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DST

Investieren mit Hebel - ETFs auf Kredit, Leveraged ETFs und entsprechende ETPs/Futures/Optionen

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DST
· bearbeitet von DST
vor 4 Stunden von Peter23:

Dann fehlt noch die Rechnung mit einem Lombardkredit. Gehen wir mal davon aus, dass ich einen Hebel von 2 erzeugen will. Dann müsste ich also mein bestehendes Portfolio mit 100% beleihen. Das geht schon mal nicht - normal ist max 50% erlaubt. Na gut dann eben ein Hebel von 1,5. Ich bin dann also mit 1,5 GE investiert und habe einen Kredit von 0,5. Wenn jetzt der Markt um 34% fällt, dann steigt der Hebel auf über 2 und es gibt einen Martin-Call. D.h. ich muss den Kredit zurückführen bis der Hebel wieder knapp unter 2 ist. Das zeigt uns, dass zwar theoretisch durch den variablen Hebel langfristige Renditen verdoppelt werden können, aber man nie einen Hebel über 2 erreichen kann und es daher auch beim Kredit die Pfadabhängigkeit geben wird.

Wenn die max. Beleihungsquote 50% beträgt dann müsste man den Kredit doch zurückführen bis der Hebel wieder unter 1,5 ist oder?

 

Ansonsten sehe ich da noch ein anderes Problem: Bei einer hohen Beleihungsquote müsste man immer ausreichend Cash in der Hinterhand haben, um den Margin Calls nachzukommen. Das führt meines Erachtens zu einer suboptimalen Strategie, weil man auf der einen Seite Cash hält und auf der anderen Seite aber gehebelt investiert und dafür Zinsen bezahlt. Da wäre es womöglich vielversprechender einfach alles in Aktien zu investieren. Laut der im Eingangspost referenzierten Life-Cycling-Studie soll das mit den Margin Calls zwar kein Problem sein, um die Leverage-Prämie zu erhalten, aber drauf verlassen würde ich mich nicht. Solange mich also nicht jemand (wenn nicht ich selbst) vom Gegenteil überzeugt vertrete ich eher folgende Ansicht:

 

Hebel bis 1,1 -> Lombard

Hebel bis 2 -> LevETF

 

Bei einem Hebel bis 1,1 sind Margin Calls sehr unwahrscheinlich. Möchte man in seinem Leben keinen einzigen MC erhalten sollte man vermutlich sogar schon bei 1,05 die Grenze setzen oder ganz die Finger davon lassen. Der Vorteil dieser Strategie ist, dass man mehr Geld investieren kann und weniger bis kein Cash vorhalten muss. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass einen dennoch mal ein MC erwartet könnte man sich als Sicherheitspuffer mit einem oder auch mehreren Rahmenkrediten ausstatten, um dann nicht mit leeren Händen dazustehen. Ob sich der Aufwand und das Restrisiko jedoch für so einen kleinen Hebel lohnt ist natürlich auch wieder fraglich.

 

Diese Nachteile machen LevETFs so interessant in meinen Augen. Damit hat man je nach Asset-Allokation und Rebalancing-Methode einen variablen bis fixen Hebel von bis zu 2, ohne dass auch nur ein Cent als Sicherheit vorgehalten werden muss. Das Risiko der Pfadabhängigkeit, welches genau so gut auch zu Gewinnen führen kann (ähnlich wie das Währungsrisiko), finde ich nicht annäherend so riskant wie das Risiko von Margin Calls. De facto schützt einem die Pfadabhängikeit sogar vor einem Totalverlust. Ich sehe das tägliche Rebalancing von LevETFs daher inzwischen sogar als etwas Positives an, für das ich auch gerne (etwas) höhere Kosten in Kauf nehmen würde.

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DST
· bearbeitet von DST

Die obige Meinung vertete ich übrigens nur weil ich in Deutschland lebe. Würden Steuern keine Rolle spielen würde ich evtl. LEAPs den Vorzug geben. Bis zu einem Hebel von etwa 2 scheint es sich hierbei um eine eierlegende Wollmilchsau zu handeln: Günstig, relativ lange Laufzeit, kein Pfadrisiko, keine Margin Calls.

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uRaNobody
· bearbeitet von uRaNobody

Hatte am WE keine Zeit daher nun die späte Antwort :)

Am 13.11.2020 um 11:40 von DST:

Das ist der günstigste mir bekannte Lombardkredit. Damit macht man bestimmt nichts falsch. Hat allerdings den Nachteil, dass Steuererklärungen erforderlich sind oder?

Ja, aber das ist wirklich nicht schwierig. Beim FTSE All-World müsste man z.B. nur 1x im Jahr prüfen ob Ausschüttung > Vorabpauschale(Was eigtl. immer der Fall sein sollte) und dann brauch man nur die Dividenden in der Steuererklärung angeben und den Gewinn  erst wieder beim Verkauf. Bei Einzelaktien muss man dies auch nur 1x beim Verkauf eintragen (abgesehen von Dividenden).

Zitat

 

Kam es da noch nicht zu einem Margin Call?

Doch im Corona Crash aber nicht weil die Margin nicht gereicht hätte sondern weil in der Krise die Beleihungswerte von verschiedenen Wertpapieren geändert wurden und dadurch die Grenze unterschritten wurde.

Dies ist aber nicht wirklich schlimm die Margin wird minütlich berechnet bei Degiro somit logge ich mich regelmäßig ein und kann einfach Geld überweisen wenn mir das zu knapp an der Grenze ist. Daher musste ich im Crash mal 1.000€ überweisen diese hätte ich mir aber auch kurze Zeit später wieder zurück überweisen können.

 

Zur Zeit habe ich noch eine Margin von 4500€ bei meinem genannten Depot.

 

Für mich bedeutet ein Margin Call aber auch kein Risiko, weil ich mich über Rahmenkredite abgesichert habe.

Ich habe ein Kreditlimit von 57.000€ (25k Bank1 +25k Bank2 + 7k Dispo) welches ich jederzeit wie "Tagesgeld" nutzen kann und theoretisch zu Degiro überweisen kann.

Sollte Degiro zum Beispiel sagen ich kann meine Aktien/ETF nur noch zu 0% beleihen oder es Tritt ein massiver Crash ein.

Dann bräuchte ich die Aktien/ETF nicht verkaufen und könnte einfach die in Anspruch genommenen Kredite zurückzahlen.

 

Daher sehe ich das Risiko als sehr gering.

 

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Peter23
· bearbeitet von Peter23
vor 11 Stunden von uRaNobody:

Ich habe ein Kreditlimit von 57.000€ (25k Bank1 +25k Bank2 + 7k Dispo)

Welche Zinsen zahlst Du hier bei Inanspruchnahme?

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uRaNobody
Am 16.11.2020 um 19:41 von Peter23:

Welche Zinsen zahlst Du hier bei Inanspruchnahme?

ING 5,99% , VW Bank 6,65% und Dispo 6,65%

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Saek
· bearbeitet von Saek
On 11/1/2020 at 11:22 AM, Peter23 said:

Ich habe jetzt auch mal den Portfolio Visualizer angeworfen, um mal eine Buy and Hold Strategie mit LevETF anzuschauen und zwar 50% USA / 25% EM / 25% Europe. In dieser Strategie soll nun der USA-Anteil mit einem Lev-ETF umgesetzt werden.

 

Jährliche Renditen von 2010-2020

Portfolio 1 (ohne Lev):  8,26%

Portfolio 2 (mit 25% Lev-USA-2x und dafür 25% in Cash zum Vergleich mit Portfolio 1): 8,01%

Portfolio 3 (mit 33% Lev-USA, 33% EM, 33% Europe): 9,91%

 

Link

Mir ist gerade erst klar geworden (in der Diskussion damals noch nicht), dass eine solche Strategie auch dazu führt, dass man effektiv die anderen Anlagen mithilfe des Lev-ETFs hebelt.

 

Das Portfolio 1 ist ja US/EM/EU 50/25/25 (ohne Leverage), das Portfolio 3 hat 33/33/33 mit 2x Leverage für den US-Teil. Wenn man gedanklich den Kredit von dem Lev-ETF trennt, bedeutet das eine Gewichtung US/EM/EU 66/33/33, also genau die gleichen Anteile von Beispiel 1, plus einen Kredit von 33%.

