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DST

Hin und her macht die Taschen leer?

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alsuna
vor 22 Stunden von Madame_Q:

Erfahrungen von Usern hier, die mindestens 15 Jahre schon an der Börse dabei sind und gewechselt haben zwischen aktiv und passiv wären gut.

Wirst du nur sehr spärlich zu lesen bekommen. So lange hier immer wieder nur die ETF-Keule ausgepackt wird, hat doch keiner Interesse daran, sich an einer solchen Diskussion zu beteiligen. 

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Gast240416

Könnte es denn eventuell auch daran liegen, das viele (G)Oldies 

oder „Dickschiffe“

- aus Erfahrung nach einer längeren Lernkurve 

und

- kritischer Würdigung der eigenen Ergebnisse irgendwann 

in das passive Lager („ETF-Keule“) gewechselt sind

und nicht jeden zweiten Tag ihre angeblich tollen Picks posten?

Und zB in ganz anderen Threads zu finden sind?

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DST
· bearbeitet von DST
Am 8.7.2020 um 10:22 von Schildkröte:

ETFler tun Stockpicking gerne mit dem Totschlagargument den Markt schlagen ab (dabei ist das gar nicht unbedingt die primäre Diktion von Stockpickern). Nun will ein ETFler offenbar den Markt mit dem Markt schlagen. Dabei agierst Du ausschließlich nach Charttechnik? Fundamental ist es schwierig einen gesamten Markt bzw. Index zu bewerten, da einzelne Branchen jeweils unterschiedliche (historische) Durchschnittsbewertungen aufweisen und es selbst bei Einzelaktien schwierig abzuschätzen ist, inwieweit (überdurchschnittlich hohes) Wachstum Bewertungsaufschläge gegenüber (historischen) Durchschnittsbewertungen (von nicht überdurchschnittlich wachsenden Unternehmen) rechtfertigt. Unabhängig von pro & contra bezüglich Market Timing und Charttechnik. Du schreibst ja selbst, dass Du momentan mehr kaufst als verkaufst. Ich gehe mal davon aus, dass Du Dich noch am Anfang Deiner Börsenkarriere befindest? Statt eines monatlichen Sparplanes kaufst Du immer mal wieder was nach, wenn die Kurse gerade charttechnische Unterstützungszonen tangieren (und verkaufst beim Tangieren von Widerstandszonen). So kann man durchaus seine durchschnittlichen Kauf- und Verkaufspreise optimieren - solange das vorhandene Wertpapiervermögen noch überschaubar ist und die regelmäßigen Einzahlungen das vorhandene Wertpapiervermögen signifikant erhöhen. Mit der Zeit wird dieser Effekt aber bei steigendem Wertpapiervermögen nachlassen. Jedenfalls hinsichtlich der regelmäßigen Einzahlungen. Dann kann man den Markt lediglich noch schlagen, indem man zur richtigen Zeit verkauft - sowie zur richtigen Zeit den Wiedereinstieg schafft. Und da sind wird dann wieder beim Thema Market Timing, was bekanntlich schwierig ist.

 

Erstmal danke für deine nüchtern formulierte Kritik, die mich zumindest mal zum Nachdenken angeregt hat. Gerne bin ich gewillt darauf einzugehen.

 

Im Kontext deiner Annahme, dass ich "den Markt mit dem Markt schlagen" wollen würde, empfinde ich deine Ausführungen berechtigt und nachvollziehbar. Ich versuche jedoch nicht einfach nur mit einem MSCI World den Markt zu schlagen, sondern mit verschiedenen Märkten, zu denen lediglich teilweise der Gesamtmarkt gehört. Es handelt sich dabei um eine aktive Core und Satellite Strategie mit der ich, über eine selbstbestimmte Auswahl von Märkten, versuche meinen Benchmark (MSCI ACWI IMI) zu schlagen, bisher wie gesagt auch erfolgreich.

 

Meine SAA beruht aktuell auf 12 passiven Aktien-ETFs, deren Zusammensetzung und Gewichtung aus taktischen Gründen einer gewissen Dynamik unterliegt. Wenn ich z. B. bei einem bestimmten Markt kurzfristig ein besonders hohes Alpha-Potenzial vermute, so kann dies entweder zu einer Aufnahme oder - sofern bereits vorhanden - zu einer außerordentlich hohen Gewichtung führen, genau so wie auch ein Ausschluss oder eine außerordentlich niedrige Gewichtung erfolgen kann, wenn ich dafür gute Gründe sehe. Der Großteil meiner SAA ist jedoch langfristig ausgelegt und bestand so auch von Anfang an. Im Gegensatz zu anderen wollte ich mir unnötiges Lehrgeld sparen und habe daher vor meiner ersten Investition entsprechend Zeit in Recherche und Bildung investiert (ohne auch nur einen Cent dafür ausgegeben und glücklicherweise auch ohne höhere Einstiegskurse in Kauf nehmen zu müssen).

 

Selbst wenn mein Aktiendepot irgendwann so groß wäre, dass weitere (taktische) Einzahlungen nur noch einen kleinen Effekt ausüben würden, wäre es dennoch weiterhin möglich den Markt zu schlagen, da meine SAA bereits für sich alleine betrachtet das Potenzial dazu mitbringt und daher genau so gut auch rein passiv als Buy'n'Hold ausgeführt werden könnte. De facto tut es das sogar die meiste Zeit des Jahres, da ich für einen aktiven Investor eher selten aktiv bin. Eben nur dann wenn, wenn es meines Erachtens sinnvoll ist, wie z. B. während dem Corona-Crash. Lediglich auf rein taktische Spekulationsobjekte, die aktuell 10% meines ETF-Depots ausmachen, würde ich verzichten, wenn ich mein Portfolio irgendwann komplett via Buy'n'Hold betreiben sollte.

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Danke für Deine Antwort. 12 ETFs sind ja nicht gerade wenig. Einzelaktien kommen für Dich bei dieser Anzahl an Depotpositionen nicht in Betracht? In anderen Threads scheinst Du Dich ja durchaus mit Einzelwerten zu beschäftigen. Allerdings mehr mit riskanten Papieren, welche eher nur als riskante Beimischung taugen. Es sei denn man stellt sich ein breites Depot aus riskanten Wachstumswerten zusammen, was auch eine gewisse Diversifizierung darstellt, gleichwohl höhere Beachtung erfordert als ein Depot mit "langweiligen" Standardwerten. Ich möchte jetzt nicht zum x-ten Male die übliche aktiv/passiv-Diskussion aufkochen (wer mal wieder die üblichen pros & contras runterleiern will, möge das bitte im entspr. Sammelthread tun und nicht dafür diesen Thread kapern, wie es leider immer wieder passiert). Aber Du hast hier (möglicherweise unbewusst) auf den Umstand hingewiesen, dass man nicht einerseits ETFs und passiv sowie andererseits Einzelaktien und aktiv in einen Pott werfen sollte. Denn ein Einzelwerteanleger kann sich mit reinem buy & hold sehr wohl passiv verhalten und ein ETFler mit häufigem Rebalancing aktiv. Die Grenzen können dabei durchaus fließend sein. Jedenfalls sind mir momentan zu viele (neue) Themen-ETFs auf dem Markt. Ein Teil davon wird wohl wieder vom Markt verschwinden bzw. an Bedeutung verlieren. Wünsche Dir auf jeden Fall weiter gutes Gelingen. Wenn man jedoch unbedingt den Markt schlagen will, halte ich das mit Einzelwerten für einfacher, da leichter bewertbar als mit Themen-ETFs, weil wie bereits von mir erwähnt Märkte oder auch einzelne Branchen als ganzes schwer zu bewerten sind. Neben der Bewertung kommen das schwierige Market Timing und wie im Titel angedeutet Steuern sowie Gebühren hinzu. D´accord gehe ich mit Dir, dass man durchaus mal bei einzelnen Depotpositionen bei Überbewertungen Kasse machen und bei Unterbewertungen aufstocken kann, auch wenn das Anhänger der Effizienzmarkthypothese abstreiten. Je stärker jedoch ein Depot diversifiziert ist, umso geringer ist der Effekt davon auf das gesamte Depot.

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DST
· bearbeitet von DST
vor 8 Stunden von Schildkröte:

12 ETFs sind ja nicht gerade wenig. Einzelaktien kommen für Dich bei dieser Anzahl an Depotpositionen nicht in Betracht?

12 Einzelaktien hätten mir ein zu hohes unsystematisches Risiko. Ein diversifiziertes Portfolio sollte meines erachtens mindestens 20 - 30 Positionen umfassen.

 

Zitat

In anderen Threads scheinst Du Dich ja durchaus mit Einzelwerten zu beschäftigen.

Als kleine Satelliten könnte ich mir Einzelaktien durch aus vorstellen. Meine Kriterien sind hier allerdings so speziell und anspruchsvoll, dass ich bisher keine Aktie gefunden habe, die diese erfüllen kann. Wenn ich einige Jahre früher angefangen hätte, hätte ich wahrscheinlich in manche der FAANG-Aktien investiert, da sie meine Kriterien prinzipiell erfüllen können. Da diese aber bereits eine extrem gute Zeit hinter sich haben und bei üblichen ETFs inzwischen sowieso schon zu den mit Abstand größten Werten gehören, bevorzuge ich inzwischen lieber die indirekte und damit auch diversifiziertere und risikoärmere Variante. Das geht zwar vermutlich mit einem Verlust an potenzieller Rendite einher, aber damit kann ich leben.

 

Zitat

Allerdings mehr mit riskanten Papieren, welche eher nur als riskante Beimischung taugen. Es sei denn man stellt sich ein breites Depot aus riskanten Wachstumswerten zusammen, was auch eine gewisse Diversifizierung darstellt, gleichwohl höhere Beachtung erfordert als ein Depot mit "langweiligen" Standardwerten.

Auch wenn die meisten Wachstumswerte riskanter als Value-Werte sein dürften, so glaube ich, dass es dennoch welche gibt, die über ein außerordentlich gutes Rendite/Risko-Profil verfügen. Traditionelle Bewertungskriterien helfen einem da meines erachtens nicht weiter. Man muss eher in der Lage sein das grundlegende Potenzial einer guten Idee oder einer bereits umgesetzen Idee erkennen und richtig einschätzen zu können. Nur muss so ein Unternehmen erst mal gefunden bzw. in die Welt gesetzt werden.

 

Zitat

Wenn man jedoch unbedingt den Markt schlagen will, halte ich das mit Einzelwerten für einfacher, da leichter bewertbar als mit Themen-ETFs, weil wie bereits von mir erwähnt Märkte oder auch einzelne Branchen als ganzes schwer zu bewerten sind.

Ich denke dass man mit Einzelwerten höhere Chancen zu einem höheren Risiko bekommt. Der CAPE, der meines erachtens mit Vorsicht zu genießen ist, hat die letzten Jahrzehnte wunderbar für Regionen funktioniert. Siehe entsprechende Ausführungen von Starcapital. Themen-ETFs halte ich generell auch für ziemlich riskant und schwer zu bewerten. Die Kunst liegt hier eher darin, den üblichen Schrott zu meiden, aber dennoch das Potenzial diverser Themen zu erkennen und möglichst intelligent davon zu profitieren.

