west263 Oktober 15, 2020 vor 28 Minuten von Rocky16: Nochmals, ich bin überzeugter Buy&Hold Investor, habe vor einigen Jahren etliche Bücher über ETFs etc. gelesen und bin auch da voll überzeugt davon. Wäre ich das nicht, würde ich nicht solche Summen hier investieren. Meine Idee entstand aus einer Überlegung, wie ich im Prinzip das gleiche machen kann wie ein ETF, allerdings den für mich einzigen großen Nachteil nicht direkt in Unternehmen investiert zu sein zu verbessern. Und ja, wie ich in nahezu jedem Beitrag auch schon erwähnt habe, spricht wohl einiges dagegen, auch vieles dass ich zuvor so nicht auf dem Schirm hatte. Du möchtest also mit Stockpicking in bestimmte Werte es schaffen, besser als der World ETF zu sein. Das probieren Tag für Tag Fondsmanager und nur ganz ganz wenige schaffen dies, über einen längeren Zeitraum. Es spricht nichts dagegen, lieber in Aktien investieren zu wollen. Nur solltest Du dich von dem Ziel verabschieden, besser oder gleich gut, als der ETF sein zu wollen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Rocky16 Oktober 15, 2020 Gerade eben von west263: Du möchtest also mit Stockpicking in bestimmte Werte es schaffen, besser als der World ETF zu sein. Das habe ich nie gesagt. Ich bin überzeugt davon es nicht zu schaffen. Allerdings glaube ich, bzw. vermute ich, durch eine Streuung über so viele Aktien immer nahe an der Durchschnittsrendite zu sein. Durch Zufall vielleicht mal minimal besser, genauso aber in einigen Jahren auch minimal schlechter. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Rocky16 Oktober 15, 2020 Danke @wertomat für deine Schilderung. Viele Punkte die du erwähnst sehe ich auch so, bzw. ich stehe jetzt wohl an einem Punkt mit gleichen Gedanken wie du vor einigen Jahren. Was mich noch interessiert ist was du mit dem Depot planst. Siehst du es als Altersvorsorge? Willst du alles irgendwann mal verkaufen? Ich sehe einen großen Vorteil bei ETFs in der Einfachheit der Entnahme. Ohne großen Aufwand und ohne viel zu überlegen könnte ich mir später mal monatlich etwas entnehmen. Wie denkst du sowas mit Einzelaktien zu machen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
west263 Oktober 15, 2020 Gerade eben von Rocky16: Das habe ich nie gesagt. Ich bin überzeugt davon es nicht zu schaffen. Allerdings glaube ich, bzw. vermute ich, durch eine Streuung über so viele Aktien immer nahe an der Durchschnittsrendite zu sein. Durch Zufall vielleicht mal minimal besser, genauso aber in einigen Jahren auch minimal schlechter. wenn ich vornherein so an die Sache herangehe mit dem Vergleich und weiß, das ich nicht besser sein kann, ist das doch schon ein entscheidender Grund, es nicht zu tun. Viel Glück Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Rocky16 Oktober 15, 2020 Gerade eben von west263: wenn ich vornherein so an die Sache herangehe mit dem Vergleich und weiß, das ich nicht besser sein kann, ist das doch schon ein entscheidender Grund, es nicht zu tun. Viel Glück Glaube wir reden aneinander vorbei. Der Ursprung meiner Idee ist die Frage, ob ich mit einer großen Diversifikation von Einzelaktien (50-100) eine vergleichbare Rendite wie mit meinem ETF-Depot erwarten kann. Dies alles dem Wunsch geschuldet keine Anteile am ETF zu kaufen, sondern selbst Aktionär der Unternehmen zu sein. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
