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Randa-Michi

Strompreise: Wo geht die Reise hin? (cum Atomstrom)

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reko
· bearbeitet von reko
vor 35 Minuten von The Statistician:

dann werden sämtliche Investitionen ausschließlich der Energiewende zugeschrieben.

Das ist beim Strom auch der Fall. Das Netz wurde für konventionelle Stromerzeugung ausgelegt und dafür würde es auch reichen. Das frühere Netzentgelt war ausreichend um das Netz instand zu halten. Nur wenn man mehr Energie als Strom nutzen will, die Worst-Case-Übertragungsentfernungen größer werden, man Energieerzeuger nur sporadisch zur Verfügung hat und Backupkraftwerke braucht, dann reicht es nicht mehr.

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wpf-leser
· bearbeitet von wpf-leser
vor einer Stunde von reko:

Das frühere Netzentgelt war ausreichend um das Netz instand zu halten.

Die Wahrheit wird wohl irgendwo in der Mitte liegen.

 

Das dagegengehaltene Argument seitens @The Statistician war meinem Verständnis nach sinngemäß, dass das Netz zuvor schon verhältnismäßig auf Verschleiß gefahren wurde, dies also so nicht zutrifft.

 

Zudem kann man mMn. rein sachlogisch dagegenhalten, dass an der Stelle oft eine Erzeugersicht eingenommen wird. Aus Verbrauchersicht muss das Netz ja auch konventionell auf eine Maximallast ausgelegt werden, die aber kaum stetig abgerufen wird. Die dadurch vorhandenen Spielräume kommen den erneuerbaren Energien durchaus entgegen (wenngleich sie natürlich nicht unbedingt ausreichend sein müssen - d'accord, weiß ich schlicht nicht).

 

An der Stelle frage ich mich aber manchmal ernsthaft, ob es nicht cleverer gewesen wäre, (noch(!) nicht rentable) Energiespeicher statt Gaskraftwerke zu fördern - einerseits, um die erneuerbaren Energien langsam (aber sicher) zu einem noch stärker grundlastfähigen System zu komplettieren und gleichzeitig die Infrastruktur durch weitere Dezentralisierung (mit der die o.g. Spielräume zudem wenigstens prinzipiell besser ausnutzbar wären) zu stärken...

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reko
· bearbeitet von reko
vor 1 Stunde von wpf-leser:

dass das Netz zuvor schon verhältnismäßig auf Verschleiß gefahren wurde, dies also so nicht zutrifft.

Das trifft auf das Bahnnetz zu aber nicht auf das Stromnetz. Das Stromnetz funktionierte völlig problemlos solange man es so nutzte wie es auch geplant war.

Das deutsche Stromnetz war bisher sehr zuverlässig mit sehr seltenen Ausfällen. Es hat sogar 50% EE verkraftet,

"Trotz großer Herausforderungen am Energiemarkt kam es nicht zu häufigeren Stromausfällen im deutschen Netz."

 

Was am Stromnetz getan wird bestimmt der Staat / die Bundesnetzagentur. Die Netzbetreiber haben keinen Anreiz zu sparen, da sie alle Aufwendungen ersetzt bekommen und Investitionen mit einer Eigenkapitalrendite  verzinst werden. Die Netzbetreiber haben sogar vorsichtig auf die Best-Case Betrachtungen der Bundesnetzagentur hingewiesen und klargestellt, dass sie auf die Vorgaben keinen Einfluß hatten.

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fancY
· bearbeitet von fancY
vor 4 Stunden von reko:

Die Netzbetreiber haben keinen Anreiz zu sparen, da sie alle Aufwendungen ersetzt bekommen und Investitionen mit einer Eigenkapitalrendite  verzinst werden.

Wenn sie alle Aufwendungen ersetzt bekommen, wieso will dann Tennet das Stromnetz loswerden? Laut Presse wegen den hohen anstehenden Investitionen.

Tennet prüft Stromnetz-Verkauf an den Bund

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reko
· bearbeitet von reko
vor 17 Minuten von fancY:

Wenn sie alle Aufwendungen ersetzt bekommen, wieso will dann Tennet das Stromnetz loswerden? Laut Presse wegen den hohen anstehenden Investitionen.