 

Vielleicht ist das ja nur an mir vorbeigegangen, aber ich wollte es doch nochmal festhalten, da es im Eröffnungspost etwas anders rüberkommt.

Für mich heißt das, solange man (je nach Portfolio deutlich) unterhalb des Hebels des eingesetzten Lev-ETFs bleibt, kann man effektiv auch alle Anlageklassen hebeln. Man hat ja dann mehr Geld übrig für den Rest des Portfolios. Und wegen des ganz passablen USA-Lev-ETFs und des vermutlich hohen USA-Anteils in den meisten Aktienanlagen würde das sogar ganz gut klappen – trotz der mageren Auswahl an Lev-ETFs.

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DST
· bearbeitet von DST
vor 20 Stunden von Saek:

Mir ist gerade erst klar geworden (in der Diskussion damals noch nicht), dass eine solche Strategie auch dazu führt, dass man effektiv die anderen Anlagen mithilfe des Lev-ETFs hebelt.

Führt man diesen Gedanken weiter könnte man mit einem LevETV "effektiv" sogar nur die anderen Anlagen hebeln:

 

Mit einem LevETF:

 

US/EM 50/50 "=" 2xUS/EM 25/75 (EM-Hebel von 1,5) [Portfolio-Backtest]

 

Mit zwei LevETFs:

 

US/EM/EU 50/30/20 "=" 2xUS/EM/2xEU 25/75/10 (EM-Hebel von 2,5)

 

Allerdings sollte man die Pfadabhängigkeit der LevETFs nicht außer Acht lassen. Man mischt man damit eine pfadabhängige (US bzw. US/EU) mit einer nicht pfadabhängigen Strategie (EM). Ohne ein Rebalancing mit fixem Absolutwert (siehe dein Beispiel in der Excel-Tabelle aus dem Eingangspost) kann die Pfadabhängigkeit der LevETFs effektiv auch nicht eliminiert werden. Es ist jedoch infrage zu stellen ob eine Eliminierung überhaupt sinnvoll ist, da die Pfadabhängigkeit nicht zwangsläufig einen negativen Effekt auf die Rendite zur Folge haben muss (siehe mein Rechenbeispiel anhand von S&P 500 LevETFs).

 

 

 

Übrigens habe ich eine positive Nachricht für Leveraged S&P 500 Investoren oder die die es werden wollen. Die voraussichtliche TD wird von Xtrackers [2020] mit 0,30% beziffert. Dennoch würde ich aufgrund der signifikant niedrigeren Fixkosten den US-LevETF von Amundi weiterhin bevorzugen, zumal es sich bei der Angabe von Xtrackers ja auch nur um einen (vielleicht zu optimistischen) Schätzwert handelt. Ich bin mal gespannt auf die TDs für dieses Jahr. Natürlich werde ich die Kostenübersicht dann auch entsprechend aktualisieren.

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Superwayne
· bearbeitet von Superwayne
vor 21 Stunden von Saek:

Mir ist gerade erst klar geworden (in der Diskussion damals noch nicht), dass eine solche Strategie auch dazu führt, dass man effektiv die anderen Anlagen mithilfe des Lev-ETFs hebelt.

Interessant, damit könnte man relativ einfach ein All-World-Portfolio hebeln. Lt. Factsheet ist beim FTSE All World der US-Anteil 56,8%. Dieses Verhältnis sollte also, sofern man das gesamte Portfolio "sauber" hebeln möchte, auch nachher noch erhalten bleiben. Das schränkt natürlich etwas ein. Ein Hebel von 1,4 lässt sich allerdings relativ praktikabel erreichen, in dem man ein Portfolio mit 40% 2x US Lev ETF und 60% All World Ex-US baut. Auch kleinere Hebel (1,10, etc.) lassen sich analog realisieren, in dem man den Lev ETF reduziert und einen gewöhnlichen US-ETF beimischt.

 

Hier der passende Backtest: ACWI mit 40% Kredit vs. ACWI mit 1,40 Hebel vs. ACWI approx. mit 1,40 Hebel

 

Über 1,40 lässt sich das Portfolio allerdings nicht mehr mit ETFs hebeln, da es keine 3x Lev ETFs gibt. Hier müsste man wohl direkt auf Derivate zurückgreifen, allerdings habe ich davon keine Ahnung.

 

Screenshot_2020-11-24_13-02-48.png

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DST
· bearbeitet von DST

Danke für das Beispiel. Mit EU und EM LevETFs ließe sich das Porfolio allerdings noch weiter hebeln. Man könnte damit sogar ein 2x gehebeltes approximiertes Welt-Portfolio erstellen.

 

Aus Sicherheitsgründen wird allerdings in der mir bekannten Literatur empfohlen nur einen (kleinen) Teil des Portfolio mit LevETFs zu hebeln. Außer vielleicht man verkraftet Drawdowns von mehr als 90%, aber die meisten Anleger halten dieses Risiko langfristig nicht aus. Selbst mit ausreichender Bildung könnte es letztendlich an einer zu schwach ausgeprägten Risikoaffinität scheitern. Im Vergleich zu einer 100% Lev-ETF-Buy-and-Hold-Strategie erscheint mir die im Eingangspost referenzierte Lev-ETF-Trendfolgestrategie rationaler, da diese nicht nur das Risiko reduziert sondern gleichzeitig mit einer höheren Renditeerwartung einherzugehen scheint.

 

Ohne Pfadabhängigkeit wäre eine 100% Lev-Strategie sogar noch riskanter, da man dann langfristig einen Totalverlust riskieren oder gar realisieren müsste. In der im Eingangspost referenzierten Life-Cycling-Studie wird das Margin-Call-Risiko zwar aus mir bisher (noch) nicht nachvollziehbaren Gründen klein geredet, aber ich glaube für die meisten Anleger wäre so eine Strategie auf Dauer zu riskant.

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Saek

@Superwayne Scheitert ausnahmsweise mal nicht an der begrenzten Lev-ETF-Auswahl sondern am fehlenden ex-US UCITS ETF (zumindest die simple 2-ETF-Variante) ;)

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Superwayne
vor 53 Minuten von Saek:

@Superwayne Scheitert ausnahmsweise mal nicht an der begrenzten Lev-ETF-Auswahl sondern am fehlenden ex-US UCITS ETF (zumindest die simple 2-ETF-Variante) ;)

Ja, leider. Ex-US lässt sich mit 50/50 Europa/Emerging halbwegs approximieren (wie du schön gezeigt hast), allerdings vermisse ich Japan, Kanada, Australien.

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DST
vor 11 Stunden von Superwayne:

allerdings vermisse ich Japan, Kanada, Australien.

Für diese Regionen existieren auch einzelne ETFs.

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Peter23
vor 2 Stunden von DST:

Für diese Regionen existieren auch einzelne ETFs.

Wenn man Kanada weglässt, dann reicht sogar der MSCI Pacific aus.

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Superwayne
· bearbeitet von Superwayne
vor 4 Stunden von DST:

Für diese Regionen existieren auch einzelne ETFs.

Stimmt natürlich. Allerdings möchte ich die Transaktionskosten gering halten (steuereinfach gibt es in Österreich keine kostenlosen Broker). Wobei man bei einer Asset Allocation, die der Marktkapitalisierung folgt, nur einmal im richtigen Gewicht kaufen müsste und dann laufen lassen könnte.

vor 2 Stunden von Peter23:

Wenn man Kanada weglässt, dann reicht sogar der MSCI Pacific aus.

Auf den MSCI Pacific gibt es - soweit ich sehe - nur einen synthetischen Fonds mit 0,45% TER (und TD in ähnlicher Höhe). Das finde ich schon recht teuer, einerseits, und andererseits ist synthetisch in Österreich steuerlich eine Wundertüte, die ich gerne vermeiden möchte.

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Leeloo Dallas

Als ergänzende Quellen zur Hebelkurve eines Portfolios Link

"From 1927 to the end of March 2020, the annualized total return on the S&P 500 was 9.6%...

 

...If you were around in 1927 and had a crystal ball, wouldn’t you have been tempted to invest
in equities on margin...

...The table below works through this thought experiment, showing how things would have turned out for an equity
investor taking on different amounts of leverage over those nearly 100 years.9 Notice that 1.5x leverage leaves you with
the most money at the end, but at some point you’d have experienced a drawdown of 95%. Above 1.5x leverage, return
goes down and risk goes up, driven by the volatility drag we’ve been discussing. At 4x leverage, after suffering more than
a 99.99% drawdown, you’d eventually only be left with the $1 you started with (just $0.09 inflation-adjusted), and at 5x
leverage you’d have been fully wiped out on October 19th, 1987. Here’s an interesting thought-experiment: what equity
exposure would you have chosen standing in 1927 with the crystal ball?"

 

image.png.96f49703e96cf8ad900e07a638166651.png

 

Soweit ich das erkennen kann, rechnen die was die ETF Kondition angeht für alle Hebelstufen mit dem Direxion Daily S&P 500 Bull 3X Shares NYSEARCA: SPXL (angepasst dann auf den jeweiligen Hebel)

Wie bereits vorher im Thread oft beschrieben sind hier die grundlegenden Kondition auch wieder schlechter als die Möglichkeiten in Deutschland derzeit sind. Warum auch immer hier in Deutschland da ein Vorteil besteht.

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Superwayne
vor 13 Minuten von Leeloo Dallas:

(...) but at some point you’d have experienced a drawdown of 95% (...)

Interessante Berechnungen. Der Drawdown des einfachen Portfolios mit fast 84% muss aber auch erst mal verkraftet werden (da ist es - psychisch - zu 95% nicht mehr weit).

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Beginner81
· bearbeitet von Beginner81
vor einer Stunde von Superwayne:

Der Drawdown des einfachen Portfolios mit fast 84% muss aber auch erst mal verkraftet werden (da ist es - psychisch - zu 95% nicht mehr weit).

Ist für mich fraglich, welchen Aussagewert ein mehr oder weniger singuläres Ereignis wie die Weltwirtschaftskrise ab 1929 für die Zukunft hat.

Die Berechnungen für den konstanten Hebel sind durchaus interessant.
Mit erscheint es allerdings subjektiv angenehmer, einen anfänglichen Hebel von z.B. 2 zu nehmen (sofern das über Wertpapierkredit umsetzbar ist) und dann nichts weiter zu machen. Alternativ wäre wohl auch ein zunächst kleinerer Kredit denkbar, der dann nach deutlichen Gewinnen angehoben werden könnte.
Man braucht "nur" das Glück, dass ein  Drawdown > 50% nicht gleich am Anfang passiert. Am Ende hätte man (je nach Kreditkosten) einen ähnlichen "End Value" wie bei den konstanten Hebeln von 1,5/2, aber vermutlich mit weniger "Schmerzen" über die gesamte Investitionsdauer.

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Peter23
· bearbeitet von Peter23
vor 11 Stunden von Beginner81:

Mit erscheint es allerdings subjektiv angenehmer, einen anfänglichen Hebel von z.B. 2 zu nehmen (sofern das über Wertpapierkredit umsetzbar ist)

Selbst wenn das über Wertpapierkredite umsetzbar wäre, so haste da dann schon bei der kleinsten Bewegung nach unten einen Margin-Call - deswegen besser LevETFs, wenn Du einen solch hohen Hebel fahren möchtest.

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Leeloo Dallas
vor einer Stunde von Beginner81:

Man braucht "nur" das Glück, dass ein  Drawdown > 50% nicht gleich am Anfang passiert. Am Ende hätte man (je nach Kreditkosten) einen ähnlichen "End Value" wie bei den konstanten Hebeln von 1,5/2, aber vermutlich mit weniger "Schmerzen" über die gesamte Investitionsdauer.

Das interessante bei den Daten oben ist ja, dass das direkt vor der großen Depression startet, wo der stärkste drawdown ist und das Ende des Datensatz ist genau am Tiefpunkt der Coronakrise. Heißt so mehr oder weniger worst in, worst out. 

Klar ist das in 1% p.a. mehr, für das ganze Risiko in dieser Phase, echt läppisch, aber es ist immerhin nicht weniger als das nicht gehebelte Investment hat.

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DST
· bearbeitet von DST
vor 14 Stunden von Leeloo Dallas:

und das Ende des Datensatz ist genau am Tiefpunkt der Coronakrise.

Das erklärt dann möglicherweise auch den großen Performance-Unterschied gegenüber den Berechnungen von Gayed (2016) im Zeitraum von 1928 - 2015, in dem der gehebelte S&P 500 (inkl. Kosten von 1% p.a.) deutlich besser abgeschnitten hat, wenn man den Daten Vertrauen schenken kann.

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Leeloo Dallas

Ich bin gerade folgendes am durchlesen Link.

 

Grundlegend habe ich mich gefragt, welche Einflussfaktoren sich wie auf den Return auswirken. Ich stelle hier einfach mal ein paar Infos zusammen, die ich interessant / bestätigend fand von dem was ich bisher gelesen habe.

 

Zum Thema Steuern:

Zitat

...income generated by Leveraged ETFs is not taxed at the fund level. However, Leveraged funds are not as tax efficient
as traditional ETFs because Leveraged ETFs generate their returns by using derivatives
such as swaps rather than actually borrowing money and investing it in the underlying benchmarks...

Rein mal zur Vorstellung wie viel "mehr" ein lev. ETF traden muss im Gegensatz zum normalen:

Zitat

Although they represent only a small fraction of the whole US ETF
market in terms of assets (around 2%), they accounted for over 10% of all ETF trading volume...

image.png.0a65d7065e659dd027fde9d74479f632.png

Zitat

3x fund has three times the rebalancing needs of a 2x fund. A -3x fund has six times
the rebalancing needs of a 2x fund. Inevitably, the higher the leverage, the higher the
rebalancing needs and the higher the fund's costs...

Tracking Dif. Gesamtbetrachtung:

Zitat

These factors include the quality of index replication, the
frequency of rebalancing, a dividend effect, costs associated with fund management, a
trending effect, a volatility effect, and a compounding effect. To a greater or lesser
degree, these tracking error contributory factors are intertwined, which complicates any
attempt to evaluate the performance of LETFs. However, Bansal and Marshall (2015)
argue that the latter three effects are of greatest importance for Leveraged Funds since
they are the drivers that distinguish Leveraged ETFs from traditional ETFs and are,
therefore, the most responsible for the creation of what has come to be known as the “constant leverage trap”.

Vola als Effekt aufgeschlüsselt:

image.thumb.png.c42fa8c7bdf1fff0793813c1e9cb942b.png

Oben ist die reine Indexperf. in % und Links die Vola. Die Werte in der Tabelle sind dann die echte TD-Auswirkung der Vola.

Für den Return vom 2x ETF wäre dann die Rechnung einfach die Indexperf. *2 - bzw + die jeweilige  TD durch die Vola.

Mal als Referenz für den SP500:

Die Vola vom SP500 von 1926 bis 2017 lag durchschnittlich bei 15,2%. Der Median lag bei 12,5%, was dadurch entsteht, dass da teilweise heftige Jahre den Durchschnitt so zerreißen.

 

Was man gut in der Tabelle sieht, ist wie die Vola sich auch positiv auf die TD auswirken kann.

 

 

 

 

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DST
· bearbeitet von DST

@Leeloo Dallas Vielen Dank für diese interessante Doktorarbeit! Bei einer Volatitlität von 15% und einer erwarteten Rendite von 5% (Der US-Markt ist relativ hoch bewertet) beträgt also die erwartete Rendite bei einem 2x Hebel 7,81% p.a.

 

vor 2 Stunden von Leeloo Dallas:

Was man gut in der Tabelle sieht, ist wie die Vola sich auch positiv auf die TD auswirken kann.

Volatitlität wirkt sich immer negativ aus (Vgl. Abbildung 29). Es sind die positiven Effekte der Pfadabhängigkeit, die die negativen Effekte der Pfadabhängikeit (Volatitlity Drag) übertreffen können. Umso größer der positive oder negative Return innerhalbes eines bestimmten Zeitraumes ist, desto stärker wirken die positiven Effekte der Pfadabhängikeit. Der Worst Case wäre daher wenn die Rendite innerhalb eines bestimmten Zeitraums 0% beträgt und somit der Volalitlity Drag voll durchschlagen würde. Eine geringe Volatiltiät ist jedoch in jedem Fall vorteilhaft, egal ob die Rendite des Underlyings 0%, -35% oder +35% beträgt.

