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Madame_Q

Lohnen sich noch andere Assetklassen außer Aktien im riskanten Depotteil?

Riskanter Depotteil: "Nur Aktien" oder "Multi-Asset"?  

88 Stimmen

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q

Ausgehend von diesem Thread 

und der Entscheidung von meinem Mann und mir nach einer großen Erbschaft, versuche ich es nun doch mit einem neuen Thread, eine Diskussion zu starten, wie die Meinungen sind zum Thema:

 

"Lohnt es sich aktuell überhaupt noch, im riskanten Depotteil andere Asset-Klassen (Anleihen, Rohstoffe etc) mitaufzunehmen oder nur noch rein auf Aktien zu setzen?".

 

Mich würden eure Meinungen dazu interessieren mit entsprechenden Begründungen.

Prof. Weber ist im aktuellen Buch "Die genial einfache Vermögensstrategie" nach wie vor der Überzeugung, dass der riskante Teil nicht nur aus Aktien bestehen sollte, sondern (globale) Anleihen ihren Sinn haben. Kommer scheint mir aktuell bis auf EM-Bonds ein eindeutiger Verfechter zu sein, der "nur Aktien" als die beste Variante für den riskanten Teil hält.

 

Wie durch den anderen Thread bekannt, ist meine/unsere Entscheidung bereits gefallen und wir haben uns entschlossen, den riskanten Depotteil über mehrere Assetklassen abzudecken (über den Arero, weil wir es einfach wollten).

Man könnte auch sagen: Anstatt 30-40% in als RK1 auf der Bank liegen zu lassen plus 60-70% nur in Aktien (Vanguard All World) zu stecken, haben wir 100% in den Arero getan und damit sozusagen grob statt Bankeinlagen die Anleihen und Rohstoffe gewählt.

Dabei beruht diese Entscheidung nicht darauf, dass wir uns von Anleihen und Rohstoffen wunder was Rendite erwarten, sondern rein auf Diversifizierung, das aber einfach und simpel ohne Eigenbau mit zig ETFs. 

 

Zur Klarstellung nochmal:

Um den sicheren Depotteil (gute Bankeinlagen, Kurzläufer-Anleihen-ETFs in Heimatwährung) geht es hier nicht, sondern um alles darüber.

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etfla

Ich finde Crowdinvesting in Immobilien recht interessant. Hier in Österreich kann man damit ca 10.000 EUR veranlagen wenn man im Steuerfreibetrag bleiben will, überschreitet man diese Größenordnung wird es durch die Besteuerung mit der Einkommenssteuer schnell unattraktiv, aber in diesem Bereich und auf viele kleine Kredite aufgeteilt mMn durchaus sinnvoll. 

 

Von Konsum- und Startupinvestments/Krediten würde ich aber die Finger lassen, da ist das Ausfallsrisiko in keiner Relation mMn. 

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vn5p7aw58aw357pw

- Rohstoffe lasse ich mittlerweile weil sie eh schlechter performen und mir die Abbildung zu viele kuriose Nebeneffekte hat (wie bspw Contango bei Öl Anfang des Jahres)

- Schwellenländer Anleihen in Hartwährung scheinen gut zu performen, haben operativ noch den Effekt, dass man etwas in USD spekuliert

- Gold rentiert mir zu schlecht und ist physisch unpraktisch was Lagerung und Versicherung angeht

- fände insurance risk noch spannend, scheint nur keine guten Produkte zu geben

- P2P für Privatkunden ist mir zu dubios. Also nicht nur die Endkunden sondern insbesondere auch die diversen Mittler und „Garantien“, das müsste deutlich höher rentieren als Aktien damit ich das akzeptiere. Ob es das tun wird zeigt wohl nur die Zeit. 

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Joe32

Da fallen mir spontan ein:

 

Digitalwährungen

Crowdinvesting (aller Art)

P2P

CFDs

 

Risikoreich? Ja

Lohnend? Möglich 

 

Würde nur einen kleinen Teil hier rein investieren, was ich auch getan hab.

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Karolus

Nein, das lohnt sich nicht! Ich halte auch nichts von einem Sammelsurium-Depot mit Anleihen, Reits, Rohstoffen, EM etc., nur damit man überall dabei ist und maximal diversifiziert. Man sollte eine eigene klare Meinung zu den Assets haben und sich dementsprechend positionieren. 

 

Die Sache mit R1, R2 und R3 hat sich angesichts der gigantischen Gelddruckerei ziemlich überholt. Ich halte gute Bankeinlagen, Kurzläufer-Anleihen-ETFs in Heimatwährung keinesfalls für den sicheren Depotanteil. Im Gegenteil! Ich meide Nominalwerte (Tagesgeld, Festgeld, Anleihen, LV u.ä.) konsequent und investiere nur in Sachwerte (Immos, Aktien, Gold).

 

Insofern plädiere ich für diese Sichtweise, sofern man es auf lange Sicht betrachtet:

 

Sicherer Depotanteil: Sachwerte (Immos, Aktien, Gold)

gefährdeter Depotanteil: Nominalwerte (Tagesgeld, Festgeld, Anleihen, LV u.ä.)

 

Natürlich nur meine persönliche Meinung und ohne Gewähr.

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Life_in_the_sun

Gerade heute eine mail von fairvalue zu diesem Thema erhalten.

https://fairvalue-magazin.de/high-yield-bonds-hochzinsanleihen-junk-bonds/

ME ein ausgewogener Artikel. Allerdings wären mir 4,x % zu wenig Risikoprämie. 

Da gibt es deutlich bessere Alternativen. Allerdings ist Rendite auch IMMER DIE PRÄMIE für RISIKO.

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
vor 7 Minuten von Life_in_the_sun:

Gerade heute eine mail von fairvalue zu diesem Thema erhalten.

https://fairvalue-magazin.de/high-yield-bonds-hochzinsanleihen-junk-bonds/

ME ein ausgewogener Artikel. Allerdings wären mir 4,x % zu wenig Risikoprämie. 

Da gibt es deutlich bessere Alternativen. Allerdings ist Rendite auch IMMER DIE PRÄMIE für RISIKO.

Ich weiß immer nicht, was ich von den Artikeln von Fairvalue halten soll.

Sie sehen z.B. Eurozonen-Anleihen-ETFs mit gemischten Laufzeiten auch als sicheren Teil des Depots, sprich als RK1.

 

Im obigen HY-Artikel gefällt mir der Zeitraum nicht, mit dem sie die HY-Bonds so loben. Man könnte fast meinen, als sei diese Anlageklasse besser wie Aktien (das ist auch im EM-Bonds-Artikel von denen so). Dass Anleihen aber durch die massiven Zinssenkungen der letzten Zeit so massiv profitiert haben, wird nicht erwähnt. Ausgehend von jetzt ist es doch eine ganze andere Situation.

Sich bei Anleihen auf die Vergangenheitsdaten zu berufen und daraus Empfehlungen zu geben, ist doch soweit ich es verstanden habe, gerade nicht so gut oder? Genau das machen die aber ganz eindeutig von Fairvalue. 

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Ramstein
· bearbeitet von Ramstein

Die Frage ist sicher je nach Kenntnisstand, Aufwandsbereitschaft, Background und Wissen verschieden zu beantworten.

 

Im Anleihenboard erfährt man, dass viele(?) erfahrene Nutzer Kurzfristtrades mit relativ sicheren Anleihen machen, die jeweils nur 1-3% Kursgewinn bringen. Aber wenn man das drei- bis sechsmal im Jahr macht, gibt es auch eine sehr ordentliche Rendite. Vorausgesetzt natürlich, man macht das nicht mit Kleingeld, sondern mit Summen, die den Gewinn nicht von den Kosten auffressen lassen.

 

Und Optionen sind natürlich nichts für Laien.

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Sestertius

Also ich persönlich habe EM Sovereign Bonds neuerdings bei mir im Depot mit 7,5% gewichtet. Ein Währungsrisiko zum USD besteht zwar zweifelsohne, allerdings sehe ich das bei langfristiger Anlage als nicht soo dramatisch an, da sich m.W. der Wechselkurs bislang (!) noch immer halbwegs um den Nullwert eingependelt hat. Ansonsten freue ich mich halt wenn der Dollar fällt über mehr Anteile pro Euro bzw. wenn er wieder steigt über mehr Ausschüttung pro bereits "gekauftem" Dollar. Zur Not lässt sich das Währungspaar ja auch recht günstig hedgen.

 

Die Hauptüberlegungen, die mich zum Kauf bewogen haben, waren u.a.

1. das attraktive Rendite/Risikoprofil

2. dass sich das "Totalausfallrisiko" bei ausreichender Streuung auf ähnlichem Niveau bewegen sollte, wie bei EM ETFs (evtl. sogar darunter)

3. Niedrige Korrelation zu anderen Assets, insbesondere Developed Markets

4. Kleines Gegengewicht zum Euro

 

Wenn das Ziel moderate Rendite heißt, wären als Zwischending ggf. auch noch Anleihen im unteren Investment Grade Bereich interessant.

Wäre dann vmtl. RK 2,5, um direkt mal eine neue Risikoklasse einzuführen :))

 

Konkret fallen mir da z.B. ein:

- iShares Euro Corporate Bond BBB-BB UCITS ETF // ISIN IE00BSKRK281

oder

- Xtrackers iBoxx EUR Corporates Yield Plus UCITS ETF 1D // ISIN IE00BYPHT736

 

 

 

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market anomaly

Ich halte mich da an Kommer oder Bogle, ein kostengünstiger Aktien ETF reicht.

Rohstoffe und Gold überzeugen mich nicht und IG Eur gov bonds sind mir zu teuer (ytm geht gegen 0, Risiken bleiben bestehen, das will ich nicht).

 

Ansonsten wurde das ganze aber auch schon hier breit diskutiert.

https://www.wertpapier-forum.de/topic/55915-entwicklung-eines-basisportfolio-ansatzes/

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Gast240416
· bearbeitet von Cef

Moin @Madame_Q.

Das ist wieder eine einfache aber interessante Frage.

 

Im Prinzip wahrscheinlich ja.

ABER: Damit wird die Anlage komplexer.

 

Ich würde daher vor allem den 2. und 3. Punkt von @Ramstein als entscheidend ansehen:

 

Einen wesentlichen materiellen Gewinn sehe ich nicht, allenfalls gemäß der Portfoliotheorie eine verminderte Schwankungsbreite.

Insofern könnte sich das „lohnen“.

 

Als konservativer Investor würde ich inzwischen immer auch die Pflegeleichtigkeit des Depots mit berücksichtigen.

Un d da trifft man Entscheidungen mit 40 wahrscheinlich anders als mit 60.

 

Und man trifft sie mit vorhandenen Anlagekenntnissen bei Familie/PartnerIn anders

als ein Single oder mit uninteressierter/m PartnerIn:

Der Arero und/oder bei großen Vermögen Anleihen-ETFs (Corporates oder Staaten geringerer Bonität) sind dann imho eine Möglichkeit.

Einzelanleihen, wie von Dir angesprochen, im Bereich außerhalb RK1, also im „riskanten“ Bereich lasse ich auslaufen.

Die sind nicht pflegeleicht.

 

 

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Life_in_the_sun
vor 1 Stunde von Madame_Q:

das ist auch im EM-Bonds-Artikel von denen so

Das ist nicht nur so geschrieben, sondern wie @Cef hier richtigerweise schriebt, eben nicht pflegeleicht. Ich denke da zB an Argentinien, Seychellen, Venezuela etc.

 

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Gast231208
vor 3 Minuten von Life_in_the_sun:
Zitat

das ist auch im EM-Bonds-Artikel von denen so

Das ist nicht nur so geschrieben, sondern wie @Cef hier richtigerweise schriebt, eben nicht pflegeleicht. Ich denke da zB an Argentinien, Seychellen, Venezuela etc.

 

 

Sehr pflegeleicht (einzig 1-2 x jährlich Depotanteil Rebalancen), wenn ich (wie auch bei Aktien) nicht auf Einzeltitelauswahl setze, sondern einfach einen Schwellenländer-Anleihen-ETF nehme, z.B. diesen hier:

Xtrackers USD Emerging Markets Bond Quality Weighted UCITS ETF WKN: A144GB   https://de.extraetf.com/etf-profile/IE00BD4DX952

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Life_in_the_sun
· bearbeitet von Life_in_the_sun
vor 7 Minuten von pillendreher:

 

Sehr pflegeleicht (einzig 1-2 x jährlich Depotanteil Rebalancen), wenn ich (wie auch bei Aktien) nicht auf Einzeltitelauswahl setze, sondern einfach einen Schwellenländer-Anleihen-ETF nehme, z.B. diesen hier:

Xtrackers USD Emerging Markets Bond Quality Weighted UCITS ETF WKN: A144GB   https://de.extraetf.com/etf-profile/IE00BD4DX952

Kann man so machen...

Aber wie bereits oben geschrieben 4,5 % Ausschüttung finde ich jetzt für das Risiko nicht wirklich spannend...

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Cai Shen
vor 15 Minuten von pillendreher:

sondern einfach einen Schwellenländer-Anleihen-ETF nehme

Genau, entweder so oder bei Einzelanleihen vielleicht nicht bis ganz tief in den Ratingkeller greifen.
Bei Schwellenländeranleihen würde ich auch unterscheiden ob in Landeswährung oder Hartgeld wie USD / EUR begeben, das Währungsrisiko macht nach meiner Erfahrung den größten Teil der Schwankungen aus.

 

Bei Rohstoffen würde ich mich zunächst auf einen Korb Edelmetalle beschränken, die auch physisch ohne größere Kosten von Fonds / ETC gehalten werden können.

Zudem unterstelle ich eingelagerten Schätzen eine höhere Sicherheit statt Future-Konstrukten als underlying.

Reine Goldinvestments finde ich persönlich weniger attraktiv als Langzeitanlage.

Die durchaus investierbaren Buntmetalle kann man im allerletzten Schritt der Depotoptimierung als Future-ETF zusätzlich hinzufügen, dürften aber durch die Konjunkturabhängigkeit eine starke Bindung an den Aktienmarkt besitzen.

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Life_in_the_sun

@Madame_Q @pillendreher

Bitte das mit der Ausschüttungsrendite nicht falsch verstehen. Aber bei den EM Bonds kommt neben dem Emittentenrisiko auch noch Währungsrisiko dazu. Das sollte Frau/Mann auch im Blick haben. 

Habe gerade mal in mein Portfolio gekuckt. Meine Ausschüttungsrendite für EM Bonds liegt da bei 13,3 %. Das dürfte in etwa risikoadäquat sein.

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Cai Shen
vor 6 Minuten von Life_in_the_sun:

Aber bei den EM Bonds kommt neben dem Emittentenrisiko auch noch Währungsrisiko dazu

Schon richtig, ich habe letztens erst gelesen, dass Währungsrisiko nicht honoriert wird.

In Pilles Xtracker würde mich die Zusammensetzung auch stören, die TOP10 komplett mit Ölproduzenten besetzt.

 

Nur US denominierte Anleihen, EUR hedged, 4,5 - 5% Ausschüttung und bessere Diversifizierung über Länder: https://de.extraetf.com/etf-profile/IE00B2NPKV68?tab=distributions

Für vergleichbare Coupons müsste man im Euroraum alternativ in deutliches sub-IG Rating größer Unternehmen, gefallene Banken oder dem (oft ungerateten) M-Bond Grabbeltisch greifen.

 

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Life_in_the_sun
vor 2 Minuten von Cai Shen:

Schon richtig, ich habe letztens erst gelesen, dass Währungsrisiko nicht honoriert wird.

In Pilles Xtracker würde mich die Zusammensetzung auch stören, die TOP10 komplett mit Ölproduzenten besetzt.

 

Nur US denominierte Anleihen, EUR hedged, 4,5 - 5% Ausschüttung und bessere Diversifizierung über Länder: https://de.extraetf.com/etf-profile/IE00B2NPKV68?tab=distributions

Sorgen würde mir hier die hohe Konzentration Südamerika bereiten. Die haben irgendwie bei der Zahlung von Bondschulden ihre eigenen, ganz besonderen, Regeln :(

 

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Gast231208
vor 3 Minuten von Cai Shen:

Schon richtig, ich habe letztens erst gelesen, dass Währungsrisiko nicht honoriert wird.

In Pilles Xtracker würde mich die Zusammensetzung auch stören, die TOP10 komplett mit Ölproduzenten besetzt.

 

Nur US denominierte Anleihen, EUR hedged, 4,5 - 5% Ausschüttung und bessere Diversifizierung über Länder: https://de.extraetf.com/etf-profile/IE00B2NPKV68?tab=distributions

 

Ist ja auch nur ein kleiner Baustein. Ich habe in meinem Anleihen-Zoo (nebst diversen Einzelanleihen) auch noch 2 andere HY-ETFs, nämlich

- iShares € High Yield Corp Bond  WKN: A1C3NE  https://de.extraetf.com/etf-profile/IE00B66F4759

- Xtrackers USD High Yield Corporate Bond  WKN: A2DXQ6  https://de.extraetf.com/etf-profile/IE00BDR5HM97

 

Den Xtrackers USD Emerging Markets Bond Quality Weighted UCITS ETF WKN: A144GB  gibt es halt zur Zeit in der Free-Buy-Aktion bei ING ab 1000€, bin halt ein wenig geizig. :-*

Wobei sie ziemlich gleich laufen https://www.fondsweb.com/de/vergleichen/ansicht/isins/IE00B2NPKV68,IE00BD4DX952

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Nachdenklich
· bearbeitet von Nachdenklich
vor 3 Stunden von Karolus:

Die Sache mit R1, R2 und R3 hat sich angesichts der gigantischen Gelddruckerei ziemlich überholt. Ich halte gute Bankeinlagen, Kurzläufer-Anleihen-ETFs in Heimatwährung keinesfalls für den sicheren Depotanteil. Im Gegenteil! Ich meide Nominalwerte (Tagesgeld, Festgeld, Anleihen, LV u.ä.) konsequent und investiere nur in Sachwerte (Immos, Aktien, Gold).

 

Insofern plädiere ich für diese Sichtweise, sofern man es auf lange Sicht betrachtet:

 

Sicherer Depotanteil: Sachwerte (Immos, Aktien, Gold)

gefährdeter Depotanteil: Nominalwerte (Tagesgeld, Festgeld, Anleihen, LV u.ä.)

 

Natürlich nur meine persönliche Meinung und ohne Gewähr.

Ich sehe das so ähnlich, wobei ich auf Gold und andere Rohstoffe weniger Hoffnung setze. 

 

Meine Gedanken dazu:

 

Ich möchte einen Teil des Produktivvermögens der globalen Wirtschaft für meine Familie und mich erwerben – und dazu eignen sich Aktien eindeutig am besten.

Ich handle dabei im Sinne der volkswirtschaftlichen Theorie, wonach das Volkseinkommen aus einer Kombination der Produktionsfaktoren Boden, Kapital und Arbeit entsteht (und wonach jeder Produktionsfaktor entsprechend seiner Knappheit entlohnt wird). In der heutigen Wirklichkeit verfügen wir Durchschnittsmenschen als wirtschaftliche Grundlage mit Ausnahmen nur über unsere Arbeitskraft, die in den letzten Jahrzehnten überwiegend knapp war und daher ganz brauchbar entlohnt wurde. Damit sind wir wirtschaftlich aber von dieser Arbeitskraft (oder ersatzweise von Sozialtransfer) abhängig. In einer sich schnell ändernden Welt kann dieser Produktionsfaktor Arbeitskraft (Humankapital) aber auch sehr schnell an Wert verlieren. Entweder weil der Einzelne durch ein Unglück welcher Art auch immer nicht mehr arbeitsfähig ist oder weil sich die Arbeitswelt so verändert, daß seine Fähigkeiten nicht mehr gebraucht werden. Zum Beispiel könnte die Digitalisierung und Robotik dazu führen, daß die Arbeit im Produktionsprozeß immer mehr durch Kapital ersetzt wird. Kapitaleigner werden dann weiterhin ihren Anteil am Volkseinkommen haben. Ich möchte für meine Familie/mit meiner Familie daher über zwei oder drei Generationen hinweg Kapital in Produktivvermögen investieren, um so die Einkommensquellen zu diversifizieren. Ich diversifiziere damit die Einkommensbasis über die verschiedenen volkswirtschaftlichen Produktionsfaktoren. Neben dem Arbeitseinkommen (Humankapital) soll ein Teil des Familieneinkommens auch aus dem Produktivvermögen kommen können. Das hat in meinen Augen nichts mit der viel diskutierten finanziellen Freiheit zu tun. Es stellt nur die möglichen Einkommensquellen breiter auf. Das bedeutet aber auch, daß der Horizont der Anlage über mehrere Generationen – also viele Jahrzehnte reicht. Ich bilde jetzt im fortgeschrittenen Alter Vermögen, das irgendwann an meine Tochter weitergereicht wird und dann dort einen Grundstock für den weiteren eigenen Vermögensaufbau bilden kann. Natürlich ist meine Erwartung dazu, daß auch die nächste Generation das ererbte Vermögen mehrt und nicht sinnlosem Konsum zuführt (nicht nach dem Motto: Wir versaufen unser Oma ihr klein Häuschen).

[Damit ein Vermögen ein solche Rolle ausfüllen kann, muß es eine deutlich siebenstellige Dimension annehmen. Ich bin davon noch weit entfernt. Mit den Einkünften aus einer Tätigkeit im öffentlichen Dienst kann man ein solches siebenstelliges Vermögen halt nur schwer in wenigen Jahrzehnten aufbauen.  ;)

Ich hoffe aber irgendwann einen Vermögensstock an meine Tochter übertragen zu können, auf dem sie dann einige Jahrzehnte lang weiter aufbauen kann. Sie wäre dann in der Situation, in der @Madame_Q derzeit ist. Ich würde mich allerdings im Grabe umdrehen, wenn sie dann große Teile des Erbes in RK1 anlegen würde. Wenn sie z.B. in ihren vierziger oder fünfziger Jahren eine mittlere sechsstellige Summe erbt, ihr Haus dann schon abbezahlt hat, dann kann sie das Vermögen vielleicht bei erfolgreicher rentabler Anlage alle neun bis zehn Jahre verdoppeln. {72-Regel} Das wäre meine Erwartung als Erblasser.]

(Ein weiterer Gedanke dabei: Immer wieder wird öffentlich beklagt, daß in unserer Zeit die Reichen immer reicher würden und die Armen immer ärmer. Einerseits beruht dieses Urteil meines Erachtens auch auf falschen Grundannahmen, andererseits und soweit ja doch etwas daran ist, hängt es damit zusammen, daß die unteren Einkommensgruppen meist aus Sorge um die Sicherheit ihrer Ersparnisse nicht bereit sind, ihr Geld auch in Produktivkapital zu investieren. Bei der üblichen Anlage auf dem Giro-, Tagesgeld- oder Festgeldkonto und in Versicherungen statt in Produktivvermögen, werden diese Menschen auch tendenziell immer ärmer werden. Es gibt dagegen Musterrechnungen, wonach die breite, arbeitende Bevölkerung in ihrer Gesamtheit heute Kapitalvermögen in einem Wert besäße, der einem Vielfachen des Marktwertes des gesamten DAX entspräche, wenn jeder Arbeitnehmer seit Beginn seines Arbeitslebens einen monatlichen Betrag in Höhe von 50,- Euro in den Aktienmarkt investiert hätte.)

 

Ein anderer Gedanke ist, daß das Ausmaß der globalen Verschuldung rapide ansteigt. Je mehr man sich die Frage stellen muß, ob und gegebenenfalls wie diese Schulden jemals wieder zurückgezahlt werden können, desto weniger möchte ich in der Rolle eines Gläubigers sein. In einer überschuldeten Welt möchte ich entweder Schuldner sein oder Besitzer von Sachkapital/Produktivvermögen. Egal ob die Schuldenproblematik durch Inflation oder durch eine Währungsreform gelöst wird (ich selbst halte die Währungsreform oder den immer wieder an die Wand gemalte Zusammenbruch unserer Geldordnung allerdings für wenig wahrscheinlich), der Besitzer von Sachkapital wird tendenziell weniger betroffen sein. Und dies gilt desto mehr, je schleichender der Prozeß stattfindet. Die Absicht unserer Notenbank, den Zins unter der Inflationsrate zu halten, ist ein praktischer Schritt zu einer Entwertung der Schulden auf Kosten der Besitzer von Nominalwerten (Giro-, Tagesgeld, Festgeldkonten, Anleihen und ähnliches [üblicherweise im Forum als RK1 bezeichnet]).

Ich bin daher der Meinung, daß eine Diversifikation der eigenen wirtschaftlichen Basis über verschieden Asset-Klassen zwar schon sehr sinnvoll ist, daß die üblicherweise als RK1 bezeichneten Anlagemöglichkeiten allerdings nur in homöopathischer Dosis enthalten sein sollten, da sie ohne Rendite sind und daher auf die Dauer von der Inflation zerfressen werden.

Die wichtigste Asset-Klasse ist ohnehin das Humankapital. Die selbst bewohnte Immobilie ist schon ein zweite Asset-Klasse. Aktien sind dann eine dritte Asset-Klasse, die nicht nur der Wertaufbewahrung dient, sondern auch wertschaffend wirkt. Rohstoffe (inklusive Gold) sind an und für sich nicht wertschaffend. Es handelt sich dabei um Sachvermögen, das an und für sich aber nicht produktiv ist. Nachdem Rohstoffe sich über längere Zeit nur schwach entwickelt haben, könnten sie in der nächsten Zeit auch mal wieder eine stärkere Phase haben. Sehr gut möglich, daß sie damit einen gewissen Inflationsschutz bieten. Hierbei handelt es sich aber immer nur um eine Hoffnung auf Preisschwankungen, die sich bitte zu den eigenen Gunsten entwickeln mögen.

 

vor 41 Minuten von Life_in_the_sun:

Sorgen würde mir hier die hohe Konzentration Südamerika bereiten. Die haben irgendwie bei der Zahlung von Bondschulden ihre eigenen, ganz besonderen, Regeln :(

:thumbsup: Vielleicht sind die anderen Schuldnern nur voraus? Ich möchte da kein Gläubiger sein.

 

- Rohstoffe lasse ich mittlerweile weil sie eh schlechter performen und mir die Abbildung zu viele kuriose Nebeneffekte hat (wie bspw Contango bei Öl Anfang des Jahres)

...

- Gold rentiert mir zu schlecht und ist physisch unpraktisch was Lagerung und Versicherung angeht

....

- P2P für Privatkunden ist mir zu dubios. Also nicht nur die Endkunden sondern insbesondere auch die diversen Mittler und „Garantien“, das müsste deutlich höher rentieren als Aktien damit ich das akzeptiere. Ob es das tun wird zeigt wohl nur die Zeit. 

:thumbsup::myop:

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Cai Shen
vor 2 Minuten von pillendreher:

Ist ja auch nur ein kleiner Baustein.

War ja nicht als grundsätzliche Kritik gemeint, sondern eher eine Randnotiz, die mir bei diesem Fonds aufgefallen ist.

Und wer nachhaltig geizig ist, handelt doch nicht mehr bei der ING. :-*

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chirlu
vor 23 Minuten von Cai Shen:

EUR hedged

 

Ich denke nicht …

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Cai Shen
vor 6 Minuten von chirlu:

Ich denke nicht …

Beruhigend, dass auch mal jemand liest was ich schreibe. :lol:

Völlig korrekt, da war noch der falsche Link in der Zwischenablage, den Fonds gibt es mit und ohne Währungssicherung.

https://de.extraetf.com/etf-profile/IE00B9M6RS56?tab=components

 

Besser?

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Gast231208

Ich lasse jetzt einfach mal hier raus, wie ich mir eine einfache optimal diversifizierte und pflegeleichte Depotaufteilung für "RK3" vorstelle, so ab Depotgröße 300.000€ für RK3, anstelle 100% Aktienanteil:

 

1/6 offene Immobilienfonds

1/6 Gold (bzw. Edelmetallbasket)

--------------------------------------------

1/3 Anleihen (halb High Yield, halb US-Langläufer Staatsanleihen :'()

----------------------------------------------

1/3 Aktien (ein All-World-ETF reicht)

 

1-2x pro Jahr Rebalancing betreiben, das wars.

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Life_in_the_sun
vor 19 Minuten von Nachdenklich:

Vielleicht sind die anderen Schuldnern nur voraus? Ich möchte da kein Gläubiger sein.

Na na na, male hier nicht den Teufel an die Wand :o

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