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Randa-Michi

Strompreise: Wo geht die Reise hin? (cum Atomstrom)

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MichaelMueller
vor 16 Minuten von Holgerli:

Wenn Du ein Start-up das das anbietet mit funktionierender Direktvermarktung gleichsetzt: Ja, dann gibt es Direktvermarktung.

Gibt ja auch noch andere Firmen, die das anbieten. Ich habe noch ein Beispiel gezeigt, dass es technisch aktuell möglich ist.

Persönlich, finde die Anschaffungskosten (noch) zu hoch, könnte sich mit wirklichen iMSys ändern und mit einer fixen Einspeisvergütung von 20 Jahre lohnt es sich aktuell nicht. Mit den aktuellen Einspeisvergütung ist es ein Nullnummer-Spiel.
Aber es hat ja 2 Hebel die Einspeisvergütung geht runter und/oder die Strompreise gehen hoch und für die Anlagen, die aus der fixen Einspeisvergütung rausfliegen, gibt es auch einen Markt.

 

vor 20 Minuten von Holgerli:

Ist das echt ein virtueller Stromspeicher? Für mich sieht das wie ein 08/15-Speicher aus.

Weiß den aktuellen Stand nicht, aber das früher der "Community" Anbieter mit einer Strom-Cloud, wenn du den super dollen (teuren 08/15) Speicher hast. 

 

vor 21 Minuten von Holgerli:

Ich wollte eigentlich nur sagen, dass es in der Vergangenheit schon einige Ideen gab, die sich auf dem Papier gut aussahen aber schlussendlich nicht praktisch umsetzbar waren und deswegen nie wirklich durchgesetzt haben.

Das gibt es aber doch auch in anderen Bereichen, dass ist hier ja nichts exklusives. Viele Finanzprodukte sehen auch auf dem Papier ganz nett aus und sind nix.
Bei deinen 3 genannten, muss ich sagen waren die nicht mal auf dem Papier gut :) und technisch umsetzbar sind Sie alle. Daran scheitert es ja nicht, sondern eher am Konzept.

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reko
· bearbeitet von reko
vor 10 Stunden von slowandsteady:

Mit Smartmeter einfach möglich

Mein Netzbetreiber hat diesen Monat bei mir den Zähler turnusgemäß nach 10 Jahren gewechselt. Ich bekam einen digitalen Zähler (eine sogenannte moderne Messeinrichtung), der weder fernsteuer noch fernauslesbar ist noch irgend etwas vom Börsenstrompreis weiß. Die Verteilinfrastruktur wird Jahrzehnte brauchen um so etwas in nennenswerten Umfang zu realisieren. Die Stromnachfrage wird sich durch den Börsenpreis nur geringfügig zeitlich verschieben lassen. Wasserstoff wird überwiegend Offgrid erzeugt werden, da Netzentgelt und geringe Anlagenauslastung die H2 Produktion unwirtschaftlich machen. Nur die wenigsten Industiebetriebe können es sich leisten, die Produktion Strompreis bedingt einzustellen. Auch hier lohnt sich eine Anlage nur wenn sie möglichst lange produziert. Jedes An- und Abfahren einer Anlage verursacht Verschleiß und Ausschuss. Die Hoffnung, dass sich die Stromnachfrage an die Stromerzeugung anpaßt ist eine Illusion.

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Holgerli
· bearbeitet von Holgerli
vor 11 Minuten von reko:

Mein Netzbetreiber hat diesen Monat bei mir den Zähler turnusgemäß nach 10 Jahren gewechselt. Ich bekam einen digitalen Zähler (eine sogenannte moderne Messeinrichtung), der weder fernsteuer noch fernauslesbar ist noch irgend etwas vom Börsenstrompreis weiß. Die Verteilinfrastruktur wird Jahrzehnte brauchen um so etwas zu realisieren.

Naja, bei mir wurde letztes Jahr gewechselt. Auch, Gott sei Dank, wieder nur ein digitaler Zähler. Und das obwohl ich über den 6.000 kWh/Jahr Verbrauch liege und einspeisender Erzeuger mit PV-Anlage bin. Beides allein sollte dafür ausrreichen "bevorzugt" ein Smartmeter zu bekommen.

Das Ganze wird eh noch witzig werden. Um den Smartmeter erreichen zu können braucht es wohl entweder Mobilfunk (viel Spass im Ländlichen und ganz besonders Indoor) oder einen (W/D)Lan-Anschluss. Mach das mal bei einem Zählerschrank der älter 10 Jahre ist. Unser hat weder eine Steckdose für W- bzw D-Lan noch die Möglichkeit mit einem Netzwerkkabel ausgestattet zu werden. Und Mobilfunk könnte auch kritisch werden. Gerade Indoor in einem Metallschrank.

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slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady
vor 36 Minuten von reko:

Ich bekam einen digitalen Zähler (eine sogenannte moderne Messeinrichtung), der weder fernsteuer noch fernauslesbar ist noch irgend etwas vom Börsenstrompreis weiß.

Wenn du einen digitalen Zähler hast, ist eine sekundengenaue Abrechnung über die Infrarotschnittstelle möglich. Muss man dann bei Bedarf nachrüsten, siehe Tibber Pulse, aber prinzipiell bist du "vorbereitet". Was fehlt ist aber eine zentrale und offene API, mit der Geräte sich selbst steuern können. Sowas wie ich stelle bei der Wallbox ein "lade bis übermorgen um 9 Uhr voll", die Wallbox meldet es an eine API ("ich brauche 40kWh bis übermorgen 9 Uhr, meine maximale Leistung ist 11kW") und bekommt dann ein Ladefenster zugewiesen und dafür ist der Strompreis niedriger.

vor 25 Minuten von Holgerli:

Und Mobilfunk könnte auch kritisch werden. Gerade Indoor in einem Metallschrank.

Prinzipiell gibt es dafür Technologien abseits von Mobilfunk (LoRaWAN), sind ja keine großen Datenmengen, die übertragen werden müssen. In der Praxis stimme ich dir aber zu. Der Stromanbieter kann ja nicht immer erwarten, dass ich mein Internet/WLAN zur Verfügung stelle und selbst wenn, reicht mein WLAN nicht unbedingt bis in den Keller des EFH/MFH. Man kann prinzipiell eine externe Antenne an den Zähler anschließen, aber auch das ist nicht immer möglich und setzt Leerrohre etc. voraus.

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cfbdsir
· bearbeitet von cfbdsir
Am 26.2.2024 um 16:46 von Randa-Michi:

Um es jetzt mal eindeutig für die Mitlesenden zu schreiben was die Direktvermarktung bei Strom bedeutet:

 

Die Direktvermarktung von Strom bezieht sich auf den Verkauf von Strom, der aus erneuerbaren Energiequellen wie Sonne, Wind und Biomasse erzeugt wird, direkt an der Strombörse. Dies geschieht in den meisten Fällen über das Marktprämienmodell. Der erzeugte Grünstrom wird gleichberechtigt neben konventionell erzeugtem Strom gehandelt und zum selben Marktpreis verkauft.

 

Die Beteiligten in diesem Prozess sind:

  • Anlagenbetreiber: Sie erzeugen den Strom und verkaufen ihn direkt an den Direktvermarkter.
  • Direktvermarkter: Sie kaufen den Strom vom Anlagenbetreiber und vermarkten ihn an der Börse.
  • Strombörse (z.B. EEX): Hier wird der erzeugte Grünstrom gehandelt.
  • Verteilnetzbetreiber: Sie zahlen die Marktprämie aus, die den Unterschied zwischen dem Marktpreis und der festgelegten Einspeisevergütung ausgleicht

Nicht nur über die Börse. Auch auf Termin direkt (außerbörslich) an Großverbraucher wie BASF und an Stromwiederverkäufer wie die Stadtwerke. Alles ist dabei so wie von dir beschrieben (Marktprämie etc) 

vor 3 Stunden von slowandsteady:

Prinzipiell gibt es dafür Technologien abseits von Mobilfunk (LoRaWAN), sind ja keine großen Datenmengen, die übertragen werden müssen. In der Praxis stimme ich dir aber zu. Der Stromanbieter kann ja nicht immer erwarten, dass ich mein Internet/WLAN zur Verfügung stelle und selbst wenn, reicht mein WLAN nicht unbedingt bis in den Keller des EFH/MFH. Man kann prinzipiell eine externe Antenne an den Zähler anschließen, aber auch das ist nicht immer möglich und setzt Leerrohre etc. voraus.

Man kann die Steuersignale wie beim Nachtspeicher auf die Leitung aufmodulieren. Damit lassen sich an und Schaltsignale für verschiedene Preisklassen an Geräte mit Sondervertragsregeln oder für flexible Preisr senden. Das ist billig, da die Technik für Nachspeicher vorhanden ist und nur andere Signalfolgen vereinbart werden müssen. 

 

Damit lässt sich auch billig eine Wallbox steuern. Wenn die weiß bis wann wieviel Strom geliefert werden muss wird sie erstenmal nur Strom zu den billigsten Sondervertragskosten anfordern und wenn sie erkennt, dass da nicht mehr genug geliefert werde wird wird sie teureren Strom akzeptieren. 

 

Sie sendet z. B. Zur Stunde 13 Uhr: Folgestunde Stromkosten Klasse A, um 14 Uhr Klasse B etc. Für jede Klasse gilt dann ein eigener Sonderpreis. 

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oktavian

Von Destatis gab es Daten zum Mix der Stromerzeugung in Deutschland: https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2024/03/PD24_087_43312.html

Zitat

2023 war das erste Jahr, in dem in fast allen Monaten mehr Strom aus erneuerbaren Energien als aus konventionellen Energieträgern eingespeist wurde. Insgesamt erreichte die Einspeisung aus erneuerbaren Energien im Jahr 2023 so einen neuen Höchstwert von 251,8 Milliarden Kilowattstunden und einen Anteil von 56,0 %

 

dabei zu beachten:

In der Statistik werden alle Kraftwerke und Erzeugungsanlagen in Deutschland erfasst, die Strom in das Netz für die allgemeine Versorgung einspeisen. Nicht enthalten ist Strom, der in Industriekraftwerken erzeugt und direkt in den Industriebetrieben wieder verbraucht wird.

Die im Inland erzeugte und ins Netz eingespeiste Strommenge ist nicht gleichzusetzen mit dem Stromverbrauch, da auf dem Weg zu den Verbrauchsstellen sogenannte Netzverluste auftreten sowie der Saldo aus Stromimporten und -exporten zu berücksichtigen ist.

Export sank und Import stieg.

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The Statistician
vor 15 Minuten von oktavian:

Export sank und Import stieg.

Muss nicht negativ sein bzw. sogar ein Optimum darstellen, wenn man für die MWh im Schnitt unterdurchschnittliche Kosten hat (meine aktuelle Annahme). Bisher konnte Deutschland durch den Stromhandel jährlich profitieren. Sollte man durch das negative Saldo nun zum ersten Mal seit 2010 keinen Gewinn eingefahren haben, muss man schauen wie viel man für die MWh gezahlt hat. Würde mich aber ehrlich gesagt wundern, wenn man dahingehend draufgezahlt hat, da die großen Importe 2023 in den Sommermonaten lagen und der Strom in dem Zeitraum bekanntlich günstig zu haben ist.

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oktavian
vor einer Stunde von The Statistician:

Muss nicht negativ sein bzw. sogar ein Optimum darstellen, wenn man für die MWh im Schnitt unterdurchschnittliche Kosten hat (meine aktuelle Annahme). Bisher konnte Deutschland durch den Stromhandel jährlich profitieren.

ich habe es dazu geschrieben, da der in Deutschland verbrauchte Strommix anders aussehen mag als der erzeugte Strommix. Ein größeres, europäisches Netz ist effizienter als ein kleineres. Handel ist kein zero sum game.

Die starken Subventionen waren meiner Meinung nach ein Fehler, aber sind nun sunk cost. Beim Gas kann die durch die Umlage etwas auf die Nachbarn umgelegt werden. Beim Strom zahlt der deutsche Steuerzahler. Die höheren Zinsen machen die getätigten Subventionen und damit einhergehende höhere Verschuldung teurer.

vor einer Stunde von The Statistician:

urch das negative Saldo nun zum ersten Mal seit 2010 keinen Gewinn eingefahren haben

wie berechnest Du denn den Gewinn? Normalerweise exportiert Deutschland günstig den subventionierten Strom aus Erneuerbaren. Nur variable Grenzkosten betrachten macht keinen Sinn, sondern ROCE oder Eigenkapitalrendite inkl. aller auch externalisierten Kosten.

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The Statistician
vor 5 Stunden von oktavian:

wie berechnest Du denn den Gewinn? Normalerweise exportiert Deutschland günstig den subventionierten Strom aus Erneuerbaren.

Die Bundesnetzagentur publiziert jedes Jahr den Gewinn/Verlust aus dem grenzübergreifenden Stromhandel. 2021 war man bei 1,1 Mrd. Euro Gewinn und 2022 war man bei knapp 2,9 Mrd. Euro Gewinn. Wenn die Zahlen für das Jahr 2023 publiziert werden kann man bei einem Verlust die entsprechenden Kosten je MWh berechnen. Deutschland exportiert zudem vor allem in den Wintermonaten viel Strom, da kriegt man sehr ansprechende Preise. Das war dieses Jahr auch wieder der Fall. Muss man jetzt mal abwarten wie das unterm Strich mit den Nettoimporten aussieht. 

vor 5 Stunden von oktavian:

Nur variable Grenzkosten betrachten macht keinen Sinn, sondern ROCE oder Eigenkapitalrendite inkl. aller auch externalisierten Kosten.

Eigenkapitalrendite worauf, auf das eingesetzte Kapital zwecks Importe? Machst du das auch bei dem Import von Kohle, Öl und Co.? Wirkt in dem Kontext für mich gerade nicht nachvollziehbar, aber vielleicht stehe ich gerade auf dem Schlauch?

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oktavian
vor 52 Minuten von The Statistician:

Eigenkapitalrendite worauf, auf das eingesetzte Kapital zwecks Importe? Machst du das auch bei dem Import von Kohle, Öl und Co.? Wirkt in dem Kontext für mich gerade nicht nachvollziehbar, aber vielleicht stehe ich gerade auf dem Schlauch?

Wenn ich z.B. Strom mit 15 Cent / kWh subventioniere, zu 10 Cent im Schnitt exportiere und  etwas weniger Strom für 5 Cent importiere: mache ich dann Gewinn? Daher meine Frage wie du den Gewinn berechnest?

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The Statistician
vor 5 Stunden von oktavian:

Wenn ich z.B. Strom mit 15 Cent / kWh subventioniere, zu 10 Cent im Schnitt exportiere und  etwas weniger Strom für 5 Cent importiere: mache ich dann Gewinn? Daher meine Frage wie du den Gewinn berechnest?

Ok, Gedanken verstanden. Bei der Frage, ob man mit dem grenzüberschreitenden Stromhandel einen ökonomischen Vorteil oder Nachteil erzielt, spielen die Subventionen IMO keine Rolle. Das kann man problemlos isoliert betrachten. Häufig wird beispielsweise suggeriert, dass Deutschland teuer importieren und billig exportieren müsste aufgrund des hohen EE-Anteils (konträr zu deinem obigen Beispiel). So eine Systematik würde sich in der Bilanz deutlich in Form höherer Kosten aufzeigen, ganz ungeachtet der Subventionen. Darum ging es mir.

 

Bei den Subventionen geht es dann IMO mehr in Richtung einer Bewertung der gesamten Systemkosten, weniger um die Bewertung des grenzüberschreitenden Stromhandels an sich.

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reko
· bearbeitet von reko
vor 6 Stunden von The Statistician:

Bei der Frage, ob man mit dem grenzüberschreitenden Stromhandel einen ökonomischen Vorteil oder Nachteil erzielt, spielen die Subventionen IMO keine Rolle.

Das Ausland importiert/exportiert Strom wenn entsprechende Preisunterschiede vorhanden sind. Subventionen verursachen Preisunterschiede. Für einen Gewinn muß Deutschland Strom liefern wenn er in Frankreich knapp ist. In 2023 war es insbesondere deutscher Kohlestrom der fanzösische Kernenergie ersetzt hat. Auch Frankreich hat Solar und Windstrom stark ausgebaut. Entweder ist diese Stromproduktion hoch korreliert mit deutschen Solar/Windstrom oder die Entfernung ist so weit, dass man häufig Redispatch benötigt. Damit kann man nicht viel verdienen. Gefragt ist Grundlast fähige Stromproduktion oder Backupkapazität.

 

Österreich hat am 10.2. zum Befüllen ihrer Pumpspeicher billigen Nordsee-Windstrom eingekauft, der dann wegen Netzüberlastung abgeregelt wurde und in Süddeutschland durch teueren Strom aus Gas- und Kohlekraftwerken ersetzt wurde (Video Andreas Schmitz: "der Strompreis ist ein schlechter Indikator für die Kosten"). Diese Kosten erscheinen nicht in der Stromhandelsbilanz. Unser Problem ist fehlende Netzinfrastruktur nicht fehlende Windparks.

Bei uns hegt man die Illusion eines Kupferplattennetzes bei der Entfernung keine Rolle spielt. Die Wahrheit ist, doppelte Worst-Case-Transportentfernung benötigt doppelte Netzkapazität und verursacht doppelte Kosten.

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reko
· bearbeitet von reko

Zeit für einen neuen Vertrag? Das Frühjahr erscheint mir ein günstiger Zeitpunkt. Aktuell ist der günstigste Tarif bei mir: Elektrizität Berlin

Arbeitspreis: 27,10 Ct/kWh

Grundpreis: 16,94 €/Monat

2024/03/08 Strompreisentwicklung Deutschland 2024: Warum ist Strom so teuer?

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cfbdsir
Am 8.3.2024 um 12:34 von oktavian:

wie berechnest Du denn den Gewinn? Normalerweise exportiert Deutschland günstig den subventionierten Strom aus Erneuerbaren.

Da es sowohl im Norden (Norwegen) als auch IM Süden (Schweiz und Österreich) beste geologische Möglichkeiten für blige Wasser-Speicherkraftwerke gibt wird der exportiert Strom stets billiger sein als der importierte wertvolle Spitzenlaststrom. Der wird dann genutzt wenn im nationalen Netz die Grenzkosten höher sind als die Grenzkosten zzgl. Netz Nutzung aus den genannten Ländern. 

 

Frankreich stellt einen Sonderfall da. Dort wurden EE bisher verpennt, sodass aufgrund der AKW-Abhängigkeit auch zu Grenzkosten von Null produzierte Solarstrom aus D dort regelmäßig teuer eingespeist wird. 

 

Ideal sind große Spitzenlastkapazitäten und gute Auslandsnetzanbindung. Die Betreiber der fossilen Kraftwerke haben kein Interesse am Ausbau der grenzüberschreitenden Verbindungen, da dies die Preise verringert. Das geht nur mittels staatlichen Zwangs, ebenso wie der Erhalt von fossilen Kapazitäten, die wertvolle Reserven bieten. 

Am 9.3.2024 um 07:22 von reko:

Österreich hat am 10.2. zum Befüllen ihrer Pumpspeicher billigen Nordsee-Windstrom eingekauft, der dann wegen Netzüberlastung abgeregelt wurde und in Süddeutschland durch teueren Strom aus Gas- und Kohlekraftwerken ersetzt wurde

Die Strompreisgestehungsgebiete sind zu groß. Würde man regulatorisch die Preisbildungsgebiete deutlich verkleinern dann wäre das ausgeschlossen. Der Strommarkt ist reformbedürftig. Die Leitungskapazitäten innerhalb des Strompreisgestehungsgebietes dürfen nie an der Auslastungsgrenze sein. Das ist hier aber der Fall. 

Für Süd-, West-, Nord- und Ostdeutschland gibt's aber Einheitspreise. Vier oder mehr Preisgebiete wären optimal. Dann würden auch preisimpulsbedingt Großverbraucher in billigen Ökostromgebieten Niedersachsens und Schleswig-Holsteins bevorzugt investierenund im Süden eher desinvestieren. 

Der Norden ist ohnehin eher unter- und der Süden überindustrialisiert. 

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oktavian
vor einer Stunde von cfbdsir:

Frankreich stellt einen Sonderfall da. Dort wurden EE bisher verpennt, sodass aufgrund der AKW-Abhängigkeit auch zu Grenzkosten von Null produzierte Solarstrom aus D dort regelmäßig teuer eingespeist wird. 

Spanien usw. produzieren doch auch viel Solarstrom. Gibt es eine einfache Übersicht für Laien mit Stromleitungen, um das Netz besser zu verstehen?

 

Frankreich wird in Zukunft auch mehr produzieren, da es bei Modulpreisen sehr günstig ist. Daher wird der Wert des Solarstromes weiter abnehmen.

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cfbdsir
· bearbeitet von cfbdsir
vor 26 Minuten von oktavian:

Spanien usw. produzieren doch auch viel Solarstrom. Gibt es eine einfache Übersicht für Laien mit Stromleitungen, um das Netz besser zu verstehen?

 

Frankreich wird in Zukunft auch mehr produzieren, da es bei Modulpreisen sehr günstig ist. Daher wird der Wert des Solarstromes weiter abnehmen.

Das ist ja gut so. Das verbilligt den Strom insgesamt immer weiter. Durch die zurückgehen Nachfrage nach Kohle und Gas sowie die verringerte Auslastung der fossilen Kraftwerke steigt der Wirkungsgrad mit dem Fossilstrom erzeugt wird (das Wirkungsgradstärkste hat die niedrigsten Grenzkosten) und die Fixkosten des Kraftwerkparks sinken zusätzlich, da wenig zugebaut werden muss. Folge sind langfristig niedrige Strompreise. 

 

Du kannst dir bei der EEX die Netzgebiete anschauen. Je größer die Prisdifferenzen desto weniger gut sind die Transportkapazitäten. 

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Europäisches_Verbundsystem

Zum Netz. 

https://www.entsoe.eu/

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Anja Terchova
vor 14 Stunden von cfbdsir:

Die Strompreisgestehungsgebiete sind zu groß. Würde man regulatorisch die Preisbildungsgebiete deutlich verkleinern dann wäre das ausgeschlossen. Der Strommarkt ist reformbedürftig. Die Leitungskapazitäten innerhalb des Strompreisgestehungsgebietes dürfen nie an der Auslastungsgrenze sein. Das ist hier aber der Fall. 

Für Süd-, West-, Nord- und Ostdeutschland gibt's aber Einheitspreise. Vier oder mehr Preisgebiete wären optimal. Dann würden auch preisimpulsbedingt Großverbraucher in billigen Ökostromgebieten Niedersachsens und Schleswig-Holsteins bevorzugt investierenund im Süden eher desinvestieren. 

Der Norden ist ohnehin eher unter- und der Süden überindustrialisiert. 

 

Ich glaub nicht das sich da soviel ändern würde, es gibt ja schon etliche Ländern wie Italien, Norwegen, Schweden und Russland die schon jetzt unterschiedliche Strompreiszonen haben.
 

An den meisten Tagen im Jahr sind auch da die Grosshandelspreise nicht so unterschiedlich, nur an einzelnen Tagen im Jahr. Ich glaube die Endkundenpreise würden dadurch eh nur gering beinflusst.
 

Mag sein das dann vielleicht in den Ökostromgebieten der Strompreis um vielleicht 1,3 ct/KWh billiger und dafür in Süddeutschland 1,6 ct/KWh teurer würden, aber ich glaub das bewegt kaum ein Unternehmen zur Betriebsverlagerung sondern da spielen Verkehrsanbindung und sonstige Infrastruktur, Arbeitnehmer, Steuern und Subventionen, etc. eine weit grössere Rolle.

Und ich glaub das dann die süddeutschen Bundesländer eher die Gewerbesteuern senken und die Subventionen erhöhen, statt noch mehr Stromtrassen oder Windkraftanlagen zu bauen. Denn das ist wahrscheinlich günstiger, und gibt vorallem auch weniger Widerstand durch Anwohner.

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reko
· bearbeitet von reko
vor 23 Stunden von cfbdsir:

Die Strompreisgestehungsgebiete sind zu groß. Würde man regulatorisch die Preisbildungsgebiete deutlich verkleinern dann wäre das ausgeschlossen.

Das ändert nichts am Problem. Deutschland und Österreich sind seit 1. Oktober 2018 in getrennten Strompreiszonen. Das Problem ist nicht der Strompreis. Die Netznutzung wird pauschal unabhängig von der Netzauslastung und der Entfernung verrechnet. Wenn es Probleme gibt muß ein Anderer (Netzbetreiber, Netzentgelt) die Kosten tragen. Damit gibt es keinen Anreiz zu netzdienlichen Verhalten. Das zweite Problem ist die geringe Planbarkeit von Windstrom. Am Tag des Stromeinkaufs kann es sinnvoll erscheinen Windstrom nach Österreich zu exportieren. Wenn der Wind dann am nächsten Tag doch nicht kommt mußte der Day-Ahead-Kontrakt trotzdem erfüllt werden.

 

vor 23 Stunden von cfbdsir:

Frankreich stellt einen Sonderfall da. Dort wurden EE bisher verpennt, sodass aufgrund der AKW-Abhängigkeit auch zu Grenzkosten von Null produzierte Solarstrom aus D dort regelmäßig teuer eingespeist wird. 

Frankreich hat Solar- und Windstrom und Kernkraft hat ebenfalls Grenzkosten nahe Null. Nur mit negativen Kosten können sie nicht mithalten.

Die Speicherseevolumina unserer Nachbarländer (Norwegen, Schweiz) sind gemessen an unseren Bedarf klein und nicht mehr ausbaubar. Abgesehen von fehlender Übertragungskapazität müssen wir uns um unsere Speicher selbst kümmern.

 

vor 21 Stunden von cfbdsir:

Durch die zurückgehen Nachfrage nach Kohle und Gas sowie die verringerte Auslastung der fossilen Kraftwerke steigt der Wirkungsgrad mit dem Fossilstrom erzeugt wird (das Wirkungsgradstärkste hat die niedrigsten Grenzkosten) und die Fixkosten des Kraftwerkparks sinken zusätzlich, da wenig zugebaut werden muss. Folge sind langfristig niedrige Strompreise. 

Das ist ein Trugschluss. Durch die geringe Auslastung ist der Wirkungsgrad unerheblich. Wichtig sind die Bereitstellungskosten. Alle bestehenden Kraftwerke wurden nicht für niedrige Bereitstellungskosten ausgelegt sind also zur Spitzenbedarfsdeckung teuer.

 

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reko
· bearbeitet von reko
vor 23 Stunden von oktavian:

Spanien usw. produzieren doch auch viel Solarstrom. Gibt es eine einfache Übersicht für Laien mit Stromleitungen, um das Netz besser zu verstehen?

Spanien und Frankreich haben nur minimale Stromaustauschkapazität. Faktisch ist das iberische Stromnetz getennt vom europäischen Netz. Da Stromübertragung mit hoher Kapazität sehr teuer ist plant man jetzt eine Wasserstoffpipeline. Es gibt den Verband europäischer Netzbetreiber ENTSOE, ENTSOG - dort findet man Informationen.

 

Future of our Grids: Accelerating Europe's energy transition 7 September 2023

Saurrug hat auch viele Hintergrundinformationen z.B. das-europaeische-stromversorgungssystem

2024/03/07 Kommentar zum aktuellen, milliardenschweren Netzausbaubedarf .. Niemand ist wirklich für das System als Ganzes verantwortlich und jeder versucht natürlich, für seinen Bereich das Beste herauszuholen.

 

Diese Grafik ist gut - leider von 1998 (insbesondere das Verhältnis von Stromaustausch zu Stromverbrauch - es ist davon auszugehen, dass die Übertragungskapazität entsprechend ist, das Netz wurde seitdem nur sparsam ausgebaut).

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reko
· bearbeitet von reko
vor 9 Stunden von Anja Terchova:

Mag sein das dann vielleicht in den Ökostromgebieten der Strompreis um vielleicht 1,3 ct/KWh billiger und dafür in Süddeutschland 1,6 ct/KWh teurer würden, aber ich glaub das bewegt kaum ein Unternehmen zur Betriebsverlagerung sondern da spielen Verkehrsanbindung und sonstige Infrastruktur, Arbeitnehmer, Steuern und Subventionen, etc. eine weit grössere Rolle.

Wenn sich ein süddeutsches Unternehmen entscheidet den Betriebsstandort wegen der Energiekosten zu verlagern, dann gehen sie nicht nach Norddeutschland sondern in ein anderes Land mit billiger und zuverlässiger Energie.

In USA/Tennessee wurden der Wacker Chemie für 30 Jahre billige Energie vertraglich zugesichert. Der Strompreis beträgt dort ein Fünftel von dem in Burghausen - trotz eines eigenen Gas- und Wasserkraftwerks.

2019/03/19 Wacker droht mit Produktionsverlagerung .. in die USA.

 

2024/02/29 Eon-Chef erklärt, warum Netzentgelte steigen und steigen .. Ich möchte mich nicht beschweren, Eon ist Netzbetreiber. Für uns ist das toll. .. Es ist fast egal, ob wir unsere Ausbauziele (für Windparks) für 2030 erreichen. Entscheidend ist das Netz. .. Wir dürfen nicht einfach Leitungen bauen, weil wir einen Engpass befürchten, sondern nur investieren, was im Rahmen der Entwicklungspläne genehmigt wurde. .. Unsere Eon-Stiftung führt deutschlandweit Umfragen zum Thema "Gesellschaft und Energie" durch. Dort geht die Akzeptanz für die Energiewende messbar zurück

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CorMaguire

Wo ging sie hin die Reise?

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Anja Terchova

Von den Börsenstrompreisen hat es ja für Deuschland garnicht so schlecht ausgesehen, aber das ist eben nur ein Teil des Endkundenpreises. Die ganzen EEG-Umlagen, Leitungsgebühren und Steuern machen den Endkundenpreis eben trotzdem teuer.

 

Durch mehr Photovoltaik und Windenergie sinkt zwar durchaus der Börsenstrompreis, aber dafür steigen dann Umlagen und Leitungsgebühren, und für die Endkunden wird es trotzdem eher teurer als günstiger.

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The Statistician
vor 15 Stunden von Anja Terchova:

aber dafür steigen dann Umlagen und Leitungsgebühren, und für die Endkunden wird es trotzdem eher teurer als günstiger.

EEG wird seit 2023 beim Strompreis nicht mehr erhoben, fällt daher weg. Die restlichen Umlagen sind glaube ich alle jeweils unter 1 Cent und fallen nicht nennenswert ins Gewicht im Vergleich zu den Schwankungen an der Börse. Netzentgelte ist hier die einzige Komponente, die nennenswert ansteigen dürfte und einen spürbaren Effekt haben könnte. Ist mit ca. 3 Cent zuletzt um Faktor 2 angestiegen. Der Strompreis ist dadurch aber bisher nicht merklich angestiegen. 2010 lag der Haushalt preislich pro kWh bei über 23ct/kWh. Bei 2% Inflation kommt man nach 14 Jahren auf ca. 30ct/kWh. Von 2010 bis einschließlich 2023 kommst man mit der historischen Inflation auch auf gute 30ct. Da kriegt man heute günstigere Tarife (zumindest bei mir der Fall). Muss man aber vorsichtig betrachten, der durchschnittliche Haushalt zahlt natürlich mehr als die günstigen Tarife bieten. Bin mal gespannt wie stark der Preis im Haushaltsschnitt fällt, wenn einige mal endlich zu günstigen Varianten wechseln (falls überhaupt). Manche Haushalte scheinen auch heute noch über 40ct/kWh hinzublättern.

 

Hypothetisch hat der Staat aber natürlich diverse Stellschrauben, um den Endkundenpreis zu minimieren (vor allem Stromsteuer und Umlagen). Das wird man aber vermutlich nicht großartig anfassen.

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reko
vor 25 Minuten von The Statistician:

Hypothetisch hat der Staat aber natürlich diverse Stellschrauben, um den Endkundenpreis zu minimieren (vor allem Stromsteuer und Umlagen). Das wird man aber vermutlich nicht großartig anfassen.

Auch wenn man es nicht mehr auf den Strompreis umlegt, müssen die verursachten Kosten der Netz- und Speicherinfrastruktur von den Bürgern bezahlt werden.

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The Statistician
vor 2 Stunden von reko:

Auch wenn man es nicht mehr auf den Strompreis umlegt, müssen die verursachten Kosten der Netz- und Speicherinfrastruktur von den Bürgern bezahlt werden.

Das ist bei sämtlichen Investitionen bzgl. Infrastruktur und vielen anderen Themen der Fall. Am Ende daher nur eine Frage über welchen Weg die Finanzierung erfolgen soll. Es gibt unzählige Beispiele, bei denen man die Kosten breiter verteilt. Das kann volkswirtschaftlich durchaus sinniger sein, auch wenn sich an den Kosten selbst natürlich nichts ändert. Zumal man den Kosten mindestens den eingesparten Kosten bzgl. Rohstoffimporten gegenüberstellen müsste, welche ohnehin immer selten thematisiert werden. Die verschleppten Investitionen bei der Netzinfrastruktur müssen ohnehin nachgeholt werden. Wird leider oft vergessen und dann werden sämtliche Investitionen ausschließlich der Energiewende zugeschrieben.

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