Frankey August 13, 2020 Hallo zusammen, mein Arbeitgeber hat für mich 2001 eine Direktversicherung (Fondsgebunden) mit Gehaltsumwandlung bei der Württembergischen Versicherung abgeschlossen. Halbjährlich werden 871,24€ vom Urlaubs und Weihnachtsgeld einbezahlt1742,48 im Jahr. Die Einzahlungen werden pauschal mit 20% versteuert, was aber mein Arbeitgeber übernimmt. Leider ist die Fondsauswahl sehr spärlich, ein Fondstausch umständlich und die Kosten viel zu hoch. Kosten der letzten 12 Monate: Abschluss und Vertriebskosten: 34,80€ Verwaltungskosten Versicherung: 218,23€ Verwaltungskosten Fonds: 665,62€ Jetzt habe ich den Rückkaufswert erfragt, ich hätte einen Gewinn von ca. 12000€ und könnnte mir das Guthaben auf mein Konto überweisen lassen, da der Vertrag schon 20 Jahre läuft, steuerfrei. Da ich privat krankenversichert bin, sind auch keine Abgaben an die Kranken und Pflegeversicherung fällig. bin mir unsicher, ob ich kündigen soll und das Geld in einen Welt ETF anlegen soll. Die kosten im Jahr wären dann nur noch ca.81€ anstatt 920€ und ich wäre flexibel. Angenommen ich werde gekündigt oder wechsel den Arbeitgeber dann komme ich ers mit Eintritt in die Rente an das Geld und wenn ich dann nicht mehr privat versichert bin fallen auch noch ca. 18% Abgaben an die KV und Pflegeversicherung an. Vorteile: Die 20% Pauschalsteuer bei Einzahlung übernimmt der Arbeitgeber Steuerfrei bei Auszahlung Nachteile: unflexibel hohe Kosten wenn bei Auszahlung gesetzlich versichert 18% Abgabe an KV/PV Was würdet ihr mir raten? Geld rausholen und ETf-Sparplan starten oder den Vertrag weiter besparen? Ich hoffe ihr könnt mir helfen bei der Entscheidung. Gruß Frank Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bassinus August 13, 2020 Bekommst du das Urlaubs- und Weihnachtsgeld vom AG, wenn du keine Versicherung hast, dann trotzdem oder ist es an die Bedingung geknüpft in eine Altersversorgung einzuzahlen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Frankey August 14, 2020 vor 8 Stunden von Bassinus: Bekommst du das Urlaubs- und Weihnachtsgeld vom AG, wenn du keine Versicherung hast, dann trotzdem oder ist es an die Bedingung geknüpft in eine Altersversorgung einzuzahlen? Hallo Bassinus, ja Urlaubs und Weihnachtsgeld bekomme ich unabhängig von der Direktversicherung. In die Versicherung geht nur ein Teil meines Urlaubs und Weihnachtsgeldes. Hätte ich die Versicherung nicht, bekäme ich die ca. 871€ mehr Urlaubsgeld, müsste ich aber voll versteuern. Gruß Frank Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
beamter97 August 14, 2020 das ist eine Altfall-Regelung aus der Zeit vor 2004: Werden die Beiträge in eine Direktversicherung nicht aus laufenden Einnahmen sondern aus (SV-rechtlichen) Einmalzahlungen geleistet, bleiben diese in der SV beitragsfrei. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Frankey August 14, 2020 vor 3 Stunden von beamter97: das ist eine Altfall-Regelung aus der Zeit vor 2004: Werden die Beiträge in eine Direktversicherung nicht aus laufenden Einnahmen sondern aus (SV-rechtlichen) Einmalzahlungen geleistet, bleiben diese in der SV beitragsfrei. Hallo beamter97, ja der Vertrag ist aus 2001. Ich finde die Kosten halt sehr hoch, werden da die Steuervorteile nicht fast wieder aufgefressen? Was würdet ihr machen? Geld raus solange es noch geht oder weiterbesparen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
beamter97 August 14, 2020 https://www.zinsen-berechnen.de/sparrechner.php sagt mir, wenn ich deine Einzahlungen über 19 Jahre und den Ertrag von 12.000 € eingebe, dass das einen Rendite von knapp über 3% p.a. war, Nach Kosten und Steuern! Berechne doch mal selber, über einen frei gewählten Zeitraum, was passiert, wenn du das so weiterlaufen läßt, alternativ, wenn du die Auszahlung der VG als Startbetrag und halbjährliche Raten von 390€ bei deiner erwarteten Rendite von ??% eintippst und den Haken bei "Steuersatz" setzt. da du RV und AV nicht erwähnst, unterstelle ich eine Überschreitung der entspr. BBG und einen Steuersatz von 42% + SZ. So werden aus 871 € brutto dann die 390€ netto, die du investieren kannst. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Frankey August 15, 2020 vor 10 Stunden von beamter97: https://www.zinsen-berechnen.de/sparrechner.php sagt mir, wenn ich deine Einzahlungen über 19 Jahre und den Ertrag von 12.000 € eingebe, dass das einen Rendite von knapp über 3% p.a. war, Nach Kosten und Steuern! Berechne doch mal selber, über einen frei gewählten Zeitraum, was passiert, wenn du das so weiterlaufen läßt, alternativ, wenn du die Auszahlung der VG als Startbetrag und halbjährliche Raten von 390€ bei deiner erwarteten Rendite von ??% eintippst und den Haken bei "Steuersatz" setzt. da du RV und AV nicht erwähnst, unterstelle ich eine Überschreitung der entspr. BBG und einen Steuersatz von 42% + SZ. So werden aus 871 € brutto dann die 390€ netto, die du investieren kannst. Hallo beamter97, ja bin über BBG, vielen Dank für den Rechner. Ich habe jetzt 19 Jahre lang 871€ halbjährlich eingezahlt, das Guthaben ist 43.986€ entspricht 2,8% Rendite (wobei die ersten Jahre viel Geld für die Abschlusskosten drauf gieng). Bis 60 sind es noch 17 Jahre 43.986€ Startkapital + Sparrate 871€ halbjährlich über 17 Jahre 3% Zins = 112.100€ Endkapital mit 60 Mit Startkapital 43.986€ + Sparrate 390€ halbjährlich über 17 Jahre und Haken bei "Steuersatz" müsste ich eine Rendite von 5,5% erwirtschaften um auch auf ca. 112.000€ Endkapital zu kommen kann ich das so rechnen oder habe ich da einen Denkfehler? Wenn das so passt, würde das ja eindeutig für die Direktversicherung sprechen oder? Außer ich werde irgendwann arbeitslos oder wechsel den Arbeitgeber, dann komme ich erst mit 60 an das Geld, und falls ich bei Auszahlung gesetzlich und nicht meht privat versichert bin fallen noch ca 18% Abgabe an KV/PV an. Sehr schwirig und fast nicht möglich ohne Glück die richtige Entscheidung zu treffen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
beamter97 August 15, 2020 vor 1 Stunde von Frankey: kann ich das so rechnen oder habe ich da einen Denkfehler? Der Rechenweg ist generell richtig, aber wieweit ändern sich die Rahmenbedingungen? sind die 3% aus der Vergangenheit auch die zukünftig zu erwartende Rendite? bei Fonds-basierten Versicherungen gibt es m.W. keine Garantieverzinsung. Die Alternative könntest du - dann aber z.T. per Hand - auch thesaurierend rechnen. In dem Programm wird jeder jährliche Wertzuwachs sofort abgeltungsbesteuert, das Ergebnis sieht bei einer Besteuerung erst bei Auszahlung bestimmt anders aus. Und in den 17 Jahren wird sich sowohl im Steuer- als auch im SV-Recht - wie in der Vergangenheit geschehen - noch manches ändern. Ich würde z.Zt. nichts ändern, aber die persönlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen ständig auf die Auswirkungen von Änderungen hin überprüfen und dann rechtzeitig handeln. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Frankey August 15, 2020 vor 3 Stunden von beamter97: Der Rechenweg ist generell richtig, aber wieweit ändern sich die Rahmenbedingungen? sind die 3% aus der Vergangenheit auch die zukünftig zu erwartende Rendite? bei Fonds-basierten Versicherungen gibt es m.W. keine Garantieverzinsung. Die Alternative könntest du - dann aber z.T. per Hand - auch thesaurierend rechnen. In dem Programm wird jeder jährliche Wertzuwachs sofort abgeltungsbesteuert, das Ergebnis sieht bei einer Besteuerung erst bei Auszahlung bestimmt anders aus. Und in den 17 Jahren wird sich sowohl im Steuer- als auch im SV-Recht - wie in der Vergangenheit geschehen - noch manches ändern. Ich würde z.Zt. nichts ändern, aber die persönlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen ständig auf die Auswirkungen von Änderungen hin überprüfen und dann rechtzeitig handeln. Mein Bauchgefühl sagt mir auch, dass ich die Direktversicherung erst mal laufen lassen sollte und halt im Auge behalten. Vielen Dank beamter97 du hast mir bei meiner Entscheidung sehr geholfen. Gruß Frank Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag