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Randa-Michi

Strompreise: Wo geht die Reise hin? (cum Atomstrom)

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wpf-leser
vor 3 Minuten von oktavian:

Kohle war nie auf Dauer angelegt als Energiequelle.

Kann sie auch gar nicht, denn so gesehen gibt es irgendwann keine mehr. Allerdings...

vor 4 Minuten von oktavian:

(z.B. strategische Reserve)

... ist sie - falls man sie so nutzen wollen würde - subjektiv doch recht heftig in unsere Grundversorgung eingebunden.

 

 

Ich frage mich nach wie vor, weshalb man nicht (neben Windkraft) in erster Linie zunächst auf Dach-PV und Förderung von Speichern (möglichst in Abhängigkeit voneinander und ggf. mit bestimmten Betriebsvorschriften für die Speicher) setzt und bestenfalls die Flexibilisierung (bzw. in manchen Bereichen: Verkleinerung) der Verbrauchseite stärker vorantreibt, um insgesamt die Versorgungssituation und Nutzung des bestehenden Netzes zu verbessern, sondern stattdessen hohe Summen in die Förderung von Gaskraftwerken steckt. Ich glaube das wäre der pragmatischere und praktischere Ansatz, um eine solide Basis zum weiteren Aufbau darauf zu schaffen.

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reko
· bearbeitet von reko
vor 3 Stunden von wpf-leser:

Ich frage mich nach wie vor, weshalb man nicht (neben Windkraft) in erster Linie zunächst auf Dach-PV und Förderung von Speichern (möglichst in Abhängigkeit voneinander und ggf. mit bestimmten Betriebsvorschriften für die Speicher) setzt und bestenfalls die Flexibilisierung (bzw. in manchen Bereichen: Verkleinerung) der Verbrauchseite stärker vorantreibt,

Weil Batteriespeicher dafür nicht ausreichen. Niemand hat so viele Akkus und wenn, dann könnte sie niemand bezahlen. Auch eine Flexibilisierung des Verbrauchs bringt wenig. Niemand will sein E-Auto nur im Sommer laden. Der Selbstverbrauch bei Dachsolaranlagen hat für das Stromnetz den gegenteiligen Effekt einer Flexibilisierung.

Das Stromnetz muß vorrangig 2 besser 4 Wochen Dunkelflaute überstehen. Wenn man die Gaskraftwerke sowieso ständig auf Bereitschaft vorhalten muß dann kann man sie auch statt Akkus für den Bedarf z.B. nachts nutzen. Akkus sind nice to have.

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slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady
vor 4 Stunden von reko:

Wenn man die Gaskraftwerke sowieso ständig auf Bereitschaft vorhalten muß dann kann man sie auch statt Akkus für den Bedarf z.B. nachts nutzen

Nein, weil der maximal ineffiziente Energieverbrauch Strom -> Gas -> Strom trotzdem teurer wäre als einfach Akkus für eine gleichmäßige Verteilung des PV-Stroms über 24h zu haben. Eigentlich braucht man dann ja auch nur Akkus für 12h bzw. ist nachts der Verbrauch noch geringer und der Wind meistens mehr, also sogar noch weniger.

Genau so viele Batteriespeicher brauchen wir in Deutschland, niemand will eine ernsthaft versuchen, eine 2-4 wöchige Dunkelflauten nur aus Akkus abzudecken. Gaskraftwerke in "Bereitschaft" zu halten ist im laufenden Betrieb nicht besonders teuer, allerdings muss es eine Möglichkeit geben, wie der initiale Investment in ein Gaskraftwerk sich "refinanzieren" kann, wenn es nur wenige Betriebsstunden gibt. Wahrscheinlich wird das über einen "gesicherte Leistung"-Markt laufen müssen.

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reko
· bearbeitet von reko
vor einer Stunde von slowandsteady:

Nein, weil der maximal ineffiziente Energieverbrauch Strom -> Gas -> Strom trotzdem teurer wäre als einfach Akkus für eine gleichmäßige Verteilung des PV-Stroms über 24h zu haben.

Was billiger ist weiß der Markt am besten. Derzeit sind es Akkus für die Überbrückung von Minuten und dafür werden sie auch installiert.

Man darf nicht nur die Betriebskosten rechnen. Auch Investitionen müssen bezahlt werden und belasten die Umwelt. Wenn man begrenzte Ressourcen hat muß man Prioriäten setzen. Aktuell ist man der Meinung, dass Akkus für E-Autos wichtiger sind. Eine Kapazitätssteigerung bekommt man nur durch höhere Preise und das auch nur stark zeitverzögert. Soweit es die Rohstoffe betrifft ist eine Kapazitätssteigerungen auch mit niedrigeren Grades und höheren Energieeinsatz verbunden.

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wpf-leser
· bearbeitet von wpf-leser
vor 9 Stunden von reko:

Das Stromnetz muß vorrangig 2 besser 4 Wochen Dunkelflaute überstehen.

Exakt das meine ich nicht, siehe @slowandsteady. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es sicherlich effizienter und vermutlich sogar effektiver wäre, aus anderen Perspektiven drängende(re?) Probleme zu beseitigen. Wenn wir schon einmal verhindern oder wenigstens abfedern würden, dass erneuerbare Energien durch die Kombination mit Speichern grundlastfähiger würden und es dabei auch noch gelänge, Energieexporte zu Negativpreisen mindestens abzufedern oder sogar zu vermeiden.

 

Beim Überstehen von Dunkelflauten helfen uns heute die bisher vorhandene Infrastruktur inkl. des internationalen Stromnetzes ganz offensichtlich sehr gut. (Und sogar hier könnten entsprechende Speicher dann das Netz weiter stabilisieren, wenn man z.B. an kurzzeitige Lastschwankungen denkt, die dann nicht mehr "just in time" über weite Distanzen bedient werden müssen.)

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reko
· bearbeitet von reko
vor 2 Stunden von wpf-leser:

Beim Überstehen von Dunkelflauten helfen uns heute die bisher vorhandene Infrastruktur inkl. des internationalen Stromnetzes ganz offensichtlich sehr gut.

Das bedeutet nicht, dass dafür nicht ständig neue Investitionen nötig sind insbesondere auch durch den steigenden Anteil an Solar- und Windstrom. Genauso Investitionen in die Netzinfrastruktur. Da bleibt kein Spielraum für nice to have. Und vor allem, es muß sich rechnen - große Akkus sind viel zu teuer. Man bräuchte wieder gesetzlichen Zwang und eine Umlage der Kosten auf die Verbraucher. Das ist gerade nicht populär.

 

Die Bundesnetzagentur sieht sich gerade genötigt neue Gaskraftwerke auszuschreiben. Wir müssen Braunkohlekraftwerke länger als geplant betreiben, weil Gaskraftwerke fehlen. Alles was die Bundesnetzagentur zentral entscheidet beeinflußt die Stromkosten.

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wpf-leser
· bearbeitet von wpf-leser
vor einer Stunde von reko:

Da bleibt kein Spielraum für nice to have.

Mein Punkt ist gerade, dass man mit dem, was du als "nice to have" bezeichnest, den aus deiner Sicht notwendigen Ausgaben entgegenkommt. Sozusagen "win/win" an dieser Stelle.

 

vor einer Stunde von reko:

Und vor allem, es muß sich rechnen - große Akkus sind viel zu teuer.

Daher rede ich (siehe @slowandsteady) über kleinere, nicht überdimensionierte Akkus.

 

vor einer Stunde von reko:

Man bräuchte wieder gesetzlichen Zwang und eine Umlage der Kosten auf die Verbraucher. Das ist gerade nicht populär.

Es ist sicherlich auch nicht sonderlich populär, Förderung für abgenommenen "grünen Strom" zu bezahlen und diesen dann viel preiswerter, wenn nicht gar gegen weitere Zahlungen zu exportieren. Zumal diese Rechnung auch "die Verbraucher" zahlen. Ich glaube aber, dass die andere Variante gut die sinnvollere sein könnte - v.a. weil man gleichzeitig andere Themen "im Vorbeigehen" und bestenfalls sinnvoller adressiert.

