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Investieren mit Hebel - ETFs auf Kredit, Leveraged ETFs und entsprechende ETPs/Futures/Optionen

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· bearbeitet von DST
vor 48 Minuten von greenknight:

Falls der S&P 500 um mehr als 20% fällt, muss der Handel bis zum nächsten Tag ausgesetzt werden.

Danke! Allerdings heißt das ja leider nicht automatisch, dass die Börsen außerhalb der USA es auch so handhaben. Dein Artikel erwähnt zwar, dass man z. B. auch in Frankfurt den Handel zum Schutz der Anleger aussetzen kann, aber anscheinend gibt es keine so klar definierten Regeln wie in den USA.

 

Zitat

Der höchste prozentuale Rückgang des S&P 500 war 1987 mit knapp 20%, nur an zwei weiteren Tagen hat der S&P mehr als 10% verloren. 

Dann ist das wohl der Crash, der einen 5er S&P 500 vernichtet hätte.

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DST
· bearbeitet von DST
Am 2.11.2020 um 01:26 von Saek:

der 2x gehebelte ETF ist äquivalent zu einem 50% beliehenen Depot, wenn man davon ausgeht, dass der Kredit voll im Depot steckt wie es beim Lev-ETF der Fall ist.

Wenn ich ein Depot im Wert von 10.000€ zu 50% beleihe kann ich einen Kredit von 5.000€ aufnehmen. Wenn ich diesen voll investiere hat mein Depot einen Wert von 15.000€ mit einem Kreditanteil von 5000€ = 1,5x Hebel. Um die Beleihungsgrenze erneut auszureizen könnte nun nochmal einen Kredit von 2.500€ aufnehmen, aber sobald ich diesen investiere hat mein Depot einen Wert von 17.500€ mit einem Kreditanteil von 7.500€ = 1,75x Hebel. Nun könnte ich nochmal 1250€ Kredit aufnehmen, usw. Aber um auf einen Hebel von 2 zu kommen hätte ich anfangs 100% meines Eigenkapitals beleihen müssen, was praktisch unmöglich ist. Bei onvista können z. B. ETFs (inkl. LevETFs) nur bis zu 50% beliehen werden.

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Saek
· bearbeitet von Saek
14 hours ago, DST said:

Wenn ich ein Depot im Wert von 10.000€ zu 50% beleihe kann ich einen Kredit von 5.000€ aufnehmen. Wenn ich diesen voll investiere hat mein Depot einen Wert von 15.000€ mit einem Kreditanteil von 5000€ = 1,5x Hebel.

Da stimme ich zu, deine Bank wird dir aber das folgende sagen: Kredit 5000€, Sicherheiten 15000€, Beleihung 33%.

14 hours ago, DST said:

Nun könnte ich nochmal 1250€ Kredit aufnehmen, usw. Aber um auf einen Hebel von 2 zu kommen hätte ich anfangs 100% meines Eigenkapitals beleihen müssen, was praktisch unmöglich ist. Bei onvista können z. B. ETFs (inkl. LevETFs) nur bis zu 50% beliehen werden.

Es gibt auch Broker, bei denen es bis zu 70% sind. Aber egal, mir ging es ums Prinzip: 2x Hebel hätte ich z.B. mit 10.000€ Kredit und 20.000€ Depotwert. Der Kaufvorgang ist eventuell in Schritten, eventuell macht auch die Beleihungswert Probleme. Abgesehen von eventuellen praktischen Problemen halte ich aber meine Aussage, dass ein 2x Lev-ETF äquivalent zu einem 50% beliehenen Depot ist, weiterhin für richtig.

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DST
· bearbeitet von DST

Hiermit möchte ich einen potenziellen Vorteil von LevETFs gegenüber Krediten ansprechen. Die meisten Kredite erfordern einen SCHUFA-Eintrag. Bei Wertpapierkrediten wäre das eigentlich nicht erforderlich, da der Kredit vollständig abgesichert ist, aber die günstigen und damit relevanten wie z. B. von Smartbroker (2,25%) oder Maxblue (3,50%) verlangen dies dennoch. Ich könnte mir vorstellen, dass das potenziell negativ für die eigene Bonität bewertet werden könnte, vor allem wenn der Kredit dauerhaft nicht zurückgezahlt wird (Buy and Hold). Folglich würde man zukünftig eventuell schlechtere Kreditkonditionen bei Banken aushandeln können. LevETFs hingegen ermöglichen einen günstigen Hebel für Kosten von 0 - 2% (je nach TD) ohne SCHUFA-Eintrag.