Tennet prüft Stromnetz-Verkauf an den Bund

Weil Tennet ein niederländischer Staatsbetrieb ist und sich auf Weisung der niederländischen Regierung um das niederländische Netz kümmern soll.

Ich persönlich würde mir auch was anderes suchen wenn das Netz gerade gegen die Wand gefahren wird.

 

Netze sind ein Monopol, das Netzentgelt wird von der Bundesnetzagentur genehmigt. Die Netzbetreiber haben einen einklagbaren Anspruch alle Aufwendungen und eine angemessene Eigenkapitalrendite ersetzt zu bekommen. Allerdings sind damit auch keine Traumrenditen erreichbar.

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fancY

D.h. Tennet und die anderen Netzbetreiber bekommen nicht alle Aufwendungen ersetzt!? Sondern müssen erst mal selbst investieren. Über das Netzentgelt bekommen sie während der Nutzungsdauer (vermutlich > 20 Jahre) ihr eingesetztes Kapital zzgl. Rendite zurück.

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reko
· bearbeitet von reko

Bestehende Anlagen instand zu halten sind Betriebsaufwendungen. Der Bau einer neuen Stromtrasse ist ein Investitionsentscheidung die der Netzbetreiber nur trifft, wenn es für ihn wirtschaftlich ist, d.h. wenn die Eigenkapitalrendite ausreichend hoch angesetzt ist. Der Netzbetreiber darf ohne Genehmigung der Bundesnetzagentur keine neuen Leitungen bauen. Er kann aber auch nicht dazu gezwungen werden wenn es ihm nicht ausreichend rentabel erscheint. Sind sich beide einig, dann muß das Vorhaben auch noch durch die Baugenehmigungen und die Gerichtsverfahren.

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Anja Terchova
Am 4.4.2024 um 14:32 von CorMaguire:

Wo ging sie hin die Reise?

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vor 12 Stunden von The Statistician:

EEG wird seit 2023 beim Strompreis nicht mehr erhoben, fällt daher weg. Die restlichen Umlagen sind glaube ich alle jeweils unter 1 Cent und fallen nicht nennenswert ins Gewicht im Vergleich zu den Schwankungen an der Börse. Netzentgelte ist hier die einzige Komponente, die nennenswert ansteigen dürfte und einen spürbaren Effekt haben könnte.

 

Laut dieser Karte war der Börsenstrompreise in Deutschland mit 95,48 €/MWh aber billiger als in Frankreich mit 96,86 €/MWh, Tschechien mit 100,79 €/MWh, Österreich mit 102,14 €/MWh, Slowakei und Slowenien beide in hellorange ohne exakte Angebote, Ungarn mit 106,82 €/MWh, Polen mit 111,65 €/MWh, etc.

Aber die Endkundenpreise waren dort überall trotzdem günstiger als in Deutschland:

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The Statistician
· bearbeitet von The Statistician
vor 11 Stunden von Anja Terchova:

Aber die Endkundenpreise waren dort überall trotzdem günstiger als in Deutschland:

Das liegt zum einen an den Steuern und Abgaben, die in Ländern wie Deutschland und Belgien überdurchschnittlich hoch sind und die Strompreise entsprechend strukturell verteuern. Hinzu kommen noch Subventionen in Ländern wie Frankreich. In Polen hat man eine Strompreisbremse eingeführt, die immer noch gilt. Das ist ein Vergleich, der daher inhaltlich wenig Sinn macht. Diese strukturellen Unterschiede sind nicht neu und lagen auch früher bereits vor. Gehaltsunterschiede kommen dann auch noch hinzu. In Griechenland sind 23ct in Relation zum durchschnittlichen Einkommen anders zu bewerten als es in Deutschland der Fall wäre. Ansonsten liegt man in D bei den privaten Haushalten bei um die 37ct. Trotz 10% Reduktion gibt es weiterhin viele Endkunden, die selbst heute nicht in deutlich günstigere Tarife wechseln. Eine Tarifbindung dürfte bei Preisen jenseits der 40ct nicht mehr vorliegen. 

vor 17 Stunden von reko:

Das Stromnetz funktionierte völlig problemlos solange man es so nutzte wie es auch geplant war.

Das deutsche Stromnetz war bisher sehr zuverlässig mit sehr seltenen Ausfällen. Es hat sogar 50% EE verkraftet,

"Trotz großer Herausforderungen am Energiemarkt kam es nicht zu häufigeren Stromausfällen im deutschen Netz."

Schau dir die Investitionen Ende der 1990er bis Ende der 2000er an. Da wurden die Investitionen ordentlich zurückgefahren. Die Versorgungssicherheit ist in Deutschland übrigens dann auch schlechter geworden (2001 noch 15 Minuten, 2004 23 Minuten, 2005 19 Minuten, 2006 21 Minuten...). Die Investitionen sind gegen Ende der 2000er wieder angestiegen. Die Stromausfälle in Deutschland sind über die letzten 10+ Jahren stetig gesunken und fielen zu früheren Zeiten deutlich höher aus, daher verstehe ich deinen Kommentar zum verlinkten Artikel nicht. Wenn das für dich ein Indiz für die Qualität ist, spricht das nicht für deine Suggestion, dass mehr EE zu mehr Stromausfällen führen. 2006 lag man bei über 21 Minuten (seit 2006 übrigens der höchste Wert), die EE lagen damals bei gerade einmal 12%. Seither gab es einen strukturellen Abwärtstrend bei den Stromausfällen und 2022 lag man eben bei guten 12 Minuten. Mit zunehmenden EE Anteil haben sich die Stromausfälle sogar merklich verringert. 

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reko
· bearbeitet von reko

@The Statistician Ab 2000 begann die Installation von Solar- und Windanlagen und damit auch die Notwendigkeit der Anpassung des Stromnetzes. Der Investitionsbedarf steigt exponentiell mit dem Anteil von Solar- und Windenergie im System.

Investitionen braucht man nur wenn man das System umbaut oder mehr Strom verbraucht. Die Zuverlässigkeit des bestehenden Systems wird aus dem Topf laufende Instandhaltung bezahlt.

stromnetze-investitionen-von-ca-650-mrd-e-bis-2030-erforderlich "Die Behörde „hofft“ nun, dass durch wesentlich geringere Redispatchkosten ab 2030 die Netzentgelte „nicht ganz so stark steigen“. Das darf mindestens bezweifelt werden."

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The Statistician

 

vor 57 Minuten von reko:

Investitionen braucht man nur wenn man das System umbaut oder mehr Strom verbraucht.

Investitionen sind auch für eine Instandhaltung notwendig. Bei Straßen und Brücken gibt es seit langer Zeit einen mächtigen Investitionsstau und die Konsequenzen zeigen sich immer deutlicher. Gerade um den Punkt ging es mir ja initial. Auch bestehende Infrastruktur verursacht Kosten und wenn man für die Instandhaltung die notwendigen Kosten verschleppt, wird es meist deutlich teurer.

vor 58 Minuten von reko:

Ab 2000 begann die Installation von Solar- und Windanlagen und damit auch die Notwendigkeit der Anpassung des Stromnetzes.

Und du bist der Ansicht, dass Wind und Solar die kausale Ursache der Verschlechterung der Versorgungssicherheit waren, nicht die deutlich geringeren Investitionen?

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reko
· bearbeitet von reko
vor einer Stunde von The Statistician:

Auch bestehende Infrastruktur verursacht Kosten und wenn man für die Instandhaltung die notwendigen Kosten verschleppt, wird es meist deutlich teurer.

Das wird aber nicht unter den genehmigungspfichtigen Neuinvestitionen verbucht und das kann von der Bundesnetzagentur auch nicht abgelehnt werden. Wenn ein maroder Strommast ersetzt wird, dann sind das laufende Betriebskosten und deshalb nicht in der Investitionsstatistik. Diese Kosten werden sofort umgelegt und nicht abgeschrieben. Wie oben geschrieben haben die Netzbetreiber keinen Grund das zu verschleppen.

 

vor einer Stunde von The Statistician:

Und du bist der Ansicht, dass Wind und Solar die kausale Ursache der Verschlechterung der Versorgungssicherheit waren, nicht die deutlich geringeren Investitionen?

Ja, wie geschrieben gibt es nur 2 Gründe für Neuinvestitionen Netzumbau oder Mehrverbrauch.

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The Statistician
Am 6.4.2024 um 19:22 von reko:

Ja, wie geschrieben gibt es nur 2 Gründe für Neuinvestitionen Netzumbau oder Mehrverbrauch.

Es ging mir um die verschlechterte Versorgungssicherheit, nicht auf die gestiegenen Ausgaben. Dass es bei einem Umstieg auf EE mehr Ausgaben gibt, ist klar. Einen Anstieg des Verbrauchs und der Stromproduktion gab es von 2000 bis 2005 übrigens auch, dabei haben konventionelle Kraftwerke und Biogas den Großteil des Anstiegs bei der Stromproduktion ausgemacht. 

Am 6.4.2024 um 19:22 von reko:

Das wird aber nicht unter den genehmigungspfichtigen Neuinvestitionen verbucht und das kann von der Bundesnetzagentur auch nicht abgelehnt werden.

Ich beziehe mich nicht nur auf Neuinvestitionen, sondern auf die gesamten Investitionen, worunter u.a. auch Ersatzinvestitionen fallen. 

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reko
· bearbeitet von reko
vor 2 Stunden von The Statistician:

Ich beziehe mich nicht nur auf Neuinvestitionen, sondern auf die gesamten Investitionen, worunter u.a. auch Ersatzinvestitionen fallen

Die Bundesnetzagentur soll die Stromkunden vor unnötigen Investitionen und hohen Kosten schützen und muß Investitionen zustimmen Bei einer Ersatzinvestition stellt sich die Frage muß die Netzagentur zustimmen und werden Baugenehmigungen benötigt. Wenn man wirklich die identische Funktionalität will, kann es für den Netzbetreiber sinnvoller sein alle Einzelteile im Rahmen von Reparaturen auszurauschen. Man kann die ursprüngliche Funktionalität beliebig lange erhalten. Eine Burg in meiner Nachbarschaft ist 1000 Jahre alt. Meist will man aber die Funktionaliät verändern. Dass man bei einen hohen Solar. und Windstromanteil eine andere Funktionalität benötigt steht außer Frage. Deshalb geht es eben nicht um Ersatzinvestitionen.

 

Die Bereitschaft zu Investitionen hängt von der festgesetzten Eigenkapitalrendite ab. Die Netzagentur hat mehrere Gerichtsverfahren wegen zu geringer Vergütung der Netzbetreiber verloren. Es ist klar, dass kein Netzbetreiber Anlagen baut an denen er nichts verdient. Das ist das Dilemma mit staatlicher Planwirtschaft.

 

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FloG
Am 12.3.2024 um 08:45 von reko:

Zeit für einen neuen Vertrag? Das Frühjahr erscheint mir ein günstiger Zeitpunkt. Aktuell ist der günstigste Tarif bei mir: Elektrizität Berlin

Arbeitspreis: 27,10 Ct/kWh

Grundpreis: 16,94 €/Monat

2024/03/08 Strompreisentwicklung Deutschland 2024: Warum ist Strom so teuer?

Wer evtl. noch etwas warten möchte: Naturwerke GmbH | Naturstrom Flex

Verbrauch: 5.500 kWh

Arbeitspreis: 24,82 ct/kWh

Grundpreis: 13,52 €/Monat

Vertragslaufzeit: 1 Monat

Nettopreisgarantie: 12 Monate

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bodyguard465
vor 41 Minuten von FloG:

Wer evtl. noch etwas warten möchte: Naturwerke GmbH | Naturstrom Flex

Verbrauch: 5.500 kWh

Arbeitspreis: 24,82 ct/kWh

Grundpreis: 13,52 €/Monat

Vertragslaufzeit: 1 Monat

Nettopreisgarantie: 12 Monate

image.png.f810dd680d54e62d090a0818cd9fb4cd.png

 

Wird immer günstiger. Seltsam. Wo bleibt die herbeigerufene Apokalypse? 

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CorMaguire
vor 7 Minuten von bodyguard465:

Wird immer günstiger. Seltsam. Wo bleibt die herbeigerufene Apokalypse? 

Wo sie seit 2000 Jahren bleibt.

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reko
· bearbeitet von reko

Das Frühjahr ist die Zeit der höchsten Solarstromproduktion. Solarstrom ist auch weniger problematisch aus Sicht der Netzüberlastung und des Redispatchbedarfs.

2024/04/04 Das kostet die Kilowattstunde in Deutschland im Jahr 2024

Zitat

Warum steigen die Netzentgelte 2024?

 

2024/04/03 Wirtschaftsweise fordert realistischere Planung der Strompreise ab Kohleausstieg .. Die Bundesregierung hat sieben Kohlekraftwerke zum 1. April stillgelegt. Im Zuge dessen hat die Wirtschaftsweise Veronika Grimm eine vorausschauendere Planung und realistischere Kommunikation über die Strompreisentwicklung gefordert.

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bodyguard465
vor 1 Stunde von reko:

Das Frühjahr ist die Zeit der höchsten Solarstromproduktion. Solarstrom ist auch weniger problematisch aus Sicht der Netzüberlastung und des Redispatchbedarfs.

2024/04/04 Das kostet die Kilowattstunde in Deutschland im Jahr 2024

 

2024/04/03 Wirtschaftsweise fordert realistischere Planung der Strompreise ab Kohleausstieg .. Die Bundesregierung hat sieben Kohlekraftwerke zum 1. April stillgelegt. Im Zuge dessen hat die Wirtschaftsweise Veronika Grimm eine vorausschauendere Planung und realistischere Kommunikation über die Strompreisentwicklung gefordert.

Also steigen die Preise dann wieder im Sommer? ^_^

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The Statistician
Am 8.4.2024 um 13:42 von reko:

Es ist klar, dass kein Netzbetreiber Anlagen baut an denen er nichts verdient. Das ist das Dilemma mit staatlicher Planwirtschaft.

Ohne nennenswerten Wettbewerb, den es in dem Bereich schlicht nicht gibt, ergeben sich ohnehin keine nennenswerten Vorteile durch eine Privatisierung. Übrig bleibt ein Quasi-Monopol ohne Anreiz für Effizienzsteigerungen. Dass bei einem natürlichen Monopol starke Regulierungen erforderlich sind, ist eine logische Konsequenz. Politische Zielsetzungen fließen hier dann natürlich ebenso rein, steht außer Frage. Mit dem Begriff Planwirtschaft wird aus meiner Sicht in letzter Zeit dennoch zu großzügig rumgeworfen.

 

Es gab mal eine Zeit wo übrigens kräftig in den Ausbau in Atomkraft investiert wurde (wohl auch staatliche Planwirtschaft nehme ich an? ;)) und das waren damals Investitionen in vergleichbaren Höhen wie wir sie in den 2010er hatten und lagen höher als Ende der 2000er. Was wohl damals mit dem Strompreis passiert wäre, wenn man all die Kosten oder nur ein Teil der Kosten direkt auf den Strompreis umgelegt hätte? Von den Subventionen gar nicht angefangen. Umlagen gibt es doch ohnehin erst ab den 2000er oder gab es Umlagen, die vor 2000 eingeführt wurden bzw. existierten? 

Am 8.4.2024 um 13:42 von reko:

Man kann die ursprüngliche Funktionalität beliebig lange erhalten.

Für immer Kohle, Atom, Gas, etwas Biomasse und keinerlei Modernisierung der Netze? Das ist natürlich eine Option. Die Frage ist nur, ob man das für sinnig erachtet, schon alleine bzgl. der Effizienz. Die Kosten für den Erhalt von AKWs würde ich an der Stelle übrigens nicht unterschätzen. Frankreich wird da in Zukunft in Probleme rennen, da man bei weitem nicht genügend Kraftwerke plant, um die auslaufenden Kraftwerke ersetzen zu können. Die zulässige Laufzeit der bestehenden Kraftwerke kann man nicht für immer ständig erneut ausweiten. Auch hier gibt es kostenspielige Aspekte, die eine Aufrechterhaltung finanziell nicht zwingend am sinnigsten erscheinen lassen.

Am 8.4.2024 um 13:42 von reko:

Eine Burg in meiner Nachbarschaft ist 1000 Jahre alt.

