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Randa-Michi

Strompreise: Wo geht die Reise hin? (cum Atomstrom)

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reko
vor 1 Minute von slowandsteady:

Das war der Base-Load Future-Preis, d.h. für konstante Last 24/7.

Ohne Netzentgelt und Umlagen. Wer wird wohl den verbilligten Industriestrom bezahlen?

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slowandsteady
Gerade eben von reko:

Ohne Netzentgelt und Umlagen. Wer wird wohl den verbilligten Industriestrom bezahlen?

Bei meinem ersten Abschnitt ging es um den Strompreis und ich habe dir aufgezeigt, dass der Markt im Mittel von fallenden Preisen ausgeht.

 

Zum Netzentgelt habe ich dir ein paar andere Punkte genannt, warum ich nicht davon ausgehe, dass das es jetzt extrem viel stärker pro kWh ansteigen wird. Das wird nur passieren, wenn wir weiterhin EEG abregeln und entschädigen müssen, weil wir aufgrund von Bürokratie und NIMBYs den Netzausbau verschlafen. Die ÜNB-Betreiber WOLLEN eigentlich investieren, Südlink wäre schon lange fertig, hätte man sie machen lassen.

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reko
· bearbeitet von reko
vor 12 Minuten von oktavian:

dann finde ich es irreführend von Eigenkapitalverzinsung zu sprechen, wenn es so ist.

Die Anlagen haben einen Buchwert, das ist Eigenkapital. Ob ein Netzbetreiber Aktien oder Anleihen ausgibt oder Bankkredite nutzt ist eine ganz andere Sache.

 

@slowandsteady: Die Netzagentur: "Ohne Ausbau der Netze wird es nicht gehen". Ist völlig klar. Die Netze müssen für den Spitzenstrom ausgelegt sein (wenn die Wärmepumpen Arbeitszahl 1 haben) und müssen den Strom zukünftig 800 km statt früher 100 km transportieren können.

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The Statistician
vor einer Stunde von fintech:

Das hat man schon gemacht. Es gibt doch praktisch keine Abgaben mehr auf Strom außer den 2,05 cent Stromsteuer. Die könnte man auch noch abschaffen, aber ob das ausreicht?

Stromsteuer auf den Mindestsatz reduzieren, wären dann ca. 0,1 ct/kWh. MwSt ebenso reduzieren und dann könnte man damit den Strompreis nach aktuellem Stand um die 10% reduzieren. 

vor einer Stunde von oktavian:

bin der Meinung Energie besteuern macht Sinn, da man den Verbrauch senken möchte. Die bessere Lösung als alle Steuern auf Strom abschaffen wäre ein höherer CO2-Preis, der auch kommen soll. Dann würde Gas langfristig relativ unattraktiver.

Widerspricht sich das nicht? Eine Besteuerung bzw. Verteuerung von Strom macht Sinn um negative Anreize zu setzen den Stromverbrauch möglichst klein zu halten. Gleichzeitig soll aber der CO2-Preis höher ausfallen um bei fossilen Energien ebenso einen negativen Anreiz zu schaffen auf Strom umzusteigen. Das sind negative Anreize auf beiden Seiten. Durch die Elektrifizierung soll der Stromverbrauch ohnehin stark ansteigen, daher macht es wenig Sinn an der Stelle den Umstieg künstlich zu hemmen. Man nimmt sicher mehr Leute mit und setzt vor allem finanziell positivere Anreize, wenn die Stromkosten geringer ausfallen und die Kosten für fossile Energien steigen. Eine zunehmende Verbreiterung flexibler Stromtarife halte ich an der Stelle nochmal für sinniger, wenn es um positive Lenkungswirkung bezüglich dem Stromverbrauch im Allgemeinen geht. 

 

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Okabe

So ist es - man will doch nicht den Verbrauch senken, das ist absoluter Quatsch. Einfach mal nachdenken: wenn die Sonne massiven Überschuss produziert, dann will man den Stromverbrauch trotzm durch Steuern senken? Das ergibt keinen Sinn.