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greenknight

Für mich wird hier immer klarer, dass LevETFs die wohl beste der besprochenen Möglichkeiten ist, sofern es denn das passende Produkt zum gewünschten Index gibt. Lässt sich sofort umsetzen ohne die Beantragung von Krediten oder die Suche von passenden Futures und benötigt auch kein aktives Management, sofern man nicht Rebalancing betreiben möchte. Auch der Hebel lässt sich durch die Hinzunahme eine ungehebelten ETFs zwischen 1 und 2 frei wählen. 

Ich selbst habe hier bereits vor Threaderöffnung in den Xtrackers S&P 500 2x Leveraged investiert, der Amundi ETF Leveraged MSCI USA scheint zwar die bessere Wahl, ist aber mit einem Anteilspreis von 2500 Euro nicht so gut für Privatanleger geeignet. 

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hattifnatt
vor 4 Stunden von greenknight:

ist aber mit einem Anteilspreis von 2500 Euro nicht so gut für Privatanleger geeignet. 

Bei der DKB auch im Sparplan möglich ;)

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DST
· bearbeitet von DST
vor 21 Stunden von greenknight:

Für mich wird hier immer klarer, dass LevETFs die wohl beste der besprochenen Möglichkeiten ist, sofern es denn das passende Produkt zum gewünschten Index gibt. Lässt sich sofort umsetzen ohne die Beantragung von Krediten oder die Suche von passenden Futures und benötigt auch kein aktives Management, sofern man nicht Rebalancing betreiben möchte. Auch der Hebel lässt sich durch die Hinzunahme eine ungehebelten ETFs zwischen 1 und 2 frei wählen.

Ja, LevETFs sind die wohl "einfachste" und "sicherste" Methode gehebelt zu investierten. Nach Frazzini & Pedersen [2012] würde diese "Bequemlichkeit" jedoch mit einer etwas geringeren (Risko-)Rendite einher gehen:

 

"we find that asset classes with embedded leverage offer low risk-adjusted returns and, in the cross-section, higher embedded leverage is associated with lower returns. A portfolio which is long low-embedded-leverage securities and short high-embedded-leverage securities earns large abnormal returns, with t-statistics of 8.6 for equity options, 6.3 for index options, and 2.5 for ETFs."

 

Allerdings sollte man bedenken, dass die meisten Studien davon ausgehen, dass die TER sämtliche Kosten eines ETF abdecken würde. Tatsächlich können die Kosten jedoch 2 - 3 mal so hoch sein, da die TER nur die (fixen) Managementkosten beinhaltet. Insofern verwundert mich das Ergebnis nicht. Selbst eine TD von 2 wäre immer noch günstiger als der günstigste Wertpapierkredit in Deutschland (2,25% bei Smartbroker).

 

Das Risiko von LevETFs liegt meines Erachtens eher im Volatility Drag sowie im Maximum Drawdown, der in Crash-Phasen bis zu 99,9% betragen kann und damit nahezu einem Totalverlust gleicht. Die meisten Investoren würden in so einem Fall verkaufen und nie wieder gehebelt investieren. Eine wirklich langfristige Buy and Hold Strategie mit LevETFs benötigt Nerven aus Stahl und Rebalancing erfordert sogar noch mehr Nerven, weil man dadurch die Verluste in einer anhaltenden Down-Phase sogar noch verstärkt.

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Saek
· bearbeitet von Saek
6 hours ago, DST said:

Selbst eine TD von 2 wäre immer noch günstiger als der günstigste Wertpapierkredit in Deutschland (2,25% bei Smartbroker).

Dabei sollte man aber berücksichtigen, dass man die TD des Lev-ETF auf einen größeren relativen Teil des investierten Geldes zahlt als den Zins.(Außer ich denke gerade falsch?)

Bsp.: Hebel 2x, 1000€ Kapital.

- Annahme 1: 1000€ Lev-ETF habe eine TD von 0,5%, 1% schlechter als Standard ETF (TD -0,5%). Kosten 5€.

- Annahme 2: 2000€ Standard ETF (TD -0,5%) und Zins auf 1000€ macht insgesamt 2,25%*1000€ - 0,5% * 2000€ = 12,5€.

 

Der Unterschied sollte also kleiner sein (hier 0,75% Differenz bei 1% zusätzlichen Lev-ETF Kosten und 2,25% Zins). Ist das nur bei negativer TD so, was für US und EU realistisch ist?

Der Wertverlust durch Volatilität kommt noch bei den Kosten des Lev-ETF drauf! Anteilig mit Hebel <2x kann man es wohl auch rechnen.

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DST
· bearbeitet von DST
vor 10 Stunden von Saek:

Dabei sollte man aber berücksichtigen, dass man die TD des Lev-ETF auf einen größeren relativen Teil des investierten Geldes zahlt als den Zins.(Außer ich denke gerade falsch?)

Unter der Annahme einer Lev-ETF-TD in Kredithöhe (2,25%) und einem kostenlosen Standard-ETF ist der Hebel (2x) über LevETF genau so teuer wie auf Kredit:

 

1) 1000€ Lev-ETF * 2,25% = 22,50€

2) 2000€ Standard-ETF mit Zins (2,25%) auf 1000€ = 22,50€

 

Dein Beispiel zeigt jedoch, dass unter aktuellen Bedingungen der Hebel über einen Lev-ETF signifikant günstiger ist als über einen entsprechenden Kredit.

 

Zitat

Der Wertverlust durch Volatilität kommt noch bei den Kosten des Lev-ETF drauf!

Der Verlust durch Volatilität kann durch Phasen ohne Volatilität (über-)kompensiert werden. Dass dies geschieht ist die Hoffnung, die ein Lev-ETF-Investor haben sollte. Je nach Asset, Volatilität, Hebel und Anlagezeitraum geht diese dann in Erfüllung oder nicht. Mit Rebalancing verhalten sich LevETFs (wie du weißt) in einem Portfolio nicht anders wie ein mit Kredit gehebeltes Portfolio, da dadurch deren Pfadabhängigkeit eliminiert wird. Dadurch wird das Risiko jedoch nicht reduziert, es äußert sich nur in anderen Phasen.

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DST
· bearbeitet von DST

Betrachtet man sich die monatlichen Renditen eines 3X Daily S&P 500 im Vergleich zum S&P 500 erkennt man gut, dass der Index kurzfristig in der Regel genau das tut, was eigentlich nur täglich von ihm erwartet wird. Die Renditen werden drei fach gehebelt:

 

1911687693_MonthlyReturns.thumb.png.d5e7aa99f6c620842167f9e9e3595448.png

 

Wird ein entsprechender ETF jedoch länger gehalten sieht man die Auswirkungen der Pfadabhängigkeit. Der Volatility Drag schwächt die Hebelwirkung, sodass z.B. aus 20% jährlicher Rendite "nur" 50% (Hebel ~ 2,5) statt 60% (Hebel 3) werden. An den äußeren Enden sieht man aber auch die positiven Effekte. So wurden aus einer Rendite von etwas mehr als 50% fast 200% (Hebel ~ 3,5) und aus einer Rendite von fast -40% "nur" etwa -80% (Hebel ~ 2) statt -120% (Hebel 3 / Totalverlust).

 

1187115055_AnnualReturs.thumb.png.52191b70c90ed2eae2e8e31ef8bc0327.png

 

Quelle: Bogleheads

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Das folgende Video erklärt warum das Investieren mit Hebel (Leverage) sinnvoll sein kann und fasst die aktuelle Literatur zum Thema relativ gut zusammen:

 

 

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DST
· bearbeitet von DST
Am 1.11.2020 um 17:24 von Peter23:

Weiß jemand, was die TD von dem betreffenden Lev-ETF ist? (ProShares Ultra S&P500)

Die historische TD des Ultra Pro lag bei ungefähr 2 [Seeking Alpha, 2017]. Die TD des Ultra war daher vermutlich etwas niedriger (1,5 - 2).

 

Der Volatility Decay (VD) des Ultra Pro betrug ca. 1,5% p. a. [greyenlightenment, 2017]. Der VD des Ultra war daher vermutlich etwa 1/3 niedriger (1).

 

Das ergibt zusammen einen Verlust von 3,5% p.a (3x S&P) bzw. 2,5% - 3% p.a. (2x S&P) gegenüber einer entsprechenden Anlage auf Kredit.

 

Im Vergleich kostete der gleiche Hebel (1x) über einen 1/2 2x ETF trotz Verlusten von 1,25 - 1,5% p. a. (1/2 TD + 1/2 VD) jedoch nur 0,96% p. a. (1,84% - 0,88% Cash) mehr als der nicht gehebelte ETF (TD = 0), weil die positiven Effekte der Pfadabhängigkeit den VD (über-)kompensierten. Der gleiche Hebel (1x) über einen 1/3 3x ETF hat den nicht gehebelten ETF trotz Verlusten von 1,17% p. a. (1/3 TD + 1/3 VD) sogar um 2,57% p. a (3,13% - 0,56% Cash) nach der Finanzkrise geschlagen.

 

Wie immer handelt es sich aber nur um einen Blick in die Vergangenheit. Auch wenn der amerikanische Aktienmarkt vermutlich auch zukünftig eine langfristig geeignete Volatilität zum Hebeln aufweisen wird ist das leider nicht (für jeden Zeitraum) garantiert. 

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DST
· bearbeitet von DST

- Update -

 

Der Eröffnungspost wurde überarbeitet. Stellenweise waren hier noch krasse Fehler enthalten, die anscheinend auch beim Gegenlesen übersehen wurden. Zum Beispiel die Aussage, dass die Pfadabhängigkeit bei Strategie (B) eliminiert wird. Durch das Rebalancing wird aber im Prinzip einfach nur ein (pfadabhängiger) 1,5x Lev-ETF erzeugt. Der Hebel und damit einhergehend auch die Pfadabhängikeit werden also lediglich reduziert. Bei Strategie (F) hingegen wird die Pfadabhängigkeit tatsächlich eliminiert.

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uRaNobody
· bearbeitet von uRaNobody

Erstmal muss man sagen sehr schönes und konstruktives Thema.

Auch der Eingangspost ist sehr gut aufgearbeitet @DST !

 

Das einzige was ich jetzt nicht so wirklich rauslesen konnte ist das Fazit.

Was soll nun die beste/günstigste Methode sein um Leverage eurer Meinung nach umzusetzen? Im Startpost sind ja "1000" Varianten erläutert aber irgendwie fehlt mir ein Fazit.

 

Ich persönlich bin bei Degiro und zahle 1,25% Kreditzinsen.

Mein Portfolio besteht dort hauptsächlich aus dem Vanguard All World und 3 Einzelaktien.Derzeit sind es 46.871,36€ wovon 19.554,90 EK ist und 27.316,53 FK ist also Hebel 2,40.

P.s. Ich habe auch noch andere Depots ohne Hebel

 

Ich bin mir immer noch nicht sicher ob ein Leverage ETF nun günstiger sein soll. Anscheinend verstehe ich die Dinger nicht so richtig :-*

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DST
· bearbeitet von DST
Am 13.11.2020 um 08:07 von uRaNobody:

Erstmal muss man sagen sehr schönes und konstruktives Thema.

Auch der Eingangspost ist sehr gut aufgearbeitet @DST !

Danke! :)

 

Zitat

Was soll nun die beste/günstigste Methode sein um Leverage eurer Meinung nach umzusetzen?

Das kann man so allgemeingültig nicht sagen. Rein von den Leverage-Kosten her sind manche LevETFs hierzulande aktuell kaum zu schlagen. Da können Amerikaner, die für die Popularität von LevETFs in den USA generell tief in die Tasche greifen müssen, nur von träumen. Allerdings liegt nun ein ganzes Jahrzehnt hinter uns indem die positiven Effekte der Pfadabhängigkeit VD und TD überkompensierten. Ein 2x S&P 500 ETF hat von 2010 bis heute - trotz VD und TD - mehr als doppelt so viel Kapital erzeugt wie ein nicht gehebelter. Da der amerikanische Aktienmarkt inzwischen relativ hoch bewertet ist rechne ich zukünftig mit einer eher höheren Volatilität bzw. niedrigeren Renditen. In der Zukunft könnte ein entsprechender Hebel also signifikant schlechter abschneiden, da die negativen Effekte der Pfadabhängigkeit (VD) wieder stärker in Erscheinung treten könnten.