Und wie viele wollen unbedingt in der Burg leben, statt in der aktuellen Immo mit modernen Baustandard? :huh:

Am 8.4.2024 um 13:42 von reko:

Dass man bei einen hohen Solar. und Windstromanteil eine andere Funktionalität benötigt steht außer Frage. Deshalb geht es eben nicht um Ersatzinvestitionen.

Die Ersatzinvestitionen habe ich nicht bzgl. Solar/Wind eingebracht, ging mir hierbei um einen ganz anderen Punkt. Kann man aber dabei belassen.

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reko
· bearbeitet von reko
vor einer Stunde von The Statistician:

Dass bei einem natürlichen Monopol starke Regulierungen erforderlich sind, ist eine logische Konsequenz.

Die Regulierung soll jetzt von Kostenorientierung auf Anreizorientierung geändert weden. Es ist aber offen wie man sinnvolle Anrreize setzt.

Das erinnert an die Zielvereinbarungen im Management. Nichts ist wichtiger als die persönliche Zielerreichung, egal ob es für die Firma sinnvoll ist.

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reko
· bearbeitet von reko

2024/04/12 Neue Strompreis-Studie: Wirtschaftsweise Grimm schockiert mit Langzeit-Prognose

 

2024/04/Grimm-Policy-Brief-CD-FINAL.pdf .. Die Investitionskosten dieser Anlagen und ihres Betriebs müssen in die Berechnung der Kosten zur Befriedigung der Nachfrage eingehen. Die so errechneten „Levelized Cost of Load Coverage“ (LCOLC) deuten nicht darauf hin, dass die Stromkosten im kommenden Jahrzehnt deutlich sinken werden. .. Es zeigt sich, dass die LCOE kein guter Indikator für die Kosten zur Befriedigung einer Nachfrage (LCOLC) sind.

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LongtermInvestor

Wie gut das Grimm völlig unabhängig als AR Mitglied von Siemens Energy ist.

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reko
· bearbeitet von reko
vor 23 Stunden von LongtermInvestor:

Wie gut das Grimm völlig unabhängig als AR Mitglied von Siemens Energy ist.

Es ist eher umgekehrt, dass Grimm vor Kurzem wegen ihrer Expertise in den AR gewählt wurde. Zu dieser Zeit war die Studie bereits weitgehend fertig. Siemens Energy kann es egal sein wieviel Strom kostet. Die WIndräder, Stromleitungen, Elektrolyseure und Backupkraftwerke werden unabhängig davon benötigt. Siemens Energy ist Profiteur der Energiewende. Wegen der staatlichen Garantien ist Siemens Energy z.Z. gezwungen regierungsfreundlich zu agieren. Man hat die Berufung sogar mir der Regierung abgesprochen.

 

2024/03 Grimms heikler Job im Aufsichtsrat – Habecks Spitzenleute erst spät eingebunden

 

Die Siemens AG, die an Siemens Energy beteiligt ist, stimmte nach eigenen Angaben nicht für die Ernennung Grimms. Als Grund wurde ein Interessenkonflikt genannt.

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uang

Ich hab mich nun nach ewigen vormirhergeschiebe endlich mal mit dem Wechsel unseres Stromanbieters beschäftigt. 

Aktuell beziehen wir Haushaltsstrom und Wärmepumpenstrom von unseren lokalen Stadtwerken. Messstellenbetreiber sind auch die Stadtwerke. Damit wir PV Strom auch für unsere Wärmepumpe nutzen können habe ich damals unseren neuen Zählerschrank direkt mit Kaskadenschaltung einbauen lassen. Hab immer mal wieder davon gelesen, dass manche Stromanbieter etwas Probleme mit der korrekten Abrechnung bei Kaskadenschaltung haben. Bisher haben die Stadtwerke aber immer korrekt abgerechnet.

 

Allerdings frage ich mich nun, ob es evtl. eher Probleme gibt, wenn wir für Haushaltsstrom und WP-Strom nun unterschiedliche Anbieter haben, und mit den Stadtwerken als Messstellenbetreiber ist dann auch noch eine dritte Partei im Spiel...

 

Ist diese Sorge berechtigt? Oder sollte es kein Problem sein Hausstrom und WP-Strom von unterschiedlichen Anbietern zu beziehen?

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