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Icerider

Altersvorsorge überdenken

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Icerider

Hallo,

ich bin seit geraumer Zeit schon stiller Mitleser in diesem Forum und habe mir auch schon die diversen Beiträge zu Versicherungen/Riester/bAV etc. durchgelesen.

Kurz zu mir:

Alter: 30 Jahre, ledig und kinderlos

Gehalt: ca. 75k (brutto), dieses Jahr "nur" bei 65k (immerhin, dank KuG)

 

Seit dem 01.07.2020 bin ich Kunde bei Fairr-Riester (der Vertragsschluss erfolgte im Dez 2019 übertrag von der DWS):

Gesamt-Depotwert Stand August ca. 6600 Euro

  -eigene Einzahlung: 4557

  -Zulagen:                1320

  -Steuererstattung:   721

monatl. Beitrag aktuell ca. 10 Euro

Ende der Ansparphase: Aug 2057

 

Meine Beiträge wähle ich eigentlich immer so, dass ich die maximale Förderung bekomme. Mit dem Strategiewechsel von Sutor bin ich aber unschlüssig, ob ich die Riester-Rente beibehalten möchte.

Zumal ja auch die ganze Abgabenproblematik dazukommt. Was meint Ihr dazu (auch im Hinblick auf meine bAV und private Vorsorge s.u.)? Derzeit wäre eine Kündigung ja mit etwa +-0€ möglich.

 

Durch meinen AG habe ich außerdem die Möglichkeit eine bAV zu besparen, was ich aktuell auch tue.

Da siehts so aus:

Gehaltswandlung: 3300€ p.a.

AG-Zuschuss: 260€ p.a. (wobei der Zuschuss bei AG-wechsel für die letzten fünf Jahre zurückgenommen wird)

Anspüche derzeit: ca. 40k bei Renteneintritt und 90k bei Invalidität/Tod (entpricht etwa 5,65% p.a. wenn ich richtig rechne)

 

Die Verzinsung mit 5,65% p.a. finde ich ausgesprochen stark für eine "sichere" Anlage.

Mein AG hat noch nicht kommuniziert, wie er die Anpassungen der bAV, die für mich leider erst ab 2022 gelten, umsetzten will (15%-Pflichtzuschuss), da muss ich nochmal nachhaken.

 

Die bAV ist als Direktzusage vereinbart und die Auszahlung erfolgt auf einen Schlag, keine Verrentung. Die Fünftel-Regelung ist mir bekannt.

Sollte ich die bAV weiterhin so besparen, obwohl derzeit in meinem Augen "nur" die garantierten Zinsen als Pro-Argument gelten können? Was meint ihr?

 

Privat spare ich noch mindestens 800€ pro Monat, die ich in ETFs und Anleihen investiere (Depotgröße derzeit etwa 35k).

Ein Bausparer, den ich von meiner Mutter bekam lasse ich momentan ruhen, da ich in nächster Zeit keine Immobilie kaufen werde.

 

 

[mod]Thread neu sortiert[/mod]

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Icerider

Danke an den Mod, jetzt siehts doch schon deutlich besser aus. :D

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Studi24
· bearbeitet von Studi24
vor 1 Stunde von Icerider:

Meine Beiträge wähle ich eigentlich immer so, dass ich die maximale Förderung bekomme. Mit dem Strategiewechsel von Sutor bin ich aber unschlüssig, ob ich die Riester-Rente beibehalten möchte.

Zumal ja auch die ganze Abgabenproblematik dazukommt. Was meint Ihr dazu (auch im Hinblick auf meine bAV und private Vorsorge s.u.)? Derzeit wäre eine Kündigung ja mit etwa +-0€ möglich.

Deine aktuelle Fördersituation spricht ziemlich klar pro Riester (Gutverdiener, ledig und kinderlos ist eine der besten Fördersituationen

bei Riester). Allerdings ist Riester (voll ausgeschöpft) für dich sowieso nur ein kleiner Vorsorgebaustein. Ob Sutor / fairriester langfristig

für dich schlüssig ist, dahinter setze ich mal ein großes Fragezeichen. Für mich persönlich wäre Sutor / fairriester keine Option mehr, da

es durchaus Alternativen gibt.

 

Gruß

Studi24

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Icerider
vor 20 Minuten von Studi24:

Deine aktuelle Fördersituation spricht ziemlich klar pro Riester (Gutverdiener, ledig und kinderlos ist eine der besten Fördersituationen

bei Riester). Allerdings ist Riester (voll ausgeschöpft) für dich sowieso nur ein kleiner Vorsorgebaustein. Ob Sutor / fairriester langfristig

für dich schlüssig ist, dahinter setze ich mal ein großes Fragezeichen. Für mich persönlich wäre Sutor / fairriester keine Option mehr, da

es durchaus Alternativen gibt.