 

Die Bequemlichkeit von LevETFs muss daher mit einer potenziell niedrigeren Rendite bzw. mit einer gewissen Ungewissheit erkauft werden. Auf der anderen Seite hat man die Chance (phasenweise) besser als das Hebel-Ziel abzuschneiden. Wenn man jedoch das Risiko nicht tragen kann sind langfristig sowieso alle Leverage-Strategien zum Scheitern verurteilt. In den letzten rund 100 Jahren wäre z. B. ein 3x S&P 500 eine sehr gute Investition gewesen (wenn es damals einen solchen LevETF gegeben hätte), aber nahezu kein Investor hätte Drawdowns, die zu Extremzeiten mehr als 99% betrugen, psychisch ausgehalten, sodass die meisten ihre Buy and Hold Strategie abgebrochen und nahezu einen Totalverlust erlitten hätten.

 

Mit Krediten umgeht man diese Unsicherheiten (TD + VD). Diese Transparenz muss jedoch mit potenziell höheren Leverage-Kosten sowie einem potenziell höheren Risiko erkauft werden, das im worst case über einen Totalverlust hinaus gehen kann. Aufgrund des höheren Verlustrisikos würde ich daher eher LevETFs den Vorzug geben, zumal damit auch ein deutlich größerer Hebel umgesetzt werden kann. Mit einem Lombardkredit sollte meines Erachtens nicht mehr als 5 - 10% des Depots gehebelt werden.

 

Zitat

Ich persönlich bin bei Degiro und zahle 1,25% Kreditzinsen.

Das ist der günstigste mir bekannte Lombardkredit. Damit macht man bestimmt nichts falsch. Hat allerdings den Nachteil, dass Steuererklärungen erforderlich sind oder?

 

Zitat

Derzeit sind es 46.871,36€ wovon 19.554,90 EK ist und 27.316,53 FK ist also Hebel 2,40.

Kam es da noch nicht zu einem Margin Call?

 

Zitat

Ich bin mir immer noch nicht sicher ob ein Leverage ETF nun günstiger sein soll. Anscheinend verstehe ich die Dinger nicht so richtig :-*

So dürfte es den meisten gehen. Ich kann nur jedem raten hier besser nicht einzusteigen wenn man nicht wirklich weiß was man tut. Dafür sind LevETFs einfach zu riskant.

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Cepha
· bearbeitet von Cepha
Am 29.10.2020 um 13:52 von DST:

 

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Im Vergleich zu einem Kredit von 2 - 3% Zinsen sind die Kosten jedoch eher günstig.

 

 

Darf ich eine dumme Frage stellen?

 

Was passiert denn bei einem 2x gehebelten S&P 500 ETF, wenn der S&P 500 um 60% einbricht?

 

Schlechter als wertlos geht ja nicht? Wer also bezahlt für dieses Risiko?

 

MfG

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DST
· bearbeitet von DST
vor 19 Minuten von Cepha:

Was passiert denn bei einem 2x gehebelten S&P 500 ETF, wenn der S&P 500 um 60% einbricht?

Solange sowas nicht an einem Tag geschieht führt ein Crash zu keinem Totalverlust. Das sind die Maximum Drawdowns und annualisierten Renditen des S&P 500 von 1928 - 2015 [Gayed, 2016]:

  • Hebel 1: 86,2% / 9,1% p. a.
  • Hebel 2: 98,8% / 13,7% p.a.
  • Hebel 3: 99,9% / 15,3% p.a.

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Cepha

Danke.

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SebastianBi

@DST, was passiert, wenn das an einem Tag passiert? 

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· bearbeitet von DST
vor 2 Stunden von SebastianBi:

@DST, was passiert, wenn das an einem Tag passiert? 

Sowas ist bisher noch nie passiert aber ich vermute, dass der ETF das nicht überleben würde. Historisch hätte jedoch soweit ich weiß selbst ein 4x S&P 500 bis heute überlebt. Um einen 2x S&P 500 zu eliminieren müsste der Kurs an einem Tag um 50% oder mehr einbrechen. Das ist extrem unwahrscheinlich, zumal Börsen zum Schutz von Anlegern einschreiten wenn die Verluste innerhalb eines Tages zu hoch werden. Im Corona-Crash hatten amerikanische Börsen teilweise geschlossen als die Verluste zu groß wurden.

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blaky

Wenn ich mich nicht ganz stark irre, habe ich mal gelesen, dass z. B. der Lyxor Daily LevDax über einen Tagesstoploss verfügt (ich glaube er liegt bei ca. minus 20% Tagesverlust im Index), bei dem alle Positionen für diesen Tag glatt gestellt werden. Damit ist ein Totalverlust innerhalb eines Tages nahezu ausgeschlossen. Am nächsten Tag geht es dann wieder mit dem normalen Hebel weiter. Ich weiß aber nicht, ob alle Leverage-ETFs über einen solchen Tagesstoploss verfügen.

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DST
· bearbeitet von DST
vor 21 Stunden von blaky:

Wenn ich mich nicht ganz stark irre, habe ich mal gelesen, dass z. B. der Lyxor Daily LevDax über einen Tagesstoploss verfügt (ich glaube er liegt bei ca. minus 20% Tagesverlust im Index), bei dem alle Positionen für diesen Tag glatt gestellt werden. Damit ist ein Totalverlust innerhalb eines Tages nahezu ausgeschlossen. Am nächsten Tag geht es dann wieder mit dem normalen Hebel weiter. Ich weiß aber nicht, ob alle Leverage-ETFs über einen solchen Tagesstoploss verfügen.

Guter Hinweis, aber sowas habe ich bisher nur über Produkte auf den ShortDAX gelesen. Das könnte man aber sicherlich bei einer Nachfrage direkt beim Anbieter schnell herausfinden.

 

 

 

- UPDATE -

 

Der Eingangspost wurde mal wieder etwas überarbeitet.

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blaky

"Der LevDAX-Hebel wird täglich angepasst, so dass der Index die doppelte Performance des DAX bezogen auf den Schlussstand vom Vortag erzielt. Durch eine noch raschere Anpassung des Hebels bei einem Tagesverlust größer als 25 Prozent ist ein Schutz vor Totalverlust gegeben."

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DST
· bearbeitet von DST

Danke! Auf Seite 8 dieses Papers wird der Notfallmechanismus erklärt: https://www.onemarkets.de/content/dam/onemarkets-relaunch/PDF/Produktbroschueren/141203_onemarkets_FaktorZertifikat_web.pdf

 

Jetzt ist nur noch die Frage offen ob die anderen Indizes ebenfalls über so etwas verfügen.

 

Nachtrag: Nach ein bisschen Rechnerei habe ich feststellen können, dass der Dax innerhalb eines Tages um 62,5% fallen müsste um einen Totalverlust zu erzeugen. Das dürfte nahezu unmöglich sein.

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Peter23
vor 21 Stunden von DST:

Danke! Auf Seite 8 dieses Papers wird der Notfallmechanismus erklärt: https://www.onemarkets.de/content/dam/onemarkets-relaunch/PDF/Produktbroschueren/141203_onemarkets_FaktorZertifikat_web.pdf

 

Jetzt ist nur noch die Frage offen ob die anderen Indizes ebenfalls über so etwas verfügen.

 

Nachtrag: Nach ein bisschen Rechnerei habe ich feststellen können, dass der Dax innerhalb eines Tages um 62,5% fallen müsste um einen Totalverlust zu erzeugen. Das dürfte nahezu unmöglich sein.

Dann fehlt noch die Rechnung mit einem Lombardkredit. Gehen wir mal davon aus, dass ich einen Hebel von 2 erzeugen will. Dann müsste ich also mein bestehendes Portfolio mit 100% beleihen. Das geht schon mal nicht - normal ist max 50% erlaubt. Na gut dann eben ein Hebel von 1,5. Ich bin dann also mit 1,5 GE investiert und habe einen Kredit von 0,5. Wenn jetzt der Markt um 34% fällt, dann steigt der Hebel auf über 2 und es gibt einen Martin-Call. D.h. ich muss den Kredit zurückführen bis der Hebel wieder knapp unter 2 ist. Das zeigt uns, dass zwar theoretisch durch den variablen Hebel langfristige Renditen verdoppelt werden können, aber man nie einen Hebel über 2 erreichen kann und es daher auch beim Kredit die Pfadabhängigkeit geben wird.

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