 

Zitat

Neben der Bewertung kommen das schwierige Market Timing und wie im Titel angedeutet Steuern sowie Gebühren hinzu.

Gebühren sind inzwischen zum Glück kein Thema mehr (deswegen ja dieser Thread), aber Steuern spielen leider nach wie vor eine große Rolle. Als K.O.-Kriterium sehe ich diese zwar nicht an, aber das dadurch erhöhte Verlustrisiko sollte bei einem Verkauf auf jeden Fall berücksichtigt werden.

 

Zitat

D´accord gehe ich mit Dir, dass man durchaus mal bei einzelnen Depotpositionen bei Überbewertungen Kasse machen und bei Unterbewertungen aufstocken kann, auch wenn das Anhänger der Effizienzmarkthypothese abstreiten.

Der Markt ist eben nicht vollkommen effizient. Dafür sind Menschen einfach zu irrational. Da reicht ein Blick auf die Kursverläufe insolventer Unternehmen.

 

Zitat

Je stärker jedoch ein Depot diversifiziert ist, umso geringer ist der Effekt davon auf das gesamte Depot.

Das stimmt wohl. Mein Portfolio ist eigentlich auch fast schon zu diversifizert, da die Performance für meinen Geschmack eigentlich zu stark der Marktperformance ähnelt, was zwar nicht schlecht, aber nicht mein Ziel ist. Daher werde ich zukünftig vermehrt Geld in Positionen investieren von denen ich mir ein Alpha erhoffe. Aus Gründen der Risikominimierung bildet ein relativ großer Teil meines Portfolios im Prinzip einfach nur den Markt ab (allerdings nicht sturr nach MK gewichtet), sodass die ähnliche Performance vielleicht kaum zu vermeiden ist. Ich habe auch schon öfters darüber nachgedacht diesen Kern etwas niedriger zu gewichten, aber das fällt mir schwer, weil ich eigentlich vermeiden möchte, dass meine Gier über meine Vernunft siegt.

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dw_
· bearbeitet von dw_
Am 9.7.2020 um 10:53 von Cef:

- aus Erfahrung nach einer längeren Lernkurve 

und

- kritischer Würdigung der eigenen Ergebnisse irgendwann 

in das passive Lager („ETF-Keule“) gewechselt sind

Richtig.

 

Die kritische Würdigung:

- Gier macht Taschen Leer. (In der Euphorie bei über Erwartung/Planung abgeschlossenen Trades nochmal nachlegen.)

- "Den Trade" zu finden kostet sehr viel Zeit, die man täglich in Marktbeobachtung investieren muss.

 

- Neben dem Dickschiff ETF Portfolio zu Traden ist reiner Freizeitspaß mit so wenig Einfluss wie ein einzelner Mitarbeiter im Großkonzern hat. (heißt: Kann man sich sparen und die Zeit sinnvoll nutzen. ; Anm.: ich lese hier gerade nur aus Zeitvertreib.)

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Bit
· bearbeitet von Bit
vor 20 Stunden von DST:

 

  aktuell auf 12 passiven Aktien-ETFs, 

wow 12 etfs ist wirklich heavy. darf ich fragen welche es genau sind und warum nicht nur ein ACWI in bezug auf deren gebühren?

 

vielen dank und liebe grüße BIT

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte
vor 13 Stunden von DST:

12 Einzelaktien hätten mir ein zu hohes unsystematisches Risiko. Ein diversifiziertes Portfolio sollte meines erachtens mindestens 20 - 30 Positionen umfassen.

15 bis 20 Depotpositionen reichen völlig, insbesondere wenn Du ETFs mit Einzelwerten kombinierst.

 

Zitat

Als kleine Satelliten könnte ich mir Einzelaktien durch aus vorstellen. Meine Kriterien sind hier allerdings so speziell und anspruchsvoll, dass ich bisher keine Aktie gefunden habe, die diese erfüllen kann. Wenn ich einige Jahre früher angefangen hätte, hätte ich wahrscheinlich in manche der FAANG-Aktien investiert, da sie meine Kriterien prinzipiell erfüllen können. Da diese aber bereits eine extrem gute Zeit hinter sich haben und bei üblichen ETFs inzwischen sowieso schon zu den mit Abstand größten Werten gehören, bevorzuge ich inzwischen lieber die indirekte und damit auch diversifiziertere und risikoärmere Variante. Das geht zwar vermutlich mit einem Verlust an potenzieller Rendite einher, aber damit kann ich leben.

Du suchst also ggf. spezielle Aktien, welche möglichst den Markt schlagen? Anknüpfend an unsere jüngste Diskussion würde ich Dir von austauschbaren Geschäftsmodellen wie Zalando, Delivery Hero, HelloFresh etc. dringend abraten. Die kommen früher oder später wieder auf dem Boden der Tatsachen zurück. Solidere Geschäftsmodelle wie Alphabet, LVMH, Bechtle usw. generieren ebenfalls überdurchschnittliches Wachstum. Zwar sind auch diese Aktien derzeit gemessen an ihrer historischen Durchschnittsbewertung überteuert. Aber für die Beobachtungsliste reicht es und man kann damit ruhiger schlafen.

 

Zitat

Auch wenn die meisten Wachstumswerte riskanter als Value-Werte sein dürften, so glaube ich, dass es dennoch welche gibt, die über ein außerordentlich gutes Rendite/Risko-Profil verfügen. Traditionelle Bewertungskriterien helfen einem da meines erachtens nicht weiter. Man muss eher in der Lage sein das grundlegende Potenzial einer guten Idee oder einer bereits umgesetzen Idee erkennen und richtig einschätzen zu können. Nur muss so ein Unternehmen erst mal gefunden bzw. in die Welt gesetzt werden.

Es geht Dir um künftige Amazons, welche momentan noch keine Gewinne schreiben, weil sie alles dem Wachstum unterordnen, in der Hoffnung auf künftige Gewinne? Da versagt das KGV in der Tat. Aussagekräftiger sind KCV, KUV, Wachstum von Cashflow und Umsatz sowie operative Marge. Ob es sich um ein Alleinstellungsmerkmal oder um ein austauschbares Geschäftsmodell ohne Burggraben und mit niedrigen Margen handelt, muss man mit gesundem Menschenverstand abwägen. Speziell zu IT-Werten hatte ich hier mal aufgeführt, welche (weiteren) Kennzahlen relevant sind.

 

Zitat

Themen-ETFs halte ich generell auch für ziemlich riskant und schwer zu bewerten. Die Kunst liegt hier eher darin, den üblichen Schrott zu meiden, aber dennoch das Potenzial diverser Themen zu erkennen und möglichst intelligent davon zu profitieren.

Branchen- und Regionen-ETFs können durchaus ihre Berechtigung haben. Insbesondere NASDAQ oder auch für Nebenwerte. Bei Biotechnologie würde ich BB Biotech einem ETF vorziehen, da in (sehr) speziellen Segmenten aktives Research seine Berechtigung hat (nicht wenige Biotech-Firmen hängen umsatztechnisch gerade mal an einer handvoll Medikamente, deren Patentschutz zum Teil bald ausläuft - deshalb aktuell nicht von den (vermeintlich) günstigen KGVs blenden lassen). Von putzigen Konstrukten wie Faktor-ETFs halte ich nichts. Das ist nichts anderes als Zockerei. Da belasse ich es lieber bei "langweiligen" Standardwerten ohne doppelten Boden, welche wahrhaftig weniger Aufmerksamkeit erfordern (etwa als 12 spezielle ETFs).

 

Zitat

Der Markt ist eben nicht vollkommen effizient. Dafür sind Menschen einfach zu irrational. Da reicht ein Blick auf die Kursverläufe insolventer Unternehmen.

Langfristig ist er wohl schon effizient, so dass sich Aktien jeweils für gewöhnlich immer wieder bei einer angemessenen bzw. historischen Durchschnittsbewertung einpendeln. Kurzfristig kann es zu extremen Ausschlägen kommen. Dann muss man handeln (und sich nicht in den üblichen Laberthreads an anderer Stelle verrückt machen lassen).

 

Zitat

Ich habe auch schon öfters darüber nachgedacht diesen Kern etwas niedriger zu gewichten, aber das fällt mir schwer, weil ich eigentlich vermeiden möchte, dass meine Gier über meine Vernunft siegt.

Sehr gute Einstellung. Wirecard war zwar ein krasses Beispiel. Hat aber gezeigt wohin (zu viel) Gier führen kann. Da scheinen einige Haus und Hof verzockt zu haben. Bei einer ausgewogenen Diversifizierung kann man auch mal teilweise ins Risiko gehen, sofern man mit Überlegung agiert und ggf. rechtzeitig die Reissleine zieht. Ist dann aber die Frage, wie hoch der Einfluss aufs gesamte Depot ist. Da es meines Erachtens überschaubar ist, versuche ich gar nicht erst Overperformer zu finden oder Turnaroundwetten einzugehen, sondern investiere konsequent nach bestimmten Kriterien.

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DST
· bearbeitet von DST
vor 7 Stunden von Bit:

wow 12 etfs ist wirklich heavy. darf ich fragen welche es genau sind und warum nicht nur ein ACWI in bezug auf deren gebühren?

Sorry, aber ich veröffentliche mein Portfolio nicht im Detail. Im Prinzip investiere ich in alles wo ich kurz- bis langfristig Alpha-Potenzial sehe, egal ob Regionen, Branchen oder Faktoren. Den Kern ist ein BIP-Portfolio mit Vanguard Regionen-ETFs. Allerdings bin ich davon inzwischen nicht mehr ganz so überzeugt. Eine Gewichtung nach MK ist aber auch nicht viel besser, da es "nur" die Marktrendite liefert. Ich glaube, dass man mit beiden Ansätzen vor allem in EM und Europa relativ viel Potenzial verschenkt. Es kann also gut sein, dass ich meinen Kern zukünftig hinsichtlich der Renditeerwartung optimieren werde.

 

vor 4 Stunden von Schildkröte:

15 bis 20 Depotpositionen reichen völlig, insbesondere wenn Du ETFs mit Einzelwerten kombinierst.

Bei einer Kombi stimme ich dir zu. Theoretisch könnte man sogar schon bei einem einzigen ETF Aktien dazu mischen, sofern der ETF ausreichend diversifiziert ist und hoch genug gewichtet wird. Bei reinen Einzelaktien sollten es aber mindestens 20 sein, sofern man das unsystematische Risko minimieren möchte. Die Wahl der Aktien spielt aber sicherlich auch nochmal eine Rolle bei der Frage wie viele Positionen sinnvoll wären.

 

Zitat

Du suchst also ggf. spezielle Aktien, welche möglichst den Markt schlagen? Anknüpfend an unsere jüngste Diskussion würde ich Dir von austauschbaren Geschäftsmodellen wie Zalando, Delivery Hero, HelloFresh etc. dringend abraten. Die kommen früher oder später wieder auf dem Boden der Tatsachen zurück.

Ja, genau. Aber keine Sorge. Obwohl ich Potenzial in den von dir genannten Aktien sehe reicht das nicht aus, um mich zu einer Investition zu überwinden. Ich bin mir nicht mal sicher, ob ich in diesem Leben überhaupt mal in eine Aktie investieren werde.

 

Zitat

Solidere Geschäftsmodelle wie Alphabet LVMH, Bechtle usw. generieren ebenfalls überdurchschnittliches Wachstum. Zwar sind auch diese Aktien derzeit gemessen an ihrer historischen Durchschnittsbewertung überteuert. Aber für die Beobachtungsliste reicht es und man kann damit ruhiger schlafen.

Ohne mir auch nur einen Geschäftsbericht angeschaut zu haben werde ich die Aktien mal rein intuitiv bewerten.

 

Alphabet hat einen riesigen Burggraben und keine ernstzunehmende Konkurrenz in ihrem Hauptgeschäft (Google). Tut fast schon weh hier nur indirekt (aber immerhin zu rund einem halben Prozen) beteiligt zu sein. Hier wäre ich vor 5 - 15 Jahren ziemlich sicher eingestiegen, aber inzwischen fühlt es sich einfach etwas spät an auf diesen Zug aufzuspringen.

 

LVMH ist ein sehr starkes Unternehmen, keine Frage. Den Burggraben würde ich allerdings unterhalb von Alphabet ansiedeln, weil Modemarken nur solange toll sind so lange sie auch in Mode sind. Es kann gut sein, dass Frauen in einigen Jahren LV langweilig und irgendeine andere Marke geil finden. BOSS war z.B. eine Zeit lang sehr gefragt bei Männern, aber inzwischen scheint es mit der Marke und dem Kurs nur noch Berg ab zu gehen. Auch im alkoholischen Bereich gibt es extrem viel Konkurrenz. Im Großen und Ganzen kann diese Aktie trotz aller (derzeitigen) Stärken meinen strengen Kriterien nicht stand halten.

 

Bechtle scheint ein solides IT-Unternehmen mit viel Potenzial zu sein. Ehrlich gesagt habe ich aber keine Ahnung welche Produkte die genau vertreiben und wie gut diese sind, und das ist schon mal kein gutes Zeichen. Bevor ich hier einsteige, würde ich mein Geld wohl lieber Alphabet anvertrauen. Aber ohne mich auch nur ansatzweise mit dem Unternehmen beschäftigt zu haben darf ich mir hier eigentlich keine konkrete Bewertung erlauben. Ich kann es mir ja mal etwas genauer anschauen, aber die Wahrscheinlichkeit, dass ich hier investieren werde, ist alleine schon aufgrund der fehlenden "Verbundenheit" ziemlich niedrig. Ein Apple-User wird den Wert von Apple auch besser beurteilen können als ich, der noch nie in seinem Leben ein iPhone hatte.

 

Zitat

Es geht Dir um künftige Amazons, welche momentan noch keine Gewinne schreiben, weil sie alles dem Wachstum unterordnen, in der Hoffnung auf künftige Gewinne? Da versagt das KGV in der Tat. Aussagekräftiger sind KCV, KUV, Wachstum von Cashflow und Umsatz sowie operative Marge. Ob es sich um ein Alleinstellungsmerkmal oder um ein austauschbares Geschäftsmodell ohne Burggraben und mit niedrigen Margen handelt, muss man mit gesundem Menschenverstand abwägen. Speziell zu IT-Werten hatte ich hier mal aufgeführt, welche (weiteren) Kennzahlen relevant sind.

Danke für den Link, schaue ich mir mal näher an. Den Umsatz würde ich auch über den Gewinn stellen, sofern das Unternehmen noch am Anfang seiner Karriere steht. Das Geschäftsmodell an sich und gesunder Menschenverstand sind für mich aber das A und O.

 

Zitat

Branchen- und Regionen-ETFs können durchaus ihre Berechtigung haben. Insbesondere NASDAQ oder auch für Nebenwerte.

Der NASDAQ ist wirklich ein Segen für Leute wie mich, die ansonsten nicht (mehr) einzeln in FAANG und co. investieren würden. Die Performance ist so gut, dass ich kaum Geld nachlegen muss, weil der Anteil sich regelrecht selbst erhält.

 

Nebenwerte haben in meinen Augen sogar mit das größte Alpha-Potenzial, sowohl aus passiver als auch aktiver Sicht. Ein großter Teil meines Portfolios besteht daher aus solchen Werten. Auch hier empfinde ich entsprechende ETFs als Segen, weil ich ansonsten aufgrund des höheren Risikos kaum bis garnicht in Nebenwerte investieren würde.

 

Zitat

Bei Biotechnologie würde ich BB Biotech einem ETF vorziehen, da in (sehr) speziellen Segmenten aktives Research seine Berechtigung hat (nicht wenige Biotech-Firmen hängen umsatztechnisch gerade mal an einer handvoll Medikamente, deren Patentschutz zum Teil bald ausläuft - deshalb aktuell nicht von den (vermeintlich) günstigen KGVs blenden lassen).

Ich bin geneigt dir hier zuzustimmen. Ich stelle solche extrem spezialisierten ETFs ebenfalls prinzipiell in Frage, was allerdings nicht heißt, dass ich sie nicht ernst nehmen würde.

 

Zitat

Von putzigen Konstrukten wie Faktor-ETFs halte ich nichts. Das ist nichts anderes als Zockerei. Da belasse ich es lieber bei "langweiligen" Standardwerten ohne doppelten Boden, welche wahrhaftig weniger Aufmerksamkeit erfordern (etwa als 12 spezielle ETFs).

Auch wenn mich persönlich die aller meisten Faktor-ETFs nicht überzeugen können, weil ich lieber mein eigener Faktor bin bzw. selbst entscheiden möchte wie ich mein Geld anlege, so glaube ich dennoch, dass diese ihre Daseinsberechtigung haben und für manche Anleger auch die richtige Wahl darstellen. Wer Buy'n'Hold mit einer evidenzbasierten Strategie mit der Hoffnung auf ein (je nach Faktor) mehr oder weniger großes Alpha betreiben möchte, der kann meines Erachtens mit einer guten Faktor-Strategie durch aus glücklich werden. Falls du das Thema angesprochen haben solltest, weil ich Faktor-ETFs erwähnt habe, bedenke bitte, dass für mich streng genommen auch die Investition in kleine Unternehmen einen Faktor repräsentiert (size).

 

Zitat

Langfristig ist er wohl schon effizient, so dass sich Aktien jeweils für gewöhnlich immer wieder bei einer angemessenen bzw. historischen Durchschnittsbewertung einpendeln. Kurzfristig kann es zu extremen Ausschlägen kommen. Dann muss man handeln (und sich nicht in den üblichen Laberthreads an anderer Stelle verrückt machen lassen).

Da bin ich wiederum ganz deiner Meinung. Obwohl ich mich an diversen Corona-Threads beteiligt und sogar einen eigenen geführt habe und entsprechend viel Unsinn lesen sowie Unmengen an negativen Emotionen ertragen musste, habe ich meine Strategie dennoch nach meinen Vorstellungen konsequent und in meinen Augen auch erfolgreich durchgezogen. Ich möchte nicht zynisch werden, aber eigentlich kann ich Corona sowie sämtlichen Angsthasen und Angst-Streuern dankbar sein, weil ich somit meine Einstiegskurse schnell und einfach aufwerten konnte. Glücklicherweise war ich in der Phase für meine Verhältnisse auch relativ liquide.

 

Zitat

Sehr gute Einstellung. Wirecard war zwar ein krasses Beispiel. Hat aber gezeigt wohin (zu viel) Gier führen kann. Da scheinen einige Haus und Hof verzockt zu haben.

Wirecard war eines der wenigen Unternehmen, das meine Kriterien fast erfüllt hätte, WENN nicht die Gefahr der Bilanzmanipulation im Raum gestanden hätte. Nur wenige Tage vor dem Crash hatte ich im WC-Thread die Leute sogar noch vor dem hohem Risiko gewarnt und von einer Investition abgeraten. Für viele war es ja anscheinend sowieso nur ein bewusster "Zock", aber manche haben dem Unternehmen wohl tatsächlich ihr Vertrauen und ihr hart erarbeitetes Geld geschenkt.

 

Zitat

Bei einer ausgewogenen Diversifizierung kann man auch mal teilweise ins Risiko gehen, sofern man mit Überlegung agiert und ggf. rechtzeitig die Reissleine zieht.

Sehe ich auch so. 10% meines Depots sind daher auch rein spekulativ. Im Vergleich zu Wirecard und co. hält sich das Risiko aber sehr in Grenzen, alleine schon weil es sich um ETFs handelt.

 

Zitat

Ist dann aber die Frage, wie hoch der Einfluss aufs gesamte Depot ist.

Überschaubar.

 

Zitat

Da es meines Erachtens überschaubar ist, versuche ich gar nicht erst Overperformer zu finden oder Turnaroundwetten einzugehen, sondern investiere konsequent nach bestimmten Kriterien.

Klingt vernünftig und ist es wohl auch. Von meinen Spekulationen erwarte ich auch keine Wunder, aber ein bisschen Spaß muss einfach sein ;)

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Totti3004
vor 14 Minuten von DST:

Sorry, aber ich veröffentliche mein Portfolio nicht im Detail. Im Prinzip investiere ich in alles wo ich kurz- bis langfristig Alpha-Potenzial sehe, egal ob Regionen, Branchen oder Faktoren.

Sprich: Du wettest auf einzelne Branchen, Länder und Faktoren. 

 

Gutes Beispiel dafür, dass man mit ETFs aktive Anlagestrategien fahren kann. 

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Schwachzocker
vor 4 Stunden von Schildkröte:

...Zwar sind auch diese Aktien derzeit gemessen an ihrer historischen Durchschnittsbewertung überteuert. Aber für die Beobachtungsliste reicht es und man kann damit ruhiger schlafen.

...

Ich dachte bisher, man muss eine Aktie im Depot haben, um seine Nachtruhe zu verbessern. Dass es reicht, sie auf der Beobachtungsliste zu haben, war mir nicht klar.

Danke für den Tipp. Ich werde das gelegentlich ausprobieren.:thumbsup:

 

vor 29 Minuten von DST:

...Ein Apple-User wird den Wert von Apple auch besser beurteilen können als ich, der noch nie in seinem Leben ein iPhone hatte.

Natürlich! Ein Raucher kann schließlich auch den Wert von Altria besser beurteilen. Wie soll ein Nichtraucher das schaffen?

 

Meint Ihr nicht, Ihr solltet Eurer eigenes Geschreibsel nochmal lesen, durchdenken und ggf. löschen?!

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DST
· bearbeitet von DST
vor 19 Minuten von Schwachzocker:

Natürlich! Ein Raucher kann schließlich auch den Wert von Altria besser beurteilen. Wie soll ein Nichtraucher das schaffen?

Als Nicht-Raucher kann ich die negativen sowie positiven Wirkungen von Zigaretten und vor allem von bestimmten Marken maximal theoretisch über irgendwelche Studien aber niemals praktisch beurteilen.

 

Zitat

Meint Ihr nicht, Ihr solltet Eurer eigenes Geschreibsel nochmal lesen, durchdenken und ggf. löschen?!

Den einzigen sinnlosen und löschenswerten Beitrag hast du so eben von dir gegeben. Das Leben in Isolation scheint dir wohl mal wieder aufs Gemüt zu schlagen. Vielleicht solltest du mal eine rauchen; soll einen positiven Effekt auf die Psyche haben.