 

Sehr interesant finde ich auch die von den Autoren refrenzierten Quellen. Zum Beispiel hat Loviscek et al. (2014) gezeigt, dass eine Buy and Hold Hebel-Strategie auf den Dow Jones ab 1896 trotz der Pfadabhängigkeit erfolgreich verlaufen wäre und es sogar möglich war die naiv erwartete Rendite zu übertreffen. Trainor (2011) hat gezeigt, dass man die Rendite verbessern kann wenn man den VIX berücksichtigt und nur in LevETFs investiert wenn die erwartete Volatitlität niedrig ist.

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Leeloo Dallas
· bearbeitet von Leeloo Dallas
vor einer Stunde von DST:

Volatilität wirkt sich immer negativ aus

Ja, ich meinte jetzt damit, dass die gering Vola bzw die gegen 0 gehende Vola das ganze positiver macht.

 

vor einer Stunde von DST:

@Leeloo Dallas Vielen Dank für diese interessante Doktorarbeit! Bei einer Volatitlität von 15% und einer erwarteten Rendite von 5% (Der US-Markt ist relativ hoch bewertet) beträgt also die erwartete Rendite bei einem 2x Hebel 7,81% p.a.

Ja, das ist der reine Vola-Abzug, da kämen dann noch die anderen Faktore mit rein die schwer zu bewerten sind: Wie können die Manager kosten im Handel drücken, wie sind die Hebelstrukturen usw.

 

 

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DST
· bearbeitet von DST
vor 49 Minuten von Leeloo Dallas:

Ja, ich meinte jetzt damit, dass die gering Vola bzw die gegen 0 gehende Vola das ganze positiver macht.

Ich wollte nur nochmal klar stellen, dass es nicht an der Volatilität selbst liegt, weil es ein wenig danach klang. Die positiven Effekte der Pfadabhängikeit werden bei geringer Volatilität einfach nur weniger beeinträchtigt, was dann insgesamt sogar zu einer Überrendite gegenüber der naiv erwarteten Rendite (langfristiges Hebel-Ziel) führen kann. Bei einer Rendite von 0% wirkt sich selbst die kleinste Volatitlität insgesamt negativ aus, weil die Pfadabhängikeit unter diesen Bedingungen keine positiven Effekte mit sich bringt.

 

Am 29.11.2020 um 20:18 von Leeloo Dallas:

Klar ist das in 1% p.a. mehr, für das ganze Risiko in dieser Phase, echt läppisch, aber es ist immerhin nicht weniger als das nicht gehebelte Investment hat.

1% p.A. sind langfristig gar nicht so wenig. Das Kapital hat sich bei der 1,5 bis 2X Strategie mehr als verdoppelt im Vergleich zum Underlying. Man hätte also am Ende der Laufzeit statt z. B. 500.000 Euro immerhin eine Million Euro gehabt. Die risikoadjustierte Rendite war jedoch in der Tat deutlich schlechter. Interessant finde ich hier vor allem, dass ein 1,5 Hebel mit deutlich weniger Risiko sogar etwas rentabler war als ein 2x Hebel. Das zeigt, dass bei LevETFs weniger mehr sein kann. Ein 4er Hebel ist anscheinend sogar komplett nutzlos. Daher wurden entsprechende LevETFs in den USA vermutlich auch wieder vom Markt genommen.

 

PS: Habe deine Quellen im Eingangspost verlinkt. Wenn du noch mehr interessantes findest, nur her damit! :)

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DST
· bearbeitet von DST
vor einer Stunde von Leeloo Dallas:

Ja, das ist der reine Vola-Abzug, da kämen dann noch die anderen Faktore mit rein die schwer zu bewerten sind: Wie können die Manager kosten im Handel drücken, wie sind die Hebelstrukturen usw.

Das stimmt, aber all diese Kosten kann man an der TD ablesen. Historisch betrug diese für amerikanische S&P 500 LevETFs etwa 2%. In Europa gibt es inzwischen LevETFs mit einer TD von weniger als 0,5% p.A. Natürlich sind das Daten der Vergangenheit, die so nicht zukünftig zutreffen müssen, aber die TD der letzten 5 Jahre ist ein relativ guter Indikator für zukünftige. Bei SWAP-ETFs in meinen Augen sogar nur die letzten 3 Jahre, da erst ab diesem Zeitraum die Invesition in bestimmte Indizes wie z. B. der S&P 500 in Form von Derivaten von Quellensteuern befreit sind.

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