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Randa-Michi

Strompreise: Wo geht die Reise hin? (cum Atomstrom)

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oktavian

Wenn Ihr eine PV habt wie rechnet ihr dann eigentlich die Ersparnis je kWh aus?

Nehmt ihr da einfach den variablen Preis des aktuellen Stromtarifes (ohne Grundgebühr und ohne Boni) oder schaut ihr im Preisvergleich wie viel die zusätzlichen kWh gekostet hätten, wenn ihr gleich einen Tarif mit mehr kWh genommen hättet? Mit letzterer Methode komme ich auf niedrigere Preise und somit eine geringere Ersparnis. Bei der realistischen Methode muss man das Marktumfeld zum Zeitpunkt des Abschluss des Stromtarifs kennen, sich diese Daten also speichern.

 

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teflondon
Am 30.6.2024 um 16:15 von oktavian:

Das stimmt. Die Grünen als Partei bzw. die Ampel haben das jetzt auch beendet. Es basiert aber auf der Grünen Ideologie: ohne wissenschaftliche Evaluierung Gelder verteilen. Es wurde bei den ganzen Subventionen nie ergebnisoffen evaluiert was z.B. am wenigsten €€ pro eingesparter Tonne CO2 kostet. Wissenschaftlich wurde immer  ein hoher CO2 Preis empfohlen und da sieht man kaum Bewegung nach oben seit die Ampel dran ist.

Hmm alles über CO2 Preis war doch schon immer ein eher neoliberaler Ansatz der schnell an seine Grenzen gestoßen ist. Ist halt auch stark von der Willkür der Politik abhängig. Bin mal gespannt wie der Anstieg so verlaufen wird. Faktisch ist der Preis ja schon bei der Einführung viel zu gering gewesen und ist es heute noch mehr...

 

Allein die Diskussion beim GEG hat ja gezeigt, dass sich wohl keiner um steigende CO2 Preise schert, was entweder heißt, dass man für kurzfristigen politischen Zuspruch a) den Bürger verarscht oder b) fest damit rechnet, die CO2 Teuerung einzudampfen...oder beides zusammen.

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oktavian
vor 8 Minuten von teflondon:

Hmm alles über CO2 Preis war doch schon immer ein eher neoliberaler Ansatz der schnell an seine Grenzen gestoßen ist

Meines Wissens ist der Zertifikatehandel eines der wenigen funktionierenden Instrumente mit ökonomischer Effizienz. CO2-Preis ist zu niedrig. Das ist klar. Politik muss den Rahmen korrekt setzen.

 

vor 11 Minuten von teflondon:

Allein die Diskussion beim GEG hat ja gezeigt, dass sich wohl keiner um steigende CO2 Preise schert

Als Bürger ist es leider nicht absehbar wie sich CO2-Preis, Netzentgelte und Steuern entwickeln. Man sollte eine verlässliche Politik machen. Der Bürger wird überrascht und eine ohnehin volatile Umwelt noch unsicherer gemacht - das Gegenteil, was der Staat machen sollte. Die Grünen schaden durch solche Umsetzungen mit der Brechstange der Umwelt, denn das Geld fehlt dann woanders oder wird ausgehen. WP ist nicht bundesweit gleich gut (Temperatur profil) und Strom ist nicht überall gleich umweltfreundlich, aber die Förderung ist gleich hoch. Man hat auch BEV gefördert, welche man durch redispatch Kraftwerke lädt. Die Realität wird ignoriert. 

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dw_

Ich bin gerade wieder beim Prüfen des Stromvertrages und überlege einen dynamischen Tarif wie Tibber ohne Smartmeter zu wählen.

Gibt es noch weitere Anbieter die zu empfehlen sind?

 

Was spricht für einen dynamischen Tarif und für einen fixen Tarif?

Dynamisch: Preis sollte langfristig günstiger sein, da keine Risikoprovision für die Preisgarantie gezahlt werden muss.

Fix: Ich kann systematisch den günstigsten wählen - das wird derjenige sein bei dem der zukünftige Preis am optimistischsten eingeschätzt wird. Ich kann also den Wettbewerb und falsche Einschätzungen systematisch zu meinem Vorteil ausnutzen.

Was denkt ihr?

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oktavian
vor 55 Minuten von dw_:

Was denkt ihr?

Dynamisch lohnt monetär nur, wenn man Verbrauch in günstige Zeiten verlagert bzw. teurere Zeiten vermeiden kann. Für die Umwelt wäre das auch ein Gewinn. Derzeit sind aber Fixtarife billiger, wenn du deine "Arbeitszeit" reinrechnest. Möchtest du regelmäßig day-ahead Preise überwachen und reagieren oder weiter wie bisher? 

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Anja Terchova
Am 3.8.2024 um 13:04 von teflondon:

Hmm alles über CO2 Preis war doch schon immer ein eher neoliberaler Ansatz der schnell an seine Grenzen gestoßen ist. Ist halt auch stark von der Willkür der Politik abhängig. Bin mal gespannt wie der Anstieg so verlaufen wird. Faktisch ist der Preis ja schon bei der Einführung viel zu gering gewesen und ist es heute noch mehr...

 

Allein die Diskussion beim GEG hat ja gezeigt, dass sich wohl keiner um steigende CO2 Preise schert, was entweder heißt, dass man für kurzfristigen politischen Zuspruch a) den Bürger verarscht oder b) fest damit rechnet, die CO2 Teuerung einzudampfen...oder beides zusammen.

Man muss allerdings auch sagen der CO2 Preis bislang nur zusätzlich die sonstigen Energiesteuern aufgeschlagen wurde, und keinerlei andere Enlastung erfolgt ist.

Selbst wenn sich der CO2 Preis von aktuell 45 €/t auf so etwa 225 €/t verfünffachen sollte, könnte man das durch eine entsprechende Senkung der Stromsteuer oder auch Mineralölsteuer problemlos ausgleichen. Oder man könnte auch einach den Mehrwertsteuersatz für Energieträger egal ob Strom, Gas, Diesel, Benzin oder Pellets von 19% auf 7% reduzieren.

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slowandsteady
vor 9 Stunden von oktavian:

Dynamisch lohnt monetär nur, wenn man Verbrauch in günstige Zeiten verlagert bzw. teurere Zeiten vermeiden kann. Für die Umwelt wäre das auch ein Gewinn. Derzeit sind aber Fixtarife billiger, wenn du deine "Arbeitszeit" reinrechnest. Möchtest du regelmäßig day-ahead Preise überwachen und reagieren oder weiter wie bisher? 

Naja, man muss ja nicht sklavisch jeden Tag die Preise überwachen. Wenn man vom Standardlastprofil soweit abweichen kann indem man einfach früh und abends möglichst vermeidet, dann hat man schon im Mittel ein günstigeres Profil als der Durchschnitt und wird sparen. Außerdem kostet die klassische "Absicherung" über Futures, die dein Fixtarif-Anbieter vornimmt, auch etwas systemischen Aufpreis zum durchschnittlichen Börsenpreis.

Das Problem, warum sich ein dynamischer Stromtarif nicht lohnt, ist eher, dass man 1) nicht ständig Wechselboni bekommt und 2) die Grundgebühren für Smartmeter etc. höher sind - bei 1500kWh/a in der 2 Zimmer Wohnung wird sich das daher nie lohnen, interessant wird es erst so ab 3000-5000kWh Verbrauch.

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howhardgerrard87
· bearbeitet von howhardgerrard87

Leute versuchen echt ihren Lebensalltag umzugestalten um 10-15 Euro Stromkosten im Monat zu sparen. WTF?!

 

Ein deutsches Phänomen.

Lieber job wechseln (in der Regel höheres Gehalt), Gehaltserhöhung einfordern oder Lotto/Aktiengewinn machen anstatt einen Tag vorher die Strompreise zu studieren und daraufhin seinen Alltag anzupassen.

 

Nutzer von dynamischen Tarifen sind in der Regel PV Besitzer die 25k Euro dafür bezahlt haben und einen 70k Tesla vor der Tür haben, wie mein Nachbar halt ;)

 

Die erfreuen sich daran und rechnen den ROI schön :) Bisschen mehr Hobby und so

 

Letzten gab es einen Fehler und die kWh hat nur 2 € gekostet ...

 

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oktavian
vor 46 Minuten von slowandsteady:

2) die Grundgebühren für Smartmeter etc. höher

Der pulse von tibber geht nicht mit ganz alten Zählern für 12€ p.a, aber mit den etwas moderneren für 20€. Anschaffungskosten und Verbrauch vom Pulse kommen hinzu. 

vor 51 Minuten von slowandsteady:

1) nicht ständig Wechselboni

Ja, daher sind Fixpreistarife im Schnitt billiger - wie gesagt.

vor 18 Minuten von howhardgerrard87:

Leute versuchen echt ihren Lebensalltag umzugestalten um 10-15 Euro Stromkosten im Monat zu sparen. WTF?!

Die Umwelt könnte auch ein Aspekt sein. 

vor 22 Minuten von howhardgerrard87:

Nutzer von dynamischen Tarifen sind in der Regel PV Besitzer die 25k Euro dafür bezahlt haben und einen 70k Tesla vor der Tür haben, wie mein Nachbar halt

Macht als PV Besitzer nicht Arbitrage Sinn?, denn wenn viel Sonne = Preis niedrig. Als PV Besitzer braucht man mehr Strom im teureren Winter und hat eher zu viel im billigeren Sommer. Im Sommer sind gerade die Negativpreise doch durch PV verursacht, oder? Als PV Besitzer braucht man auch im Sommer Strom aus dem Netz eher zu den teuren Zeiten. Der Versorger kalkuliert aber mit einem Standardlastprofil und daher kann der PV-Besitzer für sich auf Kosten der Tarifgemeinschaft einen Preisvorteil erzielen.

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oktavian
vor einer Stunde von slowandsteady:

Außerdem kostet die klassische "Absicherung" über Futures, die dein Fixtarif-Anbieter vornimmt, auch etwas systemischen Aufpreis zum durchschnittlichen Börsenpreis.

Weiß denn der Grundversorger überhaupt, was die Kunden genau an welchem Tag verbrauchen? Also ist unser System so genau oder wird erst später abgerechnet, wenn der Privat-Kunde irgendwann den Verbrauch meldet? Ich denke durch die inkorrekte Abrechnung mit Standardprofilen wird der Fixpreis wesentlich kalkulierbarer gemacht für den Energielieferanten und daher können die billig anbieten. Das Risiko der individuellen Abweichung des eigenen Kunden vom Standardlastprofil wird externalisiert.

 

Es gibt auch natural hedging durch eigene Kapazität + Ausfallversicherung. Evtl kann man eigene Kraftwerks-Kapazität besser (für mehr Geld) direkt an Kunden vermarkten als über Futures. Ich bin lieber bei Lieferanten mit eigenen Kapazitäten als bei solchen, welche nicht abgesichert sind.

 

Man muss nämlich nichts absichern. Daher sind Lieferanten auch mal Pleite gegangen, die alles kurzfristig kaufen. Dann haben jene nun ohne Versorger dastehenden Kunden den Grundversorgungstarif verteuert.

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slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady

Unsere Stromanbieter wissen zu >95% nicht, wann wer wie viel verbraucht, nur die Großverbraucher und die Endkunden mit imsys erlauben eine "genaue Abrechnung". Es wird bei den alten Ferrariszählern einfach vom Vorjahresverbrauch hochgerechnet mit dem Standardlastprofil für Haushalte: Lastprofil – Wikipedia bzw. Bilanzkreis – Wikipedia. Daher unterscheiden sich Stromanbieter eigentlich auch alle nicht, viel zu standardisiert.

vor 4 Stunden von oktavian:

Daher sind Lieferanten auch mal Pleite gegangen, die alles kurzfristig kaufen

Die haben zum Teil auch ihre Kunden einfach rausgeworfen, weil mit "Futures extrem teuer in der Krise weiterverkaufen" mehr zu verdienen war als einfach seine Verpflichtungen zu erfüllen: Energiekrise: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Strom- und Gasdiscounter Stromio - WELT

vor 4 Stunden von howhardgerrard87:

Leute versuchen echt ihren Lebensalltag umzugestalten um 10-15 Euro Stromkosten im Monat zu sparen. WTF?!

Nun, nicht früh und abends zu den im Durchschnitt am teuersten Zeiten zu verbrauchen dauert genau 2s auf die Zeitvorwahl auf der Spülmaschine zu drücken. Da muss ich nichtmal nachschauen. Mit einem go-e charger geht das sogar vollautomatisch, das Auto ist am nächsten Tag zur Abfahrtszeit irgendwann in den billigsten Stunden vollgeladen worden ohne das man darüber nachdenken musste, einfach nach der Arbeit einstecken, fertig. 

Je mehr EEG wir haben ohne entsprechend Speicher auszubauen, desto mehr wird sich das lohnen. Gezwungen wird ja niemand dazu, kann nur sein, dass der Fixtarif irgendwann eben mehr als 10-15 Euro/Monat teurer wird.

vor 4 Stunden von oktavian:

Als PV Besitzer braucht man auch im Sommer Strom aus dem Netz eher zu den teuren Zeiten. Der Versorger kalkuliert aber mit einem Standardlastprofil und daher kann der PV-Besitzer für sich auf Kosten der Tarifgemeinschaft einen Preisvorteil erzielen.

Ja, wenn man eine große PV hat, sollte man eher den Fixtarif nehmen. Mit Speicher macht es trotz PV wieder etwas mehr Sinn, wenn man nachts bei billigem Windstrom im Herbststurm einlagern kann. Da muss der Speicher aber groß genug sein und dann lohnt sich meistens der Speicher an sich schon nicht.

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oktavian
vor 3 Minuten von slowandsteady:

Speicher macht es wieder etwas attraktiver, wenn man nachts bei billigem Windstrom im Herbststurm einlagern kann.

Wobei man den Speicher nicht mit Netzstrom laden darf, wenn man auch Subventionen kassiert am.l gleichen Zähler, um eine subventionierte Rückeinspeisung zu vermeiden.

Beim Staubsaugerroboter kann man jetzt auch Ladezeiten einstellen. Neuere Waschmaschinen lassen sich auch programmieren, wobei es da eh besser ist, wenn die erst fertig ist, wenn man auch nach Hause kommt statt morgens zu starten. Smartphone/Tablet verbrauchen zu wenig Strom, dass sich das nicht so lohnt mit dem timen der Ladung. Kuchen backen kann manll auch timen. mittag Essen will ich zumindest eher zu festen Zeiten.

 

 

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slowandsteady
vor 8 Minuten von oktavian:

Smartphone/Tablet verbrauchen zu wenig Strom, dass sich das nicht so lohnt mit dem timen der Ladung.

Auch Waschmaschine/Spülmaschine macht keinen nennenswerten Unterschied. Interessant wird es wenn man mit Strom heizt oder fährt und Verbräuche im mittleren vierstelligen kWh-Bereich hat.

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oktavian
vor 3 Minuten von slowandsteady:

Waschmaschine

Wir haben eine sehr alte Miele und die braucht ~1,3 kWh bei 60° und 0,4 kWh bei 30° Wäsche.

 

Ich denke der Herd ist mit der größte Verbraucher. Das ganze Haus verbraucht inkl. Gasheizung/Thermosolar ~3.000 kWh Strom.  Das BKW wird Netzbezug um 400-500 kWh p.a. absenken. 

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Mithrandir77
vor 1 Stunde von oktavian:

Wir haben eine sehr alte Miele und die braucht ~1,3 kWh bei 60° und 0,4 kWh bei 30° Wäsche.

 

Ich denke der Herd ist mit der größte Verbraucher. Das ganze Haus verbraucht inkl. Gasheizung/Thermosolar ~3.000 kWh Strom.  Das BKW wird Netzbezug um 400-500 kWh p.a. absenken. 

nicht der Kühlschrank? (läuft ja immer) 

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dw_
vor 18 Stunden von oktavian:

Dynamisch lohnt monetär nur, wenn man Verbrauch in günstige Zeiten verlagert bzw. teurere Zeiten vermeiden kann. Für die Umwelt wäre das auch ein Gewinn. Derzeit sind aber Fixtarife billiger, wenn du deine "Arbeitszeit" reinrechnest. Möchtest du regelmäßig day-ahead Preise überwachen und reagieren oder weiter wie bisher? 

Die dynamischen Tarife gibt es auch ohne Smartmeter. Dann wird wie im klassischen Tarif ein durchschnittlicher Monatspreis genommen mit dem gerechnet wird, und kein Stundenpreis.

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oktavian
vor 14 Minuten von dw_:

Die dynamischen Tarife gibt es auch ohne Smartmeter. Dann wird wie im klassischen Tarif ein durchschnittlicher Monatspreis genommen mit dem gerechnet wird, und kein Stundenpreis

Achso, ich dachte der Pulse Adapter ohne Smartmeter wäre gemeint. Das klingt nicht nach einem großen Unterschied. Wie lagen denn da so die Preise? Ansonsten ist das Risiko eh überschaubar im Vergleich zu den Taggesschwankungen vom Depot. Was ich da auch nicht verstehe: wie verhindert Tibber Betrug bei manueller Meldung, wenn man mehr in günstigen Monaten angibt? 

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dw_
Am 7.8.2024 um 20:49 von dw_:

Ich bin gerade wieder beim Prüfen des Stromvertrages und überlege einen dynamischen Tarif wie Tibber ohne Smartmeter zu wählen.

Gibt es noch weitere Anbieter die zu empfehlen sind?

Mal selbst beantwortet: Die Stiftung Warentest hat alle Anbieter Stand April untersucht und eine übersichtliche Tabelle gemacht: https://www.test.de/Dynamische-Stromtarife-6071801-0/

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missionE
· bearbeitet von missionE
Am 8.8.2024 um 01:07 von Anja Terchova:

Man muss allerdings auch sagen der CO2 Preis bislang nur zusätzlich die sonstigen Energiesteuern aufgeschlagen wurde, und keinerlei andere Enlastung erfolgt ist.

Selbst wenn sich der CO2 Preis von aktuell 45 €/t auf so etwa 225 €/t verfünffachen sollte, könnte man das durch eine entsprechende Senkung der Stromsteuer oder auch Mineralölsteuer problemlos ausgleichen. Oder man könnte auch einach den Mehrwertsteuersatz für Energieträger egal ob Strom, Gas, Diesel, Benzin oder Pellets von 19% auf 7% reduzieren.

Beim Diesel könnte man das ausgleichen. Strom ist heute schon faktisch steuerbefreit, weil die Stromsteuer nur 2,05 cent / kWh und Umsatzsteuer rund 5 cent (bei 25 cent /kWh vor Umsatzsteuer sind). Die EEG-Kosten betragen jetzt allerdings schon rund 7-8 cent /kWh und die übernimmt der Steuerzahler schon. Netto ist der Strom somit schon steuerfrei ist, könnte man den zwar noch stärker subventionieren, aber das führt volkswirtschaftlich nur zu Überkonsum des subventionierten Gutes.

 

Ansonsten zur Entwicklung der Strompreise in Dtl. gilt folgendes, was Dr. Piepenbrink von E3/DC bei 34:30 so schön trocken zur Energiewende konstatiert: Strom wird teurer, immer teurer.

https://youtu.be/RJ00EkAHggs?si=j1kCYkUWqgNonTnH

 

 

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reko
· bearbeitet von reko
vor 2 Stunden von missionE:

was Dr. Piepenbrink von E3/DC bei 34:30 so schön trocken zur Energiewende konstatiert:

Er will Akkus verkaufen, das hilft aber nur in den Sommernächten. Im Winter hilft der Akku nicht.

Laudelay sagt: "Alle träumen immer noch durch die Winterlücke zu kommen .. Ich machs halt mit Blockheizkraftwerken (Gas) bei meinen Projekten, aber es ist auch möglich dass es vielleicht mit dynamischen Stronmtarifen geht"

Es geht sicher nicht - insbesondere nicht wenn man mit Wärmepumpen heizt. Man braucht Infrastruktur und deren Kosten müssen umgelegt werden - egal ob übers Jahr verteilt oder an wenigen Tagen im Winter. Mit dynamischen Stromtarifen werden die Kosten auf weniger Schultern verteilt. Aber Wenige werden im Winter einen Campingkocher mit Gaskartuschen benutzen. Man kann mit Demandmangement den Strombedarf um einige Stunden verschieben aber nicht vom Winter in den Sommer.

 

Laudelay sagt: "Leute ihr müßt im Verteilnetz Geld ausgeben" - und nicht nur dort.

 

Was auch angesprochen wurde ist dynamisches Netzentgelt (§ 14a EnWG). Prinzipiell sinnvoll, wird aber auch Erstaunen  bei den Verbrauchern bringen.

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missionE

....am Ende wird es so oder so eine Ressourcenschlacht und teurer, teurer, teurer......Der CCO von Rabot Charge Konrad Schade hat es schön für Smart-Meter beschrieben. Die Dinger kosten ca. 400 EUR pro Gerät (ca. 150 EUR das Gerät, der Rest der Einbau) und brauchen wieder Strom ( ca. "Der Stromverbrauch eines solchen intelligenten Messsystems, also eine Smart Meters, liegt bei circa 240 Wh am Tag oder etwa 88 kWh im Jahr" vgl.  https://www.inexogy.com/blog/wie-viel-energie-verbraucht-ein-smart-meter/). Im Haushalt ohne E-Auto lässt sich außer bei der Spül- und Waschmaschine so gut wie nichts verschieben (Licht braucht man wenn es dunkel ist, Fernsehen, wenn man daheim ist und Kochen-, Backen zu Essenszeiten und der Kühlschrank-/ Gefrierfach muss im Prinzip rund um die Uhr laufen), aber da braucht man kein Messystem, sondern es genügt laut Konrad Schade der Grundsatz: Lasse Geräte entweder nachts laufen (was bei der Waschmaschine schwierig ist) oder im Sommer in der Mittagszeit.

 

Insoweit: Auch der Smart Meter wird für den Normalverbraucher den Strom weiter verteuern, schon allein deshalb, weil sein Stromverbrauch dadurch deutlich ansteigt. 88 kWh sind fast so viel wie wie ein moderner mittelgroßer Kühlschrank der besten Energieeffizienzklasse (ehemals A+++) beträgt. Der verbraucht nämlich durchschnittlich 90 bis 125 Kilowattstunden (kWh) im Jahr.

https://www.co2online.de/energie-sparen/strom-sparen/strom-sparen-stromspartipps/kuehlschrank/

 

Sinnvoll werden Smart Meter aber für E-Auto Besitzer in EFHs sein. 

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BWL0815

Gibt es denn realistische Einschätzungen wo der Strompreis in 10 Jahren stehen wird, eher bei 50 oder 20 ct. die KWH? Ob sich eine Wärmepumpe oder ein E-Auto langfristig rechnen liegt maßgeblich am Strompreis, deswegen ist es auch so idiotisch Deutschland in der Hinsicht mit Norwegen vergleichen zu wollen. Eine demokratische Regierung wird fossile Kraftstoffe auch nicht unendlich verteuern können und solange Strom fossil erzeugt wird, würde sich auch der Strom entsprechend verteuern.

 

Ich werde nächstes Jahr nur 28 ct. zahlen, aber vertraglich garantiert nur für ein Jahr. Neuverträge mit entsprechender Garantie liegen inzwischen schon wieder über 30 ct. die KWH.

 

An dieser Stelle auch Danke an die Anti-AKW Bewegung, habt ihr toll gemacht.

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missionE
· bearbeitet von missionE

... Zu Faktorkosten wird die Stromversorgung als Gesamtsystem immer teurer und teurer. Das sagt jeder von den Speicherverkäufern (ist ja deren Argument), über die Netzbetreiber, über die Politik bis zu den Energiekonzernen. HW-Sinn sagte es in seinem Vortrag schon 2013 voraus. Die Unternehmen gehen mit Ihrer Deindustrialisierung von steigenden Faktorkosten für die Strombereitstellung aus. Je höher der EE Anteil wird desto mehr Netzausbau, Speicher, Flexibilisierung, Wasserstoff etc. ist notwendig und desto teurer und Ressourcenintensiver wird es. Wenn der Anstieg des EE Anteils gestoppt wird, stoppt der Preisanstieg, da man dann nicht mehr, mehr Netzausbau, mehr Speicher, mehr Flexibilisierung und mehr Wasserstoff braucht. Man sieht es an Frankreich, den Nordländern, China, Russland, USA etc. wie günstig Strom beim Verbraucher sein kann (8-18 cent/kWh) , wenn man die Voraussetzungen dafür schafft.

 

Seriös kann niemand die Stromkundenpreisentwicklung  vorhersagen, weil man nicht weiß, was mit Subventionen geschieht. Schon heute wären Deine 28 cent kWh mit EEG-Umlage eigentlich eher 45 - 36 cent /kWh. Wenn die Strompreise weiter und noch stärker subventioniert werden, könnten die Strompreise auch sinken. 

vor 50 Minuten von BWL0815:

E-Auto langfristig rechnen liegt maßgeblich am Strompreis, deswegen ist es auch so idiotisch Deutschland in der Hinsicht mit Norwegen vergleichen zu wollen.

...mit HVO Diesel liegst Du aktuell um die 1,69 EUR pro Liter und fährst deutlich emissionsärmer (90% Reduktion also ca. 280 Gramm pro Liter) als ein Stromer. Du emittierst bei 5,5 Litern ca. 1,5 KG CO2.  Mit einem E-Auto zum Strommix (ca. 380 Gramm CO2/ kWh) und 18 kWH stößt Du das 5 fache aus also ca. 6,8 KG. Andere rechnen sogar mit Grenzstrom und lägen beim x-Fachen beim E-Auto. 

 

Als Laternenparker wird sich das E-Auto wegen steigender Strompreise auf absehbare Zeit nicht lohnen, aber ansonsten kommt es schon heute und auch auf mittlere Sicht auf das Fahrprofil an. Wer viel im Umkreis unterwegs ist, eine PV-Anlage hat oder eine steuerbare heimische Wallbox und kaum öffentlich lädt, für den lohnt sich das E-Auto schon heute. Wenn Du mit 10 cent / kWh bei Eigenstrom und 20 cent/kWh bei Nachtstrom zu Hause laden kannst, ist das E-Auto doch heute schon günstiger als der Verbrenner und es wird m.E. auch günstiger bleiben, selbst wenn der Nachtstrom um 50% auf 30 cent/kWh steigt. Der Strompreis wird zwar insgesamt weiter stark steigen, aber für bestimmte Nutzergruppen, die eben sehr flexibel sind,  wird Strom m.E. auf mittlere Sicht günstiger als HVO, Benzin oder Diesel bleiben.

 

Da Du bei normalem Gebrauch mit dem E-Auto sehr flexibel bist, was das laden angeht (z.B. auch am Wochenende mittags, oder eben abends usw.), ist der E-Autofahrer, der zu Hause laden kann m.E. ein Gewinner der Stromverteuerung. Verlierer sind Laternenparker, Vielfahrer usw. die nicht so flexibel sind

 

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HalloAktie

Ich meine, man kann das ja alles sehr kompliziert diskutieren oder zwei einfache Überlegungen anstellen: 

 

1. Wir werden kaum jemals so günstige Energie bekommen wie Länder mit Ressourcenreichtum (China, Russland, USA, Australien) oder unsere Atomenergie dauerhaft so stark subventionieren wollen wie Frankreich oder Japan. 

 

2. Also müssen wir das beste aus unseren heimischen Möglichkeiten (Wind und Sonne) machen, die Abhängigkeiten verringern und die absehbar günstigsten Speichermöglichkeiten für Energie ausreizen. 

 

In dem Rahmen sind Smart Meter, E-Autos und Wärmepumpen zu bewerten und nicht im Vergleich zu Ländern oder Situationen, die irrelevant sind für uns. 

Und in ein paar Jahren oder Jahrzehnten können wir dann die Früchte ernten in Form von geringerer Belastung durch Emissionshandel-Abgaben, höherer Versorgungssicherheit (unabhängiger von Kriegen und Piraten auf den Weltmeeren) und geringerer Abhängigkeit von Rohstoffpreisen. Leider reicht Klimaschutz, Energiesicherheit und Umweltschutz bei vielen nur bis zur eigenen Gartenpforte und bis zur eigenen Lebenserwartung- da ist jetzt halt ein Lerneffekt erforderlich. 

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oktavian
vor 8 Stunden von missionE:

Insoweit: Auch der Smart Meter wird für den Normalverbraucher den Strom weiter verteuern, schon allein deshalb, weil sein Stromverbrauch dadurch deutlich ansteigt. 88 kWh

Sind die 88 kWh der eigene Verbrauch, so dass dieser mir angezeigt wird und direkt bezahlt werden muss? Oder fallen die 88 kWh beim Netzbetreiber an, welcher die Kosten über Netzentgelte um legt?

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