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Schwachzocker
· bearbeitet von Schwachzocker
vor 6 Minuten von DST:

...Vielleicht solltest du mal eine rauchen; soll einen positiven Effekt auf die Psyche haben.

Nein, ich lege mir lieber eine Beobachtungsliste mit Einzelaktien an. Das wirkt!

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte
vor einer Stunde von DST:

Sorry, aber ich veröffentliche mein Portfolio nicht im Detail. Im Prinzip investiere ich in alles wo ich kurz- bis langfristig Alpha-Potenzial sehe, egal ob Regionen, Branchen oder Faktoren. Den Kern ist ein BIP-Portfolio mit Vanguard Regionen-ETFs. Allerdings bin ich davon inzwischen nicht mehr ganz so überzeugt. Eine Gewichtung nach MK ist aber auch nicht viel besser, da es "nur" die Marktrendite liefert. Ich glaube, dass man mit beiden Ansätzen vor allem in EM und Europa relativ viel Potenzial verschenkt. Es kann also gut sein, dass ich meinen Kern zukünftig hinsichtlich der Renditeerwartung optimieren werde.

Du musst ja keine absoluten Beträge veröffentlichen. Aber aus einzelnen Positionen muss man nun kein Geheimnis machen. Ggf. kann man sich dazu auch per PN austauschen, wenn man kein öffentliches Musterdepot führen möchte.

 

Zitat

Bei einer Kombi stimme ich dir zu. Theoretisch könnte man sogar schon bei einem einzigen ETF Aktien dazu mischen, sofern der ETF ausreichend diversifiziert ist und hoch genug gewichtet wird. Bei reinen Einzelaktien sollten es aber mindestens 20 sein, sofern man das unsystematische Risko minimieren möchte. Die Wahl der Aktien spielt aber sicherlich auch nochmal eine Rolle bei der Frage wie viele Positionen sinnvoll wären.

Gibt es auch nicht diversifiziere ETFs? ;) Systemisches Risiko... Dürfte bei No-Brainern wie Johnson & Johnson, Danone, Air Liquide, L'Oreal, 3M etc. äußerst gering sein. Bei riskanten Tech- und Nebenwerten ist es ungleich höher. Da ist eine Diversifizierung unerlässlich. Dem könnte man entgegensetzen, dass man so viele Unternehmen gar nicht analysieren kann, einzelne aber sehr wohl und ein entsprechend konzentriertes Depot hat. Muss man mögen (und sich dabei nicht selbst überschätzen). Unabhängig von No-Brainern vs. Tech- und Nebenwerte (auch hier ist eine Kombination möglich) ist zu unterscheiden zwischen breit aufgestellten Konzernen mit mehreren Standbeinen und Pure Playern sowie Nischenwerten. Ein Depot mit 10 bis 15 Großkonzernen kann besser diversifiziert sein als eines mit 20 bis 30 Nebenwerten.

 

Zitat

Ja, genau. Aber keine Sorge. Obwohl ich Potenzial in den von dir genannten Aktien sehe reicht das nicht aus, um mich zu einer Investition zu überwinden. Ich bin mir nicht mal sicher, ob ich in diesem Leben überhaupt mal in eine Aktie investieren werde.

 

Ohne mir auch nur einen Geschäftsbericht angeschaut zu haben werde ich die Aktien mal rein intuitiv bewerten.

 

Alphabet hat einen riesigen Burggraben und keine ernstzunehmende Konkurrenz in ihrem Hauptgeschäft (Google). Tut fast schon weh hier nur indirekt (aber immerhin zu rund einem halben Prozen) beteiligt zu sein. Hier wäre ich vor 5 - 15 Jahren ziemlich sicher eingestiegen, aber inzwischen fühlt es sich einfach etwas spät an auf diesen Zug aufzuspringen.

 

LVMH ist ein sehr starkes Unternehmen, keine Frage. Den Burggraben würde ich allerdings unterhalb von Alphabet ansiedeln, weil Modemarken nur solange toll sind so lange sie auch in Mode sind. Es kann gut sein, dass Frauen in einigen Jahren LV langweilig und irgendeine andere Marke geil finden. BOSS war z.B. eine Zeit lang sehr gefragt bei Männern, aber inzwischen scheint es mit der Marke und dem Kurs nur noch Berg ab zu gehen. Auch im alkoholischen Bereich gibt es extrem viel Konkurrenz. Im Großen und Ganzen kann diese Aktie trotz aller (derzeitigen) Stärken meinen strengen Kriterien nicht stand halten.

 

Bechtle scheint ein solides IT-Unternehmen mit viel Potenzial zu sein. Ehrlich gesagt habe ich aber keine Ahnung welche Produkte die genau vertreiben und wie gut diese sind, und das ist schon mal kein gutes Zeichen. Bevor ich hier einsteige, würde ich mein Geld wohl lieber Alphabet anvertrauen. Aber ohne mich auch nur ansatzweise mit dem Unternehmen beschäftigt zu haben darf ich mir hier eigentlich keine konkrete Bewertung erlauben. Ich kann es mir ja mal etwas genauer anschauen, aber die Wahrscheinlichkeit, dass ich hier investieren werde, ist alleine schon aufgrund der fehlenden "Verbundenheit" ziemlich niedrig. Ein Apple-User wird den Wert von Apple auch besser beurteilen können als ich, der noch nie in seinem Leben ein iPhone hatte.

Aber Wirecard hättest Du angepackt, obwohl es sich um ein austauschbares Geschäftsmodell handelt? Du scheinst bei einzelnen bzw. "der" ersten Aktie überhaupt zu streng zu sein. Entsprechenden Vorbehalten lässt sich durch Diversifizierung entgegenwirken. Ansonsten ist Luxus nicht mit mittelpreisiger Mode in einen Pott zu werfen. Auch pflegt LVMH seine vielen (!) Marken, während Hugo Boss nur seine Hauptmarke hat (Branding wird eh erstaunlicherweise oft unterschätzt). Müssen wir im Detail aber auch nicht in diesem Thread beschnacken.

 

Zitat

Nebenwerte haben in meinen Augen sogar mit das größte Alpha-Potenzial, sowohl aus passiver als auch aktiver Sicht. Ein großter Teil meines Portfolios besteht daher aus solchen Werten. Auch hier empfinde ich entsprechende ETFs als Segen, weil ich ansonsten aufgrund des höheren Risikos kaum bis garnicht in Nebenwerte investieren würde.

Jupp, Nebenwerte-ETFs können eine sinnvolle Ergänzung für viele Depots sein als renditetrimmende Beimischung, sofern man sich der Risiken bewusst ist. Einzelnen Nebenwerten muss deutlich mehr Beachtung geschenkt werden als Standardwerten.

 

Zitat

Da bin ich wiederum ganz deiner Meinung. Obwohl ich mich an diversen Corona-Threads beteiligt und sogar einen eigenen geführt habe und entsprechend viel Unsinn lesen sowie Unmengen an negativen Emotionen ertragen musste, habe ich meine Strategie dennoch nach meinen Vorstellungen konsequent und in meinen Augen auch erfolgreich durchgezogen. Ich möchte nicht zynisch werden, aber eigentlich kann ich Corona sowie sämtlichen Angsthasen und Angst-Streuern dankbar sein, weil ich somit meine Einstiegskurse schnell und einfach aufwerten konnte. Glücklicherweise war ich in der Phase für meine Verhältnisse auch relativ liquide.

Auf PN-Ebene habe ich mich auch mit anderen Usern zur Marktlage während Corona ausgetauscht und entsprechend gehandelt (s. Transaktionsthread). Aber die hiesigen Threads zu dem Thema wurden derartig zugespammed, da brauchte man sich nicht die Mühe machen was zu schreiben.

 

Zitat

Sehe ich auch so. 10% meines Depots sind daher auch rein spekulativ. Im Vergleich zu Wirecard und co. hält sich das Risiko aber sehr in Grenzen, alleine schon weil es sich um ETFs handelt.

 

Überschaubar.

 

Klingt vernünftig und ist es wohl auch. Von meinen Spekulationen erwarte ich auch keine Wunder, aber ein bisschen Spaß muss einfach sein ;)

Wenn Du selbst zu der Erkenntnis kommst, dass es kaum Einfluss auf die gesamte Performance hat, warum machst Du es dann? Nur aus Spieltrieb? Mit Essen spielt man nicht. Liegt aber vielleicht auch am Alter und der Depotgrösse. Ab einer gewissen Depotgrösse sind auch 5 oder 10 Prozent vom Depotvolumen absolut betrachtet genug, um damit sorgsamer umzugehen. Den Spieltrieb befriedigen kann man auch anderweitig, etwa im Casino oder auf der Pferderennbahn.

 

Ansonsten ist mittlerweile auch der übliche Verdächtige über diesen Thread gestolpert und meint mal wieder seinen Senf dazugeben zu müssen. Wer viel schreibt, bietet entsprechend viel Angfriffsfläche für solche User. Ist aber echt billig, sich Nebensätze herauszupicken und aus dem Kontext zu reißen. Entscheidend ist die Gesamtaussage. Weiß er eigentlich auch, aber er eckt halt gerne an. Einfach konsequent ignorieren solche User. Selbst schuld, wenn niemand mit ihnen spielen will und sie ihren Ruf weg haben.

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Gast240416
· bearbeitet von Cef
vor 17 Stunden von Schildkröte:

Aber aus einzelnen Positionen muss man nun kein Geheimnis machen.

Du gibst Dir ja immer sehr viel Mühe mit Deinen Analysen und Besprechungen einzelner Werte, Aussichten und Kennzahlen. Gerade für Anfänger.

Siehe die Beispiele in diesem Thread, auch wenn eigentlich hier off-topic.

Aber wenn wir schon dabei sind:

Wie sehen Deine Positionen eigentlich aus?

 

(Gerne auch wie angeboten per PN)

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dev
vor 4 Minuten von Cef:

(Gerne auch wie angeboten per PN)

Deine PN ist blockiert!

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Gast240416
· bearbeitet von Cef

Nur für bestimmte User meiner Ignore-Liste.

 

 

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte
vor 22 Minuten von Cef:

(Gerne auch wie angeboten per PN)

Mecklenburger sind nicht nachtragend, aber sie vergessen auch nicht.

Telco-Thread, öD oder Privatier, lächerlich und so.

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Gast240416
· bearbeitet von Cef
Am 11.7.2020 um 18:02 von Schildkröte:

Du musst ja keine absoluten Beträge veröffentlichen. Aber aus einzelnen Positionen muss man nun kein Geheimnis machen. Ggf. kann man sich dazu auch per PN austauschen, wenn man kein öffentliches Musterdepot führen möchte.

 

Am 12.7.2020 um 11:55 von Cef:

Du gibst Dir ja immer sehr viel Mühe mit Deinen Analysen und Besprechungen einzelner Werte, Aussichten und Kennzahlen. Gerade für Anfänger.

Siehe die Beispiele in diesem Thread, auch wenn eigentlich hier off-topic.

Aber wenn wir schon dabei sind:

Wie sehen Deine Positionen eigentlich aus?

Ich bin sicher es gibt sehr viele, die das interessieren würde, denn Du gehst ja immer ausgesprochen gründlich an die Dinge heran in Deinen Analysen und Tipps.

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