 

Gruß

Studi24

Danke Studi24 für deine Antwort und Einschätzung. Das hilft mir schonmal weiter.

Ob ich bei Sutor/Fairr bleibe oder den Vertrag nochmals übertrage, sofern möglich, oder ruhend stelle muss ich mir nochmal überlegen.

Buy and Hold hatten mich zum Abschluss überzeugt, blöd das während des Wechsels der Pardigmenwechsel kam.

Über einige Alternativen hab ich hier schon gelesen. Den Tarif der Condor im Honorartarif hatte ich mir auch schon mal raus gesucht, aber noch nicht durcharbeitet/verglichen.

 

Das Riester nur ein Baustein sein kann, bei den Beträgen, war mir klar. Ich kann für mich nur im Moment schlecht abschätzen, ob ich ihn behalte oder was anderes daraus mache, daher hier die Frage ans Forum.

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Studi24
vor 15 Minuten von Icerider:

Buy and Hold hatten mich zum Abschluss überzeugt, blöd das während des Wechsels der Pardigmenwechsel kam.

Das Konzept traf natürlich voll den Zahn der Zeit und wurde einfach viel besser vermarktet, als es andere Anbieter getan haben und bis heute tun.

Dass das Konzept allerdings erst mal einen Härtetest bestehen musste, haben viele Kunden anscheinend ausgeblendet. 100,00 % Beitragsgarantie

und Buy and Hold vertragen sich für einen Anbieter nicht, Stichwort ungedeckte Risiken im Bestand. Die Rendite bei Riester kommt aus der Förder-

situation, da muss man bei der reinen Kapitalrendite leichte Abstriche machen.

 

vor 15 Minuten von Icerider:

Den Tarif der Condor im Honorartarif

Ist eine mögliche Option, es gibt aber auch noch andere Alternativen.

 

Gruß

Studi24

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Niklasschnick

Müsste sich mal jemand zu äußern der davon Ahnung hat. Kannst du kurz zeigen, wie du auf die 5,65% kommst?

"Gehaltswandlung: 3300€ p.a.

AG-Zuschuss: 260€ p.a. (...)

entpricht etwa 5,65% p.a. wenn ich richtig rechne"

 

AG-Zuschuss von 260 Euro kommen mir in deinem Einkommensbereich wenig vor.

 

Nur kurz zum Verständnis: Ich hatte etwas anderes erst falsch verstanden, also du hast im Dez2019 zu Fairr vertraglich zum 07/2020 gewechselt, also bevor Fairr den "Strategiewechsel" vollzogen hat?

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Icerider
vor 3 Minuten von Niklasschnick:

Müsste sich mal jemand zu äußern der davon Ahnung hat. Kannst du kurz zeigen, wie du auf die 5,65% kommst?

"Gehaltswandlung: 3300€ p.a.

AG-Zuschuss: 260€ p.a. (...)

entpricht etwa 5,65% p.a. wenn ich richtig rechne"

 

AG-Zuschuss von 260 Euro kommen mir in deinem Einkommensbereich wenig vor.

 

Nur kurz zum Verständnis: Ich hatte etwas anderes erst falsch verstanden, also du hast im Dez2019 zu Fairr vertraglich zum 07/2020 gewechselt, also bevor Fairr den "Strategiewechsel" vollzogen hat?

Ohh, da habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Also ich bekomme einen Kontoauszug einmal im Jahr, da standen folgende Zahlen für 2019 drin:

Entgeld gewandelt:         2823,36

Auszahlungsanspruch:  20667,00 (nur für die oben genannte Summe)

 

Wenn ich dann die Verzinsungsdauer von 38 Jahren (2057-2019) berücksichtige komme ich auf einen Zinssatz von etwa 5,4 % (mein Fehler die 5,65% sind falsch), oder habe ich falsch gerechnet? (hab bei zinsen-berechnen.de einfach mal die Zahlen eingegeben :-*)

Die Zuschüsse 260€ von meinem AG kommen noch on Top und verzinsen sich in gleicher Höhe. Allerdings nur, wenn ich beim AG bleibe, sonst nimmt er die Zuschüsse der letzten fünf Jahre zurück (wurde mir so gesagt, müsste ich nochmals ins Kleingedruckte für diese Details).

Ich weiß das die Zuschüsse jetzt nicht so der Hammer sind und warte auf 2022, wo er wenigstens die 15% fest berappen muss.

Mir ist bewusst, dass ich dann noch Steuern und die Krankenkasse bei Auszahlung abgeben muss, denke, aber das es sich durch die hohe Verzinsung bei der Sicherheit dennoch rechnet. Auch verliere ich den einen oder anderen Rentenpunkt durch die Wandlung, habe dafür aber die Invaliditäts- und Lebensversicherung.

Lasse mich aber auch gerne beleheren, sofern jemand meint, dass es sich nicht lohnt.

 

Ich habe den Vertrag bei Fairr Ende November/Anfang Dezember geschlossen. Von DWS kam dann die Kündigungsbestätigung mit dem 01.04. als Depotübertragstag. Irgendetwas ist aber aber schief gelaufen (irgendwelche Briefe und Schreiben die nicht ankamen), sodass der Depotübertrag dann erst zum 01.07.2020 stattgefunden hat.

Der Strategiewechsel von Sutor wurde ja erst im Juni bekannt, so schnell konnte ich da nichts mehr ändern...:unsure:

 

Ich hoffe jetzt ist es etwas klarer. Manchmal sehe ich den Wald vor lauter Bäumen nicht. :dumb:

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Niklasschnick

Hi Icerider,

 

erst etwas konkret Inhaltliches zu dem oben geschriebenen (zu dem ich leider nicht viel beitragen kann) und dann kurz zu meiner persönlichen Einschätzung, auch weil ich mich vor einem Jahr in einer ähnlichen Situation befand und mir einiges dazu durchgelesen hatte (Alter, Familienstand, Einkommen und Vermögen sind bei uns sehr ähnlich).

 

Die Zahlen aus einmal dem Riester- und einmal dem bAV-Produkt geraten glaube ich durcheinander.

Was du (vermutlich) gerechnet hast: Welchem Zinssatz es entspricht, wenn man einmalig 2.8k für 38 Jahre investiert und dabei (mindestens) 21k rauskommen.

 

grafik.png.c2dd882cfd8645053c9a72aa0b8e21c7.png

 

Die Entgeltumwandlung findet aber jährlich statt, also gehen monatlich etwa EUR 200 aus deinem Monatseinkommen raus. Da sammelt sich also über die Zeit ein deutlich größerer Betrag an (gehen von deinem jährlichen (Brutto-)Einkommen EUR 2.8k ab sind das nach 10 Jahren schon (Brutto) 28k. Hier also bitte noch mal drüber nachdenken.

 

Ansonsten: Ich bin selbst in einer ähnlichen Situation wie du gewesen und habe mich gegen Riester und auch gegen bAV als Direktversicherung (sogar inklusive 50%-Beteiligung des AG) entschieden.

Die Produkte sind komplex, und fairr ist das erste mal der Versuch, es etwas transparenter zu gestalten. Aber auch was dieses Produkt angeht bin ich skeptisch: Wenn wieder eine Finanzkrise wie 2008 kommt, dann wird die "Strategie" bei fairr sicher wieder genauso angepasst wie während Corona und am Tiefpunkt alles verkauft. Die Produkte haben einfach den Konstruktionsfehler der Prozyklität und sind somit ungeeignet. Ich für mich habe entschieden, dass ich selbst das Risiko auf Portfolioebene steuern muss und mich daher an festgelegte Kriterien halte, also eine konkrete Asset-Allokation.

Die Standard-Riester/Rürup-produkte bestehen zum Großteil aus Staatsanleihen. Damit liegen die laufenden Kosten über der laufenden Rendite, im besten Falle also eine Nullrendite auf 38 Jahre. Das machst du mit einem selbst zusammengestellten Portfolio (und mit weniger Papierkram) deutlich besser. Nur meine Meinung.

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Icerider

Hi Niklasschnick,

danke für deine Zahlen. Ja ich hab das mal hochgerechnet und wenn ich die bAV so weiter laufen lasse kommt am ende ein netten sechstelliges Sümmchen zusammen, von dem dann allerdings ja noch Steuren und Krankenversicherung runter gehen.

 

Und da sind wir dann eigentlich auch bei einer meiner Hauptbedenken der bAV/wie auch Riester gegenüber: die gesetzlichen Regularien/Rahmenbedingungen. 

Es ist leider unmöglich vorherzusagen, wie viel Geld am Ende überhaupt übrig bleibt, selbst bei der festverzinsten bAV, da die Steuersätze und evtl. Beiträge zur Sozialversicherungen in 38 Jahren womöglich ganz anders sein werden als heute. Höher/Niedriger, das weiß leider keiner.

Deine Vorbehalte gegen die Kompexität kann ich voll verstehen, Ich bin Ingenieur und kein Finzmathematiker, der die Produkte in voller tiefe durchdringt.

Deshalb stelle ich die Frage ja auch hier, um zu sehen ob mich meine Gefühle täuschen oder nicht und lese hier auch fleißig mit. :D

 

Ich tendiere nämlich dazu es tatsächlich in Eigenregie zu machen. Klar die Versteuerung von Kapitalerträgen kann sich ändern, aber prinzipiell, weiß ich was ich habe und muss mich nicht mit der zukünftigen Einkommensteuerentwicklung, etc. rumschlagen. Als kleine, risikoarme Bausteine scheinen aber wohl beide Sachen nicht ganz verkehrt.

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