie.

 

Das ist durchaus 'ne gute Strategie, wenn man mit der 100% USA Komponente kein Problem hat.

Bzgl. der Umsetzung: wie schon oft erwähnt würde ich neben dem Amundi MSCI USA lev definitiv auf einen synthetischen & thesaurierenden S&P 500 ETF mit stark negativer TD zurückgreifen, also z.B. den BNP Paribas oder Xtrackers. Möglich ist hier auch, der Reihe nach verschiedene S&P500 / MSCI USA ETFs zu besparen, um dann immer mit dem Neuesten (wo die Steuerstundung noch sehr klein ist) rebalancen zu können (falls dies nicht mehr durch Zukäufe allein möglich ist). 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Nespresso99
vor 20 Stunden von s1lv3r:

 

Ja, das Portfoliorisiko erhöht sich hier selbstverständlich durch das zusätzliche Kreditrisiko. Das wird sich wohl für jeden erschließen.

 

Generell würde ich aber sagen, dass das Risiko einer Aktienanlage im Downturn/Rücksetzer geringer ist als zum ATH.

Gefühlsbasierter Ansatz. Denn

Attraktivere Bewertungen/Kennzahlen (KGV, etc.) sprechen ja genau dann für eine kurz/mittelfristig höhere Renditeerwartung.

faktisch enstehen Rücksetzer ja genau daher, weil der effiziente Markt davon ausgeht, dass zukünftige Bewertungen/Kennzahlen schlechter sein werden.

Von daher finde ich es absolut folgerichtig in diesem Moment zusätzlich in Aktien zu investieren.

Für wie lange soll das "in diesem Moment" getätigte Invest gehalten werden? Warum war nicht bereits zuvor investiert?  

Das oft negativ konnotierte "Market Timing", was @Nespresso99 hier aufgeworfen hat, trifft in dieser Situation m.M.n. auch gar nicht zu. Was man klassisch unter Market Timing versteht, geht ja davon aus Kursbewegungen hervorzusagen und nicht auf schon eingetretene Kursbewegungen zu reagieren.

Warum wird dann gerade in obig beschriebenem "Moment" zusätzliches Fremdkapital investiert wenn der Investor nicht eine Vorhersage zu steigenden Kursen hätte? Ich möchte dabei bleiben, dass es sich hier sogar um die klassische form von Market Timing handelt.

Im Gegensatz hierzu beim ATH auf Kredit zu kaufen würde ich persönlich für sehr viel risikobehafteter empfinden.

Gefühlsbasierter Ansatz. Denn

 

https://www.gerd-kommer-invest.de/angst-vor-dem-allzeithoch/

Das ATH sagt rein gar nichts darüber aus, ob ein Investitionsrisiko hoch oder niedrig ist. Oder ob der Markt hoch oder niedrig bewertet ist.

Lediglich ein verhaltensökonomisch getriebenes Bauchgefühl lässt eine Investition am ATH als ungünstig erscheinen.  

 

https://www.gerd-kommer-invest.de/einmalanlage-vs-phaseninvestment/

Ein Invest sollte immer sofort zum frühst möglichen Zeitpunkt getätigt werden, um in die Zukunft gerichtet, die höchstmöglich zu erwartende Rendite zu generieren.

Eine Investition sollte nicht vorsätzlich  vor/ während / nach  dem ATH  oder im Downturn/Rücksetzer gettätigt werden. (Taktisch Market Getimet.)

Sondern immer strategisch sofort mit allem zur Verfügung stehenden Kapital.  

 

 

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Nespresso99
vor 20 Stunden von Niklasschnick:

Du sprichst von gutbetuchten Leuten, die sinnvollerweise einen Kredit auf ihre Immobilie aufnehmen so wie Peter23, weil sie so die günstigsten Zinsen bekommen. Kann man machen, aber was, wenn man keine Immobilie hat?

Meine These Lautet:  Annähernd jeder effizient allokierte Investor kann Leverage nutzen.

Die Wahl des Hebelwerzeuges unterliegt Nutzerabhängig verschiedenen Kriterien. Niedrige Kosten sind lediglich eines von vielen.

Immobilienkredite, Lombardkredite, Konsumentenkredite, Privatkredite, Pfandkredite, beliehene Bausparverträge/LV, uvm. können eine legitime Fremdkapitalkreditlinie abbilden.

Ich glaube die meisten gutbetuchten Leute wollen nicht ihre Rendite maximieren, sondern eher stabile Erträge bei akzeptablem Risiko erwirtschaften.

Und daher hebelt gerade dieses Millieu häufig höher als erwartet. Stabile Erträge aus zumindest teilweise Fremdfinanzierten Immobilien beispielsweise. 

Deine Beiträge lesen sich so als sei derjenige, der nicht gehebelt im Markt ist dumm,

So möchte ich das nicht verstanden wissen.

Wer Leverage nutzen kann, sich  jedoch aus verhaltensökonomischen Gründen dagegen entscheidet, der handelt im Widerspruch zum Ertragsoptimierten Nutzen.

weil er auf einen free-lunch verzichtet (Den es aber nicht gibt).

Leverage bedeutet erhöhtes Risiko. Für dieses erhöhte Risiko ist eine Prämie zu erwarten. Kein Free Lunch.

Hierunter mal ein Vergleich des DAX mit dem DAX Lev 2x in im Schnitt leicht steigenden Märkten. Vergleiche vor allem die Prozentsätze des Einbruchs zu Corona: Ist es das Risiko wert?

Absolut! Am 22.03.2018 war der Stand des Underlyings bei 12000 Punkten, 3 Jahre später ist der Kurs fast 24% höher also bei 14660.

Gerne hätte ich also vor 3 Jahren gehebelt in dieses Underlying investiert. Primär Fremdkapitalfinanziert.

Ich hätte einen der volatilsten unter den grossen Indizes überhaupt, aufgrund der Pfadabhängigkeit nicht einzig mit einem reinen 2x LEV ETF hebeln wollen.

Eine derartige strategische Umetzung wäre unter Risikogesichtspunkten ungünstig.

  Wir haben seit über 10 Jahren einen Bullenmarkt, und alle erwarten steigende Kurse. Was, wenn es anders kommt und wir jetzt einen 5 oder sogar 10-Jahres-Seitwärtstrend sehen (von fallenden Kursen gar nicht zu sprechen), hälst du dann an der Strategie fest immer mit einem Hebel im Markt zu sein? Klar: Auf Basis von Backtests gibt es viele Zeiträume in denen sich das spekulieren auf Kredit lohnt, vor allem wenn man bis heute geht, wo wir auf Allzeithoch sind.

Prämien auszubeuten bedeutet leider eben auch, dass es Perioden geben kann in welchen keine Prämie zu heben ist. Ja ich halte auch dann an der Strategie fest.

In der Zukunft werden wir statistisch gesehen in 30% aller Monate wieder neue Allzeithochs sehen.

Daher ist es für eine gehebelte so wie ungehebelte Strategie unerheblich in wecher "gefühlten" Marktphase man sich befindet.

 

Dax3Jahre.thumb.PNG.94998664508421da58c75d6163fd8c0b.PNGLevDax3Jahre.thumb.PNG.b5f19cf0a0f545cc50f6651d7390d6ea.PNG

 

Tatsächlich hat @hattifnatt das Market Timing mit diesem Satz in meinem Verständnis bestätigt: "Für die dauerhafte Verwendung ist der Lombard mit 2,25% ein wenig zu teuer." Die Logik: Wenn man also nicht dauerhaft zu den Konditionen hebeln will, dann muss es eine kurz- bis mittelfristige Spekulation sein; Man kann ja gerade nicht über lange Zeiträume gehebelt im Markt sein.

Können Sie begründen, weshalb 2,25% "ein wenig zu teuer" ist?

Können Sie begründen, weshalb "man nicht über lange Zeiträume gehebelt im Markt sein kann?"

Wie wählt man denn kurze Zeiträume aus, über welche man gehebelt im Markt sein sollte?

Erwarten Sie für Ihre Investition eine nettorendite von Lanfristig  kleiner als 2,25%?

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...