 

Nein, was man senken will ist den CO2 Ausstoß oder den Verbrauch von Resourcen, oder was auch immer - aber den Stromverbrauchs pauschal senken zu wollen, das ist nun wirklich Käse.

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slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady

Eine Förderung des Strompreises um 2ct/kWh würde - wenn ich richtig gerechnet (ca. 1 Million GWh Gas vs. 500.000 GWh Strom) habe - mit einer Erhöhung des Gaspreises um 1ct/kWh ausgeglichen werden. Das würde schon reichen, um Wärmepumpen deutlich attraktiver und rentabler zu machen:

  • Vorher 10ct/kWh Gas und 30ct/kWh Strom -> JAZ 3 notwendig
  • Nachher 11ct/kWh Gas und 28ct/kWh Strom -> JAZ 2.5 notwendig

Und das könnte man noch weiter treiben, zB nochmal 1ct/kWh senken für Strom (bei 500TWh kostet das 5 Milliarden) und dafür den deutschen Sprit (55.9 Millionen Tonnen/a) um 89€/t (ca. 1ct/l) zu erhöhen.

 

Ich denke dafür würde man auch eine politische Mehrheit ohne Verbote finden - die Erhöhungen für fossile Brennstoffe wären moderat. In 2-3 Jahren (nachdem die Leute vergessen haben) macht man dann die beiden Schritte nochmal und wir sind bei 20ct/kWh Strom und die Elektrifizierung von Verkehr und Heizung ist nicht aufzuhalten. Der Markt würde von ganz alleine regeln, wir bräuchten kein GEG mit Heizungsverbot und die Oma könnte ihre Gasheizung noch ein Jahrzehnt drin lassen, wenns nicht für die Renovierung reicht.

 

Gleichzeitig müssten wir dann "nur noch" das Stromerzeugungs und -verteilungs Problem lösen, aber die Elektrifizierung (die nicht von heute auf morgen geht und Jahrzehnte braucht) würde so von alleine passieren.

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oktavian
vor 1 Stunde von Okabe:

So ist es - man will doch nicht den Verbrauch senken, das ist absoluter Quatsch. Einfach mal nachdenken: wenn die Sonne massiven Überschuss produziert, dann will man den Stromverbrauch trotzm durch Steuern senken? Das ergibt keinen Sinn.

wie hoch sind denn die Steuern auf einen Preis von 0,00 Cent / kWh? Bei negativen Preisen gehe ich mal von Null steuern aus und keinen negativen Steuern. Wir brauchen dazu dynamische Stromtarife! Der Festpreis übers Jahr ist eine heftige Subvention der PV Eigenverbraucher.

 

Ich habe schon seit Jahren geschrieben die Steuerungen müssen standardisiert damit man plug&play erreicht mit z.B. alter Gasheizung drin lassen und kleine, billige WP dazu usw. Auch Solarthermie lässt sich dann integrieren ohne Speicher tauschen zu müssen. Da muss man langfristig planen können und nicht tabula rasa machen. Nicht jeder will/kann auf einen Streich viel Geld in die Hand nehmen.

 

vor 1 Stunde von slowandsteady:

Ich denke dafür würde man auch eine politische Mehrheit ohne Verbote finden - die Erhöhungen für fossile Brennstoffe wären moderat. In 2-3 Jahren (nachdem die Leute vergessen haben) macht man dann die beiden Schritte nochmal und wir sind bei 20ct/kWh Strom und die Elektrifizierung von Verkehr und Heizung ist nicht aufzuhalten.

Das macht Sinn insofern der Strom dann auch weniger CO2-Intensität hat. Ansonsten wurde WP-Strom auch gesondert gefördert meine ich, denn die JAZ > 1, verbessert da die Umweltbilanz. Beim Elektroauto hat man diesen Effekt nicht. Das Elektroauto ist wesentlich kritischer zu sehen und lohnt erst ab genug km im Jahr. Wenn jemand auf dem Land wohnt und 5km zum Einkaufen und 5-30 km zum Arzt braucht, lohnt das nicht unbedingt, wenn sonst 99% mit dem Rad gefahren wird. Die Wärmepumpe lohnt dagegen immer gegenüber Gas, außer man hätte ein Haus welches nur im Winter bei heftigen Minusgraden bewohnt wird und dann auch nicht durchgängig. Dann lohnt WP auch nicht.

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slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady
vor 31 Minuten von oktavian:

Das macht Sinn insofern der Strom dann auch weniger CO2-Intensität hat.

Ja natürlich. Wir haben aber mehrere Probleme zu lösen:

  • grünen Strom erzeugen (EEG-Ausbau) -> klappt ganz gut
  • grünen Strom wetterunabhängig machen bzw. speichern -> klappt überhaupt nicht: Netzausbau zum Ausgleich von Wetterschwankungen ist stark verzögert und Energiespeicher zahlen 2x Netzentgelte und sind unrentabel
  • Nachfrage dynamisieren -> Smartmeter-Rollout stockt, die aktuellen "Smartmeter" helfen aber auch nicht wirklich weil kein einheitliches Protokoll für dynamische Steuerung 
  • Gebäude-/Verkehrssektor elektrifizieren -> muss man jetzt schon starten, weil das Jahrzehnte dauern kann. Das klappt auch nur, wenn die nächsten Jahrzehnte Strompreis << Gas ist oder durch Verbote (GEG)

Wenn wir erst warten, bis wir die ersten 3 Probleme gelöst haben, bevor wir mit dem 4ten anfangen, ist es viel zu spät.

vor 31 Minuten von oktavian:

WP-Strom auch gesondert gefördert meine ich,

Man kann heute schon einen zweiten Zähler (Stichwort "steuerbare Verbrauchseinrichtung") für Elektroautos/Wärmepumpen haben, der dann vom Netzbetreiber unterbrochen werden darf und man ein paar ct/kWh weniger an Netzentgelten zahlt. Aufgrund der hohen Kosten für den zweiten (smarten) Zähler lohnt es sich die geringe Ersparnis nicht und viele WP-Besitzer bauen den zweiten Zähler aktuell wieder zurück. Damit sind wir wieder bei Problem 3) aus der Liste oben, es gibt keinen einheitlichen Standard den man nutzen könnte.

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oktavian
vor einer Stunde von slowandsteady:

Aufgrund der hohen Kosten für den zweiten (smarten) Zähler lohnt es sich die geringe Ersparnis nicht und viele WP-Besitzer bauen den zweiten Zähler aktuell wieder zurück. Damit sind wir wieder bei Problem 3) aus der Liste oben, es gibt keinen einheitlichen Standard den man nutzen könnte.

20€ p.a. sind das https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Vportal/Energie/Metering/start.html

Wenn nun die Verträge mehr Grundgebühr haben, lieht es eher am Angebot der Lieferanten und nicht an den Kosten des Zählers.

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reko
· bearbeitet von reko

Die Nachfrage zu dynamisieren wird nur sehr begrenzt funktionieren. Eine Industriegesellschaft kann nicht darauf warten bis Strom verfügbar ist. Man kann vielleicht 10% des Strombedarf kurzfristig verlagern (Duschen und Frühstück auf die Mittagszeit verlegen). Das Problem wird aber um so teurer je langfristiger Stromerzeugungsschwankungen und der daraus resultierende Speicherbedarf wird.

 

Bundesnetzagentur-Chef: Kosten für Netzausbau werden "heftig".

Wie teuer es letztlich wird darüber hat man noch nicht mal eine genaue Vorstellung. Jetzt werden erst mal 128 Milliarden Euro für 14000 km neue Stromtrassen benötigt. Diese Kosten werden über die Eigenkapitalverzinsung sofort auf das Netzentgelt umgelegt. Wir werden einen Strompreis haben, der vom Netzentgelt dominiert wird. Dann gibt es auch keinen Anreiz die Nutzung zu verschieben.

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slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady
vor 3 Stunden von reko:

Jetzt werden erst mal 128 Milliarden Euro für 14000 km neue Stromtrassen benötigt

128 Milliarden bei ca. 500 Milliarden kWh pro Jahr sind ca. 25ct/kWh. Sind also 10 Jahre lang 2.5ct/kWh und damit "nur" eine Verdopplung der aktuellen Höhe. Wenn dafür der Strom durch EEG-Ausbau substantiell billiger wird als jetzt, ist es immer noch ein guter Deal. Und bestätigt mein Artikel genau was ich oben schon geschrieben hatte:

Zitat

Er sagt: "Diese Netz-Ausbaukosten sind schon heftig." Die Stromnetze nicht auszubauen, sei aber keine Option und würde am Ende alles noch teurer machen.
[...]

Um die hohen Ausbaukosten auszugleichen, benötigt Deutschland deutlich mehr erneuerbare Energie. Die sei inzwischen unschlagbar günstig und werde den Strompreis senken, so Müller.

Vorausgesetzt, die Stromnetze werden parallel zu den Erneuerbaren ausgebaut. Sonst könne zum Beispiel günstiger Strom aus Windkraft im Norden nicht in den Süden des Landes transportiert werden.

Durch einen zeitnahen Ausbau könnte man auch jedes Jahr Milliarden sparen. Hätten wir die 128 Milliarden schon ausgebaut, würden wir wahrscheinlich schon 2021 jedes Jahr 1-2 Milliarden an Redispatch sparen, je länger wir zögern, desto teurer wird es.

image.thumb.png.12432cc4f29228666fbf179bf1a4ba09.png

 

vor 17 Stunden von oktavian:

Erstmal bezweifele ich die 20€. Das sind die Kosten für einen Zähler, aber man braucht noch Rundsteuerempfänger usw. und es wird teurer. Und selbst wenn es nur 20€ sind: bei einem E-Auto mit 10.000km / 2000kWh Fahrleistung pro Jahr sind das immer noch 5ct/kWh extra. Soviel Rabatt auf die Netzentgelte bekommt man aber nicht (EDIT: Rechnung war Quatsch ,1ct/kWh). Zudem die Installation einen zweiten Zählerplatz erfordert, also min. einmalige Elektrikerkosten und im Worstcase einen komplett neuen Zählerschrank und Verlegen neuer Leitungen vom Keller zur Wallbox. Suche mal in E-Auto oder Wärmepumpenforen nach "netzdienlich laden" oder "ENEV 14", die meisten nehmen davon Abstand und nehmen höchstens einen dynamischen Strompreis Tarif wie "Tibber". Aber nur bei billigem Strompreis zu laden ist nicht unbedingt netzdienlich - gerade bei viel Wind in Norddeutschland und somit günstigen Preisen sind die Netze oft am Limit.

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reko
· bearbeitet von reko
vor 12 Minuten von slowandsteady:

128 Milliarden bei ca. 500 Milliarden kWh pro Jahr sind ca. 25ct/kWh. Sind also 10 Jahre lang 2.5ct/kWh

Nicht 10 Jahre lang sondern ewig wegen der 7,09% Eigenkapitalverzinsung und Betriebskosten. Das ist auch nur ein kleiner Teil der benötigten Übertragungsleitungen. Speicher und Verteilnetzleitungen gibt es dafür überhaupt keine.

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oktavian
vor einer Stunde von slowandsteady:

Und selbst wenn es nur 20€ sind: bei einem E-Auto mit 10.000km / 2000kWh Fahrleistung pro Jahr sind das immer noch 5ct/kWh extra.

2.000 Cent / 2.000 kWh = 1 ct / kWh. Ja, man braucht noch ein extra Gerät an den Zähler dran, was auch Strom verbraucht siehe Tibber. Dass diese "modernen" Zähler keine bessere Schnittstelle haben ist auch ein politisches Armutszeugnis in meinen Augen.

vor einer Stunde von slowandsteady:

Zudem die Installation einen zweiten Zählerplatz erfordert, also min. einmalige Elektrikerkosten und im Worstcase einen komplett neuen Zählerschrank und Verlegen neuer Leitungen vom Keller zur Wallbox.

der Netzbetreiber ist zuständig. Musst mal im Gesetz schauen. Ein zusätzlicher, interner Zähler wiederum wäre langfristig günstiger, aber den akzeptiert der Stromversorger vermutlich nicht. Zählerschrankumbau wäre natürlich blöd.

vor einer Stunde von slowandsteady:

Aber nur bei billigem Strompreis zu laden ist nicht unbedingt netzdienlich - gerade bei viel Wind in Norddeutschland und somit günstigen Preisen sind die Netze oft am Limit.

was heißt am Limit? Natürlich ist es gut, dann Strom zu verbrauchen, wenn er günstig ist. Da geht Ökonomie und Ökologie Hand in Hand. Optimal natürlich in dem Fall, wenn man in Norddeutschland wohnt. In Süddeutschland bekommt man evtl.  fossilen redispatch Strom, was schädlich wäre. --> Also da müssen eher die Süddeutschen drauf achten, wenn es sie überhaupt kümmert.

vor einer Stunde von reko:

Nicht 10 Jahre lang sondern ewig wegen der 7,09% Eigenkapitalverzinsung und Betriebskosten. Das ist auch nur ein kleiner Teil der benötigten Übertragungsleitungen. Speicher und Verteilnetzleitungen gibt es dafür überhaupt keine

wird das Investment nicht abgeschrieben? Ich habe eher gedacht die Eigenkapitalverzinsung gilt auf den Buchwert und nicht auf das ursprüngliche Investment. Muss ich mir wohl mal genauer durchlesen.

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slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady
vor 28 Minuten von oktavian:

Natürlich ist es gut, dann Strom zu verbrauchen, wenn er günstig ist. Da geht Ökonomie und Ökologie Hand in Hand. Optimal natürlich in dem Fall, wenn man in Norddeutschland wohnt. In Süddeutschland bekommt man evtl.  fossilen redispatch Strom, was schädlich wäre.

Genau das ist das Problem: Redispatch: Warum Windstrom im Norden zu Engpässen im Süden führt - Wissen - SZ.de (sueddeutsche.de)

Außerdem kann Strom auch mal günstig werden, obwohl nicht CO2-arm, zB wenn Kraftwerke nicht schnell genug regelbar sind oder wenn die Nachfrage fehlt (Feiertag / nachts).

vor 28 Minuten von oktavian:

Dass diese "modernen" Zähler keine bessere Schnittstelle haben ist auch ein politisches Armutszeugnis in meinen Augen.

+1

Digitalisierung in Deutschland halt... Wäre auch zuviel verlangt gewesen, dass sich Zählerhersteller, Wallbox-Hersteller und Wärmepumpen-Bauer auf eine vorgegebene API einigen. 

vor 28 Minuten von oktavian:

der Netzbetreiber ist zuständig. Musst mal im Gesetz schauen

Ja, der Netzbetreiber ist zuständig und du kriegst billigere Netzentgelte. Aber irgendwie muss ja ermittelt werden, wie viel deines Stromes "netzdienlich" bezogen wurde. Also brauchst du einen zweiten Zähler.

Man könnte natürlich nur einen netzdienlichen Hausanschluss fürs gesamte Haus haben - aber dann muss man auch mit einer Stromversorgung mit täglichen "Blackouts" leben - wohl eher nicht praktikabel außer man hat noch einen Speicher...

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reko
· bearbeitet von reko
vor 7 Minuten von oktavian:

wird das Investment nicht abgeschrieben?

Ja, es wird abgeschrieben, aber die Leitungen müssen ja auch mal ersetzt werden und es muß dann neu investiert werden.

Im Prinzip sollte die Lebensdauer mit der Abschreibungsdauer etwa übereinstimmen.

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slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady

Morgen Boersenpreis von -59ct/kWh. Wer einen dynamischen Stromtarif hat, sollte wohl den Heizluefter anwerfen, Herd aufdrehen, alle Lichter einschalten und ca. 45ct/kWh verdienen ;)

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oktavian
Am 1.7.2023 um 21:51 von slowandsteady:

Morgen Boersenpreis von -59ct/kWh. Wer einen dynamischen Stromtarif hat, sollte wohl den Heizluefter anwerfen, Herd aufdrehen, alle Lichter einschalten und ca. 45ct/kWh verdienen

Daran sieht man, dass man mit PV mitnichten soviel CO2 einspart, wie einem vorgerechnetgelogen wird. Denn wenn die eigene PV läuft, laufen die anderen auch. An solchen Tagen spart man dann nichts ein. Wie man an den Uhrzeiten sieht, ist Windstrom wesentlich wertvoller und spart selbst an so einem Tag sogar CO2. Ich gehe hier vom Grenznutzen einer weiteren durch PV erzeugten kWh aus.

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oktavian

Habe mal bin gefragt (basiert auf KI) wieviel CO2 eingespart wird:

Zitat

Eine durchschnittliche 3 KW Photovoltaik-Anlage, welche 3.000 kWh Haushaltsstrom im Jahr produziert, spart somit jährlich 2.400 kg CO2 einQuelle1 Quelle2. Eine kWh PV-Strom spart ca500 gr CO2-Emissionen ein

Das ist falsch. Ärgere mich nur über die ganzen zu hoch angesetzten Ersparnisse, wodurch manche sich evtl. unter falscher Prämisse eine PV holen, welche sich schon nicht rechnet in €€.

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slowandsteady
vor 35 Minuten von oktavian:

Das ist falsch. Ärgere mich nur über die ganzen zu hoch angesetzten Ersparnisse, wodurch manche sich evtl. unter falscher Prämisse eine PV holen, welche sich schon nicht rechnet in €€.

Bei den meisten 5-15kWp EFH-Photovoltaikanlagen wird sich schon alleine aus Rentabilitätsgründen das Verbrauchsverhalten verschieben (soweit ohne große Komforteinbußen möglich). Das sich PV die letzten Jahre nicht rechnet, ist mir klar, die Handwerker verlangen halt hohe Preise weil es geht und nach dem Ukraine-Krieg einige Panikkäufe ohne Sinn und Verstand gemacht haben.

 

Am Sonntag hatten wir von 10-17 Uhr ziemlich genau 100% unseres Verbrauches aus EEG, aber es liefen trotzdem noch 10GW fossile Energie extra, wodurch wir dann zu viel hatten. Die fossilen Kraftwerke haben also auch etwas Schuld an dem extrem negativen Preis - sie sind nicht flexibel genug und wir brauchen flexible Gaskraftwerke statt unflexiblen Braunkohlekraftwerken die nur Grundlast-fähig sind.

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oktavian
vor 31 Minuten von slowandsteady:

Am Sonntag hatten wir von 10-17 Uhr ziemlich genau 100% unseres Verbrauches aus EEG, aber es liefen trotzdem noch 10GW fossile Energie extra, wodurch wir dann zu viel hatten. Die fossilen Kraftwerke haben also auch etwas Schuld an dem extrem negativen Preis - sie sind nicht flexibel genug und wir brauchen flexible Gaskraftwerke statt unflexiblen Braunkohlekraftwerken die nur Grundlast-fähig sind.

Vorteil der Kohle ist die Speicherfähigkeit: Einfach einen Haufen neben das Kraftwerk kippen. Das gibt enorme Sicherheit. Kernkraftwerke haben mit Abstand den einfachsten Speicher des Brennstoffes wegen der hohen Energiedichte. Also kann man schon viel Brennstoff im Voraus einlagern. Leider geht das mit Gas nicht so einfach. Bin schon lange vor dem Angriffskrieg auf die Ukraine auch ein Anhänger der Gasspeicher. Leider sind die fossilen Kraftwerke alternativlos für die Grundlast. Speichertechnologie ist ungewiss, was  der Haken der Energiewende ist. Daher halte ich derzeit gebaute PV für wesentlich schlechter aus Umweltsicht als von den meisten angenommen. Hinzu kommen die Opportunitätskosten der Subventionen.

vor 35 Minuten von slowandsteady:

Bei den meisten 5-15kWp EFH-Photovoltaikanlagen wird sich schon alleine aus Rentabilitätsgründen das Verbrauchsverhalten verschieben (soweit ohne große Komforteinbußen möglich)

Das wäre dann ein positiver Effekt. Negativ wäre der Rebound-Effekt. Was nun überwiegt, kann ich nicht verlässlich sagen. 