wertomat Oktober 15, 2020 vor 1 Minute von Rocky16: Danke @wertomat für deine Schilderung. Viele Punkte die du erwähnst sehe ich auch so, bzw. ich stehe jetzt wohl an einem Punkt mit gleichen Gedanken wie du vor einigen Jahren. Was mich noch interessiert ist was du mit dem Depot planst. Siehst du es als Altersvorsorge? Willst du alles irgendwann mal verkaufen? Ich sehe einen großen Vorteil bei ETFs in der Einfachheit der Entnahme. Ohne großen Aufwand und ohne viel zu überlegen könnte ich mir später mal monatlich etwas entnehmen. Wie denkst du sowas mit Einzelaktien zu machen? Ich bin Anfang 40, und sehe mein Portfolio als Alterssicherung. Wie ich das später genau machen werde, weiss ich noch nicht. Allerdings können wir mal Beispielzahlen ausprobieren: Vermutlich werde ich, wenn es soweit ist, einen Portfolioumzug machen zu dem Broker, bei dem Aktienverkäufe am günstigsten sind. Angenommen, Du hast mit 65 (okay bei Deinem Beruf vielleicht schon etwas früher) ein Portfolio mit einer 500.000 Euro auf 33 Aktien, und willst Dir monatlich 2000 Euro entnehmen. Du hast also pro Aktie dann im Durchschnitt ca 15.000 Euro. Wenn Du jetzt jeden Monat von einer dieser Aktien der Reihe nach (oder halt mit leichtem Rabalncing) für 2000 Euro verkaufst, dann ändert sich an der Ausgeglichenheit des Portfolios erstmal wirklich wenig. Ich sehe das Problem nicht wirklich. (Dividenden machen die Ausgeglichenheit noch stärker, aber so weit befasse ich mich jetzt 20 Jahre vorher noch nicht) Aber vielleicht kommt auch alles anders, und ich gebe die komplette Summe mit 65 einer Versicherungsgesellschaft, die mir dafür eine monatliche Rente bis ans Lebensende zahlt. Ich weiss bisher nur, dass das Leben noch Überraschungen bringen wird, egal ob Einzelaktien oder ETF Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
wertomat Oktober 15, 2020 · bearbeitet Oktober 15, 2020 von wertomat vor 12 Minuten von west263: wenn ich vornherein so an die Sache herangehe mit dem Vergleich und weiß, das ich nicht besser sein kann, ist das doch schon ein entscheidender Grund, es nicht zu tun. Viel Glück 1. wenn ich die gleiche Rendite mache wie der Index aber die ETF-Nebenkosten spare, habe ich insgesamt mehr Geld. Ich muss also gar nicht besser als der Index sein, um mehr Geld als der ETF Anleger rauszubekommen 2. Ich umgehe konstuktionsbedingte ETF Risiken. Klar willst Du diese vielleicht nicht sehen, aber vielleicht kannst Du trotzdem anerkennen, dass es vorsichtige Menschen gibt, die diese Risiken nicht eingehen wollen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
hattifnatt Oktober 15, 2020 Mein eigenes DGI-Depot (sowas macht man natürlich nur, wenn man weniger als 15 Jahre bis zur Rente hat ;)) klebt auch so ziemlich am Vergleichsindex, seit ich die Zahl von 50 Werten überschritten habe, ohne dass die Länder- oder Branchengewichtungen mein Hauptfokus wären. Die Diversifikation ergibt sich mehr oder weniger automatisch, wenn man einige Jahre lang nach bestimmten Kriterien nachkauft: Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Rocky16 Oktober 15, 2020 vor 56 Minuten von Totti3004: Du hast keinerlei Strategie mit der du den Index nachbilden willst. Sagen wir mal so, noch keine all zu durchdachte, da ich noch am Beginn meiner Überlegungen stehe. Aber eventuell könntest ja du mir auch helfen, wenn du weißt worauf es ankommt? Nach welchen Überlegungen müsste ich vorgehen um mein gezeigtes ETF-Depot mit sagen wir 75 Werten optimal nachzubilden? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Rocky16 Oktober 15, 2020 vor 17 Minuten von wertomat: Angenommen, Du hast mit 65 (okay bei Deinem Beruf vielleicht schon etwas früher) ein Portfolio mit einer 500.000 Euro auf 33 Aktien, und willst Dir monatlich 2000 Euro entnehmen. Du hast also pro Aktie dann im Durchschnitt ca 15.000 Euro. Wenn Du jetzt jeden Monat von einer dieser Aktien der Reihe nach (oder halt mit leichtem Rabalncing) für 2000 Euro verkaufst, dann ändert sich an der Ausgeglichenheit des Portfolios erstmal wirklich wenig. Ich sehe das Problem nicht wirklich. Stimmt, auch eine Möglichkeit. Sicher etwas mehr Aufwand als bei ETFs, aber überschaubar. vor 9 Minuten von hattifnatt: Mein eigenes DGI-Depot (sowas macht man natürlich nur, wenn man weniger als 15 Jahre bis zur Rente hat ;)) klebt auch so ziemlich am Vergleichsindex, seit ich die Zahl von 50 Werten überschritten habe, ohne dass die Länder- oder Branchengewichtungen mein Hauptfokus wären. Gibt es von dir auch irgendwo ein Musterdepot oder eine Übersicht deiner Anteile? Würde mich interessieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
west263 Oktober 15, 2020 vor 22 Minuten von wertomat: Klar willst Du diese vielleicht nicht sehen, aber vielleicht kannst Du trotzdem anerkennen, dass es vorsichtige Menschen gibt, die diese Risiken nicht eingehen wollen. Kann ich nicht nur, sondern tue ich auch. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Johannes34567 Oktober 15, 2020 vor 24 Minuten von wertomat: Ich umgehe konstuktionsbedingte ETF Risiken. Welche wären das? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Totti3004 Oktober 15, 2020 vor 14 Minuten von Rocky16: Aber eventuell könntest ja du mir auch helfen, wenn du weißt worauf es ankommt? Nach welchen Überlegungen müsste ich vorgehen um mein gezeigtes ETF-Depot mit sagen wir 75 Werten optimal nachzubilden? Optimal im Sinne von gleiche Rendite zu gleichen Kosten wie der ETF? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Rocky16 Oktober 15, 2020 vor 1 Minute von Totti3004: Optimal im Sinne von gleiche Rendite zu gleichen Kosten wie der ETF? Ja. Nach welchen Kriterien sollte ich beispielsweise die 30 US-Werte auswählen, welche ich laut meiner Rechnung bräuchte, um die größte Chance auf eine gleiche Rendite wie die US Werte im MSCI World zu erzielen. Sollte ich erst auf Region und dann auf Branchen aufteilen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Totti3004 Oktober 15, 2020 vor 4 Minuten von Rocky16: Ja. Gar nicht. Investiere in einen ETF, wenn du die Rendite eines bestimmten Index zu den niedrigsten Kosten haben willst. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
wertomat Oktober 15, 2020 · bearbeitet Oktober 15, 2020 von wertomat vor 46 Minuten von Rocky16: Stimmt, auch eine Möglichkeit. Sicher etwas mehr Aufwand als bei ETFs, aber überschaubar. Gibt es von dir auch irgendwo ein Musterdepot oder eine Übersicht deiner Anteile? Würde mich interessieren Ja. Mein Depot kannst Du im Link in meinem Footer finden. Ich habe heute erst einen aktuellen Stand gepostet. Die Aktien selbst werden für Dich nicht so relevant sein, da ich oft auch aus ökologischen Gründen ausgewählt habe. Allerdings wirst Du in den ersten Seiten genau die Gedanken lesen, die Du hier heute beschreibst. Dieses Jahr bin ich ca. 10 bis 15% über den MSCI World ETFs. An Deiner Stelle würde ich entweder hier im Forum Musterprortfolios anschauen (evt. in so Dividenen-Aktien-Threads, da sind meist die Marktnäheren Aktien), oder selbst - mir überlegen, welche Branchen Du abdecken (bzw. wahrscheinlich alle, ausser Du möchtest welche Bewusst ausschließen) möchtest - dann gucken, welche Konzerne in jeder Branche die größte Marktapitalisierung haben, und die in die nähere Betrachtung nehmen - dabei insgesamt darauf achten, dass Du über Länder und Kontinente streust (also auch mal asiatische Aktien mit reinnehmen und nicht nur Europa und US). - Du kannst Dir sonst auch einfach mal anschauen, wieviel Prozent von einem Dir wichtigen Index die größten 40 Aktien ausmachen - wahrscheinlich siehst Du dann oft, dass die anderen eh kaum mehr eine Rolle spielen. - Und ich würde darüber nachdenken, langsam zu wechseln. Du könntest Dein recht großes ETF Portfolio ja erstmal stehen lassen, und dann die nächsten 3 Monate jeweils 2 Einzelaktien für je 2500 Euro kaufen. Das wird am Endergebnis so gut wie nichts ändern, aber Du bekommst dann langsam ein Gefühl dafür, wie es Dir damit geht, und ob Dich Einzelaktien zu sehr stressen. Wenn alles gut läuft, machst Du so weiter, und wirst vermutlich irgendwann die ETFs gegen Einzelaktien tauschen (und stellst Dein Portfolio vielleicht einfach hier im Forum vor, dann schauen villeicht Leuite drüber, ob Du irgendwelche Risiken übersehen hast . Wenn es Dir zu kompliziert erscheint oder Dich psychisch mehr stresst, verkaufst Du die Einzelaktien halt wieder und machst mit ETFs weiter. Ich selbst kaufe übrigens gar nicht monatlich, sondern habe eh als selbständiger Zeiten mit mehr oder weniger Zeit, und auch Zeiten wo es viel Geld auf einmal gibt und anders rum. Ich kaufe einfach dann, wenn ich Geld habe und etwas Zeit und Lust, mich mit dem Kram zu beschäftigen. Eine endgültige Riesenentscheidung musst Du dafür eigentlich heute gar nicht fällen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
hattifnatt Oktober 15, 2020 vor 45 Minuten von Rocky16: Gibt es von dir auch irgendwo ein Musterdepot oder eine Übersicht deiner Anteile? Würde mich interessieren -> PN Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
DST Oktober 15, 2020 · bearbeitet Oktober 15, 2020 von DST In den letzten 15 Jahren haben 50 der größten Unternehmen dieser Welt, welche die Performance von ETFs maßgeblich beeinflussen, etwas besser als der MSCI World perfomt. Mit steigender Anzahl an globalen Big Playern wächst die Wahrscheinlichkeit mit dem Aktienmarkt als ganzes mithalten zu können. Mit steigender Anzahl an kleinen Unternehmen wächst sogar die Wahrscheinlichkeit diesen langfristig zu schlagen. Allerdings müsste man dann auf ausreichend viele Unternehmen setzen, um unter all den Nieten auch das nächste Amazon dabei zu haben, was für Privatanleger kaum praxistauglich sein dürfte. Den Job können ETFs besser erledigen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schwachzocker Oktober 16, 2020 vor 8 Stunden von Rocky16: Danke @wertomat für deine Schilderung. Viele Punkte die du erwähnst sehe ich auch so, bzw. ich stehe jetzt wohl an einem Punkt mit gleichen Gedanken wie du vor einigen Jahren. ... Vorsicht! Am 13.10.2020 um 10:38 von wertomat: ... Insgesamt macht es mich irgendwie gerade komischwerweise innerlich unruhig, wie schnell vor allem Aktien gerade hochgehen. Ich bin wieder täglich am nachschauen, teilweise mehrfach. ... Am 14.10.2020 um 21:43 von wertomat: ...Ja, ich hänge gerade mehrmals täglich am Rechner. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
dev Oktober 16, 2020 @all genau das meine ich mal, das ist hier kein WPF sondern ein ETF-Forum! @Rocky16 Packe dir nicht zu viele Unternehmen ins Depot, lieber Klasse statt Masse. B&H war vor 20 Jahren schon als tot abgestempelt worden ;-) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
odensee Oktober 16, 2020 vor 27 Minuten von dev: @all genau das meine ich mal, das ist hier kein WPF sondern ein ETF-Forum! Naja, wenn er im Unterbereich "Fonds und Fondsdepot" schreibt..... @Rocky16 bei deinem ersten Beitrag vor ungefähr einem Jahr (als du noch ein Jahr älter warst als heute ) war für dich noch klar, dass du im Aktienbereich hauptsächlich auf ETF setzt, aber auch in andere Anlageformen investieren willst. Von letzterem ist hier nicht mehr die Rede. Jetzt willst du statt ETF doch liebe Einzelaktien. Bei deiner Depotgröße kann man das sicher sinnvoll machen. Deine Beweggründe sind aber in deinen beiträgen immer wieder andere. * Kosten bei ETF: das sind wirklich Peanuts bei deiner Depotgröße. Letztes Jahr schriebst du: bin nach meiner beruflichen Karriere mit 800 000 € genauso zufrieden wie mit 1Mio. Jetzt feilschst du um Fondskosten * Das Gefühl ein richtiger Aktionär zu sein. Ernsthaft? Du gehst auf die 30 zu und auf das Ende deiner Erstkarriere. * Angst davor, dass mit ETFs irgendwas passieren könne.... naja, Gegenvorschläge sind gekommen: kaufe ETFs von unterschiedlichen Anbietern, kaufe Indexfonds Aber deine Idee, einen Index nachzubauen und dann jeweils eine Aktie aus diversen geographischen Regionen zu kaufen, hat was, na sagen wir von Bezirksliga. Aber du bist (in anderem Bereich) Profi, und da machst du auch nicht alles DIY. Oder stehst du mal im Tor und mal im Sturm? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
finisher Oktober 16, 2020 · bearbeitet Oktober 16, 2020 von finisher Einen Index mit Einzelaktien nachzubilden hatte ich hier schon mal vorgeschlagen: https://www.wertpapier-forum.de/topic/42375-strategisch-taktische-überlegungen/page/4/?tab=comments#comment-1319664 Da ich seit Jahren auch in Einzelaktien investiere (ETFs habe ich aber auch) bin ich aber der Meinung, dass man nicht so viele Unternehmen braucht, um ausreichend diversifiziert zu sein. Large-Cap Unternehmen wie z.B. eine Johnson&Johnson sind im Prinzip sowas wie ein kleiner Healthcare-ETF. Große Unternehmen verkaufen Ihre Waren und Dienstleistungen überall auf der Welt und haben Mitarbeiter und Standorte überall auf der Welt. Somit sind diese schon weltweit diversifiziert. Und sollte es in einem Land mal bergab gehen, können diese großen Unternehmen ihren Firmensitz in ein anderen Land verlegen (siehe Brexit). Ein Dow Jones mit nur 30 Aktien ist z.B. das beste Beispiel, dass man nicht viele Aktien braucht. Hat da jemand einen langfristigeren Chart als diesen hier? Dow Jones thesaurierend vs. MSCI World thesaurierend in EUR Ein Bekannter hat sich sogar mal die Mühe gemacht von allen Aktien des Dow Jones den Umsatz und den operativen Gewinn zu erfassen und die Aktien dann nach Dow Jones-Gewichtung und Marktkapitalisierung zu gewichten. Bei beiden Fällen kam heraus, dass alle Unternehmen im Dow Jones ca. 50% Umsatz und Gewinn in den USA machen und ca. 50% Umsatz und Gewinn im Ausland. Also ist man den 30 amerikanischen Werten aus dem Dow Jones schon ganz gut global diversifiziert. Und sollte mal die USA nicht mehr attraktiv für die Unternehmen sein, dann verlegen die Unternehmen einfach Ihren Firmensitz ins Ausland. Was mich bei ETFs stört, dass sich ständig irgendwas ändert. Mal werden die ETFs von thesaurierend auf ausschüttend umgestellt oder die Besteuerung ändert sich oder der Bestandsschutz fällt weg. Mit Einzelaktien war das alles nicht so häufig der Fall. Des weiteren kann man sich bei einem ETF nie sicher sein, dass der ETF auch in 30 Jahren noch existiert. Angenommen man investiert immer in einem MSCI World ETF von Lyxor. Nach 25 Jahren wird der Lyxor ETF eingestellt. Das bedeutet der ETF wird in Deinem Depot "zwangsverkauft" und Steuern auf die angefallenen Gewinne werden fällig. In 25 Jahren müssen vielleicht wieder Kapitalerträge nach der Höhe der Einkünfte besteuert werden und dann zahlt man je nach Größe des Gewinns auch mal den Höchssteuersatz auf den Gewinn und man kann nichts dagegen tun. Mit Einzelaktien kann es zwar sein, dass Unternehmen mal von anderen Firmen gegen Cash gekauft werden, dann entspricht dies auch einem "Zwangsverkauf", aber das betrifft dann nie das ganze Vermögen und es werden nicht soviel Gewinne auf einmal in einem Jahr realisiert. Mit ETFs könnte man gegensteuern mit Anbieterdiversifikation, aber man kommt dann niemals so gut hin, wie mit Einzelaktien. Wer will sich schon 30 ETFs auf den MSCI World ins Depot legen, soviele Anbieter gibt es auch gar nicht. Einen Buchtipp für @Rocky16 wäre das Buch "The Intelligent Investor" von Benjamin Graham und zwar die englische Ausgabe mit den Kommentaren von Jason Zweig, nicht die deutsche Ausgabe, wo die Kommentare fehlen. Alles was dort für den "defensiven Investor" vorgeschlagen wird (investiere nur in große bekannte Unternehmen, streue über verschiedene Branchen, Diversifikation geht vor Selektion,...) würde in der heutigen Zeit am ehesten zu einen Index-Anleger passen. Als das Buch geschrieben worden ist gab es noch keine Indexfonds, deshalb ist es für jeden interessant, wie man ohne Indexfonds eine Portfolio aufbaut, welches möglichst wenig Arbeit macht und weitgehend auf Autopilot läuft. Da ich aber schon selbst viel Erfahrungen mit Einzelaktien habe, weiß ich inzwischen auch sehr gut, was die Nachteile sind. Die Nachteile sind, dass man immer wieder verführt wird vom Weg abzuweichen, wie z.B. kurzfristig zu spekulieren, zuviel zu traden oder in riskante Unternehmen zu investieren oder irgendwelchen Hypes nachläuft. Wichtig wäre wirklich sich dann genau an seine selbst auferlegten Regeln zu halten. Kannst Du das, bzw. hast Du Erfahrungen, dass Du sowas schon mal in der Vergangenheit geschafft hast? Weil wenn nicht, dann wirst Du ziemlich sicher viele Fehler mit Einzelaktien machen. Ein Indexfonds/ETF schützt Dich weitgehend vor diesen Fehlern, weil Du kannst zumindest den Inhalt des ETFs nicht verändert. Allerdings kann man wegen der vielen Spezialisierungs-ETFs auch mit ETFs viele Fehler machen. Wer es nicht schafft bei ETFs auf einem vernünftigen Pfad zu bleiben, dem kann ich das Buch von John Bogle empfehlen (die 10. Auflage), welcher überhaupt kein Fan von Branchen-, Faktor-,... -ETFs ist, sondern sagt, man soll einfach nur in einen Standard-Index nach Marktkapitalisierung investieren. Dort gibt es auch ein Kapitel über das Buch "The Intelligent Investor" und Bogle interpretiert auch, dass der "defensive Investor" aus dem Buch in der heutigen Zeit ein Index-Investor wäre. Der Vorteil eines ETFs ist halt ganz klar, dass Du Dich nur einmal für einen Index entscheiden musst und nur einmal darin investieren musst und Du dadurch normalerweise später keine Fehler mehr machen kannst. Das passt auch ganz gut zu Warren Buffets Metapher mit dem 20-Lochticket: "I could improve your ultimate financial welfare by giving you a ticket with only 20 slots in it so that you had 20 punches—representing all the investments that you got to make in a lifetime. And once you’d punched through the card, you couldn’t make any more investments at all.” He says, “Under those rules, you’d really think carefully about what you did and you’d be forced to load up on what you’d really thought about. So you’d do so much better.”" Einzelaktien kann man wie einen ETF auch langfristig halten, aber es ist viel schwieriger sie zu behalten und keine Fehler zu machen, weil Dich immer wieder schlechte Unternehmensentwicklungen dazu verleiten können die Aktie zu verkaufen. Du musst fähig sein mit Deinen ausgewählten Unternehmen durch dick und dünn zu gehen. Wie schwierig das ist, ist hier super erklärt: https://www.youtube.com/watch?v=rRRCx2NEJdI Die mentale Stärke mit Einzelaktien langfristig erfolgreich zu sein hat nicht jeder. Du bist im Moment extrem motiviert und Deinen Kapazitäten lassen es zu Dich intensiver mit der Geldanlage zu beschäftigen, als es mit einer ETF-Strategie nötig wäre. Das Problem ist aber, dass bei der Börse Übermotivation sich nicht auszahlt, langfristig machst Du nur zuviel Fehler und zahlst zuviel Steuern und Transaktionskosten. An Deiner Stelle würde ich erst mal nur mit 5% deines Depots in Einzelaktien gehen und Erfahrungen damit sammeln. Wenn Du dann jeden Tag die Kurse Deiner Einzelaktien checkst und ständig Nachrichten Deiner Unternehmen lesen musst, dann verspreche ich Dir, Du wirst es nicht schaffen keine Fehler zu machen. Dann bleib bei ETFs und such Dir ein anderen billigeres Hobby um Deine Motivation und Hyperaktivität auszuleben. Kurz zusammengefasst: Indexing mit Einzelaktien in der Theorie ja, aber in der Praxis langfristig schwer umzusetzen. Das Problem ist der den man sieht, wenn man in den Spiegel schaut. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schwachzocker Oktober 16, 2020 · bearbeitet Oktober 16, 2020 von Schwachzocker vor 19 Minuten von finisher: ... Was mich bei ETFs stört, dass sich ständig irgendwas ändert. Mal werden die ETFs von thesaurierend auf ausschüttend umgestellt oder die Besteuerung ändert sich oder der Bestandsschutz fällt weg. Mit Einzelaktien war das alles nicht der Fall.... Echt? Es ist noch nie eine Einzelaktie von thesaurierend auf ausschüttend umgestellt worden? Und es hat sich bezüglich Einzelaktien auch noch nie etwas im Steurrecht geändert? Und weil das so ist, kann es auch in Zukunft nicht passieren? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Cai Shen Oktober 16, 2020 Gerade eben von Schwachzocker: Es ist noch nie eine Einzelaktie von thesaurierend auf ausschüttend umgestellt worden? Bayer soll die Dividende kürzen, die stellen um auf Teilthesaurierer. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
dev Oktober 16, 2020 · bearbeitet Oktober 16, 2020 von dev vor 7 Minuten von Schwachzocker: Es ist noch nie eine Einzelaktie von thesaurierend auf ausschüttend umgestellt worden? Du meinst Aktienrückkauf, aber ob eine Aktie mit der Dividende nachgekauft wird, entscheidet der Anleger. ( Ein ETF ist auch nur ein Depot in Anteilen und mit festen Regeln und dafür zahlt man Gebühren. ) vor 7 Minuten von Schwachzocker: Und es hat sich bezüglich Einzelaktien auch noch nie etwas im Steurrecht geändert? Er ist noch Jung, sonst wüßte er das es mal eine Steuerfreiheit ab einer gewissen Haltedauer gab. vor 7 Minuten von Schwachzocker: Und weil das so ist, kann es auch in Zukunft nicht passieren? Da gehe ich sogar von aus, aber ich sage nicht von was, denn ich will hier keine Ideen liefern! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag