DST August 19, 2020 · bearbeitet August 19, 2020 von DST vor 57 Minuten von CobbDouglas: Bei einem ACWI IMI (d.h. developed world & emerging markets und jeweils inkl. small caps) ist die wirtschaftlich sinnvolle Abdeckung der "ganzen Welt" in der Regel erreicht. Ein All-World (anderer Indexanbieter, ähnliches Konzept), hat zwar etwas weniger Abdeckung, aber der Unterschied ist klein genug um bei Performance und Risiko keinen erwartbaren Unterschied zu machen. Tatsächlich enthält der Vanguard FTSE All-World sogar mehr Unternehmen als der SPDR ACWI IMI und hat daher auch die besseren TD- und TE-Werte (Trackingdifference + Tracking Error). Die Performance ist jedoch dennoch vergleichbar. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
CobbDouglas August 19, 2020 vor 13 Minuten von DST: Tatsächlich enthält der Vanguard FTSE All-World sogar mehr Unternehmen ab als der SPDR ACWI IMI und hat daher auch die besseren TD- und TE-Werte (Trackingdifference + Tracking Error). Die Performance ist jedoch dennoch vergleichbar. Ja, bei den aktuell tatsächlich angebotenen ETFs hat der Vanguard FTSE All-World die beste Marktabdeckung. Einen ACWI IMI mit vollständiger Replikation (bzw. einer, die den Vanguard übertrifft) müsste man sich derzeit selber bauen. In der Praxis wird es eben wenig Unterschied machen (und genau diesen Aufwand eben nicht lohnen), so lange EM und SC hinreichend abgedeckt werden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
stagflation August 19, 2020 · bearbeitet August 19, 2020 von stagflation vor 9 Stunden von DST: Wäre es dann bei Aktien-ETFs nicht sogar möglich vom Hedging zu profitieren, wenn es z. B. in den USA deutlich niedrigere Zinsen gäbe als in dem Land wo die abgesicherte Währung gehalten wird? Oder kommt es dann gar nicht erst zu irgendwelchen positiven bzw. negativen Carry-Effekten? Ich würde die Frage gerne beantworten, aber ich verstehe sie nicht. Worauf willst Du genau hinaus? Kannst Du ein konkretes Beispiel nennen? Vielleicht eins: es wird erwartet, dass sich das Verhältnis von Währungen zwischen zwei Wirtschaftsräumen so entwickelt wie die Zins-Differenz. Das sehen wir in den Währungs-Charts nicht, weil diese Entwicklung überlagert wird von mehr oder weniger zufälligen und deutlich stärkeren Aufs und Abs. Trotzdem: wenn EUR/USD heute bei 1,1876 steht, und man die Märkte fragt: was ist der Erwartungswert für EUR/USD in einem Monat, wird die Antwort sein: 1,1876 + Zinsdifferenz / 12. Wenn also Hedging mit Future Contracts bei Bonds gerade dazu führt, dass die Zinsunterschiede verschwinden, ist das kein Effekt des Hedgings "an sich", sondern direkte Konsequenz aus dem volkswirtschaftlichen Zusammenhang zwischen Zinsdifferenz und Währungsentwicklung. Von daher kann ich mir nicht keine Situation vorstellen, bei der man mit Hedging seine Erträge systematisch vergrößern kann. Hedging führt zu anderen Erträgen (je nach Entwicklung der Währungskurse höher oder niedriger), aber nicht zu systematisch höheren Erträgen. Wenn das so wäre, könnte man sich damit ein Perpetuum Mobile bauen, das Geld in beliebigen Mengen ausspuckt. Und das halte ich für ausgeschlossen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
stagflation August 20, 2020 · bearbeitet August 21, 2020 von stagflation Zitat Kaufe ich aber gehedgte amerikanische Aktien - so die vermutlich falsche Theorie - würde ich nicht nur die Aktienrendite kassieren, sondern zusätzlich noch vom Zinsunterschied profitieren. Ja und nein. Es ist richtig gedacht, aber die Realität ist komplizierter! Nimm an Du hast 10.000 Euro, die Du für einen Monat investieren willst. Wenn Du es in Deutschland investierst: Ergebnis der Anlage = Ergebnis des eigentlichen Invests Wenn Du es in USA investierst (Du wechselst heute 10.000 € in US-$, investierst das Geld in den USA, verkaufst das Investment in einem Monat und tauschst das Geld wieder zurück in €): Ergebnis der Anlage = Ergebnis des eigentlichen Invests + Ergebnis aus der Wechselkursänderung Die Wechselkursänderung setzt sich zusammen aus zwei Teilen: Wechselkursänderung = erwartete Änderung des Wechselkurses + unerwartete Änderung des Wechselkurses Die "erwartete Änderung" des Wechselkurses ist die Änderung, die aufgrund der Zinsdifferenz zwischen Euro-Raum und USA erwartet wird. Die "unerwartete Änderung" entsteht dadurch, dass ständig neue, bisher unbekannte Informationen auftauchen, die die Wechselkurse beeinflussen. Diese kann niemand voraussehen und sie können den Wechselkurs sowohl in die eine Richtung, als auch in die andere Richtung ändern. Sei erscheinen also quasi "zufällig". Der Erwartungswert ist 0. Welche Auswirkungen hat nun Hedging mit Currency Futures oder Forwards? Es entfernt die "unerwartete Änderungen" aus der Gleichung, nicht aber die "erwarteten Änderungen". Für eine Anlage OHNE Hedging gilt also wie oben: Wechselkursänderung = erwartete Änderung des Wechselkurses + unerwartete Änderung des Wechselkurses Und MIT Hedging: Wechselkursänderung = erwartete Änderung des Wechselkurses Jetzt zu Deinem Beispiel. Betrachte eine deutsche AG und eine amerikanische AG, die beide ähnlich sind (gleiche Branche, gleiches Rating) und die beide in nur auf lokalen Märkten handeln. Beide erwirtschaften in ihrer jeweiligen Währung eine Rendite von 4% p.a. Die Zinsen in Deutschland seien 3% und in USA 1%. In diesem Fall wäre es besser in den USA zu investieren, weil man zusätzlich zu den 4% Rendite p.a. noch ein positives Ergebnis aus der Änderung des Wechselkurses von 2% p.a. bekommt. Und zwar sowohl in der gehedgten, als auch in der ungehedgten Variante. Bei der ungehedgten Variante hat man zusätzlich noch das Risiko aus der "unerwarteten Änderung des Wechselkurses", das positiv oder negativ sein kann. D.h. das "Hedging" selbst bringt keine zusätzliche Rendite und macht Investments auch nicht attraktiver. Es entfernt lediglich das Risiko durch die "unerwartete Änderung" des Wechselkurses. Kann man also von einer solchen Situation profitieren? Wenn sie vorkommt: klar! Aber sowohl mit, als auch ohne Hedging. Allerdings werden Anleger in einer solchen Situation ihr Geld aber verstärkt bei der amerikanischen AG investieren, wodurch die Rendite bei der deutschen Firma steigen und bei der amerikanischen Firma sinken wird. D.h. die durchschnittlichen Renditen von AGs werden sich an die unterschiedlichen Zinsniveaus anpassen. Noch viel interessanter wird es, wenn man AGs betrachtet, die nicht nur lokal, sondern die weltweit agieren. Hier gibt es bei Wechselkursänderungen unzählige Rückwirkungen und Effekte. Und bei ETFs hat man es mit einer Vielzahl solcher multinationaler AGs zu tun. Da kann man kaum noch überblicken, welche Auswirkungen Wechselkursänderungen und/oder Hedging haben. Das ist das, was Kommer damit meint, dass die Auswirkungen von Hedging bei ETFs sehr komplex sind. Und dann können bei Hedging auch Effekte auftreten, die das genaue Gegenteil von dem bewirken, was man erreichen möchte. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
DST August 21, 2020 Die einzige Situation, die ich mir vorstellen könnte, bei der einem währungsgesicherten US-Aktien-ETF womöglich eine höhere Renditeerwartung unterstellt werden könnte, wäre wenn der Dollar/Euro-Kurs sehr hoch (z. B. bei 1,2) stehen würde. Es wäre dann zu erwarten, dass der Dollar mittel-/langfristig eher fallen als steigen wird, was dann ohne Hedging die Rendite massiv beeinträchtigen würde. Vorausgesetzt die enthaltenen US-Unternehmen erwirtschaften ihr Geld auch überwiegend in den USA. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Verlustmacher August 25, 2020 · bearbeitet August 25, 2020 von Verlustmacher Am 19.8.2020 um 12:47 von DST: Ich halte nicht viel vom DAX. Kann man. Ja. Klingt vernünftig. Danke. Habe gerade mal die europäischen Werte mit dem MSCI World und DAX verglichen. Letztere sind inzwischen deutlich über das Niveau von 2000 und 2007 gestiegen, während der Euro Stoxx diese nur gerade wieder erreicht hat. Wären da zusätzlich europäische Werte wirklich noch sinnvoll? Bei dem, was gerade mit der deutschen/ europäischen Wirtschaft passiert, ist die DAX-Beimischung vermutlich auch keine so gute Idee. Vermutlich hat Weidmann dies auch nicht so gesagt, sondern die Presse hat mal wieder etwas dazugedichtet. Die können ja nicht mal die richtigen Wertpapiernummern abdrucken, vertauschen "0" und "o". Das einige US-Technologieriesen im MSCI World (angeblich) übergewichtet werden, liegt wohl eher daran, dass sie überproportional zugelegt haben in der Vergangenheit. Man muß also nicht nur richtig streuen, sondern auch richtig wichten. Und das Währungsrisiko ist geringer als der US-Anteil, da viele Konzerne weltweit agieren. Wieder was gelernt. Danke! Der Vanguard FTSE All-World schien in der Vergangenheit tatsächlich sogar etwas besser zu laufen als der XTracker MSCI AC World ETF 1C. Einer von beiden wird es dann wohl werden beim nächsten Crash. Hoffen wir, dass unsere Euros noch so lange erhalten bleiben... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
market anomaly August 25, 2020 vor 13 Minuten von Verlustmacher: Danke. Habe gerade mal die europäischen Werte mit dem MSCI World und DAX verglichen. Letztere sind inzwischen deutlich über das Niveau von 2000 und 2007 gestiegen, während der Euro Stoxx diese nur gerade wieder erreicht hat. Wären da zusätzlich europäische Werte wirklich noch sinnvoll? Bei dem, was gerade mit der deutschen/ europäischen Wirtschaft passiert, ist die DAX-Beimischung vermutlich auch keine so gute Idee. Vermutlich hat Weidmann dies auch nicht so gesagt, sondern die Presse hat mal wieder etwas dazugedichtet. Die können ja nicht mal die richtigen Wertpapiernummern abdrucken, vertauschen "0" und "o". Das einige US-Technologieriesen im MSCI World (angeblich) übergewichtet werden, liegt wohl eher daran, dass sie überproportional zugelegt haben in der Vergangenheit. Man muß also nicht nur richtig streuen, sondern auch richtig wichten. Und das Währungsrisiko ist geringer als der US-Anteil, da viele Konzerne weltweit agieren. Wieder was gelernt. Danke! Der Vanguard FTSE All-World schien in der Vergangenheit tatsächlich sogar etwas besser zu laufen als der XTracker MSCI AC World ETF 1C. Einer von beiden wird es dann wohl werden beim nächsten Crash. Hoffen wir, dass unsere euros noch so lange erhalten bleiben... Du vermischt Kurs- und Performance Indezes... der Vergleich hinkt. Die Unternehmen im market cap Index sind "richtig" gewichtet und der ETF kauft auch von allen Unternehmen den gleichen Anteil und welche ETFs Herr Weidmann hält oder was er so von sich gibt ist mir zumindest total egal, auch wenn du ihn in fast jedem Post erwähnst . Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
DST August 25, 2020 · bearbeitet August 25, 2020 von DST vor einer Stunde von Verlustmacher: Habe gerade mal die europäischen Werte mit dem MSCI World und DAX verglichen. Letztere sind inzwischen deutlich über das Niveau von 2000 und 2007 gestiegen, während der Euro Stoxx diese nur gerade wieder erreicht hat. Wären da wirklich europäische Werte noch sinnvoll? Europa und Deutschland haben einen relativ starken Mittelstand. Für ein höheres Renditepotenzial könnte man also auch zu europäischen/deutschen Small Cap, Mid Cap oder Equal Weight ETFs greifen, sofern man von europäischen/deutschen Large Caps nicht überzeugt ist, und man bereit wäre ein entsprechend höheres Risiko einzugehen. Zitat Das einige US-Technologieriesen im MSCI World (angeblich) übergewichtet werden, liegt wohl eher daran, dass sie überproportional zugelegt haben in der Vergangenheit? Ja, genau. Ich sehe da bei einer langfristigen Anlage zwar kein wirkliches Problem, aber wenn einen das stört spricht auch nichts dagegen einen MSCI World mit ein paar anderen ETFs sinnvoll zu erweitern. Während z. B. Apple alleine bei einem MSCI World inzwischen fast 5% und die Big five rund 15% beanspruchen hat in meiner persönlichen ETF-Strategie aktuell kein einziges Unternehmen ein Gewicht von mehr als 2%. Wenn Apple oder die Big five abschmieren dürfte mich das also nicht ganz so stark treffen, und das obwohl meine Performance seit meiner ersten Investition mit dem Markt (gemessen am MSCI ACWI IMI) mithalten kann bzw. diesen sogar (inkl. Kosten) leicht schlägt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Merol Rolod August 25, 2020 vor 12 Stunden von Verlustmacher: Vermutlich hat Weidmann dies auch nicht so gesagt, sondern die Presse hat mal wieder etwas dazugedichtet. Laut aktuellem Quellenstand hast du es ihm angedichtet und das nicht nur vermutlich. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Verlustmacher August 26, 2020 Zitat: "Warum sich das Weidmann-Depot lohntWeidmanns Strategie ist auch für Neulinge beim ThemaGeldanlageideal. Denn statt einzelne Aktien zu kaufen, bündeln ETF die Papiere verschiedener Firmen. Damit streuen Anleger das Risiko, Geld an der Börse zu verlieren. Im Gegenzug profitieren Anleger von dem stetigen Wachstum des DAX. Der legt durchschnittlich um die sieben Prozent pro Jahr zu. Auch der weltweit agierende ETF von MSCI lohnt sich. Seit dem Jahr 2000 legte der Index um gut fünf Prozent pro Jahr zu. Wer also sein Geld anlegen möchte, aber wenig Ahnung hat und auch wenig Zeit, um sich in die komplexen Themen einzuarbeiten, fährt mit dem Weidmann-Depot gut." Quelle: https://headtopics.com/de/so-legt-deutschlands-oberster-banker-sein-geld-an-eine-simple-strategie-fur-jedermann-5396319 Das kann nun jeder sehen wie er will. Ob der Anleger nun mit den beiden Weidmann-ETF´s sein Risiko streut oder mit ETFs allgemein. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Der Horst August 26, 2020 On 8/21/2020 at 10:09 AM, DST said: Die einzige Situation, die ich mir vorstellen könnte, bei der einem währungsgesicherten US-Aktien-ETF womöglich eine höhere Renditeerwartung unterstellt werden könnte, wäre wenn der Dollar/Euro-Kurs sehr hoch (z. B. bei 1,2) stehen würde Ist am Ende eine Währungsspekulation unabhängig vom Aktien Investment. Dann lieber Futures etc. separat kaufen. Sinn macht Hedging bei vorhandenen Zinsdifferenzen im hochwertigen, langlaufenden Anleihenbereich. US-Anleger etwa, die sich sonst nur Treasuries in's Depot legen würden als Anleihen, profitieren durch internationale Anleihen mit Währungsabsicherung von niedrigerem Risiko (Schwankungen) durch Diversifikation bei gleichbleibender Rendite. Das Rendite/Risiko-Profil der Anlage lässt sich also verbessern. Die Rendite nicht. Bei Aktien-ETFs macht Absicherung einfach keinen Sinn. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Merol Rolod August 27, 2020 vor 17 Stunden von Verlustmacher: Das kann nun jeder sehen wie er will. Ob der Anleger nun mit den beiden Weidmann-ETF´s sein Risiko streut oder mit ETFs allgemein. Danke für die "Quelle". Die finde ich aber nur so mittel. Es wird kein Autor angeführt und irgendwie ist der Inhalt vom Stern gekommen, wo ich das so nicht nachvollziehen konnte. Davon ab steht, dass was Herr Weidmann gemeint haben soll, so auch nicht drin und schon gar nicht als Aussage von ihm. Es zeigt sich wieder, dass man nicht einfach alles glauben sollte, was irgendwo im Internet geschrieben steht. Dennoch danke für die Auflösung. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag