Bisam81 September 24, 2020 Ich hätte eine Frage zur Steueroptimierung bei Verlustverkäufen. Ich hoffe ihr könnt mir folgen auf was ich genau hinaus will. Um es einfacher zu machen nehme ich kleine Zahlen und als Kapitalertragssteuer runde 25%, 0 Euro Brokerkosten, Steuerfreibetrag ist aufgebraucht. Beispiel 1: stiegender Kurs, Ziel jede Aktie mit 20 Euro Gewinn abzgl. Steuer zu verkaufen 1 Aktie Einkaufspreis 80, Kurs steigt Verkaufspreis 100 = 20 - 25% Steuer = 15 Euro Gewinn 1 Aktie Einkaufspreis 100, Kurs steigt Verkaufspreis 120 = 20 - 25% Steuer = 15 Euro Gewinn 1 Aktie Einkaufspreis 120, Kurs steigt Verkaufspreis 140 = 20 - 25% Steuer = 15 Euro Gewinn 1 Aktie Einkaufspreis 140, Kurs steigt Verkaufspreis 160 = 20 - 25% Steuer = 15 Euro Gewinn 4x15 somit 60 Euro Gesamtgewinn Das sollte somit klar sein doch jetzt ein anderes Beispiel in dem der Kurs nicht nach oben geht, ich aber dennoch das Ziel verfolge jede Aktie zu 20 Euro teurer zu verkaufen Beispiel 2: 1 Aktie Einkaufspreis 140 wird gehalten da Kurs sinkt 1 Aktie Einkaufspreis 120 wird gehalten da Kurs sinkt 1 Aktie Einkaufspreis 100 wird gehalten da Kurs sinkt 1 Aktie Einkaufspreis 80 wird gehalten da Kurs sinkt Ich halte somit 4 Aktien mit den verschiedenen Einkaufspreisen. Mein Broker berechnet somit den Durchschnittswert 440 : 4 = 110 soweit so gut Jetzt wird es allerdings etwas komplizierter. Der Kurs steigt zum Glück auf 100. In Beispiel 1 habe ich dank dem 80 Einkaufspreis 20 -25% Steuer Gewinn eingefahren In Beispiel 2 nimmt es mir den Durschnitts EK von 110 Euro ? Ich verkaufe 1 Aktie für 100 mit Verlust 100-110 = -10 Verlust von den 10 Euro Verlust erhalte ich 25% Steueroptimierung? Ist das richtig? Selbst wenn der Kurs wie in Beispiel 1 steigt und ich jeweils wieder eine Aktie bei 120,140,160 verkaufe habe ich durch den ersten Verlustverkauf wegen dem höheren Durchschnittspreis die geringere Rendite, richtig? Mein Broker, wie wahrscheinlich jeder berechnet bei Verlustverkäufen automatisch eine Steueroptimierung. Somit sollte ich am Jahresende für den Steuerbescheid keine Nachzahlungen erwarten, da er ja bei Verlusten und Gewinnen Steuer gleich abzieht. Oder kann da noch was nachverlangt werden? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
chirlu September 24, 2020 vor 17 Minuten von Bisam81: In Beispiel 2 nimmt es mir den Durschnitts EK von 110 Euro ? Nein. Es wird in der Reihenfolge verkauft, in der die Papiere gekauft wurden (FIFO: first in, first out). vor 18 Minuten von Bisam81: Selbst wenn der Kurs wie in Beispiel 1 steigt und ich jeweils wieder eine Aktie bei 120,140,160 verkaufe habe ich durch den ersten Verlustverkauf wegen dem höheren Durchschnittspreis die geringere Rendite, richtig? Wenn du alle verkauft hast, gibt es keinen Unterschied. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
reckoner September 24, 2020 Hallo, Zitat In Beispiel 2 nimmt es mir den Durschnitts EK von 110 Euro ? Nein. Es wird kein Durchschnittskurs genommen, sondern der älteste Bestand verkauft (nennt sich fifo - first-in-first-out). Zitat Ich verkaufe 1 Aktie für 100 mit Verlust 100-110 = -10 Verlust von den 10 Euro Verlust erhalte ich 25% Steueroptimierung? Ist das richtig? Wenn du vorher im Jahr entsprechend hohe Gewinne hattest und Steuern gezahlt hast, dann ja. Ansonsten wird dir der Verlust nur gutgeschrieben (nennt sich Verlusttopf bzw. Verlustvortrag). Stefan Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bisam81 September 24, 2020 Das dank FIFO beide Beispiele auf die gleiche Rendite kommen gefällt mir. Somit sind alle meine offenen Fragen beantwortet. Ich danke Euch beiden für die schnelle Antwort. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag