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Chips

Berufsunfähigkeitsversicherung über Vergleichsportal: Was könnte schief gehen?

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Nostradamus
vor 42 Minuten von Framal:

@Nostradamus,

na, ganz so einfach ist es leider nicht. Um vermittlerseitig ein (qualifiziertes) Angebot machen zu können, ist schon "etwas" Vorarbeit erforderlich. Ein Suchprogramm a la Check24 zu bedienen ist ja einfach, da kann man das so sehen wie Du oben beschrieben hast. Aber sollen die Versicherungsbedingungen zum VN passen, muss man schon etwas mehr beachten.   

 

Ist mir schon klar; wenn ich eine BU haben will, muss ich ja auch nicht unerheblich mitarbeiten (Gesundheitsfragen..) bis der Vertrag dann wirklich zustande kommt. Ändert aber nix an meiner Aussage. Z.B. hatte ich mich vor einer Weile damit beschäftigt, ob ich mich besser privat versichern sollte. In das Thema haben ich und auch der Makler einige Zeit und Arbeit reingesteckt, bis Angebote von mehreren Versicherern vorlagen. Dann habe ich mich dazu entschieden, doch gesetzlich versichert zu bleiben. Alles in Ordnung, alles normal.

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Framal

@Nostradamus,

ja, ist auch klar. Als Makler würde ich vorher mit Dir bereden, wie die Bezahlung erfolgt. Und wenn das vorher so verabredet wurde, soll es so sein. Ich habe nur etwas dagegen, wenn man sich das Wissen eines Fachmannes holt und schon vorher weiß, ich machs eh nicht bei dem. 

 

Hier im BU Fall bedeutet "Angebot", dass der Makler grob aufzeigt, was möglich wäre. Und wenn dann der Interessent sagt, nö, lass mal, kann ich besser, ich finde Günstigeres, ist alles i.O. 

Kommt es dann aber zum Auftrag, sollte klar sein, dass das nicht ohne Geld abgeht.

 

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CallOfBooty
vor einer Stunde von Framal:

@Nostradamus,

ja, ist auch klar. Als Makler würde ich vorher mit Dir bereden, wie die Bezahlung erfolgt. Und wenn das vorher so verabredet wurde, soll es so sein. Ich habe nur etwas dagegen, wenn man sich das Wissen eines Fachmannes holt und schon vorher weiß, ich machs eh nicht bei dem. 

 

Hier im BU Fall bedeutet "Angebot", dass der Makler grob aufzeigt, was möglich wäre. Und wenn dann der Interessent sagt, nö, lass mal, kann ich besser, ich finde Günstigeres, ist alles i.O. 

Kommt es dann aber zum Auftrag, sollte klar sein, dass das nicht ohne Geld abgeht.

 

Berechnet er dann die Stunden oder ist der Verdienst in den monatlichen Beitrag reingeregnet?

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Framal

@CallOfBooty,

wie würdest Du denn lieber bezahlen? Per Stundenlohn oder im Beitrag enthalten? Das kannst Du mit dem Makler frei aushandeln. Der Makler wird/kann Dir beide Varianten vorschlagen, als Kunde kannst Du wählen. 

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Peter Wolnitza
· bearbeitet von Peter Wolnitza
Nach dem Frühstück...
vor 14 Stunden von Nostradamus:

Wer will denn den Makler umsonst arbeiten lassen? Davon hätte wohl niemand etwas. Meine Güte, man muss es auch nicht so kompliziert machen. Man interessiert sich halt für ein Angebot und üblicherweise führt dieses Interesse dazu, dass der Makler einem ein Angebot macht. Ob man dieses Angebot dann annimmt, nochmal mit dem Makler drüber redet, die Versicherung doch woanders abschließt, weil einem der Makler komisch vorkommt oder was-auch-immer... steht dann wieder auf einem anderen Blatt.

Eiserner Grundsatz:
KEIN Angebot OHNE vorherige Beratung.

Das ist der Unterschied zwischen einem Produktverteiler und einem Makler, der seinen Job ernst nimmt.

 

Das finale Angebot in seiner individuellen Ausgestaltung (Gesellschaft, Laufzeit, Höhe, Dynamik etc.) ist vorletzter Punkt in einer strukturierten Beratung  zum Abschluß einer BU.

Mal "eben so auf die Schnelle" ein Angebot rausschicken? Wem soll das nützen?

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Nostradamus
vor 3 Stunden von Peter Wolnitza:

Eiserner Grundsatz:
KEIN Angebot OHNE vorherige Beratung.

Das ist der Unterschied zwischen einem Produktverteiler und einem Makler, der seinen Job ernst nimmt.

 

Das finale Angebot in seiner individuellen Ausgestaltung (Gesellschaft, Laufzeit, Höhe, Dynamik etc.) ist vorletzter Punkt in einer strukturierten Beratung  zum Abschluß einer BU.

Mal "eben so auf die Schnelle" ein Angebot rausschicken? Wem soll das nützen?

Mein Makler hat das andersrum aufgezogen. Er wollte erstmal gucken, ob bzw. mit welchen Zuschlägen ich angenommen werde. Die Beratung war dann aber in der Tat anders als ich sie mir gewünscht hätte. Bei einer fairen Beratung (bei der die Hauptfrage: "GKV oder PKV?" noch nicht geklärt ist), würde ich mir das so vorstellen, dass einem sauber die Unterschiede bzw. Vor- und Nachteile der beiden Systeme dargestellt und auf meine Situation bezogen werden. In meinem Fall war aber schon klar erkennbar, dass ich zur PKV getrieben werden soll.

 

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Peter Wolnitza
· bearbeitet von Peter Wolnitza
vor einer Stunde von Nostradamus:

Mein Makler hat das andersrum aufgezogen. Er wollte erstmal gucken, ob bzw. mit welchen Zuschlägen ich angenommen werde.

Was ist daran anders?

(Auf BU bezogen, PKV sieht anders aus, ist erheblich komplexer, sollte man jetzt auch nicht miteinander verzwirbeln):
Step 1 - Versicherbarkeit klären (welcher Versicherer versichert zu welchen Konditionen?)

Step 2 - anhand Vertragsbedingungen und persönlicher Präferenzen passenden Versicherer auswählen (welche Gesellschaft passt? EDIT: Was gibt es auf dem Markt, was muss/will ich haben?)

Step 3 - finale Ausgestaltung (wie hoch, wie lang etc..etc..)

Step 4 - Antragstellung + Policencheck

 

vor einer Stunde von Nostradamus:

Bei einer fairen Beratung (bei der die Hauptfrage: "GKV oder PKV?" noch nicht geklärt ist), würde ich mir das so vorstellen, dass einem sauber die Unterschiede bzw. Vor- und Nachteile der beiden Systeme dargestellt und auf meine Situation bezogen werden. In meinem Fall war aber schon klar erkennbar, dass ich zur PKV getrieben werden soll.

Du bist des Redens fähig?

Was hat Dich daran gehindert, klar zu kommunizieren, dass die Entscheidung PKV/GKV noch nicht gefallen ist und Du Du dazu weitere Informationen benötigst?

EDIT: Und zurück zu meiner Aussage: Erst Beratung, dann Angebot: Was hätte Dir in dieser Phase ein 08/15 Angebot genützt???

(z.B. welche Bedenken Du hast bzgl. Beitragsentwicklung im Alter, Familiensituation, Job-Situation etc. etc). 

Statt dessen jetzt: "Die Beratung war nicht fair" - ist ein bisserl schwach.

garbage in - garbage out.

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Chips
Am 27.7.2020 um 10:02 von Nostradamus:

Der Worst Case wäre sicher, dass die Versicherung nicht zahlt, wenn du Geld haben willst. Gründe können z.B. sein, dass du deine Gesundheitshistorie nicht sauber aufgearbeitet hast (kleine Anekdote [nicht von mir selbst]: Augenarzt hat Depression aufgeschrieben, wovon die Person erstmal gar nichts wusste). Ein guter Makler wird diese Aufarbeitung in den Vordergrund stellen und auch mögliche Alternativen zu einer normalen BU parat haben.

Also weil ein Augenarzt mal mal notiert hat, dass eine Depression vorliegt? Und der Zahnarzt hat aufgeschrieben, dass eine Athritis im rechten Daumen vorlag?

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Nostradamus
vor einer Stunde von Peter Wolnitza:

Was hat Dich daran gehindert, klar zu kommunizieren, dass die Entscheidung PKV/GKV noch nicht gefallen ist und Du Du dazu weitere Informationen benötigst?

Darüber haben wir durchaus gesprochen. Für den Makler war halt klar: "PKV=gut, GKV=Scheiße". Auch stelle ich mir das nicht so vor, dass ich explizit die einzelnen Nachteile bzw. Fallstricke der PKV ansprechen muss; ich kenne ja auch gar nicht alle.

Als Kunde würde ich halt einfach besonders drauf achten, ob der Makler eine ausgewogene Darstellung abliefert oder ob man das Gefühl hat, dass er einen zu einem Abschluss drängen will. Falls man das Gefühl hat, dass Letzteres zutrifft, würde ich halt nochmal ganz genau hingucken oder (jetzt kommt's wieder) mir evtl. eine weitere Meinung einholen.

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Nostradamus
Gerade eben von Chips:

Also weil ein Augenarzt mal mal notiert hat, dass eine Depression vorliegt? Und der Zahnarzt hat aufgeschrieben, dass eine Athritis im rechten Daumen vorlag?

Ich versteh die Frage zwar nicht, aber was ich sagen wollte ist, dass in deiner Patientenakte Dinge stehen können, von denen du nichts weißt und sie entsprechend beim Antrag auch nicht angibst, was dann dazu führen kann, dass die Versicherung später nicht zahlt.

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Chips
vor 2 Minuten von Nostradamus:

Ich versteh die Frage zwar nicht, aber was ich sagen wollte ist, dass in deiner Patientenakte Dinge stehen können, von denen du nichts weißt und sie entsprechend beim Antrag auch nicht angibst, was dann dazu führen kann, dass die Versicherung später nicht zahlt.

Also ich war in den letzten 3 Jahren 3 mal bei einem Arzt. Augenarzt (Kurzsichtigkeit), Zahnarzt (nix), Allgemeinarzt (Durchchecken). Alles zur Routine. Beim Allgemeinarzt wurde ein Bluthochdruck gemessen (keine Ahnung, ob das notiert wurde). Bei den Messungen zu Hause hab ich das nicht bestätigen können, vielleicht warich aufgeregt. Ich würde bei den dei Ärzten meine Patientenakte anfordern, da steht dann ja alles drin.

Ich bin leider Raucher, auch wenn das nur 1-2 Zigaretten im Schnitt pro Tag sind. Aber da bin ich wohl oder übel mit einem Kettenraucher gleich gestellt. Ich hab keine speziellen Hobbys und einen 100% Bürojob. Bin 32 Jahre alt.

 

Ich werde einen Makler nehmen, ihr habt mich überzeugt. Ich hab eine Wunschversicherung. Ich werde dann sagen, was raus kommt. Bin mir aber noch nicht 100% sicher welche Höhe und Höchstalter ich anstrebe. Womöglich wäre der Sweetspot ja auch bei 62 oder 63. Wie gesagt, ich würde ja weit vor 67 anfangen wollen, weniger oder gar nicht mehr zu arbeiten. Womöglich würde ich dann auch eh einer einfacheren Tätigkeit nachgehen wollen, wenn mir der normale Job zu anstrengend würde.

 

Kennt jemand gute Quellen zum Thema BU-Statistik? Ich finde immer nur: Jeder 4te, womöglich wie viele es pro Berufsgruppe sind oder dass 30% der BU-Fälle unter dem Alter von 40 wären.

Aber:

1. Sind das auch die von einer Versicherung anerkannten Fälle? Psychische Krankheiten sind ja die h#uftigste Ursache, aber wie oft erkennt das der Versicherer an?

2. Wie viele von diesen "jeder 4te" ist denn dann auch dauerhaft berufsunfähig? Va. wenn jemand relativ jung durch eine psychische Krankheit(zB. Angststörung) als berufsunfähig anerkannt wird, wird das vermutlich nicht 25 Jahre am Stück so bleiben, oder?

 

 

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odensee
vor 2 Minuten von Chips:

Wie gesagt, ich würde ja weit vor 67 anfangen wollen, weniger oder gar nicht mehr zu arbeiten.

Du hast den Grund, warum dazu geraten wird, bis 67 abzuschließen, anscheinend immer noch nicht verstanden.

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Herr H.

Werter Herr Chips,

 

was die Laufzeit bis 67 angeht, die Sie auch erwähnt haben. Ich, für mich persönlich, würde es nicht machen. Ich würde eher in die Richtung denken, daß ich möglichst durch eigenen Vermögensaufbau vorsorge und die Versicherung nur für den Zeitraum abschließe, bis dieser Aufbau vsl. abgeschlossen ist, und in einer möglichst großen Höhe, so daß der Aufbau auch ausreichend weitergehen kann, wenn ich schon bald berufsunfähig werde. 

Das ist sicherlich nicht jedermanns Sache. Ich wollte es nur mal erwähnen, weil ich hier zur Laufzeit sonst gar nichts gelesen habe. Ein mögliches Problem bei dieser Lösung ist, daß sie steuerlich benachteiligt wird.

Zu den Vergleichsportalen sei außerdem noch erwähnt, daß ich dort, zumindest bei den Krankenversicherungen bei Kv-Fux, festgestellt habe, daß die stichpunktartigen Angaben zum Leistungsumfang teilweise irreführend oder gar falsch sind und auch die Filterungsfunktion die eingestellten Präferenzen nicht immer vollständig berücksichtigt. Es kann also passieren, daß man wegen fehlerhafter Programmierung nicht auf ein eigentlich besonders gut passendes Angebot aufmerksam wird.

Zudem sei sicherheitshalber daran erinnert, daß eine zuverlässige, umfassende Vorsorge nicht nur für dieses Leben, sondern auch das ewige, auschließlich in der Nachfolge Christi zu finden ist. Ehe Sie auf diesen Weg finden, hat es auch keinen großen Sinn, sich über solche Einzelheiten wie eine BU-Versicherung Gedanken zu machen.

 

Mit freundlichen Grüßen

Gast

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 22 Minuten von odensee:

Du hast den Grund, warum dazu geraten wird, bis 67 abzuschließen, anscheinend immer noch nicht verstanden.

Der Grund ist doch klar! Es ist schwierig genug Kunden zu finden, die einen Versicherungsvertrag unterschreiben. Wenn man einen gefunden hat, will man den ausquetschen wie eine Zitrone. Deshalb: maximal hohe Versicherungssumme und maximale Laufzeit.

 

Am 27.7.2020 um 09:59 von odensee:

Das ist aber jetzt schon x-mal erklärt worden. Wenn du dich mit 60 noch fit fühlst, und ausserdem schon eine gute Altersvorsorge hast, kannst du die BU-Versicherung auch kündigen.

Das Problem ist, dass die Monatsbeiträge für eine BU-Versicherung bis 67 deutlich höher sind, als bei einer BU-Versicherung bis 60 oder 62. Wenn man also eine BU-Versicherung bis 67 hat und dann mit 60 kündigt, hat man viele Jahre viel zu viel bezahlt.

 

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odensee
vor 2 Minuten von stagflation:

Das Problem ist, dass die Monatsbeiträge für eine BU-Versicherung bis 67 deutlich höher sind, als bei einer BU-Versicherung bis 60. Wenn man also eine BU-Versicherung bis 67 hast und dann mit 60 kündigt, hat man viele Jahre viel zu viel bezahlt.

Das Problem ist ein ganz anderes. Wenn ein 32jähriger Schlaumeier meint, bis 55 Jahre reicht und mit 33 berufsunfähig wird, dann kann er zwischen 55 und 6x Flaschen sammeln trotz BU-Versicherung.

 

 

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UnDepot

@odensee Falsch, der Schlaumeier kann auch während der Rente weiter Flaschen sammeln + Aushilfsjob erledigen, da er 13 Jahre keine weiteren Ersparnis mehr aufbauen kann , ggf. bisherige Ersparnisse aufbraucht.

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stagflation
vor 3 Minuten von odensee:

Das Problem ist ein ganz anderes. Wenn ein 32jähriger Schlaumeier meint, bis 55 Jahre reicht und mit 33 berufsunfähig wird, dann kann er zwischen 55 und 6x Flaschen sammeln trotz BU-Versicherung.

Hand aufs Herz: wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass jemand mit 32 berufsunfähig wird? Und wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass er es dann auch noch mit 55 ist?

 

Außerordentlich gering. In der Wirtschaftswoche gab's mal einen Artikel dazu:

Zitat

Im Durchschnitt dauert eine Berufsunfähigkeit drei Jahre“, so Huber vom Bund der Versicherten.

 

Die Versicherungsbranche übertreibt hier schamlos. Aber das Geschäft ist lukrativ, weil die Kunden sehr viel Geld einzahlen, oft mehrere 10.000 Euro im Lauf ihre Lebens. Ein Kunde, der unterschreibt, ist für die Versicherungen wie der Hauptgewinn im Lotto! Deshalb gibt's für die Verkäufer auch so hohe Prämien. Das ist kein Entgelt für deren Arbeitszeit, sondern das sind Fangprämien für neue Kunden.

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chirlu
vor 5 Minuten von stagflation:
Zitat

Im Durchschnitt dauert eine Berufsunfähigkeit drei Jahre“, so Huber vom Bund der Versicherten.

 

Die Versicherungsbranche übertreibt hier schamlos.

 

Der Durchschnitt braucht überhaupt keine Versicherung. Versicherungen schließt man ab für den Fall, daß man von einem überdurchschnittlichen Risiko erwischt wird.

 

Mathematisch betrachtet: Eine Versicherung ersetzt eine Zufallsvariable (Schaden) durch ihren Erwartungswert. Plus Kosten natürlich.

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UnDepot
· bearbeitet von UnDepot
24 minutes ago, stagflation said:

Hand aufs Herz: wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass jemand mit 32 berufsunfähig wird? Und wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass er es dann auch noch mit 55 ist?

 

Außerordentlich gering. In der Wirtschaftswoche gab's mal einen Artikel dazu:

 

Die Versicherungsbranche übertreibt hier schamlos. Aber das Geschäft ist lukrativ, weil die Kunden sehr viel Geld einzahlen, oft mehrere 10.000 Euro im Lauf ihre Lebens. Ein Kunde, der unterschreibt, ist für die Versicherungen wie der Hauptgewinn im Lotto! Deshalb gibt's für die Verkäufer auch so hohe Prämien. Das ist kein Entgelt für deren Arbeitszeit, sondern das sind Fangprämien für neue Kunden.

 

Ich wünsche es dir nicht, aber solltest du zu den dann "wenigen" gehören, die ein lebenslang einschränkendes Thema haben, zitier ich dich dann gerne nochmal. Denn das kannst doch gar nicht sein, denn der "Durchschnitt" hat doch nur 3 Jahre BU.

 

Wahrscheinlichkeiten sind geil, wenn man davon nicht betroffen ist. Die Wahrscheinlichkeit im Auto zu sterben ist gering, scheisse wenn man zu den wenigen gehört.

 

Irgendwie langweilig, dass hier immer dieselben Plattitüden vom Stapel gelassen werden. Gibt sicher spannendere Fragen. Ich sollte auch BUs verkaufen, wenn das die harten Anti-BU Fakten sind.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 49 Minuten von chirlu:

Versicherungen schließt man ab für den Fall, daß man von einem überdurchschnittlichen Risiko erwischt wird.

 

Mathematisch betrachtet: Eine Versicherung ersetzt eine Zufallsvariable (Schaden) durch ihren Erwartungswert. Plus Kosten natürlich.

 

Also ich schließe Versicherungen ab, um mich gegenüber Schäden abzusichern, die existenzbedrohend sind. :)

 

Ein klassisches Beispiel ist die Haftpflichtversicherung. Hier kann es um Schadenssummen von mehreren Millionen Euro gehen, die ich nicht mehr selbst bezahlen könnte. Die Schadenswahrscheinlichkeit ist extrem gering. Die Prämien sind niedrig (unter 100 Euro pro Jahr). Absoluter no-brainer: ich habe eine Haftpflichtversicherung und ich bin sehr dankbar, dass es so etwas gibt.

 

Bei der BU-Versicherung kann es um ähnliche Schadenssummen gehen, auch wenn die durchschnittlichen Schäden wahrscheinlich sehr viel geringer sind ("Durchschnittsliche BU-Zeit wenige Jahre"). Aber im Gegensatz zur Haftpflichtversicherung sind die Beiträge sind sehr viel höher! Deshalb sollte man hier genauer rechnen und Wahrscheinlichkeiten für den Eintritt einer BU abschätzen und auch die persönlichen Folgen abwägen.

 

Hier gehen dann die persönlichen Verhältnisse ein. Für den Familienvater, der eine 5-köpfige Familie versorgen muss und der kein Vermögen hat, kann eine BU-Versicherung sehr sinnvoll sein. Für Singles mit einem typischen Bürojob oder für Leute mit Vermögen, die 3 oder 5 Jahre Berufsunfähigkeit problemlos überstehen, sind sie in vielen Fällen rausgeschmissenes Geld.

 

Und genau das sollte im Rahmen einer Beratung diskutiert werden. Im Nachbarforum für "Fonds und Fondsdepot" findet eine solche Beratung statt. Gerade gestern wurde ein Anleger nach seinen persönlichen Verhältnissen gefragt und als er schrieb, dass er Student sei und sein Geld nur für 3-5 Jahre anlegen will, wurde ihm von ETFS abgeraten. Das verstehe ich unter guter Beratung.

 

Hier im Versicherungsforum hingegen gibt's das aber nicht. Stattdessen gibt's hier reihenweise schlechte Ratschläge: "BU-Versicherung immer sinnvoll" und "immer maximale Versicherungssumme und immer bis 67". Das ist wirklich sehr, sehr traurig!

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Nachdenklich
vor 41 Minuten von stagflation:

Die Versicherungsbranche übertreibt hier schamlos. Aber das Geschäft ist lukrativ, weil die Kunden sehr viel Geld einzahlen, oft mehrere 10.000 Euro im Lauf ihre Lebens.

Ich bin mir gar nicht sicher, ob sich nicht doch mancher schämt. Aber nachdem die Kapitallebensversicherung heute kaum noch zu verkaufen ist braucht man halt ein anderes Produkt. Und bei der BU-Versicherung kann man als Kunde noch schwerer als bei der früher viel verkauften Kapitallebensversicherung nachvollziehen, ob es sich um ein attraktives Angebot handelt. Damit ist das für ein Versicherungsunternehmen ein attraktives Produkt.

Und natürlich haben viele Menschen Sorge, daß ihnen die Arbeitskraft wegbrechen könnte. Und mit dieser Angst kann man als Verkäufer gut argumentieren. Besonders, wenn das Produkt so komplex ist, daß man es ohne Makler nicht durchschauen kann.

 

Wir sind in Deutschland mehrheitlich risikoavers und glauben alles versichern zu können. Ich halte das für eine fragwürdige Einstellung.

 

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odensee
vor 5 Minuten von stagflation:

Stattdessen gibt's hier reihenweise schlechte Ratschläge: "BU-Versicherung immer sinnvoll" und "immer maximale Versicherungssumme und immer bis 67". Das ist wirklich sehr, sehr traurig!

Darum geht es nicht. Es geht darum, zu verstehen, warum es den Ratschlag "bis 67" gibt. Denn die Idee "ich schließe nur bis 5x ab, bis dahin habe ich genug" unterschlägt, dass man auch kurz nach Unterschrift auf den Vertrag BU werden kann und dann eben die Zeit von 5x bis 6x NICHTS bekommt. Wenn man das verstanden hat, ist es doch völlig ok, eine BU-Versicherung nur bis 55 abzuschließen.

 

vor 10 Minuten von stagflation:

Für Singles mit einem typischen Bürojob

Der könnte aber noch Familie bekommen und kann sich dann ggf. nicht mehr versichern. Das mus einem einfach klar sein, und dann entscheidet man eben.

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Nachdenklich
vor 11 Minuten von stagflation:

Und genau dies sollte im Rahmen einer Beratung diskutiert werden. Im Nachbarforum für "Fonds und Fondsdepot" findet eine solche Beratung statt. Gerade gestern wurde ein Anleger nach seinen persönlichen Verhältnissen gefragt und als er schrieb, dass er das Geld nur für 3 Jahre anlegen will, wurde ihm von ETFS abgeraten. Das verstehe ich unter guter Beratung.

In dem Unterforum, das Du meinst, waren auch wenig Sparkassenverkäufer aktiv.

 

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Peter Wolnitza
· bearbeitet von Peter Wolnitza

Versuchen wir es doch mal mit Zahlen:
Mann, 32 Jahre alt, Kaufm. Angestellter, Kaufm. Ausbildung, 90% Bürotätigkeit, Nichtraucher, keine risikorelevanten Hobbies -- jetzt mal einfach als Musterfall:

Zahlt für BU 2000.- € , Endalter 67,  mtl. 100,62 €

Zahlt für BU 2000.- €,  Endalter 60,  mtl.   58,01 €

 

Variante a) er versichert bis 60, wird mit 33 BU - zu diesem Zeitpunkt werden erstmal reflexartig alle Beiträge zu irgendwelchen Sparvorgängen gestoppt (=leidvolle Erfahrung aus der Praxis, Gerade in der

Abwicklungsphase eines BU Leistungsantrages treten erst mal alle auf die Bremse. Wiederaufnahmequote bei mir bisher: einer von 18 Leistungsfällen, zahlt von seiner BU Rente aktuell 182.- € in Templeton Sparplan weiter )

Zusätzlich erfolgen ab diesem Zeitpunkt reduzierte Einzahlungen in die gesetzliche Rentenversicherung (vereinfacht ausgedrückt) --> weniger Rentenansprüche

Jetzt endet mit 60 die Rentenzahlung aus der BU

Option 1: Das Kapital (sofern vorhanden), das für die Altersvorsorge angespart war, muss evtl. verwendet werden, um die Lücke zwischen 60 und 63 (=frühestmöglicher Beginn der Altersrente) zu schliessen.

Option 2: Vorgezogenes Altersruhegeld (Jeder Monat vorgezogene AR kostet 0,3% von einer Rente, die eh schon gemindert wird.  (s.o.)  -- Dieser Abzug von 0,3% ist, glaube ich, auf 3 Jahre maximiert, müsste ich mal wieder nach schauen

Der Abzug gilt für die gesamte Altersrentenbezugsdauer - da wird  einiges gekürzt  wenn man das Pech hat, 90 oder älter zu werden.

 

Vorsichtig formuliert, erkenn ich sowohl bei Option 1 als auch bei Option 2 eine gewisse Tendenz zur Altersarmut. Heisst: Ich hab durch den BU Abschluss das Problem nur nach hinten verlagert.

Anders formuliert: Die 58,01 im Monat waren für die Katz, denn Sie haben mein Problem nicht gelöst. Aber dafür hab ich ja ein Jahr lang 42,61 € Differenz Vermögenbringend angelegt - monatlich.

 

Variante b) er versichert bis 67, wird mit 33 BU - gleiche Parameter wie oben...

er bezieht von 60 - 67 ca. 168.000.- € BU-Rente zusätzlich, bekommt mit 67 planmässig seine ungekürzte Altersrente aus der GRV

Auch wenn hier die Renteneinzahlungen ebenfalls geringer ausfallen, vermeide ich zumindest die knapp 10% Rentenkürzung durch vorgezogene Inanspruchnahme.

Wird zwar immer noch knapp, aber immerhin wird durch eine frühe BU mein Absicherungskonstrukt nicht komplett ausgehebelt.

 

Wenn ich bei Variante b) mit 60 feststelle, dass ich gerade mein letztes Schäfchen ins Trockene gebracht habe, kündige ich den Vertrag.

Stelle dann rückblickend fest: Mist, ich hab 28 Jahre lang 42,61 € im Monat zuviel gezahlt... absolute Katastrophe .. wären bei 6% nach Steuer immerhin knappe 36.000.- € 

Das wäre übrigens auch die Summe, die zur Verfügung stehen würde, wenn mit 59 Die BU eintritt und ich bis 63 (s.o.) überbrücken müsste.

Mit 67 hätte ich dann ca. 59.000.- € (wieder bei 6%) mehr in der Tasche.

Wenn alles gut läuft.

(Bei allen Berechnungen ist nicht berücksichtigt, dass sich laufende BU-Renten jedes Jahr um ca. 1,5 % der Vorjahresrente erhöhen.)

 

60.000.- € mit 67 mehr  -- gegen das Risiko, so richtig auf die Schnauze zu fallen...?

Muss jeder selber entscheiden, könnte man ja ggfls. von den BU Renten zwischen 60 und 67 auf die Seite legen...

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