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reko
· bearbeitet von reko
vor 22 Minuten von wpf-leser:

Mein Punkt ist gerade, dass man mit dem, was du als "nice to have" bezeichnest, den aus deiner Sicht notwendigen Ausgaben entgegenkommt. Sozusagen "win/win" an dieser Stelle.

Eben nicht, wie oben erklärt sind Akkus ein Topfen auf einen heißen Stein. Niemand kann die für Versorgungssicherheit nötigen Akkus liefern und niemand bezahlen. Akkus nützen nichts mehr wenn nach einigen Minuten die Akkuspeicher leer sind und unsere Gesellschaft kann mit Zuständen wie in Entwicklungsländern nicht umgehen.

Ich habe keine hohe Meinung von der Bundesnetzagentur. Aber diesen Punkt haben sie erkannt. Würde man die Gaskraftwerke nicht brauchen, würden sie nicht ausgeschrieben. Sie schreibt auch Akkuspeicher aus - mit hoher Leistung aber niedriger Speicherkapazität. Sie sind dafür da die im normalen Betrieb jetzt fehlende Speicherkapazität der rotierenden Generatoren zu ersetzen.

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oktavian
vor 9 Minuten von reko:

Sie schreibt auch Akkuspeicher aus - mit hoher Leistung aber niedriger Speicherkapazität. Sie sind dafür da die im normalen Betrieb jetzt fehlende Speicherkapaz

Meines Wissens werden auch Akkus ohne Subvention gebaut. Was bedeutet Ausschreibung in Hinblick auf Subvention? Haushalte liegen nur so bei 28% vom gesamten Stromverbrauch. Ich denke wegen Wämrepumpe und BEV in Verbindung mit Auslagerung energieintensiver Branchen ins Ausland wird der Anteil steigen.

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reko
· bearbeitet von reko
vor 43 Minuten von oktavian:

Meines Wissens werden auch Akkus ohne Subvention gebaut.

Private Akkus sind idR nicht netzdienlich und die damit auf das Gesamtnetz umgelegte Überbrückungsdauer ist minimal.

Akkus zur Notstomversorgung z.B. in der Industrie wird man bei einen Strommangel gerade nicht ins Netz einspeisen lassen.

Notstromakkus z.B. in Kliniken überbrücken nur die Dauer bis Dieselaggregate hochgelaufen sind.

 

2024/08/16 Heimspeicher – Nicht so toll wie du denkst .. Prof. Dr. Lion Hirth von der Hertie School hat sehr gut herausgearbeitet, warum Heimspeicher in der derzeitigen Konfiguration für die Versorgungssicherheit kontraproduktiv sind.

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oktavian
vor 17 Minuten von reko:

habe keine hohe Meinung von der Bundesnetzagentur

Der Chef scheint inzwischen einfache Zusammenhänge zu verstehen und möchte mehr auf Markt setzen Quelle

Die Partei mit der 

vor 2 Minuten von reko:

Private Akkus sind idR nicht netzdienlich und die damit auf das Gesamtnetz ungelegte Überbrückungsdauer ist minimal.

Ich meine u.a. Kyon Energy.

Der gesamte Privatbereich ist beim Strom nicht entscheidend und sicher weniger zyklisch und damit besser planbar.

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wpf-leser
vor 36 Minuten von reko:

in der derzeitigen Konfiguration

Genau!

vor 17 Stunden von wpf-leser:

und ggf. mit bestimmten Betriebsvorschriften für die Speicher

 

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reko
· bearbeitet von reko
vor 11 Minuten von wpf-leser:

Genau!

vor 17 Stunden von wpf-leser:

und ggf. mit bestimmten Betriebsvorschriften für die Speicher

 

Wenn man den Akku nicht mehr zum eigenen Nutzen betreiben darf, wird er nicht mehr installiert. Abgesehen davon ist das nicht kontrollierbar und damit nicht umsetzbar.

Die Netzbetreiber müßten die volle Kontrolle über den Speicher erhalten - wofür derzeit die technischen Voraussetzungen fehlen. Über Arbitrage kann der Speicher sich dann nicht mehr amortisieren. Wie bei Backupkraftwerken müßte die Bereithaltung der Kapazität vergütet werden.

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wpf-leser

Mir ist im Voraus bereits unter Berücksichtigung all dieser Gesichtspunkte eine grobe Konzeptidee eingefallen. Insofern behaupte ich mal, dass wir uns da im Prinzip einig sind und es mindestens eine, möglicherweise auch mehrere praktikable und pragmatische Lösungen gibt. :)

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missionE
Am 1.9.2024 um 23:34 von wpf-leser:

Ich frage mich nach wie vor, weshalb man nicht (neben Windkraft) in erster Linie zunächst auf Dach-PV und Förderung von Speichern (möglichst in Abhängigkeit voneinander und ggf. mit bestimmten Betriebsvorschriften für die Speicher) setzt und bestenfalls die Flexibilisierung (bzw. in manchen Bereichen: Verkleinerung) der Verbrauchseite stärker vorantreibt, um insgesamt die Versorgungssituation und Nutzung des bestehenden Netzes zu verbessern, sondern stattdessen hohe Summen in die Förderung von Gaskraftwerken steckt. Ich glaube das wäre der pragmatischere und praktischere Ansatz, um eine solide Basis zum weiteren Aufbau darauf zu schaffen.

....die Deindustrialisierung und Verarmungsstrategien Stichwort "Verkleinerung der Verbrauchseite" sind immer schlecht, weil der Grenzverlust viel höher als der Nutzen von ein paar Zehntelprozenten ist. Die Italiener deindustrialisieren mit hohen Stromimportkosten seit Jahrzehnten, aber damit ist nichts gewonnen.  Sie liegen weder bei der Sauberkeit von Strom, noch dem Strompreis gut.  Zumal mit Wärmepumpe, E-Mobilität und Umstieg auf Verstromungsprozesse in der Restindustrie eine Verkleinerung der Verbrauchseite nun wirklich nicht realistisch ist.

Das Problem der Dach-PV ist foglendes:

PV-Anlage Kosten pro kWp: Das Wichtigste in Kürze Eine PV-Anlage kostet aktuell ca. 1.700 € netto pro kWp

https://www.enpal.de/photovoltaik/kosten-pro-kwp?utm_source=Search Ads&utm_campaign=21336575209&utm_term=163493797912&utm_content=700728791946&utm_placement=&utm_device=c&utm_keyword=&utm_location=9061163&gad_source=1&gclid=CjwKCAjwxNW2BhAkEiwA24Cm9I3ilAw9P4nVdbfL_7wjThqK6SJsLB0RSIcJ0gA456Ad4O1OQh049hoCqggQAvD_BwE

Evtl. geht es auch günstiger mit ca. 1400 pro kWp.

aber Freiflächen PV kostet nur rund 480 -520 EUR pro kWp

https://www.sens-energy.com/de/news/8-fakten-ueber-freiflaechen-photovoltaik/#:~:text=Hierfür berechnen sich die Kosten,Kilowatt-Peak (kWp).

 

Der Strom kostet also mal ungefähr 300% mehr und in der Flexibilisierung gibt es fast keine Möglichkeiten, da in den Privathaushalten maximal Wasch- und Spülmaschine schiebbar sind (das hatten wir hier schon) und das sind ca. 0,5 -1 kWh am Tag. Fernsehen, Kochen, Backen, Licht, Unterhaltung lässt sich halt schlecht verschieben bzw. ist sinnlos, wenn man Licht anschaltet und es taghell ist.  Absolut kein Potential, da z.B. Smartmeter auch wieder Strom und Geldkosten.

Ein wenig geht es nur bei E-Autos, aber auch nur begrenzt, da nicht alle zur gleichen Zeit laden können.

 

Klappen könnte es nur mit Erfolgen in der Batterieforschung: Hier mal die tausendste Jubelmeldung der letzten 5 Jahre, aber wenn es klappen würde, wäre das toll:

https://cleantechnica.com/2024/08/16/form-energy-to-build-worlds-largest-battery-energy-storage-system-in-maine/

We have completed the science. What’s left to do is scale up from lab-scale prototypes to grid-scale power plants. At full production, the modules will produce electricity for one-tenth the cost of any technology available today for grid storage.” Maine project will hold 8,500 megawatt-hours of energy — more than any existing battery plant in the world today."

 

Mit solch günstigen Speichern, ließe sich schon etwas erreichen.

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reko
· bearbeitet von reko
vor 53 Minuten von missionE:

Mit solch günstigen Speichern, ließe sich schon etwas erreichen.

2024/08 "iron-air batteries have a round-trip efficiency of around 50-60%" . War das nicht das Argument gegen Wasserstoff?

Selbst für ein Zehntel der heutigen Kosten sind Akkus als saisonale Speicher nicht konkurrenzfähig. Das eigentliche Problem liegt wo anders. Der Strom muß vom Sommer in den Winter gebracht werden und er sollte besser global transportierbar werden. Hat man das nicht braucht man einen riesigen Overbuild. Um diesen Faktor muß zwangsläufig der Strom teurer werden.

 

Wenn man die elektrochemische Maschine fest mit jeder Speichereinheit verbindet können keine günstigen Speicher für eine lange Speicherdauer entstehen. Die elektrochemische Maschine ist auch viel zu schwer für den globalen Energietransport. Der einzige Weg für Akkus wären Redox Flow Akkus. Aber auch dort sehe ich eine Verdrängung von chemischen Energieträgern als unrealistisch.

 


 

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oktavian

das Intervie mit dem e.on Chef fand ich interessant: https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/eon-chef-leonhard-birnbaum-rechnet-mit-der-energiewende-ab-19950252.html

Evtl. ist das confirmation bias bei mir. Wundert mich, dass er sich traut die Realität zu beschreiben:

  • "Viele freuen sich im Moment darüber, dass wir diesen enormen Zubau an PV-Anlagen haben. Aber der gesamtwirtschaftliche Wert der zusätzlichen Solarmodule ist oft nicht nur gleich Null, er ist sogar negativ."
  • "Für diese Subvention kommen letztlich andere Stromkunden auf. Pointiert ausgedrückt: Der Geringverdiener in der Mietwohnung zahlt für die Solaranlage auf dem Einfamilienhaus des Besserverdieners."
  • "Ich jedenfalls habe lieber einen Zubau von acht Gigawatt Solarstromerzeugung, die ich nicht fördere, als von zwölf, die ich pauschal mit Steuermitteln fördere, und die dem Stromsystem nichts nutzen, sondern es belasten."
  • "Es gibt Gegenden, da kommen uns die Elektronen quasi zu den Ohren raus, wenn der Wind weht und die Sonne scheint. Ein weiterer Zubau dort ist gesamtwirtschaftlich wertlos. Das ist eine Verschwendung von Ressourcen, die am Ende die Systemkosten hochtreiben, aber vermeidbar sind."
  • "In Schweden hat Eon in einem Jahr mehr Smart Meter eingebaut als in Deutschland in zehn Jahren – und das obwohl wir dort viel weniger Kunden haben."

 

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redfred
vor 21 Stunden von reko:

[...]

2024/08/16 Heimspeicher – Nicht so toll wie du denkst .. Prof. Dr. Lion Hirth von der Hertie School hat sehr gut herausgearbeitet, warum Heimspeicher in der derzeitigen Konfiguration für die Versorgungssicherheit kontraproduktiv sind.

Ohne jetzt Werbung machen zu wollen, bietet die Firma 1KOMMA5° (und auch andere?) genau solch eine Anlage an. Bei meinem Beratungsgespräch kam eine Anlage raus mit 13 kW Photovoltaik und 16 kWh Batterie (für zwei Parteien im Doppelhaus). Auf den ersten Blich eine viel zu große Batterie für diese Konfiguration, aber die Steuerung regelt den Strom genau so wie in dem Bericht beschrieben: Die Batterie wird mit günstigem (Peak-)Strom geladen und zu teuren Stromzeiten versorgt man sich selbst. Die Photovoiltaikmodule unterstützen das Laden der Batterie.

 

Also genau das was dieser Prof. Hirth vorschlägt. Oder irre ich mich?

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reko
· bearbeitet von reko
vor 40 Minuten von redfred:

Also genau das was dieser Prof. Hirth vorschlägt. Oder irre ich mich?

 

Du irrst dich. Ein fürs Netz sinnvoll genutzter Akku ist für den privaten Akkubesitzer ökonomisch nicht sinnvoll.

Zitat

Speicher rechnen sich finanziell, weil sie einem erlauben, mehr selbst erzeugten Strom zu verbrauchen. Das ist attraktiv, weil man dann Netzentgelte, Steuern und Umlagen spart. Nur: das bringt der Gesellschaft natürlich nichts. Eigenverbrauch ist im Grunde ein Steuersparmodell.

Leider bringen Speicher dann auch nichts für Netz oder System. Sie laden einfach voll, sobald die Sonne aufgeht. Und sind irgendwann voll. Dann speist die Solaranlage ins Netz. Das dumme ist: Das ist oft um die Mittagszeit, wenn Markt und Netz ohnehin vor Strom überquellen. Das ist aus Sicht des Stromsystems eher noch schlimmer als gar keine Batterie.

Ein sinnvoll betriebener Speicher verhält sich ganz anders. Er lädt nachts (auch ohne Sonne), entlädt am Morgen (auch wenn ich noch schlafe) und lädt erst am Nachmittag (beim Solar-Peak). Abends entlädt die Batterie (und zwar auch, wenn ich selbst gar kein Strom verbrauche). Die Optimierung orientiert sich an Netz und Markt. Nicht an meinem eigenen Verhalten

 

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Aldy_BB
vor 3 Stunden von oktavian:

das Intervie mit dem e.on Chef fand ich interessant: https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/eon-chef-leonhard-birnbaum-rechnet-mit-der-energiewende-ab-19950252.html

Evtl. ist das confirmation bias bei mir. Wundert mich, dass er sich traut die Realität zu beschreiben:

  • "Viele freuen sich im Moment darüber, dass wir diesen enormen Zubau an PV-Anlagen haben. Aber der gesamtwirtschaftliche Wert der zusätzlichen Solarmodule ist oft nicht nur gleich Null, er ist sogar negativ."
  • "Für diese Subvention kommen letztlich andere Stromkunden auf. Pointiert ausgedrückt: Der Geringverdiener in der Mietwohnung zahlt für die Solaranlage auf dem Einfamilienhaus des Besserverdieners."
  • "Ich jedenfalls habe lieber einen Zubau von acht Gigawatt Solarstromerzeugung, die ich nicht fördere, als von zwölf, die ich pauschal mit Steuermitteln fördere, und die dem Stromsystem nichts nutzen, sondern es belasten."
  • "Es gibt Gegenden, da kommen uns die Elektronen quasi zu den Ohren raus, wenn der Wind weht und die Sonne scheint. Ein weiterer Zubau dort ist gesamtwirtschaftlich wertlos. Das ist eine Verschwendung von Ressourcen, die am Ende die Systemkosten hochtreiben, aber vermeidbar sind."
  • "In Schweden hat Eon in einem Jahr mehr Smart Meter eingebaut als in Deutschland in zehn Jahren – und das obwohl wir dort viel weniger Kunden haben."

 

Meine Rede!

Es ist nicht nur ein Subventionsmodell zur Wohlstandsverschiebung von Arm nach Reich, wir subventionieren damit auch die Stromversorgung in den umliegenden Ländern.

Weil wir subventionierten Strom im Überschuss produzieren, den wir dann ins Ausland verschenken müssen. In wind- und sonnenarmen Zeiten kaufen wir dann teuer Strom im Ausland ein.

Ein solches System führt in die Armut, da helfen Smart Meter am Ende auch nicht.

 

Dass der Strompreis damit nicht runtergeht dürfte klar sein.

Wenn ich permanent beim Tanken 40% des Benzins dem Kollegen an der Nachbarsäule schenke wird es für ihn deutlich günstiger, für mich aber teurer.

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reko
vor einer Stunde von Aldy_BB:

Wenn ich permanent beim Tanken 40% des Benzins dem Kollegen an der Nachbarsäule schenke wird es für ihn deutlich günstiger, für mich aber teurer.

Leider ist die Umverteilung aber nicht kostenlos. Die subventionierten aber wenig netzdienlichen Anlagen verursachen Kosten. In der Analogie verschenke ich nicht 40% sondern 20% und 20% verschütte ich dabei.

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redfred
vor 23 Stunden von reko:

2024/08/16 Heimspeicher – Nicht so toll wie du denkst .. Prof. Dr. Lion Hirth von der Hertie School hat sehr gut herausgearbeitet, warum Heimspeicher in der derzeitigen Konfiguration für die Versorgungssicherheit kontraproduktiv sind.

[...]Abends entlädt die Batterie (und zwar auch, wenn ich selbst gar kein Strom verbrauche). Die Optimierung orientiert sich an Netz und Markt. Nicht an meinem eigenen Verhalten.[...]

Genau das macht die mir angebotene Anlage. Theoretisch könnte ich sie auch ohne Photovoltaik betreiben. Sie lädt die eigene Batterie auf, wenn der Strom an der Börse günstig ist (also zu Peak-Zeiten) und versorgt mich, wenn ich ansonsten teuren Strom kaufen müsste. Die KI bezieht auch mein Verbrauchsverhalten und das vorhergesagte Wetter mit ein, um mich optimal selbstständig versorgen zu können.

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reko
· bearbeitet von reko
vor 23 Minuten von redfred:

um mich optimal selbstständig versorgen zu können

Genau hier liegt der Unterschied. Es geht nur um die Optimierung des Eigennutzens nicht des Gemeinnutzens.

"Eigenverbrauch ist im Grunde ein Steuersparmodell." (Steuer meint hier auch Umlagen wie Netzengelt)

 

Niemand bei Verstand würde Akkustrom zu einen günstigeren Preis ins Netz einspeisen als er zum Laden dem Netz entnommen wurde. Genau das will der Prof. Das Problem ist, dass im gegenwärtige Stromvergütungs- und Subventionssystem Eigennutzen und Gemeinnutzen nicht deckungsgleich sind.

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satgar
· bearbeitet von satgar
vor 8 Stunden von missionE:

Evtl. geht es auch günstiger mit ca. 1400 pro kWp

Selbst das ist noch zu teuer. Namhafte YTuber die auch auf der letzten Solarmesse waren, sprechen von durchaus erreichbaren 1200€ je kwp. 

 

Aber es kommt natürlich auch auf die Größe an. Ne kleine Reihenhausanlage mit unter 10kwp wird immer teurer sein als ne schön große 20kwp Anlage auf dem EFH. Größe skaliert da einfach gut wegen den ohnehin anfallenden Kosten wie Gerüst und evtl. Zählerschrankerneuerung. 
 

Enpal, die auch mit Vermietung solcher Anlagen ihr Geld verdienen (leider für Mieter alles andere als eine lohnende Sache) sind genauso überteuert wie E3DC zb. Diese Firmen haben Preisniveaus, da kann man nur mit den Ohren schlackern. 

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oktavian
vor 7 Stunden von reko:

Das Problem ist, dass im gegenwärtige Stromvergütungs- und Subventionssystem Eigennutzen und Gemeinnutzen nicht deckungsgleich sind.

Das sehe ich auch sehr kritisch. CO2-Preis ist immer noch zu niedrig, um die externalisierten Kosten anzugleichen.

Umweltschutz behindert Erneuerbare und wird von Minderheiten ausgenutzt. Das ist ein genelles Problem bei der Grünen Politik. Wir brauchen mehr Markt und die unsichtbare nach Adam Smith. Die Lippenbekenntnisse der Pseudo-Altruisten habe ich satt, die PV nicht für Gewinn bauen, sondern nur für künftige Generationen ("wer's glaubt").

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