Ich habe bei mir auch ohne PV schon sehr optimiert, so dass ich schwer mehr einsparen kann. Verschieben geht auch kaum. Waschmaschine lasse ich so auch schon gerne laufen, wenn die Sonne scheint. Heizung ist im Sommer eh aus und basiert auf Solarthermie.

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slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady

Das Problem ist, dass Speicher/Power2Gas/... sich erst ökonomisch lohnen, wenn wir öfter in die Situation kommen dass tatsächlich "zu viel Strom" da ist. Zwischen 2010 und 2020 war das nicht oft der Fall, in den letzten Jahren kommen wir da aber immer öfter hin. Für <100h pro Jahr mit "kostenlosem" Strom lohnt sich trotzdem keine Power2Gas-Anlage.

Leider sehe ich nicht, dass die Politik die Rahmenbedingungen richtig stellt, zB

  • indem netzdienliche Speicher nicht mehr als "Endverbraucher" gelten und die Netzentgelte 2x zahlen müssen.
  • indem ein einheitlicher Standard und Abrechnung für "netzdienlichen" Verbrauch zB beim E-Auto laden geschaffen wird
  • indem Smartmeter ausgerollt und dynamische Strompreise zum Standard werden.
  • indem der gesamte Strommarkt reformiert wird ("gesicherte Kapazitäts"-Markt, zB Gaskraftwerk oder PV+Batterie)
  • ...

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oktavian

Ich stimme da zu.

 

Bei den Netzentgelten habe ich gelesen, dass die Entfernung keine Rolle spielt. Also fällt das gleiche Geld an, wenn jemand lokal Strom aus Biogas herstellt, wie vom externen Kraftwerk oder wenn man sich zusammen eine PV unter Nachbarn teilen möchte.

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alex08

Wir sind lächerlich, oder?

 

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oktavian
vor 21 Stunden von alex08:

Wir sind lächerlich, oder?

Lobbyisten konnten die Subventionen durchsetzen und die entsprechenden Parteien wurden gewählt. Wieso sind wir dann alle lächerlich? Das wäre man nur, wenn man glaubt die ideologische Energiewende mit Wind/Strom ist nicht gemeinschaftsschädlich ohne neue Speichertechnologie oder Dynamisierung der Nachfrage. Wind/PV hätte man auch ohne die historischen Subventionen bekommen durch sinkende Grenzkosten. Nun nimmt der Grenznutzen der kWh nicht planbaren Stromes mit hoher Korrelation der Erzeugungskapität (PV-Strom) ab, aber die Subventionen sind fix in EUR unabhängig von der Uhrzeit/Jahreszeit oder den aktuellen Preisen. Das führt zu Überkapazität auf Kosten des Steuerzahlers. Wenn es technisch und ökonomisch schaffen würde den Strom zeitlich zu transformieren, wäre dieses Problem gelöst. Derzeit gibt es leider zu wenig Pumpspeicher und andere Technologien sind ungewiss oder zu teuer.

 

Wie wenig es rein um die Umwelt geht, sieht man im Kleinen daran, dass bei Volleinspeisung Südausrichtung genommen wird und für den Eigenverbrauch Ost-West. Dadurch wird der Mittags-peak mit dem geringsten Nutzen gegen fixe Vergütungen der Allgemeinheit aufgebrummt, während die bessere Verteilung optimiert selbst genutzt wird. Wenn das weiter hochskaliert wird, wird es nicht besser funktionieren. Windenergie ist besser vom Erzeugungsprofil.

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nachfrage
vor 22 Stunden von alex08:

Wir sind lächerlich, oder?

...

gibt es ggf. einen Link zu dieser Auswertung?

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